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Grey's Anatomy - Let's start again

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AW: Grey's Anatomy - Let's start again

Meredith

"Du würdest mich also anflehen?", fragte Meredith grinsend, "hm.. okay, dieses Mal verschone ich dich noch, aber nur, weil's du bist"
Meredith war noch nie eine gute Schauspielerin gewesen, deshalb wunderte es sie auch nicht, dass Derek ihre Unsicherheit aufgefallen war, doch sie war froh, dass er nicht weiter nachhakte. Er würde ihr Geheimnis schon noch früh genug erfahren..
Sie verabschiedeten sich, Derek ging wieder zu seinen Patienten und Meredith verschwand in einem Aufenthaltsraum, um noch etwas zu schlafen bevor die Nachtschicht begann.

Es war etwa sechs Uhr morgens, als die Assistenzärztin von einer Kollegin abgelöst wurde. Nachtschichten waren die anstrengensten, denn man wurde total aus seinem Rythmus geworfen. Meredith fuhr nach Hause und beschloss noch einige Stunden zu schlafen, bevor sie mit dem Aufräumen, Putzen und Wäsche waschen begann. Sie brachte das Haus wieder auf Vordermann, bügelte ihre Klamotten, ging einkaufen und verbrachte den Rest des Nachmittages damit, das Haus etwas einzurichten. Es wimmelte zwar noch immer von Kartons, aber jede Woche wurde es in ihrem neuen Zuhause etwas gemütlicher.

Gegen 18 Uhr - als Dereks Schicht zu Ende war - fuhr sie ins Krankenhaus, um auf dem Parkplatz auf ihn zu warten, wie sie es zuvor abgemacht hatten. Meredith war leicht aufgeregt, da sie noch immer etwas mit ihrem Gewissen zu kämpfen hatte.
 
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Derek

Als Derek nach Hause gehen konnte, begann Meredith´s Schicht. Er hätte gerne mit ihr zusammengearbeitet, doch seine Schicht zu tauschen, wäre wohl etwas zu auffällig gewesen.
An diesem Morgen stand er früh aus, denn er musste früh im Krankenhaus sein. Heute war nicht viel los. Er besuchte Mr. White und seine Frau kurz und wie zu erwarten war, konnte er sich nicht erinnern, wie er hergekommen war. Es fing also schon an ... Doch seine Frau schien noch immer überzeugt von ihrer Entscheidung zu sein, von daher versuchte Derek sich keine weiteren Gedanken darüber zu machen.

Seine Schicht verging relativ schnell, doch er war trotzdem froh, als er am Abend ins Freie treten konnte. Er schloss kurz die Augen und atmete durch. Auch wenn heute nicht viel los gewesen war, war er erschöpft und würde am liebsten schlafen. Doch dafür war jetzt keine Zeit.
Er entdeckte Meredith´s Wagen und lief darauf zu.
" Hey. ", sagte er, nachdem er sich in den Wagen gesetzt hatte und zu ihr sah, " Ich bin schon gespannt. Wann erfahre ich wo es hingeht? "
 
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Meredith

Als sie auf Derek gewartet hatte, dachte sie oft darüber nach, wie es wohl Mr White ging. Sie hatte es nicht übers Herz gebracht, persönlich nach ihm zu sehen, doch sie war immer wieder an seinem Zimmer vorbeigegangen um sicherzugehen, dass alles in Ordnung war. Sie hoffte inständig, dass dem Mann noch einige Erinnerungne geblieben und nicht schon alles weg war.

Meredith schreckte leicht hoch, als Derek die Tür öffnete und einstieg. Sie begrüsste ihn lächelnd und stellte das Radio etwas leiser.
"Das erfährst du schon früh genug", erklärte sie schmunzelnd und liess den Motor an. Ihr Herz begann, desto näher sie kamen, immer schneller an zu schlagen. Schliesslich hielt sie auf dem Parkplatz des Pflegeheims an, schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Was tat sie hier bloss?

