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[Moonlight] Partner-FF:Touched by Moonlight

Sie hatten so viel Zeit damit verbracht sie gegenseitig beieinander zu entschuldigen, dass Sandrine die vielen Male schon gar nicht mehr zählen konnte. Sicherlich hatten sie beide nicht immer alles richtig gemacht, aber genau in diesem Moment, hatte sie es satt Entschuldigungen zu hören. Auch wenn sie aus seinen Worten tiefe Reue heraushörte und sie sich für einen kurzen Augenblick fragte, was er mit diesen vielen Sachen meinte. Sie hatte beschlossen das Vergangene zu vergessen und auch wenn es ihr schwerer fiel als gedacht, würde sie sich die Gegenwart nicht von dunklen Erinnerungen kaputt machen lassen, in denen er Angst bekommen hatte und weggerannt war. Jetzt war er hier bei ihr, bot ihr die Stirn und machte klar, dass er nirgendwo hingehen würde, solange sie es nicht ausdrücklich von ihm verlangte.

Seine Reaktion auf ihr Verhalten bestärkte sie darin, dass es gut war, dass sie ehrlich miteinander umgingen und die junge Frau eben nicht alles so hinnahm. Widerspruch war der Vampir bis dahin wahrscheinlich lediglich von seinem Freund Mick gewohnt gewesen, aber wenn das zwischen ihnen funktionieren sollte, würde er sich wohl oder übel auf weitere Wortgefechte einstellen müssen. Bei dem Gedanken daran trat ein Grinsen auf ihr Gesicht. So sehr sie sich eben noch leidenschaftlich gestritten hatten, schlug diese nun in eine andere Richtung aus. Eine Richtung, die Sandrine in diesem Moment durchaus lieber war. Seine Lippen auf ihren brachten sie fast um ihren Verstand und der Grund ihres Streits war vergessen. Es zählte nur das hier und jetzt.

Sie schaute ihn herausfordernd an und grinste über seinen Kommentar mit den Störungen. Tja, mal schauen, ob die Stewardess tatsächlich lebensmüde war und sich nach der Situation von eben nochmal in das Separee traute.
Ihre Haut auf seiner, das alles fühlte sich einfach richtig an. Spätestens in diesem Moment waren die Zweifel und dunklen Gedanken beiseitegeschoben und von Leidenschaft und Verlangen ersetzt worden.

Sie küsste ihn fordernd, während sie spürte wie seine Hände sanft ihren Rücken hinauf glitten. Sie spürte jede einzelne Berührung so intensiv, dass sie glaubte ihre Haut würde unter diesen brennen. Für einen kurzen Augenblick löste sie sich von ihm, zum einen um Luft zu holen, zum anderen weil sie nicht genug von seinen Augen bekommen konnte.
Sie lächelte ihn liebevoll an ehe ihre Hände sanft seine Wangen und seine Schultern strichen und sich langsam den Weg zu seinem Hemd bahnten. Mit einem Grinsen erinnerte sie sich an die letzte Situation in seinem Büro, in der sie sich an seinem Hemd zu schaffen gemacht hatte. Sie öffnete Knopf für Knopf ehe sie ihrem das Stück Stoff von den Schultern strich und es den Weg auf den Boden des Separees fand.
 
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Es gab keine andere Person mit der Josef in diesem Moment lieber hier wäre. In diesem Moment fühlte sich alles wieder richtig an. Der Ort, die Zeit alles war genau so wie es sein sollte und der Gedanke daran, dass er der jungen Frau in seinen Armen einen großen Wunsch erfüllte machte ihn glücklich. Ihre Berührungen lösten die selben Glücksgefühle in ihm aus und die Tatsache, dass ihre Augen von dem gleichen Verlangen sprachen, dass auch ihn erfasste, ließ die Leidenschaft nur noch größer werden. Was auch immer es war, dass die beiden so schnell aus der Haut fahren ließ, es war das selbe, das diese Momente zwischen ihnen so unglaublich intensiv machten.

Grinsend beobachtete er, wie sich Sandrine von ihm löste. Es gefiel ihm, dass er sie derart außer Atem brachte, auch wenn er sich immer wieder daran erinnern musste, ihr trotzdem Zeit dafür zu geben. So schaute er ihr tief in die Augen, während sie sich daran machte sein Hemd zu öffnen. Die steigende Spannung, bei jedem Knopf, den sie öffnete ließ die freudige Erwartung auf ihre Berührungen noch größer werden und während er sich in ihren Augen verlor, fanden seine Hände den Weg unter ihren Rock, wo sie begannen jeden Millimeter ihrer zarten Haut zu erkunden.

Seinem Hemd folgte ihr Shirt und nun hatte er lange genug auf die süßen Lippen der jungen Frau verzichtet. Fordernd zog er sie an sich und küsste sie innig, bevor seine Lippen sich einen Weg über ihren Hals zu ihrem Schlüsselbein suchten. Auch ihr BH landete schnell bei den anderen Kleidungsstücken und während seine Lippen weiter auf Erkundungstour gingen spürte er das heiße Verlangen ihr noch Näher sein zu wollen. Ihre Hände auf seinem Körper waren kaum auszuhalten und der Gedanke an all die anderen intensiven Momente die sie miteinander verbracht hatten, ließen die Sehnsucht nach ihr noch stärker werden. Auch sie musste spüren, dass er nicht mehr lange aushalten konnte, denn mit einem Grinsen auf den Lippen machte sich Sandine an seiner Hose zu schaffen. Willenlos ließ er ihre Liebkosungen über sich ergehen bis sie schließlich erneut zu einer Einheit verschmoltzen und sich leidenschaftlich liebten.

Er fühlte noch immer ihre Haut auf seiner, als er sich das Hemd wieder über de Rücken streifte. Sandrine war gerade dabei sich den BH wieder anzuziehen und mit einem Grinsen auf den Lippen zog er sie zu sich und küsste sie liebevoll. Seine Hände wanderten erneut über ihren Oberkörper, bevor er sie lächelnd frei gab und begann sein Hemd zuzuknöpfen. Ob sie überhaupt eine Ahnung hatte, wie glücklich er sie machte. Sie hatten sich dazu entschlossen sich wieder wie zivilisierte Menschen zu verhalten und für das Abendessen bereit zu sein. Vor allem, weil Josef darauf bestand, dass Sandrine etwas aß. Der Tag war anstrengend und außer einem kleinen Frühstück hatte sie nichts gegessen, was ihm Sorgen machte und auch wenn sie darauf bestand, dass alles gut war, nahm sie seine Sorgen ernst und stimmte zu, das Abendessen zu sich zu nehmen.

Grinsend beobachtete er, dass die junge Frau sich ihre Haare richtete. Er stellte sich hinter sie und legte seine Arme um ihre Hüfte während er ihr zärtlich den Hals küsste und seine Finger erneut den Weg unter ihren Rock suchten. "Du bist wundeschön." flüsterte er ihr ins Ohr und drückte schließlich erneut den Nicht-Stören-Knopf. "Brauchst du irgend etwas? Ein Wasser? Einen Kaffee?"
Die beiden setzten sich zurück auf das Sofa und Josef zog die junge Frau an sich. Während er ihr durch das dunkle Haar strich, legte sie ihren Kopf an seine Schulter und so saßen sie eine Weile schweigend, bis Josef erneut das Wort ergriff. "Mir schwirrt eine Frage durch den Kopf und ich würde sie dir gerne stelle." begann er und richtete sich etwas auf, dass er ihr in die Augen blicken konnte.

"Es ist mir wichtig, dass du deinen Aufenthalt in Frankreich ab der ersten Minute genießt und deshalb brauche ich deine ehrliche Meinung." Er erzählte ihr von seinen Plänen die er in Paris für die beiden hatte. Ein kleinen Brunch im Restaurant des Eifelturms, gefolgt von einer kleinen Shoppingtour für das richtige Outfit für ein luxuriöses Abendessen in einem der teuersten Restaurants Paris und schließlich nach einem abendlichen Spaziergang eine romantische Nacht in der Honeymoonsuite des Ritz Hotels. Das meiste davon sollte eine Überraschung sein, aber die Worte der jungen Frau klangen in seinem Kopf nach und er wollte, dass auch sie es genießen konnte. "Ich will, dass du dich wie eine Prinzessin fühlst, aber ich bin bereit, die Pläne über den Haufen zu werfen, wenn du dir etwas anderes wünscht." Sanft strich er ihr erneut durch Haar und schenkte ihr ein liebevolles Lächeln.
 
Bei dem Gedanken daran, wie bei ihrem letzten „Geschäftstreffen“ einer seiner Hemdknöpfe zu Boden gefallen war, lief ihr ein Schauer über den Rücken. Nur allzu präsent waren diese Erinnerungen, die seine jetzigen Berührungen und die Auswirkung auf sie nochmal intensivierten.
Seine Hände auf ihrem Körper brachten sie um ihren Verstand und als schließlich auch die letzten Kleidungsstücke den gleichen Weg zu Boden fanden, wie ihre Vorgänger, gab sie sich völlig der Leidenschaft und dem Rausch hin, den Josef in ihr auslöste.



Noch immer hatte sie das Gefühl komplett unter Strom zu stehen. Nur ungern hatte sie sich von ihm getrennt, doch schließlich hatten sie beschlossen sich für das Abendessen zusammenzureißen. Sie hatte der armen Stewardess bereits viel zugemutet, da sollte das nicht noch hinzukommen. Gerade war sie dabei sich wieder anzuziehen, als Josef sie zu sich zog und sie unwillkürlich ihre Arme auf seine Schultern legte, um seinen Kuss ebenso liebevoll zu erwidern. Nur allzu deutlich spürte sie die Hände, die über ihren Körper streiften. Ein heißer Schauer lief über ihren Rücken.

„ Wenn du nicht gleich aufhörst, werde ich es nie schaffen mich wieder anzuziehen. “, murmelte sie grinsend ehe er sie schließlich wieder freigab und sie sich daran machte, sich ihr T-Shirt überzuziehen. Doch auch dabei ließ sie es sich nicht nehmen, ihn grinsend dabei zu beobachten, wie er sich das Hemd zuknöpfte. Von diesem Anblick würde sie so schnell nicht genug bekommen.

Nur schwer konnte sie sich von diesem Anblick losreißen, beschloss dann allerdings ihre Pläne weiter umzusetzen und sich die restlichen Sachen wieder anzog. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr ihre geröteten Wangen, doch vor allem ihr Haar, das sich zum größten Teil aus ihrem Zopf gelöst hatte. Also entschied sie sich dafür, dies wieder in Ordnung zu bringen, auch wenn sie sich bei ihrem Anblick gern an die letzten Momente mit Josef erinnerte.

Sie schloss für einen Moment lächelnd die Augen, als Josef von hinten ihre Arme um sie schlang.
„ Josef. “, erinnerte sie ihn und seufzte, als sie wieder seine sanften Lippen auf ihrer Haut spürte und seine Hände, die sanft über ihren Oberschenkel strichen.
Sie drehte sich zu ihm um und schlang ihre Arme um seine Mitte, „ Ich dachte wir hätten beschlossen uns zu benehmen, bis die reizende Stewardess mit dem Essen kommt. “, sagte sie leise und grinste ihn frech an ehe sie ihm einen sanften Kuss auf die Wange hauchte, „ Ich hab alles was ich brauche. “
Gemeinsam setzten sie sich zurück auf das Sofa und wie selbstverständlich schmiegte Sandrine sich dicht an ihn und lehnte ihren Kopf an ihre Schulter, während ihre eine Hand ruhig auf seiner Brust legte. Wenn es nach ihr ginge, konnte sie die restlichen Stunden des Flugs hier einfach mit ihm sitzen und die Zweisamkeit genießen.

