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Geschriebenes von Cosette

Hm. Bei Antarktika habe ich nicht weitergeschrieben (schlechte Angewohnheit von mir), aber dafür habe ich mich in einer langweiligen Stunde mit dem Thema Gott oder eher Kirche auseinandergesetzt und das kam dabei raus:

Gedanken an Gott

Gott, wie kannst du dich nur von so einer Kirche vertreten lassen? Von einer Kirche, die junge Mädchen tötet, weil sie angeblich vom Teufel besessen sind. Von einer Kirche, die eine weibliche Päpstin als Schande ansieht und dieses peinliche Missgeschick um jeden Preis vertuschen will.
Wieso lässt du uns nach den Regeln leben, die doch nur wir, oder besser gesagt genau diese Kirche, geschaffen hat und nicht du, den wir doch verehren und nach dem wir uns richten?
Manchmal frage ich mich, ob es dich wirklich gibt, denn selbst dich kennt man nur durch die Menschen.
Haben am Ende wir dich erschaffen und nicht du uns?

Etwas kurz, ich weiß, aber naja, es ist ja keine richtige Geschichte, nur Gedanken aufgeschrieben.
Oh, EDIT, ich habe etwas an Antarktika weiter geschrieben, als ich meinen vorigen Post gesehen hab und hier ist es:

1.2 Gedanken

Nachdem er geradezu fluchtartig die Party verlassen hatte, war Matt noch einige Stunden durch die in Dunkelheit gehüllte Stadt gewandert. Immer wieder waren ihn die Geschehnisse im Hinterzimmer durch den Kopf gegangen. Was war da bloß passiert? Er konnte sich nicht erklären, warum es auf einmal so kalt geworden war, so eisig kalt und warum Cathy das anscheinend gar nicht bemerkt hatte.

Es war fast wie in einem Film gewesen, wie in einem wirklich grusligen Film. Aber Matt fürchtete sich in solchen Filmen natürlich nicht. Zumindest äußerlich. Innerlich war er nämlich ein ziemliches Weichei, aber das erkannten nur die Wenigsten.
Immer noch zitterten ihm die Hände, nicht mehr vor Kälte, sondern vor Angst, was da vor einigen Stunden passiert war. Er konnte es sich immer noch nicht erklären, obwohl er schon mindestens eine Stunde auf dieser Parkbank saß und über die Geschehnisse nachdachte.
Er schloss seine Augen, wollte nicht mehr die dunklen Büsche, die Straßenlampen, welche einsam leuchteten, oder die Pärchen, die so spät am Abend noch im Park waren, betrachten. Verzweifelt versuchte er seine Gedanken über den Abend zu verdrängen, doch es gelang ihm nicht, so stark er es auch probierte.
Vorsichtig strich er durch sein schwarzes Haar und bemerkte etwas, was hart darin klebte. Er zog daran und riss sich so ein Büschel Haare aus, das war keine Absicht, aber es machte ihm nichts aus. Nun betrachtete er die Substanz in seinen Haaren genauer. Ihm stockte fast der Atem, als ihm bewusst wurde, was es war – es war Eis. Wie kam es da hin? Es war doch Frühling!
Sein Herzrhythmus verschnellerte sich und er begann zu schwitzen, er begriff nicht, was hier vor sich ging, doch es machte ihm Angst. Er versuchte sich zu beruhigen, atmete die frische Nachtluft tief ein und blinzelte dann einmal, als ob dadurch alles ungeschehen gemacht werden würde.
Er lächelte wenig überzeugend und stand dann von der Bank auf, die er die letzten Stunden verbracht hatte und in diesen Stunden hatte er viel Angst entwickelt, vor Cathleen, vor dem Club, aber vor allem vor dem, was noch geschehen würde.
Doch nun ignorierte er diese Angst geschickt und ging locker lächelnd die Straße hinunter, schon wieder jedes Mädchen, welches ihm über den Weg lief, anlächelnd. Er war davon überzeugt, dass er jedes Mädchen haben konnte, wenn er wollte, doch er wollte nur Cathy, immer noch, auch nachdem, was vorgefallen war.
Nachdenklich sah Matthew sich um, entdeckte ein kleines Mädchen, dass lachend den Weg entlang tanzte, hinter ihr der Vater, der selig lächelte und die Mutter, die ihren Mann verliebt anblickte. „Was für eine Bilderbuchfamilie“, dachte er sich.
Doch er sah die Angst, die in den Augen des Mädchens lagen nicht, sah das Verlangen im Blick des Vaters nicht und auch nicht den Angstschweiß auf der Stirn der Mutter nicht, den kalten Angstschweiß. Er konnte nicht wissen, was sie durchgemacht hatten, obwohl er ein nicht viel anderes Schicksal erlitten hatte.
Er war auserwählt worden, von der hübschen Cathleen, für etwas ganz Besonders, von dem er nicht wissen konnte, wie schrecklich es werden würde. Niemand konnte es anfangs wissen, sie sahen meist nicht, in was sie da rein gezogen wurden und doch waren so viele dabei.
Immer noch ruhte sein Blick auf der Familie, doch bald wandte er ihn ab und ging weiter. Wieder kam ihm jemand entgegen, ein Mädchen, ungefähr in seinem Alter, sehr hübsch, welches ihn anlächelte. Er lächelte zurück und blieb stehen. Er legte den Kopf schief und betrachtete es, während die junge Frau selber schüchtern auf den Boden blickte.
Dann schaute sie auf einmal auf und blickte hasserfüllt auf und ging mit schnellen Schritten weiter, bemüht, möglichst schnell an Matthew vorbeizukommen.
Erschrocken blickte der junge Mann ihr nach. Was war plötzlich um sie geschehen? Es schien, als hätte sie von ihm etwas erfahren, was Hass in ihr ausgelöst hatte. Aber woher sollte sie das wissen und vor allem was?
Seine Gedanken glitten zu dem jungen Mädchen, das er vor einem Jahr kennen gelernt hatte. Julia, so hatte man sie genannt, war wunderhübsch gewesen, blond und blauäugig und fast so blass wie Cathleen.
Sie hatten eine gute Zeit miteinander gehabt, viel gelacht und waren sich in einer sehr kurzen Zeit sehr nahe gekommen. Es schien so, als hätte sich Julia in Matthew verliebt, doch der wollte nur das Eine und er war davon überzeugt gewesen, dass er sie irgendwann mal rumkriegen würde, auch wenn sie das grundsätzlich dagegen war.
Aber Julia hatte sich nie überzeugen lassen, wies alle seine Versuche lächelnd ab und distanzierte sich immer mehr von ihm.
Da hatte er sich einfach mit einer anderen Methode geholt, was er wollte.

