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[Charmed] - Licht u. Schatten - Zwei Seiten einer Medaille

Phoenix

1.000er-Club
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5 Januar 2004
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3.399
Meine neue Fanfiction :D!
Von der Zeit her würde ich sagen ... 1. Hälfte, 6. Staffel. Ansonsten kann ich nicht viel sagen, lest einfach selbst und postet mir eure Meinung ;)
Viel Spaß beim Lesen!

Kapitel 1: Die neue Bedrohung

"I-Ihr!!", unbeklommen klammerte sich der alte Mann plötzlich an den Arm ihrer Halbschwester. "Ihr Mächtigen! Ihr Mächtigen drei Hexen!"
Ein verrücktes Lächeln war selbst durch den dicken Vollbart in seinem dreckigen Gesicht zu sehen. Gleichzeitig glitzerte etwas in seinen Augen. Tränen?
"Nicht mal ihr seit in der Lage die kommende Bedrohung abzuwenden. Diese ... M-Monster werden uns alle vernichten! Ob Seele oder Körper - Wir alle werden von ihnen angegriffen werden. Niemand kommt davon, alle werden Opfer sein. Die Besessenen werden uns alle restlos auslöschen ... Nicht mal ihr Hexen könnt uns, geschweige denn euch selbst, retten!", trauernd und verzweifelt sank der Mann langsam auf den Boden und gewährte seinen Tränen Freiheit.
"Nicht ... Nicht mal die Mächtigen Drei ... Diese Wesen sind Monster ... Seelenfressende Monster! Und die, die es wagen sich aufzulehnen, werden gnadenlos ausgelöscht ... Ja, ausgelöscht ..."
Paige ließ diese eben erst erlebte- und noch kaum verarbeitete Szene nochmals an ihrem inneren Auge vorbeiziehen.
Den Gesichtausdruck des anscheinend schwer verzweifelten Straßenpredigers würde sie so schnell nicht mehr vergessen. Zu sehr hatte er sich schon in ihre Seele gebrannt.
"Nein, Elise! Nein, nein! Es ist nur ... Ich ... Meine Schwester braucht Hilfe. Dringend! ... Nein - Das ist kein Witz! Über so was würde ich nie scherzen! ... Natürlich ist mir meine Arbeit wichtig aber-"
Als Paige ihre ältere Halbschwester ansah, wie sie gerade wieder mal versuchte ihre Chefin per Handy mit der üblichen Ausrede abzuwimmeln und gleichzeitig auf den Straßenverkehr zu achten, fiel ihr abermals der Mann wieder ein.
Wie er sich an Phoebe geworfen hatte ...
Konnte er wirklich so verzweifelt sein? Übertrieb er denn nicht, wenn er behauptete, dass jeder ein Opfer sei? Ausnahmslos? Paige konnte und wollte sich diese "Monster", wie der Straßenprediger sie ehrfürchtig getauft hatte, nicht vorstellen wenn sie schon so gefährlich sein sollten.
Seele und Körper ...
Keins von Beiden sollte verschont bleiben.
Doch irgendwo war sie auch neugierig auf diese Wesen. Wie sahen sie wohl aus? Wie normale Menschen? Oder doch eher wie ... Monster? Vielleicht waren sie durchsichtig, wie Geister, oder doch vollkommen unsichtbar.
Eine Gefahr aus dem Nichts? Eine Gefahr, die einen immer überrascht, weil man sich einfach nicht auf sie vorbereiten kann?