Seine Worte rissen sie aus ihren Gedanken und auch sie richtete sich schließlich etwas auf, um ihn ansehen zu können. Bis er anfing weiterzusprechen, kam es ihr vor wie Minuten. Was hatte er bloß mit ihr zu besprechen?
Als er ihr erklärte, dass er wollte, dass sie den Frankreich Aufenthalt genoss, entspannte sie sich deutlich und schüttelte lächelnd den Kopf, „ Wie kommst du auf die Idee, dass ich das nicht könnte? Allein die Tatsache, dass du das hier gemeinsam mit mir machst ist schon mehr, als ich je geglaubt habe. “, sagte sie schließlich leise, aber hielt dann inne, um seinen Erzählungen zu lauschen.

Im ersten Moment wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Er hatte sich wirklich viel Mühe mit der Planung dieser Reise gemacht und auch wenn sie nicht die Frau für die teuersten Restaurants und schicksten Läden war, erfüllten sie seine Gedanken mit tiefer Dankbarkeit. Er machte ihr so viel möglich und auch wenn sie es sehr zu schätzen wusste, war es ihr ebenso wichtig, dass er wusste, dass das alles nicht nötig war.
„ Es klingt als hättest du dir sehr viel Gedanken über diese Reise gemacht. “, sagte sie schließlich und richtete sich weiter auf, um ihm in die Augen blicken zu können. Sie spürte, wie gespannt er auf ihre Antwort war und das Letzte, was sie wollte war ihn zu verletzen. Er wollte, dass sie sich wie eine Prinzessin fühlte, doch sie war diesen ganzen Luxus nicht gewöhnt. In erster Linie freute sie sich auf die gemeinsamen Tage mit ihm, doch die Tatsache, dass er so viel Liebe und Planung hineingesteckt hatte, rührten sie.
Lächelnd legte sie eine Hand auf seine Wange, „Das Einzige, was ich mir gewünscht habe, ist, mit dir an meiner Seite in meine Heimat zu reisen. Und das hier … klingt nach einem ziemlich traumhaften Tag in Paris. “, sagte sie schließlich ehe sie ihre Lippen auf seine legte.

Das Klopfen, das sie in diesem Moment hörte, zwang sie dazu, sich langsam von ihm zu lösen. Seufzend ließ sie sich zurück in die Kissen fallen, hätte sie lieber noch eine Zeit allein mit Josef gehabt. Doch auch wenn sie es nur ungern zugab, spürte sie auch, wie ihr Magen sich über das Essen freute. Sie hatte einen Bärenhunger, was sie vor Josef nur ungern zugab, da er sie noch vor wenigen Minuten beinahe zum Essen hatte zwingen müssen.
Nachdem Josef sie hereingebeten hatte, kam die junge attraktive Stewardess mit den Tabletts hinein. Vielleicht bildete Sandrine es sich nur ein, aber sie glaubte zu erkennen, wie den Augenkontakt zu ihr vermied. Für einen kurzen Moment bekam Sandrine ein schlechtes Gewissen. Sie hatte sich einfach die falsche Zeit ausgesucht, um Josef schöne Augen zu machen. Oder wie Josef sagen würde, ihrem Job nachzugehen und freundlich zu sein, weil das nun mal mit zum Service gehörte. Wie konnte ein so intelligenter Mann manchmal nur so blind sein für das Offensichtliche?!

Sie stellte die Tabletts auf den Tisch vor sie, ebenso wie eine Flasche Champagner und Wasser mit den dazugehörigen Gläsern, die Josef bestellt hatte. Nachdem Josef höflich verneinte, als sie fragte, ob sie noch etwas benötigen würden, verließ sie das Separee wieder.
„ Na, … bei diesem Service. “, begann Sandrine, „ … bin ich aber froh, dass du mich nicht in die Economy Class geschickt hast. “ sagte sie, wobei sie sich hierbei das Grinsen nicht mehr verkneifen konnte.
 
"Ich finde Kleidung wird eh überbewertet." entgegnete er ihr mit einem Grinsen, während er begann sein Hemd zuzuknöpfen. Auch wenn es nicht das gleiche war, als ihr die Kleidung auszuziehen hatte es doch auch etwas aufregendes, Sandrine beim anziehen zu beobachten. Konnte er doch die Augen kaum von ihr nehmen. Er ließ lässig den oberen Knopf seines Hemdes offen stehen, bevor er sich Sandrine näherte und seine Arme um sie schwang. Sein Grinsen weitete sich, als Sandrine die Stewardess erwähnte. "Würde es dir nicht passen, wenn sie uns gerade so erwischen würde?" fragte er herausfordernd und küsste sie ein letztes Mal, bevor er sich von ihr löste. Ihre Feststellung, dass sie alles hatte, was sie brauchte ließ ihn Lächeln. Auch wenn er von Kaffee sprach, wusste er dass ihre Antwort tiefer ging.

Sie schaute ihn leicht verwirrt an, als er ihr gestand, dass ihn eine Frage nicht mehr los ließ und ihr Blick ließ ihn wundern, was sie wohl dachte was als nächstes kommt. Er Lächelte liebevoll, um ihr die Sorgen aus dem Blick zu nehmen, war es doch nichts worüber sie sich Sorgen machen müsste. Ihre Reaktion auf seinen Wunsch, dass sie sich die komplette Reise wohl fühlte, ließ ihn schmunzeln. Aber eigentlich war genau das das Problem. Sie war zufrieden mit den kleinen Dingen, freute sich über die Zeit mit ihm, selbst wenn sie in einem Hostle Übernachten würden. Josef hatte vor ihr die Sterne vom Himmel zu holen, doch was, wenn sie es nicht wollte, hatte sie doch vorhin noch ganz klar gesagt was sie von seinem Reichtum hielt. Also führte er sie in all das ein, was er eigentlich als Überraschung geplant hatte. Er wollte nicht, dass sie nochmals peinlich berührt über irgendetwas sein musste und wenn ihr all dies zu viel war, dann wäre auch er mit einem Hostle vollkommen zufrieden.

Ihre Antwort ließ ihn lächeln und er erwiderte ihren Kuss, während er zärtlich über ihren Oberarm fuhr. "Ich möchte, dass du folgendes weißt: Ich mache dies nicht um dich zu beeindrucken. Ich weiß du bist nicht bei mir wegen all diesem Luxus, aber es ist ein Weg für mich, dir etwas besonderes zu bieten. Wenn jemand verdient hat wie eine Prinzessin zu leben, dann du." wieder küsste er sie sanft. Er wusste, dass sie nicht das Mädchen war, dass jedes Wochenende mit ihm in eine andere Stadt touren wollte und ihr Leben als Jet-Setter verbringen wollte. Er wusste auch, dass sie nie von ihm verlangen würde irgendetwas von seinem Reichtum an ihr auszugeben, doch hoffte er gleichzeitig, dass sie sich das ein oder andere Mal von ihm verwöhnen lassen würde, denn das war etwas was er konnte und er war sich sicher, dass sie den Tag genießen würde, wenn sie sich darauf einlässt.

Das Klopfen riss ihn aus den Gedanken und gleichzeitig ein wenig von Sandrine weg. Demonstrativ ließ er den Arm um sie liegen, nicht dass es wieder irgendwelche Missverständnisse gab, als die Stewardess das Essen vor sie stellte und nach weiteren Wünschen fragte. "Es geht uns wunderbar, danke" sagte Josef und die Servicekraft verließ das Separee wieder. Dieses Mal fiel auch Josef auf, dass die junge Frau Sandrine kaum eines Blickes würdigte. Der Vampir schmunzelre, als Sandrine das Wort ergriff. "Ich sollte mich beschweren gehen." meinte er dann scherzhaft. "Niemand sollte so mit der Liebe meines Lebens umgehen." Wieder lehnte er sich vor und küsste Sandrine. "Ich bin auch froh, dass du hier geblieben bist." Seine Finger strichen über ihren Hals, an ihrem Dekolletee entlang, während er ihr tief in die Augen blickte. "Ansonsten hätte ich unmöglich so viel Spaß gehabt. Während seine Finger weiter an ihrem Ausschnitt beschäftigt waren, fand die andere Hand erneut den Weg unter ihren Rock und er hauchte einen Kuss auf ihren Hals, bevor er sich etwas abrupt von ihr löste.

"Lass es dir schmecken meine Liebe." er grinste sie frech an und öffnete die Champagnerflasche, bevor er sich mit einem gefüllten Glas auf dem Sofa zurück lehnte.
 
Sie hatte Mühe sich anzuziehen und seine Gegenwart dabei zu ignorieren. Zu präsent war seine Anwesenheit und noch immer spürte sie die Berührungen auf ihrer Haut.
Seine Anspielung darauf, dass es ihr gefallen würde, wenn die Stewardess sie so erwischen würde, kommentierte sie mit einem Grinsen, „ Hmm, vielleicht. Dann wüsste sie wenigstens, dass du zu mir gehörst. “, murmelte sie ehe sie seinen Kuss erwiderte. Wie immer war er besorgt, dass es ihr an nichts fehlte. Gerührt durch seine sorgende Aufmerksamkeit versuchte sie ihm deutlich zu machen, dass es ihr momentan an nichts fehlte. Hatte sie doch alles, was sie brauchte.

Gemütlich ließen sie sich auf das Sofa sinken und für einen Augenblick konnte Sandrine die Ruhe und die Entspannung, die sie inzwischen spürte, vollends genießen.
Doch Josef hatte etwas auf dem Herzen und es war ihm wichtig, dass es ihr bei der gesamten Reise gut ging. Sie wusste seine ganze Arbeit zu schätzen und natürlich fühlte sie sich auch geschmeichelt, wenn er ihr so viel ermöglichte. Sie war diesen ganzen Luxus nicht gewohnt und wahrscheinlich war auch dies der Grund, weshalb sie es bislang immer abgelehnt hatte, dass er ihr unter die Arme griff. So lange Zeit war sie für sich selbst verantwortlich gewesen, dass es eine Weile brauchte, bis sie sich daran gewöhnt hatte, dass jemand sich um sie kümmerte. Josef legte ihr die Welt zu Füßen und diese Tatsache brauchte einen Augenblick, bis sie verdaut wurde.

Seine Pläne klangen wie ein Traum und sie freute sich ehrlich darauf, diesen Tag gemeinsam mit Josef zu verbringen.
„ Hör zu … “, begann sie schließlich und nahm seine Hand, „ Ich weiß, was ich vorhin gesagt habe. Ich bin es nicht gewohnt, so versorgt zu werden. Es wird wahrscheinlich nicht das letzte Mal sein, dass ich dir sage, dass es zu viel ist. Aber ich weiß es wirklich zu schätzen, was du da tust. Und ich freue mich tatsächlich darauf. “, sagte sie schließlich und lächelte ihn liebevoll an, ehe sie seinen Kuss ebenso sanft erwiderte.
„ Vorschlag: Solange wir auch mal eine stinknormale Pension oder sowas in der Art suchen ist dieser Luxus völlig okay für mich. “, schlug sie ihm schließlich vor und grinste, als sie sein Gesicht war. Ihr war durchaus bewusst, dass er nur das Beste vom Besten gewohnt war und sie hatte nicht vor ihn zu ändern. Sie würden einfach einen Mittelweg finden müssen, aber inzwischen war sich Sandrine recht sicher, dass ihnen dies gelingen würde.

Sandrine spürte wie Josef demonstrativ seinen Arm dort liegen ließ, wo er war und konnte ein Grinsen auf ihren Lippen nicht verhindern. Ja, sie hatte vorhin überreagiert und inzwischen war auch ihr klar, dass sie keiner seiner Freshies war. Geschweige denn davon wusste, dass der mächtige Josef Kostan, der Geschäftsmann, ein Vampir war. Und doch war sie sich sicher, dass vorhin versucht hatte seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und mit ihm zu flirten, ob es dabei nun um gutes Trinkgeld ging oder nicht.
„ Ich kann es ihr nicht mal verübeln. “, sagte Sandrine schließlich, während sie sich wieder näher an ihn schmiegte, „ Sie hat ein Auge auf dich geworfen und ist wahrscheinlich zu Tode betrübt, weil auch sie jetzt festgestellt hat, dass du zu mir gehörst. “
Ein wenig über sich selbst überrascht grinste sie Josef an. Hatte sie bislang jemals so für einen Mann gefühlt? Wenn ja, konnte sie sich nicht daran erinnern.

