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[Moonlight] Partner-FF:Touched by Moonlight

"Oh ich glaube du weißt ganz genau wovon ich spreche."grinste der Vampir, während er seine Finger wieder mit den ihren verschränkte und ihr tief in die Augen blickte. Es war nicht wirklich der Hunger, der ihn verrückt machte, wenn er an das Blut der jungen Frau dachte. Es waren die Erinnerungen an die letzten Male, an denen er von ihrem Blut gekostet hatte. Diese Momente waren so intensiv und leidenschaftlich gewesen, dass der Gedanke daran er schaffte ihm einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Es war wahrscheinlich auch genau diese Momente, die es für ihn unerträglich machten daran zu denken, dass ein anderer von ihrem Blut trank. Auch wenn er wusste, dass der letzte und wahrscheinlich einzige Vorfall auf keine Weise mit irgendeiner Leidenschaft von ihr verbunden war, machte es ihn blind vor Wut, dass Moreau in den Genuss Sandrines gekommen war und dies sichtlich genossen hatte.

Es war wahrscheinlich das dunkelste Kapitel in ihrer gemeinsamen Zeit und es war nun nicht der richtige Zeitpunkt seine Gedanken damit zu verschwenden. Es ging an diesem Tag darum zu feiern, dass sie es endlich geschafft hatten sich für einander zu entscheiden und auch wenn Josef immer noch etwas über den Begriff Beziehung stolperte, den noch keiner von den beiden überhaupt in den Mund genommen hatte, so wollte er doch nicht mehr ohne die junge Frau an seiner Seite sein. Er wollte sie glücklich sehen und der Welt zeigen, dass sie zusammen gehörten. Wenn man es so betrachtete, war dies wahrscheinlich die Definition einer Beziehung, egal wie ungern er das zugeben mochte.

Das Frühstück verging wie im Fluge und es war sehr spannend über die Vorlieben Sandrines etwas mehr zu erfahren. Natürlich interessierten sie die Künstlerviertel. Er hatte sich das schon denken können, denn er wusste von ihrer künstlerischen Ader. Er erinnerte sich daran, dass sie ihm erzählt hatte, wie ungern sie bei Buzzwire arbeitete und diese Arbeit als Fotografin dort nur dafür da war ihre Rechnungen zu bezahlen. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie wichtig die Galerie für sie jungen Frau wirklich war. Es war einer ihrer Träume gewesen und sie war nun kurz davor diesen zu erfüllen. Josef lächelte, als er Sandrine weiter zu hörte. Sie war eine wunderbare Frau, die in ihrem Leben schon so viel erreicht hat und sie gehörte zu ihm. Alleine diese letzte Tatsache entschädigte für all die Probleme die sich ihnen in den Weg gestellt hatte und noch werden.

Es kam ihm ganz gelegen, dass sie den Aufzug nicht mit irgendjemandem teilen mussten. Hatte er bei seiner Tagesplanung nicht damit gerechnet, wie sehr diese kleinen Berührungen und unschuldigen Anspielungen mit seinem Verstand spielten. Er wusste, dass es Sandrine nicht anders ging und so zögerte er kaum einen Moment, um sie in seine Arme zu nehmen und leidenschaftlich zu küssen. Ihre Reaktion auf sein Handeln, half nicht gerade seine Leidenschaft unter Kontrolle zu halten und so ließ er sich widerstandslos mitziehen, bis er die junge Frau mit seinem Körper gegen die Seitenwand des Lifts drückte. Ihre Worte liefen ihm mit einem heißen Schauer über den Rücken und er legte seinen Kopf schief, während ihre Küsse auf seiner Haut brannten. Seine Finger streiften nun leicht fordernd über die Innenseite ihres Oberschenkels, während er sich mit er anderen Hand neben ihrem Kopf abstützte. Er wusste, dass diese Fahrt gleich zu Ende sein würde und er wollte jeden kleinen Moment bis ins letzte auskosten.

Das Klingen des Aufzugs deutete an, dass sich die Türen jede Sekunde öffnen würden. Nur unfreiwillig ließ Josef von Sandrine ab und grinste sie an, während er ihr eine Haarsträhne zurecht rückte. "Du hattest recht, nicht annähernd lange genug." Die Türen öffneten sich und Josef griff nach Sandrines Hand, um gemeinsam mit ihr zurück in die Realität zu gehen. Im nächsten Moment waren sie wieder umringt von Menschenmassen und obwohl Josef Sandrines Küsse noch immer auf seinem Hals und seinen Lippen spürte, schienen sie in einer ganz anderen Welt zu sein. Er legt den Arm um ihre Hüfte und so liefen sie weiter bis sie ein wenig abseits von den großen Menschenmassen nochmals zum stehen kamen und einen Blick zurück auf den Turm warfen. "Irgendwann nehmen wir noch den Weg bis ganz nach oben, okay?" schlug er der jungen Frau, bevor er schließlich wieder in ihre Augen blickte, seine Hand sanft auf ihre Wange legte und sie erneut, doch diesmal zärtlich und weniger fordernd küsste.

"Du brauchst ein Kleid für heute Abend." sagte er schließlich wobei er ihr ein vielsagendes Grinsen schenkte. Er würde ihr nicht verraten, was der Abend noch alles bringen würde, doch die Jagd nach dem passenden Outfit war der nächste Schritt für den heutigen Tag. "Und ich einen dazu passenden Anzug." Er lächelte und legte erneut den Arm um Sandrine, bevor er sich umschaute, bis er seine Orientierung gefunden hatte. "Ich dachte wir laufen, dann sind wir noch ein wenig in der frischen Luft." erklärte er, während er Sandrine mit sich in führte. "Ich dachte wir finden vielleicht auch ein schönes Outfit für deine Galerieeröffnung."
 
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Gespielt unschuldig zuckte sie mit den Schultern, „ Da musst du mir vielleicht auf die Sprünge helfen. “, sagte sie grinsend. Der Blick mit dem er sie bedachte ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen und die dunklen Erinnerungen von Moreau einen Augenblick vergessen. Sie fragte sich, ob dieses Gefühl das sie hatte, wenn er sie ansah, sich jemals verändern würde. Sicherlich standen sie erst am Anfang, wo bekanntermaßen alles rosarot war. Aber gerade die zwei wussten, dass es diese heile Welt eben nicht gab. Früher oder später würden sie sich mit bereits bekannten Problemen auseinander setzen müssen, dessen waren sie sich beide bewusst. Der Unterschied bestand darin, dass sie beide für diese Tage entschlossen hatten, sich damit auseinander zu setzen, wenn sie wieder in L.A. waren. Immerhin hatten sie sich nach den letzten Wochen ein wenig Auszeit und unbekümmertes Verliebt sein verdient, wobei sie beide das Wort Beziehung noch nicht in den Mund genommen hatten. Der gestrige Tag hatte etwas bei ihnen beiden verändert und endlich standen sie offen zueinander. Und doch kam es ihr noch etwas befremdlich vor, Josef als ihren Freund vorzustellen. Aber vielleicht war es ja auch gar nicht nötig. Für den Moment reichte es ihr erst mal aus hier mit ihm zusammen zu sein und die Zeit zu genießen.

Und wenn sie die Möglichkeit bekam über das zu sprechen, das sie liebte, fiel es ihr besonders leicht, sich fallen zu lassen. Josef war er nicht einer dieser Kerle, die nacheinander irgendwelche Fragen runter leierten, sondern hakte nach, interessierte sich für sie und was sie tat. Sie sprach davon vielleicht noch ein paar Eindrücke für ihre Galerie mitnehmen zu können, von der sie wirklich hoffte, dass sie ein Erfolg werden würde. Wie lange schon sehnte sie sich danach den Job bei Buzzwire endlich kündigen zu können, damit sie voll und ganz in dem aufgehen konnte, was sie liebte und von dem sie schon so lange Zeit geträumt hatte.

Sobald sie alleine im Aufzug waren, wofür Sandrine inzwischen ziemlich dankbar war, fiel es ihnen beiden schwer sich weiterhin zusammenzureißen. Sobald sie seine Lippen auf ihren spürte, schaltete sie komplett ab und gab sich völlig seinen Berührungen hin. Von ihrem Vorhaben sich zusammenzureißen wollte sie in diesem Moment nichts mehr wissen. Sie waren verliebt und in Paris. War sie sonst immer diejenige gewesen, die vernünftig war.
Sie spürte seine Finger sanft an der Innenseite ihres Oberschenkels entlang streichen wobei sie für einen kurzen Moment die Luft anhielt. Auch sie war sich durchaus bewusst, dass die Fahrt jeden Augenblick vorbei war und doch fiel es ihr schwer, sich von ihm zu lösen.
Stattdessen war es, der als Erster von ihr abließ und sie angrinste, während sie bemüht war ihren Puls unter Kontrolle zu bringen.

„ Dir ist schon klar, dass wir gerade irgendeinem Wachmann gerade wahrscheinlich ziemlich glücklich gemacht haben. “, murmelte sie grinsend, bevor sie gemeinsam zurück in die Realität kehrten. Die Menschenmassen, die sie plötzlich wieder umgaben, holten sie schneller in die Wirklichkeit zurück als ihr lieb war. Sein Vorschlag ließ sie lächeln, „ Das klingt nach einem guten Plan. “, sagte sie schließlich ehe sie seinen Kuss erwiderte und für einen kurzen Moment die Arme um ihn schlang. An diesen Tag hier in Paris würde sie sich noch lange erinnern, dessen war sie sich sicher.

Sein Kommentar über den heutigen Abend ließ sie aufhorchen, „ Ein Kleid. “, wieder holte sie und konnte sein vielsagendes Grinsen dabei nicht richtig einordnen. Sie hatte keine Ahnung, was der heutige Abend noch bringen wurde, wusste sie nur, dass sie in einem schicken Restaurant essen würden. Sie unterdrückte ihren ersten Impuls ihm zu sagen, dass dies absolut nicht notwendig sei und dass sie schon dafür gesorgt hatte, eine anständige Garderobe anzupacken. Immerhin war sie mit dieser bisher auch immer gut zurecht gekommen. War es Zeit, etwas Neues zu kaufen, tat sie es. Wobei sie sich ziemlich sicher war, dass die finanziellen Grenzen, die sie beide hatten, extrem auseinander gingen. Wenn Josef überhaupt so etwas kannte. Doch kannte sie ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er sich darauf nicht einlassen würde.

Als er einen Arm um sie legte, tat sie es ihm gleich und legte ihren Arm um seine Mitte. Gemeinsam liefen sie los, wobei sie sich darauf verließ, dass Josef wusste wo lang es ging, denn sie hatte keine Ahnung hatte, wohin er sie führen wollte.
„ Laufen klingt gut. “, erwiderte sie schließlich lächelnd, nachdem sie sich bereits auf den Weg gemacht hatten.
„ So langsam bekomme ich das Gefühl, dass du meine Garderobe nicht magst. Oder was ist der Grund dafür, dass es hier gleich um zwei neue Outfits geht? “, fragte sie grinsend und sah ihn an. Ihr war klar, dass er es nur gut meinte und immerhin hatte er sie bereits vorgewarnt sie verwöhnen zu wollen. Und dennoch, das viele Geld das er für sie ausgab, war ihr noch immer unangenehm.
„ Aber weißt du was, wir werden sehen, ob und was wir finden. “, sagte sie schließlich lächelnd, während sie ihm noch einen Moment in die Augen blickte ehe sich ihr Blick wieder der Umgebung widmete. Sie dachte an die Galerie Eröffnung und konnte es immernoch kaum glauben, dass diese bereits in wenigen Tagen war. In dem letzten Jahr war so viel passiert und auch wenn dieses Jahr eine Trennung von Josef bedeutet hatte, war sie unglaublich froh und stolz auf ihre Arbeit, die sie geleistet hatte.

Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und lächelte zufrieden, während sie weiter die Straße entlangschlenderten.
„ Ich kann es kaum glauben, dass ich schon in wenigen Tagen meine eigene Galerie eröffnen werde. “, murmelte sie leise, wahrscheinlich mehr zu sich selbst als zu Josef.
 
"Ich werde es dir später erklären, okay?" zwinkerte er ihr zu, während er sanft mit dem Daumen über ihren Handrücken strich und tief in ihre Augen blickte. Alleine der Gedanke daran, ihre Haut auf seiner zu spüren brachte ihn jedes Mal völlig aus dem Konzept und er versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Ihre Worte über die schönen Ecken in Paris, lenkten seine Aufmerksamkeit auf ein anderes Thema, was ihm in diesem Moment durchaus gelegen war. Er konnte nicht den ganzen Tag darüber nachdenken, wie atemberaubend ihr Körper war und wie sehr er sich danach verzehrte. Auch wenn es momentan nichts schöneres für ihn gab, als seine Erinnerungen um diese intimen Momente mit Sandrine schweifen zu lassen, würde er wohl oder übel irgendwann in die Realität zurück kehren müssen und es war gut, dies schon nun für eine Weile zu üben.

