• Willkommen auf Traumfeuer.com!
    Registriere Dich kostenlos und mach mit bei Fanart, Fanfiction, RPGs, Rollenspielen und Diskussionen zu Serien/Filmen/Kino

[Moonlight] Partner-FF:Touched by Moonlight

Er genoss es der jungen Frau beim Schlafen zuzusehen und wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte er sie noch lange nicht geweckt. Doch das Lächeln, dass auf ihren Lippen erschien, als sie langsam aufwachte, ließ es ihn nicht bereuen. "Noch nicht, aber es dauert nicht mehr lange." antwortete er liebevoll auf ihre Frage, bevor er mit den Fingern sanft über ihre Wange, über ihren Hals, ihre Schulter bis hin zu ihrem Handgelenk strich, und schließlich seine Finger sanft mit ihren verschränkte. Dass sie gähnte, zeigte auch ihm, wie wichtig der Schlaf für sie gewesen war und er wollte schon gerade einen Kommentar darüber verlieren, dass er wieder einmal Recht hatte, als er sich erinnerte, wie Sandrine vor einigen Stunden selbst entschlossen hatte schlafen zu gehen. Er schmunzelte über sich selbst und freute sich erneut über die Tatsache, dass er ihr durchaus auch in diesen Angelegenheiten vertrauen konnte.

Es zeigte sich auch beim Frühstück, denn er musste sie nicht bitten etwas zu Essen, wie er es sonst schon einige Male hatte tun müssen. Vielleicht half die Leichtigkeit ihres Miteinanders Sandrine dabei, den Fakt, dass Josef all diesen Bedürfnissen überlegen war, besser zu akzeptieren. War es natürlich auf keinen Fall so, dass es ihn störte, die junge Frau beim Schlafen oder Essen zu beobachten; ganz im Gegenteil. "Ich muss gestehen, ich habe das Frühstück nicht selbst zubereitet." grinste er gespielt verlegen, als sie ihn für das gut durchdachte Frühstück lobte. Er setzte sich zu ihr und beide genossen, dass entspannte Frühstück im Bett, auch wenn Josef nichts als eine Tasse Kaffe zu sich nahm.
"Ich denke das ist gerechtfertigt." antwortete er lächelnd auf Sandrines Worte. Sie war so aufgeregt, dass sie nicht viel Essen konnte und der Vampir konnte es ihr nicht verübeln. immerhin hatte sie etwas im Magen und auch wenn er ihr durchaus vertraute, würde er ein Auge darauf halten, dass sie genügend Möglichkeiten bekam sich zu stärken.

Josef bemühte sich darum, das Bett zurück in ein Sofa zu wandeln und verstaute ihre Kissen und Decken in dem dafür vorgesehenen Compartements. Er setzte sich mit einem Glas Champagner zurück auf das Sofa und ließ seine Augen über Sandrines Körper wandern, die gerade dabei war ihre Haare zu richten. Er würde niemals genug davon bekommen, sie einfach nur anzusehen. War sie doch wunderschön, egal wie sie ihr Haar trug.
Der Rest des Fluges verbrachten sie schweigend und doch in der gewohnten Zweisamkeit. Josef hatte versucht Sandrine auch ein Glas Champagner anzubieten. Doch auch wenn er davon ausging, dass ihre sichtbar steigende Nervosität davon eventuell besser wurde, lehnte sie ab, was er ebenso akzeptierte und sie zärtlich küsste. Die Landung kam schneller als erwartete und der Vampir stieg mit der jungen Frau an seiner Hand aus dem Flugzeug aus. Er verabschiedete sich freundlich von dem Personal und bei dem Kapitän, der ihn freundlich dazu einlud bald wieder mit ihnen zu fliegen, mit einem Handschlag. "Ob wir für den nächsten Flug einen männlichen Seward bestellen sollen?" flüsterte er Sandrine grinsend ins Ohr, als sie die Brücke verließen und schließlich den Flughafen betraten.

Josef Kostan reiste nicht wie normale Menschen, dies wurde ihm wieder bewusst, als Sandrine sich nach den Koffern erkundigte. Er musste sich nie Gedanken über sein Gepäck machen, dafür hatte er Leute und wenn er ehrlich war genoss er diesen Luxus. Gemütlich lief er mit der jungen Frau über den Flughafen vorbei an gehetzten Menschen und staunenden Touristen. Er selbst zählte sich zu keiner dieser beiden Kategorien und hoffte trotzdem, dass Paris, die Stadt der Liebe auch für ihn und Sandrine zu einem magischen Ort wurde.
Sie verließen das Flughafengebäude und Josefs Blick blieb an der jungen Frau hängen. Selten konnte er seine Augen von ihr abwenden, aber in diesem Moment strahlte sie eine solche Freude aus, dass es ihm unmöglich war. "Du bist tatsächlich hier." wiederholte er ihre Worte und legte seine Arme, um ihre Hüfte während er ihren Kuss zuerst sanft, dann fordernder erwiderte. "Ob man hier auch Angst haben muss dafür ins Gefängnis zu kommen?" fragte er mit einem breiten Grinsen, bevor er sie erneut leidenschaftlich küsste und seine Hand verspielt ihren Rücken weiter nach unten wanderte.

Erst als der chice Oldtimer neben ihnen anhielt und Sandrine sich von ihm löste, kam er wieder ganz in diesem Moment an. Ihr Stirnrunzeln ließ ihn Grinsen und er zuckte mit den Schulter wie ein kleiner Junge. "Ich konnte nicht widerstehen." flötete er unschuldig, während seine Hand über den Lack des außergewöhnlichen Wagens strich, bevor er der jungen Frau die Tür aufhob und sie einsteigen ließ. Der Fahrer wusste bereits wohin er die beiden fahren sollte und Josef war recht froh darüber, denn selbst wenn es ihm mit der Zeit gelang sich in vielen Sprachen einigermaßen auszudrücken, kam es ihm doch seltsam vor gerade vor Sandrine seine verrosteten Französischkenntnisse auszutesten. Auch er stieg in den Wagen und nahm sogleich wieder die Hand der jungen Frau. "Wie fühlst du dich?" fragte er und schenkte ihr ein Lächeln, während der Wagen aus dem Flughafen in Richtung Paris fuhr.

Es dauerte eine Weile und doch genoss er Sandrines verwunderten Blick, als der Wagen an einem Ort zu stehen kam, den sie wahrscheinlich nicht vermutet hatte. Sie waren gerade erst in Paris eingefahren, als der Fahrer den Oldtimer an einer Straßenseite in Bercy zum halten brachte. Mit einem Grinsen auf den Lippen stieg Josef aus und hielt Sandrine die Wagentür auf. Ihr leicht skeptischer Blick entging ihm nicht, ließ ihn aber fröhlich weiter grinsen. "Ich habe dir nicht alles verraten meine Liebe." erklärte er wage, bevor er den Arm um sie legte und ihr einen Kuss auf die Wange hauchte. "Vertraust du mir?"
Sanft verschlang er seine mit ihren Fingern und die beiden liefen gemütlich durch den gegenüberliegenden Park. Immer wieder legte sie eine kurze Pause ein, küssten sich oder hielten inne, um unbemerkt der französischen Sprache zu lauschen. Es gefiel Josef wie ausgelassen Sandrine diesen Moment feierte. Schließlich erreichten sie das Ufer der Seine und nicht weit von ihnen lag ein kleines Boot bereit. "Lust auf eine kleine Bootstour?"
 
Werbung:
Der restliche Zeit im Flugzeug verging so schnell, dass Sandrine kaum Zeit blieb weiter über ihren Aufenthalt in Frankreich nachzudenken. Sie war nervös, hatte Angst, aber freute sich auch. Die Normalität zwischen den beiden half ihr sich zu entspannen.
Ihr entgingen Josefs Blicke nicht, als sie sich fertig machte, ging aber bis auf ein Grinsen nicht weiter darauf ein. Sie befürchtete die Landung zu verpassen, wenn sie sich nun ihren Gefühlen hingaben. Also entschlossen sie sich dazu, den Rest der Zeit gemeinsam auf dem Sofa zu verbringen.
Kurz hatte sie mit dem Gedanken gespielt, sich ebenfalls ein Glas Champagner zu gönnen, hörte dann allerdings auf die Stimme der Vernunft, die ihr davon abriet. Immerhin wollte sie den heutigen Tag mit Josef genießen. Ihre Verabschiedung des Personals, vor allem von der Stewardess, fiel deutlich sparsamer aus. Dem Kapitän nickte sie freundlich lächelnd zu, denn immerhin wusste sie, was sich gehörte. Über Josefs folgenden Kommentar musste sie dann allerdings kurz lachen, „ Wenn ich ihn mir aussuchen darf, wieso nicht? “, antwortete sie frech ehe die beiden das Flugzeug über die Brücke verließen.

Dass sie keine Zeit am Gepäckschalter verbringen mussten, war für Sandrine zwar ungewohnt, aber hatte es auch was für sich. Vielleicht schaffte sie es ja tatsächlich, den Luxus von dem er sprach, ein wenig genießen zu können. Immerhin wurde einem so etwas nicht jeden Tag geboten.

Sobald sie französische Luft eingeatmet hatte, begann sie zu strahlen. Wie lange hatte sie sich ausgemalt wieder zurückzukehren in ihre Heimat und auch wenn Paris es nicht ganz traf, bedeutete es dennoch einen großen Schritt für sie.
Widerstandslos ließ sie sich in Josefs Arme ziehen und spürte nur allzu deutlich seine Hand, die an ihrem Rücken weiter nach unten wanderte, „ Ganz im Gegenteil. “, murmelte sie grinsend nachdem sie sich etwas von ihm gelöst hatte, „ Da haben die Franzosen den Amerikanern einiges voraus. Und abgesehen davon, würde ich mir mit dir auch eine Gefängniszelle teilen. Das könnte spannend werden. “ Sie grinste ihn breit und herausfordernd an.

Der Wagen, der in diesem Augenblick neben ihnen hielt, erkämpfte sich nun ihre Aufmerksamkeit. Josefs Grinsen und sein Schulterzucken, ließen Sandrine grinsend den Kopf schütteln, „ Ich verstehe, da werden alle Männer wieder zu kleinen Jungen. “, kommentierte sie seine Aussage. Aber wie sollte sie ihm das übel nehmen? Auch sie war fasziniert von diesem wunderschönen alten Wagen und irgendwie passte es zu dem Tag, den Josef geplant hatte.
Sie ließ sich von Josef die Tür öffnen und glitt elegant in den Wagen, ehe sie sich an Josef schmiegte und ebenfalls nach seiner Hand griff, als dieser eingestiegen war.
Er fragte sie nach ihrem Befinden und im ersten Augenblick fiel es ihr schwer, das was sie fühlte in Worte zu fassen. Sie war so unglaublich glücklich und gerührt, aber auch aufgeregt und nervös.
„ Ich fühle mich großartig. “, beschrieb sie es letztlich in einem Satz und lächelte ihn an ehe sie ihn kurz küsste, „ Alleine die Tatsache hier zu sein, mit dir ist wunderbar. “

Gemeinsam genossen die beiden die Fahrt, doch nach einer Weile fiel Sandrine auf, dass der Fahrer wahrscheinlich nicht zu dem Hotel fuhr, das Josef für die beiden ausgesucht hatte. Prüfend sah sie den Vampir an, doch als dieser ihren Blick lediglich mit einem Grinsen quittierte, entschloss sie sich ihre Neugierde auf andere Art zu befriedigen –zumindest war es einen Versuch wert.
„ Dites-moi Monsieur, oú est-ce qu´on va? “, fragte sie den Fahrer und versuchte etwas aus ihm herauszubekommen, doch dieser zuckte lediglich grinsend die Schultern.
Gespielt empört sah sie Josef an und kniff die Augen zusammen, „ Du hast deine Leute sehr gut unter Kontrolle. “, stellte sie grinsend fest.

Kurz darauf hielten sie und Sandrine stellte fest, dass sie sich in Bercy befanden. Stirnrunzelnd sah sie zu Josef, doch der war bereits dabei, aus dem Auto zu steigen, um ihr von der anderen Seite die Tür zu öffnen. Mit leicht skeptischem Blick nahm sie seine Hand und ließ sich aus dem Wagen helfen. Sein Kommentar ließ auch sie grinsen, „ Ach was, … Sowas hätte ich mir eigentlich denken können. “
Er legte einen Arm um sie und wieder verspürte sie das wohlige Gefühl der Ungezwungenheit und Normalität, das sie auskosten wollte.
„ Voll und ganz. “, erwiderte sie schließlich lächelnd auf seine Frage, ob sie ihm vertraute. Er hatte sich viel Mühe mit alldem hier gemacht und sie hatte beschlossen sich darauf einzulassen. Egal wie luxuriös das hier war oder werden würde, sie wusste, dass er ihr eine Freude bereiten wollte und das wusste sie zu schätzen. Also galt es nun sich einfach darauf einzulassen.

