Also wie versprochen geht es jetzt weiter! Ich hoffe die neue Folge gefällt euch wirklich!
Daddy normal
Piper beseitigte gerade das normale Chaos nach dem Auftritt einer bekannten Band im P3, das am nächsten Morgen jedes Mal herrschte. Seufzend machte sie sich daran, die Tische abzuwischen. Manchmal wünschte sie sich wirklich eine zusätzliche Hilfskraft, aber da sie möglichst viel Geld sparen musste und die Zeit dazu selbst hatte, würde der neue Angestellte noch etwas warten müssen. Als sie schließlich von dem nun blitz sauberen Tisch aufsah, stand auf einmal Victor, der Vater von ihr, Phoebe und Prue, vor ihr. Ein glückliches Lächeln überzog ihr Gesicht und sie ließ den Lappen fallen, um ihren Vater zu umarmen. „Dad! Ich bin so froh, dass du endlich da bist!“ begrüßte sie ihn. „Hallo Schatz! Ich bin auch froh, endlich bei euch zu sein!“ „Leo freut sich auch, dich wieder zu treffen!“ „So wirklich?“ fragte Victor mit gespielt fragendem Gesichtsausdruck. „Ja! Mittlerweilen versteht ihr euch ja eigentlich ganz gut!“ „Ja, du hast recht! Wir verstehen uns jetzt wirklich besser als früher. Aber am meisten freue ich mich darauf, endlich meine kleine Enkeltochter Melinda zu sehen!“ Ein kleines Lächeln zierte Pipers Gesicht, bei dem Gedanken an ihre süße Tochter, die nun schon drei Monate alt war. „Möchtest du gleich los?“ „Ja, wenn du Zeit hast!“ „Ja, ich denke, ich schaff das restliche Saubermachen auch noch heute Abend vor dem nächsten Auftritt der Band. Ich werde Leo rufen, damit er uns nach Hause beamt!“ Ein leichtes Zucken ging durch Victors Gesicht, das Piper allerdings nicht bemerkte. „Nein danke! Ich fahre lieber mit dir im Auto mit!“ „Auch gut!“ meinte Piper mit einem Schulterzucken und nahm ihre Schlüssel vom Tresen auf. „Phoebe! Wir sind da!“ rief Piper durch das Haus während sie die Tür hinter sich und ihrem Dad schloss. Schnell kam Phoebe aus dem oberen Stockwerk angerannt und umarmte ihren Vater herzlich. „Dad! Ich bin so froh, dich wieder zu sehen!“ „Ich bin auch froh, dass ich wieder bei euch bin!“ meinte er und drückte seine jüngste Tochter an sich. „Wollen wir jetzt gleich zu Melinda gehen? Auf Paige brauchen wir nicht warten, die ist noch in der Sozialhilfe. Und Leo sieht sich mit Cole nach einem Job für ihn um.“ „In Ordnung gehen wir!“ Leise öffnete Piper die Tür zu Melindas Zimmer und die drei traten vorsichtig ein. Melinda lag ruhig, aber mit geöffneten Augen in ihrem Bett, als würde sie auf die Ankunft ihrer Mutter warten. Sanft hob diese sie aus ihrem Bett und legte sie in die Arme ihres Großvaters. Melinda riss ihre großen Augen noch weiter auf und ließ dann ein bitterliches Weinen ertönen.
„Was hat sie denn?“ fragte Phoebe verwirrt. „Ich weiß nicht! Vielleicht ist sie einfach nur müde!“ meinte Piper und nahm Melinda wieder in ihre Arme. Augenblicklich hörte sie auf zu weinen. Piper sah sie noch einmal zweifelnd an, legte sie aber dann doch schließlich in ihr Bett. In diesem Moment hört man, wie unten die Tür geschlossen wurde. „Piper? Bist du schon da?“ hörte man Paiges Stimme durch das Haus. „Ja! Wir sind hier oben! Wir kommen gleich nach unten!“ rief Piper zurück und setzte sich dann mit Phoebe und Victor in Bewegung.