Langsam löste sie den Sicherheitsgurt und blickte zu Derek, der sie nun noch verwirrter als zuvor ansah.
"Lass.. lass uns reingehen", meinte Meredith und verliess den Wagen. Er würde gleich verstehen, warum sie ihn hierher mitgeschleppt hatte, denn momentan brachte sie kein weiteres Wort raus.
"Hi, er gehört zu mir", murmelte sie, als sie den fragenden Blick der Pflegerin bemerkte, diese nickte und führte sie zum Zimmer ihrer Mutter.

Vor dem Zimmer wartete der Anwalt, Mr Drew, bereits und streckte Meredith lächelnd die Hand entgegen, als er sie entdeckte. Sie stellte die beiden Männer einander vor und las kurz die Papiere durch, die der Anwalt mitgebracht hatte, es war soweit alles in Ordnung.
Die Pflegerin öffnete die Zimmertür und ging voraus, um Ellis zu sagne, dass sie Gäste hatte. Meredith griff nach Dereks Hand und drückte sie sanft. Wahrscheinlich dachte er, dass es sich bei dem Patienten um einer ihrer Grosseltern handelte. Die junge Frau atmete tief durch, liess seine Hand los und ging zu ihrer Mum.
"Dr. Grey, es freut mich, Sie kennenzulernen", begrüsste sie ihre Mutter lächelnd, "mein Name ist Meredith und das sind Mr Drew und Dr. Shepherd"
Verwirrt - wie immer- starrte sie ihre Mum an, denn sie erkannte offenbar ihre eigene Tochter nicht, "Und was wollen Sie? Sehen Sie nicht, dass ich arbeiten muss?!", entgegnete Ellis kühl, was Meredith beinahe das Herz brach.

Meredith hörte, wie Mr Drew flüsterte, dass Ellis den Vertrag nicht unterzeichnen konnte, solange sie nicht bei klarem Verstand war und warf dem Anwalt einen bösen Blick zu.
"Mum? Ich bin's Meredith", versuchte sie es nochmals und kniete sich neben ihre Mutter um ihr in die Augen zu blicken.
"Nein.. nein das kann nicht sein, meine Tochter ist vier Jahre alt und Sie sehen definitiv nicht aus wie eine Vierjährige", antwortete Ellis aufgebracht, "was wollen Sie??"
"Mum..", Meredith legte die Hand auf den Arm ihrer Mutter, "ich bin's, ich bin deine Meredith, weisst du nicht mehr? Wir sind wieder nach Seattle gezogen, wie du es immer wolltest"
"Meredith? Aber.. aber du bist schon so gross..", flüsterte Eliis, offenbar schien sie die Welt nicht mehr zu verstehen, doch Meredith erkannte, dass sie langsam wieder 'zurückkam'.
"Ja, Mum, das bin ich.. hör mir zu, du musst jetzt.. jetzt hier sein, hier bei mir, in Ordnung?", erklärte Meredith langsam und spürte, wie sich der Kloss in ihrem Hals wieder bildete, "Mr Drew wird dir jetzt alles genau erklären und du musst versuchen bei mir zu bleiben, okay?"

Auf ihr Zeichen, begann der Anwalt alles über den Vertrag zu erzählen, er sagte, dass mit ihrer Unterschrift, ihr sämtliches Vermögen auf Meredith übertragen wird und Meredith ab sofort ihre Vormundschaft erhält. Während der ganzen Zeit, schaffte Meredith es nicht zu Derek zu blicken, denn sie befürchtete, gleich in Tränen ausbrechen zu müssen.
Sie griff nach dem Kugelschreiber, den der Anwalt ihr gab und unterschrieb den Vertrag, dann gab sie ihn lächelnd ihrer Mutter, "Es ist alles in Ordnung, Mum, wir müssen das tun.."
"Ich bin krank, nicht wahr?", fragte Ellis leise und auf Merediths Nicken hin, unterschrieb sie den Vertrag.
Daraufhin mussten die Pflegerin, sowie Derek unterschreiben, dass sie bezeugten, der Vertrag sei von allen mit freiem Willen unterzeichnet worden.
 
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Derek

Die Fahrt über war Meredith schweigsam gewesen, aber er hatte sich nichts weiter dabei gedacht. Sie schien irgendwie nervös zu sein, aber das fand er eigentlich eher süß, also machte er sich keine weiteren Gedanken darüber.
Erst als sie hielte, sah er sich um. Es war bereits dunkel, sodass er nicht erkennen konnte, wo er war.