Doch kaum waren sie alleine im Aufzug, gab es keinen anderen Gedanken mehr für ihn. Jetzt war er es, der sich wünschte der Fahrstuhl würde stehen bleiben und der Moment der Zweisamkeit würde sich so in die Länge ziehen. Ihr Kommentar quittierte er mit einem Grinsen. Es war ihm ziemlich egal, ob irgendein Wachmann irgendwo in einem Kämmerchen gerade in diesem Moment auf das Überwachungsvideo geschaut hatte. Und wenn schon, konnte ruhig jeder wissen, wie unglaublich anziehend er Sandrine fand. "Ich wollte dir nur erklären, was du vorhin nicht verstanden hattest." konterte er, während sie sich aus den Menschenmassen fortbewegten. Es war ihm noch kaum möglich einen klaren Gedanken zu fassen und als er Sandrine erneut in seine Arme zog, um dieses Mal sanft und liebevoll zu küssen löste er sich von ihr mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. "Ich habe gar nicht mitbekommen, dass du einen Marathon gerannt bist." sagte er schließlich während er in ihre leicht verwunderten Augen schaute. Er legte eine Hand auf ihre Brust, dort wo das Herz schlug, welches er immer noch schnell schlagend unter seiner Handfläche spürte. "Vielleicht solltest du dich etwas ausruhen?"

Er merkte ihr die Zweifel an, die aus ihrer Stimme sprachen, als sie wiederholte, was er ihr gerade vorgeschlagen hatte. Es war das gleiche Thema wie schon bei all den anderen Dingen, die er für den heutigen Tag geplant hatte. Josef wusste, dass die junge Frau dies alles nicht benötigte und wahrscheinlich auch ein wunderschönes Kleid in ihrem Gepäck dabei hatte und doch war es etwas besonderes in Paris zu shoppen; in Läden, in denen sie wohl normalerweise nie einen Fuß setzen würde. Es ging ihm nicht darum Sandrine auszuhalten, oder sie mit teuren Geschenken fügig zu machen, oder was sonst andere Gründe sind einer Frau ein Geschenk zu machen. Er wollte ihr einfach nur einen Tag bescheren, der von Anfang bis Ende wunderbar war und er hofft, dass sie nicht zu den wenigen Frauen gehörte, die nicht gerne shoppen gingen. Doch sie widersprach ihm nicht gleich und als sie seinem Plan zum Laufen zustimmte, machten sich die beiden Auf den Weg,

Er hörte erst ihre Worte bevor er das Grinsen in ihrem Gesicht sah und spannte sich für einen Moment etwas an. Doch ihr Ausdruck verriet ihm, dass sie es nicht ganz ernst meinte, auch wenn er eine kleine Wahrheit dahinter vermutete. "Sandrine, du siehst in jedem Outfit atemberaubend aus." erklärte er ihr, während auch seine Lippen sich zu einem Grinsen verzogen. "Wenn es nach mir ginge, bräuchtest du überhaupt keine Kleider anzuziehen." Seine Hand wanderte fast unmerklich ein wenig tiefer, während er unschuldig in der Gegend umher blickte. "Allerdings sind wir hier in einer Modemetropole und auch wenn man in LA so ziemlich alles bekommt, was das Herz begehrt, dachte ich ein kleiner Shopping-Spree ist das mindeste was wir heute tun können." Er schaute ihr wieder in die Augen. "Und außerdem, möchte ich, dass du heute durch und durch die bezauberte Frau des ganzen Abend bist und sich alle Frauen neidisch zu dir umblicken und alle Männer wünschen an meiner Stelle zu sein. Was die Galerie angeht: Ich dachte es wäre etwas besonderes, wenn du in einem Kleid aus Frankreich dort auftrittst. Aber das ist natürlich dir freigestellt, ich möchte dich zu nichts überreden."

Sie stimmte zu wenigstens zu schauen, was es gab und Josef wusste, dass es einige Überzeugungsarbeit kosten würde, sie davon zu überzeugen, dass er für alle Kosten aufkommen würde. Er verstand sie sogar ein wenig, denn sie war eine ehrgeizige und unabhängige Frau. Sie brauchte ihn nicht, was er mittlerweile verstanden hatte. Ihre Worte über die Galerie, ließen ihn von seinen Gedanken abkommen. "Du hast dir da etwas wunderbares aufgebaut." meinte er anerkennend. "Du kannst stolz auf dich sein."
Sie bogen von der Straße ab und liefen über die Pont de l'Alma zum anderen Ufer der Seine. Etwa in der Mitte blieben die beiden stehen und ließen ihren Blick nochmals zurück auf den Eiffelturm schweifen. Der Anblick dieses enormen Bauwerks hatte etwas besonderes und Josef verstand langsam was es war, dass Paris in den Augen vieler zur Stadt der Liebe machte. Er lächelte, als er wieder in Sandrines Augen blickte. "Du bist das Beste, dass mir seit langem passiert ist."
 
Es tat ihr sichtlich gut mit Josef auch über die normalen Dinge sprechen zu können. Schafften sie es doch beide zwischendurch nie so ganz, die Finger vom anderen zu lassen, aber rissen sich doch zusammen. Sie genoss einfach den Effekt der Gelassenheit, den diese Umgebung auf sie beide hatte. Sicherlich würden sie früh genug zurückkehren und schnell würde der Alltag sie einfangen. Auch wenn sie sich diese Zeit aufregend vorstellte, denn genau das war es doch, was die ganze Sache ausmachte. Und sie fragte sich, wie dieser Alltag mit Josef an ihrer Seite aussehen würde. Doch für diesen Moment war das noch Zukunftsmusik, auf die sie sich zwar sehr freute, aber wollte sie lieber das hier und jetzt noch genießen solange es ging.

Nur schwer konnte Sandrine sich von ihm lösen und erwischte sich wieder bei dem Wunsch, der Fahrstuhl würde einfach stecken bleiben. Doch auch sie versuchte sich zusammenzureißen und zumindest nach außen ein einigermaßen anständiges Gesicht zu machen.
„ Ach, so ist das. Na dann … “, murmelte sie grinsend auf seinen Kommentar hin und schüttelte den Kopf, „ Na dann … vielen Dank. “
Josef führte sie an seiner Hand grinsend durch die Menschenmenge ehe er ein weiteres Mal stehen blieb. Ihre Gedanken hatte die junge Frau bis dahin noch immer nicht ordnen können und auch sie spürte ihr Herz mehr als deutlich in ihrer Brust schlagen. Doch dass Josef dies ebenfalls mehr als bewusst war, wusste sie für sich nicht richtig einzuordnen. Sie wusste wie sehr er es genoss, wenn er genau wusste, welchen Effekt er auf sie hatte. Aber manchmal wünschte sie sich, dass es für ihn nicht so offensichtlich war.

„ Vielleicht hast du es eben nicht mitbekommen, weil ich so schnell wieder da war. Ich wüsste nicht, was sonst einen solchen Effekt auf mich haben sollte. “, sagte sie schließlich unschuldig grinsend, „ Und ausruhen wird völlig überbewertet. Es sei denn deine alten Knochen müssen sich ausruhen. “
Dabei war ihr durchaus bewusst, dass er im Gegensatz zu ihr nicht nur viel mehr Kraft besaß sondern auch fitter war. Doch inzwischen lernte sie ihre kleinen Neckereien lieben.
„ Wobei … gegen ein bisschen hinlegen hätte ich nichts einzuwenden. “, murmelte sie grinsend ehe sie ihre Arme auf seine Schultern legte, ihn sanft zu sich zog und küsste.

Das Thema mit dem Einkaufen war heikel. Sie hatte zugestimmt sich auf diesen Tag einzulassen und inzwischen tat sie dies auch. Und dennoch konnte sie gegen ihre grundsätzlichen Verhaltensweisen nichts tun. Nur schwer konnte sie sich darauf einlassen, dass Josef so viel Geld für sie ausgab. Auch wenn sie wusste, dass er lediglich wollte, dass sie sich wie eine Prinzessin fühlte. Hierbei gingen ihre Vorstellungen vielleicht einfach zu weit auseinander. Nicht, dass sie sich nicht geschmeichelt fühlte und gern einkaufen ging. Daher ermahnte sie sich selbst, sich einfach darauf einzulassen. Gut, über das Kleid für die Galerie Eröffnung würden sie noch sprechen. Aber das andere … wieso nicht? Sie glaubte sie Erleichterung und auch Freude in seinem Gesicht zu sehen, als sie zustimmte. Immerhin erinnerte sie sich noch zu gut an die Diskussion vor wenigen Stunden, die ihn wahrscheinlich zusätzlich verunsichert hatte.

Sie liefen weiter und noch während sie seinen Worten zuhörte, spürte sie deutlich seine Hand, die ein wenig tiefer wanderte. Sie schüttelte grinsend den Kopf, „ Soweit kommt es noch. Dann wäre ich auf der nächsten Titelseite irgendeiner schäbigen Klatschzeitung. “, murmelte sie ehe sie ihn ansah, „ Diese Idee heben wir uns lieber für später auf. “, sagte sie schließlich und grinste verheißungsvoll.
Sie wusste, dass er es nur gut meinte und es ihr an nichts fehlen sollte. Während sie ein Stück weiterliefen zog sie ihn ein Stück zu ihm herunter und küsste ihn auf die Wange, „ Ich weiß das alles hier zu schätzen. Ich danke dir. Und was das Shoppen angeht, … schauen wir einfach was diese Modemetropole für uns bereithält. “

Dankbar für den Themenwechsel schlenderten sie weiter und erreichten schließlich das andere Ufer der Seine. Sein Lob und vor allem seine ehrliche Meinung bedeuteten ihr viel und ließen sie lächeln, „ Das bedeutet mir viel aus deinem Mund. “
Sie wusste, dass er ihr nichts vormachte. Er hatte ihr zwar mal gesagt, dass er wenig von Fotografie oder Kunst verstand, aber das war ihrer Meinung nach nicht nötig. Wichtig für sie war, dass es ehrliche Menschen in ihrer Umgebung gab, die ihr offen sagten, was sie von ihren Werken hielten. Waren es doch oftmals die sogenannten Nichtkenner, die ihr dabei helfen, einzelne Stücke zu verbessern.

Gemeinsam blieben sie noch für einen Moment stehen und genossen den Ausblick auf den Eifelturm, den sie inzwischen hinter sich gelassen hatten. Der Blick von hier war beinahe so atemberaubend wie vom Bauwerk selbst. Beides hatte etwas Besonderes und Sandrine war unglaublich froh, dies mit Josef gemeinsam genießen zu können.
Seine Worte ließen sie ihn liebevoll anlächeln ehe sie eine Hand auf seine Wange legte und ihn liebevoll küsste. Selbst wenn sie gewollt hätte, konnte sie in diesem Augenblick nichts Passendes sagen. Zu groß waren die Emotionen, die sich in diesem Moment in ihr abspielten.

Für einen Augenblick genossen sie noch den Ausblick, die Ruhe und die Zweisamkeit. Doch schließlich ergriff Josef Sandrines Hand und zog sie mit einem verheißungsvollen Grinsen weiter, bis sie schließlich die Avenue Montaigne erreichten.
„ Okay, und du hast dir das wirklich genau überlegt? “, fragte sie grinsend woraufhin Josef ihr versicherte, dass er alles genau überlegt hatte. Gerade als sie fragen wollte, wohin sie zuerst gingen, ergriff er schon die Initiative und gemeinsam gingen sie in den ersten Laden der Straße - Armani.
 
"Wahrscheinlich warst du wirklich zu schnell für mich." grinste er als Sandrine sich fragte, was ihr Herz hätte sonst schneller schlagen lassen. Er genoss es enorm zu wissen, wie die junge Frau auf ihn reagierte, dass nur wenige Worte ihr Herz schneller schlagen ließen und wie er es schaffte es schließlich rasen zu lassen. Meist intensivierte es den Moment für den Vampir, war es doch der Herzschlag der jungen Frau, der sie zu etwas besonderem machte und ihn daran erinnerte, wie sehr er sich nach ihrem Blut verzehrte. Die junge Frau hatte genau die gleiche Wirkung auf Josef. Würde sein Herz schlagen, so würde es wahrscheinlich nie wirklich zur Ruhe kommen, wenn er mit ihr zusammen war. Es störte ihn allerdings nicht, dass sie davon nur wenig mitbekam.

Ihr nächsten Kommentar ließ ihn die Augenbrauen hochziehen. "Wie bitte?" fragte er gespielt gekränkt und blieb für einen kleinen Moment stehen. "Ich glaube meine alten Knochen sind noch recht gut in Form." Er drehte sich zu ihr und legte die Arme um ihre Hüfte. "Wenn du willst beweise ich es dir." sagte er mit einem herausfordernden Grinsen, bevor Sandrine erneut, dass Wort ergriff und davon sprach keine Einwände dagegen zu haben sich ein wenig hinzulegen. Ihr Kuss schmeckte himmlisch und für einen Moment standen sie dort, unbeschwert und küssten sich zärtlich, bevor er sich langsam von ihr löste und umblickte. "Nun ja, wir könnten an irgendeinem Haus klopfen und fragen ob wir uns ein Bett ausleihen können." schlug er unschuldig vor, als er seinen Arm erneut um Sandrines Mitte legte. "Excusez-moi , nous pourrions avoir son lit pour la sieste?" flötete Josef vergnügt in Sandrines Ohr, während sie weiter liefen.

