Vielen Dank für euer liebes Feedback! Ich find das so toll, dass es euch allen gefällt! Hier der nächste Teil, hoffentlich gefällt er euch auch wieder und ihr schreibt wieder! *g*
Twilight Zone
Leise summend stand Piper am Wickeltisch ihrer kleinen Tochter Melinda. Es war etwas passiert, dass sie nie in ihrem Leben für möglich gehalten hätte: es machte ihr sogar Spass, Melinda zu wickeln. Plötzlich schimmerte sich ein Dämon ins Zimmer. Empört drehte Piper sich um. Es war doch immer das selbe. Kaum genoss man etwas einmal wirklich, wurde man auch schon wieder durch die dunklen Mächte gestört. Sie wollte gerade den Mund öffnen und dem Dämon ihre Meinung sagen, als das Malheur passierte: Melinda hatte ihr Geschäft auf dem Wickeltisch erledigt, da Piper nicht rechtzeitig dazu gekommen war, ihr wieder eine Windel anzuziehen. Jetzt stand sie kurz vor einem gigantischen Wutanfall. „Ihr idiotischen Dämonen! Immer wenn ihr auftaucht, gibt es nichts als Ärger. Du wirst jetzt diese Sauerei hier beseitigen, denn sonst kann ich wirklich für nichts mehr garantieren!“ fuhr sie ihn an, während sie Melinda hochhielt. Angewidert von dem Geruch verzog der Dämon sein Gesicht und schob Melinda etwas nach unten, damit er Piper sah. „Ich bin nicht hier, um den Babysitter zu spielen, Hexe! Ich schlage euch einen Handel vor: Entweder ihr gebt eure Zauberkräfte auf und übergebt Melinda an Twilight, oder die Macht des Rades des Schicksals wird euch vernichten!“ Nach diesen Worten schimmerte er wieder weg und ließ eine völlig verwirrte Piper und eine begeistert wirkende Melinda zurück, die fröhlich vor sich hin brabbelte.
Sanft wiegte Piper Melinda hin und her, während sie im Wohnzimmer den Vorschlägen ihrer Schwestern und Cole lauschte. „Was soll denn dieses Rad des Schicksals denn nun sein?“ fragte Paige verwirrt. „Cole, hast du vielleicht eine Ahnung, was das sein könnte?“ richtete Phoebe die Frage an ihren Mann. „Nein, Schatz, es tut mir leid. Außer einigen sagenhaften Gerüchten habe ich von diesem Rad noch nie etwas gehört.“ „Vielleicht sollten wir Leo fragen, er muss es ja wissen, oder?“ schlug Paige vor. „In Ordnung, ich ruf ihn gleich! Le...!“ begann Piper, wurde aber von der Ankunft ihres Mannes unterbrochen. „Schatz, schön dass du schon da bist! Das ging ja schnell!“ meinte sie. Leo gab sowohl ihr als auch Melinda einen Kuss zur Begrüßung und setzte sich dann, einen Arm um Piper legend, auf die Couch. Seiner ersten Miene konnte man entnehmen, dass die Lage bedenklich war. „Also, ihr habt es ja auch schon mitbekommen, die Bösen haben das Rad des Schicksals!“ begann er. „Ja, aber was ist das jetzt eigentlich?“ hakte Phoebe nach. „Das Rad des Schicksals wurde von einer noch universelleren Macht erschaffen, als zum Beispiel der Ältestenrat oder die Quelle. Es wurde in die Hände der Guten gegeben, da man ihnen vertrauen konnte, dass sie es nicht zu ihrem eigenen Vorteil nutzen würden. Das Rad des Schicksals entscheidet nämlich den Ausgang eines Kampfes zwischen Gut und Böse. Jedes mal, wenn Vertreter der zwei Parteien gegeneinander kämpfen, dreht ein Beauftragter des Ältestenrates das Rad und entscheidet somit, welche Seite den Kampf letzen Endes gewinnt. Twilight hat nun irgendwie herausgefunden, wo sich das Rad befand und es entwendet. Sie wird das Rad natürlich nicht drehen, um einen Kampf zu entscheiden, sondern wird es einfach so drehen, dass das Böse gewinnt. Und da es einst von den allerhöchsten Mächten geschaffen wurde, muss sich jeder der Macht des Rades beugen!“ beendete Leo seinen Erklärung. Entsetzt blickten sich die anderen an. „Aber dann haben wir ja überhaupt keine Chance!“ bemerkte Cole. „Du hast recht! Wir haben nicht den Hauch einer Chance! Wir werden uns wohl Twilights Forderungen beugen müssen!