Erst als sie das Pflegeheim betreten, dämmerte es ihm, wo sie sich befanden. Sie schien hier jemanden besuchen zu wollen, denn die Pflegerinnen kannten sie. Derek setzte sein charmantes Lächeln auf und nickte allen kurz zu, die sie begrüßten.
Sie wollte ihm also wirklich ein Stück von ihrem Leben zeigen.
Als Meredith ihm dann den Anwalt vorstellte, runzelte er kurz die Stirn, reichte ihm aber dann die Hand. Es würde schon alles seinen Grund haben. Er fragte sich kurz, weshalb Meredith Papiere durchblätterte, doch dann dachte er daran, dass es vielleicht darum ging, gewisse Rechte abzutreten. Vielleicht ging es um eine ihrer Großeltern?

Schon als sie das Zimmer von Mrs. Grey betraten, wusste Derek, dass es sich nicht um ihre Großmutter hielt. Es war ihre Mutter, die krank war. Derek erwiderte Meredith´s Händedruck. Deswegen war sie so nervös gewesen und deswegen war sie auch so komisch auf ihre Mutter zu sprechen. Als sie ihre Tochter nicht erkannte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
Er begrüßte Ellis lächelnd, hielt sich aber im Hintergrund. Er wollte die ganze Sache lieber beobachten, würde aber für Meredith da sein, wenn sie seine Hilfe brauchte.
Erst als er gebeten wurde, das Dokument zu unterschreiben, trat er vor und unterschrieb.

Er stand neben Meredith und griff unwillkürlich nach ihrer Hand, um ihr zu zeigen, dass er für sie da war. Es war ein so großer Vertrauensbeweiß ihn hierher mitzunehmen, dass er gar nicht wirklich wusste, was er sagen sollte. Erst jetzt verstand er langsam, wieso sie manchmal so reagierte, wie sie eben reagierte. Er fragte sich kurz, ob Webber davon Bescheid wusste, verwarf den Gedanken dann jedoch. Jetzt ging es um Meredith. Sie hatte ihm so viel Vertrauen entgegen gebracht, dass es ihm glatt die Sprache verschlug.
Die ganze Zeit über hatte sie ihn nicht ansehen können, vielleicht aus Angst? Jetzt sah er kurz zu ihr und lächelte. Ein Zeichen, dass er für sie da sein würde.
 
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Meredith

Meredith versuchte zu lächeln, als Ellis die Dokumente unterschrieb, um ihr zu zeigen, dass alles in Ordnung war. Doch das war es nicht. Sie hatte sich so sehr vor diesem Moment gefürchtet und immer gehofft, dass irgendjemand ein Heilmittel für Alzheimer erfinden würde, bevor sie diesen Schritt tun musste.
Es war einer der wenigen Momente, in denen ihre Mutter bei klarem Verstand war, doch so schnell wie Ellis in der Gegenwart angekommen war, war sie auch wieder weg. Sie schien nicht zu verstehen, was soeben vorgefallen war und hatte auch keine Ahnung wer Meredith war. Die junge Frau versuchte gar nicht erst, ihrer Mutter alles zu erklären, denn alleine nur das Unterzeichnen war für Ellis zu anstrengend gewesen, sodass sie jetzt begann herumzuschreien. Sie beschimpfte Mr Drew, der unbedingt seinen Kugelschreiber zurück wollte und bezeichnete ihn als elenden Geizkopf. Sie beschimpfte die Pflegerin, weil sie Ellis beruhigen wollte und sie beschimpfte Meredith und Derek, weil sie sie wie ein Affen anstarrten.

Wahrscheinlich würde sich Meredith nie daran gewöhnen, dass ihre Mutter solche Szenen veranstaltete. Es war ihr unangenehm und die Worte, die ihre Mutter ihr an den Kopf warf, taten weh. Denn offensichtlich wusste sie schlagartig wieder, wer Meredith war und meinte, dass sie genauso falsch war, wie ihr Vater und dass sie lieber verschwinden solle.