Sie warf einen Blick auf die Straße auf der sie mit Phoebes Wagen fuhren. Nicht mehr all zu lange dann konnte sie ihre Fragen größtenteils mit dem Familienerbe der Halliwells beantworten. Bisher hatte das Buch der Schatten ihnen immer weitergeholfen. Sicher wusste es auch jetzt Rat.
"Paige!!!"
Überrascht zuckte die jüngere der beiden Halbschwestern zusammen. Paige sah mit erhobener Augenbraue zu ihrer am Lenker sitzenden Schwester. Wann hat sie denn das Gespräch mit Elise beendet?, fragte sich Paige in Gedanken.
"Dein Handy!", zischte Phoebe, ließ die Straße allerdings nicht aus den Augen.
"Was?", erst jetzt nahm Paige das bekannt-nervige Klingeln ihres Handys wahr. Noch etwas überrascht klappte sie das nervige Gerät auf, nahm den Anruf entgegen und musste dann feststellen, dass auch ihre Chefin nicht gerade zufrieden über ihr plötzliches Verschwinden nach der Mittagspause war.
Mit sprachloser Miene lauschte Paige den zornigen Worten ihrer Chefin, dann platzte auch sie hervor. "Nein, natürlich will ich meinen Job behalten! Was? Klar bin ich Ihnen dankbar für den Job! Wieso ich weg bin? Nun ja ich ...", plötzlich fiel Paige Phoebes Ausrede ein, "Meine Schwester braucht Hilfe! Dringend!"
Stille trat ein. Angespannt wartete das jüngste Mitglied der Mächtigen Drei auf die Reaktion ihrer Chefin. Und die schien feurig, denn Phoebe konnte aus dem Augenwinkel heraus sehen, dass ihre kleine Schwester kleinlaut den Kopf zwischen den Schultern vergrub und ein eingeschüchtertes Glucksen hören ließ.
"Äh ...", murmelte Paige, dann kam ihr auch schon eine andere Idee. Ihr blieb nichts anderes übrig, "Oh jetzt hör ich sie nur noch - krrr krrrrrrr - schlecht. Danke für ihr Verständnis ich - krr krrr - melde mich wenn meine Schwester keine Hilfe mehr braucht. - krr - Tschüß!"
Erleichtert seufzte Paige, als sie das Gespräch durch einen simplen Knopfdruck beendete.
"Scheint so als frisst Elise diese Ausrede eher als deine Chefin.", schmunzelte Phoebe ihre kleine Schwester von der Seite her an, "Außerdem war das nicht nett von dir."
"Na und? Sie kann froh sein wenn ich ihr Leben vor dieser neuen Bedrohung rette. Abgesehen davon hat sie ja sehr früh gemerkt, dass ich nicht mehr da bin ... schließlich ist die Mittagspause schon seit einer knappen Stunde um. Also kann ich - oder meine Arbeit - nicht sehr wichtig für sie sein.", etwas genervt sah Paige abermals aus dem Fenster.
Dort verfolgte sie das Leben einer ihrer Nachbarn, der anscheinend gerade versuchte den Familiengrill anzuwerfen - Jetzt waren Phoebe und Paige nur mehr zwei Straßen von ihrem Heim entfernt.
"Stimmt, aber wenn der Straßenprediger wirklich Recht hat dann wird es wohl alles andere als leicht werden, auch ihr Leben zu schützen.", grummelte Phoebe nur, "Ich hoffe wir können diese Bedrohung abwenden, oder zumindest unter Kontrolle behalten."
"Ich auch, Phoebe. Ich auch ..."
Hoffentlich, dachte Paige nochmal. Sicher war sie sich nicht, denn ihr Instinkt sagte ihr, dass der Straßenprediger die Wahrheit sprach. Das hatten solche Leute schon immer getan. Und auch Paige' s Instinkt täuschte sich selten.