Vielleicht führe ich diesen Teil noch weiter, mal sehen.
 
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hmm... was soll ich denn sagen?
Das über Gott, hm, die Gedanken sind schon ganz richtig, obwohl ich gar nicht an Gott glaube...
und die Fortsetzung von Antarktika ist interessant, vor allem der Teil mit der Bilderbuchfamilie hat mich hm... beeindruckt?
pfft, du siehst ja, ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll :p
 
Danke auf jeden Fall für dein FB :)
Ich hab einen Text für Reli geschrieben, soll mir für einen Vortrag helfen, hoffe, er gefällt.

Verraten
Worte: 652

Die kalte Nachtluft streicht sanft, fast wie ein guter Freund, durch mein Haar und über meine Arme. Langsam bildet sich eine Gänsehaut auf meiner bleichen Haut, sie könnte etwas mehr Sonne vertragen, doch ich traue mich nicht am Tag, wenn die Sonne wärmend auf die Haut strahlt, aus dem Haus zu gehen, denn sie sind hinter mir her. Hinter jeder Ecke lauern sie, wenn ich nicht aufpasse, dann entdecken sie mein zu Hause und dann kann ich nicht mehr entkommen, kann meinem Schicksal nicht mehr entgehen und muss dem Tod ins Auge sehen.
Doch bis jetzt ist mir das noch nicht passiert – Gott sei Dank. Ich bete jeden Tag zu meinem Gott, zu Jahwe, dass er mir Schutz geben mag und dass meinen Freunden, die ich ja schon so lange nicht mehr gesehen habe, nichts geschieht. Ich bete, dass ich das alles überstehen werde und dass ich, wenn es vorbei ist, wieder Maria, meine beste Freundin, in die Arme schließen kann. Auch zu ihr habe ich den Kontakt verloren, als ich gehen musste, konnte ich ihr nicht sagen, wohin und dabei wollte ich es doch so sehr, wollte ihr sagen, dass sie mich immer besuchen kann, doch es ging nicht. Ich habe sie alleine gelassen, dort, wo meine Heimat ist, und ich habe nichts mehr von ihr gehört. Jeden Tag bete ich, dass ihr nichts geschehen sein mag, dass sie immer noch da sein wird, im Garten mit ihrer kleinen Schwester spielen wird und mir lachend zuwinken wird, wenn ich zurückkomme. Ach ja, die kleine Janka, Marias kleine Schwester, sie war immer so frohen Mutes und sie hat mich, als ich gegangen bin, lächelnd angesehen und mir einen Kuss auf die Wange gegeben und gesagt: „Bleib nicht zu lange weg“
Und Maria? Maria hat geweint, bitterlich geweint, mich festgehalten, wollte mich davon abhalten, zu gehen. Doch sie wusste genau so gut wie ich, dass ich musste, sonst würden wir uns nie mehr wieder sehen.
Traurig setze ich mich auf eine Parkbank und wische mir eine glitzernde Träne aus dem Gesicht. Niemals hätte ich gedacht, Maria je einmal verlassen zu müssen. Aber jetzt habe ich es gemacht, ich habe sie im Stich gelassen. Manchmal mache ich mir Vorwürfe und habe dann schreckliche Schuldgefühle. Ich hätte sie doch mitnehmen können. Doch für zwei wäre es noch viel gefährlicher gewesen, hier her zu kommen.
Ich fröstle. Ich weiß, dass es nicht schlau war, aus dem Haus zu gehen, denn sie könnten mich entdecken, doch ich muss einfach wieder einmal frische Luft atmen. Ich liebe den Geruch der Nachtluft mindestens genau so wie den des Frühlings.
Plötzlich höre ich ein Geräusch, da hinten im Busch. Ich habe Angst, doch ich versuche, mich zu beruhigen – nur ein Tier, denke ich.
Leicht lächelnd stehe ich auf und will mich nach Hause begeben, denn ich will nicht zu lange hier bleiben, es wird mir langsam zu kalt.
Etwas reißt mich zu Boden, mein Hinterkopf prallt auf dem harten Asphalt auf, das tut schon genug weh, doch sie reißen mich an den Haaren nach oben und schlagen ihn immer wieder auf den harten Boden, bis ich nichts mehr spüren kann, nur noch das klebrige Blut in meinen Haaren und an meiner Stirn. Ängstlich schlage ich die Augen auf und blicke in die Augen eines ungefähr 20-jährigen Mannes. So jung und schon so voller Hass.
Hart blicke ich in seine Augen, lasse mir meine Angst nicht anmerken, doch er muss merken, dass ich zittere, denn er grinst zufrieden. Nun steht er auf und beginnt mich zu treten, in den Bauch, auf den Kopf, überall hin, die Tritte kommen so schnell nacheinander, dass ich es nicht mehr auseinander halten kann. Um ihn müssen noch einige mehrere stehen, denn ich höre triumphierende Lachen.
Dann plötzlich wird alles schwarz um mich.
Mein letzter Gedanke geht an Maria, denn ich weiß nicht, dass sie es war, die mich verraten hat.
 