Meredith spürte, wie Derek nach ihrer Hand griff und ihr zulächelte, er wollte ihr anscheinend zeigen, dass er für sie da war.
"Lass uns gehen", meinte Meredith leise und versuchte gar nicht zu lächeln. Sie kniete sich wieder neben ihre Mutter, küsste sie auf die Wange und verabschiedete sich von ihr, was diese nur noch mehr zum Schreien brachte.

Vor dem Zimmer bedankte sie sich bei Mr Drew und entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten, dann verliess sie mit Derek schweigend das Pflegeheim und sagte kein Wort, ehe sie wieder in ihrem Auto sassen,"Tut mir leid, dass sie dich als Affe bezeichnet hat"
 
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Derek

Er versuchte gar nicht erst auf Ellis einzureden, denn er wusste, dass es bei Alzheimer Patienten sowieso nichts nützte. Für wenige Minuten war sie bei klarem Verstand gewesen und das hatte Meredith gut getan. Was ihre Mutter jetzt allerdings zu ihr sagte, tat Derek weh. Er sah, wie sehr sie ihre Tochter verletzte und somit auch ihn. Doch sie war nicht bei klarem Verstand.

Gemeinsam mit ihr verließ er das Zimmer und setzte sich ins Auto.
Er sah zu ihr, " Ach bitte, ... von einigen Patienten habe ich schon Schlimmeres gehört ... ", winkte er grinsend ab, versuchte sie aufzuheitern, merkte aber im gleichen Moment, wie lächerlich das war.
Dann griff er nach ihrer Hand und drehte sich auf seinem Sitz so, dass er sie besser ansehen konnte, " Ich weiß, wie viel Überwindung es dich gekostet haben muss, mich mit hierher zu nehmen. ", sagte er dann, " Danke. Ich weiß dein Vertrauen wirklich zu schätzen. Gerade nach gestern. ", meinte er, beugte sich zu ihr und küsste sie sanft auf die Stirn.
" Ist alles okay? ", fragte er dann leise, " Du weißt, dass sie es nicht so meint, dass sie krank ist und dich liebt ... ", sagte er dann. Er hatte es zwar heute erst erfahren, aber er war sich sicher, dass ihre Mutter stolz auf sie war.
 
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Meredith

Meredith wusste Dereks Versuch sie aufzuheitern zu schätzen, und lächelte seinetwegen kurz, doch in Wahrheit fühlte sie sich momentan wie ein Stückchen Elend. Ja, es war nicht das erste Mal, dass ihre Mutter einen solchen Anfall hatte und ihre Tochter beleidigte, doch es ging ihr jedes Mal nahe. Besonders dann, wenn sie sie mit ihrem Vater verglich. Obwohl Ellis krank war und es wahrscheinlich nicht absichtlich machte, traf sie Merediths wunden Punkt jedes Mal. In Ellis Kopf war Meredith noch vier Jahre alt, ihr Vater hatte sie verlassen und sie musste die Arbeit und ihre Tochter unter einen Hut kriegen. Ihre Kindheit war das Thema, über das sie mit niemandem reden wollte. Und mit ihrem Vater verglichen zu werden, war für Meredith wohl das Schlimmste. Sie konnte sich kaum an ihn erinnern, sein Gesicht kannte sie nur noch von den wenigen Fotos, die sie vor ihrer Mutter damals versteckt hatte. Ihr Vater, Thatcher, hatte sie eines Tages einfach verlassen und sich seit dem nie wieder bei ihr gemeldet. Meredith hatte, als ihre Mum krank wurde, einen Privatdetektiv beauftragt nach ihrem Vater zu suchen und sie hatte erfahren, dass er kurz nach der Scheidung wieder geheiratet und zwei weitere Kinder hatte. Er lebte immer noch in Seattle.. na ja, jedenfalls, verglich ihre Mutter sie deshalb mit ihrem Vater, weil sie offenbar glaubte, ihre Tochter hätte sie auch verlassen. Und das hatte Meredith ja auch irgendwie, denn sie hatte ihre Mum in ein Pflegeheim abgeschoben.