Fortsetzung folgt!
 
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Tja, freut mich das dus gepostet hast, wirklich :D :D

Also, ich habs ja schonmal gelesen, und ist trotzdem super. Gewohnt super beschrieben usw. und das Paige ihre Chefin abgwürgt hat ist wirklich nicht nett :)

Tja, dann...poste mal weiter. :D
 
Wow das ging schnell, mit der neuen FF :)
Bisher ist ja noch nicht so viel los, aber trotzdem ist der Teil genauso gut beschrieben wie immer, da stimm ich Milie zu. Wo ich ihr nich zustimme: Fand es nicht schlimm, dass Paige ihre Chefin abgewürgt hat, fand's eher lustig :D Hätt ich glaube ich auch gemacht :gemein:
Was das Kapitel angeht bin ich mal gespannt, wer oder was diese "Monster" sind ... schreib' also schnell weiter :zustimmen
 
Danke für die lieben Kommentare ;)
Und es geht auch schon weiter :D


"Verdammt.", enttäuscht klappte Paige den dicken Folianten wieder zu.
Zu sehr hatte sie sich darauf verlassen, dass das Buch der Schatten ihnen weiterhelfen konnte. Jetzt wusste sie nicht was sie tun sollten.
"Vielleicht brauchen wir einfach mehr Informationen.", rief Phoebe ihr zu, die gerade wieder auf den leicht zugestellten Dachboden des Hauses kam. Sie hatte das Telefon in der Hand und sah Paige tröstend an. "Immerhin wissen wir bisher nicht viel."
"Kann schon sein.", antworte ihre kleine Schwester und trat ihr entgegen. "Hast du Piper erreicht?"
"Nein. Ihr Handy ist aus.", erklärte Phoebe und zuckte mit den Schultern. Wieso ihre große Schwester das Handy ausgestellt hatte machte sie zwar stutzig, aber sie dachte sich nichts weiter dabei. Ganz anders als Paige.
"Na ganz toll. Warum ist es immer aus, wenn wir sie dringend brauchen? Das macht sie doch ... extra!", ungeduldig ging Paige auf und ab. "Soll ich sie herholen?"
Dass sie ungeduldig war spürte auch Phoebe. Dank ihrer Fähigkeit Gefühle anderer wahrnehmen zu können, spürte sie das sogar mehr als gewollt. Auch sie wurde kurz ungeduldig und wollte schon "Ja!" sagen, doch riss sie sich dann zusammen, indem sie sich bewusst machte, dass das nicht ihre Gefühle waren, die sie da wahrnahm.
Kurz entschlossen ging sie zu ihrer Schwester, packte sie an der Schulter und schüttelte den Kopf, als sie Paiges Aufmerksamkeit damit gewonnen hatte.
"Mach dich nicht verrückt, sie wird sicher bald nach Hause kommen. Sie hat sicher ihre Gründe, ihr Handy auszuschalten. Wir sollten warten und die Ruhe bewahren. Vielleicht fällt uns ja doch noch etwas ein.", Phoebe fing an zu lächeln, "Komm, wir trinken einen Tee und wenn sie kommt erzählen wir ihr erst mal Alles.", Widerstand wollte Phoebe anscheinend nicht, wie man daran erkannte, dass sie Paiges Antwort gar nicht erst abwartete:
Sie zog ihre Schwester mit zur alten Holztür des Dachbodens und schloss dann die Tür, nachdem sie beide ausgetreten waren.
_________________________​