Vielleicht war es gerade die Unabhängigkeit Sandrines, die ihm es so wichtig machte ihr mit dem was er hatte, den Himmel vor die Füße zu legen. Sie war nicht auf ihn angewiesen, dass hatte sie ihm deutlich klar gemacht; schon einige Male. Er bewunderte sie dafür. Diese Tatsache hatte sicherlich auch sein Interesse an ihr gesteigert. Viele seiner Freshies machten sich abhängig und genau dies ging ihm mit der Zeit auf die Nerven. Und doch hatte er so schnell das Gefühl, dass er ihr nichts bieten konnte. Es war sein Ego, was wahrscheinlich am meisten darunter litt, dass sie sich so schwer damit tat seine Geschenke anzunehmen. Wahrscheinlich musste auch er in dieser Hinsicht noch einiges lernen. War das, was er mit Sandrine hatte doch auf keinen Fall in irgendeiner Hinsicht vergleichbar mit der Beziehung zu seinen Freshies.

Ihr Kommentar ließ ihn auflachen. "Wolltest du nicht vorhin noch selbst bei der Klatschpresse anrufen?" fragte er grinsend. "Wir hätten so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.". Mit einer Hand deutete er über ihren Köpfen einen Bogen an, während er die Schlagzeile von diesem imaginären Ereignis formulierte. "Josef Kostan nicht mehr Singel - Seine Freundin eine Nudistin" Er grinste sie an, bevor ihm klar wurde, dass er sie gerade das erste Mal als seine Freundin bezeichnet hatte. Es war ihm nicht bewusst, ob auch Sandrine es mitbekommen hatte. Es war ein Thema über das sie früher oder später sprechen mussten und er wusste selbst nicht genau, was ihn an der Tatsache störte. Sie gehörte zu ihm, er wollte nicht, dass sich ein anderer Mann ihr auch nur näherte, er konnte nicht aufhören an sie zu denken. Das war genau das, was eine Beziehung ausmachte und doch war es etwas anderes, wenn man es aussprach. Es wurde plötzlich real und vielleicht war Josefs Kopf noch nicht so weit, all dies als Realität anzunehmen.

Sie sprach noch einmal das Shoppen an und Josef lächelte zufrieden. "Ich bin mir sicher wir werden etwas schönes finden. Im Übrigen brauche ich unbedingt einen Smoking oder etwas ähnliches, ich habe nämlich keinen eingepackt." er grinste während er seinen nächsten Worte sorgfältig überlegte. "Versprich mir bitte eins: Wenn dir ein Kleid gefällt, dann werden wir es kaufen. Keinen zweiten Blick auf das Preisschild, kein wenn und kein aber."
Ihre Unterhaltung wechselte zu ihrer Galerie und Josef fühlte, wie stolz Sandrine war. Es war ein Traum, den sie sich ermöglichte und er freute sich sehr darüber. "Ich sage nur die Wahrheit." meinte er schließlich. "Ich bin stolz auf dich, du wirst das ganze rocken." Er hatte nicht viel Ahnung von Kunst auch dafür hatte er Leute, die sich darum kümmerten das ein oder andere Kunstwerk in seinem Appartement aufzuhängen. Die Werke gefielen ihm meist und er wusste, dass er eine Menge Geld dafür ausgegeben hatte, doch was nun wirklich die Qualität eines jeden einzelnen Stückes war, wusste er nicht. Er mochte Sandrines Fotografien, sie zeigten ihre Sicht auf die Welt und das faszinierte ihn und er war sich sicher, dass dies auch noch viele andere Menschen sehen würden.

Erneut musste er ihr einfach sagen, was sie genau für ihn bedeutete. Und er schloss die Augen, als ihre Hand sich sanft auf seine Wange legte. Sie küssten sich zärtlich und Josef vergrub eine Hand in ihren Haaren. Als er die Augen wieder öffnete sah er tief in die ihren. "Ich glaube jetzt bin ich gerade einen Marathon gelaufen." flüsterte er leise, bevor er seine Lippen nochmals auf die ihren legte. Sie würde sein Herz nie schlagen hören, aber vielleicht konnte er ihr so zeigen, dass auch sie eine unbeschreibliche Wirkung auf ihn hatte.
Der Vampir genoss den Moment. Wider einmal waren alle anderen vergessen und es schien als drehte sich die Welt um diesen kleinen Fleck Erde auf dem die beiden standen. Es dauerte einen Moment, bis er sich aus der Tiefe ihrer Augen wieder befreit hatte, nach ihrer Hand griff und sie endlich weiter liefen.

Josef führte Sandrine in eine der angespanntesten Shoppingstaßen Paris. Ihm war bewusst, dass die junge Frau hier sonst niemals einkaufen würde und ihre Bemerkung, über seinen Plan ließ ihn zustimmend nicken. "Alles reine Berechnung." grinste er, während sie die Avenue hinunter blickten. Einige Frauen und Paare, liefen die Straße entlang, viele mit der ein oder anderen Einkaufstüte in der Hand. Sandrine fragte ihn wo sie zuerst hingehen wollte. Eigentlich war es ihm egal, einen Anzug würde er sicherlich in vielen der Läden finden, ging es doch mehr darum Sandrines Geschmack zu treffen. "Wie wäre es wenn wir vorne anfangen?" meinte er dann und zog die junge Frau mit in den ersten Laden.
"Hmm," meinte er, als er sich umschaute "Giorgio Armani, ich trug eine ganze Weile sein Parfum." Eine freundliche Verkäuferin bot ihre Dienste an, doch Josef versicherte ihr, dass sie sich erst einmal in Ruhe umschauen wollten. "Soll ich dir sagen, was mir gefallen würde?" fragte er sie etwas unsicher, als er seinen Blick über die Kleider schweifen ließ.
 
Die Tatsache, dass nur allzu gut wusste, welche Wirkung er auf sie hatte, gefiel ihr nicht immer. Es machte sie nervös und irgendwie fand sie es ungerecht. Natürlich sagte er ihr oft, was er dachte, aber dennoch war es etwas anderes. Doch das war eine der Dinge, von denen sie wusste, dass sie sich nicht ändern würden, egal wie sehr sie sich dazu bereit erklärten Kompromisse zu machen. Also gab sie sich damit zufrieden durch seine Taten und Berührungen zu merken, was in ihm vor sich ging und dass er ebenso schwer die Finger von ihr lassen konnte wie sie von ihm.
Sie ließ sich von ihm in seine Arme ziehen und zog die Augenbrauen hoch als er fragte, ob er ihr beweisen sollte, wie fit er noch war, „ Wenn es dir dadurch besser geht, wieso nicht? “, sagte sie und grinste ihn an. Ihr Vorschlag sich hinzulegen stieß bei dem Vampir auf Zuspruch und sein Vorschlag ließ sie kurz auflachen. Als er ihr ins Ohr flüsterte, spürte sie, wie sich die kleinen Härchen auf ihren Armen aufstellten. Konnte dieser Mann noch attraktiver für sie werden? Jedes Mal, wenn er in ihrer Muttersprach mit ihr sprach, spürte sie die Sehnsucht nach seinen Berührungen noch größer werden. Es gab ihr das Gefühl von Verbundenheit und Nähe, dass er sich darauf einließ, auch wenn es für ihn vielleicht nur eine kleine Sache war.

Sie war erleichtert, dass sie sich beim Thema shoppen gehen irgendwie einig wurden. Sandrine würde lernen müssen, ein paar der Dinge, die Josef ihr schenkte, anzunehmen. Ebenso wie Josef lernen musste, dass sie einfach nicht alles annehmen konnte, was er ihr schenken wollte. Doch sie war sich sicher, dass sie mit der Zeit eine Lösung dafür finden würden.
Seine Worte rissen sie schließlich wieder aus ihren Gedanken, „ Ja, das wäre meine Chance. “, stimmte sie grinsend mit ein.
Er alberte herum und sie ertappte sich dabei, wie bei dem Geräusch seines Lachens aufhorchte. War es ein Geräusch, das man sonst nur selten von dem großen Geschäftsmann Josef Kostan vernahm. Vielleicht war das auch der Grund für seine Zurückhaltung bei den Fotos. Er war so zwanglos und entspannt. Ihn in einer solchen Situation zu fotografieren, hielt diesen Moment fest. Und das machte ihn angreifbar und er hätte nicht mehr die Kontrolle.

Sie hörte seinen Vorschlag für die Schlagzeile, die sie machten und natürlich hörte sie sofort, dass er sie zum ersten Mal seine Freundin nannte. Bisher hatten sie noch keine Gelegenheit gehabt darüber zu sprechen und auch, wenn es wohl so war, dass sie nun eine Beziehung führten, waren diese Begrifflichkeiten in Zusammenhang mit den beiden auch für Sandrine fremd. Sie sah ihn einen Augenblick lang an, ohne etwas zu sagen.
„ Ok, du hast mich erwischt. Ich hab gepokert. “, durchbrach sie schließlich die Stille, die tatsächlich nur wenige Sekunden lang gewesen war, „ Nur über meine Leiche gelange ich nackt in die Zeitung. “, stellte sie schließlich klar und grinste. Über die Definition ihrer Beziehung konnten sie sich später noch Gedanken machen. Vielleicht machte auch nur die junge Frau sich zu viele Gedanken. Schließlich hatte sie keine Ahnung, was in seinem Kopf vorging.

Doch erleichtert nahm Josef wieder das Thema der Bekleidung auf. Sie stellte sich Josef in einem schicken Smoking vor und das, was sie da sah, gefiel ihr. Weniger gefiel ihr seine Bitte sich für ein Kleid zu entscheiden ohne dabei auf den Preis zu achten. Sie wollte ihm widersprechen, doch hielt sie inne. Sie sah in seine Augen und seufzte schließlich, „ Okay. Versprochen. “
Als sie dann über ihre Galerie sprachen, entspannte Sandrine sich. Etwas, worauf sie sich seit Monaten gefreut hatte und bald war es soweit. Sie konnte kaum glauben, was sie -natürlich mit viel Hilfe von anderen- innerhalb weniger Zeit geschafft hatte. So hatte die Trennung von Josef in diesem Jahr wenigstens das Gute gehabt, dass sie sich voll und ganz in die Arbeit gestürzt und endlich den Mut gefunden hatte, ihren Traum zu verwirklichen.
„ Und ich bin froh, dass du dabei bist. “, sagte sie schließlich lächelnd.

Dieser Vormittag schien beinahe zu schön um wahr zu sein. Gemeinsam genossen sie den Blick auf den Eifelturm während Josef ihr gestand, wie glücklich er war. Das war Musik in ihren Ohren, die sie so beseelte, dass sie nicht anders konnte als ihn zu küssen.
Sie schlang ihre Arme um ihn und als er sich langsam von ihr löste und ihr zuflüsterte legte sie ein Lächeln auf ihre Lippen. Das waren die Momente, in denen er ihr das gab, was sie manchmal vermisste. War es ihr nicht möglich seinen Herzschlag zu hören, doch durch seine Worte konnte sie sich zumindest vorstellen, dass sie es tat.
Am liebsten wäre sie einfach hier mit ihm stehen geblieben, ihre Lippen aufeinander gelegt, eng umschlungen. Und doch waren Josefs Pläne noch lange nicht beendet, sodass er sich schließlich irgendwann von ihr löste und sie gemeinsam in die bekannteste Einkaufsstraße Paris gingen.

Sie beobachtete die Menschen, die ihnen entgegen kamen und Sandrine war überrascht über die Normalität. Konnte sich doch sicherlich nicht jeder einen Besuch in diesen Läden leisten.
Sie hatte keine Ahnung, wie es weiterging, aber war sich ziemlich sicher, dass Josef bereits eine Vorstellung von dem hatte, wie es weiterlaufen sollte. Und sie wurde nicht enttäuscht, denn schon gleich darauf schlug er ihr vor mit dem ersten Geschäft anzufangen.
„ Ich weiß. Ich mag diesen Duft. “, erwiderte sie auf seinen beiläufigen Kommentar. Erinnerte sie sich nur allzu gut an ihre ersten Begegnungen, an denen er danach roch. Und wie bei so vielen Dingen, fielen ihr genau diese Momente wieder ein, sobald ihr dieser Duft in die Nase kam.

Eine freundliche Verkäuferin kam auf sie zu, doch Sandrine war dankbar, dass Josef diese erst mal wegschickte. Brauchte sie einen Moment, um sich zu Recht zu finden und zu orientieren. Der Laden war nicht groß, aber es gab viel Auswahl und auf den ersten Blick wahnsinnig tolle Kleider. Josefs Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie wandte sich zu ihm um, „ Ja, wieso nicht? Immerhin bist du später auch derjenige, der es mir wieder auszieht. “, flüsterte sie grinsend ehe sie sich wieder den Kleidern widmete, die allesamt wunderschön waren.

Die Suche nach dem passenden Kleid entpuppte sich als ziemlich entspannt, denn Josef war ein guter Begleiter. Beide suchten ein paar Stücke heraus, zeigten sie dem anderen und beurteilten danach, welches es in die engere Wahl schaffte. Immer wieder war sie von seinem guten Geschmack überrascht, wobei sie genau das langsam nicht mehr überraschen sollte. Mit Hilfe der netten Verkäuferin schaffte sie es tatsächlich in alle Kleider, die von schulter- und rückenfrei, über lang und kurz, eng und voluminös reichten. Allerdings waren sie sich beide bei allen einig, dass nicht das Richtige dabei war.