„ Es war mir ein Vergnügen. “, sagte sie leise, ehe sich seine Lippen wieder auf ihre legten. Die Auseinandersetzung von vorhin war vergessen. Damit würden sie sich noch früh genug beschäftigen. Jetzt wollte sie nur seine Gegenwart genießen.
Sie erwiderte seinen Blick, während seine Finger ihren Hals und ihr Dekolleté entlang glitten. Sie schloss ihre Augen und genoss seine Berührungen, als sie seine andere Hand an ihrem Oberschenkel spürte.
„ Wenn du so weitermachst, werden wir jeden Augenblick wieder diesen Knopf drücken müssen. “, murmelte sie grinsend und sah ihn an.

Als er sich abrupt von ihr löste und sich mit einem Glas Champagner zurücklehnte, kniff sie die Augen zusammen, „ Du spielst mit ziemlich unfairen Mitteln, mein Lieber. “, stellte sie fest und grinste ihn ebenso frech an.
Schließlich hob sie die Tellerglocke aus Edelstahl und sofort drang der köstliche Duft des französischen Essens in ihre Nase. Sie hatten vorhin gemeinsam nach dem Abendessen geschaut, doch wahrscheinlich war Sandrine so mit ihrem Ärger beschäftigt gewesen, dass sie kaum mitbekommen hatte, was Josef bestellte.
Ihr Hunger machte sich wieder bemerkbar, denn auch wenn sie dem Vampir vorhin versichert hatte, dass sie keinen Appetit hatte, sagte ihr Magen ihr bei diesem Duft etwas ganz anderes.

„ Weißt du, du glaubst vielleicht du hättest clever gespielt, aber dabei hast du nicht bedacht, dass ich das Essen aus meiner Heimat liebe. “, sagte sie und grinste frech, „ Vielleicht sogar so sehr, dass ich gar nichts anderes mehr brauche. “
Und wieder ein Mal hatte Josef Recht gehabt. Schon nach dem ersten Bissen, merkte sie, wie hungrig sie eigentlich war. Schließlich hatte sie seit den paar Bissen am heutigen Morgen nichts zu sich genommen.

Während des Essens bliebt sie bei Wasser. Zu groß war die Sorge der Alkohol könnte ihr zu schnell zu Kopf steigen.
Als sie satt war und beinahe alles aufgegessen hatte, lehnte sie sich zurück in die Kissen. Sie schaute zur Seite, um Josef besser ansehen zu können, „ Okay, sag es. Du hattest Recht. Das Essen war eine gute Idee. “, gab sie schließlich zu und seufzte, „ Schon lange hatte ich keine so gute französische Küche mehr. “, sagte sie und lächelte zufrieden ehe sie nach seiner Hand griff und ihre Finger mit seinen verschränkte.
 
Sie war anders als die anderen Frauen, mit denen sich Josef sonst so umgab und auch wenn er mittlerweile oft dachte, er könne ihre Gefühle in ihren Augen sehen, konnte er sie doch nicht immer lesen. In diesem Augenblick hatte er keine Ahnung was in ihrem Kopf vor sich ging. Er dachte immer er wisse wie Romanik funktioniert, doch musste er sich auch eingestehen, dass er schon lange keinen Gebrauch mehr davon gemacht hatte. Natürlich speiste er in teuren Restaurants und lebte in teuren Hotels, das wurde irgendwie auch von ihm erwartete, aber ob der der jungen Frau damit wirklich eine Freunde machte, er war sich nicht mehr sicher. Für ihn war jede Minute, die er mit Sandrine verbachte reines Glück, egal wo sie diese verbringen würden.

Als Sandrine ihm versicherte, dass sie sich wirklich auf den Tag mit ihm freute, nickte er schließlich. Er war sich sicher, dass sie ihm die Wahrheit sagen würde, wenn sie ein Problem damit hatte und so konnte auch der Vampir entspannen und mit ihr in seinem Arm für einen Moment seine Gedanken schweifen lassen. Ihr Vorschlag, ließ ihn für einen Moment nachdenklich schauen, bis er ihr Grinsen schließlich erwiderte. "Ich sagte ja bereits, solange du bei mir bist, bin ich auch mit dem Gefängnis zufrieden." wiederholte er seine Worte von dem gestrigen Abend. Er hatte keine Ahnung, wie oft die beiden verreisen würden. Wenn es nach ihm ginge, würde er ihr die Welt zu Füßen legen, sie so oft wie möglich zu einem anderen Ort bringen, aber er wusste auch um die Verpflichtungen, die beide hatten. Nach der Eröffnung von Sandrines Galerie würde es eine Weile dauern, bis sie wieder die Stadt verlassen würde und auch wenn Josef dieses Abenteuer mit ihr schon nun in vollen Zügen genoss, war er sich sicher, dass die beiden auch den Alltag genießen konnten.

Aus seinen Augenwinkeln konnte er Sandrines Gesicht beobachten, als sie das Essen gebracht bekamen. Das Grinsen auf ihren Lippen brachte ihn selbst zum schmunzeln und gleichzeitig beruhigte es ihn. Er brauchte wohl keine Angst zu haben, dass die junge Frau erneut mit ihrer Eifersucht zu kämpfen hatte. Ihre Worte ließen ihn auflachen. Natürlich wusste er, dass die Frauenwelt ihm normalerweise zu Füßen lag und oft genug hatte er dies auch ausgenutzt, doch ihm ist wirklich nicht bewusst gewesen, dass diese Stewardess wohl möglich ein Auge auf ihn geworfen hatte. Wie kam sie überhaupt dazu, wenn er mit einer anderen Frau verreiste? Josef würde der weiblichen Intuition von Sandrine vertrauen müssen und hoffte nur, dass er nicht zu häufig den Fehler machte die Freundlichkeit gewisser Damen, als selbstverständlich anzusehen. "Von mir aus kann die ganze Welt erfahren, dass ich dir gehöre." erwiderte er während er tief in ihre Augen sah. "Wir können es in die Zeitung setzen: Josef Kostan begehrtester Junggeselle LAs in den Händen der wunderschönsten Frau aller Zeiten."

Es gelang ihm einfach nicht seine Finger von ihr zu lassen. Während er ihren Hals sanft küsste und seine Finger über ihre zarte Haut strichen nahm er ihren wunderbaren Duft in sich auf. Er war noch nicht hungrig, hatte er doch dafür gesorgt, dass er für eine Weile versorgt war. Doch die Nähe und ihr Atemberaubender Geruch, ließen das Verlangen in ihm durchaus größer werden. Auch wenn Sandrine versuchte vernünftig zu bleiben spürte er, wie auch ihr Herz erneut begann schneller zu schlagen. Er war Musik in seinen Ohren, wenn er hörte, wie ihr Körper auf seine Berührungen reagierte. Ihre Worte brachten ihn nicht dazu sofort aufzuhören. "Ach, der ist schnell gedrückt." hauchte er ihr ins Ohr, bevor er ihren Hals erneut küsste. Doch legte er es nicht darauf an Sandrine erneut die Kleider vom Leib zu reißen. Sie sollte etwas essen. In diesem Moment hatte er einfach nur Spaß daran zu merken, wie er sie um den Verstand bringen konnte.

Als er sich von ihr löste und ihr einen guten Appetit wünschte, merkte er, dass auch Sie sein Spiel durchschaut hatte. Sie berichtete ihm davon, dass sie außer dem französischen Essen wohl nichts mehr brauchte und Josef zuckte herausfordernd mit den Achseln. "Naja, dann kann ich mir ja jetzt den vielversprechenden Platz in der Economy holen und dich mit deinem Dinner hier alleine lassen." neckte er sie, während er dabei zu sah, wie sie es sich schmecken ließ.
Ihre Worte, dass er Recht hatte und ihr das Essen gut tat, ließ ihn verspielt eine Augenbraue in die Höhe ziehen. "Gib mir besser nicht Recht, du könntest es später noch bereuen." antwortete er grinsend, bevor er sein Glas leerte und zurück auf den Tisch stellte.

Seine Hand in ihrer fühlte sich einfach nur richtig an und sie beiden verbrachten erneut einen Moment der stillen Zweisamkeit. Seine Hand fuhr sanft durch ihr Haar und dieses Mal ließen sie sich auch nicht stören, als die Teller wieder aus ihrer Suite geholt wurden. Josef hatte sein essen nicht angerührt, aber das störte mittlerweile niemanden mehr. Nochmals wurden sie gefragt, ob sie noch etwas brauchten und Josef versicherte, dass sie alles hatten was sie benötigten. Er gebrauchte dafür Sandrines Worte von zuvor und schaute dabei in ihren wunderschönen Augen, nicht wirklich daran interessiert, dass die Stewardess mit einem weiteren Kommentar das Separee verließ. "Was möchtest du jetzt tun? Bist du müde? Sollen wir einen Film schauen?"
 
Es gab kaum eine Möglichkeit für die junge Frau, momentan noch glücklicher zu sein. Sie saß hier mit dem Mann, den sie liebte, in einem Flugzeug, das sie nach zwölf Jahren endlich zurück in ihre Heimat und schließlich auch zu ihrer Familie brachte. Schon vor langer Zeit hatte sie diesen Traum aufgegeben und nicht mehr gewagt, sich irgendetwas in diese Richtung zu erhoffen. Zu aussichtslos erschien ihr diese Situation. Doch das alles hatte sich vollkommen geändert, seit sie Josef kannte. Sie hatte sich geändert. Von dem kleinen ruhigen Mäuschen, das sie früher noch gewesen war, war nicht mehr viel übrig geblieben. Das alles hatte sich nicht nur durch Josef verändert, aber doch hatte die Zeit mit ihm einen großen Teil dazu beigetragen. Sie malte sich aus, wie ihre gemeinsame Zeit in Frankreich aussehen würde, sie ihm ihre Heimat zeigen konnte. Doch auch wenn sie an L.A. dachte, konnte sie inzwischen befreiter atmen. Sie hatte mal zu ihm gesagt, dass sie sich in dieser großen Stadt manchmal einsam fühlte, auch wenn diese doch immer so voll und laut war. Doch wenn sie nun daran dachte, freute sie sich auf die Zeit. Schon bald hoffte sie ihren Job bei Buzzwire endlich aufgeben und sich voll und ganz auf ihre Galerie konzentrieren zu können. Doch am meisten freute sie, dass sie all das gemeinsam mit Josef erlebte.

Schmunzelnd beobachtete sie die Stewardess, die damit beschäftigt war ihnen das Essen zu servieren. Sie konnte nicht verhindern, dass sie eine leichte Genugtuung verspürte, als Josef demonstrativ nicht von ihr wegrutschte. Ganz im Gegenteil. Sie hatten alles, was sie brauchten, also blieb der jungen Frau daraufhin nichts anderes zu tun, als zu gehen.
Noch immer sah Josef sie an und versicherte ihr, dass ruhig die ganze Welt wissen konnte, was die beiden füreinander empfanden.
„ Sei vorsichtig mit dem, was du sagst. “, grinste sie und kniff ihre Augen zusammen, „ Ich könnte dich beim Wort nehmen und sofort meine Kontakte bei der Zeitung anrufen. “

Die Ungezwungenheit, die zwischen ihnen herrschte brachte Sandrine dazu sich vollends zu entspannen und den Ärger von eben zu vergessen. Konnte sie kaum die Finger von ihm lassen und dabei an das wahrscheinlich wunderbare Essen verschwenden, das auf sie wartete. Vielmehr war sie damit beschäftigt sanft über seine Arme zu streichen, während er ihren Hals sanft mit Küssen bedeckte. Ihr war bewusst, dass er sich einen Spaß daraus machte, wobei er ganz genau wusste und hörte, wie sich ihr Puls unter seinen Berührungen beschleunigte. Doch auch sie wusste inzwischen welche Wirkung sie auf ihn haben konnte und gerade in diesem Moment genoss sie einfach den Spaß, den sie miteinander hatten.