“ bekräftigte auch Phoebe. „Aber das dürft ihr nicht, denn dann hätte das Böse gewonnen. Überlegt doch mal: Melinda ist schon jetzt fast so mächtig wie Twilight. Wenn ihr sie Twilight übergebt, dann macht sie sie ebenfalls böse und ihre Macht wächst noch weiter. Außerdem gehen dann eure Mächte verloren. Das heißt, die Waagschale zwischen den Mächten wäre eindeutig auf der Seite des Bösen schwerer. Das dürft ihr nicht zulassen. Es wäre das Ende der Welt, das Ende jeden Lebens und jeder Magie!“ erläuterte Leo, der fast noch besorgter war, als die drei Schwestern. „Aber was sollen wir denn machen?“ fragte Piper verzweifelt. „Wenn wir uns widersetzen, dann würden wir alle sterben. Auch Melinda!“ „Aber dann wäre wenigstens sie nicht böse und der Ältestenrat könnte uns ersetzen, weil wir unsere Kräfte ja nicht aufgegeben hätten!“ meinte Phoebe. „So hart es auch ist, ihr solltet euch besser töten lassen, als aufzugeben!“ sagte Cole mit trauriger Miene. „Ich denke, diesmal haben wir verloren! Twilight war uns einfach einen Schritt voraus!“ meinte Piper und sah Leo mit Tränen in den Augen an. Da schimmerte der Dämon wieder herein. „Und, habt ihr euch entschieden?“ „Nein! Wir sind noch nicht so weit! Wir brauchen mehr Zeit!“ sagte Piper zu ihm. „In Ordnung! Ihr habt noch eine Stunde! Dann will ich das Kind sehen!“ Und der Dämon verschwand wieder. „Wisst ihr was? Ich finde das einfach so unfair! Warum machen wir uns nicht selbst so ein bescheuertes Rad und drehen es jedes Mal auf „Gut gewinnt“ oder so!“ meinte Paige empört. Im Wohnzimmer trat Stille ein. Jeder blickte überrascht zu Paige, bis Melinda die Stille mit einem begeisterten Glucksen unterbrach, als hätte sie verstanden, was Paige für eine gute Idee gehabt hatte. Piper sah Leo an. „Meinst du, das ginge?“ „Nun ja, wir müssten das Rad zum Ältestenrat bringen, diese dann zu der universellen Macht und die müssten es dann erst mit einem Zauber absegnen. Aber ich denke, dass es ihnen lieber ist, als wenn jegliches Leben vernichtet werden würde! Einen Versuch ist es auf alle Fälle wert.“ Nun kehrte wieder neuer Lebensmut in die Halliwells zurück. Ein Hoffnungsschimmer war am Horizont zu erkennen und sie würden ihn nicht vorbei ziehen lassen. „Wir könnten das Rad doch auch benutzen, um Twilight zu besiegen! Schließlich hat sie es auch benutzt, um uns zu drohen!“ schlug Phoebe vor. „Den Guten ist es allerdings nicht erlaubt, das Rad zum eigenen Vorteil zu benutzen. Und da Twilight ohne das Rad des Schicksals keine wirkliche Bedrohung für das magische Gleichgewicht mehr darstellt, würde es weder der Ältestenrat, noch die universelle Macht dulden!“ erklärte ihr Leo. „Aber wie kann es dann Twilight zu ihrem eigenen Vorteil nutzen?“ fragte Cole nach. „Die universelle Macht kann ihre Macht über das Rad nur dann ausüben, wenn es sich in den Händen der Guten befindet. Das ist der einzige Haken an dem ganzen Zauber.“ Piper hatte den letzten Sätzen nicht mehr wirklich zugehört. Sie hatte einen Geistesblitz gehabt, der wahrscheinlich ihre Situation entscheidend verbessern würde. „Leo, du hast doch gesagt, dass Melinda jetzt schon fast so stark ist, wie Twilight, oder?“ fragte sie ihren Mann. „Ja. Warum willst du das wissen?“ „Nun ja, wenn wir mit einem Zauber Melindas Macht mit der unseren verbinden würden, dann könnte diese Macht ausreichen, um Twilight zu vernichten!“ schlug sie vor. „Piper, ich bin begeistert. So viele gute Ideen an einem Tag habe ich selten erlebt. Ich werde mir gleich einen Spruch überlegen!“ sagte Phoebe enthusiastisch. „In Ordnung, wir machen jetzt eine Arbeitsteilung. Phoebe, Paige, ihr überlegt euch einen Zauber, um Melindas Kräfte mit unseren zu verbinden und einen, um Twilight zu vernichten! Leo und Cole, ihr werdet mir helfen, ein neues Rad des Schicksals herzustellen!“ teilte Piper die Arbeiten ein und alle machten sich sofort an die Arbeit.