Also entschieden sie sich dafür weiter zu ziehen, nachdem sie sich höflich bei der Verkäuferin bedankten und schließlich gemeinsam den Laden verließen.
„ Ich spüre schon den Shopaholic in mir freudig in die Hände klatschen. ", murmelte sie schließlich grinsend, während sie Hand in Hand das nächste Geschäft betraten.
 
"Ich werde mir etwas überlegen" grinste der Vampir, als Sandrine auf seine Provokation einging und zustimmte, dass er beweise wie fit er noch ist. "Ich denke spätestens heute Nacht werden wir sehen, wer zuerst müde wird." Josef zwinkerte der jungen Frau verführerisch zu, bevor sie den Vorschlag machte, sich hinzulegen und er darauf nach einer Möglichkeit suchte. Beide scherzten, aber die Leidenschaft die hinter ihren Worten lag, sprach Bände. Es war ihnen beiden kaum möglich die Hände voneinander zu lassen und langsam genoss Josef die Spannung die sich zu dem späteren Abend aufbaute. Sie waren selten so lange unter Menschen gewesen, oft waren sie alleine gewesen und haben so ihrem leidenschaftlichen Verlangen schneller nachgegeben als an diesem Tag. Selbst wenn sie stritten gelang es ihnen nicht sich voneinander fern zu halten. Dies war eine ganz neue Erfahrung, spannend und versprach ein wunderbares Ende zu nehmen.

Sein provozierender Vorschlag lenkte das Thema weg von dem leicht schwierigen Shopping hin zu einem eindeutig entspannterem Herumalbern. Natürlich wäre auch Josef überhaupt nicht gelegen, dass sich Sandrine irgendwo, außer in seinem Schlafzimmer nackt zeigte. Alleine die Blicke der anderen Männer würden ihn wahnsinnig machen, gab es doch Dinge, die er alleine für sich haben wollte. Dass er sie dabei seine Freundin nannte überspielte er gekonnt, war er jetzt noch nicht bereit sich wirklich damit auseinander zu setzen. Es war gerade gut so wie es war. Musste man es wirklich jetzt schon gleich definieren? Sandrine schien es kaum bemerkt zu haben. Ihre Bemerkung ließ ihn auflachen. "Und ich werde dafür sorgen, dass du selbst als Leiche nicht nackt in der Zeitung landest." Versprach er, bevor er sie küsste. "Ich werde vor allem dafür sorgen, dass wir uns um deine Leiche, sehr lange keine Gedanken machen müssen." flüsterte er schließlich mit einem Grinsen auf den Lippen, doch die Aussage war ihm ernster den je. Er würde nicht zulassen, dass der jungen Frau irgendetwas zustoßen würde. Das hatte er sich geschworen.

Ein kleines triumphierendes Lächeln, machte sich auf seinen Lippen breit, als die junge Frau einwilligte, bei dem Kleid, welches ihr gefiel ehrlich zu sein und nicht auf den Preis zu schauen. Natürlich könnte er auch mit ihr in einen billigen Modeladen gehen. Es war nicht so, dass man für jedes Kleidungsstück ein halbes Vermögen ausgeben musste in dieser Hinsicht war er mit Sandrine einer Meinung und doch sollte sie es genießen können, sich ab und an den Luxus zu gönnen. Josef hatte mit der Zeit gelernt, dass teure Klamotten eindeutig eine bessere Qualität hatten und doch wusste er auch, dass man für den Namen einiges bezahlte. Andererseits verschaffte einem dies auch wieder ansehen und der Vampir war sich sicher, dass es für die Galerieeröffnung nur gut sein konnte, wenn Sandrine zu einem teureren Kleid griff. Die Menschen waren oberflächlich, das war etwas, dass sich all die Jahre nicht geändert hatte und Josef hatte gelernt dieses Spiel mitzuspielen.
Sandrine spielte keine Spiele. Sie arbeitete hart und erkämpfte sich all das vor dem sie heute steht. Er meinte es ernst, als er ihr sagte, dass er stolz auf sie war. Er wollte kein abhängiges kleines Mädchen an seiner Seite. Er war froh, dass die junge Frau sich für das einsetzte was sie wollte und fest mit beiden Beinen im Leben stand. Ihre Antwort ließ ihn lächeln und sie küssten sich erneut.

Es war ein magischer Moment, mit der jungen Frau auf der Brücke zu stehen und alles um sich herum zu vergessen. Die Welt hätte einstürzen können, sie hätten es wahrscheinlich nicht gemerkt. Josef wusste, wie schwer es Sandrine manchmal fiel ihn zu lesen, da vor allem viele der menschlichen Reaktionen fehlten, die er im Gegensatz so intensiv bei der jungen Frau wahr nahm. Dies war einer der Gründe, wieso er ihr immer wieder sagte, wie besonders sie für ihn war und was sie mit ihm anstellte. Auch wenn er diese kleine Überlegenheit zu Zeiten genoss, war er es ihr schuldig ehrlich mit ihr zu sein. Sie nahm ihm den Atem, machte in willenlos und raubte ihm den Verstand. Sie wusste oft genau, welche Waffen sie einzusetzen hatte, um Josef zu einem Punkt zu bringen, an dem er sein Verlangen nach ihr kaum noch aushielt und dann schenkte sie ihm ein Lächeln, welches ihm genau sagte, dass sie wusste was sie mit ihm machte und er konnte nicht anders, als zugeben, wie stark sein Herz wohl schlagen würde, wäre er ein Mensch.

Lange hätte er nicht mehr so dort stehen können ohne gänzlich verrückt zu werden, so entschied er sich dafür den Weg weiter fort zu setzen. "Ich glaube langsam du legst es darauf an meine Pläne über den Haufen zu werfen." bemerkte er mit einem Grinsen. Nicht das erste Mal hatte er darüber nachgedacht nun sofort zum Hotel zu gehen, alles andere zu vergessen und endlich mit Sandrine alleine zu sein. Doch so leicht würde er es ihr nicht machen. Er freute sich auf den späteren Abend, er freute sich aber auch auf alles was vorher dazu hinführen würde.
Als sie die erste Boutique betraten und Josef ein eher beiläufiges Kommentar über das Parfum machte, überraschte ihn Sandrines Antwort. Er hätte nicht damit gerechnet, dass sie wusste welches Parfum er je getragen hatte, aber ihre Worte schmeichelten ihm. Er nahm lächelnd ihre Hand, während sie gemeinsam die ersten Kleider betrachteten. Josef war sich nicht sicher, ob es der jungen Frau recht war, wenn er mit entschied welches Kleid sie tragen sollte. Es war wahr, als er sagte, dass sie ihm in allem gefiel und doch hatte natürlich auch er gewisse Vorlieben, wollte ihr aber auf keinen Fall eine dieser seinen aufdrängen. Doch ihr Kommentar ließ ihn grinsen, bevor er das erste Kleid in die Hand nahm und ihr reichte.

Bald benötigten sie doch die Hilfe der Verkäuferin, als Sandrine sich dazu entschied einige der Kleider anzuprobieren. Sie hatten sich noch nicht ganz auf einen Stil festgelegt, waren sich aber beide sicher, wenn es darum ging, dass ein Kleid nicht in die engere Auswahl kam. Vor allem zu voluminöse Kleider gefielen Josef nicht besonders. Die junge Frau hatte eine wunderbare Figur und diese sollte man auch sehen können. Meist war er es, der zu den engen und rückenfreien Kleidern griff und einige gefielen ihm auch besonders gut. Aber die entschlossen sich schließlich den nächsten Laden aufzusuchen. Bevor sie Giorgio Armani verließen kaufte Josef noch eine Flasche des besagten Dufts, während er Sandrine in vielsagendes Grinsen zuwarf. "Immerhin werde ich später nichts anderes mehr tragen." flüsterte er ihr beim rausgehen ins Ohr und nahm ihre Hand.

Sandrins Kommentar über ihren inneren Shopaholic, ließ ihn schmunzeln. "Es freut mich, dass du diesen endlich raus lässt." antwortete er, während sie die Straßenseite wechselten, um die nächste Boutique in Angriff zu nehmen.
Nachdem die beiden bei Escada ähnliches erlebt hatten, liefen sie an Valentino vorbei bei dem schon ein Blick von der Straße reichte, um zu sehen, dass sie dort wohl kein Glück haben würden. Josef zeigte auf die andere Straßenseite, wo eine kleine Prada Boutique zu sehen war. "Eigentlich bräuchten wir erst ein Kleid, um nach Schuhen zu schauen, oder?"
 
„ Das werden wir. “ Die junge Frau kniff grinsend ihre Augen zusammen, als Josef meinte, dass sie ja sehen würden, er zuerst müde sein würde. Natürlich war sie sich seiner Schadenfreude diesbezüglich bewusst und in diesen Momenten wünschte sie sich tatsächlich diese menschlichen Eigenschaften eintauschen zu können. Auch wenn sie sonst nie das Bedürfnis danach überkam, stellte sie sich das Vampir Dasein als äußerst praktisch vor. Zwar hatten sie den ganzen Tag heute die Finger nicht voneinander lassen können, doch es war etwas anderes sich in der Öffentlichkeit zu bewegen. Konnten sie hier ihrem Verlangen nicht so nachgehen wie sie es sonst vielleicht täten, wenn sie bereits im Hotelzimmer wären. Doch auch diese Seite genoss Sandrine. Es vergrößerte die Vorfreude und durch diesen Tag bekam sie ein Gefühl davon, wie Josef lebte. Auch wenn ihr klar war, dass dies durchaus ein besonderer Tag war, lernten sie sich heute doch auch auf eine noch andere Weise kennen.

Für einen kurzen Augenblick fragte sie sich, ob Josef seine Beschreibung selbst wahrgenommen hatte. Wenn ja, schien er nicht weiter darauf eingehen zu wollen und wenn Sandrine ehrlich war, kam ihr dies ganz gelegen. Für solche Art der Gespräche hätten sie auch noch Zeit, wenn sie wieder zurück in L.A. waren. Sein Lachen holte sie in die Gegenwart zurück und wie ein Mal bemerkte sie, wie schön sie diesen Laut fand.
„ Na das will ich hoffen. “, murmelte sie grinsend als seine Lippen auch schon wieder auf ihren lagen. Sie hörte die Gelassenheit seiner Worte, aber wusste sie auch, dass seine zweite Aussage ernster gemeint war.
„ Ich habe nicht vor, dich allzu schnell zu verlassen. Also mach dir keine Gedanken, so schnell wirst du mich nicht los. “, sagte sie ebenso leise ehe sie ihn liebevoll anlächelte. Ihr war bewusst, wie sehr der Abend vor wenigen Wochen ihm zugesetzt hatte. Sie wollte sich nicht ausmalen, wie es ihr an seiner Stelle ergangen wäre. Allein der Gedanke daran ihn zu verlieren, nahm ihr die Luft zum Atmen und erinnerte sie nur allzu gut an den vorgestrigen Abend, an dem sie wirklich geglaubt hatte, ihn das letzte Mal zu sehen. Umso unwirklicher kam es ihr vor, gemeinsam hier mit ihm in der Stadt der Liebe zu stehen, sich zu küssen und die Unbeschwertheit zu genießen. Doch gerade sie beide wussten, wie schnell sich so etwas verändern konnte und vielleicht hatten sie daher das stillschweigende Abkommen geschlossen, diese Tage zu genießen und nicht mit Grübeleien zu verschwenden.

Je länger sie über diese Shoppingtour nachdachte, desto mehr musste sie sich eingestehen, dass sie sich darauf freute. Die Tatsache gemeinsam mit Josef durch die Läden zu schlendern, Kleider anzuprobieren, die ihm gefielen… Dabei versuchte sie nicht daran zu denken, welches Vermögen er dafür ausgeben würde. Doch es war sein Wunsch und ihnen beiden war klar, dass dies nichts war, was sie von nun an täglich machen würden. Zumindest hoffte sie, dass Josef dies inzwischen klar war. Denn auch wenn Sandrine sich hin und wieder sicherlich darauf einlassen konnte, war sie noch nicht bereit, so sehr über ihren Schatten zu springen. Doch inzwischen hatte sie das Gefühl, dass sie auf einem ganz guten Weg der Einigung waren.
Die Nähe zu ihm, diese Zweisamkeit ließ sie beinahe alles um sie herum vergessen. Sie sah die Leute nicht, die an ihnen vorbeiliefen und bei ihrem Anblick lächelten. Sandrine hatte nur Augen für den Mann, der seine Arme um sie geschlungen hatte. Denn wenn sie ehrlich war, hatte sie nicht mehr damit gerechnet, dass sie den Weg zueinander finden würden. Umso glücklicher war sie, dass sie es nun doch geschafft hatten. Und die Tatsache, dass Josef ihr gegenüber so offen über seine Gefühle und Empfindungen sprach, ließ sie auch darüber hinwegsehen, dass sie es manchmal störte, wie schnell er anhand ihrer menschlichen Reaktionen feststellen konnte, in welcher Verfassung sie gerade war. Mit ihrer Wirkung auf den anderen standen sich die beiden in nichts nach. Die Leidenschaft die zwischen ihnen herrschte, egal in welche Richtung sie ging, verband die zwei miteinander. Und doch war noch mehr, das spürte die junge Frau immer deutlicher.