Sehr zu ihrem Leidwesen löste er sich jedoch schließlich von ihr und sie wusste genau, was er damit bezweckte. Sie hatte seinen Kommentar beinahe erwartet und so zuckte sie ebenfalls mit den Achseln, „ Das solltest du tun. Die nette Stewardess begleitet dich bestimmt liebend gerne zu deinem Platz und kommt ihrem Job im Service nach. “, sagte sie nach dem ersten Bissen und grinste ihn an. Natürlich war ihre Eifersucht nicht vollends verflogen, doch ihr war klar geworden, dass sie in Bezug auf die meisten Dinge, die sie ihm an den Kopf geworfen hatte, unbegründet waren.

Satt und zufrieden hatte sie sich zurückgelehnt und sah rüber zu dem Mann, der sie mit forderndem Blick ansah. Sie kniff grinsend die Augen zusammen, „ Was, wenn ich es darauf anlege? “, fragte sie herausfordernd, lehnte sich zu ihm ehe sie ihn kurz, aber leidenschaftlich küsste bevor sie sich dann wieder von ihm löste.
„ Das können wir ja später besprechen. “, sagte sie schließlich und grinste, ehe sie sich an ihn schmiegte und nach seiner Hand griff.
Dabei störte sie auch die junge Dame nicht, die wieder einmal hereinkam und das Essen mitnahm. Vielmehr genoss sie seine Nähe, seine eine Hand in ihrer zu spüren, während die andere sanft durch ihr Haar strich. Auf ihre Frage hin, benutzte er ihre Worte und der Blick, mit dem er sie dabei ansah brachte auch sie dazu ihn liebevoll anzulächeln. Kurz darauf war sie verschwunden.

Halb liegend befanden die beiden sich nun auf dem Sofa. Sandrine hatte sich dicht an ihn geschmiegt und ihren Kopf an seine Brust gelehnt. Während er einen Arm um sie gelegt hatte, ruhte ihre Hand auf seiner Brust, darauf bedacht, nicht mit den Knöpfen seines Hemdes zu spielen. Für den Augenblick wollte sie einfach genießen hier mit ihm zu liegen und seine Nähe voll und ganz auszukosten.

Seine Frage durchbrach schließlich die Stille.
„ Ich bin zwar völlig erschöpft, aber viel zu aufgedreht, um jetzt zu schlafen. “, gab sie schließlich zu, rutschte ein kleines Stück von ihm weg, sodass sie auf der Seite liegend ihren Kopf auf ihren Arm stützen konnte, um ihn besser ansehen zu können.
„ Wie wäre es, wenn du mir etwas über dich erzählst. “, schlug sie schließlich vor und als sie seinen überraschen fuhr sie lächelnd fort, „ Irgendwas. Was du willst. Vielleicht etwas, was niemand sonst weiß. “
 
Ihre Worte ließen ihn schmunzeln. Er wusste, dass sie scherzte und doch war es ihm egal. "Du kannst mein Handy haben, wenn du möchtest." entgegnete er und suchte in seiner Hosentasche nach dem Handy. Er wusste genau, dass Sandrine jetzt niemanden anrufen würde, er war sich sogar ziemlich sicher, dass eine solche oder ähnliche Schlagzeile in der Zeitung ihr mehr unangenehm als alles andere wäre, aber ihm war auch bewusst, dass es durchaus sein könnte, dass es irgendwann Schlagzeilen über sie geben würde. Josef hatte nicht übertrieben, als er von dem begehrtesten Jungessellen der Stadt sprach. War es nicht sogar Buzzwire, das ihm diesen Titel angedichtet hatte? Josef gab nichts auf irgendwelche Schlagzeilen, vor allem nicht von solchen Blättern, aber auch er hatte gelernt die Medien zu seinen Gunsten zu gebrauchen. Dass sie dadurch auch neugierig auf sein Privatleben wurden, ließ sich leider nicht vermeiden.

Es fiel ihm schwer sich letztendlich von ihr zu lösen. Die Wirkung die er auf die junge Frau hatte genoss er in vollen Zügen, ebenso wie die Reaktionen, die ihre Berührungen in seinem Körper auslösten. Er versuchte sich daran zu erinnern, dass es nicht nur diesen einen Tag mit der jungen Frau hatte, sondern dass sie sich dazu entschieden hatten gemeinsam in die Zukunft zu gehen. Sie konnten sich Zeit lassen, genießen. Auch wenn er nicht genug von ihrem Körper und ihrer Haut und ihren Lippen bekam, war es nicht alles, was sie beiden nun teilen würden und es war nicht alles was er teilen wollte. Wie Sandrine gesagt hatte, sie gehörten nun zueinander und er freute sich vor allem auch auf die kleinen alltäglichen Dinge, die nun von der jungen Frau versüßt werden würden.

"Ich werde keine Augen für irgendwelche Frauen haben. Ich werde in meinem Elend versauern, dass du mich wegen der französischen Küche hast sitzen lassen." scherzte er, während Sandrine aß. Auch wenn er wusste, dass sie selbst mittlerweile gemerkt hatte, dass ihre Reaktion auf die Stewardess eventuell etwas übertrieben war, wollte er das Feuer auf keinen Fall schüren und nochmals deutlich machen, dass sie die einzige Frau war, die momentan seine Gedanken besetzte.
Ihr leidenschaftlicher Kuss raubte ihn für einen Moment alle Sinne und die Tatsache, dass sie sich danach von ihm löste quittierte er mit einem amüsierten Kopfschütteln. Auch Sandrine wusste, wie man dieses Spiel spielte und der Vampir genoss es in dieser und so vielen anderen Hinsichten einen Partner auf Augenhöhe zu haben.

In diesem Moment war nun wirklich alles vergessen, was die beiden noch vor einiger Zeit zur Weißglut gebracht hatte. Die weitere Störung ignorierten die beiden fast komplett und Josef genügte die entspannte Nähe zu Sandrine. Den Rest des Fluges würde er ohne Probleme in dieser Position verbringen können. Doch erinnerte ihn auch der regelmäßige Herzschlag neben sich daran, dass Sandrine noch anderen Bedürfnissen nachgehen musste und seine Frage nach ihrer Müdigkeit folgte ein prüfender Blick. Er wusste, dass sie ungern zugab, wenn sie etwas brauchte, auf das er verzichten konnte. War es Essen oder Schlaf, sie lehnte normalerweise erst einmal ab.
Für einen Moment erhob sich der Vampir und machte sich mit den verschiedenen Kontollknöpfen der Flugzeugsuite vertraut. Er wusste, dass einer dieser Knöpfe das Sofa in ein Bett verwandeln würde, eine Funktion, die er sonst nicht benutzte. Doch in diesem Moment versicherte ihm Sandrine, dass sie jetzt noch nicht schlafen gehen wollte. Mit einem Lächeln setzte er sich wieder zu der jungen Frau. "Du sagst Bescheid, wenn du ein Bett brauchst." wies er sie an, während sie ihre Position wechselte, um ihn besser ansehen zu können.

Ihre Frage traf ihn unvorbereitet und er erinnerte sich an einen anderen Moment, auf dem Dach seines Wohnhauses, in dem sie ihm fast die gleiche Frage stellte. Damals war er nicht bereit gewesen nur das kleinste Detail über seine Vergangenheit Preis zu geben, aber nun war alles anderes. Sandrine hatte ihm schon mehr als einmal solch großes Vertrauen entgegengebracht, letztendlich auch damit, dass sie ihm von ihrem wohl schrecklichsten Erlebnis aus ihrer Vergangenheit erzählt hatte. "Na gut." begann er und griff erneut nach der Champagnerflasche.
"Wie du dir vorstellen kannst, ist es eine Weile her seit dem ich eine Familie hatte. Ich denke nicht wirklich oft darüber nach, viele Erinnerungen sind dort, wo sie mich nicht täglich quälen können." Er schaute zu Sandrine und schenkte ihr ein Lächeln. Dass sie ihn vor allem an die menschliche Seite in ihm erinnerte, machte ihm Angst, doch forderte es ihn auch auf eine Weise heraus, die er lange nicht mehr erlebt hatte. "Doch gerade diese Reise nach Frankreich und die Tatsache, dass du deine Familie wieder sehen wirst. Erinnert auch mich an eine besondere Situation."

Während er mit der einen Hand das Champagnerglas drehte, suchte er mit der anderen nach Sandrines und verschränkte erneut seine Finger mit ihren. "Als ich 17 war, musste ich in den Krieg. Es waren keinen zwölf Jahre, aber glaube mir es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Ich erinnere mich genau an den Tag, an dem ich wieder nach Hause kam. Es waren viele Männer gestorben und keine Familie wusste, welche Söhne und Ehemänner wieder nach Hause kommen würden." Für einen kurzen Moment hielt er inne und strich mit dem Daumen über Sandrines Handrücken. Es war schwieriger als er dachte, über seine Vergangenheit zu sprechen. "Ich erinnere mich genau an den Moment, in dem ich meine Eltern in die Arme schloss. Ein Glücksgefühl, dass ich so schon lange nicht mehr erlebt habe." Wieder schaute er in ihre Augen und lächelte liebevoll. "Ich wünsche mir, dass es für dich ein genauso wundervoller Moment sein wird."
 
„ Okay, okay. “, lachte sie schließlich und hob die Hände, „ Ich glaube dir. Für den Moment bist du sicher. Aber vielleicht komme ich früher oder später auf dieses Angebot zurück. “
Auch sie erinnerte sich an die Ausgabe über Josef, in der die ganze Redaktion damit beschäftigt gewesen war, mehr über diesen mystischen Typen herauszubekommen. Der Mann, der es einem ziemlich schwer machte ihn zu durchschauen. Immer freundlich und höflich, darauf bedacht, was er in der Öffentlichkeit sagte und wie er auftrat. Nicht umsonst war er zu so viel Ruhm gekommen. Die Schlagzeilen um ihn waren in letzter Zeit durchaus weniger geworden, doch war sie sich bewusst, dass eine neue bereits darauf wartete, enthüllt zu werden, wenn erst mal bekannt wurde, dass Josef Kostan nicht länger auf dem Markt war. Von dieser Aufmerksamkeit wollte Sandrine aber momentan nichts wissen. Es war Zukunftsmusik und im Moment zählten nur sie zwei.

Sein Versprechen, dass er sicherlich keine Augen für irgendjemand andere hatte, ließ sie lächeln. Auch wenn es noch recht neu für sie war, dass er so offen mit ihr über seine Gefühle zu ihr sprach, spürte sie jedes Mal, wie ihr Herz aufging. Es war schön zu wissen und zu merken, dass sie das Gleiche füreinander empfanden.
„ Tja, das hättest du dir früher überlegen sollen. “, erwiderte sie grinsend ehe das vorzügliche Essen verspeiste.
Sie fand es immer wieder verblüffend, welche Wirkung sie auf ihn haben konnte, auch wenn sie inzwischen darum wusste. In diesem Augenblick neckten sie sich gegenseitig und Sandrine genoss das Gefühl, dass diese Situation in ihr auslöste.

Stirnrunzelnd beobachtete Sandrine Josef dabei, wie er die verschiedenen Knöpfe der Suite in Augenschein nahm. Doch als sie ihm versicherte, dass sie momentan keinen Gedanken an Schlaf verschwenden konnte, kehrte er mit einem Lächeln auf den Lippen zur ihr zurück.
„ Ich gebe dir natürlich sofort Bescheid, wenn ich irgendetwas brauche. “, versprach sie, „ Mach dir keine Sorgen, ja? Ich werde schon früh genug einschlafen und solange ich das in den Armen des begehrtesten Junggesellen LAs machen kann, ist mir egal wo. “, versicherte sie ihm und konnte sie ein Grinsen nicht verkneifen. Sie wusste seine Sorge zu schätzen, aber im Moment war an Schlaf nicht zu denken. Das würde sie auf diesem zehn Stunden Flug noch früh genug tun.