Wow, das ist ja eine ziemlich mitreißende Geschichte und endlich mal eine, ohne Happyend^^ Die Story an sich ist nicht schlecht, aber ich verstehe das Ende nicht ganz. Wieso sollte diese Maria sie verraten, ohne jeden Grund? Die Schreibweise finde ich jedoch sehr gut und detailreich, vor allem, als sie geschlagen wurde :D Manchmal sind die Sätze ein wenig mit Kommas zurstückelt und nicht so fließend, aber im Grunde eine sehr gute Kurzgeschichte!

lg, babs
 
Danke für dein FB :)
Habe jetzt eine Geschichte geschrieben, sie ist für einen Schreib-Wettbewerb.

So wie ich bin
Wörter: 941

Eine leichte Brise streicht über meine dunkle Haut und eine Gänsehaut bildet sich auf ihr. Es wird langsam schon dunkel und ich muss mich beeilen, damit ich den Bus noch erwische. Wenn ich zu spät komme, wird mich Antje wieder schimpfen und ich hasse es, wenn sie böse auf mich ist.
Antje ist meine Adoptiv-Mutter, sie hat mich damals aus Afrika hier her geholt und mittlerweile wohne ich schon 13 Jahre bei ihr, doch ich kann sie immer noch nicht als Mutter bezeichnen. Natürlich liebt sie mich und ich sie auch, jedoch nicht als Mutter, das wird sie nie für mich sein, so sehr sie es sich auch wünscht, ich sehe das Bedürfnis, mehr für mich zu sein als nur „Antje“, jeden Tag in ihren Augen, es macht mich traurig, genau so wie es sie traurig macht.
Ich beschleunige meine Schritte noch etwas, denn ich sehe den Bus schon anrollen und die Haltestelle liegt noch einige hundert Meter vor mir. Seltsamerweise höre ich die Geräusche des Fahrzeugs und dessen Insassen ganz genau, höre das Lachen eines unschuldigen kleinen Kindes und das Schimpfen seiner Mutter, obwohl ich doch noch so weit weg bin.
Das Quietschen der Türen ist laut und unangenehm, ich kann an den Gesichtern der Wartenden erkennen, dass es ihnen in dieser Beziehung genau so geht wie mir.
Langsam beginne ich zu begreifen, dass es sich nicht mehr ausgehen wird, dass ich den Bus verpassen werde, da fährt das Fahrzeug auch schon weg.
Enttäuscht und erschöpft beginne ich wieder, im Spazierschritt zu gehen und atme ein paar Mal tief ein und aus. Innerlich bereite ich mich jetzt schon auf die Standpauke vor, die mir jetzt ganz sicher bevorsteht. Natürlich, Antje macht sich nur Sorgen um mich, doch es nervt schon ein bisschen, dass sie immer so einen Aufstand macht, wenn ich nicht rechtzeitig nach Hause komme.
Jetzt endlich erreiche ich das kleine Glashäuschen, vorne geöffnet, mit 3 Sitzen an der hinteren Wand, und setze mich müde und erschöpft auf einen der nicht gerade bequemen Sitzmöglichkeiten. Ich lehne mich an die Glaswand, schließe meine Augen und fahre über mein Gesicht, es fühlt sich weich an. Ich öffne die Augen wieder, drehe meinen Kopf, betrachte mein Gesicht im Spiegel.
Kaffeebraune Haut, pechschwarze, schulterlange schwarze Haare und dunkelbraune Augen, das bin ich. Verträumt blicke ich mein Spiegelbild an. Was es wohl sagen würde, wenn es sprechen könnte? Ich würde es gerne viele Sachen fragen.
„Wer bist du?“
„Ich bin du.“
„Du kannst nicht ich sein, ich bin einzigartig, das hat Antje immer zu mir gesagt“
„Dann hat sie gelogen, es gibt ein zweites „Du“, nämlich mich“
„Woher kommst du?“
„Das weißt du doch selbst am Besten“
„Nein, ich weiß es nicht...“
„Dann finde es heraus“

Ich gebe das Gespräch mit meinem zweiten Ich auf, es bringt ja doch nichts. Genervt wende ich mich davon ab und blicke auf die andere Straßenseite. Dort, beleuchtet von dem schmutzigen Licht der Straßenlaternen, stehen zwei junge Männer, ungefähr gleich alt wie ich. Sie lachen und schubsen sich gegenseitig voran, direkt auf die Bushaltestelle, auf mich, zu. Sofort bemerke ich, dass sie betrunken sind, ich rieche es schon von hier aus und kann es auch an ihrem Verhalten merken.
Jetzt haben sie meine Straßenseite erreicht und gleichzeitig mich entdeckt. Überrascht und mit einem für mich nicht definierbaren Ausdruck im Gesicht bleiben sie stehen und wenden sich einander zu. Nun beginnen sie zu flüstern. Über was sie wohl reden.
Das Gespräch dauert nur kurz, jetzt setzen sie sich wieder in Bewegung und stellen sich neben mich in das Häuschen. Der Eine grinst mich blöd an, irgendwie unheimlich. Ich lächle ihn schüchtern an und schaue dann schnell in die andere Richtung. Wieder sehe ich mein Spiegelbild.
„Was wollen die von mir?“
„Weiß ich das? Ich bin ja nur ein Spiegelbild!“
„Die machen mir Angst...“
„Dann geh weg, lauf weg, bleib nicht hier“
„Ach was, ich bin doch nicht blöd, was sollen die schon machen?“

