Die Charaktere
Tobias wuchs auf einer abgelegenen Farm im Outback von Australien auf. Sein Großvater, welcher diese Farm erbaut und geführt hatte, verstarb und so ging die Führung auf Tobias Vater über, worüber seine Mutter jedoch nicht glücklich war.
Die Beiden hatten früh geheiratet und eher unerwartet ein Kind bekommen. Das Leben auf der Farm sollte für die kleine Familie eigentlich nur ein Zwischenstop auf dem weg zum großen Erfolg in Melbourne sein. Als jedoch alles anders kam als erwartet trennten sie sich schließlich und Tobias zog, gezwungener Maßen, mit seiner Mutter nach Melbourne während sein Vater versuchte die Farm zum florieren zu bringen.
Seine Jugend verlief wohl wie die jedes anderen Menschen der in einer Großstadt lebte. Er hatte viele Freunde in seiner Nachbarschaft, wurde immer als nettes, freundliches Kind von den Nachbarn gesehen. Seine schulische Laufbahn war ebenfalls nicht sonderlich aufregend. Grundschule, Junior High, High School, College alles wie bei jedem anderen auch. Schon seit der ersten Theateraufführung in seinem ersten High School Jahr interessierte er sich sehr für die Schauspielerei. Ihm schien dass das einzige zu sein für das er Talent hatte. Auf dem College verfolgte er seinen Weg und belegte einige Schauspielkurse sowie Theater- und Filmwissenschaften.
Unterstützung von seiner Mutter oder anderen Verwandten bzw. Bekannten erhielt er jedoch nicht. Genau so wenig fiel ihm etwas in den Schoß. Alles was er erreichte erarbeitete er sich hart und mit einer Menge Ehrgeiz.
Nachdem er beinahe jede Schauspielagentur und jedes Theater in Melbourne abgeklappert hatte, ihn jedoch niemand für eine Rolle engagierte geschweige denn in seine Agentur aufnahm, sattelte er nach Sidney um. Das war wohl das Beste was er tun konnte, hier fand er direkt einen Platz in einer der größten Agenturen der Stadt und bereits nach zwei Wochen wurde er für seine erste Rolle in einem Stück engagiert. Die Kritiken waren gut und Tobias ein aufstrebender Stern am Schauspielhimmel wenn es nach den Zeitungen ging. Die Rolle in einem erfolgreichen Fernsehfilm verschaffte ihm den Durchbruch. Kinofilme folgten und nach einiger Zeit war er in Australien einer der bekanntesten Jungschauspieler über die Klatschblätter und Tv-Shows berichteten.
Dann kam der Fall.
Eine zu frühe Verlobung mit der falschen Frau. Er traf die falschen Leute. Drogen, Alkohol, Sex, Partys... Es wurde für ihn Zeit einen Schlussstrich zu ziehen, ansonsten hätte er sich wohl selbst früher oder später umgebracht. Ohne ein Wort zu sagen verschwand er. Dass man als Star nicht einfach untertauchen kann ist verständlich, wenn man jedoch genug Geld hat (und das hat Tobias) ist einiges Möglich.
Sein Vater, zu welchem er keinen Kontakt mehr hatte, hatte die Farm verkauft und war wohl nach Amerika gegangen. Die Bank konnte das Angebot von Tobias gar nicht ablehnen und so begann er ein neues Leben. Weit ab im Outback auf einer Farm, die er am besten niemals verlassen hätte.
Fiona lebt schon immer auf der Kissinger Ranch. Sie ritt seit sie denken konnte und das Viehtreiben war ihr schon immer mehr wert gewesen als ihre Schularbeiten zu erledigen.
Als sie noch ein kleines Kind war zog ihre Familie, Vater Farmarbeiter und Mutter Privatlehrerin, auf die Kissinger Ranch. Ihr Vater arbeitete zuerst nur als ein gewöhnlicher Angestellter wurde schließlich, nach einer langen und harten Probezeit, zum Vorarbeiter und kümmerte sich um alles ausgenommen die Buchführung. Die überließ er Henry Kissinger welcher der eigentliche Führer des Unternehmens war. Dieser sah, das wusste Fionas Vater, in ihm den Sohn den er nie hatte.
Ihre Mutter war mehr und mehr zur Hausfrau geworden. Mit der harten Arbeit des Viehtreibens oder des ausmisten des Stalls hatte sie nichts zu tun. Sie sah ihre Aufgaben darin pünktlich das Essen auf den Tisch zu bringen und die Angestellten mit Limonade zu versorgen wenn die Sonne ihnen mal wieder zu schaffen machte.