Den kleinen Spaziergang durch den Park genoss die junge Frau in vollen Zügen. Sie spürte, wie gut ihr seine Nähe und die Umgebung tat und wünschte sich, dass dieser Tag nie enden würde. Umgeben von bekannten Gerüchen, Gemäuern und ihrer Muttersprache, die sie in den letzten 12 Jahren viel zu selten hatte anwenden können, gelang es ihr, sich vollkommen fallen zu lassen.
Erst als Josef am Ufer der Seine stehen blieb und sie fragte, ob sie nicht Lust auf eine Bootstour hätte, entdeckte sie das kleine Boot, nicht weit von ihnen entfernt.
„ Du bist ja völlig verrückt. “, war das Erste, was ihr einfiel, doch im nächsten Augenblick lächelte sie ihn liebevoll an und nickte.

Gemeinsam betraten sie das kleine Boot und natürlich wusste auch hier bereits jeder Bescheid, wohin es gehen sollte. Schon bald darauf starteten sie, am Bug stehend, die kleine Tour auf dem französischen Fluss.
„ Dir ist schon klar, dass das hier total klischeemäßig romantisch ist? “, fragte sie Josef, als sie sich schließlich zu ihm umdrehte und ihre Arme um seine Mitte schlang.
„ Aber das ist mir egal. Es ist wunderschön hier. “, sagte sie und lächelte schließlich ehe sich ihre Lippen wieder auf seine legten.
 
Der Vampir zog eine Augenbraue hoch, als Sandrine ihre Bedingungen für den nächsten Flugbegleiter stellte. „Ich denke nicht, dass er das überleben würde.“ stellte er mit einem breiten Grinsen fest. Nicht nur Sandrine konnte ihre Krallen ausfahren, doch seine würden durchaus gefährlicher werden. Der Gedanke, dass irgendein Kerl auch nur ein Auge auf die junge Frau warf, machte ihn alleine schon verrückt. Sicher würde er nicht jeden gleich umbringen lassen, dennoch war diese scherzhafte Drohung mit einer kleinen Wahrheit verbunden.

So sehr Sandrine die französische Luft genoss so sehr genoss es Josef ihr dabei zuzusehen, was seine Sehnsucht nach ihr nur noch größer machte. Sie in seinen Armen zu halten, fühlte sich wie immer wunderbar an und für einen Moment waren die Menschen um sie herum vergessen. Er küsste sie leidenschaftlich, bevor er ihr Zeit zum antworten gab. Ihr Kommentar über die Überlegenheit Frankreichs in dieser Angelegenheit ließ ihn grinsen. Er legte erneut seine Lippen auf ihr und sie verschmolzen in einen innigen Kuss, bevor er sich wieder von ihr löste, seine Hände immer noch an ihrem Körper. „Ich kann noch versuchen unserer Suite im Ritz gegen eine Gefängniszelle einzutauschen.“ schlug er grinsend vor. „Ich meine, wenn dir das lieber ist?“

Er küsste ihren Hals, wurde allerdings von dem anfahrenden Oldtimer abgelenkt. Der Wagen entsprach ganz seinen Vorstellungen und schaffte es sogar für einen Moment Josefs eingeschränkte Aufmerksamkeit zu bekommen, bevor Josef von Sandrines Kommentar wieder zurück geholt wurde. „Ich dachte, wann habe ich wohl das nächste Mal eine Chance auf einen echten Europäer?“
Er stellte sich direkt vor Sandrine und schaute ihr tief in die Augen. „Er ist wunderschön, findest du nicht auch? Und sieh dir erst diese Rundungen an.“ Seine Hand legte sich dabei erneut auf Sandrines Hüfte und mit einem Grinsen auf den Lippen drehte er sich wieder von ihr weg, um ihr schließlich die Tür zu öffnen.

Im Wagen, fragte er sie schließlich wie es ihr ginge. War sie noch immer so aufgeregt, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte? Sie sah etwas entspannter aus, aber Josef war sich in diesem Moment nicht sicher, was in der jungen Frau wirklich vor sich ging. Ihre Worte beruhigten ihn ein wenig und ihr Kuss, erinnerte ihn daran, dass er ihr in dieser Hinsicht vertrauen konnte. Sie würde ihm sagen, wenn es anders wäre.
„Ich wäre mit niemandem lieber hier, als mit dir.“ antwortete er ihr, bevor er ein weiteres Mal sanft seine Lippen auf ihre legte und schließlich mit seinen Lippen sanft über ihren Hals strich.

Wenn es nach ihm ginge, dann wäre der direkte Weg ins Hotel nicht gerade das schlechteste gewesen, doch wusste er auch, dass der Tag mit Sandrine in Paris ein ganz besonderer werden würde. Er freute sich auf jeden einzigen Moment und verzichtete für dieses besondere Erlebnis gerne noch eine Weile auf das Bett im Hotelzimmer.
Als Sandrine den Fahrer schließlich den Fahrer in ihrer Landessprache etwas fragte, ließ der Vampir von ihr ab und schaute sie prüfend an. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass er dir irgendetwas verrät?“ fragte er gespielt schockiert und quittierte ihre anschließende Feststellung mit einem überlegenen Lächeln.

Wenn er ehrlich war genoss er die leichte Verwirrung in Sandrines Blick, als der Wagen zu stehen kam und er ihr eine Hand zum Aussteigen reichte. „Gib es zu, du genießt es doch auch, oder?“ fragte er und schaute sie hoffnungsvoll an. Sie war kein Luxusgirl und ihr hätte ein Taxi ins Hotel und ein gemütlicher Stadtbummel sicherlich auch gereicht, aber es wäre nicht Josef, wenn er ihr nicht etwas großes, romantisches liefern würde. Vor allem wenn er die Möglichkeit hatte einen Tag mit der Frau seines Lebens in der Stadt der Liebe zu verbringen. Über die Antwort war er sich mittlerweile sicher. Auch wenn sie es vielleicht nicht gänzlich zugeben würde, hatte sie sich komplett auf den Tag mit ihm eingelassen und es freute ihn, wenn er an die kommenden Stunden dachte.
Auch wusste er mittlerweile, dass sie ihm vertraute, doch es erneut aus ihrem Mund zu hören, ließ ihn lächeln und sie erneut küssen, bevor sie sich auf den Weg durch den Park machten.

Josef konnte die Freude Sandrines nachvollziehen und langsam verstand er, was die junge Frau an Frankreich so liebte. Obwohl sie hier in der Hauptstadt des Landes unterwegs waren, waren die Menschen doch anders unterwegs als alleine in LA oder anderen großen amerikanischen Städten. Er sah mit jedem Moment, wie die Frau an seiner Seite weiter aufblühte und ihm gefiel das Strahlen in ihren Augen sehr.
Ihre Antwort auf die Frage nach einer Bootstour ließ ihn die Stirn runzeln und unschuldig mit dem Kopf schütteln. „Das Boot wartet auf uns,wir haben noch etwas Zeit bis zum Brunch. Ich wüsste nicht was daran verrückt sein sollte.“ erwiderte er und grinste schließlich, als sie mit einem Lächeln doch zustimmte. „Du wirst es nicht bereuen.“

Zusammen betraten sie das Boot und nachdem sie begrüßt wurden, machte sich der Kapitän daran, dass kleine Boot in Richtung Eiffelturm zu steuern. Sie würden eine Weile auf dem Wasser bleiben und viele der Sehenswürdigkeiten Paris von dort aus sehen können, doch in diesem Moment hatte Josef nur Augen für Sandrine.
„Ich dachte das gehört sich so, wenn man in der Stadt der Liebe ist?“ antwortete er unschuldig auf Sandrines Bemerkung des offensichtlichen Klischees. „Stört es dich etwa?“ Sie verneinte diese Frage sofort und als er ihre Lippen auf seinen spürte, hatte er für diesen Moment keine anderen Wunsch mehr, als diesen Moment für immer in die Länge zu ziehen.

Die Sonne schien angenehm und während Sandrine sich auf Deck einen Platz suchte, organisierte Josef etwas zu trinken. Die junge Frau hatte heute schon einmal den Alkohol abgelehnt, so ließ er sich nicht zu dem Champagner sondern einem Orangensaft hinleiten und auch wenn er einem Getränk ohne Alkohol, nicht wirklich etwas abgewinnen konnte, schenkte auch er sich ein Glas ein.
Die Gläser in den Händen kam er zurück und setzte sich neben Sandrine, bevor er ihr eines der Gläser reichte. „Auf einen wunderschönen Tag, mit einer wunderschönen Frau.“ sie stießen an und tranken einen Schluck. Josef ließ seinen Blick über das Ufer schweifen und landete doch schließlich wieder in Sandrines Augen. „Wie sagt man noch gleich 'Ich liebe dich' auf französisch?“
 
Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht, als Josef ihre Bemerkung über einen männlichen Flugbegleiter kommentierte. Dabei war ihr durchaus bewusst, dass hinter dieser Bemerkung sehr wohl ein Stückchen Wahrheit steckte, denn sie war sich durchaus bewusst, dass es für Josef ein Leichtes war, dies in die Tat umzusetzen. Doch diesen Teil blendete sie momentan erfolgreich aus. Eher gefiel es ihr, dass auch Josef hin und wieder mit seiner Eifersucht zu kämpfen hatte. Das machte es ihr einfacher ihre Aktion von vorhin zu verdauen.

Die beiden standen vor dem Flughafen auf dem Gehweg und vergaßen die Menschen um sich herum. Wie so oft wenn sie sich so nah waren, blendete Sandrine ihre Umgebung vollkommen aus. Sie grinste ihn herausfordernd an, als er meinte, dass er ihre Unterbringung noch umbuchen könne, „ Oh, daran habe ich keinen Zweifel. Aber weißt du, … ich denke wir versuchen es erst mal. “
Seine Lippen an ihrem Hals lenkten sie für einen kurzen Augenblick ab. Unter anderen Umständen würde sie ihn wahrscheinlich davon abhalten, wäre es ihr unangenehm sich so freizügig in der Öffentlichkeit zu verhalten. Doch Josef hatte diese besondere Anziehungskraft auf sie. Zudem war sie in ihrer Heimat und so glücklich, dass ihr alles andere egal war.
Sie kniff bei seiner Bemerkung grinsend die Augen zusammen, wohl wissend, dass er bei den Kurven wohl nicht mehr über den Wagen sprach. Schließlich konnte sie nur grinsend den Kopf schütteln und setzte sich schließlich in den Wagen.

Er fragte nach ihrem Befinden, worauf Sandrine im ersten Augenblick nichts anderes einfiel als zu lächeln. Sie war glücklich, was sollte sie anderes sagen? Dieses Mal las sie keine Sorge in seinen Augen, er wollte lediglich wissen, wie ihr die Reise bis hierher gefiel. Sie beide würden sich darauf einlassen müssen, dem anderen zu vertrauen. Doch bisher waren sie auf einem ganz guten Weg, fand sie.
Seine Aussage ließ sie lächeln und schon bald darauf, spürte sie seine Lippen erst auf ihren ehe sie langsam ihren Hals herunter wanderten. Sie seufzte leise, „ Ich dachte wir waren uns einig und wollten uns benehmen. “, murmelte sie, wobei sie sich ihr Grinsen nicht verkneifen konnte. Gegen den direkten Weg ins Hotel hatte sie in diesem Moment auch nichts. Doch sie ahnte bereits, dass Josef es nicht nehmen lassen würde, den Tag so wie geplant zu gestalten. Und wenn sie ehrlich war, überwog tatsächlich auch die Neugierde.

Das war wohl auch der Grund, weshalb sie ihr Glück beim Fahrer versuchte. Sie zuckte hilflos mit den Schultern, „ Ich dachte ich kann es mal versuchen. Immerhin ist meine Heimat, seine Heimat. Ich hatte gehofft, das würde die Sache einfacher machen. “, gab sie zu und grinste Josef ebenso an. Es tat ihr gut, diese Ungezwungenheit und sie selbst merkte, wie sie nach und nach auflebte und endlich alle Sorgen vergessen konnte.