Mein Gespräch wird abrupt beendet, denn einer der beiden Männer tippt mich an der Schulter.
„Etwas gedankenverloren, was?“, meint er grinsend. Ich entschuldige mich mit einem Schulterzucken.
„Na ja, wollen wir mal nicht so sein. Was macht so ein Mensch wie du allein hier draußen?“
„Ich habe den Bus verpasst“, stammle ich ängstlich, der Typ hat seine Hand immer noch auf meiner Schulter.
„Och, das ist gut. Sonst hättest du das hier verpasst“ Seine Stimme hat sich plötzlich verändert und ehe ich es begreife, schnellt eine Faust in mein Gesicht. Der andere Typ packt mich und wirft mich auf den Boden. Verzweifelt halte ich mir die Hände vors Gesicht.
“Nein, nein..“, flehe ich.
„Klappe, dreckige Negerin“, flucht der Mann, der mich gerade noch nett angegrinst hat.
Ich schließe die Augen, aus denen mir schon die Tränen an den Wangen herunter rinnen. Immer wieder spüre ich Schläge und Tritte, in den Bauch, ins Gesicht, auf den Kopf. Sie spucken auch auf mich, doch ich wehre mich nicht mehr.
Alles wird schwarz um mich. Nur kurz kann ich meine Augen noch einmal öffnen, sehe mich im Glas gespiegelt, meine Gesicht ist voller Blut, ich spüre es warm an meiner Stirn herunter fließen. Plötzlich kommt es mir so vor, als würde mich mein Spiegelbild angrinsen.
„Na, ich hab doch gesagt, du sollst weggehen!“
„Ich konnte doch nicht wissen...“
„Doch, du hast es schon von Anfang an gewusst. Du bist genau so dumm, wie sie es sagen“
„Du bist ich!“
„Oh nein, in dieser Beziehung nicht, ich bin keine Negerin, ich bin Antjes Tochter, ich bin das, was du immer sein wolltest.“


„Antje...“, murmele ich und schließe meine Augen für immer.
 
Hey, wow, die Gschichte ist ja echt krass. Irgendwie finde ich die meisten deiner Geschichten brutal :D aber solche mag ich am liebsten. Ist echt ne genial erdachte geschichte, vor allem das mit dem Spiegelbild und der Tochter von Antje, die sie immer sein wolte. Ich finde sie weitaus besser als die vorherige Geschichte! Sie ist echt gut geschrieben, ein paar kleine Sachen die mir aufgefallen sind, aber nicht nennenswert. Sehr rassistisch die Story, aber wirklich sehr sehr spannend!
 
Hm, ja, ich habe auch lang damit gerungen, mich an dieses Thema zu wagen, da es auf keinen Fall zu ausländerfeindlich wirken soll, aber doch die Situation, dass es eben doch viele Ausländer-Hasser gibt, darstellen soll.
 
Sorry für den Doppelpost, aber ich hab was Neues - ausnahmsweise mal ein Gedicht

Seele

Sind es Tage, tausend Stunden,
die ich nicht mit dir verbunden,
soll ein Engel niedergehen
und der Wind soll stärker wehen,
so dass ich weiß, du bist noch da.
Bitte bleib mir immer nah.
Denn ich könnte nicht verstehen,
wenn wir uns nie wieder sehen.

Ich würd nicht glauben wenn du sagst,
dass du du mich gar nicht mehr so magst.
Würde weinen, jammern, klagen.
Doch du wirst es ja nie wagen.
Lässt die Worte in der Kehle,
ich besitz' doch deine Seele.
 
AW: Geschriebenes von Cosette

Ich find die Szenarien die du in deinen Kurzgeschichten beschreibst beeindruckend. Nicht weil sie so brutal sind, sondern weil sie wahr sind. Sowas passiert nunmal und die Welt schaut weg. Nicht immer, aber zumindest oft genug.

Was mir aber aufgefallen ist: Du fängst viele Kurzgeschichten mit der leichten Brise über der Haut an, Gänsehaut, etc, es sind immer paralellen in den Anfängen zu erkennen.

Ganz anders bei deinem Gedicht "Seele"...
Es liest sich einfach toll, schön flüßig, die Wörter haben Klang und wirken faszinierend, auch wenn sie sehr einfach sind.

Ich freu mich darauf mehr von dir zu lesen ;)
lg Shade
 
AW: Geschriebenes von Cosette

Oh danke :erröten: Das mit dem Wind und der Gänsehaut ist mir noch gar nicht aufgefallen, aber das fällt echt auf, wenn man nur mal die Anfänge der Geschichten hier auf der Seite überfliegt^^
Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast, ich werd daran arbeiten. :)
So, ich habe gestern mal wieder ein Gedicht in mein Gedichte-Büchlein gekritzelt, es gefällt mir echt nicht, aber naja - die Kritik überlass ich euch.
Und eine KG, die ich mal in meinen Space/Blog geschrieben hab, weil ich nicht wusste, was ich sonst schreiben soll^^

Abend am Strand

Sand auf der Haut -
Salz in den Augen.
Ein salziger Kuss -
das Wissen, dass ich sterben muss.
Schreie, die zu schnell verhallen,
Lachen, das nicht aufhört zu schallen.

All das und noch viel mehr
fühle ich an diesem Abend am Meer.
Noch ein Lächeln zum Schluss,
dann ertönt der tödliche Schuss.
Ein leises "Ich liebe dich"
Du siehst das Blut einfach nicht.
Ich hätte es mir nie gedacht,
aber du hast mich umgebracht.


Alltag

Meine Augen öffnen sich und ich schlucke hart, doch der eklige Geschmack in meinem Mund verschwindet nicht. Mir ist so heiß, ich möchte sofort aus dem Zimmer heraus und doch möchte ich liegen bleiben. Die Sonne scheint gedämpft durch meine Vorhänge in das Zimmer, das Licht wirkt unecht und ist unangenehm. Ich lasse meinen Blick durch das Zimmer schweifen und schaue auf die Uhr. Es ist schon halb 12, aber ich bin immer noch so müde, so müde. Doch der Geschmack in meinem Mund und die Gewissheit, dass ich jetzt sowieso nicht mehr einschlafen kann, die Hitze macht es unmöglich, treiben mich aus dem Bett. Schwankend und müde öffne ich die Tür und gehe in das Badezimmer. Hier ist es angenehm kühl, das Fenster ist offen und das Sonnenlicht wirkt nicht mehr so unecht.

Ich schmiere mir Zahnpasta auf die Bürste und stecke sie mir in den Mund. Sobald ich auf den Knopf gedrückt habe, fängt es an, gleichmäßig zu brummen, 3 Minuten lang, bis alle Zähne geputzt sind und die Zahnbürste das Zeichen gibt, dass ich fertig bin. Schnell wasche ich alles ab, stelle die Bürste ab und lächle meinem Spiegelbild zu. Ein leichtes Augenverdrehen kann ich mir nicht ersparen, meine Zähne kommen mir so gelb und hässlich vor. Wie alles an mir. Hässlich meine ich, nicht gelb.