Als Derek ihre Hand nahm, blickte sie wieder zu ihm. " Ich weiß, wie viel Überwindung es dich gekostet haben muss, mich mit hierher zu nehmen. ", hörte sie ihn sagen und nickte leicht. Ja, es hatte sie viel Überwindung gekostet, vor allem weil sie dadurch ihr Versprechen gebrochen hatte. Doch sie hatte es fünf Jahre lang alleine mit sich herumtragen müssen und nun, da ihre Mutter dem Alzheimer mehr oder weniger ganz verfallen war, konnte sie es nicht mehr alleine durchstehen. Als er sie auf die Stirn küsste, stiegen ihr Tränen in die Augen, die sie gar nicht erst versuchte zu verbergen.

Ob alles okay war? Nein, eigentlich nicht. Es war so verlaufen, wie sie es sich ausgemahlt hatte, doch Derek bei sich zu haben war eine grosse Hilfe. "Es geht schon..", murmelte Meredith und wischte sich die Tränen weg, ja, ihre Mum meinte es nicht so. Jedenfalls nicht bewusst. Wäre sie bei Verstand gewesen, hätte sie sich etwas korrekter ausgedrückt, doch gemeint hätte sie es wahrscheinlich trotzdem.
"Wollen wir noch zu Joe's gehen?", fragte Meredith, denn sie wollte ihn noch nicht ins Krankenhaus fahren und alleine sein.
 
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Derek

Es ging ihr nicht gut, das wusste er und sein Aufheiterungsversuch war ebenfalls fehlgeschlagen, aber das wunderte ihn nicht. In dieser Stunde war viel geschehen und er selbst brauchte auch seine Zeit, bis er das alles realisierte.
Er wischte ihr die Tränen weg und sah sie an, " Wenn du das möchtest, können wir das tun, ja. ", meinte er lächelnd. Er hätte gedacht, dass sie jetzt vielleicht lieber nicht unter Leute gehen würde, doch wenn er so darüber nachdachte, würde er es vermutlich genauso machen.
Also fuhren sie zu Joe´s. Die Bar war relativ leer, nur hier und da saßen ein paar Leute. Die beiden suchten sich einen Tisch in der Ecke.
" Also hast du nachher noch Schicht oder soll ich uns ein Tablett Tequilla besorgen? "
 
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Meredith

"In Ordnung", meinte Meredith leise, schnallte sich an und fuhr los. Während der Fahrt sagte keiner der beiden etwas, einzig das Radio brach die Stille. Meredith war Derek dankbar, dass er mitgekommen war - ja klar, sie hatte ihn mit der ganzen Sache ins kalte Wasser geschmissen, aber sie hätte es ihm nicht erzählen können. Aber alleine, dass er da war half ihr enorm.

Meredith begrüsste Joe und lächelte kurz, ehe sie sich an den Tisch setzte. "Meine nächste Schicht beginnt erst morgen früh", antwortete sie und schmunzelte leicht, "also her mit dem Tequila"
Während Derek den Tequila holte, zog sie ihren Mantel aus und griff nach ein paar Erdnüssen. Sie war froh, dass es mitten in der Woche war und es nur wenige Gäste hier hatte.
Die Emerald City Bar war ihre Lieblingsbar, nicht nur, weil sie Derek hier kennengelernt hatte, auch, weil hier einfach alles stimmte. Nach der Arbeit kam sie oft hierher um etwas nachzudenken, denn Zuhause fiel ihr oft die Decke auf den Kopf.
"Danke", meinte sie als Derek zurückkam und versuchte zu Lächeln. Sein besorgter Blick entging ihr nicht, doch sie griff nach einem Glas und leerte es mit einem Schluck.

Er schien sie nicht bedrängen oder ausfragen zu wollen, deshalb schwieg er wohl. Wahrscheinlich wartete er darauf, dass sie den Anfang machte, wenn sie überhaupt etwas sagen wollte. Doch wo sollte sie anfangen? Würde sie ihn damit nicht eher verschrecken? Sie war nicht perfekt und ihr Leben war es schon gar nicht.. es war in der Vergangenheit zu viel zerstört worden.
"Derek?", begann sie und sah wieder zu ihm, "es tut mir leid, dass ich dich so ins kalte Wasser geschmissen habe, aber ich konnte es dir einfach nicht erzählen.."
 