Sie genoss die Fahrt und versuchte, wenn sie von Josef nicht allzu abgelenkt war, die Umgebung aus dem Wagen heraus wahrzunehmen.
Erst als der Wagen hielt und Josef ihr seine Hand zum Aussteigen reichte, schaute sie ihn wieder skeptisch an. Doch sein Kommentar ließ sie seufzen, „ Selbst wenn, ich würde es wohl niemals zugeben. Um es zu genießen, bin ich viel zu ungeduldig und neugierig. “, erklärte sie ihm grinsend. Und natürlich genoss sie es. So unangenehm es ihr anfangs gewesen war, welchen Aufwand er nur für sie betrieb. Sie wusste es zu schätzen und konnte es so langsam wirklich genießen.
Gemeinsam schlenderten sie durch den Park, blieben immer wieder stehen, genossen ihr Beisammensein, die Nähe des anderen, die Umgebung und auch die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlte. Sie fühlte sich beinahe wie eine Stadtführerin, als sie versuchte, Josef kleine Geschichten der einzelnen Orte zu erzählen die sie passierten. Seit ihrem letzten Besuch war eine Weile vergangen, doch dieser Ort hatte sich kaum für sie verändert.

Als sie am Ufer der Seine ankamen und Sandrine verstand, dass das kleine Boot, das dort stand für sie bestimmt war, schüttelte sie ungläubig den Kopf. Josef hielt es für selbstverständlich, es gehörte für ihn mit zu dieser Reise dazu. Kurz fragte sie sich, welche Überraschungen noch auf sie warteten. Doch letztlich beschloss sie, diesen Moment einfach zu genießen. Mit einem ´Bonjour Monsieur´ begrüßte sie den Kapitän, der ihr freundlich zulächelte.
Überwältigt von dem Flair, der allein von dem Boot ausging, wandte sie sich lächeln zu dem Vampir, der ihr dies alles möglich machte. Niemals hätte sie gedacht einen solchen Tag gemeinsam mit Josef hier zu verbringen. Umso mehr erfreute es sie, auch wenn sie normalerweise niemand war, der so viel Romantik brauchte. Es schmeichelte ihr dennoch sehr und inzwischen fiel es ihr immer leichter, sich auch darauf einzulassen. Die zwei hier auf dem Boot, ihre Lippen auf seinen, während sie die Arme umeinander geschlungen hatten. Mehr brauchte sie nicht.

Erst als Josef sich wieder etwas von ihr löste, grinste sie ihn an.
„ Wie gut, dass du direkt zugibst, dass dies hier die Stadt der Liebe ist. Unwissende behaupten ja es sei Venedig. “, erklärte sie und kniff die Augen zusammen, „ Aber ich bitte dich, wenn man sich das hier ansieht, erkennt man es doch sofort! “, sagte sie, während sie -in einen Armen- ihren Blick schleifen ließ.
Das Boot passierte viele Sehenswürdigkeiten vom Fluss aus und auch wenn Sandrine sie alle kannte, war es heute so, als erlebe sie es zum ersten Mal.
Sie ließ sich auf einem Sofa nieder, das mit mehreren großen und kleinen Kissen ausgestattet war und zum gemütlich machen einlud. Josef kehrte schon bald mit zwei Gläsern zurück und etwas erstaunt stellte sie fest, dass er sich für O-Saft entschieden hatte. Doch bevor sie etwas sagen konnte, besann sie sich eines besseren und erinnerte sich an ihre Abmachung. Sie hoffte einfach, dass er wusste, dass er wegen ihr auf nichts verzichten musste.

Sie lächelte bei seinem Tost, „ Auf erfüllte Träume und die Liebe des Lebens. “, sagte sie schließlich um seine Worte von vorhin zu wiederholen, ehe sie gemeinsam anstießen.
Für einen Augenblick legte sie den Kopf in den Nacken und schloss ihre Augen. Sie genoss die frische Luft und den leichten Wind, der ihr um die Nase wehte. Die Sonne schaffte es zwischendurch durch die Wolken, was Josef wahrscheinlich ganz gelegen kam. Doch auch wenn man spürte, dass der Herbst langsam einzog, konnte sie sich gerade nichts Schöneres vorstellen.
Sie stellte ihr Glas wieder auf den Tisch ehe sie sich lächelnd zu ihm beugte, „ Je t´aime. “, antwortete sie schließlich auf seine Frage ehe sie ihn sanft küsste. Niemals würde sie genug von diesen Lippen bekommen. Sie wusste nicht, ob es die Umgebung oder Josef selbst war, aber momentan fühlte sie sich einfach unbeschwert und wollte das Gefühl so lange es ging auskosten.

Sie genossen die Fahrt und wenn Sandrine es schaffte, sich mal von Josef, seinen Lippen, seinem Hals oder seinen Händen loszureißen, übernahm sie die Erklärungen zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten.
„ Weißt du … Oft habe ich früher als Kind gedacht, wie lächerlich sich die Touristen verhalten. Auf jedes Gebäude, jedes Gewächs ihre Kamera zu richten. Erst als ich in L.A. war und realisiert habe, dass ich wohl nie wieder zurückkehre, hab ich gemerkt, wie sehr es mir fehlt. “, sagte sie leise und griff nach seiner Hand, „ Dass wir jetzt hier sind… Es ist unbeschreiblich schön. “
 
Josef grinste als Sandrine ihn daran erinnerte, dass sie sich eigentlich benehmen wollten, während er mit den Fingern sanft ihre Lippen nachfuhr und sie schließlich über ihren Hals bis hin zu ihrem Dekolletee streichen ließ. "Hier sieht uns doch niemand." entgegnete er leise und küsste sie erneut sanft, aber fordernd. Selbst wenn er wollte, gelang es ihm in diesem Moment nicht die Hände von der jungen Frau zu lassen und er sah auch keinen Grund, wieso er dies tun sollte. Daran, dass Sandrine eventuell gerne etwas von der Gegend sehen konnte, dachte er nicht. "Ab Marseille haben wir unser eigenes Auto, dann kann ich das hier nicht mehr so einfach machen." Er ließ die Finger weiter über ihren Körper wandern, wobei er sie nun etwas leidenschaftlicher küsste.

Dass Sandrine den Fahrer gefragt hatte, wo er mit ihnen hin fahre, ließ ihn amüsiert den Kopf schütteln. "Du hast also gehofft er hat mehr Sympatie für dich, als für mich?" fragte er skeptisch und strich ihr dann langsam eine Haarsträhne hinter das Ohr. "Das hat er wahrscheinlich auch, aber er weiß auch wer ihn bezahlt." ein freches Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. "Und du solltest den armen Herren nicht so in Versuchung bringen."
Mit ihr zu albern machte Spaß und ging ihm so einfach von der Hand, dass er kaum einen Gedanken daran verlor. Sie hatten intensive Momente, wo alles was sie machten und sagten so viel Gefühl und Leidenschaft in sich trug, dass es kaum auszuhalten war und dann diese Momente, die mit Leichtigkeit geladen für eine wunderbar entspannte Atmosphäre sorgten. Sie harmonierten perfekt, auch wenn die Leidenschaft in dem ein oder anderen Moment überkochte, Josef würde es sich auf keinen Fall anders wünschen.

Er half ihr aus dem Wagen und sie erklärte ihm, dass sie es nicht zugeben würde, würde sie die Spannung genießen. Er grinste und zuckte mit den Schultern. "Ungeduld ist eine furchtbare Eigenschaft und deine Neugierte bringt dich noch in Teufels Küche." Bestimmt zog er sie an sich und küsste sie, "Das müssen wir dir irgendwie abgewöhnen." Natürlich meinte er diese Kommentare nicht ernst, was Sandrine sicherlich auch verstand. Er liebte alle ihre Eigenschaften, denn sie machten sie zu der Frau, die sie war und von keiner anderen würde er so angetan sein, wie von ihr.
Der Spaziergang durch den Park war angenehm und entspannend. Er lauschte Sandrines Worten, die ihm zu dem ein oder anderen Platz eine kleine Anekdote erzählen konnte. Er fragte sich, wie oft die junge Frau wohl schon in Paris gewesen war und damit eröffnete sich auch die Frage mit wem sie wohl schon hier in Paris gewesen war. Auch sie hatte ein Leben vor dem Vampir und auch wenn sie noch jung war, als sie von Frankreich nach Paris kam, konnte sich Josef durchaus vorstellen, dass sie schon damals sehr begehrenswert war.

Er verwarf diese Gedanken und konzentrierte sich auf Sandrines Stimme, die so wunderschön war, dass es ihm leicht fiel alles andere auszublenden. Ihr Lachen, als sie ihm von irgendetwas erzählte, was er nicht wirklich ganz mitbekam, klang wie Musik in seinen Ohren und ein verliebtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. Er würde ihr ewig zuhören können, wobei die Worte in diesem Moment nicht das entscheidende waren. Trotzdem versuchte er ihren Geschichten zu folgen.
Josef genoss den Moment, als Sandrine etwas überrascht feststellte, dass das Boot am Ufer der Seine nur auf die beiden wartete. Ihr Lächeln zeigte dem Vampir wie entspannt sie war und ließ ihn erneut feststellen, dass er doch richtig gehandelt hatte. Selbst wenn es ihr zu beginn schwer gefallen war, sich auf seine Art und Weise dieser Reise einzulassen, so genoss sie nun doch die kleinen Überraschungen, die auf sie warteten.

Das Boot war mehr, als er sich vorgestellt hatte. Es war nicht sehr einfach gewesen eine private Fahrt auf der Seine zu bekommen, vor allem nicht in der kurzen Zeit, doch Josefs Kontaktmann hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt und das Ambiente, ließ selbst Josef staunen. Es war genau das Richtige für ein wenig Zweisamkeit. Bevor sie aber das Boot genauer erkunden würden, nahm er die junge Frau erneut in seine Arme und küsste sie. Ihre Ausführung zu der Stadt der Liebe, ließen ihn schmunzeln. "Ich bitte dich." bemerkte er leicht abfällig. "Venedig kann man im Sommer kaum besuchen und es wimmelt von Ratten." Er folgte ihrem Blick über die Ufer von Paris und nickte zustimmend. "Vor allem wäre es sehr umständlich gewesen vor dem Besuch in deiner Heimat noch einen Abstecher in Venedig zu machen." Wieder glitt ein Grinsen über seine Lippen, während die beiden sich voneinander lösten und Josef sich auf den Weg machte Getränke zu besorgen.

Ihr Tost ließ ihn Lächeln und er beobachtete Sandrine, wie der Wind durch ihr Haar wehte. Auch er ließ den Moment eine Weile auf sich wirken. Der Wetterbericht hatte nicht gelogen, was es für ihn überhaupt erst möglich machte dies mit der jungen Frau zu erleben. Die Sonne ließ sich nur selten Blicken und es gelang dem Vampir so das herbstliche Wetter auch an diesem Vormittag genießen zu können. Mehr Sorgen machte ihm der Aufenthalt in Südfrankreich. Wahrscheinlich würde er sich die meiste Zeit drinnen aufhalten müssen, doch über diese Zeit wollte er jetzt noch nicht nachdenken. Solange das Wetter für den heutigen Tag so bleiben würde, war er zufrieden.
Die beiden verbrachten die Bootsfahrt in zärtlicher Zweisamkeit und wieder wanderten Josefs Gedanken zum Hotelzimmer. Während Sandrine seinen Hals küsste und er sich dabei leicht zurück lehnte, merkte er wie groß sein Verlangen nach der jungen Frau war. "Du raubst mir den Verstand." flüsterte er während er seine Hände in ihren Haaren vergrub. Es war ganz gut, dass die beiden sich ab und an voneinander lösten und Sandrine ihm etwas über die Gegend erzählte. Auch wenn er Paris schon zuvor gesehen hatte, hörte sich aus ihrem Mund alles gleich viel spannender an.

Das Boot legte schließlich in der Nähe des Eiffelturms an und Josef und Sandrine verabschiedeten sich dankend von der Crew. Josef geleitete die junge Frau zurück zum Ufer und im Nu befanden sich die beiden in Mitten geschäftiger Touristenmassen. Josef dachte an die letzten Worte der jungen Frau und erkannte, dass er doch leicht egoistisch mit der gemeinsamen Zeit bis jetzt hier in PAris umgegangen war. "Hättest du denn gerne ein paar mehr Fotos gemacht?" fragte er, als er hoch zu der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit Paris schaute. "Ich habe nicht darüber nachgedacht, dass es dir vielleicht wichtig sein könnte." er schaute wieder zu Sandrine und ergriff ihre Hand. "Wir hätten noch einen Moment Zeit, wenn du jetzt deine Kamera zücken wolltest?"
 