Der Tag rauscht an mir vorbei, ohne dass ich viel gemacht habe. Dann kommt der Abend, er beginnt mit einem gemütlichen Spielfilm und endet mit Angst. Angst vor allem, so unendlich viel Angst. Angst vor der Dunkelheit und was sich darin verbirgt. Angst vor der Welt, die so grausam ist. So unendlich viel Angst.

Und so endet mein ganz normaler Tag in meinem ganz normalen Leben in einem unsicheren Schlaf.
 
AW: Geschriebenes von Cosette

hm...
das gedicht finde ich schlecht... die unregelmäßige Silbenzahl lässt den Text stocken, genauso wie die Wortwiederholung Salz Salzig und diese ganzen neu beginnenden Sätze...
Ein leises "Ich liebe dich"
Du siehst das Blut einfach nicht.
Ich hätte es mir nie gedacht,

es liest sich nicht sonderlich schön, nach den ersten zwei Zeilen hätte ich wesentlich mehr erwartet, diese zwei Zeilen haben den größten Eindruck gemacht.


Die Kurzgeschichte find ich anfangs schön, ich hätte nur zuerst "falsch" statt "unecht" als bezeichnung für das licht gewählt... mich stört da wieder die wiederholung.
Besonders diese Stelle hier gefällt mir:
Ein leichtes Augenverdrehen kann ich mir nicht ersparen, meine Zähne kommen mir so gelb und hässlich vor. Wie alles an mir. Hässlich meine ich, nicht gelb.

Fängt gut an, ist dann aber vieeeel zu schnell abgewimmelt... Ich habe auf weitere depressive beschreibungen gehofft, doch der Rest ist inhaltlich mehr als flach...
 
AW: Geschriebenes von Cosette

Ok, danke für die Kritik, ich werd sie mir zu Herzen nehmen.
Neue Geschichte, ich finde sie ganz ok, aber ein wenig unlogisch.

Geschwisterliebe

Langsam hob sie ihre Finger und legte die blasse Hand auf den Spiegel, der ihr Gesicht so gnadenlos genau zeigte. Er zeigte die dunklen Ringe unter ihren Augen, die blasse Haut, die schwarzen Lippen, die Augen, deren Farbe man nicht mehr erkennen konnte, so leer waren sie geworden und vor allem zeigte er ihr etwas, dass sie sich nie zu sehen gewünscht hatte. Er zeigte die Streifen, die blauen Flecken. Und sie wusste jetzt genau, dass diese Realität waren. Sie ließ ihre Finger die kalte und glatte Oberfläche hinunter streichen, berührte die Wange ihres Spiegelbildes, streichelte es und doch fühlte sie nichts.
Ihre Lippen begannen, sich zu bewegen und es war eine kaum hörbare Melodie zu vernehmen, die durch den Raum schwebte und die Worte waren in der Luft, doch keiner konnte sie hören, keiner außer sie. Das junge Mädchen vor dem Spiegel. Maria. So hatten sie ihre Eltern am Anbeginn ihres Lebens genannt. Sie hasste diesen Namen, er passte nicht. Maria drückte Stärke, Schönheit und Selbstbewusstsein aus. Nichts davon besaß sie. Gott hatte ihr diese Geschenke nicht gegeben.
Sie ballte die rechte Hand, die gerade noch auf der kalten Spiegeloberfläche verweilt hatte, zu einer Faust und schlug auf die Wand. Es tat weh, doch es gefiel ihr. Also schlug sie noch einmal und noch einmal und noch tausend Male mehr, bis ihre Hand sich an dem rauen Wandbelag blutig gescheuert hatte. Still schweigend beobachtete sie, wie das Blut an ihren Arm hinab floss, um dann auf den Boden zu tropfen und sich mit dem grauen Teppichboden zu verbinden. Während sie über die Blutstropfen, die wohl so schnell aus dem Teppich nicht mehr raus zu bringen waren, strich, sang sie wieder die Melodie – ihre Melodie. Niemand konnte sie hören und doch war es das Einzige, was die Hoffnung in Maria noch am Leben behalten konnte.
Denn den Rest hatte sie im Laufe ihres Lebens verloren. Ihren Vater, der sie immer unterstützt hatte, durch einen Autounfall. Ihre beste Freundin, die ihre Hand genommen hatte, durch einen Streit. Und ihren Bruder, dem sie alles anvertrauen hatte können, durch ihre seltene Liebe.
Sie hatten ihn ihr weggenommen, weil er sie geliebt hatte und sie ihn. Nicht so wie Bruder und Schwester, hatte ihre Mutter gemeint. Abnormal, hatte der Doktor gemeint.
Doch für Maria war es das Normalste, was es gab, die Liebe zu ihrem Bruder, zu Lukas, es war das Einzige, was sie noch am Leben behielt. Doch jetzt waren sie getrennt und Maria hatte niemanden mehr, dem sie sich anvertrauen konnte. Wieso sollte sie dann noch leiden? Wieso sollte sie diese ganzen Qualen weiter durchmachen, wenn es keinen Grund mehr gab, um weiter zu machen? Alle wichtigen Menschen in ihrem Leben waren jetzt weg, jeder, für den es sich gelohnt hätte, weiter zu leiden, sie hatten sie verlassen.
Mit Tränen in den Augen sog sie die stickige Luft, die hier im Raum herrschte, in ihre Lungen und konnte fast spüren, wie ihr Körper mit neuem Sauerstoff versorgt wurde. Langsam stand sie auf und zog sich einen Mantel über.
Dann trat sie hinaus. Sofort umgab der Schnee, der in den Tagen hier gelandet war, ihre nackten Füße und der Schmerz fühlte sich an, wie tausend Messerstiche, doch sie biss die Zähne zusammen und dachte sich, dass es wohl das letzte sein würde, was sie spürte, also musste sie das Positive daran sehen.
Bald war sie an der Brücke angelangt, an der Lukas und sie früher immer gelehnt hatten und das Wasser beobachtet hatten. Das war der perfekte Ort.
Sie trat auf das Geländer, die Füße waren schon rot und nahmen einen Schimmer von blau an, und ließ den Wind ihre Haare aufwirbeln. Gerade wollte sie sich vornüber kippen lassen und den Augenblick des Falls genießen, als eine Hand sie packte. Es war Lukas und er wirkte zwar ernst, aber er lächelte.
„Lukas!“, stieß Maria aus. Ihr Herz raste. Sie beeilte sich, wieder auf die andere Seite des Geländers zu kommen und fiel ihrem Bruder in die Arme. Er küsste sie auf die Stirn, sagte aber nichts.
Maria konnte ihren Atem nicht mehr kontrollieren, sie hatte ihn so vermisst, wollte ihm so viel sagen, doch sie brachte einfach kein Wort heraus. Also gingen sie nur schweigend ein Stück nebeneinander her, bis sie am Haus ihrer Eltern vorbei kamen, wo jetzt nur mehr sie und ihre Mutter wohnten.
Maria ging zur Haustür und ließ Lukas hinter sich, sie wollte ihrer Mutter gleich berichten, dass ihr Sohn wieder zurück war.
„Wieso haben sie dich raus gelassen?“, fragte Maria über die Schulter und drehte sich dann um.
Doch er war nicht mehr da.
 