Langsam lief sie über den Schotter, dabei ihre Umgebung aufmerksam musternd. Die vielen in Reihe und Glied stehenden, glatten Steintafeln, die aus dem Boden ragten, ließen sie einen großen Kloß in ihrem Hals zwangsläufig schlucken. Gleichzeitig spürte sie, dass ihr eiskalt wurde.
Sie fühlte sich unwohl. Sehr unwohl.
Selbst ein gefühlskalter Mensch hätte das mit Leichtigkeit bemerkt.
Sie dachte bisher dieses ungute Gefühl käme nur von diesem Gefühl beobachtet zu werden aber mit der Zeit wurde ihr klar, dass auch dieser Ort der Auslöser für ihr Unbefinden war.
Der Friedhof war nun mal nicht ihr Lieblingsort, aber es musste sein. Sie brauchte jetzt diese paar Minuten bei ihren Verwandten, die sie so ohne weiteres nicht mehr sehen konnte - deshalb war sie ja auch hier - und abgesehen davon wäre sie selbst auch nicht froh, wenn man sie vollkommen vergessen würde. Sie hatte jetzt schon ein schlechtes Gewissen, weil sie sich seit fast 2 Monaten nicht mehr hatte blicken lassen. Nein, das wollte sie ihrer Familie nicht antun, auch wenn sie zwei dieser drei Familienmitglieder ab und an als Geister wiedersah.
Doch da war noch etwas, das Piper zusehends nervöser machte: Ihr Instinkt schlug Alarm. Alarmstufe Super-Rot.
Wieso, wusste sie nicht. Aber sie musste sich bewusst machen, dass sie vielleicht wirklich verfolgt wurde. Das Leben als Hexe barg nun mal solche Risiken.
Endlich kam sie am Ende des Schotterweges an.
Ihre Sorgen von eben verschwanden komplett. Stattdessen rückten Andere aus den Schatten in ihrem Gedächtnis hervor.
Sie stand vor einem kleinen Mausoleum, dessen Außenputz mittlerweile nicht mehr weiß, sondern schon ziemlich grau war. Das letzte Mal, als ich hier war, war der Putz noch weiß, dachte Piper seufzend und ging zur großen Doppeltür, die in das Innere des Gebäudes führte.
Im Innern empfing sie sofort eine gewisse Wärme und das ungute Gefühl der Beobachtung schien für einen Moment zu weichen. Für diesen Moment füllte sich ihr Herz mit Wärme. Familiärer Wärme. Sie fühlte sich hier geborgen, zumindest jetzt.
Sie atmete tief ein und hatte sofort den Geruch frischen Gewächses in der Nase. Eine Vase voller blühender Blumen stand auf dem einzigen Innenmobiliar - einem Tisch - am rechten Rand.
Die weißen Fliesen am Boden wurden durch einen Lichtkegel in der Mitte des Raumes erhellt, der durch ein einziges hohes Fenster von außen her einfiel.
"Entschuldigt, dass ich lange nicht mehr hier war.", entschuldigte Piper sich nach einer Weile und sah sich drei verschiedene Tafelschriften innig an, als hätte sie diese noch nie gesehen.
Immer wieder, so auch heute, verlor sie sich in ihnen.
Viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Sorgen, Vorwürfe und hauptsächlich Erinnerungen verästelten sich ineinander und überkreuzten sich förmlich.
Schöne wie auch nicht so schöne Erinnerungen, die sich allesamt in ihre Seele eingebrannt hatten, kamen wie schon so oft wieder hoch.
Mit der Zeit hatte Piper zwar gelernt hauptsächlich die guten Erinnerungen an ihre verstorbene Familie zu behalten, aber heute war wieder einer dieser verflixten Tag an denen die schlechten Erinnerungen erreichbarerer schienen, als die Schönen.
Piper schloss die Augen, als sie die Steintafel von Prue Halliwell, ihrer großen Schwester, berührte. Diese Person vermisste sie noch am meisten, hatte sie mit Prue doch ihr halbes Leben verbracht. Sie war immer wie eine Mutter für sie gewesen.
Gerade als sie die Augen wieder öffnete nahm sie ein komisches Geräusch wahr. Es klang fast wie das leise Platschen von Wasser.
Einen Moment blieb sie wie erstarrt stehen ...
Verfolgt mich doch jemand?
... dann wendete sie sich und sah sich in dem kleinen Raum um. Alles war so wie vorher, nichts hatte sich verändert. Es hatte auch niemand das Mausoleum betreten.
"Hallo?", rief sie unsicher durch den Raum, auch wenn dieser ziemlich klein war und somit keine Verstecke bot. Wie erwartet bekam sie keine Antwort.
"Komisch ...", murmelte die erfahrene Hexe, sah sich noch ein letztes Mal um, dann blickte sie wieder nach vorne an die Steintafel. Einbildung, dachte sie nur kurz.