Sein Kommentar und sein leidenschaftlicher Kuss ließen sie erst grinsen, ehe sie diesen ebenso leidenschaftlich erwiderte. Sanft strich sie ihm über die Brust und spielte an den Knöpfen seines Hemdes, bevor sie ihn wieder ansah.
„ Ach weißt du, du könntest mich fahren lassen. “, sagte sie leise während sie von den Hemdknöpfen abließ und mit ihren Fingern langsam über seine Schulter und schließlich seinen Arm strich.
„ Dann könntest du tun was du willst. “, schlug sie ihm grinsend vor, bevor sie ihn wieder an sich zog und küsste.

So viel Leidenschaft sie auch in sich trugen und ihr freien Lauf ließen, schafften sie es doch, sich zum Ende der Fahrt einigermaßen zusammenzureißen. Dies war unter anderem Sandrines Versuch geschuldet, den Fahrer zu bestechen und herauszufinden, was als nächstes geplant war.
„ Vielleicht. “, gab sie zu, als Josef meinte, dass er sie wahrscheinlich sympathischer fand, aber er ihn bezahlte, „ Aber ich musste es einfach versuchen. “
Grinsend zuckte sie mit den Schultern. Erst nachdem sie ein paar Sätze auf Französisch mit ihm gewechselt hatte, merkte sie, wie sehr ihr ihre Muttersprache eigentlich gefehlt hatte. Sie war inzwischen seit zwölf Jahren in L.A., aber noch immer hörte man einen leicht französischen Akzent, der ihr selbst kaum auffiel. Umso mehr freute sie sich diese in den nächsten Tagen häufiger anwenden zu können.

Sie ließ sich von Josef aus dem Wagen helfen und zuckte bei seinem Kommentar mit den Schultern, „ Das mag sein. Aber vielleicht mag ich ja die Gefahr. “, murmelte sie, „ Na da bin ich mal gespannt, wie du das machen willst. “
Sie grinste ihn an, bevor sie sich widerstandslos in seine Arme ziehen ließ und seinen Kuss erwiderte. Sicherlich war sie das komplette Gegenteil von jemandem, der sich gerne in Gefahren stürzte. Ihr Leben lang war Sandrine vorsichtig gewesen. Ihr Beitritt bei dieser Sekte war das abenteuerlichste, was sie jemals getan hatte - bis sie Josef traf.

Sie genoss den Spaziergang durch den Park und erstaunlicherweise fiel es ihr inzwischen immer einfacher, dem Vampir gegenüber von ihrer Vergangenheit zu sprechen. Seit dem Abend, an dem sie ihm die Wahrheit über sich und die Sekte gesagt hatte, war etwas mit ihr geschehen. Sie vertraute ihm, mehr sogar. Sie hatte das Bedürfnis, Erinnerungen mit ihm zu teilen, ebenso wie die Gegenwart und Wünsche für ihre Zukunft.

Die Fahrt mit dem Boot überstieg bereits ihre Vorstellung für den heutigen Tag. Josef hatte sich mit allem so viel Mühe gegeben und sie hatte sich anfangs so dagegen gesträubt. Inzwischen fand sie es nicht mehr so schlimm und musste zugeben, dass sie sich daran gewöhnt hatte.
Sie konnte sich ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen, als auch Josef ihr bei der Frage ´Paris oder Venedig´ zustimmte.
„ Umständlich, pah … Völlig unnötig, wenn man das hier haben kann. “, versicherte sie grinsend ehe ihr Blick an das gegenüberliegende Ufer der Seine glitt, an dem sie unter anderem Notre Dame oder das Musée d’Orsay vorbeikamen.

Die zärtliche Zweisamkeit, die sie auf dem Boot genossen zauberte Sandrine immer wieder ein Lächeln auf die Lippen. Es war auch für sie ganz gut, sich hin und wieder mit den Erklärungen der Sehenswürdigkeiten ablenken zu können, denn auch sie spürte das Verlangen nach seiner Nähe in sich aufkommen. Allerdings waren sie hier nicht alleine, immerhin waren da noch der Kapitän und die Crew und sie offen sie war, wollte sie ihnen ungern eine solche Show liefern.

Nachdem das Boot angelegt hatte, ging sie gemeinsam mit Josef von Bord, bedankte sich aber nochmal lächelnd bei der Crew, „ Merci beaucoup, Monsieur. Il était une promenade á couper le souffle. “
Erst als sie Josefs fragenden Blick sah, musste sie grinsen, „ Du verstehst wirklich kein Wort, oder? “, stellte sie fest, „ Hmm, verlockend … “
Sie war sich sicher, dass er mit seinen über 400 Jahren sicherlich ein wenig französisch sprach, aber anscheinend nicht so gut, dass er verstand, was sie sagte.
„ Hmm, keine Angst. Nach diesen Tagen wirst du nichts anderes mehr sprechen wollen. “, versprach sie ihm grinsend ehe sie ihn kurz küsste.

Sie wurde von den Menschenmassen, die sie plötzlich umgaben abgelenkt. Etwas, das sie weniger vermisst hatte, aber ebenso aus L.A. an bestimmten Orten kannte. Das gehörte einfach dazu.
Seine Frage riss sie aus ihren Gedanken und sie sah ihn überrascht an, „ Nein, im Moment will ich die Tatsache genießen, dass ich jederzeit wieder herkommen könnte. Man merkt meistens erst wie sehr einem etwas fehlt, wenn es nicht mehr da ist oder man es jeden Tag sehen kann. “, sagte sie lächelnd und drückte seine Hand kurz, „ Aber vielleicht kannst du dich auf ein oder vielleicht sogar zwei Fotos einlassen. Später. Ich weiß, du warst davon mal nicht begeistert, aber weißt du … die Umstände haben sich geändert. “

Für einen Moment lang sah sie an und vergaß die Menschen um sich herum. Sie erinnerte sich an den Abend am Strand, an dem eines ihrer Lieblingsbildern entstanden war. Das alte Ehepaar. Sie wusste noch, wie gern sie damals auch eins von Josef gemacht, er sich aber geweigert hatte. Vielleicht konnte er sich auf diese Reise darauf einlassen.
„ Es wäre auch nur für mich, auch wenn ich davon überzeugt bin, dass wir als Team -ich als Fotografin, du als Fotomodell- ziemlich schnell ziemlich viel verdienen könnten. “, versuchte sie ihm grinsend Honig ums Maul zu schmieren.
 
Josef lachte über ihren Vorschlag, obwohl er sich nur schwer konzentrieren konnte solange ihre Hand an seinem Hemdknopf beschäftigt war. "Ich dachte eh, dass du fährst." meinte er dann grinsend. "Immerhin kennst du dich dort um einiges besser aus als ich." Ihre Finger auf seinem Arm, hinterließen eine leichte Gänsehaut und schließlich verschränkten sie ihre Finger wieder miteinander. Josef lehnte sich vor und legte seine Lippen an ihr Ohr. "Ich glaube allerdings nicht, dass du dich konzentrieren kannst, wenn ich tue was ich will." Erst dann ließ er sich widerstandslos von Sandrine an sich ziehen und genoss ihre zärtlichen Küsse.

Als sie aus dem Wagen ausgestiegen waren erklärte sie ihm grinsend, dass sie ja eventuell die Gefahr mochte und Josef zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Wäre er nicht gerade so entspannt, hätte dieses Kommentar locker eine Diskussion auslösen können. Der Vampir wusste sehr wohl, dass Sandrine an seiner Seite nie wirklich frei von Gefahren leben würde. Er hatte sich so lange darüber Sorgen gemacht, bis er sich komplett von ihr abgewendet hatte. Dies wusste er nun, war der größte Fehler den er je begangen hatte. Er würde dafür sorgen, dass es so weit nie wieder kommen würde. Doch bevor er irgendetwas sagte, was er später bereuen würde, küsste er die junge Frau und sah sie schließlich grinsend an. "Ich habe meine Mittel und Wege, du wirst es schon sehen."

Hätte man ihm vor einer Weile gesagt, dass er mit einer Frau an der Hand eines Tages durch Paris schlendern würde, hätte er wahrscheinlich gelacht. So war er doch eigentlich überhaupt kein Beziehungstyp und auch wenn er wusste wie man Romantik schreibt, so verzichtete er meistens darauf. Mit Sandrine war alles anderes. Auch wenn er wusste, dass diese Auszeit in Frankreich etwas besonderes war und sich in LA so sicherlich nicht mehr ganz wiederholen würde, so genoss er die Zeit mit der jungen Frau in vollen Zügen und es war ihm egal, ob sie händchenhaltend durch den Park spazierten oder sonst irgendetwas machen würde. Er merkte wie glücklich es Sandrine machte und dies war in diesem Moment dies, was für ihn am bedeutendsten war.

Ihre Unterhaltung über die Vorteile Paris gegenüber Venedig ließ ihn schmunzeln. Sie hatte schon immer eine starke Meinung zu einigen Themen und vor allem ihre Verbundenheit zu ihrem Heimatland amüsierte den Vampir ein wenig. "Ich wäre gerade an keinem anderen Ort lieber als hier mit dir." erklärte er schließlich leise und suchte erneut ihre Lippen, um diese sanft zu küssen. Sie genossen die Zweisamkeit und Josef musste sich stark zusammen reißen nicht zu weit zu gehen. Die Tatsache, dass sie nicht die einzigen auf diesem Boot waren, hielt wohl beide davon ab, sich völlig ihrer Leidenschaft hinzugeben. Doch auch so genoss er jeden einzelnen Moment mit Sandrine an seiner Seite.

Die junge Frau verabschiedete sich von der Crew und Josef konnte auch dann die Augen nicht von ihr lassen. Selbst wenn er wirklich wenig verstand von dem was sie sagte, hörte sich einfach jedes Wort aus ihrem Mund bezaubernd an. Als sie ihn fragte, ob er etwas verstand grinste er. "Ich verstehe ein wenig." erklärte er ihr dann, als er wieder nach ihrer Hand griff und die beiden in Richtung Eiffelturm liefen. "Du hast dich für die Fahrt bedankt und ihnen erzählt, dass du keinen besseren Mann an deiner Seite haben könntest, als mich." sein Grinsen wurde breiter und er zog die junge Frau sanft an sich. "Sois sur que je t'aime infiniment." flüsterte er leise und küsste sie zärtlich.

Schließlich fragte Josef Sandrine, ob sie den Wunsch verspürte nun ein paar Fotos zu machen. Er wusste, dass auch dies eine ihrer Leidenschaften war und bis zu diesem Zeitpunkt hatte er ihr nicht wirklich die Möglichkeit dazu gegeben. Doch es schien, dass sie es kaum störte. Er nickte, als sie ihm erklärte, dass sie es genoss zu wissen, dass sie jederzeit wieder an diesen Ort kommen konnte. Josef ignorierte das Gefühl in seinem Magen, dass ihn darauf aufmerksam machen wollte, wie sehr Sandrine in ihrer Heimat angekommen war. Sie waren noch nicht mal in der Gegend in der sie aufgewachsen war, hatten ihre Familie noch nicht besucht und schon jetzt strahlte die junge Frau auf eine Art, die er so noch nicht bei ihr gesehen hatte. Verbunden mit diesem Gedanken war allerdings auch die Angst, sie würde sich doch für eine Zukunft in Frankreich entscheiden.

Ihre Frage riss ihn aus den Gedanken und er räusperte sich - ein verzweifelter Versuch irgendwie das Thema zu wechseln. "Sandrine sei mir nicht böse." begann er leise und versuchte die richtigen Worte zu finden. "Ich und Kameras, wir werden wohl nie gute Freunde werden." Er lächelte der jungen Frau zu und nahm sie sanft in den Arm. "Ich genieße die Momente lieber life, als sie danach auf irgendwelchen Fotos zu betrachten."
Ihre Worte ließen ihn schließlich doch grinsen. "Eine Karriere als Model werde ich auf keinen Fall einschlagen, dem kannst du dir sicher sein." Er strich ihr sanft durch Haar und nahm schließlich ihre Hand, während er ihr in die wunderschönen Augen blickte. "Ich überlege es mir, okay?" Es war ihm beinahe unmöglich ihr einen Wunsch abzuschlagen. "Lass uns erst was Essen gehen."

Nachdem er sie erneut kurz geküsst hatte, führte er Sandrine an den Menschenmassen vorbei in Richtung des Eiffelturms. Es dauerte nicht lange, bis er aufgefordert wurde eine Karte zu zeigen und als er ihre Tickets abgab, verwandelte sich der Ausdruck in dem Gesicht des Wachmannes und er führte sie freundlich lächelnd zu seinem Eingang, am Fuße des Denkmals. Von dort aus ging es weiter in einen Aufzug und ehe sie sich versahen wurden sie von einer hübschen jungen Kellnerin an ihren Tisch geführt.
"Du warst sicherlich schon mal auf dem Eiffelturm?" fragte er Sandrine neugierig, während er seinen Blick über die atemberaubende Aussicht schweifen ließ.
 
