Hier die komplette Liste. Normalerweise kommen nur die Konzerte auf die Liste, die schon fix sind:
Tour-Info
Ich hab mir heute übrigens das neue Album - Once - gekauft. Hier nun meine ersten Erkenntnisse.
Wer nur auf Lieder wie Nemo steht, dem sei gesagt: Das Album kaufet nicht! Für Euch wäre es Verschwendung Eures kostbaren Geldes.
Das Album strotzt nur so vor Energie, was dem Hörer gleich beim ersten Lied am eigenen Körper erfahren muss. Nach einem kleinen Intro von Tarja beginnt eine riesige Flut von Bass und E-Gitarre, die dem Hörer anfangs ungewohnt erscheint. Von der Musik kann man es mit
Beauty of the Beast vergleichen, welches das Ende vom Album
Century Child bildet. Die Melodie klingt nach Nightwish, der Bass eher nach Rammstein. Ungewohnt, aber bei mehrmaligem Hören sehr gut. Der Gesang von Tarja ist gewohnt im alten Nightwish-Style. Tuomas erzählte, als
Century Child herauskam, dass es das härteste Album von Nightwish sei. Bei diesem Album konnte er sich seinen ganzen Frust von der Seele schreiben.
Doch so wie es aussieht, war es doch nicht der ganze Frust. Und Marco dürfte ihm dabei geholfen haben. Marcos Erfahrung dürfte dazu beigetragen haben, dass das Album abwechslungsreicher wurde als die alten Nightwish-Alben. Der Mix aus hartem Gitarren- und Basssound wirkt mit Tuomas genialen Kompositionen und Lyrics sehr harmonisch. Tarjas einzigartige Stimme rundet das Produkt ab.
Nach dem Opener geht es im gleichen Ton weiter.
Wish I Had An Angel, was für mich zuerst wie ein Remake ein altbekanntes Kelly-Family-Lied klang. Zum Glück trieb mir das Lied die Verbindung zu der Band gleich wieder aus. Das am Soundtrack zu
Alone In The Dark vorkommende Lied hat einen guten Rhytmus, eine gute Melodie und der Gesang von Marco und Tarja passt einfach. Die Harmonie ist ebenfalls auch bei den beiden zu merken. Wer
Phantom of the Opera kennt, der kann sich in etwa vorstellen, wie sich das Lied anhört - nur ist es um eine Spur lauter und härter.
Weiter geht es mit einem bekannten Lied, welches etwas Ruhe reinbringt -
Nemo. Hier hat der Hörer eine kurze Verschnaufpause, in der er sich erholen kann. Wie die Lieder davor sind sie sehr emotional und gehen unter die Haut. Wühlten die ersten beiden Lieder das Innere des Hörers auf, so kann man sich hier gerade zu erholen. Und dabei bekommt man noch eine hook-injected Melody ins Ohr, welche man nur schwer wieder los wird.
Im Anschluss an
Nemo kommt eines meiner Favorits -
Planet Hell. Es beginnt mit dem Londoner Symphony Orchestra und geht anschließend wieder in eine Wand aus E-Gitarre und Bass über. Hier merkt man auch wieder das perfekte Zusammenspiel von Tarja und Marco.
Als Lied fünf wartet
Creek Mary's Blood, ein 8:29 langes und ruhiges Lied. Entspannung pur mit indianischen Melodien. John Two-Hawks, ein waschechter Indianer, hat hier seinen Gastauftritt. Von der Melodie und dem Gesang eines der ansprechensten Lieder des Albums. Dieses Lied beweist wieder einmal die Soundtrack-Fähigkeit von Tuomas Kompositionen. Alleine die Übergänge zwischen klassischer Musik und dem Metal sind sehr anspruchsvoll.
Nach diesem ruhigen Lied geht es weiter mit
The Siren, bei dem auch Gitarrist Emppu an der Musik mitgewirkt hat. Die orientalischen Elemente erinnern an
Nights of Arabian von Kamelot. Musikalisch haben Nightwish einen Schritt zur Experimentierfreude gezeigt und sind belohnt worden. Keine andere Band kann so viele musikalischen Stile so gut gekonnt mischen. Nicht zu hart und nicht zu leise. Die perfekte Mischung.
Lied sieben,
Dead Gardens, macht dort weiter, wo das vorherige Lied aufgehört hat. Nur ohne den orientalischen Sounds. Dafür mit mehr kleinen Basseinlagen von Marco, welche an diesem Album sehr betont sind. Hier wurde ebenfalls viel Experimentiert. Es gibt immer wieder Passagen, in denen nur ein, zwei Instrumente zu hören sind; oder nur Tarjas Stimme. Das verleiht dem Album eine gewisse zusätzliche Abwechslung zu den Melodien. Einzig die Bass- und Gitarren-Loops am Ende von
Dead Gardens finde ich unnötig, da das Lied dadurch an Klasse verliert.
Romanticide geht für mich bereits in die Richtung melodischer Power-Metal. Tuomas sagte in einem Interview, dass sie mit dem Album mehr an ihre Ursprünge gehen wollten. Ich finde es nicht. Alleine durch Marcos Einfluss hat sich der Stil von Nightwish doch stärker verändert als ich ihnen zugetraut hätte. Die Lieder wurden schneller, lauter und aggressiver - zeitweise positiv, zeitweise negativ. Und zugleich wurde die Melodie besser, soundtrackhaftiger. Mit Sicherheit auch wegen des LSO.
Das bekommt der Hörer bei Lied neun zu hören -
Ghost Love Score, welches zusammen mit
Creek Mary's Blood meiner Meinung nach die länsten und anspruchsvollsten Lieder bilden.
Ghost Love Score dauert zehn Minuten und ist wirklich sehr gut. Tarja kann hier ihre Fähigkeiten als Opernsängerin voll nutzen, was den anderen Liedern vielleicht nicht so ist.
Das vorletzte Lied ist ein auf finnisch gesungenes Lied und klingt wie zu Zeiten von
Lappi (Lapland) auf
Angels Fall First, dem Debüt-Album von Nightwish. Eine gute Ballade. Den Abschluss bildet
Higher Than Hope, ebenfalls ein ruhiges Lied. Ein Lied im Stil von
Deep Silent Complete oder
Sleeping Sun. Ein perfekt gewähltes Lied für den Abschluss der CD - rundet ein durchaus gelungenes Album mit frischem Wind ab.
Für Nemo weniger zu empfehlen. Für Metal- oder Nightwish-Fans sicherlich sehr empfehlenswert! Für Metal-Fans, die auf Soundtrack-Musik wie
Herr der Ringe und Co. stehen sicherlich auch ein empfehlenswertes Album.
Mal schaun, was uns das nächste Album von Nightwish bietet. Besser kann ein Album gar nicht werden, obwohl ich das auch schon bei
Century Child - welches mir persönlich trotzdem besser gefällt als
Once - dachte.