AW: Geschriebenes von Cosette

Hm, sorry, DP, aber wenns kein FB gibt....:(
Arbeite an einer neuen Geschichte, sie ist zwar noch lange nicht fertig, aber hier ist schon einmal der erste Teil.

Ohne Namen

Es war 7 Uhr morgens, die Sonne schien und die Luft war kühl – es wurde langsam Herbst. Das merkte man auch an den nach und nach brauner werdenden Blättern, die schon durch einen sanften Windstoß zu Boden fielen.
Ich war gut drauf, denn die frische Luft vertrieb meine Müdigkeit und die Bestätigung, dass meine Lieblingszeit des Jahres bald anfangen würde, stimmte mich froh.
Leise summend und mit weit geöffneten Augen beobachtete ich meine Umgebung und lauschte dem Klang der Natur – die Vögel zwitscherten, die Blätter unter meinen Füßen raschelten und ich war mittendrin, das fand ich wunderschön und gleichzeitig unglaublich.
Plötzlich hörte ich das Geräusch von einem Auto, dass vom Berg herab rauschte und ich seufzte leicht, denn ich fand es schrecklich, dass die Autofahrer immer so rasen mussten, als wäre jemand hinter ihnen her. Normalerweise interessierten mich die Fahrzeuge, die an mir vorbeirauschten nicht, doch dieses Mal war es anders. Ich bekam einen Teil des Kennzeichens mit und musste unweigerlich lächeln, denn die Aufschrift „Jaw“ erinnerte mich an eine Dokumentation, die ich mal im Fernsehen gesehen hatte. Ich konnte mich allerdings nicht mehr daran erinnern, worum es ging – um einen Film? Eine bestimmte Person? Ich gab die Hoffnung, wieder darauf zu kommen, schnell auf und bog in die Straße ein, in der meine Schule lag. Mit einem leichten Kribbeln im Bauch musste ich an meine Freunde denken, die ich heute wieder sehen würde und auch an diesen einen Jungen, der mich immer zum Stottern brachte. Leicht meinen Kopf schüttelnd dachte ich daran, wie meine Freundinnen immer ganze Situationen ausgeplant hatten, nur damit ich einmal mit ihm ins Gespräch komme oder wie ich ganz zufällig eine Mathematik-Aufgabe nicht kapiert hatte und es natürlich nur die eine Möglichkeit gab, ihn zu fragen, da er so ein Genie war.
Nichts desto trotz hatte ich noch nie mehr als ein paar Worte mit ihm gewechselt und das stimmte mich manchmal sehr traurig, wenn ich mit ansehen musste, wie er mit anderen Mädchen umging, mit ihnen scherzte und sie umarmte. Aber zu viel in seiner Nähe zu sein wäre natürlich auffällig gewesen, also genoss ich lieber aus der Ferne, als mich zu blamieren. Verliebt sein war eine schwierige Angelegenheit und das wusste ich nur allzu genau, lieber hätte ich es nicht so gut gewusst, aber so war es nun eben.
Ich hatte das Schulgelände schon betreten und war in Gedanken versunken die Treppe hinunter gegangen. Nun stand ich vor dem großen Gebäude und klammerte mich an die Bücher, die ich in der Hand hatte, fest. Ein weiterer Tag voller Freude, Trauer, Lachen und Lernen begann.
Mit gesenktem Blick betrat ich das Schulgebäude und begab mich schleunigst in mein Klassenzimmer, denn ich mochte es nicht, wenn jemand mich musterte. Sobald ich das Zimmer betrat, musste ich grinsen, denn Ceci, eine meiner Freundinnen, beschwerte sich schon wieder lauthals über irgendetwas, während Conny und Laetitia – ihrerseits allerbeste Freundinnen – ihr gar nicht zuhörten und über eines ihrer vielen Themen, die Ceci und ich nicht verstanden, plauderten.
Als ich meine Sachen auf den Tisch legte und Ceci fragend ansah, da sie mir noch keine Umarmung gegeben hatte, schnappte ich plötzlich wieder dieses Wort auf – „Jaw“. Ich hatte es vorher schon auf dem Weg hierher gehört und nun wieder. Fast automatisch drehte ich mich zu Tizia – so nannten wir Laetitia immer – und Conny um und holte Luft, um sie nach diesem Begriff zu fragen, aber sie hörten gar nicht zu, erst nachdem ich dreimal ihre Namen gebrüllt hatte, drehten sich ihre Köpfe langsam zu mir.
Seufzend verdrehte ich die Augen und sah sie vorwurfsvoll an, sie wussten schon genau, was ich meinte, dann kam ich wieder auf meine eigentliche Frage zurück:
„Habt ihr da grade so was wie ‚Jaw’ gesagt? Was soll das sein? Ich glaube, ich kenne das Wort aus einer Doku, aber worüber die ging, weiß ich nicht mehr...“
Conny schüttelte leicht verwirrt den Kopf und sah Tizia dann mit einem Blick, der „weißt du was die meint“ sagen wollte, an. Laetitia zuckte mit den Schultern, aber keine von beiden sagte etwas zu mir.
Dann brachte sich Ceci in das Gespräch ein, sie atmete tief ein und ich wusste schon, dass jetzt wieder eine von ihren Reden folgen würde, in der man den Glauben hatte, sie würde zwischen den Sätzen keine Luft nehmen.
„Also den Namen habe ich auch schon mal gehört, aber ich glaube, das war ein Typ, keine Sache. Der hat anscheinend immer so Mädchen verfolgt, aber mehr weiß ich auch nicht...“, erklärte die jüngste in unserer Gruppe und ich musste grinsen, als sie mich ansah. Sie wollte nicht als süß bezeichnet werden, aber sie war es nun einmal und das konnte man nicht leugnen.
„Danke, Ceci!“, meinte ich kopfschüttelnd und wandte mich wieder zu den beiden besten Freundinnen, die manchmal ziemlich in ihre eigene Welt versunken schienen. Ich ließ die Luft in meinem Mund durch die Zähne zischen, als Conny wieder einmal meinte, sie wäre fett und strafte sie mit einem bösen Blick.