Die Fahrt mit dem Auto verging beinahe wie im Flug für Sandrine. Zwischen den wenigen Augenblicken, an denen sie es mal schaffte, sich von dem Mann an ihrer Seite zu trennen, schaute sie aus dem Fenster. Sie sprachen über die kommende Zeit in Marseille und zu ihrer Überraschung hatte Josef sich tatsächlich gedacht, dass sie fahren sollte. Sie hatte ihn für jemanden gehalten, der immer gern selbst am Steuer saß, doch umso mehr erfreute sie sich nun über die Veränderung und die Andeutungen, die er darüber machte. Ein breites Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus ehe sie ihm versicherte, dass sie eine ausgezeichnete Fahrerin sei, zudem immer sehr konzentriert.

Als sie ausgestiegen waren und ihr anfängliches Geplänkel sich um Sandrines Gefahrensuche und Risikobereitschaft drehte, war sie sich plötzlich nicht mehr so sicher, ob dies das richtige Thema für diesen Tag war. Bisher waren sie so zwanglos und entspannt gewesen, sie war sich durchaus bewusst, dass dieses Thema in anderer Situation sicherlich noch für Diskussionsstoff sorgen würde. Immerhin war das bis vor einem Jahr und noch vor ein paar Wochen das Thema zwischen ihnen gewesen. Josef hatte gedacht, dass wenn er sich von ihr fernhalten würde, sie vor etwas beschützen zu können von dem er glaubte, dass Sandrine es nicht kannte. Erst vor einigen Wochen statte er feststellen müssen, dass Sandrine die Gefahren mit Vampiren sehr wohl kannte. Sie war sich bewusst, dass es etwas anderes war, wenn sie als seine Partnerin gesehen wurde und sicherlich gab es Gefahren, von denen Sandrine nicht mal etwas ahnte. Aber Fakt war, dass sie auch ohne Josefs Anwesenheit irgendwie in Gefahr war.
Dankbar dafür, dass er es dabei beließ, ließ sie sich in seine Arme ziehen, „ Hmm, ich freu mich darauf. “, sagte sie schließlich, ehe sie grinste und seinen Kuss erwiderte.

Sie genossen die Zeit in vollen Zügen und auch als sie auf dem kleinen Boot über die Seine schipperten, nahm das Glücksgefühl der jungen Frau nicht ab.
Sie spürte wie immer den Drang in sich, ihre Heimat verteidigen zu müssen. Nicht, dass sie mit Josef darüber diskutierte, aber in solchen Momenten wurde ihr immer wieder bewusst, wie sehr sie doch mit ihrer Heimat verbunden war - auch nach zwölf Jahren.
Es kam ihr noch immer vor wie ein Traum. Innerhalb weniger Tage hatte sich so vieles verändert. Sie war hier, mit Josef. Sie war sich endlich sicher, dass er ebenso für sie empfand, wie sie für ihn. Auch wenn sie sich bewusst war, dass es nicht hieß, es würde keine Probleme geben. Aber sie waren hier und verhielten sich wie zwei Teenager, die kaum die Finger voneinander lassen konnten. Und zum anderen war sie wieder in Frankreich, nach so langer Zeit. Morgen schon würde sie ihre geliebten Eltern in die Arme schließen und wenn sie nur daran dachte, lief ihr ein Schauer über den Rücken. In diesem Moment war sie einfach glücklich, und sie wollte versuchen sich dieses Gefühl so lange wie möglich zu erhalten.

Etwas traurig, dass die Tour bereits zu Ende war, verließen die beiden das Boot ehe sie sich von der Crew verabschiedete. Sie genoss es, wieder in ihrer Muttersprache zu sprechen und wenn sie zugab, genoss sie es auch ein wenig, dass sie Josef in dieser Hinsicht -wenn auch nur ein wenig- überlegen war.
Sie lächelte, als Josef ihre Hand ergriff und sie sich gemeinsam auf den Weg zum Eifelturm machten. Über seinen Versuch ihr Gesagtes zu übersetzen musste sie lachen, „ Genau das war es, was ich ihnen gesagt habe! “, bestätigte sie ehe sie sich in seine Arme ziehen ließen. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, was die Leute wohl von ihnen dachten, die zwei Verliebten, die keine Gelegenheit ausließen, sich zu berühren oder zu küssen. Doch tatsächlich gefiel ihr dieser Gedanke und sie erwiderte seinen Kuss ebenso zärtlich.
„ Je ne pouvais pas imaginer un meilleur homme á côte de moi que vous l´imaginez.” , flüsterte sie grinsend, womit sie die Worte, die er eben gemeint oder gewünscht hatte, zu hören nun wirklich sagte ehe sie sich gemeinsam weiter auf den Weg zum Eifelturm machten.

Bereits als sie das Thema mit den Fotos angeschnitten hatte, ahnte sie bereits in welche Richtung es gehen würde. Sie wusste, dass Josef nicht viel davon hielt, wenn auch nicht wieso. In Zeitungen war er ständig auf irgendwelchen Fotos und sie fragte sich, was wirklich dahinter steckte. Weshalb wehrte er sich so dagegen? Doch dies waren eindeutig zu viele bedeutsame Fragen für diesen Tag. Sie sah zu ihm rüber und auch er schien für einen kurzen Moment in seine Gedanken vertieft zu sein. Sie ließ sich widerstandslos in seine Arme ziehen und wie selbstverständlich schlang sie ihre um seine Mitte.
„ Berufskrankheit. “, winkte sie schließlich lächelnd ab, bevor sie ihn ansah, „ Auch wenn ich dir das mit der Kamera und dir nicht abkaufe, … Ich nutze diese Art und Weise um besondere Momente festzuhalten. Auch wenn ich sie wie du ebenso gern live erlebe, manchmal hab ich das Gefühl, es reicht nicht aus es nur in meiner Erinnerung abzuspeichern. “, versuchte sie ihm zu erklären. Sie war sich bewusst, dass dies für ihn, aus welchem Grund auch immer, ein großer Schritt war, aber sie vertraute ihm und wenn er für das alles noch etwas Zeit brauchte, würde sie ihm die geben. Sie legte eine Hand auf seine Wange und sah ihn an, „ Es ist okay. “, versicherte sie ihm schließlich ehe sie sich schließlich gemeinsam auf den Weg machen, um etwas essen zu gehen.

Mit erstauntem Gesichtsausdruck beobachtete sie Josef dabei, wie er sich mit ihr gemeinsam den Weg durch die Menschenmassen und schließlich auch vorbei an dem Wachmann bahnte, der sie freundlich empfing sobald er den Aufdruck auf der Karte gelesen hatte. Sie lächelte ebenso freundlich zurück und betrat gemeinsam mit Josef den Aufzug. Grinsend erinnerte sie sich an mehrere Situationen der beiden, in denen sie gemeinsam im Aufzug standen, so dicht zusammen mit ihren geballten Emotionen, das es kaum auszuhalten war.

Das ´Pling´ riss sie aber schließlich aus ihren Gedanken und ehe sie groß reagieren konnte, war da bereits die junge, gut aussehende Kellnerin, die sie freundlich zu ihrem Tisch führte.
„ Hast du mit Absicht nur junge, attraktive Frauen für diese Reise gesucht? “, fragte sie, konnte sich aber letztlich das Grinsen nicht verkneifen. Sie war über ihre Eifersucht -zumindest was Flugbegleiterinnen und Kellnerinnen anging- hinweg.
Sie kamen an ihrem Tisch an und nachdem Josef ihr den Stuhl zu Recht gerückt und er sich ebenfalls gesetzt hatte, ließ sie den Blick über die Stadt schweifen.„ Tatsächlich war ich erst ein Mal hier oben und das ist schon eine halbe Ewigkeit her. “, gab sie lächelnd zu ehe sie dem Mann ihr gegenüber wieder in die Augen sah.
„ Heute gefällt es mit tausend Mal besser. Woran das wohl liegt… “, sagte sie verheißungsvoll und grinste ihn an.
 
Es war eine schöne Fahrt auf der Seine, die die beiden miteinander verbrachten. Die dunklen Gedanken die sich noch kurz vorher in seinen Kopf eingeschlichen hatten, waren wieder weit in eine hintere Ecke seines Bewusstseins verschwunden und er genoss jede noch so kleine Berührung, jedes Lächeln und jedes Wort der jungen Frau. Es schien ihm, als hatte er noch nie wirklich darauf geachtet wie schön Paris eigentlich war, waren seine letzten Aufenthalte in der Hauptstadt Frankreichs, doch vor allem geschäftlicher Natur und seine Dienstwege beschränkten sich meistens vom Hotel zu irgendwelchen Firmengebäuden und weiter in die nächstgelegene Bar. Doch die alten Bauwerke der Stadt faszinierten ihn, lebte er doch selbst in einer Stadt, die um einiges jünger war, als er selbst. So ließ er sich es nicht nehmen seinen Blick das ein oder anderen mal über das Ufer des Flusses schweifen zu lassen, wann immer es ihm gelang seine Augen von der Frau an seiner Seite zu nehmen.

Sandrine hatte recht, wenn er die junge Frau in ihrer Muttersprache reden hörte, so wünschte er sich, sich noch besser in dieser Sprache ausdrücken zu können. Er verstand das meiste, was gesagt wurde, auch wenn er sich schwer damit tat dem schnellen Sprachfluss zu folgen, doch konnte er nur bedingt ausdrücken, was er Sandrine gerne sagen würde. So würde er sich sicherlich nicht darauf einlassen sich für eine Weile mit ihr auf französisch zu unterhalten, fühlte er sich dabei nicht im Geringsten schlagfertig genug. Doch es reichte aus ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte und dies reichte für den Moment vollkommen aus. Ihre Worte ließen ihn schmunzeln und so standen sie unter dem Eiffelturm, miteinander verschlungen und küssten sich innig. Die Menschenmassen waren für einen Moment vergessen, wobei es Josef auch nicht störte, dass die ganze Welt erfuhr, wie sehr er die Frau in seinen Armen begehrte.

Das Thema Fotographie rüttelte schließlich an einer Stelle, die nicht ganz so angenehm für den Vampir war. Selbst genau konnte er nicht einordnen wo die große Abwehr in ihm her kam, doch war er in diesem Moment noch nicht bereit dazu über seinen Schatten zu springen. Es gab genügend Fotos von ihm in den Medien, Fotos von Benefizveranstaltungen, öffentlichen Auftritten und einige seiner Parties, doch damit war es genug. Josef bezahlte einige Anwälte, dafür zu sorgen, dass keine privaten Fotos, oder vor allem jene, die er nicht vorher abgenickt hatte, an die Öffentlichkeit gelangten. Es war wohl seine Berufskrankheit, darum bemüht zu sein, keine schädlichen Schlagzeilen aufzubringen und schon alleine der Gedanke daran, dass Fotos einer solch intimen Zeit existieren würden, ließ ihm diese Sache unbehaglich werden.
"Ich bin mir sicher wir werden einen Kompromiss finden, irgendwann." sagte er zärtlich, als ihre Hand auf seiner Wange lag und er schätzte es sehr, dass sie nicht weiter darauf bestand. Ihre Lippen fanden sich erneut und schließlich war es an der Zeit ihre Reservierung wahr zu nehmen.

Ungewollt, zogen die beiden einige Augenpaare auf sich, als sie durch wartende Menschenschlangen geführt wurden. Josef zwinkerte Sandrine zu, deren Hand er immer noch mit seiner verschlungen hatte. "Bist du nicht froh, dass wir nicht dort hinten anstehen müssen." Er wusste inzwischen, dass ihr all das nicht wichtig war und doch genoss der Vampir die Unkompliziertheit, die sein Status mit sich brachte. Er würde sich nie damit anfreunden können in irgendeiner Reihe zu warten, oder sogar möglicherweise in irgendeinem Restaurant einen Tisch verweigert zu bekommen. Es war ihm nicht daran gelegen Sandrine davon zu überzeugen, dass seine luxuriöse Lebensweise die einzig wahre war. Mit ihr zusammen genoss er jeden kleinen Moment egal wie spektakulär oder normal er war. Doch genoss er es sie ab und an ein wenig aufzuziehen vor allem nach ihrem Streit in Flugzeug, bei dem sie ihm an den Kopf geschmissen hatte, wie wenige ihr sein Reichtum bedeutete.