"Bald stelle ich euch das neuste Familienmitglied vor. Du wärst stolz auf ihn, Prue.", wieder ruhte Pipers trauriger Blick auf Prues Gedenktafel. Ob sie versuchen sollte Prue als Geist zu rufen? Dann würde sie ihre Schwester endlich wieder sehen! ...
Piper seufzte bedauernd, dann dankte sie ihrer Schwester ein letztes Mal für all die Zeit mit ihr, auch wenn sie genauso gut wie Jedermann wusste, dass sie nächstes Mal - wenn sie Wyatt mit hierher nehmen würde - Prue routinemäßig nochmals danken würde. Wie immer. Wie jeden Tag.
Jetzt aber genug, dachte sie und wendete sich schwungvoll um.
Gerade wollte die jetzige Älteste mit frischen Gedanken das Mausoleum verlassen als ihr Schritt in der Luft hängen blieb.
Was ist das?, dachte sie augenblicklich.
Pipers Augen weiteten sich vor Anspannung und Neugierde zugleich. Vor der Hexe stand eine Art schneeweißer Schatten mit pechschwarzen Augen. Beim genaueren Betrachten viel ihr auf, dass sein Körper schimmerte - wie Licht, dass auf eine helle Fläche trifft.
Er starrte sie ohne jeglichen Ausdruck in den Augen an während zwei fühlerähnliche Zipfel auf seinem Kopf wild hin und her zappelten. Arme oder Beine hatte das Wesen nicht. Hände und Füße "schwebten" nur neben- und unter dem Körpers.
Piper legte das Gesicht in Falten.
"Was bist du?", fragte sie neugierig, keines Falls ängstlich. Dieses weiße Wesen sah nicht aus als wollte es sie angreifen. Es wirkte eher ... traurig. Aber nur für einen Moment, denn kurz darauf sah Piper plötzlich in neugierige Augen, wie ihre es nun auch sein mussten.
"Was willst du?", rief die Hexe fordernd, bekam allerdings wieder keine Antwort.
Das wunderte sie aber nicht, erkannte sie doch keine Öffnung, die als Mund hätte dienen können. Plötzlich machte das Wesen einen Schritt nach vorne und erst jetzt sah Piper, dass die Füße des Wesen im Lichtkreis am Mausoleums-Boden steckten. Es sah aus als stünde es in einer Pfütze, nur, dass sich das Wasser nicht bewegte.
Das Wesen machte noch einen zweiten Schritt, streckte die unförmige Hand aus ohne den Rest des Körpers zu bewegen und berührte Piper mit der strahlenden Hand am Brustkorb.
Piper selbst war viel zu überrascht um ängstlich zurückweichen zu können. Auf ihrem Brustkorb verblieb die Hand des Wesens, die sich ziemlich normal anfühlte, allerdings nur flüchtig denn kurz darauf zog es die Hand wieder an seinen weißen Körper heran, ließ sie schlapp neben dem Körper fallen und tauchte dann langsam im Lichtkreis, in dem es stand, ab.
Als der Kopf verschwunden war beugte sich Piper über den Lichtkreis, blickte zu Boden und wusste nicht mehr ganz ob sie träumte oder das eben wirklich erlebt hatte.
Relativ schnell wurde ihr aber klar, dass sie nicht halluzinierte oder träumte. Nicht am helllichten Tag. Und schon gar nicht am Friedhof, wo sie schon so oft mit der knallharten Realität konfrontiert worden war.
Also hat mich doch jemand verfolgt, dachte sie, aber was wollte dieses Wesen von mir?
Warum sah es für einen Augenblick so traurig aus? Was sollte die Berührung? Was passiert jetzt ... mit mir?
Piper verstand dieses komische Treffen immer weniger desto mehr sie darüber nachdachte.
Also beschloss sie sich nicht mehr den Kopf darüber zu zerbrechen, zumindest jetzt nicht mehr.
Langsam und mit wirren Gedanken verließ sie das Mausoleum wieder. Kopflos bahnte sie sich ihren Weg über den Friedhof, wobei sie fast eine junge Frau, mit ebenso langen braunen Haaren wie sie, umgerannt hätte. Flüchtig entschuldigte sich die verwirrte Hexe, dann ging sie auch schon weiter, um sich endlich auf den Heimweg zu machen. Schließlich dämmerte es bereits am Himmel und sie hatte noch eine längere Autofahrt vor sich.
Dabei bemerkte sie vor lauter Angst und Verwirrung nur eines nicht: Wieder wurde sie verfolgt. Von zwei Augenpaaren, die kurz zuvor noch die Frau, die sie fast umgerannt hatte, beobachtetet hatten. Ihr stechender Blick verblasste erst, als Piper mit ihrem Auto bereits außer Sichtweite gefahren war ...
 