Dann ließ ich mich auf meinen Stuhl sinken und packte langsam meine Schulsachen aus, in der ersten Stunde hatten wir Englisch, eines meiner Lieblingsfächer, aber viel sagen hatte ich mich bis jetzt trotzdem nie getraut – Schüchternheit ist eine meiner schlimmsten Macken.
Der Lehrer betrat die Klasse und man hätte meinen sollen, nun würde der ständig herrschende Lärm verstummen, aber er herrschte eben ständig und damit meine ich auch die Unterrichtsstunden. Die Lehrer verärgerte das manchmal ziemlich, aber uns störte das nicht, besonders Bastian überhörte anscheinend immer die Mahnungen und sorgte damit für allgemeine Erheiterung bei den Schülern.
Unser Englischlehrer und auch gleichzeitig der Klassenlehrer grinste sein typisches Grinsen und ich unterhielt mich gedämpft mit Cecilia, wie Ceci ja eigentlich hieß, was natürlich sofort seine Aufmerksamkeit auf uns lenkte. Ich straffte augenblicklich meinen Rücken und versuchte dem Augenkontakt mit ihm aus dem Weg zu gehen – mit Erfolg, denn er sagte lang gedehnt „Cecilia“ und verlangte von ihr, den „defining and non-defining clause“ zu erklären. Entschuldigend lächelte ich in ihre Richtung und horchte dann ihren Worten, es fiel mir schwer, sie nicht andauernd zu korrigieren – noch so eine Macke von mir.
Irgendwie schaffte ich es, die Stunde rumzukriegen und ich meldete mich sogar ein oder zwei Mal, dann kam das erlösende Klingeln. Eigentlich gab es nicht viel Gutes an der kleinen Pause, denn man hatte kaum Zeit, alles zu packen, trotzdem eiferte ich immer wieder auf die Pausen zu. Dieses Mal war die 5-minütige Pause allerdings nur eine Qual, da wir von der Parallelklasse gleich verdrängt wurden und auf dem Gang warten mussten – gleich begann Mathematik, das meist gehasste Fach, dass es je gab.
Aus den Augenwinkeln nahm ich plötzlich wahr, wie jemand auf uns zu kam und ich drehte mich leicht, um zu sehen, wer dieser jemand war. Als ich sie erkannte, schüttelte ich mich demonstrativ und blickte meine Freundinnen mit großen Augen an. Theophila.
Sie hatte sich ein neues, wunderschönes Satinkleid gekauft, das ihr bis zu den Knien reichte und ihre Bewegungen fließender erscheinen ließ, trotzdem sah sie noch immer so dumm und hässlich aus wie früher.
Deshalb versetzte es mir einen noch größeren Stich, als Joshua – eben der junge, der mich immer in den siebten Himmel beförderte – zur ihr ging und mit ihr über irgendetwas sprach, was ich nicht verstehen konnte. Ich klammerte mich an Cecis Hand fest, sie wusste es schon, Tizia und Conny allerdings noch nicht.
Ich schüttelte den Kopf und wandte mich von dem grausigen Anblick ab, immer noch Cecilias Hand haltend begab ich mich aufs nahe gelegene Klo und betrachtete mich im Spiegel. Ich sah wie immer schrecklich aus, aber das sprach ich natürlich nicht laut aus, sonst hätte ich ein lautes Schimpfen von meiner Freundin geerntet. Jemand hatte etwas an den oberen Rand des Spiegels geschrieben und ich beugte mich etwas vor, um es besser lesen zu können. Als ich den Schriftzug entziffert hatte, wurde mir schlagartig heiß. Das konnte einfach kein Zufall sein.
Plötzlich wurde mir schlecht, ich hoffte darauf, dass es wegen Theophila und Joshua war, doch ich war mir nicht sicher. Nun ließ ich Cecis Hand doch los und stürmte in eine der Kabinen, deren Gestank meine Würgereiz noch verschlimmerten. Ich beugte mich über die Schüssel, sah den ganzen Schmutz und schloss dann meine Augen, während ich mich erbrach. Draußen pochte die süße Cecilia an die Tür und nur eine Wand von mir getrennt redete Josh immer noch mit diesem hässlichen Mädchen, das alle verabscheuten, doch ich bekam das alles nicht mehr mit, ich würgte nur mehr, bis es nicht mehr ging, dann beugte ich mich wieder nach hinten.
„Alles okay“, murmelte ich, um meine Freundin zu beruhigen und wischte mir mit dem Handrücken über den Mund. Immer noch kniend betätigte ich die Spülung und rappelte mich dann langsam wieder auf. Langsam ließ ich das Schloss wieder aufschnappen und drückte die Türklinke runter. Ceci stand an die Wand gelehnt und mit besorgtem Blick musterte sie mich.
„Was ist denn plötzlich mit dir?“, fragte sie kopfschüttelnd.
„Ich weiß nicht, irgendwie ist heute nicht mein Tag“, antwortete ich darauf murmelnd.
„Vielleicht solltest du einfach nach Hause gehen, es ist doch nicht weit“
„Das ist eine gute Idee. Bringst du mich nach Hause? Ich glaube, alleine schaffe ich es nicht“, meinte ich mit einem leichten Grinsen.
Wir verließen die Toilette wieder und bemerkten, dass die Tür zu unserem Klassenzimmer schon geschlossen war. Fast zeitgleich weiteten sich unsere Augen, denn wir wussten genau, was das bedeutete. Ich stürzte auf die Tür zu, drückte die Klinke dann aber sanft hinunter, um in das Klassenzimmer zu schleichen, die Lehrerin reuig anzulächeln und mich dann zu setzen.
Sofort erntete ich besorgte Blicke von Conny, aber ich zuckte nur mit den Schultern und formte „Mir ist schlecht“ mit den Lippen. Sie nickte und wandte sich dann wieder dem Unterricht zu. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich leicht zitterte. Vielleicht bekam ich ja eine Migräne, die naive Idee, es sei wegen Josh gewesen, hatte ich jedenfalls verworfen. Was ein verliebtes Mädchen manchmal dummes Zeug denkt ist unglaublich.
 