Die Kellnerin brachte sie freundlich und zuvorkommend an ihren Tisch und erklärte gleich mit der Karte zurück zu sein, als Sandrines Kommentar den Vampir aufhorchen ließ. Erst ihr breites Grinsen im Gesicht entspannte ihn wieder. Auch sie wusste ihn aufzuziehen und diese Leichtigkeit genoss der Vampir in vollen Zügen. "So viel Einfluss ich auch immer habe, ich glaube nicht, dass ich ein Mitspracherecht habe, wen der Manager dieses Restaurants für ihn arbeiten lässt." konterte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen. "Dir scheint aber überhaupt nicht aufzufallen, wie viele Männer ein Auge auf dich geworfen haben." erklärte er weiter und sein Gesichtsausdruck verhärtete sich etwas. Auch wenn er wusste, dass er in dieser Hinsicht momentan nichts zu befürchten hatte, waren ihm die Blicke nicht entgangen, die sich auf Sandrine legten, egal wo sie waren. Sie war eine wunderschöne Frau und er musste sich stark zusammenreißen nicht aus der Haut zu fahren, wenn ein Möchtegern-Casanova versuchte, die junge Frau mit seinen Augen auszuziehen.

Es war zu schön an diesem Ort, um sich weiter mit diesen Gedanken zu beschäftigen, so wechselte er erneut das Thema, während seine Augen nun Paris von oben beobachteten. Der Ausblick ähnelte dem auf seinem Dach, doch war er ihm selbstverständlich lange nicht so vertraut. Sandrines Antwort ließ ihn wieder zu ihr blicken. Er nickte als sie erklärte, dass sie erst einmal bis jetzt auf dem Eiffelturm gewesen war und wieder fragte er sich, wer sie damals begleitet hatte, doch er sprach diese Frage nicht aus.
Ihr Kommentar ließ auch ihn grinsen und er fasste über den Tisch, um nach ihrer Hand zu greifen. "Vielleicht ist das Wetter heute schöner?" versuchte er ihre rhetorische Frage zu beantworten. "Oder dein geschultes Auge als Fotografin, nimmt die Welt nun mit ganz anderen Augen wahr?." Sanft strich er mit dem Daumen über ihren Handrücken und lächelte sie liebevoll an.

Die Kellnerin brachte die Karte und sprach einige Empfehlungen aus. Wie immer bestellte Josef eine Flasche Champagner und für ihn eine kleine Portion irgendeines Frühstücks. Es war ihm gleich was er aß, schmeckte es alles nach nichts. Doch hatte er sich angewohnt in einem Restaurant irgendetwas zu essen, um nicht aufzufallen. Vor allem bei Geschäftsessen wunderte man sich oft über Josefs kargen Appetit, welchen er oft mit charmanten Kommentaren überspielte und auch wenn Sandrine genau wusste wieso er nicht aß, so würden ihnen so einige neugierige Blicke des Personals erspart bleiben. Dankend gab er der Kellnerin seine Karte zurück, während er darauf wartete, dass auch Sandrine ihre Bestellung aufgab.
 
Auch wenn die junge Frau es nur ungern zugab, denn all dieser Luxus war noch immer ungewohnt sie, aber sie genoss die Zeit. Sicherlich hätte ihr auch ein einfacher Spaziergang und ein Baguette auf die Hand genügt. So abgedroschen es klang, aber für sie war hauptsächlich wichtig, überhaupt hier zu sein und das mit Josef. Der Rest war tatsächlich Luxus, den es obendrauf gab, der aber keinesfalls notwendig war. Und doch war sie sich bewusst, dass sie sich wohl oder übel daran gewöhnen musste, wenn sie mit Josef zusammen war. Das hatte er bereits mehrfach angedeutet. Und dabei wusste sie, dass es ihm nicht darum ging, mit irgendetwas anzugeben oder sich mit etwas zu profilieren. Er wollte ihr etwas Gutes tun und sie an seinen Privilegien teilhaben lassen.

Gerne hätte sie gewusst, was in seinem Kopf vorging, als sie das Thema der Fotos angesprochen hatten, doch Sandrine merkte, dass irgendetwas Josef davon abhielt hier ebenso unbekümmert zu sein wie vielleicht bei anderen Themen. Vielleicht hatte er Angst, dass etwas gegen ihn oder sie verwendet werden konnte, sie wusste es nicht. Er hatte gern die Kontrolle über alles und vielleicht hatte er durch solche privaten Fotos die Sorge diese zu verlieren. In diesen Momenten merkte sie, wie anders ihre Beziehung zu Josef war. Nicht, dass es ihr großartig viel ausgemacht oder ihre Gefühle für ihn verändert hätte, aber es waren hin und wieder kleine Dinge, die den Unterschied ausmachten. Doch als er ihr versicherte, dass auch hierfür irgendwann einen Kompromiss finden würden, lächelte sie.
„ Davon bin ich überzeugt. “, entgegnete sie ihm und schob all die Gedanken bei Seite. Bei vielen Dingen würden sie beide sich auf etwas Neues und auch Kompromisse einstellen müssen. Doch war hier nicht der richtige Ort, diese zum Thema zu machen und auszudiskutieren.

Die neugierig murmelnden Menschenmassen, an denen sie vorbeigeführt wurden, versuchte Sandrine zu ignorieren. Nur ungern stand sie im Mittelpunkt und war froh um Josefs Anwesenheit, der diese Reaktion wohl bereits kannte, „ Na, ich bin mir da ehrlich gesagt noch nicht so sicher. “, murmelte sie, lächelte ihm aber zu. Sie wollte nicht, dass er ein schlechtes Gefühl bei der Sache bekam. Klar war es angenehmer nicht Stundenlang in der Schlange stehen zu müssen, aber Jahrzehnte lang war sie einer von denen gewesen, die das hatten tun müssen. Und auch wenn sie es inzwischen genießen konnte, war es erst mal ein komisches Gefühl für sie. Daher war sie auch froh, als sie schließlich den Aufzug erreicht hatten und somit auch den Menschenmassen entkommen waren.

Josefs Kommentar bezüglich seines Einflusses ließ sie ebenfalls schmunzeln, „ Hmm, ich weiß nicht. Du solltest deinen Einfluss nicht unterschätzen. Aber für den Moment … “, begann sie und sah kurz in die Richtung, in die die Kellnerin verschwunden war, „ … kann ich mich gerade so zusammenreißen. “
Sie spielte damit auf ihre Szene im Flugzeug an, von der sie wusste, dass sie übertrieben hatte. Wobei diese Stewardess zu hundert Prozent ein Auge auf Josef geworfen hatte, dessen war sie sich noch immer sicher. Doch die junge Kellnerin hier machte ihr inzwischen tatsächlich nichts mehr aus.
Seine Bemerkung über die Männer, die angeblich ein Auge auf sie geworfen hatten, leitete ihre Aufmerksamkeit dann doch wieder komplett zu ihm. Stirnrunzelnd sah sie ihn an ehe sie sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen konnte. So ungern sie das Gefühl der Eifersucht verspürte, so schmeichelte es sie, dass es Josef kaum anders ging als ihr.
„ Mir ist nichts aufgefallen. “, sagte sie und zuckte mit den Schultern.
„ Ich habe mein Auge bereits auf einen ziemlich tollen Typen geworfen, was anderes interessiert mich nicht. “, erklärte sie ehe sie lächelte und hoffte seinen Gesichtsausdruck damit etwas zu erweichen.

Sie sprachen über die Stadt und das Bauwerk, das einem einen wunderschönen und unvergesslichen Blick über die Stadt bot. Auch Sandrine erinnerte sich lächelnd an den Ausblick von Josefs Dach. Vielleicht war das einer der Gründe, weshalb sie so gern dort oben war. Weit weg von dem ganzen Gedränge konnte man viele seiner Sorgen vergessen.
Sie glaubte selbst kaum, dass sie erst ein einziges Mal hier oben gewesen war. Sie erinnerte sich an den Schulausflug damals mit ihrer Klasse. Sie musste 15 Jahre alt gewesen sein, kurz bevor sie entschlossen hatte ihre Eltern zu verlassen und kurz bevor sich ihr Leben radikal geändert hatte. Auch erinnerte sie sich an Ilian Bélier, in den sie damals unsterblich verliebt gewesen war. Ein Lächeln der Erinnerung überzog ihr Gesicht. Sie war froh über die vielen positiven Dinge, die ihr einfielen, seit sie hier waren. Hatte sie doch große Sorge vor den dunklen Geheimnissen und Dingen gehabt, die geschehen waren.

Sie spürte Josefs Hand auf ihrer und sah sein Grinsen. Hier gemeinsam mit ihm zu sein, übertraf das positive Gefühl von damals.
„ Hmm, nein. Ich weiß nicht … “, murmelte sie und tat gespielt nachdenklich, „ Vielleicht sind es heute auch die ganzen Männer, die ´ein Auge auf mich geworfen haben´. “, sagte sie ehe sie ihn angrinste.
Als sie seinen Gesichtsausdruck sah, kniff sie die Augen zusammen und versuchte seine Gedanken zu erahnen, „ Also ich weiß ja nicht, was du vermutest. Aber ich weiß genau, an wem es liegt. “, sagte sie schließlich, bevor sie ihn liebevoll anlächelte und ihre Finger mit seinen verschränkte.

Durch die Kellnerin, die schließlich wieder zurückkehrte wurden die beiden aus ihrer Zweisamkeit gerissen. Sie war freundlich und darum bemüht, es den beiden so angenehm wie möglich zu machen. Josef hatte sich schnell entschieden, war der jungen Frau durchaus klar, dass es sich bei seiner Bestellung um ein Alibi-Frühstück handelte. Sandrine folgte einem ihrer Empfehlungen und nahm das französische Frühstück. Auch wenn sie kaum Hunger verspürte, war ihr bewusst, dass sie zum einen unter Beobachtung stand und zum anderen wie wenig sie heute zu sich genommen hatte. Also zwang sie sich selber zu Vernunft und entschied sich für ein zweites Frühstück.

Mit einem freundlichen Lächeln verließ die Kellnerin ihren Tisch und versprach, so schnell wie möglich mit ihren Bestellungen zurück zu sein. Sandrine ließ ihren Blick kurz schweifen, ehe sie wieder bei den Augen des Mannes landete, der sie gerade so glücklich machte. Sie verschränkte ihre Finger miteinander und stützte ihren Kopf darauf, „ Also deine Pläne für heute … “, begann sie und musterte ihn, „ Ich nehme an, ich werde nicht mehr erfahren, als du mir bereits mitgeteilt hast? “, fragte sie und die Reaktion, die sie daraufhin bekam hatte sie bereits erwartet.

Ehe sie noch etwas sagen konnte, brachte die Kellnerin bereits die Flasche Champagner und zwei Gläser, die sie vorbildlich füllte, bevor sie die zwei wieder allein ließ.
„ Auf einen wunderschönen Tag in Paris. “, sagte sie schließlich und lächelte, bevor sie anstießen und einen Schluck der prickelnden Flüssigkeit nahmen.
 
Es war für den Vampir nicht einfach Kompromisse einzugehen. Er bevorzugte es, wenn es nach seinen Wünschen ginge und in den vielen Jahren als Geschäftsmann hatte er gelernt zu manipulieren und Gespräche einen Weg zu leiten, der ihm durchaus genehm war. Doch Sandrine war keine Geschäftspartnerin und er musste über seinen Schatten springen, wenn er wollte, dass dies funktionierte. Dies war ihm durchaus bewusst. Und doch schaffte er es mit dem Versprechen auf einen Kompromiss, das Thema Fotografien erstmal auf Eis zu legen. In wie weit der diesem Versprechen letztendlich nachkommen würde, konnte er in diesem Moment nicht sagen. Auch wenn es sich in diesem Moment irgendwie falsch anfühlte, so war es doch die einfachste Möglichkeit Sandrine für den Moment zufrieden zu stellen und Josef freute sich über ihr zuversichtliches Lächeln. Ja, vielleicht würden sie es tatsächlich schaffen.

Ihre Meinungen schienen auch bei dem Thema Warteschlange auseinander zu gehen, aber Josef schmunzelte nur amüsiert über ihre Unsicherheit. "Ich weiß nicht so recht, was die Leute vor und hinter uns in der Schlage darüber denken würden." erklärte er weiterhin schmunzelnd, als die beiden alleine im Aufzug standen. Er stellte sich hinter sie und legte seine Arme um ihre Taille "Immerhin wüsste ich bei der langen Wartezeit nichts anderes mit mir anzufangen als..." weiter sprach er nicht, doch küsste sanft ihren Hals und ihre Schulter, bevor das Klingen des Aufzugs das Öffnen der Tür voraussagte und sie schon freundlich im Restaurant begrüßt wurden.