„Fertig!“ Mit einer etwas seltsamen Konstruktion im einen Arm und Melinda im zweiten Arm betrat Piper den Dachboden; im Schlepptau Leo und Cole. „Und wie sieht es bei euch aus?“ fragte sie ihre Schwestern. „Zaubersprüche auch fertig!“ meinte Paige mit einem Grinsen und hielt Piper ihre fertigen Werke unter die Nase. „Gut! Dann bring das Rad bitte zum Ältestenrat, Leo. Und sag ihnen, sie sollen sich beeilen. Der dämonische Unterhändler kann jederzeit wieder kommen. Die Stunde, die er uns gegeben hat, ist schon fast wieder vorbei!“ Leo nickte, gab Piper noch einen Kuss, nahm das provisorische Rad und beamte sich damit nach oben. „In Ordnung! Jetzt können wir eigentlich nur noch warten!“ seufzte Cole und setzte sich neben Phoebe auf die Couch. Auch Piper und Paige machten es sich bequem und erwarteten mit klopfenden Herzen die Ankunft des Dämons.
Und sie mussten nicht lange warten. Schon kurze Zeit später schimmerte er auf den Dachboden. „Seid ihr so weit?“ meinte er siegesgewiss. „Ja, wir sind soweit!“ sagte Piper, während sie sich erhob. Auch die anderen standen auf. „Gut, dann gebt mir das Kind!“ forderte der Dämon. „Nicht so schnell!“ verdutzt sah er Phoebe an, die es gewagt hatte, ihm zu widersprechen. „Wir haben nur gesagt, dass wir so weit sind. Aber nicht zu was! Wir werden nämlich weder das Kind, noch unsere Kräfte hergeben! Nur über unsere Leichen!“ „Wie ihr wollt!“ meinte der Dämon nur mit einem Schulterzucken und schimmerte wieder davon. Etwas nervös drückte Piper Melinda Paige in die Hände. „Schnell! Bitte bring sie nach oben! Ich habe das Gefühl, dass es hier bald heiß hergeht!“ sagte sie. Paige nickte kurz und orbte sich dann mit ihrer Nichte nach oben. Gerade noch rechtzeitig, denn gleich danach materialisierten sich drei Dämonen auf dem Dachboden und begannen den Kampf. „Wo bleibt nur Leo? Wir haben doch ohne das Rad keine Chance! Wir werden sowieso verlieren!“ meinte Phoebe, während sie verbissen kämpfte. Da kam auch Paige wieder zurück und half ihren Schwestern. „Er wird schon bald kommen, hoffe ich. Und solange er das Rad noch nicht hat, müssen wir unsere Niederlage einfach so weit es geht hinauszögern. Es ist ja nur festgelegt, dass wir verlieren, aber nicht wann! So stark sind die Dämon nun auch wieder nicht!“ sprach Piper ihren Schwestern Mut zu. Da endlich erschien Leo wieder bei ihnen.