Meiner Meinung nach ist dir der Einstieg in die Story sehr gut gelungen, da er spannend ist und man sich gleich Gedanken macht, was eigentlich los ist.

Außerdem hast du die Geschichte gut geschrieben, die Situation und auch Gefühle sind gut und detailliert beschrieben.
Besonders gefällt mir die Stelle wo Piper ihre verstorbenen Verwandten besucht :)

Von daher bin ich gespannt wie es weiter geht ;)
 
Ich finds auch recht spannend und detailliert beschrieben. Eben wie dus immer machst ;)

Macht spaß sie zu lesen und ist soo spannend, wirklich^^

Naja, mehr eiß ich so früh am morgen nicht, bestimmt beim nächsten Mal :D
 
Die Geschichte gefählt mir gut, ich frage mich so was dieses Weisse Ding nun war, also sehr gut geschriben. Auch die Stelle im Auto mit Phoebe gefiehl mir- du beschreibst es genau wie es in der Serie auch ist.
Ich hoffe da kommt mal noch mehr :)
 
Danke für das FB! Freut mich, dass euch die bisherigen Teile so gut gefallen ;)
Hoffe, dass es auch so weitergeht, aber das müsst ihr ja entschieden. Wünsche wieder viel Spaß beim Lesen!

Kapitel 2: Der letzte Abend

Als Leo mit seinem Sohn und mehreren riesigen Einkaufstüten auf dem Arm ins Haus kam hörte er sofort, dass sich zwei Menschen anscheinend sehr angeregt miteinander unterhielten.
"Hör mal Wyatt. Deine Tanten sind schon hier.", er erwiederte das strahlende Lächeln seines Sohnes, dann ging er mit ihm ins Wohnzimmer.
Dort unterhielten sich Wyatts Tanten wie erwartet sehr intensiv, sodass sie ihren Schwager und Neffen nicht sogleich erblickten.
"Oh, hi Leo.", begrüßte Phoebe ihn etwas erstaunt, "Und hallo mein kleiner Engel.", als Wyatt sich von Leos Griff löste, sanft auf dem Boden landete und dann zu ihr, seiner Tante Phoebe, rannte, breitete diese sofort die Arme aus und nahm ihren Neffen herzlich lächelnd in den Arm. Dann nahm sie ihn auf ihren Schoß.
"Na, wart ihr Klamotten kaufen?", fragte sie Wyatt, der sofort heftig zu Nicken begann. "Dlamodten!", rief er und deutete flüchtig auf seinen Vater, der anscheinend Mühe hatte die vielen Einkaufstüten noch länger festzuhalten, nachdem ihm Wyatt aus dem Arm geglitten war und somit die ohnehin wackelige Konstruktion ins Wanken gebrachte hatte.
Paige, die das Szenario die ganze Zeit über mit einem amüsierten Lächeln verfolgt hatte, stand nun auf und half Leo mit den Tüten, bevor er sie gänzlich fallen ließ. "Ich bring sie schnell hoch.", erklärte sie und verschwand plötzlich mit der Hälfte von Leo und Wyatts Einkäufen in einem blauen Lichterschwarm.
"Hey! Im Haus wird nicht georbt, nur im Notfall! Wann lernst du das endlich?!", rief Leo Paige hinterher und konnte ein Augenverdrehen nicht verhindern.
"Ach komm schon Leo. Sei nicht so streng. Außerdem hast du uns als Ältester sowieso nichts mehr zu sagen, verstanden?", lachte Phoebe leicht und auch Wyatt schien ihr zuzustimmen, denn er warf seinen kleinen Kopf wieder nach hinten und vorne.
"Na schön. Was soll's.", ein leichtes Schulternzucken, mehr sahen Phoebe und Wyatt nicht mehr von Leo bevor auch er in einem warmen bläulichen Licht verschwand.
"Wo ist denn deine Mum, Wyatt? Hat sie dir gesagt was sie macht?", Phoebes Blick wanderte wieder zu dem kleinen Jungen auf ihrem Schoss. Sie war sich sicher, dass der Kleine ihre Worte bereits verstand. Wyatt schien zu überlegen dann schüttelte er den Kopf. "Mummy? ...wegda it.", blubberte er und spielte abwesend mit einer von Phoebes gelockten Haarsträhnen.
Phoebe biss unterdessen die Zähne zusammen.