Als der Vampir der jungen Frau mitteilte, dass es nicht nur er war, der die Blicke anderer Frauen auf sich zog, sondern auch sie die Aufmerksamkeit des ein oder anderen Mannes inne hatte, schien sie dies wirklich zu überraschen. Es war eine ihrer wunderbaren Eigenschaften, dass ihr gar nicht erst bewusst war wie bezaubernd sie eigentlich war. Noch nie hatte Sandrine mit ihren Reizen versucht das zu bekommen was sie wollte. Sie war bodenständig und sich nicht im Klaren darüber welch eine Wirkung sie auf die Männerwelt, geschweige denn auf Josef hatte. Genau dies machte sie für den Vampir umso attraktiver. Er lächelte sanft, als er ihre Antwort hörte und versuchte sich wieder zu entspannen. Die Eifersucht auf andere Männer, würde er so schnell nicht los werden, aber es half zu wissen, dass die junge Frau keine Augen für diese hatte.

Seine Stimmung schwankte um, als sie sich über den Eiffelturm und Sandrines letzten Besuch unterhielten. Er hätte gerne in ihren Kopf geblickt, um zu sehen welche Erinnerungen sie mit diesem Ort verband und doch genügte es ihm zu wissen, dass sie beide neue Erinnerungen schaffen würden. Ihren Konter fing er mit einem breiten Grinsen auf. "Oder es liegt an dem Mann auf den du ein Auge geworfen hast." schlug er weiter vor. "Wer ist es? Ist es der nette junge Mann dort hinten an der Bar, oder der gut gekleidete Typ da vorne?" Er zeigte auf die beiden Männer und schaute sie herausordernd an. "Aber ich glaube ich muss dich enttäuschen, es sieht aus als wäre der selbst mit einer Flamme unterwegs."
Breit grinsend hielt er ihre Hand und freute sich über ihre nächsten Worte. "Solange du glücklich bist bin ich glücklich." sagte er dann lächelnd "und wenn ich der Grund bin, der dich glücklich macht. Was will ich mehr?"

Die Kellnerin störte ihn tatsächlich in diesem Moment gewaltig, doch was konnte er erwarten wenn er der jungen Frau an einem öffentlichen Platz gestand, wie viel sie ihm bedeutete. Er wusste, dass er noch oft genug die Zeit dazu haben würde, ihr genau dies wieder und wieder zu sagen, also ließ er sich nichts anmerken und bestellte sein Vorzeigeessen. Aufmerksam hörte er zu, wie Sandrine ihr Essen bestellte. Langsam bekam er einen Eindruck von dem was sie Bevorzugte, was sie gerne aß, wie sie ihren Kaffe trank und all diese Kleinigkeiten. Es war ihm wichtig, dass er auch diese Dinge von ihr wusste. Er kannte sie bereits gut, wusste oft was in ihrem Kopf vor sich ging, bevor sie es aussprach. Ihre Körper kannten sich besser als alles andere und doch hatte er das Gefühl, dass sie sich in so vielen Kleinigkeiten noch so fremd waren.

Die Kellnerin war verschwunden und Sandrine sprach ihn auf seine Pläne an. "Du weißt schon mehr als mir lieb ist." erklärte er ihr grinsend und spielte sanft mit ihren Fingern. Er hatte für den Tag noch einiges geplant und auch wenn er schon einige Male drauf und dran war diese Pläne über den Haufen zu werfen und die junge Frau sofort in das Hotelzimmer zu entführen, wusste er, dass es sich lohnen würde. Es würde ein toller Tag werden und sie würde sich hoffentlich noch lange daran erinnern.
Schon wurde der Champagner gebracht und Josef griff nach dem Glas, als Sandrine das Wort erhob und die beiden anstießen. "Auf all die unvergesslichen Momente." stimmte er mit ein, bevor er einen Schluck trank und dann wieder tief in die dunklen Augen blickte, die ihn so oft schon verzaubert hatten.

"Da fällt mir ein." erklärte er schließlich nochmals darüber nachdenkend, was er an dem Tag alles geplant hatte. "Gibt es denn etwas, dass du unbedingt noch machen möchtest? Bevor der ganze Tag unter meiner Regie steht und du am Ende denkst, dass das Wichtigste ganz gefehlt hat?" Er schaute sie fragend an. Es war tatsächlich spannend zu hören, was Sandrine sich als einen wunderschönen Tag in Paris vorstellte. Als sie zu reden begann, kam auch schon das Frühstück, welches die beiden genüsslich zu sich nahmen.
 
Die beiden fuhren im Aufzug hoch zum Restaurant, in dem Josef ein Brunch organisiert hatte. Noch immer dachte sie an die Leute in der Schlange, ihre Blicke auf sich. Josefs Umgang damit war so selbstverständlich, dass ihr ein Mal mehr bewusst wurde, dass die zwei aus verschiedenen Welten kamen. Und gerade waren sie dabei, die Welt des anderen kennenzulernen.
Seine Arme um ihre Taille rissen sie dann aber doch aus ihren Gedanken und schon beinahe automatisch schloss sie die Augen und legte ihren Kopf seitlich in den Nacken. Seine Lippen auf ihrer Haut brachten sie zum Lächeln, während sie ihre Hände auf seine Arme legte, die noch immer um sie geschlungen waren.
„ Hmm, ich hätte nichts dagegen, wenn dieser Aufzug jetzt seinen Geist aufgibt und wir stecken bleiben würden. “, murmelte sie leise und grinste, als da schon bereits die Türen aufgingen und die zwei freundlich empfangen wurden. Sollte die Kellnerin etwas gesehen haben, ließ sie sich nichts anmerken.

Die kurze Unterhaltung über Männer, die sie angeblich anschauten und ihr versuchten schöne Augen zu machen, irritierte Sandrine. Schien Josef wirklich zu glauben, dass sie Interesse an einem dieser Typen hatte? Doch dann fiel ihr ein, dass sie ihm vor wenigen Stunden genau das Gleiche mit der Flugbegleiterin unterstellt hatte. Ja, sie waren wohl beide eifersüchtig und manchmal schienen dabei die Emotionen und Leidenschaften überzukochen. Doch war es auch nicht unter anderem das, was Sandrine gefiel? Auch wenn Diskussionen anstrengend waren, liebte sie doch das Gefühl von Leidenschaft, von denen sie beide nicht zu wenig besaßen.
Ihr gefiel ihre neu gewonnene Gelassenheit über die zum Teil sicherlich schwierigeren Themen, aber war Josef dankbar, dass auch er sich darauf einlassen konnte.

Für einen kurzen Moment hing sie ihren Erinnerungen nach ehe sie seinen Kommentar über die Männer, auf die sie ein Auge geworfen haben könnte, mit einem Grinsen quittierte.
„ Ach weißt du, wenn ich mich so recht umschaue läuft hier einiges an gutaussehenden Männern rum. Vielleicht ist es ein Fehler, so früh auf einen festzulegen. “, sagte sie während sie ihren Blick durch das Restaurant schweifen ließ.
Der Mann, den Josef eben beschrieben hatte, bekam tatsächlich gerade Gesellschafft von einer attraktiven jungen Dame, mit der er sich angeregt unterhielt.
Seine nächsten Worte ließen sie lächeln, „ Was soll ich mit diesen Typen, wenn ich dich habe. Also: Ja, ich bin glücklich. “, versicherte sie ihm ehe sie bei seiner Frage, was er sonst noch wollen könnte, verheißungsvoll grinste, „ Da würde mir vielleicht etwas einfallen. “

Vielleicht war es ganz gut, dass die Kellnerin in diesem Augenblick kam, denn ähnlich wie die Situation auf dem Boot vorhin hatten sie durch ihre Worte wieder eine solche Intimität zwischen ihnen hergestellt, dass Sandrine froh war, sich für einen Augenblick auf etwas anderes konzentrieren zu können. Sie verhielten sich wirklich wie zwei verliebte Teenager, die kaum die Finger voneinander lassen konnten.
Stattdessen studierte sie kurz die Karte und gab schließlich ihre Bestellung ab. Daran, dass Josef in ihrer Gegenwart nie oder kaum aß, hatte sie sich inzwischen gewohnt und auch sie wusste inzwischen, welchen Champagner oder Cognac er bevorzugte. Aber waren da natürlich noch einiges was die beiden nicht voneinander wussten, viele Kleinigkeiten, die sie im Laufe der Zeit entdecken würden.

Kurz darauf wurden sie schon wieder allein gelassen und Sandrine fragte sich, ob sie noch einige Infos mehr aus Josef herausbekommen würde. Natürlich wunderte es sie nicht, als ihr das gründlich misslang.
„ Mehr als mir lieb ist? “, fragte sie skeptisch. Sie wusste, dass er eigentlich alles als eine Überraschung geplant hatte. Doch nach ihrer kleinen Auseinandersetzung während des Fluges hatte er dann doch auf Nummer sicher gehen wollen. Und die Pläne, von denen sie wusste, klangen traumhaft. Und doch war es ihre Neugierde, die sie zu der Frage brachte. Denn Josef war nicht der Einzige, der gerne alles wissen und unter Kontrolle haben wollte.

Für einen kurzen Moment kniff sie grinsend die Augen zusammen, „ Gut, ich lasse mich darauf ein und versuche mich überraschen zu lassen. “
Dies war auch der Grund, weshalb sie schließlich die eben gebrachten Gläser erhoben und auf diesen Tag anstießen. Sie war sich sicher, dass dieser unvergessen für sie bleiben würde.
Die Zeit verging wie im Flug, denn schon kurz darauf kam die Kellnerin und brachte ihnen das bestellte Frühstück. Sandrine nahm einen Schluck ihres Kaffees, als Josef sie fragte, ob sie einen Wunsch für den heutigen Tag hatte.
„ Hmm… “, machte sie während sie einen Augenblick darüber nachdachte während sie sich daran machte ihr Croissant in die Marmelade zu tunken, „ Ich genieße es, hier herumzulaufen und mir die verschiedenen Ecken der Stadt anzusehen. An jeder entdeckt man etwas anderes, das unter anderem das Spannende an der Stadt. “

Sie genossen das gemeinsame Frühstück, während sie über die Möglichkeiten sprachen, die Paris ihnen bot. Sandrine gestand, dass sie viele der Museen und Sehenswürdigkeiten der Stadt noch nicht besucht hatte, denn dafür gab es einfach zu viele. Sie erzählte, dass sie noch nie in der Kathedrale Notre-Dame de Paris gewesen war und dass Paris viele schöne grüne und vor allem ruhige Ecken bot, die man nie wurde zu besuchen.

So verging die Zeit wie im Flug und Sandrine lehnte sich satt auf dem Stuhl zurück, „ Weißt du, ich glaube du verwöhnst mich zu sehr. “, stellte sie lächelnd fest und sah ihn an, „ Wenn wir wieder in L.A. sind, erwarte ich jetzt morgens auch immer ein Frühstück, vielleicht sogar ans Bett. “, grinste sie ihn an. Momentan konnte sie sich noch gar nicht vorstellen, wieder zurückzufliegen, aber sie standen auch erst am Anfang ihrer kleinen Reise. Das größte stand ihr morgen schließlich noch bevor und sie hatte sich vorgenommen jede Sekunde hier zu genießen.
 
Schon die wenigen Berührungen und ihre Worte im Aufzug, ließen den Vampir nach Luft schnappen, als die Türen sich öffneten und sie im Restaurant standen. Sandrine schaffte es mit so wenig ihn völlig um den Verstand zu bringen und für einen Moment dachte er darüber nach, wen er bezahlen müsse, dass der Aufzug bei ihrer späteren Tour tatsächlich stecken bliebe. Doch ein paar Atemzüge später waren seine Gedanken wieder völlig geordnet und er grinste der jungen Frau zu, die sich über die weibliche Bedienung beschwerte. Ihrer kurzen und scherzhaften Bemerkung, folgte eine etwas längere Unterhaltung über die Aufmerksamkeit die die junge Frau bei den Männern in ihrer Umgebung erlangte.