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Derek

Er nickte und stand auf, um die Getränke zu holen. Im Grunde war es keine gute Idee, aber was sollte es? Sie mussten erst morgen wieder arbeiten und manchmal war Alkohol gar nicht so schlecht. Vielleicht würde sie das zum Reden bringen und das Reden wiederum würde ihr vielleicht ganz gut tun.
Er kehrte mit dem versprochenen Tequilla zurück, wobei Meredith das erste Glas bereits herunter gespült hatte. Er verkniff sich den Kommentar, der ihm auf der Zunge lag und trank einfach Stillschweigen mit ihr. Wenn sie reden wollte, würde sie das tun.

Doch als sie dann anfing sich zu entschuldigen, schüttelte er den Kopf, " Nein, dafür brauchst du dich nicht entschuldigen. Ich hatte zwar nicht damit gerechnet ... ", gab er leicht lächelnd zu, " ... aber du hast ja gesagt, dass es kein richtiges Date wird, also ... komm ich damit klar. Ich mach mir eher Sorgen um dich. ", sagte er dann leise und sah sie an.
" Ich habe schon einige dieser Krankheitsfälle betreut und auch die Verwandten, aber jetzt ... kommt mir alles, was ich sonst sage, so ... dumm vor. Also, was kann ich für dich tun? "
 
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Meredith

Als Derek meinte, dass er sich eher Sorgen um sie machte, schüttelte sie gleich den Kopf. Das brauchte er nicht, sie hatte ihm ihr Geheimnis nicht gezeigt, damit er sich um sie sorgte.. sie hatte nur jemanden gebraucht, der da war. Mehr nicht.
"Nein.. du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen, ich komme schon seit ein paar Jahren damit klar", entgegnete Meredith gleich und sah ihn an, "du bist der Einzige, der davon weiss.. und ich wäre froh, wenn das so bleiben könnte, mehr kannst du nicht für mich tun, ausser du erfindest etwas, das Alzheimerpatienten heilen könnte, aber dafür ist es wahrscheinlich schon zu spät, sie ist kaum noch bei klarem Verstand"

Meredith wusste, dass es ihm wahrscheinlich lieber gewesen wäre, wenn sie mehr erzählte, doch sie konnte nicht auf Knopfdruck alles von sich Preis geben. "Entschuldige, ich bin es mir nicht gewohnt mit jemandem darüber zu reden.. deshalb kommt das alles vielleicht etwas rau und kühl rüber. Ich musste meiner Mutter versprechen, dass ich, egal was passiert, niemandem davon erzähle. Wenn sie wüsste, dass ich soeben mein Versprechen gebrochen habe.."
 
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Derek

" Ich weiß, dass du das tust. Nur leider kann ich das nicht verhindern. ", meinte er lächelnd und fragte sich mal wieder, wann sie so wichtig für ihn geworden war. Es war doch wirklich erstaunlich, was sich aus einem One-Night-Stand entwickeln konnte.

Er nahm ihre Hand, " Von mir wird keiner was erfahren. ", sagte er nur und sah sie an. Sie würde wissen, dass er es ernst meinte. Wenn sie ihn darum bat, die Sache für sich zu behalten, würde er das tun. Wieso auch nicht? Er war froh, mehr über sie zu wissen. Dadurch würde er sie vielleicht etwas besser verstehen.
Er stellte ihnen noch ein Glas Tequilla hin und prostete ihr zu ehe er es runterkippte. Er würde heute nicht mehr erfahren und das musste er auch nicht. Dass er sie mitgenommen hatte, war ein größerer Vertrauensbeweiß gewesen, als er es sich hätte vorstellen können. Daher drängte er sie zu gar nichts.
 
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Meredith

Meredith lächelte leicht. Es war schön zu hören, dass sich jemand wirklich um sie besorgt war, das Gefühl nicht alleine zu sein, hatte sie schon lange nicht mehr gehabt. Obwohl sie sich mittlerweile erst einen Monat kannten, gab er ihr den Halt und die Wärme, die sie im Moment brauchte.