Sie wusste nicht, wie er auf ihre Frage reagieren würde, aber hoffte, dass er ihr -und wenn es auch nur eine Kleinigkeit war- einen Einblick in seine Vergangenheit gab. Sie erinnerte sich an die Situation vor gut einem Jahr, als sie in ähnlicher Position damals auf seinem Sofa gelegen hatten. Er war ihr bei dieser Frage ausgewichen und rückblickend betrachtet konnte sie ihn sogar verstehen. Doch die Umstände zwischen ihnen hatten sie geändert und sie hoffte, dass auch er bereit war, sich ihr gegenüber ein Stück zu öffnen. Auch wenn sie dies niemals verlangen würde. Zu dankbar war sie ihm, dass er sie wegen ihrer Vergangenheit nie gedrängt hatte und sie würde dies auch nicht tun.

„ Viele Erinnerungen sind dort, wo sie mich nicht täglich quälen können. “
hörte sie ihn sagen und spürte, wie sich bei diesen Worten ihr Herz zusammenzog. Für einen kurzen Augenblick hatte sie Angst ihn genau diese Erinnerungen hervorkramen zu lassen. Der Gedanke daran, ihn damit zu quälen und zu zwingen darüber zu sprechen, ließ sie darüber nachdenken, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war.
Doch als sie das Lächeln sah, was er ihr in diesem Augenblick schenkte, entspannte sie sich. Er würde ihr nichts erzählen müssen, was er nicht wollte. Nur zu gut wusste sie, welchen Druck dies ausüben konnte. Also beschloss sie, ihm einfach zuzuhören.

Er erzählte von seiner Familie und dem Krieg, in den er mit so jungen Jahren geschickt worden war. Es fiel ihr schwer, sich Josef als 17-jährigen Soldaten im 17. Jahrhundert vorzustellen. Manchmal fragte sie sich, wie es gewesen wäre, wenn sie sich damals gekannt hätten. Es war eine völlig andere Zeit, die Sandrine lediglich durch Bücher -wenn überhaupt- kannte.
Sie spürte wie schwer es ihm fiel über seine Familie und die damalige Zeit zu sprechen. Sie unterbrach ihn nicht, ließ ihm Zeit sich zu sammeln. Als sie spürte, wie sein Daumen über ihren Handrücken strich, schloss sie für einen kurzen Augenblick die Augen. Er musste so viel durchgemacht haben. Nicht nur als Mensch, sondern auch später. Nur wenige Jahre danach musste er verwandelt worden sein. Doch dieses Thema würden sie heute nicht anschneiden.
Sie lächelte ihn liebevoll an und lauschte weiter seinen Worten.

Er sprach von dem Glücksgefühl, das er empfunden hatte, als er seine Eltern in die Arme schließen konnte und davon, dass er sich diesen gleichen Moment für Sandrine wünschte.
„ Deine Eltern müssen furchtbar glücklich gewesen sein, ihren geliebten Sohn wieder in die Arme schließen zu können. “
Sie strich ihm sanft über die Wange und erwiderte sein Lächeln, spürte aber gleichzeitig den Kloß in ihrem Hals, als sie daran, wie sehr Josef seine Familie wahrscheinlich vermisste, auch wenn er diesen Gefühlen wahrscheinlich nur selten die Möglichkeit gab ans Tageslicht zu kommen.

„ Wie waren sie so? “, fragte sie schließlich leise ehe sie realisierte, was sie da eben gefragt hatte. Sie wusste nicht, wie viel sie fragen konnte, wollte sie Josef nicht unter Druck setzen oder ihn an Dinge erinnern, die er lieber irgendwo verschlossen hielt.
„ Entschuldige. Wie ich eben schon sagte, nur das, was du erzählen willst. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach für dich ist. Du warst so geduldig mit mir. Wenn du nicht darüber sprechen willst, ist das okay. “, versprach sie ihm und meinte es auch so.
 
Josef zog gespielt verärgert eine Augenbraue hoch, als Sandrine sich schließlich dem Essen zuwendete. Es freute ihn, dass sie eingewilligt hatte das Abendessen zu sich zu nehmen und noch mehr freute ihn, dass es ihr zu schmecken schien. Tief im Inneren wusste er, dass er ihr vieles was sie sich wünschte nicht geben konnte. Nie würde er mit ihr alt werden können, nie eine Familie gründen. In ihrer Zukunft, über die gerade niemand nachdenken wollte, lagen so viele ungelöste Probleme. Vielleicht war es ihm deshalb so wichtig ihr all die Wünsche zu erfüllen, die er konnte. Sie so glücklich zu machen, wie es nur irgend ging. Denn irgendwann würde sie merken, dass er sie nicht bis an ihr Lebensende glücklich machen konnte. Er verschwendete keinen Moment mit diesen Gedanken. Im Moment zählten sie beide, das Hier und Jetzt und das unbeschreibliche Gefühl, dass die junge Frau in ihm auszulösen vermochte.

Irgendwas in ihm sagte ihm, dass er aufhören musste sich ständig über Sandrines Wohlergehen zu sorgen. Sie war eine erwachsene Frau und wusste sehr wohl, was sie wollte und brauchte. Sie war immer ehrlich zu ihm und er musste darauf vertrauen, dass sie ihm auch bei gerade diesen menschlichen Bedürfnissen, die er sonst so schnell vergaß, sagte, wenn ihr etwas fehlte. Sanft strich er über ihre Wange. "Ich will einfach nur, dass es dir an nichts fehlt." erklärte er ihr schließlich und nahm sich vor auf ihr Versprechen zu vertrauen. Sie würde Bescheid geben, wenn sie irgendetwas benötigte und momentan schien es, als wäre sie mit ihm an ihrer Seite tatsächlich wunschlos glücklich.

Wahrscheinlich war es diese ungezwungene Atmosphäre, die ihn dazu brachte sich zu öffnen. Er wusste, dass Sandrine ihn niemals dazu überreden würde, ihr irgendetwas zu erzählen, was er nicht wollte. Die Schatten seiner Vergangenheit waren groß und tief und er war bei weitem nicht bereit all dies mit ihr zu teilen. So groß seine Gefühle für sie waren zu groß war die Angst sich seiner Vergangenheit zu stellen. Vieles hatte er aus einem guten Grund verdrängt auf anderes war er stolz und das meiste seiner Vergangenheit gehörte einfach zu seiner Person, seinem Werdegang, seinem Weg zu dem, was er jetzt war. Doch genau diese Sachen waren es, die er mit Sandrine nicht teilen konnte. Er war schon immer über Leichen gegangen, nicht von Anfang an ein solch gesitteter Vampir gewesen, wie er es heute zu sein scheint. Vieles aus seiner Vergangenheit war so dunkel, dass er sich sicher war, die junge Frau würde ihn dafür verlassen.

Vielleicht waren es genau deshalb seine menschlichen Erinnerungen, die zurück kamen, wenn immer er mit Sandrine zusammen war. Er sehnte sich nicht danach ein Mensch zu sein. Er genoss sein Leben als Vampir. All die Vorzüge, die ihn zu dem machte, was er heute war. Doch Sandrine ließ ihn wundern, wie es gewesen wäre, hätte er sie als Mensch kennen gelernt. Er könnte so viel mehr Erlebnisse mit ihr teilen. Und doch, wäre es wirklich das selbe? Hätte er die selbe unbeschreibliche Wirkung auf sie? Hätte sie die selbe atemberaubende Wirkung auf ihn? Er wollte sich darüber keine Gedanken machen, denn gab es nichts was er an der Tatsache ändern konnte oder viel mehr wollte. Er war ein Vampir und sie war ein Mensch und das war auch gut so. Doch mit ihr über seine menschlichen Erinnerungen zu sprechen fühlte sich richtig an. Niemand hatte sich je wirklich dafür interessiert und für ihn war dieser Mensch nicht viel mehr als eine Person, die er vor vielen Jahren einmal gekannt hatte. Aber es schien, dass seine Offenheit ein noch größeres Band zwischen ihm und Sandrine knüpfen konnte.

Es war wahr, dass genau diese Erinnerung in seinem Kopf schwebte schon seit Sandrine davon gesprochen hatte, endlich ihre Familie wieder zu sehen. Die Erinnerung daran, seine Eltern in die Arme zu schließen, war etwas, dass er mit der jungen Frau teilen wollte. Sie sollte zu ihrer Familie Kontakt haben, sie sehen können. Schon als sie ihm das erste Mal von Frankreich erzählte, war dies der Grund für seinen Vorschlag eine Reise nach Frankreich zu unternehmen.
Auch die Erinnerungen an seine Eltern waren verblichen, vielmehr hatte er dafür gesorgt, dass sie verbleichen. Nach mehr als 400 Jahren sah er keinen Grund darin wirklich über seine Familie nachzudenken. Sie waren alle gestorben, dieses Leben war vorbei, er hatte damit abgeschlossen. Aber Sandrines Worte klangen so mitfühlend, so präsent, dass es ihm diese Ereignisse stärker als je zurück in seine Erinnerungen holte. "Wenn du glaubst, dass du einen Menschen verloren hast." sagte er schließlich wobei er ihr tief in die Augen schaute. "Dann ist es das aller schönste Gefühl, ihn wieder in deinen Armen zu halten." In diesem Moment sprach Josef nicht mehr von seinen Eltern oder gar seiner Vergangenheit. Es waren vor allem die Ereignisse der letzten Wochen, die nun aus seinen Worten sprachen. "Ein Gefühl, dass man wohl niemandem beschreiben kann."

Ob seine Eltern genauso gefühlt hatten, wusste er nicht. Vielleicht wollte er sich darüber auch keine großen Gedanken machen. Er hatte eine gute Kindheit und liebende Eltern. Aufwachsen Anfang des 17. Jahrhunderts war natürlich anders, als es in dieser Zeit war. Kinder hatten ihre Aufgaben, ihre Pflichten und der Krieg gehörte für jeden jungen Mann dazu. Erst viel später hatte Josef schreiben und lesen gelernt und er wusste, dass er als Mensch bis zu seinem Lebensende, nie zu solcher Macht gekommen wäre, die er heute in sich hatte. Doch er wusste, dass er geliebt wurde. Eine Erinnerung, die in schmerzte. Sandrines Frage riss ihn aus seinen Gedanken. Ihre Worte, die sie danach sprach, ließen ihn lächeln. Sanft zog er sie etwas zu sich hoch und zwang sie mit einem Kuss zur Ruhe. "Es schmeichelt mich, dass du mehr über mich erfahren möchtest. Aber du hast recht, es ist nicht einfach darüber zu sprechen geschweige denn nachzudenken. Keiner außer du hat mich je dazu gebracht dies zu tun." Er lächelte ihr zu und legte den Arm um sie, damit sie sich erneut an ihn schmiegen kann.

"Meine Eltern waren einfache Leute, sehr gewissenhafte Arbeiter. Und ich sage dir, auch sie konnten die Finger nicht voneinander lassen." er grinste sie an, während er mit seiner Hand ihre suchte. "Nicht, dass ich es je mitbekommen hätte, aber die Anzahl meiner Geschwister spricht dafür." Sanft küsste er ihr Haar, während sich ihre Finger miteinander verschlungen. "Wir hatten nicht viel, aber wir waren meistens glücklich. So glücklich man zu dieser Zeit nur sein konnte." Für einen Moment hielt er inne, suchte nach den richtigen Worten. Er würde dieses Thema bald beenden, denn weiter wollte er in diesem Moment nicht über all dies nachdenken. Doch ein letzter Gedanken entwich seinen Lippen. "Sie haben mich zu einem guten Mann erzogen, doch ich glaube der Mann der ich heute bin, hat wenig mit dem zu tun, was meine Eltern aus mir gemacht haben. Zeit ändert alles und nach so einer langen Zeit ist es schwer zu unterscheiden, was dich zu dem gemacht hast, was du heute bist."
Erneut schaute er ihr in die Augen und schenkte ihr ein Lächeln. "Und nun verrate mir, auf was freust du dich am meisten, wenn wir in wenigen Stunden in Frankreich landen?"
 