Wusste hier denn niemand wo sich ihre große Schwester zur Zeit aufhielt? Alle beide, Phoebe und Paige, hatten sie Leo ausgefragt was er an diesem von Piper eingeführten Vater-Sohn-Tag mit Wyatt machen würde, dass sie ganz vergessen hatten Piper zu fragen, was sie mit ihrer freien Zeit anfangen würde. Oder waren sie einfach nur zu sehr davon ausgegangen, dass Piper sowieso daheim bleiben würde? - Sich mal auskurieren würde, von der Schlaflosigkeit?
"Wieso suchst du sie denn? Soweit ich weiss wollte sie Einkäufe erledigen."
Leo war wieder da. Er kam gerade ins Wohnzimmer geschlendert und ließ sich dann auf die Couch gegenüber von Phoebe und Wyatt fallen.
Noch bevor Phoebe ihm Antwort geben konnte schien Leo plötzlich aufzufallen, dass Phoebe und Paige eigentlich gar nicht hier sein könnten, außer ...
"Wieso seit ihr eigentlich schon hier? Müsst ihr denn nicht noch arbeiten? Oder ... ein Dämon?" Wissbegierig, wie ein Wächter des Lichts, und vor allem ein Ältester, nun mal sein konnte, lehnte er sich nach vorne um Phoebe besser lauschen zu können.
"Nun ja ...", sie zierte sich etwas, denn Leo war nun mal nicht mehr ihr Wächter des Lichts. Anderseits ... Chris war sicher wieder auf Dämonen-Jagd und Leo war nun mal jahrelang ihr Wächter gewesen. Außerdem war er jetzt ein Ältester! Wieso also nicht?
"Paige und ich sind einem Straßenprediger über den Weg gelaufen. Er hat uns die Ankunft mächtiger Wesen prophezeit."
Leo lächelte daraufhin nur sanft. Fand er das etwa lustig?
"Phoebe es gibt auch Straßenprediger, die nichts über die Magie wissen und somit nicht die Wahrheit prophezeien, das weißt du doch. Vielleicht seit ihr einfach nur so einem in die Hände gelaufen. Kein Grund gleich in Panik auszubrechen."
Phoebe verzog die Miene. Wie kam er darauf, dass ausgerechnet dieser Prediger nur Stuss erzählte? Und noch viel wichtiger: Seit wann zweifelte er denn an ihren Fähigkeiten?
"Das konnten wir ganz leicht ausschließen, weil er uns als Zwei der Mächtigen Drei erkannt hat, Leo.", meinte Phoebe leicht säuerlich, "Abgesehen davon ... Seit wann zweifelst du bitte an unseren Fähigkeiten?", zornig sah sie ihm in die blauen Augen, die ihr Neffe geerbt hatte. Sie war sichtlich wütend und enttäuscht, solche Worte ausgerechnet aus Leos Mund zu hören.
"Aber ich zweifle doch nicht an euren Fähigkeiten. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass das Böse nicht an jeder Ecke lauert. Hast du eigentlich ein Vorstellung davon, wie viele Wächter des Lichts uns alltäglich berichten, dass ihre Schützlinge von solchen Predigern gewarnt worden sind? Nicht mal die Hälfte all dieser Prophezeiungen treffen später wirklich zu! Außerdem hat sich das eben ganz nach Chris angehört. Er sieht doch auch überall Dämonen ...", murmelte der Älteste, sichtlich genervt, da er Chris hatte erwähnen müssen, "Aber anscheinend ist da was dran, wenn er euch schon als die Mächtigen Drei erkennt.", ein leichter Luftausstoß war von seiner Nase her zu hören.
"Böde?", Wyatt schien auf einmal am Gespräch der Erwachsenen interessiert zu sein. Vielleicht deshalb, weil Phoebe ihm soeben ihre Haarsträhne entrissen hatte.
"Das ist nichts für kleine Kinder, Wyatt.", erklärte sein Vater.
"Dein Daddy hat Recht. Komm Wyatt wir spielen."
Paige, die anscheinend wieder stumm und heimlich zugehört hatte, trat nun wieder hervor und streckte abwartend die Hand in Richtung Wyatt aus.
Der ließ sich das nicht zweimal sagen, stand auf und stolperte zu seiner jüngeren Tante, sodass sich Leo und Phoebe ungestört unterhalten konnten.
_________________________​