Als Fiona 12 Jahre alt war wurde sie auf ein Internat geschickt. Gegen ihren eigenen Willen und gegen den Willen ihres Vaters. Ihre Mutter wollte nur das Beste für sie und dazu gehörte wohl eine exzellente schulische Ausbildung. Ihre Mutter war es auch die sie dazu zwang auf ein Mädcheninternat zu gehen auf dem sie lernen sollte sich wie eine Dame zu benehmen um später einen „angemessenen Mann zu finden“ wie sie immer sagte. In Fions Augen war dieser Mann ein gut aussehender Cowboy mit einer Ranch neben der Kissinger aussehen würde wie ein kleiner Bauernhof. Einer Ranch auf der sie, abgesehen von ihrem Cowboy, das sagen hatte und sich benehmen konnte wie sie wollte.
Widerwillig verlies sie also Kissinger und lebte ab da in einem katholischen Mädcheninternat. Es war die reinste Hölle für sie! Jahre die sie verzweifeln liessen und ihr zeigten was sie wirklich wollte. Sie wollte die Freiheit des australischen Outbacks! Eine Ranch für sich allein und ein paar Angestellte die sie unter die Fittiche nehmen konnte. Einziger trost in dieser schweren Zeit waren die kurzen Sommerferien auf Kissinger und Julie Kensington. Julie war ihre beste und im Grunde auch einzige Freundin. Sie verstanden sich wie Schwestern, konnten den Gedanken des jeweils andern zu Ende führen und wussten wie sie miteinander umzugehen hatten. Schnell hatte Fiona ihre Freundin mit dem Plan von einer eigenen Viehzucht, auf einer weit abgelegen Ranch, angesteckt und so träumten sie von der Realisierung ihres Traumes.
Ihre Eltern wechselten nach Texas über nachdem der alte Kissinger gestorben war und die Ranch, auf der sie aufgewachsen war, mit einer hohen Verschuldung hinterlassen hatte. Der Traum von Fiona schien zu zerplatzen. Doch ihre Freundin Julie war das Kind reicher Eltern, welche zwar nie im Leben diesen Plan ihrer Tochter durchgehen lassen hätten, jedoch früh für sie ein Treuhandvermögen eingerichtet hatten mit welchem sowohl die Farm gekauft als auch die Schulden bezahlt werden konnten.
Fiona gefiel diese Lösung ganz und gar nicht, sie wollte nicht bei ihrer Freundin so in der Kreide stehen. Aber um ihren Traum umzusetzen hatte sie keine andere Wahl als dieses Angebot von Julie anzunehmen. Beide leiten also nun Kissinger. Fiona kümmert sich um das Vieh und die harte Arbeit und Julie schmeisst den Haushalt, macht Besorgungen und führt die Bücher.
Wie bereits erwähnt wurde Julie in eine reiche Familie geboren. In ein bereits vor geplantes Leben, welches sie jedoch eigentlich nicht führen wollte. Privatlehrer, Kindermädchen, Hausangestellte das und ihre versnobten Eltern waren die Einzigen Personen mit denen sie Kontakt hatte. Andere Kinder traf sie höchstens auf affektierten Partys und Dinnern die sie als Kind schon nicht ausstehen konnte!
Mit 10 Jahren wechselte sie vom Privatunterricht auf ein, von zuhause weit entferntes, Mädcheninternat. Sie konnte ihren Vater davon überzeugen dass es wichtig für sie war mit anderen Kindern in ihrem Alter zusammen zu sein. Eine gemischte Schule kam jedoch nicht in Frage, so viel war klar.
Die Jahre im Internat waren schrecklich, aber nicht annähernd so schrecklich wie das Leben das auf die wartete wenn sie mit ihrer schulischen Ausbildung fertig war. Ein bereits von ihrer Mutter ausgewählter Ehemann mit einer Fabrik in England, vielleicht war er auch ein Börsenmakler in New York oder Sohn des Leiters einer Airline. Auf jeden Fall ein Mann mit Prestige, oder anders gesagt viel Geld. Gefühle waren egal. Man suchte sich seinen Ehepartner nicht nach Gefühlen aus, dass war das Motto ihrer Mutter, welche selbst all das durchmachen musste was Julie noch bevor stand.
Mit den meisten Mädchen im Internat hielt sie sich gut auch wenn sie viele nicht ausstehen konnte! Die meisten waren schon so versnobt wie die ganze Gesellschaft der oberen 10.000 und wurden bestimmt noch schrecklicher je älter sie wurden. Lichtblick in dieser Zeit war Fiona ein Mädchen von Land und so kernig, ehrlich und eigensinnig wie Julie selbst wohl gerne wäre.