„ Ich? Wieso sollte ich daran interessiert sein, dass du deine Pläne über den Haufen wirfst?! “, fragte sie unschuldig während sie sich weiter auf den Weg in die Einkaufsstraße machten.
„ Vielleicht bist du derjenige der mit diesem Gedanken spielt und das auf mich projiziert. Ich für meinen Teil freue mich auf´s Shoppen. “, erwiderte sie grinsend ehe sie schließlich die erste Boutique betraten.
Sandrine war überwältigt von den vielen wunderschönen Kleidern, die ihr geboten wurden. Sie musste zugeben, dass hier zu sein, doch ein anderes Gefühl war, als das, welches sie sonst in Einkaufsläden hatte. Hier kam ihr alles so elegant und schick vor. Und teuer. Ihr war klar, dass viele Menschen darauf achteten, was sie selbst und andere trugen und normalerweise war die junge Frau keine von diesen Menschen. Aber mit der Eröffnung ihrer Galerie würde sie schon bald dazu gehören und vielleicht konnte ein kleiner Blick nicht schaden.

Dankbar über Josefs Hilfe suchten sie gemeinsam ein paar Kleider raus, wobei ihr nicht entging, dass meistens er zu engeren und rückenfreien Kleidern griff. Nicht, dass sie Sandrine nicht gefielen, im Gegenteil. Wieder eine kleine Sache, die sie über ihn dazulernte. Doch auch, wenn ein paar schöne Stücke dabei gewesen waren, konnte beide nichts zu hundert Prozent überzeugen. Also beschlossen sie weiterzuziehen, jedoch nicht ohne vorher noch eine Flasche des Parfums zu kaufen.
„ Eine außerordentlich gute Wahl. “, kommentierte Sandrine grinsend, während sie Hand in Hand den Laden verließen.

Tatsächlich kam sie langsam aber sicher in Shopping Laune, denn wie sie schon relativ schnell festgestellt hatte, war Josef ein guter Begleiter. Sie nahmen sich den nächsten Laden vor, doch da verlief es ähnlich wie zuvor. Sie beide waren sich einig, dass wenn sie das Kleid anhatte, sie beide davon überzeugt sein mussten und leider war dies bislang bei keinen der Kleider der Fall gewesen.
Als Josef auf die andere Straßenseite zeigte und fragte, ob es sinnvoll sei schon jetzt nach Schuhen zu schauen, sah sie ihn an, „ Zuerst das Kleid, dann die Schuhe und alles andere. “, bestätigte sie grinsend seine Vermutung und beide machten sich weiter auf den Weg. Im Vorbeigehen warfen sie einen kurzen Blick bei Louis Vuitton ins Schaufenster, doch auch hier wurde ihnen schnell klar, dass dies nichts für sie war.

Dior ließen sie hinter sich liegen, ehe sie beschlossen es bei Chanel zu versuchen. Wieder kam ihnen eine freundliche Verkäuferin entgegen, doch auch dieses Mal lehnte Josef erst mal höflich ab. Sie starteten die gleiche Prozedur, wobei Sandrine schon beim Raussuchen ein Auge auf ein bestimmtes Kleid geworfen hatte.
Später in der Kabine bestätigte sich ihre Hoffnung, denn es saß perfekt und gefiel ihr tatsächlich. Doch da auch Josefs Meinung ihr wichtig war, trat sie einen Schritt raus, um es zu zeigen.
Es war ein schlichtes, langes unifarbenes Maxi Kleid in nautical blue, das perfekt zu ihrem Teint passte. Corsagenartig enger und eleganter oben herum bildete es zu dem weiteren Unterrock unterhalb des dünnen silbrig schimmernden Gürtels die perfekte Mischung. Es war schulterfrei, wie Josef es wahrscheinlich gefallen wurde und hatte einen tieferen V-Ausschnitt, der dabei aber nicht zu freizügig war.
„ Also, was meinst du? “, fragte sie ihn, während sie sich langsam drehte und ihm die Gelegenheit gab, es von allen Seiten zu betrachten.
 
Sie versprach ihm, dass sie nicht vor hatte ihn so schnell zu verlassen und Josef lächelte als Antwort. Es war schön, diese Worte von der jungen Frau zu hören. Egal was sie damit meinte, denn momentan würde sich beides gleich schlimm anfühlen. Er hatte es in den letzten Wochen erlebt, zuerst die Angst sie durch ihren Tod zu verlieren. Er würde das Gefühl nie vergessen, wie machtlos er sich fühlte, als er auf dem Dach des Lagerhauses stand und durch das Fenster auf den leblosen Körper der jungen Frau blickte. Es war fast der gleiche Schmerz, den er empfand, als sie ihn ansah und ihm sagte, dass sie sich nicht auf ihn einlassen konnte. Der Gedanke, dass sie sich noch immer gegen ihn entscheiden konnte, stieß ihm mit voller Wucht in den Magen. Doch genau deshalb waren ihre Worte Balsam für seine Seele. Er vertraute ihnen vollkommen und ihr süßer Kuss auf seinen Lippen schmeckte nach mehr.

Grinsend schüttelte er den Kopf, als Sandrine beteuerte, wie sehr sie sich aufs Shoppen freute und sie auf keinen Fall seine Pläne boykottieren wollte. Josef war sich sicher, dass sie ganz genau wusste, was in seinem Kopf vor sich ging. Sie genoss es förmlich ihn damit aufzuziehen und der Vampir war sich fast sicher, dass sie ihn gerne ein wenig quälte. "Manchmal bist du ein berechnendes Biest." sagte er so liebevoll sarkastisch, wie er konnte und schob sie in den Laden, in dem sie bald die ersten Kleider anprobierte.
Es gefiel ihm die junge Frau in all den Kleidern zu sehen und es gab das ein oder andere, das er sofort gekauft hätte, auch wenn es nicht so perfekt war, wie sie es sich gewünscht hatte. Doch sie hatten einen Deal und er war sich bewusst, dass er aus dieser Shoppingtour mit höchstens zwei Kleidern heraus kam. Auch wenn sie sich auf seine Bedingungen eingelassen hatte, sie würde nicht mehr Geschenke als nötig von ihm annehmen und damit war er mittlerweile vollkommen einverstanden.

So lange war er noch nie mit einer Frau shoppen gewesen. Ja, er hatte schon den ein oder anderen Freshie mit einem neuen Outfit verwöhnt und diese auch auf eine kleine Shoppingtour mitgenommen. Er war Genießer und wenn er bestimmen konnte was er sah, wieso nicht. Mit Sandrine war dies natürlich anders. Es ging nicht nur darum, was ihm gefiel, auch wenn sie Wert darauf legte auch seine Meinung zu hören; eine Tatsache, die ihm durchaus gefiel. Sandrine hatte den Blick für Formen und Farben und suchte einige sehr schöne Kleider aus. Doch es gab immer irgendetwas, dass ihr oder ihm am Ende nicht wirklich passte. "Nein, das Kleid zeigt nicht, was für eine Hammer Figur du hast." erklärte er ihr, als sie mit einem, seiner Meinung nach, viel zu weitem Kleid aus der Kabine kam. Gerade reichte ihr die Verkäuferin ein weiteres Kleid. "Orange? Wirklich?" Er setzte sich wieder in einen Stuhl und trank seinen Champagner, dem ihm die nette Verkäuferin angeboten hatte. Das orange Kleid war ein Alptraum und das nächste, dass sie anzog war selbst Josef zu sexy, zumindest für die Öffentlichkeit. Er zog die Augenbrauen hoch, als sie mit einem schwarzen, engen Kleid aus der Kabine kam, dass ihr nur bis knapp unter den Hinter reichte. Der Vampir stand auf und legte eine Hand um ihre Hüfte. "Nun ja, damit lass ich dich nicht auf die Straße. Aber ich könnte jetzt gleich mit in die Kabine kommen und dir helfen es wieder auszuziehen." er flüsterte die letzten Worte extra leise, denn er war sich sicher, dass man so etwas in diesen Läden sicherlich nicht gerne hörte.

Sie entschlossen sich dafür Schuhe und Accessiors erst zu kaufen, wenn sei auch das richtige Kleid gefunden hatte und Josef stimmte dieser Logik zu. So verschlug es sie schließlich zu Coco Chanel, wo er schon bald wieder einen Platz in einem Sessel vor der Umkleidekabine nahm. Sandrine hatte schon gleich ein Kleid besonders ins Auge gefasst, aber Josef war sich noch nicht so sicher, wie er es finden sollte. Doch er musste gestehen, dass ihm viele der Kleider auf der Stange gefielen und an der jungen Frau dann nicht mehr so wirklich, also wieso nicht auch umgekehrt. Ihr Lächeln in den Augen, als sie die Umkleidekabine verließ, sagte ihm, dass sie dieses Kleid wirklich mochte und er musste zugeben, dass sie fantastisch darin aussah. Der Ausschnitt verriet nicht zu viel, ließ aber wunderbar ihre Vorzüge erkennen. Es erinnerte ihn fast an eine griechische Göttin, wie sie vor ihm stand und sich einmal um ihre eigene Achse drehte. "Wow." war alles, was er zuerst sagen, konnte, bevor er aus dem Sessel aufstand und ihr eine Hand reichte. Er führte ihre Finger zu seinem Mund und hauchte einen Kuss darauf. "Ich glaube wir haben einen Gewinner." Er sah sie klar damit auf der Titelseite irgendeines Magazins, dass über die Galerieeröffnung schreib und sie mussten nicht lange weiter reden, Sandrine zog sich wieder um, während Josef das Kleid bezahlte und sie schließlich die Boutique wieder verließen.

Als nächstes steuerten sie Versace an und schon im Schaufenster erblickte Josef ein Kleid, dass er an Sandrine sehen wollte. "Was hällst du von dem?" fragte er, bevor sie den Laden betraten. Es war ein kurzes schwarzes Kleid, dass sich geschmeidig um den Körper der Schaufensterpuppe schmiegte. Ein breiter Träger über die linke Schulter gab nicht sehr viel vom Dekoltee preis, zeigte aber genug Haut, um das Kleid durchaus sexy wirken zu lassen. Besonders interessant fand Josef den Schlitz, der am linken Bein nur knapp unter der Hüfte endete.
Sie betraten den Laden und neben dem Kleid im Schaufenster suchten sie noch andere aus, bevor Sandrine sich erneut in die Kabine begab und Josef einen kurzen Abstecher zu den Anzügen machte.
 
Sein Kommentar ließ sie gespielt schockiert zu ihm schauen, „ Ich und berechnend? Also bitte … “
Tatsächlich war sie nicht direkt begeistert von seinem Plan gewesen, aber das ja auch nur, weil sie nicht wollte, dass er alles bezahlte. Und gut, während sie so dastanden und sie seine Hände auf ihrem Körper spürte, spielte sie schon mit dem Gedanken, das Shoppen sausen zu lassen und doch den direkten Weg ins Hotel anzusteuern. Natürlich war sie sich bewusst, dass sie Josef mit ihren beiläufigen Kommentaren ebenso fühlen ließ. Und wenn sie ehrlich war, erfreute sie sich auch ein wenig daran, ihn damit aufzuziehen. Doch vor allem genoss sie die gemeinsame Zeit hier mit ihm. Die kleinen, manchmal beiläufigen Berührungen, die inzwischen so selbstverständlich waren, das Geplänkel und die ausgelassene Stimmung.

Das Anprobieren der Kleider entpuppte sich tatsächlich als Spaß für sie beide. Sie fragte sie, ob sie je einen Mann getroffen hatte, der je mit ihr einkaufen gegangen, geschweige denn dabei so gelassen gewesen war. Normalerweise ging sie allein oder in Begleitung von Chloe shoppen und selbst das war manchmal eine Herausforderung, hatten die beiden Frauen einfach einen zu unterschiedlichen Geschmack. Wie oft hatte Chloe ihr in den Ohren gelegen, doch Sandrine hatte weitestgehend abgeblockt. Doch nun hatte sich einiges verändert, die junge Frau hatte sich verändert. Und wieso sollte sie das durch ihre Kleidung nicht zeigen.
Sie zog einige Kleider an ehe sie sich jedes Mal Josefs Urteil stellte. Er mochte es, wenn die Kleider enger anlagen und auch wenn Sandrine einige anprobieren musste, konnte auch sie sich schließlich damit anfreunden. Die freundliche Verkäuferin war ihr weiterhin bei der Auswahl behilflich, wobei sie nicht selten über die Kommentare des Vampirs lachen musste. Nicht selten traf er damit auch ihren Geschmack, sodass sie ihm abermals dankbar für seine Reaktion war.

Bei der Auswahl der passenden Garderobe fiel es ihr allerdings schwer die kleinen Schilder an den Kleidern vollends zu ignorieren. Sie hatte Josef zwar versprochen, dass sie nicht darauf achten würde, wenn ihr eines der Kleider besonders gefiel, aber beim Blick auf eines der Preisschilder in der Kabine hielt sie für einen kurzen Augenblick die Luft an. So viel Geld für so wenig Stoff? Das schwarze, enge Stück Stoff, das ihr nur knapp über den Po reichte, ließ sie den Kopf schütteln.
„ Nackt oder mit diesem Kleid in irgendeiner Zeitung… niemals. “, sagte sie nur als sie aus der Kabine trat, um Josef auch dieses Exemplar zu zeigen. Sie schaute ihn skeptisch an, als er ihr einen Arm um die Hüfte legte, „ Hmm, verlockender Gedanke. Aber wer ist jetzt berechnend? “, flüsterte sie und grinste. Unter anderen Umständen hätte sie nichts dagegen gehabt, aber direkt bei ihrem ersten Besuch aus einem dieser Läden zu fliegen? Sie spürte den Blick der Verkäuferin auf ihnen und löste sich schließlich von Josef, „ Also wenn du nicht vorhast hier auszufliegen hör lieber mit diesen Anspielungen auf. “, murmelte sie grinsend ehe sie ihn kurz küsste und dann wieder in der Kabine verschwand, um sich von diesem Stück Stoff zu befreien.