Schmunzelnd griff sie nach dem Glas und kippte es runter. Ja, Tequila war manchmal ein wirklich guter Freund. Und sie war erleichtert, dass Derek sie nicht vom Frustrinken abhalten wollte, denn er hätte bei ihr damit sowieso nichts erreicht.
"Jetzt verstehst du auch, weshalb mir die Sache mit Mr White so nahe gegangen ist.. und ich wette, dass Mrs White ihre Entscheidung früher oder später bereuen wird. Es gibt nichts Schlimmeres, als einem Menschen zuzusehen, wie er Tag für Tag seine Persönlichkeit verliert. Das ist wie gefoltert zu werden und man kann nichts dagegen tun", meinte sie dann.
 
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Derek

Natürlich verstand er sie jetzt, besser denn je. Zuvor hatte er sie ja auch schon verstehen können, ihre Argumente waren ja schließlich nicht abwegig gewesen. Allerdings hatte er ihre Beweggrund einfach nicht verstehen können.
Er nickte, " Ja, vielleicht hast du Recht. Nur werden wir daran nichts mehr ändern können. Ihr war es wichtiger, dass sie ihren Mann fünf Jahre länger bei sich hat, auch wenn von seiner Persönlichkeit vermutlich nicht viel übrig bleibt. ", seufzte er, " Vielleicht egoistisch, aber ... irgendwie nachvollziehbar. "

Er konnte sich denken, wie sie dazu stand, gerade, weil sie wusste, wie es war, jemanden körperlich noch bei sich zu haben, aber die Person, die sie als Person ausmachte verloren zu haben.
" Ich weiß, dass du das anders siehst und ich verstehe deine Argumente, würde ihnen sogar zustimmen. Allerdings ... kann ich sie auch verstehen. Wenn man dabei ist, einen geliebten Menschen zu verlieren oder ihn gerade verloren hat, wünscht man sich ihn nur noch zurück. ", meinte er leise und dachte dabei an seinen Vater. Sicherlich hätte er sich nicht nur seine Hülle zurückgewünscht, doch in der ersten Zeit nach seinem Tod wäre ihm das egal gewesen. Er war so voller Trauer gewesen, dass es ihm gereicht hätte, ihn sehen zu können. Je mehr Zeit verging, desto schwieriger fiel es ihm, sich seinen Dad vorzustellen. Sein Gesicht, sein Lachen, seine ganze Person. Das machte ihn traurig und somit konnte er Mrs. White verstehen.

Doch er war noch nicht bereit, mit Meredith darüber zu sprechen und er hoffte, dass sie es ihm nicht übel nahm, wo sie ihn doch heute so nah an sich heran gelassen hatte. Es hatte nichts damit zu tun, dass er ihr nicht vertraute. Er war einfach noch nicht soweit, über ihn zu sprechen, mit niemandem. Denn das würde alte Wunden wieder aufreißen und Sachen hervorholen, die er die Jahre über zu verdrängen gelernt hatte.
 
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Meredith

Meredith nickte und hörte ihm zu. Ja, natürlich, anfangs war sie ja auch der Meinung gewesen, dass sie es schon überstehen würde, solange ihre Mutter noch am Leben war. Sie hatte gedacht, dass sie tief in ihrem Herzen immer ihre Mutter sehen würde, wie sie früher gewesen war, was sie zwar auch tat, aber die Beschimpfungen zu hören und ihre Mum als einen komplett anderen Menschen zu sehen, so als hätte jemand ihre Persönlichkeit ausgetauscht, waren schlimmer als erwartet.

"Der Meinung war ich auch.. ich dachte, dass sich nichts ändern würde, solange sie körperlich bei mir ist. Aber weisst du.. manchmal.. da wünsche ich mir, das alles nähme ein Ende. Sie ist nicht mehr meine Mutter, sie ist nur noch ein Abbild von ihr", erzählte Meredith und schämte sich, soetwas ausgesprochen zu haben. Sie liebte ihre Mutter trotz allem was zwischen ihnen früher vorgefallen war, liebte sie sie. Aber die ganze Sache raubte Meredith die Energie. Ihr ganzes Leben hatte sich in den letzten fünf Jahren nur um ihre Mutter gedreht und sie hatte keine Ahnung, wie lange sie das noch durchstand.

Meredith bemerkte, dass er in Gedanken versunken war. Woran er wohl dachte?
 
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