Der Plan einer eigenen Ranch, von dem Fiona immer sprach, hatte einen großen Reiz für Julie.
Als Beide die Schule beendet hatten wussten sie dass der Plan wohl doch nicht zu realisieren war. Fiona würde in ihr altes Leben zurück kehren und glücklich werden. Julie würde auch in ihr altes Leben zurück kehren und sich dem Willen ihrer Eltern beugen, einen Mann heiraten, Kinder bekommen und als deprimierte alte Frau in einem großen Stadt- oder Landhaus sterben.
Dann erfuhr sie jedoch dass sie, nun wo sie erwachsen war, auf ihr angelegtes Geld zurück greifen konnte. Wie viel es genau war wusste sie nicht, jedoch wusste sie dass ihr Vater wenn es um Geld für seine Tochter ging nicht gerade sparsam war. Sie fasste den Entschluss den Plan den Fiona und sie immer hinterher geträumt hatten nun zu erfüllen. Sie kaufte die Kissinger Ranch, bezahlte die Schulden und hatte trotzdem noch ein kleines Vermögen. Dass sie mit dieser Aktion bei ihren Eltern und den restlichen oberen 10.000 in Ungnade gefallen war, wusste sie und es war ihr recht. Sie hatte nie zu dieser Gesellschaft gehören wollen und das musste sie nun auch nicht mehr.
Ein bescheidenes und glückliches Leben, wie sie es nun auf der Ranch führt, ist das was sie wollte und nun hat.
Jerry ist der Sohn zweier Missionare Als er zur Welt kam befanden sie sich gerade in Afrika, wo er auch die ersten Jahre seines Lebens verbrachte. Dort aufgewachsen spürte er schon früh dass er von seinen Eltern wohl das Helfer-Gen vererbt bekam. Er kümmerte sich um alles und jeden der Hilfe brauchte. Ein kleiner Junge mit dem er zu Schule ging und eine Infektion hatte, ein kleines Wildschwein dass sich das Bein gebrochen hatte.
Seine Familie reiste kreuz und quer durch Afrika zu verschiedenen eingeborenen Stämmen, aber auch zu Gebieten wo bereits die Zivilisation Einzug gehalten hatte. Er führte eine schöne und erfüllte Kindheit und wusste bereits früh was er später einmal werden sollte, ein Arzt. In der Gruppe in der er mit seinen Eltern durchs Land zog waren immer wieder Ärzte der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ dabei. Bei jeder kleineren Operation war Jerry dabei, selbst wen man versucht hätte ihn fernzuhalten wäre das ohnehin nichts geworden. Alle wichtigen Information schnappte er auf und fragte nach jedem kleinen Detail um auch genau zu wissen was wie vor sich gehen musste wenn beispielsweise ein gebrochenes Bein behandelt wurde.
Seine Mutter war sehr froh darüber dass ihr Sohn so sicher in darin war was er werden wollte. Zumal sein Berufswunsch ein guter Ansporn für seine schulische Laufbahn sein würde. Die ersten Jahre konnte seine Mutter ihm selbst den Stoff noch vermitteln doch spätestens in der High School hätte er so oder so auf eine richtige Schule gehen müssen. Also wurde Jerry zu seinen Großeltern geschickt, um dort wie ein normaler Teenager auf eine normale High School gehen zu können um schließlich Medizin zu studieren. Das alles kam auch so.
Die Jahre an der Uni vergingen merkwürdig schnell und waren leicht für Jerry, da er schon die eine andere praktische Erfahrung hatte machen können. Seine Eltern und Professoren wollten ihn dazu bringen seinen Facharzt in Chirurgie zu machen, was er jedoch ablehnte. Er wollte keine Gehirne operieren oder ähnliches, er wollte einfach eine kleine Praxis nahe der Vorstadt von Sidney oder Melbourne.
Dass alles lief jedoch ein wenig anders als geplant. Nachdem sein allgemeines Medizinstudium durchgestanden war und er ein gutes Zeugnis in Händen hielt, beschloss er den „Fliegenden Ärzten“ bei zu treten. Die „Royal Flying Doctor Service of Australia“ war bereit ihn nach einer weiteren Ausbildung, die ihn auf den späteren Dienst vorbereiten sollte, aufzunehmen.