Und so beschlossen sie weiterzuziehen und die Kleider des nächsten Ladens zu sichten. Josef nahm seinen Platz vor der Kabine ein, während Sandrine ihm einige der Kleider zeigte, die er ausgewählt hatte ehe sie sich dazu entschied, das Kleid anzuprobieren, auf das sie schon die ganze Zeit ein Auge geworfen hatte.
Auf Anhieb fühlte sie sich wohl darin und konnte sich tatsächlich gut vorstellen, dies auf ihrer Galerie Eröffnung zu tragen. Auch wenn sie sich anfänglich dagegen gewehrt hatte, war auch ihr inzwischen bewusst, dass sie schon bald mit vielen Menschen zu tun hatte, die viel Wert auf Äußeres legten. Sie hatte nicht vor, sich deswegen zu verbiegen, aber ein kleiner Abstecher in diese Richtung konnte vielleicht nicht schaden.
Dass auch Josef dieses Kleid gefiel, verstärkte ihre Meinung darüber nur und ließ sie lächeln. Anfängliche Bedenken waren über Bord geworfen, als sie in seine Augen und sein Lächeln sah. Sie waren sich einig, dass wenn es ein Kleid für die Eröffnung geben würde, es dieses war. Und inzwischen hatte Sandrine sich damit arrangiert, dass sie heute -ob sie wollte oder nicht- zwei neue Designer Kleider mit nach Hause nehmen würde.

Chloe wäre vermutlich stolz auf sie gewesen. War sie doch sonst immer diejenige, die Sandrine versuchte zu überreden genau solche Designer Teile zu kaufen.
Auch der nächste Laden, den sie ansteuerten sah man bereits von außen die Qualität und die Höhe der Preise an, die jedes Stück darin hatte. Josef hatte bereits im Vorbeigehen einen Blick auf ein Kleid im Schaufenster geworfen. Skeptisch sah Sandrine ihn an, „ Wieso wundert mich nicht, dass es dir gefällt. “, murmelte sie grinsend ehe sie gemeinsam den Laden betraten.
Sie suchten zu dem Stück aus dem Schaufenster noch wenige andere heraus ehe Sandrine in der Kabine verschwand.

In der Zwischenzeit hatte Josef einen kurzen Abstecher zu den Anzügen gemacht, jedoch war er ohne Erfolg wiedergekehrt. Sie entschieden, die Anzugfrage auf den nächsten Laden zu verschieben und sich nun erst mal um das Kleid für den heutigen Abend zu kümmern. Dabei schien Josef es kaum erwarten zu können, bis Sandrine endlich das Exemplar anzog, das er selbst rausgesucht hatte.
In der Kabine musterte sie sich Stirn runzelnd im Spiegel. Eigentlich gefiel ihr das Kleid und wenn sie ehrlich war, fühlte es sich auch gut an. Es war sexy, aber nicht billig. Sie wusste, dass besonders ihr Begleiter Gefallen an dem Schlitz gefunden hatte, der doch recht gewagt knapp unter der Hüfte endete. Doch mit den passenden Schuhen dazu konnte Sandrine sich durchaus vorstellen den heutigen Abend darin zu verbringen. Je länger sie sich betrachtete, desto mehr mochte sie es. Dabei spielte die Tatsache, dass Josef es ebenso sehr gefiel natürlich ebenfalls eine bedeutende Rolle.
Schließlich trat sie aus der Kabine und gab Josef einen Moment, um sie zu mustern, „ Okay, was meinst du? “
 
Er konnte jetzt nicht wirklich behaupten, dass es seine Lieblingsbeschäftigung werden würde und ein Shopaholic war an ihm auch nicht verloren gegangen. Aber die Möglichkeit Sandrine in den vielen verschiedenen Kleidern zu sehen, freute ihn doch ein wenig. Er malte sich Anlässe aus, zu denen sie das ein oder andere Kleid tragen könnte und der Gedanke an eine gemeinsame Zukunft wurde präsenter und irgendwie auch greifbarer. Er hatte keine Angst mehr davon und würde sich darauf einlassen, egal was es für Konsequenzen mit sich ziehen würde. Die beiden gehörten zusammen und gerade dieser Aufenthalt in Paris, zeigte ihm dies immer deutlicher. Mit einem glücklichen Lächeln beobachtete er die junge Frau, wie sie mit den nächsten Kleid aus der Kabine kam.

Ihr Kommentar ließ ihn grinsen. Auch sie fand dieses Kleidungsstück wohl nicht gerade angebracht und dies konnte er nur bestätigen. Allerdings konnte er auch nicht verhindern, dass ihn dieses Kleid in einer gewissen Weise durchaus gefiel. Es gelang ihm nicht in seinem Sessel sitzen zu bleiben und so legte er den Arm um ihre Hüfte und erklärte er genau, was er nun gerne machen würde. Ihre Antwort ließ ihn schmunzeln und er küsste sie fordernd, bevor sie sich von ihm löste. "Nein, ich will nicht riskieren, dass wir hier raus fliegen, bevor wir das perfekte Kleid gefunden haben." sagte er leise und setzte sich dann anständig wieder an seinen Platz, nicht ohne der Verkäuferin ein unschuldiges Lächeln zuzuwerfen.

Im nächsten Laden ging es ihnen ähnlich. Josef wusste nicht genau, wie das perfekte Kleid aussehen würde, als Sandrine allerdings aus der Umkleidekabine kam und er in ihre Augen sah, die ein besonderes Funkeln enthielten, machten es ihm deutlich. Dies war ein solches perfektes Kleid und dies teilte er ihr auch mit. Sie widersprach nicht und es schien, als könne sie sich selbst in diesem Kleid auf der Galerieeröffnung durchaus sehen. So kaufte er dieses Kleid und mit einer Einkaufstüte in der Hand verließen sie den Laden und schlenderten gemütlich weiter.

Bei Versace angekommen, hatte Josef sein Auge auf ein bestimmtes Kleid geworfen. Er war sich sicher, dass dieses besonders gut an Sandrine aussehen würde. Ihr Kommentar dazu ließ ihn unschuldig grinsen und sich das Kleid nochmal genau betrachten. "Zieh es erst einmal an, bevor du dich beschwerst meine Liebe." meinte er, bevor er ihr das Kleid in die Hand drückte und beobachtete, wie sie noch weitere Kleider aussuchte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihm kein anderes Kleid in diesem Laden gefallen würde, aber er würde sich überraschen lassen.

Auch er nahm ein paar Anzüge und Smokings in die Hand und auch wenn er den ein oder anderen durchaus an sich sah, wollte er Sandrine nicht die Möglichkeit nehmen mitzubestimmen. So wartete er geduldig, bis sie das nächste Mal aus der Kabine kam und ein breites Lächeln legte sich auf seine Lippen. Es freute ihn, dass sie seine Auswahl zuerst angezogen hatte und es sah genauso atemberaubend aus, wie er es sich vorgestellt hatte. Ihr Frage riss ihn aus seinen Gedanken, die ihr das Kleid gerade schon wieder auszogen. "Du siehst einfach atemberaubend aus." erklärte er ihr weiterhin mit einem Lächeln auf den Lippen. "Genau so habe ich mir es vorgestellt."
Auch Sandrine stimmte zu, dass es gut an ihr aussah und so kam es in die engere Auswahl, bevor sie noch weitere Kleider anprobierte. Josef überlegte, ob er das Kleid kaufen sollte, auch wenn Sandrine sich nicht endgültig dafür entscheiden würde. Doch er wusste, dass sie davon wohl nicht besonders begeistert wäre. Doch alle anderen Kleider sahen nach diesem tollen Kleid, nicht mehr ganz so fabelhaft aus und so entschieden sie sich schließlich für das erste Kleid, was Josef mehr als freute.

"Ich kann heute Abend kaum erwarten." grinste er, als sie aus dem Laden gingen. Sandrine wollte nun endlich nach einem Outfit für ihn suchen und so fanden sie sich bald bei Ralph Lauren. Normalerweise verbrachte der Vampir nicht besonders viel Zeit in Läden. Ihm gefiel ein Anzug und er kaufte ihn, manchmal sogar ohne ihn anzuprobieren, doch Sandrine würde es ihm diesmal nicht so einfach machen. Sie waren sich einig, dass zu ihrem Kleid ein klassischer schwarzer Tuxedo wohl am besten passen würde und so reichte ihm die junge Frau einige, die ihr gefielen und auch er griff nach zwei weiteren.
"Du bist dir sicher, dass du mir nicht helfen magst?" meinte er mit einem grinsen, bevor er in der Umkleide verschwand. Er hätte jeden der Anzüge wahrscheinlich gekauft, aber Sandrine war sich noch nicht ganz sicher. Langsam hatte er das Gefühl, dass auch sie ein Auge auf einen bestimmten Smoking geworfen hatte und so probierte er schließlich diesen an, den sie ihm als erstes gegeben hatte. Klassisch schwarz mit schwarzer Krawatte und einem silbernen Gillet. Er betrachtete sich im Spiegel und fand sich selbst sehr elegant. Er versuchte sich Sandrine in ihrer Abendgarderobe neben sich vorzustellen und musste zugeben, dass sie sicherlich ein tolles Paar abgeben würden. Mit einem Grinsen verließ er die Kabine.

Wie vermutet, war auch Sandrine begeistert und so kauften sie den Tuxedo, bevor sie weiter schlenderten. Josef hatte mittlerweile drei Einkaufstüten in der Hand und nickte einem jungen Mann zu, der ebenfalls schwer beladen, mit seiner Freundin an ihnen vorbei lief. Verbachten die beiden gerade wirklich einen normalen Nachmittag? Auch wenn Sandrine diesen Luxus nicht gewohnt war, war es nichts außergewöhnliches, was sie gerade unternahmen. Es war das ganz normale Leben und Josef genoss dieses Erlebnis.
Sandrine ließ sich noch zu einer Handtasche und einer Kette überreden, die für den heutigen Abend durchaus passend war und verließ schließlich mit ihrem ersten paar Gucci Schuhen den letzten Laden. Auch Josef hatte Schuhe gefunden und gekauft und so schlenderten die beiden zufrieden den Rest der Einkaufsstraße entlang.

Josef hatte vor der letzten Boutique einen Anruf getätigt und als sie die Avenue Montaigne verließen, sahen die beiden schon den Oldtimer, der am Rand der Straße auf sie wartete. "Wenn es dir nichts ausmacht, dann würde ich mit dir gerne noch einen kleinen Spaziergang machen." erklärte er Sandrine lächelnd, während er die Tüten auf dem Rücksitz verstaute und mit dem Fahrer ein paar wenige Worte wechselte. Der Wagen fuhr bald wieder los und Josef zog die junge Frau in seine Arme. "Dazu hatte ich in der letzten Stunde viel zu wenig Zeit." sagte er lächelnd, bevor er die Lippen auf ihre legte und sie zärtlich küsste. Es dauerte einen Moment bevor er sich von ihr lösen konnte, doch als er es schließlich tat, zeigte er lächelnd auf den Park der sich auf der anderen Straßenseite erstreckte."Ich dachte wir nehmen uns ein wenig Zeit und verbringen den Rest des Nachmittags hier." erklärte er und schaute Sandrine fragend an. "Wir können machen was du willst. Es sind auch einige Museen dort, soviel ich weiß."
 
So sehr sie sich an den Gedanken hatte gewöhnen müssen, sich von Josef Kleider kaufen zu lassen, desto mehr überraschte sie nun doch, wie sehr sie dieses Ereignis genießen konnte. Dabei waren es weniger die Kleider, sondern eher die Normalität, die dadurch zwischen den beiden herrschte. In den letzten Wochen hatten sie beide viel an Gefühlsachterbahnen durchmachen müssen, sodass dieser Tag hier eine willkommene Abwechslung war. Sandrine genoss es, Hand in Hand mit Josef durch die Straße und die Läden zu streifen. Auch wenn dies bedeutete, dass sie mit mindestens zwei Designer Kleidern nach Hause gehen würde.
Doch das Stückchen Stoff, das danach folgte würde sie niemals in der Öffentlichkeit anziehen, geschweige denn mit nach Hause nehmen. Sie beobachtete Josef skeptisch, als dieser letztlich doch aufstand. Anscheinend schien es ihm doch irgendwie zu gefallen, wenn auch nicht für fremde Augen bestimmt. Nachdem sie sich von ihm gelöst hatte, grinste sie ihn Kopf schüttelnd an, „ Und mir nachsagen, ich sei berechnend. “, murmelte sie ehe sie wieder in der Umkleide verschwand und sich umzog.

