:: Der Mond warf wie üblich sein trübes Licht über die Stadt. Ab und zu schafften es die dichten Wolken jedoch den Himmel zu verdecken, so dass die Stadt allein auf ihre künstlichen Beleuchtungsmittel vertrauen musste. Ab und zu wagten diese jedoch zu flackern und somit einige Straßen in die vollkommene Dunkelheit zu hüllen, wie es für mancherlei Wesen angenehm war.
Tief hatte der Mann den Kragen seines grauen und tristen Mantels in sein doch recht junges Gesicht gezogen. Stapfend stolzierte er die dunkle Straße entlang, sein Blick zu Boden gerichtet. Der kalte Wind schob den Mann Stück für Stück weiter, doch dies veranlasste ihn nicht seinen Blick zu erheben. Er war sich im Klaren darüber, wer die Straße überquerte und wer sich ihm in den Weg stellen sollte.
Irritiert war er von der momentanen Situation, sich nicht ganz schlüssig darüber, wie es hätte weitergehen sollen, wäre er nicht zurück gekehrt.
Seine Hände ruhten in den warmen Manteltaschen, seine Arme leicht angewinkelt.
Nun, wo der Mond langsam wieder die Macht über den schwarzen Himmel übernahm, richtete Arran seinen Blick nach vorne, bevor er ihn durch die dunkle Straße schweifen ließ. Die Zeit war gekommen, die Zeit war da, in der er zurück kehren sollte und musste. New York war nun um einen seiner Art reicher.
Erneut schweifte sein verstohlener Blick durch die Straße und er erspähte eine junge Frau, welche wohl ihrer Arbeit nachging, Autos anhielt und mit den darin sitzenden Männern sprach::
"Dieser Abschaum..."
:: Dachte Arran nur, verlangsamte seine Schrittfolge und blieb letztendlich stehen. Sein Kopf drehte sich in die Seite, so dass er freie Sicht auf sein 'Opfer' hatte.
Wieder wurde sie abgewiesen und stampfte mit verschränkten Armen wütend auf den Boden. Während ein paar Flüche aus ihrem Mund entfleuchten, begann das Licht der Laterne, unter der Arran stand, zu flackern, bis es schließlich erloschen war und Arran eins mit der Nacht und der vollkommenen Dunkelheit geworden war.
Seine Augen schließend begann der Vampir seine Gedanken zu sammeln, sich zu konzentrieren, bis er schließlich, mit einem leicht schmerzverzerrten Gesicht, von dem Boden abhob und einige Meter in die Luft empor stieg, um nach einigen Sekunden wieder neben der Frau zu Boden zu kommen. Die Schmerzen unterdrückend zog Arran nun seine rechte Hand aus seiner Manteltasche und blickte zu der Frau, welche seine Anwesenheit immer noch nicht vernommen hatte::
"Warum so wütend?"
:: Erklang es aus der dunklen Gasse, in welcher der Vampir sich befand.
Von dieser tiefen, mysteriösen Stimme beängstigt begann das menschliche Wesen sich um zudrehen und die Quelle dieser Stimme ausfindig zu machen. Zu ihrem Bedauern tat sie das auch, brachte, in Schweiß ausgebrochen, ein schwaches und konfuses Lächeln hevor, um danach einen Schritt zürück zu treten.
Stumm schweigend schaute sie die Konturen des Mannes, welcher vor ihr stand, an. Durch die Dunkelheit, welche ihn einnahm, war nicht mehr zu erkennen, was für Arran nur von Vorteil war::
"Komm näher."
:: Ertönte es mit seiner rauchrigen Stimme, bevor seine rechte Hand, die er zuvor aus seiner Manteltasche gezogen hatte, aus der Dunkelheit hervor trat und sich in Richtung der Frau öffnete. Diese gab sich der Lust und dem Verlangen des Vampires hin, wobei dies an dessen Aura lag und ihrer Willigkeit und dem Glauben für das, was kommen würde Entlohnt zu werden.
Kaum hatte die Frau, immer noch schweigend, einige Schritte auf Arran zu gemacht und somit in Reichweite kam, griff er nach ihrer Hand, zog sie brutal zu sich und fügte sie so an sich, dass die Frau mit ihrem Rücken an Arrans Oberkörper stand::
"Dummes Weib!"
:: Er fasste sich kurz, zog nun auch seine andere Hand aus seiner Tasche und legte sie an den blonden Schopf der Frau, drückte den Kopf gewaltsam zur Seite, so dass es ihm möglich war, sich an ihrem Blut zu sättigen.
Kaum schoss dieser Gedanke durch seinen Kopf, als er langsam mit seinem näher an den ihren kam, Arran seinen Mund öffnete und langsam, und schmerzhaft für die Frau, seine spitzen Zähne in ihren Hals bohrte.
Kurz ertönte ein schriller und beängstigender Schrei, welcher jedoch in der tiefen und dunklen Nacht verstummte.
Wenige Sekunden brauchte Arran nur, bis der eben noch so lustvolle Körper nur noch ein Stück lebloses Fleisch war.
Schnell löste er sich von diesem Körper, packte die tote Frau am Arm und schleuderte sie in die Gasse hinein. Knackend hörte man sie landen. Verräterisch strich er sich über die Lippen, zog seinen kragen erneut tief in sein Gesicht und vergrub seine Hände in den Taschen seines graune Mantels, bevor er sich von der Gasse entfernte und auf die andere Straßenseite wechselte.
Er war wieder hier.::