Es war nicht so, dass Josef daran zweifelte, dass Sandrine ihn mit einem dieser Idioten betrügen würde. Wenn man bedachte, dass die beiden erst einen Tag wirklich ein Paar waren, dann war es so oder so fast schon erschreckend mit welchen Gefühlen und welcher Leidenschaft die beiden aufeinander reagierten. Wahrscheinlich waren es die vielen Dinge, die die beiden schon gemeinsam durch gemacht hatten. Beide hatten für diese Beziehung auf ihre Art gekämpft und beide hatten mit Rückschlägen und Ängsten zu tun gehabt, gezweifelt oder versucht ein Leben ohne einander zu leben und genau dies hat sie noch näher zusammen gebracht. Josef konnte den Gedanken daran kaum ertragen, dass ein anderer Mann Sandrine nur annähernd so nahe war, wie er ihr gekommen ist. Die Bilder von Josh, der ihm erzählte wie glücklich sie doch ohne ihn war und von Philippe Moreau, der von ihrem Blut trank, schlichen sich in sein Gedächtnis und seine Hand ballte sich leicht zur Faust, während er versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

Am einfachsten war es diese Unterhaltung mit einem Scherz abzuschließen und dies gelang ihm mit einer überraschenden Leichtigkeit. Ihre spielerische Antwort, ließ darauf hindeuten, dass die junge Frau nichts von den Gedanken ahnte, die Josef sie machte und es war dem Vampir auch recht so. Er wollte nicht, dass sie wusste wie fertig ihn der Gedanke machte, dass sie ihr Bett mit einem anderen Mann geteilt hatte. Vor allem da er keinerlei Besitzansprüche an sie stellen durfte, nicht damals und nicht heute. Er wusste auch, dass er ein völliger Heuchler war, denn er hatte in dieser Zeit sein Bett nicht nur mit einer anderen Frau geteilt. Auch würde er ihr wohl nie davon erzählen wie wütend es ihn machte, dass ein anderer Vampir von ihrem Blut trank. Er konnte es schon bei seinen Freshies nicht leiden, auch wenn er sie ab und an seinen Gästen und Geschäftspartnern anbot, doch das Gefühl, dass ihn durchzog, als er beobachtete wie der französische Vampir von Sandrine trank; Josef würde es wohl nie mehr vergessen können.

Vielleicht war auch dies der Grund, dass er nicht mehr auf ihren Konter einging, sondern ihr erneut beteuerte, wie wichtig es ihm war sie glücklich zu sehen. Ihre Antwort darauf ließ ihn lächeln und als sie auf seine eigentlich rhetorische Frage eine Antwort fand, musste er leise lachen. "Sandrine Voltair, Sie wollen doch nicht etwa andeuten..." er verschluckte den Rest des Satzes in einem breiten Grinsen und seine Finger fuhren wie von selbst über die kleinen Narben an ihrem Handgelenk. Es war sicherlich nicht ihr Blut, auf dass sie bei ihrem Kommentar anspielte und doch erfüllte gerade diese Erinnerung ihn mit heißer Lust. Es war kaum auszuhalten ihr gegenüber zu sitzen ohne daran zu denken, wie gerne er ihr in diesem Moment die Kleider vom Körper streifen würde. Er war nun wirklich schon lange kein Teenager mehr, aber Sandrines reine Anwesenheit sorgte dafür, dass seine Hormone so verrückt spielte, wie die eines pubertierenden Jungen.

Die Kellnerin brachte ihn für einen Moment auf andere Gedanken und der Champagner würde ihm eventuell für eine Weile einen klaren Kopf bereiten. Anders als bei Menschen, stärkte Alkohol bei einem Vampir die Sinne, ohne dabei die berauschende Wirkung zu haben. Auch half es die Blutlust und Josef hoffte damit auch die brennende Leidenschaft nach der jungen Frau, etwas unter Kontrolle zu halten.
Als Sandrine etwas über die weiteren Pläne des Tages herausfinden wollte, ließ sich der Vampir nicht erweichen. "Wie schon gesagt," scherzte er mit einem Grinsen auf den Lippen. "Neugierde und Ungeduld sind zwei furchtbare Tugenden." Das Frühstück kam und Josef aß wenige Bissen, die er mit einem Schluck Kaffee runter spülte. Es war nichts besonderes für ihn und doch genoss er es der jungen Frau beim Essen zuzusehen. Sie genoss jeden Bissen, wie sie auch das Leben in seiner Vielfalt genoss. Und es machte ihn froh zu sehen, wie gut es ihr ging.

Sie unterhielten sich über die Sehenswürdigkeiten in Paris und Sandrine wusste von vielen schönen Plätzen, die sie gerne einmal sehen würde. Josef war sich bewusst, dass sie nicht alles an dem heutigen Tag schaffen würden, was ihn nur dazu anspornte solche Trips in der Zukunft öfter als dieses eine Mal zu planen. "Es klingt spannend mit dir die kleinen besonderen Ecken der Stadt zu erkunden." stimmte er Sandrine zu, die davon erzählte wie viel es in der französischen Hauptstadt doch zu entdecken gab. Ihre Anspielungen auf die Zeit zurück in LA ließen Josef schmunzeln. Diese Worte waren es, die ihm ein wenig Ruhe brachten und daran erinnerten, dass Sandrine durchaus vor hatte nach diesem Urlaub wieder mit nach Hause zu kommen. Manchmal zweifelte er daran, wenn er sah, mit welcher Freude sie von Frankreich und alleine Paris erzählte und doch ließ die junge Frau nicht den Eindruck erwecken, als wäre sie mit der nahen Zukunft zurück in LA vollkommen unzufrieden. "Ich sehe was ich machen kann." zwinkerte er ihr zu, bevor die Kellnerin erneut nach weiteren Wünschen fragte.

Josef bezahlte und die beiden genossen ein letztes Mal den Blick über Paris, bevor Josef zu verstehen gab, dass sie nun wieder nach unten wollten. Der Aufzug, in dem normalerweise viele Gäste auf einmal transportiert werden, wurde für besondere Gäste, sowie der einflussreiche Vampir und seine Begleitung reserviert und so standen die beiden schon bald wieder alleine in der alten Aufzuggondel.
Mit einer schnellen Bewegung zog er Sandrine in seine Arme. Er ließ ihr keine Zeit zu reagieren, während er seine Lippen auf ihre legte und sie leidenschaftlich küsste. "Kannst du dich erinnern wie lange wir nach oben gebraucht haben?" hauchte er ihr ins Ohr, während seine Finger ihren Weg an ihrem Oberschenkel entlang unter ihren Rock fanden.
 
Werbung:
Josefs Reaktion auf ihre Worte entgingen ihr nicht und sie konnte sich ein Grinsen hierbei nicht verkneifen. Es erfüllte sie tatsächlich mit ein wenig Genugtuung, schließlich war es nur fair, dass sie ihn ebenso um den Verstand bringen konnte wie er sie. Und darin standen sie sich beide in nichts nach. Es blieb ihr dafür allerdings keine weitere Möglichkeit darüber nachzudenken, da die Fahrt bereits geendet hatte und beide sich wieder -zumindest äußerlich- auf das Eigentliche konzentrierten.

Ihre Unterhaltung über andere Frauen und Männer war locker und auch wenn sie für einen kurzen Augenblick geglaubt hatte etwas anderes in Josefs Augen zu sehen, war dieser Ausdruck nun verschwunden. Es war erschreckend, wie nah sie sich in so kurzer Zeit bereits waren. Selbst wenn man das letzte Jahr mit bedachte. Aber hatten sie in so kurzer Zeit bereits so viel durchgemacht wie andere in Monaten oder Jahren. Das hatte sie zusammen geschweißt, ihnen die Möglichkeit gegeben, sich besser kennenzulernen und sich auf die Welt des anderen einzulassen, auch wenn dies noch immer ein Thema war. Sie versuchte die Freshies, die ihr in diesem Moment wieder einfielen zu verdrängen. Immerhin waren sie Auslöser für ihren letzten Streit gewesen der erst wenige Stunden zurücklag. Sie wusste nicht, ob sie jemals zu hundert Prozent damit klar kam, dass nicht nur sie allein seinen Hunger stillen konnte. Sie wusste welch intime Angelegenheit es sein konnte und die Tatsache, dass Josef diese Momente auch noch mit anderen teilte, machte sie wahnsinnig. Doch ebenso wusste sie, dass sie seinen Worten vertrauen konnte. Und schließlich zwang sie sich auch dazu, diese dunklen Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen.

Die lockere Unterhaltung, die sie dabei führten während sie aßen half ihr dabei sich abzulenken. Und schnell wurde ihre Aufmerksamkeit wieder komplett auf den Vampir gelenkt.
Gespielt unschuldig sah sie ihn an, „ Was will ich andeuten? Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. “, sagte sie schließlich bevor sie zurückgrinste. Sie spürte das Kribbeln auf ihrer Haut an den Stellen, an denen er mit seinen Fingern sanft darüber strich. Kurz fragte sie sich, ob er nicht langsam Hunger bekam, doch zu sehr erinnerte sie dieses Thema an ihren Streit. Zumal sie sich beide darauf geeinigt hatten, einander zu vertrauten, dass sie sich sagten, wenn etwas zu viel war oder sie etwas brauchten.
Erinnerungen spielten sich vor ihrem geistigen Auge ab und dabei versuchte sie sich auf die mit Josef zu konzentrieren und nicht an die anderen Narben an ihren Gelenken zu denken, die zwar nun auch ein Teil von ihr waren, sie aber nur ungern daran dachte.

Da kam die Kellnerin mit dem Frühstück ganz gelegen, denn so bot es ihr die Möglichkeit sich erst mal darauf zu konzentrieren. Ebenso ihr Versuch mehr über den heutigen Tag herauszufinden scheiterte kläglich. Sie stieß demonstrativ einen Seufzer aus, doch auch das konnte Josef nicht erweichen. Also beschloss sie, die Sache auf sich zukommen zu lassen und darauf zu vertrauen, dass dieser Tag einfach unvergesslich für sie werden würde. Sie sprachen über die Dinge, die Paris ihnen bot und wie gespannt sie beide auf die verschiedenen Ecken waren, an denen jede etwas anderes bot. Besonders hatte es ihr immer die Vielfalt der Künstlervierteln angetan, die es hier zu Genüge gab. Sie glaubte, dass ihre Leidenschaft zum Fotografieren unter anderem diesem Einfluss verschuldet war.

Doch ebenso freute sie sich auf die Zeit in L.A., denn dort würde es nach ihrem Besuch hier sicherlich anders werden. Sie würde mit der Tatsache zurückkehren zu wissen, dass sie jederzeit, ohne Angst zu haben in ihre Heimat reisen konnte. Vielleicht würde sie sich so etwas besser auf die Stadt einlassen können. Und dabei nicht zu verachten war natürlich die Tatsache, dass Josef an ihrer Seite sein würde.
Tatsächlich konnte sie sich an diesen Service gewöhnen und wenn sie daran dachte, dass sie beide gemeinsam im Bett frühstücken konnten, erschein ein Grinsen auf ihrem Gesicht. Er kommentierte dies verheißungsvoll mit der Aussicht auf Erfüllung dieses Wunsches, woraufhin ihr nichts mehr zu sagen blieb. Sie freute sich auf die Zeit mit ihm in L.A., die sicherlich noch einiges für sie beide bereithalten würde.

Nachdem sie der Kellnerin ein Lob für das leckere Essen ausgesprochen hatten, nachdem sie sich um das Geschirr kümmerte, machte ich Josef daran zu zahlen. Ein vorerst letztes Mal genoss die junge Frau den Ausblick und war noch immer erstaunt darüber, dass sie bislang wirklich erst ein Mal hier oben gewesen war.
Gemeinsam mit Josef ging sie wieder zum Fahrstuhl, der wohl nur für sie beide reserviert war. Ein weiteres Privileg, an das sie in Josefs Gesellschaft wohl gewöhnen musste.

Die Türen hatten sich noch nicht ganz geschlossen, da spürte sie bereits, wie er sie mit einer schnellen Bewegung an sich zog und seine Lippen auf ihre legte. Sie brauchte nicht lange zum Reagieren, tat er doch genau das, was sie sich vorhin irgendwie gewünscht hatte. Als er sich langsam von ihr löste, spürte sie, seine Finger, die sich langsam den Weg zu ihrem Oberschenkel den Weg unter ihren Rock suchten.
„ Eindeutig nicht lang genug. “, murmelte sie, während ihre Hände den Kragen seines Hemdes suchten und sie ihn mit sich zog bis sie selbst an der Wand des Fahrstuhles stand. Sie spürte ihren leicht beschleunigten Herzschlag und war sich durchaus bewusst, dass auch Josef diesen mehr als jeder andere hören konnte.
„ Oh Monsieur, vous me rend fou… “ War sie es, die ihm nun grinsend ins Ohr flüsterte ehe sie mit ihren Lippen sie sanft seinen Hals küsste bis sie schließlich wieder seine fanden.
 
Zurück
Oben