Einige Jahre arbeitete er also als Flying Doctor bis er beschloss sesshaft zu werden. Im australischen Outback lies er sich also in einer kleineren Stadt nieder und hatte schließlich doch eine eigene Praxis. Mit der Zeit hatte sich sogar eine Ärztin gefunden die mit ihm die Praxis führt, da Jerry öfters zu Hausbesuchen auf die abgelegen Farmen muss, die geregelten Öffnungszeiten jedoch eingehalten werden müssen.
Ihre Kindheit verbrachte sie im Busch, bei ihren Eltern die die Aborigines studieren und versuchten ihre Kultur besser zu verstehen. Beide waren keine wirklichen Professoren aber an allen Universitäten in Australien angesehene Persönlichkeiten.
In Theresas Kindheit war jedoch nicht heile Welt und Fröhlichkeit angesagt. Ihre Eltern forderten viel von ihr. Sowohl im Bereich Schule als auch in so gut wie allen anderen Bereichen ihres Lebens. Ständig zogen sie im Busch umher, kamen nur selten für einige Tage in ein Dorf oder gar eine größere Stadt. Sie hatte keine gleichaltrigen mit denen sie spielen oder sich auf andere Weise austauschen konnte.
Die lange Isolation machte ihr zu schaffen als sie schließlich auf die Universität ging. Zuvor war sie von Privatlehrern unterrichtet worden. Sie erlitt einen Kulturschock als sie begriff was alles in einer Stadt wie Sidney lauern konnte und auch was sie alles verpasst hatte. Leute in ihrem alter gingen auf Partys, tranken, lachten, feierten. Theresa jedoch tat sich schwer Kontakte zu knüpfen und mit anderen Menschen umzugehen.
Sie studierte allgemeine Veterinärmedizin und machte ihren Doktor mit einem der besten Durchschnittsnoten ihres Jahrgangs. Die Welt stand ihr offen und doch war sie auf gewisse Weise verschlossen.
Letztendlich beschloss sie ins Outback zu gehen und dort auf Abruf für die verschiedenen Farmen zu arbeiten. So lernte sie auch Julie und Fiona kennen. Die einzigen zwei Menschen mit denen sie wirklich warm geworden war in all der Zeit. Sie verlegte ihren Wohnsitz in ein kleines Haus nahe der Kissinger Ranch gelegen und arbeitet als freiberufliche Veterinärmedizinerin.
Brian wuchs in Melbourne bei seinem allein erziehenden Vater auf. Seine Mutter war bei Bryans Geburt gestorben und dass lies ihn sein Vater spüren. Die Beiden hatten nie ein liebendes Vater Sohn Verhältnis. Selbst es als unterkühlt zu bezeichnen wäre noch zu freundlich ausgedrückt. Sein Vater war bereits vor seiner Geburt Alkoholiker gewesen, hatte es jedoch geschafft trocken zu werden. Als das Unglück mit seiner Frau, der Liebe seines Lebens, geschah wurde er rückfällig.
Dass sein Vater ihn Schlug, egal ob er dazu einen Grund hatte oder nicht, wurde alltäglich für Brian.
Sein soziales Umfeld war nicht viel besser. Die Wohnung in der Brian und sein Vater lebten befand sich in einem der schlechten und armen Viertel der Stadt. Es ging so gut wie in jeder Familie so vor sich wie es in Brians war.
Natürlich hinterließ die Gewalt, Verzweiflung und Frustration ihre Spuren bei Brian. In der Schule prügelte er sich mit anderen Jungs, raubte Tankstellen und kleine Shops aus, egal ob er das Geld brauchte oder nicht. Brian hatte ein dickes Fell bekommen und genug Muskeln die ihm Kraft gaben sich durchzusetzen. Seinen Vater hatte er nach einem weiteren schrecklichen Tag in die Schranken gewiesen und war abgehauen. Selbst wenn er so auf der Straße leben musste war das besser als sein vorheriges Leben.
Die Schule brach er ab und hielt sich mit kleineren Diebstählen, Betrügereien und auch der ein oder anderen ehrlichen Arbeit über Wasser. Doch er wusste das es so nicht ewig weiter gehen konnte. Bei der Polizei war er bereits bekannt und würde in den Knast kommen wenn ein weiteres seiner Geschäfte auffliegen würde.
Er flüchtete aufs Land. Ein Leben in dem es um einiges ruhiger war als in Melbourne. Ein kleiner Job in einer Autowerkstatt brachte ihm genug Geld ein um sich eine kleine Wohnung zu mieten und sich einen Wagen leisten zu können. Nach kurzer Zeit kannten ihn die Leute im Ort und mochten ihn, schließlich kannten sie auch nicht seine kriminelle Vergangenheit und die wollten sie wohl auch nicht erfahren, keiner hatte ihn je gefragt was in wohl in den kleinen Ort verschlagen hatte oder wo er her kam.