Seine Sorge um sie wusste sie zu schätzen, allerdings wusste sie nicht, wie sie ihm klarmachen konnte, dass es ihr wirklich gut ging. Vielleicht war es anfänglich so gewesen, dass sie oft stur gewesen war, was ihre menschlichen Bedürfnisse anging. Aber inzwischen hatte sie gelernt auf sich zu achten. War sie nicht ebenso besorgt um ihn? Zwar wusste sie, dass er sich um seine Bedürfnisse kümmerte, aber wenn sie so lange gemeinsam unterwegs waren erwischte auch sie sich dabei, wie sie sich Gedanken um sein Wohlergehen machte.
Seine Hand, die auf seiner Wange lag unterstrich seine Sorge, doch sie lächelte ihn liebevoll an, „ Ich weiß, dass du dich nur sorgst. Und das ist einer der vielen Dinge, die ich zu schätzen weiß. “, sagte sie ehe sie ihn sanft küsste, „ Aber vielleicht ist es an der Zeit, dass du darauf vertraust, dass ich weiß, was gut für mich ist. “
Sie griff nach seiner Hand und drückte sie leicht, „ Vor allem wenn du nicht willst, dass ich die gefürchteten Krallen ausfahre. “, fügte sie schließlich noch grinsend hinzu ehe sie sich wieder an ihn schmiegte und seinen Worten lauschte.

Ihr war klar, dass das was er ihr erzählte nur ein klitzekleiner Bruchteil von seinem bisherigen Leben war. Und doch war sie dankbar, dass er diese Erinnerungen mit ihr teilte. Sie konnte sich vorstellen, wie schwer es für ihn sein musste, nach so langer Zeit darüber zu sprechen. Zu erleben, wie die ganze Familie vor einem geht und man der Einzige ist, der übrig bleibt, uns das über Jahrhunderte. Es fiel Sandrine ziemlich schwer, sich das vorzustellen. Waren doch alleine die zwölf Jahre ohne ihre Familie bereits so schwer gewesen.
Es fiel ihr schwer, sich Josef als Menschen vorzustellen und natürlich fragte sie sich sofort, wie es damals gewesen wäre, wenn sie sich begegnet wären. Vielleicht hätten sie einander nie beachtet, wer wusste das schon? Sicher war sie sich allerdings, dass die Anziehungskraft, die heute zwischen ihnen bestand und nicht zu leugnen war, nicht zu etwas mit seinem Vampir Dasein zu tun hatte. Sie liebte Josef für das was er war, was er sagte. Auch wenn sie sich durchaus bewusst darüber war, dass es wahrscheinlich noch eine andere Seite gab. Eine Seite, mit er sie vielleicht nicht so gut klarkam. Allerdings waren das Dinge, über die sie nicht nachdenken wollte. Noch früh genug würden sie sich damit auseinandersetzen müssen.

Während er erzählte, griff sie nach seiner Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen. Sie beobachtete ihn, während er über seine Vergangenheit, seine Familie sprach. Es erweckte in ihr noch stärker das Gefühl von Sehnsucht nach ihrer Familie. Selbst wenn sie sich nicht regelmäßig sehen konnten, der Gedanke daran, dass es jederzeit möglich war, machte sie auf eine Art und Weise glücklich, die sie schon lange nicht mehr gefühlt hatte.
Sie sah ihm in die Augen und für einen Moment war sie sich nicht mehr sicher, ob er dabei noch über seine Familie sprach. Sie wusste, wie sehr auch ihn die letzten Wochen mitgenommen hatten und gerade der schicksalhafte Abend, an dem Sandrine geglaubt hatte ihr Leben wäre vorbei, hing ihm noch immer nach. Dieser Abend hatte alles für sie verändert.
„ Vermutlich kann man es nicht. Man muss es einfach selbst erlebt haben. “, sagte sie schließlich leise und lächelte ihn liebevoll an.

Sie spürte wie die Neugierde in ihr wuchs, wollte sie mehr über Josef erfahren. Gleichzeitig jedoch wusste sie, dass es für ihn wahrscheinlich ziemlich schwer sein musste, über seine Vergangenheit nachzudenken oder zu sprechen. Sie wusste, dass er sein Vampir Dasein liebte und es auch um nichts in der Welt aufgeben würde, und dennoch war sie froh darüber, dass er ihr von seiner Zeit als Mensch erzählte. Auch wenn diese schon lange Zeit vorbei war, gehörte sie zu ihm.
Seine Lippen auf ihren brachten sie schließlich dazu zu schweigen und den Moment zu genießen. Er hatte sich ihr geöffnet und sie wusste es zu schätzen, dass er ihr so ehrlich antwortete.
„ Ich weiß, dass dir das nicht leicht fällt. Umso mehr freut es mich, dass du so offen mir gegenüber bist. “, sagte sie schließlich ehe sie sich wieder an ihn schmiegte.

Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht, als er von seinen liebenden Eltern sprach. Seine beinahe beiläufigen Berührungen nahm sie nur allzu deutlich wahr. Es gab ihr das Gefühl, als würden sie sich schon lange kennen und diesen Augenblick zu etwas Selbstverständlichem und gleichzeitig Besonderen machten. Sie spürte den Wunsch in sich in die Vergangenheit reisen zu können, um seine Eltern und ja, vielleicht sogar den menschlichen Josef kennenzulernen.
Sie dachte einen Moment über seine Worte nach, obwohl auch sie spürte, dass die Reise in Josefs Vergangenheit für heute erst mal beendet war. Aber auch wenn er nicht glaubte, dass viel davon übrig geblieben war, glaubte Sandrine aus irgendeinem Grund, dass wesentliche Züge blieben, egal wie viel Zeit verging.
„ Ich glaube, egal wie viel Zeit vergeht und was du alles durchgemacht hast, deine Eltern und die Zeit mit ihnen hat dich geprägt. Vielleicht ist es dir nicht bewusst, aber diese Verbindung ist da. Irgendwo. “, sagte sie schließlich leise und lächelte, als sie spürte, dass das Thema damit lieber beenden wollte. Heute hatte sie mehr über ihn erfahren, als sie geglaubt hatte und sie war mehr als dankbar für seine Offenheit. Hatten seine Erzählungen ihre Sehnsucht nach ihrer Heimat und Familie noch größer gemacht.

Nun war sie es, die wieder im Mittelpunkt stand. Sie schaute ihn an und lächelte, „ Diese Reise bedeutet für mich so viel. Es sind so viele Dinge, auf die ich mich freue. In erster Linie ist es meine Familie und das unbeschreibliche Gefühl, sie endlich wieder in den Armen halten zu können. Aber gleichzeitig hängt so viel daran. Ich war zwölf Jahre lang nicht mehr in meiner Heimat, weil ich ständig in Angst gelebt habe, die Vampire könnten aufmerksam werden und zurückkehren. “, ließ sie ihre Gedanken schweifen während mit Josefs Fingern in ihrer Hand spielte, „ Es ist, als könnte ich endlich frei atmen. Dazu kommt die Landschaft, die Küche meiner Heimat. Und als besonderer Bonus, dass du mich begleitest. Ich freue mich auf unseren Tag in Paris und ich freue mich darauf, dir das Frankreich zu zeigen, das ich so liebe und vermisst habe. “

Sie spürte, wie sie ins Schwärmen gekommen war und ein Blick in Josefs lächelndes Gesicht zeigte ihr, dass er sich mit ihr freute. Sicher, sie hatte beschlossen diesen Schritt endlich zu machen, aber letztlich war es doch Josef, der es ihr in einer solch rasanten Geschwindigkeit ermöglichte, dass sie gar keine Gelegenheit gehabt hatte darüber nachzudenken. Und genau das war gut gewesen, denn sie wusste wie sie war. Sie hätte wahrscheinlich irgendeinen Grund gefunden, der dagegen sprach.

Sie richtete sich leicht auf, um ihn besser ansehen zu können und musterte ihn mit einem kurzen Blick, „ Warst du schon mal in Marseille? “, fragte sie und als er den Kopf schüttelte, war sie es, die ihn gespielt empört ansah.
„ Die Gegend aus der ich komme ist eher ländlich gelegen. Wahrscheinlich vermisse ich daher in L.A. manchmal die Ruhe, die das Dach mit bietet. “, sagte sie und lächelte bei der Erinnerung an ihre gemeinsame Nacht auf Josefs Dach.
„ Aber es gibt auch viele wunderschöne Museen, den alten Hafen ´Vieux Port´ und viele noch erhaltene Gegenden, die zum Träumen einladen. “, schwärmte sie, „ Du wirst es lieben. “
 
Ihre Worte spiegelten genau das wieder, was sein Gefühl ihm schon zuvor gesagt hatte. Sie wusste auf sich selbst zu achten und sie würde ihm sagen, was ihr fehlte. Er schätzte ihre Ehrlichkeit und er musste nun einfach darauf vertrauen, dass sie wegen ihm nicht auf irgendetwas verzichtete. Er schloss die Augen, als sie ihn küsste, öffnete sie danach aber gleich wieder, um in ihre wunderschönen Augen zu schauen. "Ich vertraue dir." sagte er leise und sein Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen als sie von ihren gefürchteten Krallen sprach. "Du wirst dich doch wohl nicht wagen diese gegen mich einzusetzen?" fragte er gespielt entsetzt, fügte aber mit einem weiteren Grinsen hinzu. "Obwohl, ich finde dich mit deinen Krallen ganz sexy."

Auch wenn der Vampir nie gedacht hätte, dass er jemals so viel von sich Preis gibt, war ihm diese Unterhaltung mit Sandrine sehr wichtig. Er hatte entschlossen, dass er zu seinen Gefühlen stand und die junge Frau in sein Leben ließ. Dies bedeutete Veränderung und dies bedeutete, dass er auch seine Vergangenheit für sie öffnete. So sehr er sich gefürchtet hatte diesen Schritt zu tun, so sehr wusste er jetzt, dass es das Richtige war und er würde alles dafür tun, dass er es nicht bereuen würde. Diese Situation war genauso neu für ihn wie für Sandrine und sie beide würden lernen müssen mit einander umzugehen. Gemeinsam hier über seine Vergangenheit zu reden, war nicht das angenehmste für den Vampir, doch er spürte die Verbindung, die zwischen ihm und der jungen Frau genau durch diese Moment immer stärker wurde.

Die Gedanken an seine damalige Heimkehr und vor allem die Überlegung wie sich seine Eltern wohl gefühlte hatten, brachte die Erinnerungen der Lagerhalle wieder zurück in Josefs Gedächtnis. Wie in einem Film spielten sich die Bilder vor seinem innere Auge ab und wieder spürte er die pure Verzweiflung bei dem Gedanken Sandrine für immer verloren zu haben. Doch der Blick in ihre Augen holte ihn zurück und die Worte der jungen Frau ließen ihn lächeln. Ja, es war ein überwältigendes Gefühl gewesen, sie sicher in seinen Armen zu halten. Ein Gefühl, dass er so schnell nicht wiederholen brauchte, dass ihm aber auch die Augen öffnete. Ein Grinsen huschte über seine Lippen. "Und nun stell dir vor, die Person, die du gerade wieder bekommen hast. Verlässt dich wieder, für einen Galeristen." Ganz sicher war er sich nicht, ob sie seinen Scherz wirklich lustig fand, doch es war an der Zeit auch über diesen Abend zu scherzen, denn sonst würden die Schatten der Erinnerung weiter in ihren Köpfen ihr Unwesen treiben.

Ihre vorsichtige Art erweichte ihm das Herz. Auch sie sorgte sich um ihn, dass wurde ihm erst jetzt richtig bewusst. Die beste Möglichkeit ihr diese Sorge zu nehmen, sah er in einem zärtlichen Kuss, den sie ebenso erwiderte. "Was hältst du davon, dass du mir vertraust, dass ich dir nur das erzähle, was auch gerade okay für mich ist?" fragte er sie liebevoll und begann erneut von seinen Eltern zu berichten. Es waren nicht die Erinnerungen, die ihn dazu gezwungen haben sie zu verdrängen. Es waren größtenteils gute Erinnerungen, natürlich waren auch schlechte dabei, aber kein Leben war perfekt, dessen war sich Josef mittlerweile mehr als bewusst. Es waren die Schmerzen, die damit einher zogen, dass er jedes einzelne Familienmitglied überlebte. Eine Tatsache seines Vampirdaseins, dass mit dem er lange Zeit kämpfte.