„Hallo Victor!“ begrüßte Leo seinen Schwiegervater als er mit Cole zu den anderen stieß, die im Esszimmer bei Kaffe und Apfelkuchen von Piper zusammensaßen. „Hallo Leo!“ nuschelte Victor mit vollem Mund zurück. Cole schickte nur ein leichtes Nicken über den Tisch, aber man konnte den Respekt erkennen, den er für ihn hatte. Die beiden Männer setzten sich zu ihren Frauen an den Tisch und Piper lud ihnen ein Stück Kuchen auf den Teller. „Hier! Du bekommst ein extra großes Stück!“ sagte sie mit einem leichten Grinsen zu Leo. „Mh! Du weißt einfach, wie sehr ich deinen Kuchen mag!“ erwiderte dieser und küsste Piper zärtlich. Dabei unterbrach sie allerdings Victor. „Und, habt ihr die Kräfte des Kindes schon gebunden?“ wollte er wissen. Piper und Leo warfen sich einen kurzen verständnisvollen Blick zu, bevor sich Piper an ihren Vater wandte. „Nein! Wir haben uns entschieden, die Kräfte gar nicht zu binden.“ Erklärte sie Victor. „Aber ich dachte ihr wolltet das tun?“ bohrte dieser etwas gereizt nach. „Ja, zuerst schon, aber durch ein entscheidendes Ereignis haben wir beschlossen, dass Melinda ihre Kräfte behalten sollte und es hat sich bewährt!“ meinte nun auch Leo. „Tja, es ist ja eure Entscheidung, aber ich würde es bevorzugen, wenn Melinda in einer normalen Welt aufwachsen würde! Ich meine, dann wäre sie sicher vor Dämonen!“ bohrte Victor weiter nach. „Wahrscheinlich nicht! Die Dämon würden sie trotzdem verfolgen und ohne ihre Kräfte hätte sie überhaupt keine Chance!“ meinte nun auch Phoebe und Cole und Paige nickten zustimmend. „Na ja, es ist ja eure Entscheidung!“ sage Victor nun schon ziemlich beleidigt. „Ich denke, ich gehe jetzt besser, bevor wir uns noch ernsthaft streiten!“ betonte er. „Aber Dad...“ versuchte Phoebe ihn umzustimmen. Victor aber beharrte auf seiner Meinung und verließ die Gesellschaft. Einen erleichterten Seufzer ausstoßend zog er die Tür zum Manor hinter sich zu und dematerialisierte sich.
Nur das gelegentliche Aufflackern einer einzigen Fackel spendete ein wenig Licht in der dunklen Höhle in der Unterwelt. Dort materialisierte Victor sich wieder. „Und warst du erfolgreich?“ drang eine Stimme aus der Dunkelheit. Aus einer Ecke trat ein bis dahin verborgenes Wesen hervor. In eine schwarze Kutte gehüllt, die alles verbarg, ging es auf Victor zu. Insgesamt konnte man bei dem gesamten Auftreten des Wesens eine Ähnlichkeit zur Quelle feststellen. Herrisch gebot es Victor zu sprechen. „Noch habe ich zwar nichts wesentliches erreicht, aber ich denke, dass sie empfänglich für euren Plan geworden sind.“ Meinte dieser während einer tiefen Verbeugung. „Du denkst also, dass dein Plan aufgeht?“ „Auf alle Fälle! Es kann gar nichts schief gehen! Die Mutter wird die Kräfte des Kindes binden und dann werde ich dafür sorgen, dass die freien Kräfte auf euch übertragen werden!“ „Gut! Die Kräfte deines Kindes gehören schon so gut wie mir, Piper!“ ließ das Kuttenwesen grimmig verlauten und wandte sich danach wieder Victor zu. „Und was machst du dann?“ „Dann werde ich den Vater der Drei aus dem Weg räumen!“
Derweil im Haus der Halliwells saßen die fünf immer noch beim Kaffee. „Schatz was hast du denn? Du siehst so nachdenklich aus!“ bemerkte Phoebe, während sie Cole sanft über die Wange strich. „Was?... Ach ich denke nur irgendwie, dass sich Victor seltsam verhalten hat!“ meinte dieser. Damit hatte er die Tatsache ausgesprochen, die seit Victors Abschied schon allen auf der Zunge lag. Er erntete zustimmendes Nicken. „Du hast recht! Mit Dad stimmt irgendetwas nicht! Leo, könntest du ihn vielleicht orten, damit wir noch einmal mit ihm sprechen können?“ fragte Piper ihren Mann. „Aber klar doch!“ meinte dieser, schloss die Augen und konzentrierte sich nur noch auf seinen Schwiegervater. Nach einiger Zeit öffnete er seine Augen langsam wieder. Er blickte in die Runde. „Er ist in einem Penthouse ungefähr in der Stadtmitte.“ „Dann lasst uns dorthin beamen! Leo, passt du derweil bitte auf Melinda auf? Wir beeilen uns!“ meinte Piper und küsste Leo zärtlich. „Ich warte dann auf euch!“ Währenddessen waren die anderen aufgestanden und Cole schimmerte sich mit Phoebe schon in Richtung Penthouse los. Piper fasste Paiges Hand und diese beamte sich mit ihr weg.