Im nächsten Laden hatten sie schließlich Erfolg und schon bald hatten sie sich für das erste Kleid entschieden. Dies war bisher wohl das schönste und auch teuerste Kleid in ihrem Schrank. Das erste Mal konnte sie sich gut vorstellen neben ihm ihre Galerie zu eröffnen, gemeinsam mit ihren Gästen zu feiern und hoffentlich viele Bilder zu verkaufen. Ihr Lächeln schien Josef schon zu verraten, was sie über dieses Kleid dachte und so entschieden sie sich beide für den Kauf.
„ Ich bin überrascht … Mit dir einkaufen zu gehen ist so viel entspannter als mit Chloe. Und nicht das nicht nur, weil du die Taschen trägst. “, sagte sie grinsend, als sie den Laden Hand in Hand verließen.

Schließlich fand Josef im nächsten Laden direkt im Schaufenster ein Kleid, das ihm gefiel. Eher skeptisch blickte die junge Frau zu ihm rüber, doch er ermahnte sie erst mal zur Unvoreingenommenheit. Und wo er Recht hatte, hatte er Recht. Immerhin hatte sie zuvor auch schon einige Kleider angezogen, von denen sie anfänglich begeistert gewesen war, doch angezogen furchtbar aussahen. Warum nun nicht also auch umgekehrt. Dennoch suchte sie sich noch ein paar andere heraus, würde sie diesem Stück nicht einfach kampflos das Feld überlassen. Überraschenderweise musste sie jedoch feststellen, dass Josef einen außerordentlich guten Geschmack hatte, denn nach anfänglichem Zögern gefiel auch Sandrine dieses Kleid außerordentlich gut. Es betonte ihre Rundungen und wurde durch den Schlitz besonders sexy, ohne billig auszusehen. In Josefs Augen konnte sie bereits lesen, wie sehr es ihm gefiel und schlussendlich fiel die Entscheidung auch eben auf dieses Kleid. Mit der Auswahl eines Anzugs hatten sie hier jedoch weniger Glück. Und so entschieden sie sich, diesen Kauf auf den nächsten Laden zu verlegen.

„ Na das freut mich zu hören. “, erwiderte sie grinsend auf seinen Kommentar und folgte ihm in den nächsten Laden. Sie ließ es sich nicht nehmen, ihm nun ebenfalls bei der Auswahl der passenden Garderobe behilflich zu sein. Überrascht wie viele Variationen es gab, streifte Sandrine durch die Gänge und hatte schnell der Exemplare gefunden, in denen sie sich Josef besonders gut vorstellen konnte.
Dabei hatte sie bereits ein Auge auf einen bestimmten der Smokings geworfen, sagte jedoch nichts. Letztendlich würden sie entscheiden, wenn sie sie angezogen sahen.
Sie schüttelte grinsend den Kopf, „ Später heute Abend bin ich dir liebend gern behilflich. Jetzt wirst du es alleine schaffen müssen. “, kommentierte sie seine Frage während sie nun diejenige war, die vor der Kabine wartete. Als er diese mit einem Grinsen verließ, musterte sie ihn einen Augenblick. Er hatte direkt ihre erste Wahl herausgefischt und anzogen, „ Ich muss schon sagen … Eine gute Wahl. “, sagte sie grinsend und schnell entschlossen beide, dass sie ihn kaufen würden.
Auch sie bemerkte das Paar, das an ihnen vorbeilief und stellte ein weiteres Mal fest, wie normal auch Josef und sie unter den ganzen anderen Menschen wirkten. Der ganze Trubel der letzten Wochen war vergessen und endlich hatten sie die Gelegenheit die Nähe zueinander ausgelassen genießen.

Nachdem Josef sie noch zu einer Handtasche und Kette überreden konnte, stoppte die junge Frau ihn. Sie war durchaus dankbar für alles, was er bereits gekauft hatte und sie erfreute sich schon jetzt an den Kleidern. Aber auf mehr würde sie sich heute nicht einlassen, was Josef zu ihrer Überraschung auch so hinnahm. Sie lernten beide dazu und waren bereit Kompromisse anzugehen. So konnte das funktionieren, dachte Sandrine sich noch ehe sie bereits den Oldtimer an der anderen Straßenseite halten sah.
Er hatte tatsächlich alles bis ins kleinste Detail geplant. Sie stimmte einem Spaziergang lächelnd zu, war es doch eine willkommene Abwechslung nach dem doch recht langen Flug. Josef verstaute die Einkaufstaschen hinten im Wagen und während Sandrine noch darüber nachdachte, was er sich wohl als nächstes ausgedacht hatte, sprach er ein paar Worte mit dem Fahrer. Sie war sich schon vorher sicher gewesen, dass sie diesen Tag nicht so schnell vergessen würde, aber irgendetwas sagte ihr, dass er noch lange nicht zu Ende war.

Als der Fahrer sich schließlich wieder auf den Weg machte, gingen sie schließlich auch ein Stück, ehe Josef schließlich stehen blieb und sie in seine Arme zog, „ Viel zu wenig. “, murmelte sie ehe eine Hand auf seine Wange legte und seinen Kuss erwiderte. Stundenlang hätte sie hier so mit ihm stehen können, doch er hatte einen Plan, den er verfolgte und er wollte, dass Sandrine dabei ihre Wünsche einbringen konnte. Nur ungern löste sie sich von ihm, zwang sich aber dann sich ein wenig umzudrehen, um genau in Augenschein zu nehmen, wo sie sich befanden. Sie brauchte einen Augenblick, bis sie sich orientieren konnte, doch stellte schließlich fest, dass sie an einer Seite des Tuileries Garden befanden.

Kindheitserinnerungen kamen in ihr hoch, denn eine Sache, die sie hier besucht hatten, wenn sie mit ihren Eltern dort gewesen war, war ein Muss.
Grinsend sah sie ihn an, „ Es gibt hier wunderschöne Museen, aber wenn es eine Sache gibt, die wir unbedingt machen müssen, dann ist es mit dem Grande Roue zu fahren.“, sagte sie und zuckte hilflos mit den Schultern.
„ Ich erinnere mich an die wenigen Besuche mit meinen Eltern hier in Paris und immer wenn wir mal hier waren, war das hier ein Muss. Nicht zuletzt war es für sie auch immer eine gute Bestechung. “, fügte sie grinsend hinzu, ehe sie seine Hand nahm und sie schließlich in die Avenue des Champs-Élysées einbogen, um dann auf einen Seitenweg auszuweichen.
„ Ich kann es noch immer kaum glauben, dass du mich hierher gebracht hast. “, sagte sie schließlich nach einer Weile, „ Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich mich das macht. “, sagte sie schließlich nach einer Weile, einen Arm um seine Mitte gelegt, während ihr Kopf an seiner Schulter lehnte sie und sie weiter gemütlich durch den Park schlenderten.
 
Sandrine sprach Chloe an und Josef musste unwillkürlich Schmunzeln. Auch er hatte der jungen Frau schon das ein oder andere Designer Teil geschenkt und sie hatte sich immer sehr darüber gefreut. Chloe war lange Zeit sein Freshie gewesen, bis sie sich in seinen Freund und Geschäftspartner Vince verliebt hatte. Josef brauchte einige Zeit, um diese Tatsache zu verdauen, aber schließlich war es das richtige gewesen sie gehen zu lassen. Chloe war immer mehr als ein Freshie für ihn gewesen und dass sie die beste Freundin von Sandrine war wusste er zu schätzen, denn sie war ehrlich und besorgt und würde ihm sowie Sandrine gehörig auf die Füße treten, würden sie es dieses Mal schon wieder vermasseln. "Mit Chloe shoppen hat sicherlich auch seine Vorteile." meinte er grinsend, während sie gemeinsam durch die Einkaufsstraße schlenderten.

Sie hatten bald alle Dinge zusammen und Josef ließ sich schnell davon überzeugen, dass mehr nun wirklich nicht nötig war. Es leuchtete ihm ein, nicht mehr zu kaufen, als gebraucht würde, auch wenn er Sandrine jeden weiteren Wunsch auch gerne erfüllt hätte. Doch mittlerweile wusste er, dass die junge Frau sich nicht eine Menge Desingnerklamotten wünschte, oder mit Schmuck behängt werden wollte. Sie war zufrieden mit ihrer gemeinsamen Zeit und diese würde er sich sicherlich nicht mit weiteren Diskussionen verderben. So verstaute er die Tüten in ihrem Wagen und bat ihn die Tüten ins Hotel zu bringen und schließlich dort auf sie zu warten. Sie waren nun in einem Teil in Paris, indem sie alles was sie noch besuchen wollten zu Fuß erreichen konnten. Josef hatte entschlossen von dieser Tatsache Gebrauch zu nehmen, denn so würden sie gerade die kleinen Ecken entdecken, von denen Sandrine beim Brunch gesprochen hatte.

Der Park lag direkt vor ihren Füßen und Arm in Arm machten sie sich auf einen gemütlichen Spaziergang. Es war ihm wichtig, dass auch die junge Frau an ihrer Seite ihre Wünsche äußern konnte und auch wenn er wohl Gedanken im Kopf hatte, wie er den Nachmittag gerne ausklingen lassen wollte, so würden Sandrines Worte entscheiden, wie es weiter gehen sollte. Als sie das Grande Rue ansprach, lächelte Josef zufrieden. Auch er hatte mit dem Gedanken gespielt eine Fahrt mit dem Riesenrad zu machen und war froh, dass dieses zu dieser Jahreszeit noch betrieben wurde. "Dann lass uns dies noch in Angriff nehmen." sagte er zustimmend, während die beiden die Zweisamkeit auf dem Spaziergang durch den Park genossen. Seine Hand legte sich auf ihre Hüfte und es fühlte sich gut an, wie Sandrine sich an ihn lehnte. Es war eine kleine Geste, aber sie zeigte das Vertrauen, dass die junge Frau ihm gegenüber hatte und bedeutete ihm sehr viel.

Ihre Worte ließen ihn für einen Moment anhalten und ihr tief in die Augen blicken. Er legte eine Hand an ihre Wange und schenkte ihr ein verliebtes Lächeln "Das ist alles was ich je wollte." erklärte er leise, bevor er sie küsste und seine Hand in ihren Haaren vergrub. Sandrine glücklich zu wissen, war ihm das Wichtigste momentan. Er würde es sich wohl nie verzeihen, sie jemals unglücklich zu machen. Die Gedanken der letzten Male, an denen er sie verletzt hatte kamen zurück und er schwor sich, nie wieder so bescheuert zu sein. Ein Schwur den er durchaus ernst meinte, ihm aber nicht klar war, wie schwer es werden würde diesen tatsächlich zu halten. "Ich liebe dich." flüsterte er ihr zu, während er sich langsam von ihr löste und sie nach einem weiteren tiefen Blick in ihre Augen weiter liefen.
Erneut legte er den Arm um ihre Taille, während seine Hand sanft auf ihrer Hüfte ruhte und er sie so ein wenig näher an sich ziehen konnte. Sandrine hatte recht, sie entdeckten viele schöne Stellen und hielten an manchen an, um sich das ein oder andere Bauwerk oder einen schönen Ausblick genauer anzuschauen. Jeder Moment mit der jungen Frau war kostbar und der Vampir genoss die Normalität, die Leichtigkeit, mit denen die beiden miteinander umgingen.

Es dauerte nicht sehr lange, bis endlich das Riesenrad in Sicht kam. Josef lächelte bei dem Gedanken mit der jungen Frau gleich in einer gewissen Zweisamkeit gemeinsam für eine Weile über den Dächern Paris zu verweilen. "Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal auf einem Riesenrad war." bemerkte er nachdenklich, während sie sich dem Kassenhäuschen näher. Josef kaufte zwei Karten und sie stellten sich an der Schlange an, die allerdings nicht so lang war, wie erwartet. Für diese Attraktion, würden die beiden keine VIP-Behandlung bekommen, aber es störte Josef nicht gewaltig. Auch wenn er sich das Warten gerne schenken würde, war es nicht überaus furchtbar. "Mit dir an meiner Seite ist das Warten gar nicht so schlimm." erklärte er Sandrine lächelnd, während er ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich und sie zärtlich küsste. Die umherstehenden Menschen störten ihn wenig, vor allem da sich unter diesen durchaus andere Pärchen befanden, die sich kaum anders verhielten.
 
Kurz dachte die junge Frau an ihre Freundin. Sie hatten sich in den letzten Wochen eher weniger gesehen, häufiger telefoniert. Ein Grund dafür war sicherlich Vince gewesen. Zwischen ihm und ihrem Job blieb Chloe nur wenig Zeit. Seit die zwei Frauen keine gemeinsame Wohnung mehr hatten, gestalteten sich Verabredung als äußerst schwierig. Zum anderen war Sandrine aber auch auf Abstand gegangen. Wusste sie nicht, wie sie ihrer Freundin den wieder aufgekeimten Kontakt zu dem Vampir erklären sollte, denn immerhin wollte sie die Sache mit Moreau vorerst für sich behalten. Doch inzwischen wusste Chloe endlich Bescheid und auch wenn sie sich eine ordentliche Standpauke hatte abholen müssen, war sie doch froh, dass nichts Weiteres passiert war. Sie nahm sich vor, Kontakt zu Chloe aufzunehmen, sobald sie wieder in L.A. waren. Es war so viel passiert, das schrie nach einem Frauenabend.