Ihre Gedanken zu seinen letzten Worten über seine Familie ließen ihn für eine Weile stumm bleiben. Das erste Mal in seinem ganze Leben fragte er sich, ob seine Eltern wohl stolz auf ihn wären, wenn sie ihn heute sehen konnten. Josef glaubte nicht an den Himmel oder daran, dass die Seelen der Verstorbenen irgendwo auf einen herunter blicken. Doch wenn sie es könnten, was würden sie heute sagen? Der Vampir bereute nur wenige Dinge, die er in seinem langen Leben getan hatte. Vor allem bereute er die Taten, die ihn haben schwach werden lassen, die ihn etwas zu wertvolles gekostet haben. Doch wenn er versuchte durch die Augen Sandrines zu blicken, dann waren da viele Dinge, die die junge Frua sicherlich nicht gut heißen würde. Und seine Familie? Schnell verwarf er diesen Gedanken wieder. Nun war sicherlich nicht der Ort dafür zu sentimental zu werden. Sandrine hatte sich für ihn entschieden. Sie wusste von seiner dunklen Vergangenheit, wenn auch nicht im Detail und sie wollte es nicht sofort wissen. Was zählte war das, was sie hier gemeinsam hatten und diesen wunderbaren Moment würde er sich von keiner Erinnerung verderben lassen.

So setzte er seinen Fokus auch wieder auf die Zukunft, als er die junge Frau fragte auf was sie sich am meisten freute. Schon nach wenigen Sätzen begannen ihre Augenzu funkeln und Josef erwiderte ihr fröhliches Lächeln. Alles was sie sagte klang wundervoll, auch wenn er sich noch nicht sicher, war ob er sich genauso darauf freuen konnte ihre Familie kennen zu lernen. Doch das Land zu sehen, aus dem Sandrine kam, die Gegenden kennen zu lernen, die ihr am Herzen lagen. Er würde sie nach dieser Reise noch besser kennen lernen und es freute ihn, dass auch sie seine Anwesenheit zu schätzen wusste. Er genoss ihre kleinen Berührungen und die Selbstverständlichkeit die aus ihnen sprach. Auch wenn sie noch nicht lange zu ihren Gefühlen standen so war beiden doch schon viel länger klar gewesen, dass sie zusammen gehörten.

Auf ihre Frage nach Marseille schüttelte Josef nur den Kopf. Auch er war schon in Frankreich gewesen, aber meistens in Paris. Zeit das Land kennen zu lernen hatte er sich nicht genommen. Er erinnerte sich daran, dass auch Coraline des öfteren von Frankreich gesprochen hatte, als die beiden gemeinsam ihre Zeit verbrachten, doch schon dort hatte er sich nicht wirklich für das interessiert was sie zu berichten hatte. Doch Coralines Erinnerungen schienen so anders von denen die Sandrine mit ihm teilte.
Auch seine Lippen umspielte ein Lächeln, als sie das Dach erwähnte, noch immer hatte er niemanden außer die junge Frau mit zu seinem Platz genommen und nun war er bereit ihn für immer mit ihr zu teilen. "Wann immer du die Ruhe vermisst, mein Dach ist dein Dach." lächelte er und legte eine Hand an ihre Wange. Sie berichtete von Museen und dem Harfen und dass er es in ihrer alten Heimat lieben würde. "Ich liebe dich." hauchte er leise, bevor er seine Lippen auf ihre legte.
 
Die Vertrautheit, mit die beiden miteinander umgingen war erschreckend und fühlte sich gleichzeitig so gut an, dass Sandrine sich in seiner Gegenwart vollkommen entspannte.
Seinen Kommentar auf ihre Krallen quittierte sie ihm lediglich mit einem Schulterzucken, ehe sie frech grinste. Sie war über ihre Reaktion heute selbst überrascht gewesen, aber wahrscheinlich gehörte es einfach dazu. Alles was sie mit Josef bisher erlebt hatte, war so intensiv gewesen, dass wohl auch das Gefühl der Eifersucht dazu gehörte.
Doch sie spürte, dass sie viel weiter waren, als noch vor einem Jahr. Josef war bereit, sich zu öffnen, hatte um sie gekämpft. Der Tag ihrer Entführung gehörte zu den schlimmsten, aber gleichzeitig schönsten Tagen in ihrem Leben. Natürlich wollte sie einen solchen Tag kein weiteres Mal erleben, aber wenn sie es positiv sah, war das der Auslöser für Josef gewesen, über sie beide nachzudenken. Ohne diesen Tag würden sie wahrscheinlich nicht hier sitzen und so sehr sie sich vor diesem Ereignis graute und es ihr Alpträume bereitete, zwang sie sich auf das Positive daran zu kontrieren.

Es hatte Josef die Augen geöffnet, dass ihr Leben nicht durch ihn gefährlich wurde, sondern sie die Gefahr selbst mitgebracht hatte. Das Geheimnis, das sie so lange Zeit für sich behalten hatte. Und er hatte verstanden, ihr zugehört und nicht geurteilt. Da war es das Mindeste, dass sie nun das Gleiche für ihn tat.
Dann sah sie noch etwas anderes in seinen Augen aufblitzen und für einen kurzen Moment sah sie ihn Stirnrunzelnd an. Doch sein Grinsen und seine darauffolgenden Worte, ließen sie die Augen verdrehen. Den Gedanken an Josh hatte sie bislang erfolgreich bei Seite geschoben und wollte dies auch erst mal dabei belassen. Allerdings spürte sie, wie gut es ihnen tat, herumzualbern und nicht alles tausend Mal zu überdenken. Vielleicht war es bei diesem Thema ja genau das Richtige.
„ Tja, was soll ich sagen… “, begann sie und grinste frech zurück, „ Vielleicht dachte diese Person es gäbe genug weibliche Flughafenangestellte, die sofort bereit wären, ihm ihre ´Service-Dienste´ anzubieten. “

Sie wusste das Vertrauen, das er ihr entgegenbrachte sehr zu schätzen, denn ihr war durchaus bewusst, dass es nicht selbstverständlich für ihn war. Er hatte ihr deutlich gemacht, dass sie die Erste war, der er davon erzählte und sie konnte nicht verhindern, dass sie sich geschmeichelt fühlte. Es zeigte ihr, wie intensiv ihre Beziehung bereits war, auch wenn sie sich noch so wenig kannten, fühlte sich alles so vertraut an.
Sein Vorschlag ließ sie lächeln, „ Das klingt nur fair. Also, vertraue ich dir. “, sagte sie schließlich ehe sie wieder seinen Erzählungen lauschte. Nach so vielen Jahrhunderten verblassten seine Erinnerungen, doch sie war sich sicher, dass er tief in seinem Innern an seine Familie dachte und sie vermisste. Vielleicht war er nicht überzeugt davon, aber sie glaubte daran, dass seine Familie ihn geprägt hatte, egal wie viel Zeit vergangen war. Und auch wenn ihr klar war, dass es sicherlich viele Dinge als Vampir gab, die ihn schreckliche Dinge hatten tun lassen, glaubte sie daran, dass seine Eltern stolz auf ihn wären.

Er zog es vor, das Thema zu wechseln und den Blick in die Zukunft zu legen und das war okay für sie. Hatte sie heute mehr erfahren, als sie je geglaubt hatte.
Und es dauerte nicht lange bis sie ins Schwärmen über ihre Heimat kam. Sie malte sich aus, wie die Josef alles zeigen konnte und auch wenn sie ein bisschen Angst vor ihrer Begegnung mit ihren Eltern hatte -geschweige denn dem Treffen zwischen ihnen und Josef- überwog die Freude endlich zurückkehren zu können und ihre Angst endlich besiegt zu haben.
Sie schwärmte über Marseille und darüber, was sie ihm alles zeigen würde. Dabei hielt sie wie selbstverständlich seine Hand und strich gedankenverloren mit ihrem Daumen über seinen Handrücken.

Als die Sprache auf das Dach kam und er ihr anbot, es jederzeit nutzen zu können, „ Ich komme sicherlich darauf zurück. Vielleicht sogar häufiger als dir lieb ist. “, erwiderte sie und grinste. Der Gedanke daran, gemeinsam mit ihm Zeit auf seinem Dach zu verbringen, weg von der Hektik der Stadt, das gefiel ihr. Hatte sie so lange nach einem Ort in L.A. gesucht, der ihr irgendwie das Gefühl ihrer Heimat wieder gab. Auf dem Dach, doch vor allem bei ihm hatte sie dies gefunden.
Sie spürte wie die Zufriedenheit und die Liebe, die sie in diesem Augenblick spürte sie zu einer Entspannung führte, die sie erst durch Josef erlebt hatte. Er hatte sie vorhin besorgt gefragt, ob sie müde sei und sie war tot müde, doch hatte sie auch Angst zu viel ihrer gemeinsamen Zeit zu verschlafen. War er doch nicht so sehr darauf angewiesen wie sie.

Seine liebevollen Worte und sein sanfter Kuss rissen sie fort von diesen Gedanken. Sie erwiderte seinen Kuss während ihre Hand langsam seinen Arm hinauf strich und an seiner Wange ruhen blieb.
Als sie sich langsam von ihm löste und in sein lächelndes Gesicht blickte, stieß sie einen Seufzer aus, „ Dieses Lächeln sollte verboten werden. “, murmelte sie leise ehe sie ihm nochmals einen kurzen aber sanften Kuss gab.
Eine Weile lagen die zwei einfach so da, genossen die Gegenwart des anderen. Es brauchte nicht vieler Worte, denn es schien, als würden sich die zwei auch ohne viel zu reden verstehen. Sie lagen da, hielten sich an der Hand, Josef strich sanft über ihr Haar und hin und wieder küssten sie einander, so selbstverständlich, als wären sie schon eine halbe Ewigkeit zusammen.

Doch schließlich spürte Sandrine die aufkommende Müdigkeit, gegen die sie kaum länger ankämpfen konnte. Sie hatte noch ca. fünf Stunden ehe das Flugzeug landete und da sie nicht vorhatte, in Paris zu schlafen, hielt sie es für das Beste, dies hier zu tun. Also verwandelte Josef das Sofa mit wenigen Knopfdrücken in ein bequemes Bett.
Erst als sie sich in die kuscheligen Kissen fallen ließ, spürte sie wie müde sie eigentlich war. Josef legte sich kurz darauf neben und zog sie an sich. Wieder einmal war sie erstaunt wie gut die zwei zusammenpassten, denn sofort schmiegte sie sich an ihn, den Kopf an seine Brust gelehnt.
„ Weißt du, ich kann es kaum erwarten, diesen Tag mit Dir gemeinsam in Paris zu verbringen… “, murmelte sie leise, bereits im Halbschlaf.
„ Ich liebe dich. “, flüsterte sie ehe sie kurz darauf lächelnd einschlief.
 
Der Vampir wusste genau, welch ein einschneidendes Erlebnis Sandrines Entführung für die beiden gewesen war. Hätte es disen Tag nicht gegeben, dann würden sie wohl nicht hier sitzen; aneinander geschmiegt, auf dem Weg nach Frankreich. So sehr er sich wünschte, dass er so etwas nie wieder erleben musste, so war er letztendlich auch dankbar darum. Wahrscheinlich hätte er sie sonst laufen lassen, ihr Glück in den Armen eines anderen Mannes finden lassen; immer wissend, dass er etwas wertvolles verloren hatte, doch nie bereit wirklich darum zu kämpfen. Ihr Kommentar ließ ihn erneut grinsen. "Wie dumm von ihr." antwortete er schließlich während er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

Ihre Frage nach seinen Eltern ließ ihn zuerst still werden. Dies war wahrscheinlich auch der Grund weswegen Sandrine im darauffolgenden Moment begann einen Rückzieher zu machen. Obwohl die beiden so vertraut miteinander umgingn, fürchteten sich beide davor die falschen Worte zu sagen, die falschen Fragen zu stellen. Sie waren so umeinander besorgt, dass es manchmal schwer fiel eine normale Unterhaltung zu führen und obwohl Josef es sehr schätzte, dass sie sich um ihn sorgte, musste diese Angst ein Ende nehmen. Sandrine hatte ihm zuvor gesagt, dass er ihr vertrauen musste und das gleiche forderte er nun von ihr. Ihre simple Antwort entlockte ihm ein Lächeln, bevor er weitersprach und so wie er versprach nur so viel mit ihr teilte, wie er in diesem Moment für richtig empfand.