Als Piper ihre Augen wieder öffnete waren sie schon in dem Penthouse angekommen. Allerdings waren sie anscheinend mitten in eine Dämonenversammlung geplatzt gegen die sich Phoebe und Cole schon heftigst wehrten. „Sag mal, passt du auch nicht auf, ob der Raum leer ist, bevor du dich hinein schimmerst?“ fragte Piper ihren Schwager empört, während sie einen der Dämonen explodieren ließ. „In der Eile hab ich darauf nicht geachtet! Außerdem ist euer Dad doch ein Sterblicher, wer erwartet da schon Dämonen?“ fragte Cole zurück und tötete unterdessen zwei der finsteren Wesen mit seinen Energiebällen. „Keiner hat gesagt, dass wir es eilig haben!“ konterte Paige, die einen Dämon mit seinem eigenen Energieball vernichtete. Den letzten tötete Phoebe, indem sie ihm einen Brieföffner in den Brustkorb warf. Piper klopfte sich die Hände an ihrer Hose ab und sah sich suchend um. „So, wo ist denn Dad jetzt?“ fragte sie neugierig. „Da hinten ist noch eine Tür!“ bemerkte Paige und versuchte sie zu öffnen. Sie war allerdings verschlossen. „Zur Seite!“ rief Piper und ließ die Tür explodieren. Dann wedelte sie mit ihren Händen, wie um den Rauch zu verscheuchen und betrat das Zimmer. Dort am Boden saß Victor, der eine beträchtliche Platzwunde am Kopf hatte. „Dad!“ rief Piper und lief zu ihm. Paige kniete sich neben ihn und begann ihn zu heilen. „Ich war noch nie so froh, dass ihr eure Kräfte benutzt habt!“ meinte Victor. „Los, lasst uns zurück ins Manor beamen!“ sagte Piper und sie machten sich auf den Rückweg.
„Also, was ist passiert?“ fragte Piper ihren Vater, der nun mit einer Tasse Kaffee auf dem Sofa der Halliwells saß. „Na ja, ich hatte mir gerade ein Hotelzimmer genommen, um euch zu besuchen, als ich überfallen wurde und seitdem war ich in diesem Zimmer eingesperrt. Das seltsame war, die Person, die mich überfallen hat, sah aus wie ich!“ berichtete Victor. „Dann wird es derjenige sein, der heute schon bei uns war und uns geraten hat, Melindas Kräfte zu bannen!“ meinte Paige. „Also ich würde euch das nie raten! Das ist eure Entscheidung!“ betonte Victor. „Dann wird es ein Formwandler gewesen sein!“ meinte Leo, der mit Melinda auf dem Arm neben Piper saß. „Einer der wollte, dass wir Melindas Kräfte aufgeben!“ stellte Phoebe fest. „Aber was würde ihm das bringen?“ wollte Cole wissen. „Dem Formwandler selbst wahrscheinlich nichts, also wird er einen Auftraggeber haben für den er die Drecksarbeit erledigt!“ war Pipers Vorschlag. „So wird es wohl sein! Und wie kommen wir an diesen Auftraggeber?“ erwiderte Leo.