Sie schlenderten noch die restlichen Geschäfte ab, bis sie schließlich alles hatten was sie brauchten. Auch wenn der Vampir ihr sicherlich noch mehr gekauft hatte, beschloss Sandrine, dass sie nun mehr als genug von ihm bekommen hatte.
Sein Vorschlag noch einen Spaziergang zu machen stieß bei ihr auf Begeisterung. Immerhin hatten sie noch heute Vormittag davon gesprochen, wie viele schöne kleine Ecken es hier in Paris gab. Und die konnte man tatsächlich am besten zu Fuß entdecken.
Arm in Arm schlenderten sie gemeinsam durch den Park, während Josef sie nach ihren Wünschen fragte. Immer wieder erstaunt wie sehr er darauf bedacht war, diesen Tag zu einem besonderen für sie zu machen, überlegte sie, ob es noch etwas gab was sie hier unbedingt noch machen wollte. Sie musste nicht lange überlegen, was die zwei hier im Park machen konnten. Allzu präsent waren ihre Erinnerungen an die gemeinsamen Besuche hier. Ihr Vorschlag schien auch bei Josef auf Zustimmung zu finden, „ Es bietet einen atemberaubenden Blick über Paris, aber was noch viel wichtiger ist … “, begann sie und sah ihn an, „ … hab ich dich für eine Weile für mich alleine ohne das irgendeine freundliche, aber auch neugierige Verkäuferin an unseren Fersen klebt. “
Sie grinste ihn an ehe sie sich wieder an ihn schmiegte und sie ihren gemeinsamen Weg fortsetzten.

Gemeinsam ließen sie das Théâtre du Rond-Point und das Théâtre Marigny hinter sich. Es war spannend für sie das alles mit den Augen einer Erwachsenen zu sehen, hatte sie sich als Kind damals eher weniger für die Gebäude und Statuen des Parks interessiert. Das alles jetzt wieder zu sehen und gemeinsam mit Josef an ihrer Seite genießen zu können, machte sie glücklich, konnte sie es ihm kaum oft genug sagen. Für einen Augenblick blieben die beiden stehen und kosteten den Moment aus, während sie ihre Arme um seine Mitte schlang. Das alles hier war mehr, als sie jemals zu träumen gewagt hatte. Wenn sie daran dachte, ihn beinahe hatte gehen lassen, zog sich alles in ihr zusammen. Umso mehr genoss sie nun die gemeinsame Zeit mit ihm.
„ Ich liebe dich. “, flüsterte sie ebenso leise und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln ehe sie sich schlussendlich voneinander lösten und weiter gemeinsam auf den Weg machten.

Sie ließ sich an seine Seite ziehen und schlenderte gemeinsam mit ihm durch den Park. Ein weiteres Mal war sie überrascht, wie schnell man auch in dieser Stadt in die ruhigeren und grünen Ecken kommen konnte. Sie beobachtete die anderen Menschen, Paare, Familien, vereinzelt auch Menschen, die allein unterwegs waren. Sandrine hatte sich schon immer für ihre Umgebung interessiert und fragte sich, was gerade in deren Leben vorging. Waren sie ebenso verliebt und glücklich wie sie im Moment?
Josefs Anwesenheit machte es ihr schwer, sich auf irgendjemand anderen zu konzentrieren. Mit einem Lächeln sah sie zu ihm, als er sich fragte, wann er das letzte Mal auf einem Riesenrad gewesen war. Es hatte nicht lange gedauert ehe sie nun den Place de la Concorde erreicht hatten, an dem sich das große Fahrgeschäft befand.
„ Es hat einen ähnlichen Effekt wie das Dach. Es gibt dir die Chance raus aus dem Trubel zu kommen. “, sagte sie und sah ihn an, „ Und wenn du dich nicht mehr an deine letzte Fahrt erinnern kannst, wird es aber höchste Zeit. “

Die Schlange war kürzer als erwartet, doch mussten sie einen Augenblick warten. Ehe sie etwas dazu sagen konnte, kam Josef ihr zuvor und gestand ihr, dass er das Warten doch gar nicht so schlimm fand.
Ein kurzes Lachen konnte sie sich nicht verkneifen, ehe sie seinen Kuss ebenso zärtlich erwiderte und ihre Arme um ihn schlang. Dabei vergaß sie die Menschen um sich herum, wobei auch diese kaum Augen für die zwei hatten, da die meisten von ihnen ebenfalls Pärchen waren.
„ Manchmal hat das Warten auf was für sich. “, sagte sie leise und grinste herausfordernd. Gerade als sie sich wieder seinen Lippen widmen wollte, riss sie das Räuspern des älteren Herren am Riesenrad aus ihrer Welt der Träume.
„Vos tourterelles… “, begann er und grinste sie an ehe er ihnen den Weg zur Gondel frei machte, „ Je vous souhaite un agréable voyage. “

Sandrine spürte eine leichte Röte in ihre Wangen steigen, woraufhin Josef sie mit einem Grinsen ansah ehe er wieder ihre Hand ergriff und sie sich in ihre Gondel setzten. Als Josef sie kurz darauf in ihre Arme zog, schmiegte sie sich an ihn und lächelte ihn an, „ Du wirst begeistert sein. “, sagte sie leise und sah den älteren Herren, der das Fahrgeschäft betrieb, aus den Augenwinkeln lächelnd den Kopf schütteln ehe sie sich in Bewegung setzten und schon bald ein gutes Stück in der Luft waren. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und atmete tief ein. Sie hatte das Gefühl in die Vergangenheit versetzt worden zu sein, mit dem Unterschied, dass statt ihrem Vater nun der Mann, den sie liebte neben ihr saß.
Als sie ihre Augen wieder öffnete sah sie in Josefs lächelndes Gesicht und sie konnte nicht anders als dieses zu erwidern, „ Und nun sag mir … Was hältst du bislang von Paris? “
Er hatte sich so viel Mühe gemacht, diese Reise für sie unvergessen zu machen, aber sie interessierte sich ebenso sehr, was er von ihrem Heimatland hielt.
 
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Der Gedanke an Chloe brachte auch Gedanken an die Zeit vor Sandrine zurück. Josef überlegte einen Moment wie viel sich für ihn in doch so kurzer Zeit verändert hatte. Vor Sandrine war er glücklich gewesen. Er hatte alles was er brauchte und noch einiges mehr, zumindest dachte er das. Er war erfolgreich, die Frauen lagen ihm zu Füßen, er konnte tun und lassen was er wollte und er liebte dieses Leben. Es war nicht so als hätte sich alles verändert. Er war immer noch erfolgreich und tat was er wollte und doch gab es einen gewaltigen Unterschied. Es war die Frau an seiner Seite. Nichts auf der Welt konnte ihn glücklicher machen. Wenn er genau darüber nachdachte, erschreckte ihn die Tatsache ein wenig. Er hatte sich durch all dies sehr verletzlich werden lassen, etwas, dass er für eine lange Zeit vermieden hatte. Und doch zweifelte er keinen Moment daran, dass er das richtige gemacht hat als er an dem Abend zu ihr fuhr und ihr seine Liebe gestand. Sie würden hart arbeiten müssen, wenn sie wollten, dass dieser Traum, den sie gerade in Frankreich lebten Realität werden sollte und Josef war dafür bereit.

Mit einem Lächeln beobachtete der Vampir Sandrine, die ihm erklärte, dass sie nun wirklich nichts mehr brauchte und er nickte verständig. Er wusste mittlerweile, dass er aufpassen musste es nicht zu übertreiben und verstand sogar langsam, dass die junge Frau sich nicht von ihm aushalten lassen wollte. Wie würde er sich fühlen, wenn jemand plötzlich alles in die Hand nehmen wollte, was er seit Ewigkeiten selbst geregelt hatte?
Gerade wenn er an den restlichen Tag dachte, musste er sich nun zusammen reißen, denn der Luxus war noch lange nicht vorbei und auch wenn er meinte, Sandrine gewöhne sich langsam an das was er unter einem perfekten Tag in Paris verstand, so würde er es nicht noch mehr übertreiben wollen. So kam es ihm ganz recht, dass eine seiner nächsten Optionen den Spaziergang im Park beinhaltete und Sandrines Vorschlag das Riesenrad aufzusuchen, stieß bei ihm auf offene Ohren. Vor allem ihr Argument, dass die beiden dort für eine Weile alleine waren, ließ ihn grinsen und zustimmend nicken. "Eine wundervolle Idee." meinte er schließlich Schmunzelnd. "Schon alleine wegen der Aussicht, ist es ein absolutes Muss."

Der Spaziergang durch den Park war gemütlich und Sandrine berichtete von ihren Ausflügen mit ihren Eltern. Es war schön, dass sie ihn an ihren Erinnerungen teilhaben ließ und er merkte plötzlich wie wenig er der jungen Frau von sich erzählt hatte. Es war für ihn nicht einfach, denn einen großen Teil seiner Vergangenheit wollte er nicht mit ihr teilen, aus dem einfachen Grund, dass es keine Geschichten waren, die eine Freundin wohl gerne hören wollte. Die anderen zwangen ihn dazu tief in sich hinein zu blicken und er scheute sich vor diesem Schritt mehr, als vor allem anderen. Er wusste, dass Sandrine ihn niemals zu irgendetwas drängen würde doch er kam sich selbst nicht wirklich ehrlich vor, wenn er sich an ihrer Vergangenheit erfreute und nichts von seiner Preis gab.
Die vielen Museen und Theater erinnerten ihn an eine Zeit, in der er gönnerhaft an vielen kulturellen Veranstaltungen teil genommen hatte. Es musste etwa zur Zeit der letzten Jahrtausendwende gewesen sein. "Es gab eine Zeit, da war ich oft in solchen Häusern." erklärter er plötzlich, als sie an dem Théâtre Marigny vorbei liefen. "Es war eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Vor allem die Oper hatte es mir damals sehr angetan." Er schaute Sandrine liebevoll an. "Irgendwann habe ich diese Leidenschaft aufgegeben. Ich kann dir noch nicht mal sagen wieso. Wahrscheinlich hat sich die Welt zu sehr verändert. Heute ist die Oper oder das Theater nicht mehr der Treffpunkt der High Highsociety."


Sie liefen weiter und Sandrine erklärte ihm wie glücklich sie war. Es klang wie Musik in seinen Ohren und wieder musste er ihr sagen, was er für sie empfand. Ihre erwidernden Worte ließen ihn glücklich lächeln und wie so oft an diesem Tag drehte sich die Erde in diesem Moment nur um die beiden. Es war ein kurzer Moment und trotzdem wunderschön. Die beiden setzten ihren Weg fort und sie landeten schließlich am Place de la Concord, von wo aus sie das Riesenrad schon in seiner ganzen Größe bewundern konnten.
Die Leute und die Wartezeit störten den Vampir kaum. Er hatte Sandrine an seiner Seite und mehr brauchte er nicht. Sie erklärte ihm, dass das Riesenrad eine ähnliche Wirkung wie sein Dach auf sie haben konnte und er nickte verstehend. "Leider kann man nicht so lange oben bleiben wie man möchte." er lächelte und überlegte sich wie schon zuvor, wem man wohl Geld bieten müsse, um das Rad im richtigen Moment zu einem längeren Stopp zu bringen, doch er entschied sich gegen diesen Plan. Wollten sie doch auch einfach etwas normales erleben. Warten, Flirten, Einsteigen und losfahren, so wie all die anderen Pärchen in ihrer Nähe.

Die Worte des alten Schaustellers, nahm der Vampir kaum wahr. Er spürte immer noch Sandrines Lippen auf seinen und wollte sich schon beschweren, als er merkte, dass sie schon an der Reihe waren. Auch er schenkte dem älteren Herrn ein leichtes Lächeln und stieg in die Gondel, bevor er Sandrine an sich zog und sanft auf ihr Haar küsste. "Hat er sich etwa beschwert?" fragte er dann schmunzelt, während das Rad sich in Bewegung setzte und er seine Finger mit ihren verschränkte.
Sandrine versprach ihm, dass er begeistert sein würde und er lächelte zustimmend. "Ja, das werde ich bestimmt." meinte er leise, als er tief in ihre Augen schaute, bevor er beobachtete, wie sie diese für einen Moment schloss, um den Augenblick zu genießen. Als die junge Frau ihre Augen wieder öffnete schaute er immer noch direkt hinein und als sie sein Lächeln erwiderte verlor er sich wie so oft in ihrer Schönheit. Es dauerte einen Moment bis ihre Frage bei ihm ankam und er räusperte sich kurz bevor er in der Lage war zu antworten. "Es ist wunderschön, ich wüsste keinen Ort, wo ich lieber wäre und keine Person mit der ich lieber hier wäre."

Sanft legte er seine Lippen auf ihre und küsste sie zärtlich und doch mit steigendem Verlangen. Sie waren seit einer geraumen Zeit endlich alleine und es fiel ihm schwer an irgendetwas anderes zu denken, als ihre Lippen auf seinen zu spüren. Josef intensivierte seinen Kuss, während seine Hand ihren Weg in Sandrines Haare fand. Er spürte ihren Herzschlag deutlich, der sich erneut intensivierte. Leicht grinsend ließ er von ihr ab, um ihr die Möglichkeit zum atmen zu geben. "Die Aussicht ist atmeberaubend." hauchte er während er seinen Blick nicht von ihren Augen abwendete.
 
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