Auch er vertraute der jungen Frau, was sich dadurch verstärkte, dass sie seinen Themenwechsel ohne zu zögern in Kauf nahm. Sie begann von den nächsten Tagen zu sprechen und auf was sie sich besonders freute und Josef hoffte inständig, dass diese Freude, die sie schon in diesem Moment versprühte, durch nichts und niemanden gedämpft wurde. Das waren ihre Tage, ihr besonderer Moment und er sollte perfekt werden.
Vor allem ihre Worte über Marseille ließen ihn lächeln und er musste zugeben, dass ihre glänzenden Augen, wenn sie davon erzählte auch in ihm die Vorfreude auf diesen Trip weckten.
Es gab eine Zeit in der war der Vampir viel gereist. Wenn er schon eine Ewigkeit hatte, dann konnte er sich auch die Welt anschauen. Doch irgendwann wurden seine Reisen reine Geschäftstermine und er kümmerte sich nicht mehr darum die Welt kennen zu lernen. Wieso auch? Er hatte alles was er wollte. Und doch erfüllte ihn der Gedanke daran nun die Welt mit Sandrine an seiner Seite kennen zu lernen mit einer gewissen Abenteuerlust.

Sie sprachen über seine Dachterasse und die Stille und Freiheit, die man dort oben erfahren konnte. Wie selbstverständlich bot er ihr an, so oft wie sie wollte dort willkommen zu sein und ihre Antwort ließ ihn schmunzeln. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das je der Fall sein wird." erwiderte er auf ihren Einwand, dass sie eventuell zu oft auf dieses Angebot zurück kommen würde. Es schenkte ihm eine gewisse Ruhe, dass Sandrine davon sprach Zeit auf seinem Dach zu verbringen, denn dies bedeutete, dass sie auf jeden Fall mit ihm zurück nach LA ging.
Auch wenn er wusste, dass es noch mehr gab, dass die junge Frau an Amerika band, so war es doch ein kleiner leiser Gedanke, der ihm einreden wollte, dass diese Reise vielleicht auch dazu führen könnte, dass Sandrine in ihrer Heimat bleiben wollte. Sie liebte Frankreich, das war eindeutig und die Möglichkeit wieder dorthin zurück zu kehren, musste auch ihr durch den Kopf gehen. Umso glücklicher machte es ihn, sie von dieser gemeinsamen Zukunft, wenn auch nur in einer solchen Kleinigkeit, reden zu hören.

Er konnte ihr nicht oft genug sagen, wie viel sie ihm bedeutete und die Worte, die der Vampir seit Ewigkeiten nicht mehr ausgesprochen hatte, gingen doch so einfach über seine Lippen. Ihr Kuss ließ ihn erneut seine Augen für einen Moment schließen und ihre Hand auf seiner Wange hinterließ ein angenehmes Kribbeln. Wie immer, wenn er in ihre Augen sah, verlor er sich in ihrer Tiefe. Ihre Worte verwandelten sein Lächeln in ein Grinsen, bevor er sie ihn erneut sanft küsste.
Langsam kamen sie zur Ruhe und die gemütliche Zweisamkeit erfüllte Josef mit tiefer Zufriedenheit. Er ließ seine Gedanken schwiefen und merkte wie einfach es ihm fiel über die Zweifel und negativen Gedanken hinwegzubewegen, ohne ihnen große Aufmersamkeit zu schenken. Immer wieder wenn er daran dachte, wie froh er doch war, Sandrine an seiner Seite zu wissen, küsste er sie zärtlich und begann unter ihren zärtlichen Berührungen vollkommen zu entspannen.

Es dauerte nicht lange, bis auch Sandrine immer ruhiger wurde und schließlich stellte sie fest, dass ein wenig Schlaf sicherlich nicht das schlechteste wäre. Er lächelte liebevoll, bevor er das Sofa in ein gemütliches Bett verwandelte, eine Funktion, die er sonst nicht so häufig in Anspruch genommen hatte. Die Kissen und Decken waren in einem extra Kompartement dafür verstaut und er reichte alles an Sandrine weiter, die es sich bald darauf in dem Bett, dass nun fast die komplette Kabine ausfüllte, gemütlich machte.
Auch wenn der Vampir sicherlich keinen Schlaf benötigte, ließ er es sich nicht nehmen, sich neben Sandrine auf das Bett zu legen. Er würde die nähe zu ihr auch genießen können, wenn sie eingeschlafen war. So zog er sie sanft an sich und legte zärtlich den Arm um sie.

"Ich freue mich genauso sehr." flüsterte er leise, um sie nicht wieder zu wecken, bevor er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn gab. "Träum etwas schönes." Seine Hand fuhr beruhigend durch ihr Haar und ihre letzten Worte, bevor sie einschlaf ließen ihn mit einem zufiedenen Lächeln auf den Lippen zurück. Auch er schloss die Augen und begann sich erneut zu entspannen, währned Sandrines regelmäßiger Atmen und ihr ruhiger Herzschlag seine Gedanken begleiteten. Nochmals wiederholte er den heutigen Tag in Gedanken und schmunzelte über den kleinen Streit, den die beiden miteinander hatte. Er war sich sicher, dass noch viele solcher Momente auf sie zu kommen würden, doch mit der Gewissheit, dass sie auch eine solche Auseinandersetzung meistern konnte, sah er dem nächsten Streit mit einem Lächeln entgegen.

Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Sandrine lag immer noch an seiner Brust und seine Hand fuhr gedankenverloren durch ihr Haar. Er hatte sich leise Musik angemacht und ging in seinen Gedanken nochmals die Pläne für den nächsten Tag durch, als es an der Kabinentür klopfte und die Stewardess mit den beiden Frühstückstabletts herein kam. Josef bat sie diese einfach abzustellen, bedankte sich höflich und wartete, bis die junge Dame das Separee wieder verlassen hatte. Vorher teilte sie ihm noch mit, dass sie etwa in einer Stunde zum Landeanflug ansetzen und sie sich bis zu diesem Zeitpunkt bitte bereit machen sollten. Der Blick den sie dabei vor allem auf Sandrine warf, entging dem Vampir nicht, doch versprach er artig, dass sie zu diesem Zeitpunkt sicherlich fertig waren und nahm sich vor Sandrine diese Kleinigkeit zu verschweigen.

Als die Stewardess die Suite verlassen hatte, küsste er sanft Sandrines Stirn, ihre Wange und schließlich ihre Lippen. "Aufwachen, Kleine." flüsterte er zärtlich, während er sich langsam von ihr löste, sie in die Kissen fallen ließ und nach einem Frühstückstablett griff.
 
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Die Zweisamkeit, die die beiden in dem Separee miteinander genossen ließ sie sich vollkommen entspannen. Schon seit langer Zeit hatte sie sich nicht mehr so wohl gefühlt. Sie fragte sich, ob sie sich im letzten Jahr überhaupt einmal so gefühlt hatte. Sicherlich hatte sie Gefühle für Josh gehabt, doch tief in ihr hatte sie immer gewusst, dass Josef einen Platz in ihrem Herzen hatte, den keiner ausfüllen konnte. Hätte man ihr vor wenigen Monaten diese Nacht vorhergesagt, hätte sie ihn wahrscheinlich ausgelacht. Zu unwirklich erschien ihr der Gedanke einer gemeinsamen Zukunft mit dem Vampir. Doch in den letzten Wochen hatte sich vieles geändert und auch, wenn die beiden noch einige Hindernisse zu überwinden hatten, war sie sich jetzt sicher, dass sie beide für das was sie hatten, kämpfen würden.

Durch die sanften Berührungen fiel es ihr immer schwerer die Augen offen zu halten. Zu gemütlich war das Bett und die Tatsache, dass sie hier in seinen Arm lag. Doch vor allem war ihre Müdigkeit zu groß, um dagegen anzukämpfen. So gern wollte sie noch wach bleiben, diesen Moment mit Josef genießen, doch dann besann sie sich eines Besseren. Immerhin hatte sie ihm gesagt, dass er ihr vertrauen konnte.
Nur am Rande nahm sie noch seine Worte wahr ehe sie langsam aber sicher in seinen Armen einschlief …


Geweckt durch seine sanften Küsse kehrte sie aus dem Land der Träume zurück. Ehe sie ihre Augen öffnete, trat ein Lächeln auf ihr Gesicht, „ Sag nicht, dass wir schon da sind. “, murmelte sie leise und streckte sich. So sehr sie versucht hatte dagegen anzukämpfen, desto mehr merkte sie jetzt, wie dringend sie den Schlaf gebraucht hatte. Denn davon hatte sie in den letzten Wochen eindeutig zu wenig gehabt.

Ein herzhaftes Gähnen gelang über ihre Lippen, bevor sie sich schließlich aufsetzte und ihr Blick auf das Tablett mit dem Frühstück fiel. Großen Hunger hatte sie nicht, denn wenn sie ehrlich war, war sie dafür eigentlich viel zu aufgeregt. Aber die Stimme der Vernunft, die nach Josef klang, ertönte in ihrem Kopf und unwillkürlich trat ein leichtes Grinsen auf ihr Gesicht.

Sie beugte sie zu ihm rüber und küsste ihn zärtlich. Dabei versuchte sie zu verdrängen, wie verschlafen und zerzaust sie aussehen musste, wohingegen er wie immer perfekt aussah. Langsam löste sie sich von ihm und sah ihn lächelnd an, „ Du hast wirklich an alles gedacht. “, kommentierte sie das Frühstück, ehe sie begann zu essen.
Auch wenn Josef nichts zu sich nahm, saßen die beiden gemütlich beim Frühstück zusammen, während Sandrine sich darauf einließ, einen Kaffee und Croissant zu essen. Sie gestand ihm, dass sie für mehr einfach zu nervös war und die junge Frau war erleichtert, als er sie verständnisvoll anlächelte.

Nachdem sie das Frühstück beendet hatten, nutzten sie die Gelegenheit sich frisch zu machen. Schon bald würde sie den Boden ihrer Heimat betreten und langsam aber sicher wuchs ihre Nervosität. Auch wenn sie erst am nächsten Tag zu ihren Eltern fahren würden, fragte sie sich schon jetzt, wie das alles aussehen würde. So viel Zeit war vergangen und sie hoffte, dass es genau so werden würde, wie Josef das Gefühl beschrieben hatte, als er seine Eltern wiedertraf. Doch auch Sandrine wusste, dass die kleine Möglichkeit bestand, dass vielleicht nicht alles so perfekt war. Doch diesen Gedanken schob sie schnell bei Seite.

Sie landeten und die junge Frau bemühte sich um höfliches Lächeln, als sie sich von der Stewardess verabschiedeten. Noch nie zuvor war die junge Französin so luxuriös geflogen und auch wenn sie es sich nur ungern eingestand, aber es hatte was. Auf die Koffer mussten sich nicht warten, Josef meinte, sie würden in ihr Hotel gebracht werden. Gemeinsam schlenderten sie durch den Flughafen zum Ausgang, wobei Josef ihre Hand die ganze Zeit über nicht losließ.

Als sie nach draußen traten, blieb Sandrine für einen Moment stehen und schloss die Augen. Sie war tatsächlich wieder in Frankreich. Sie spürte, wie ihr Herz einen Hüpfer machte ehe sie Josef strahlend ansah, „ Ich bin tatsächlich hier. “
Sie legte beide Hände auf seine Wangen und küsste ihn liebevoll. Dass sie nun hier sein konnte, hatte sie zum größten Teil ihm zu verdanken.
Als direkt neben ihn ein Wagen hielt, löste sie sich von ihm und sah ihn Stirn runzelnd an. Sie musste nicht fragen, sein Grinsen sagte ihr, dass dieser Wagen für sie bestimmt war.
 
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