AW: Geschriebenes von Cosette

Also die 1. find ich zwar gut geschrieben is aber ansich eben net so mein Geschmack :D irgendwas stört mich eben an der und zur zweiten muss ich jetz aber ein bisschen mehr sagen:
DIE kapier ich einfach nicht!
Also doch klar kapier ich die an sich, aber ich kapier net was daraus mal werden soll und ich bin vernarrt in Gesichten/Filme bei denen ich net sofort weiß was mal am schluss draus werden soll, wenn du meine Meinung also wissen willst is es bis jetzt total genial ;) nur vielleicht manchmal ein bisschen sehr hinausgezogen alles, wobei ich ja net weiß wie wichtig das später mal wird :D
also, ich find se genial!
Sandra
 
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AW: Geschriebenes von Cosette

Uh, endlich mal FB, danke! Ja, das Langezogene ist Absicht, da ich eigentlich vorhatte, endlich mal eine Geschichte mit mehr als 2 Seiten zu schreiben ^^
Na gut, also für dich ... geht's jetzt weiter.

Mitten in der Stunde wurde mir wieder unheimlich schlecht und ich meldete mich, um mitzuteilen, dass ich gerne nach Hause gehen würde, durch den grünen Ton in meinem Gesicht wurde mir das Betteln vereinfacht und ich wurde entlassen. Während ich meine Sachen einpackte, kam von allen Seiten so etwas wie „Gute Besserung“ oder „Komm’ bald wieder“ und ich wunderte mich wieder einmal, wie nett manche Leute doch sein konnten, die sonst immer so abweisend waren.
„Gute Besserung, Selena“, kam auch von Frederic, der sonst immer so überheblich war. Ich lächelte leicht und verließ dann das Klassenzimmer.
Sofort holte ich meinen iPod aus der Tasche und steckte mir die Ohrstöpsel jeweils in ein Ohr. Ich liebte es, die Musik auf voller Lautstärke spielen zu lassen, auch wenn ich wusste, dass das für mein Gehör schädlich war. Gerade lief „Give It Up To Me“ von Sean Paul und ich summte leise mit. Als das Lied schon fast aus war, glaubte ich, wieder dieses Wort zu hören, dass mich schon den ganzen Tag verfolgte – „Jaw“. Ich beschloss, gleich nachdem ich nach Hause kam, nach diesem Begriff – oder wenn es nach Ceci ging Mann – zu googlen.
Den Weg nach Hause lief ich fast und als ich die Tür hinter mir schloss, fiel mir ein, dass meine Mutter ja heute bis abends nicht zu Hause war. Grinsend schmiss ich meine Schultasche in die Ecke, betrat das Wohnzimmer und schaltete sofort den Fernseher ein. Heute würde ich mir einen gemütlichen Nachmittag machen, denn die Übelkeit hielt mich ja nicht davon ab, fernzusehen oder im Internet zu surfen – nur zum Lernen war ich eben zu schwach.
Im Fernsehen lief gerade nichts Besonderes, trotzdem schaute ich mir Spongebob Schwammkopf an, obwohl ich die Serie eigentlich gar nicht so mochte, sie war mir zu kindisch und ich konnte damit nichts anfangen. Nach einer halben Stunde wurde es mir dann doch zu langweilig und ich begab mich an den Computer.
Das erste, was ich machte, war mich in den Instant Messenger einzuloggen und ich bemerkte, dass Jakob online war, der sich auch den ganzen Tag nicht blicken hatte lassen.

c-leena: hey =)
jacob: hi
c-leena: wieso warst du heute denn nicht in der schule?
jacob: krank. und was machst du hier?
c-leena: mir war übel.
jacob: aha
c-leena: und, machst du heute noch was?
jacob: jaw ... wahrscheinlich training, wenn mich meine eltern lassen.
c-leena: jaw?
jacob: wollte ja schreiben.
c-leena: achso. na dann viel glück wegen dem training.


Ich schloss das Fenster wieder und machte mich nun wirklich daran, nach diesem „Jaw“ zu googlen. Schnell tippte ich die drei Buchstaben, die mir heute schon so oft begegnet waren, ein und klickte auf „Suchen“. Sofort wurden mehrere Seiten aufgereiht, ich klickte auf eine Enzyklopädie, eine zuverlässige Quelle. Die Seite baute sich langsam auf und ich begann zu lesen.
 
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