Gelegentlich arbeitet er auch als Aushilfskraft auf den verschiedenen Farmen die im Outback verteilt sind. So zum Beispiel auf der Kissinger Farm wo er für Fiona und Julie schon gute Dienste geleistet hat.
Charlie, oder eigentlich Charlotte, Townsent wuchs in England auf. Ihr Vater war leidenschaftlicher Musiker und ihre Mutter eine freiberufliche Journalistin. Viel Geld hatte die kleine Familie nie, aber es reichte um vernünftig über die Runden zu kommen. Keiner musste Hungern und es gab immer saubere Kleider und das ein oder andere Spielzeug für die kleine Charlie.
Doch dann starb ihre Mutter bei einem schrecklichen Autounfall in der londoner Innenstadt. Für ihren Vater brach eine Welt zusammen und er konnte nicht die Kraft aufbringen um für sich selbst und seine 13 jährige Tochter zu Sorgen. Seine Musik wurde trauriger und die Auftritte blieben aus, somit natürlich auch das wenige Geld das er damit verdiente.
Die Jahre zogen ins Land und Charlie wurde erwachsen, auch wenn das wohl mehr ein erzwungener Vorgang war. Sie sorgte für sich und ihren mittellosen Vater indem sie mehrere kleinere Jobs annahm. Meistens arbeitete sie wechselnd in Restaurants als Kellnerin, im Kino als Mädchen für alles oder als Aushilfe in einem kleinen Supermarkt. Das Geld dass sie so hart verdiente brachte ihr Vater mit Alkohol durch. Bis auch er eines Tages starb. Sein Körper wurde in der Themse gefunden. Genau Fünf Jahre nach dem Tod seiner Frau war er, so stand es zumindest im Unfallbericht der Polizei, betrunken ins Wasser gestürzt und ertrunken. Charlie wusste jedoch dass sich ihr Vater absichtlich das Leben genommen hatte. Den Verlust seiner Frau hatte er nicht verkraften können.
Die junge Frau brach darauf hin ihre Zelte in London ab und kaufte von ihren letzten Ersparnissen ein Flugticket nach Sidney, Australien. Sie war allein und hatte nicht wirklich viel Erfahrungen gesammelt die glücklich und unbeschwert waren. Dass ein Leben in der Metropole nicht leicht werden würde wusste sie. Sie brachte wenig Kleidung und die alte Gitarre ihres Vaters mit in ihr neues Leben.
Mit der Zeit entdeckte sie die Liebe für die Musik, welche sie wohl von ihrem Vater hatte vererbt bekommen. Sie lernte Gitarre und Klavier spielen und auch das Singen schien ihr wohl zu liegen. Schließlich fand sie einen Job in dem sie als singende Kellnerin arbeiten konnte. Sie wischte erst Tische ab, sammelte benutze Gläser ein und später sang sie für das kleine Publikum. Dabei wurde sie plötzlich von einem angesehenen und bekannten Musikproduzenten Endekt der sie groß raus bringen wollte. Schneller als sie sich versah zog sie von dem kleinen heruntergekommenen Apartment in einem schicken, modernen Loft. Sie machte Aufnahmen in Studios in denen sonst nur die großen Namen des Musikbusiness zu finden waren. Ihre Abende verbrachte sie auf VIP-Parties wo sie eine Gesellschaft kennen lernte von der sie vorher nicht mal wirklich gewusst hatte das diese existierte.
Auf einer dieser Parties lernte sie einen charmanten, jungen Schauspieler names Tobias White kennen. Die Beiden kamen sich näher, tranken einige Cocktails zusammen und verbrachten eine Nacht zusammen. Danach sahen sich nicht wieder. Tobias wollte sie nicht sehen und ihr ging es nach einiger Zeit genau so, besonders nachdem sie auch noch erfuhr dass er bereits seit mehreren Wochen verlobt war.
Ihre Karriere stieg steil und schnell an. Ein Nummer eins Hit machte ihre Stimme in ganz Australien bekannt. Der zweite blieb jedoch aus und so fiel ihre Karriere zurück auf den harten Boden der Tatsachen. Das Musikbusiness war hart und Talent zählte nicht so viel wie Image und reiche Eltern die einem die passenden Erfolge kaufen konnten.
Charlie beschloss aus Sidney zu verschwinden und ging in einen kleinen Ort der nicht einmal auf der Landkarte zu finden war. Little Bern hieß das kleine Dorf, welches abgeschieden weit draußen im Outback lag.