Keine 15 Minuten später hatte Paige es auch schon geschafft ihren Neffen in das Reich der Träume zu befördern. Wyatt war ihr urplötzlich totmüde in die Arme gefallen, mitten beim Spielen.
Und das gerade, als ich ihm meine gebaute Dublo-Burg zeigen wollte, dachte Paige lächelnd als sie Wyatt mit seiner kleinen blauen Decke zudeckte.
Eine Weile wartete sie noch um sicher zu gehen, dass er auch wirklich schlief, dann verließ sie das Zimmer ihrer größten Schwester und stieg die Treppen zum Erdgeschoss hinab.
Unten saßen Phoebe und Leo noch immer im Wohnzimmer und unterhielten sich über den Straßenprediger.
"Ja, er schien ganz verzweifelt und hat ständig von "seelenfressenden Monstern" gesprochen.", als Phoebe ihre kleine Schwester sah forderte sie sofort deren Zustimmung: "Nicht wahr, Paige?"
Die Jüngste der Drei nickte nur leicht und setzte sich dann, als Leo schon ein nachdenkliches "Hm ..." hören ließ, neben ihren Schwager auf die alte, aber bequeme Couch.
Sein Schweigen deutete darauf hin, dass auch er nicht wusste welche Wesen gemeint waren und auch er neugierig war, mit was sie es diesmal zu tun hatten.
Phoebe konnte das bestätigen, doch sie spürte auch eine gewisse Angst, die von Leo ausging.
"Wo ist denn nun Piper? Ist sie immer noch nicht da?"
Jetzt wird sie wieder ungeduldig, dachte Phoebe leicht augenverdrehend. "Sie wird schon noch kommen ...", murmelten Phoebe und Leo ihr gleichzeitig zu, doch diesmal gab sich Paige mit dieser Antwort nicht zufrieden.
"Ihr wisst, dass ich diese Antwort werte, wie gar keine. Sie bringt mich nämlich genauso wenig weiter.", eine Weile schwieg die Jüngste, anscheinend um zu sehen wie ihre Worte bei den Zuhörern ankamen, "Weiss denn wirklich keiner aus dieser Familie wo sie sich rumtreibt?", setzte sie vorwurfsvoll fort und durfte sofort erfahren, dass sie das lieber nicht gesagt hätte.
"Ok das reicht jetzt Paige. Erstens weißt du es genauso wenig wie wir, zweitens wird sie sicher jede Sekunde nach Hause kommen - da bin ich sicher - und drittens: Sei nicht so ungeduldig! Du weißt ganz genau, dass ich meine neue Kraft noch nicht richtig unter Kontrolle habe und ich es nicht leiden kann, wenn du so ungeduldig wirst!"
Jetzt schien auch Leo wieder Interesse an dem Gespräch zu finden, denn noch bevor Paige, die schon zum großen Gegenargument Luft holte, etwas sagen konnte, drängte Leo sich dazwischen. "Immer noch nicht? Langsam wird es aber Zeit, nicht wahr? Wenn es zu einem Kampf kommt weißt du wie hinderlich so was sein kann. Denk an Piper, als sie ihre "explosive Seite" entdeckt hat.", er sah seinen alten Schützling relativ vorwurfsvoll an. Zu Recht, wie er fand. Immerhin musste sie ihre Kraft erreichen können. Konnte sie dies nicht, waren sie nur noch mehr in Gefahr, als üblich. Eine neue Gefahr war da alles andere als wünschenswert ...
"Weißt du, Leo, seitdem du zu einem Ältesten geworden bist, fährst du geradewegs auf der Klugscheißer-Schiene weiter. An Piper damals erinnere ich mich noch sehr gut. Aber tust du es auch? Denn ich meine mich zu erinnern, dass sie sich im Keller eingesperrt hat!"
"Das hast du doch auch.", gab Paige beiläufig ihren Senf dazu, schwieg dann aber, als Phoebe sie böse anfunkelte.
"Ich will damit nur sagen, dass sie Zeit gebraucht hat um ihre Kraft unter Kontrolle zu bekommen. Und die brauche ich nun mal auch. Ich kann nicht ändern, dass ich sie bisher noch nicht komplett unter Kontrolle habe.", Phoebe zuckte jetzt nur noch interessenlos mit den Schultern. Warum erklärte sie ihm das überhaupt so ausführlich? Leo hatte nicht das Recht ihr Vorwürfe zu machen. Er wusste doch gar nicht, wie das war, Gefühle anderer wahrnehmen zu können, sie selbst zu spüren, als wären es die eigenen!
Sie erinnerte sich auch nur ungern an die Tage in Walhalla zurück. Damals war es die Hölle für Piper, als sie Leo wiedergesehen hatte - und für sie, denn sie durfte diese ganzen Gefühle hautnah miterleben.
"Ich kann nicht glauben, dass hier keiner weiss was unsere große Schwester den lieben langen Tag macht.", wiederholte Paige - um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen - und schüttelte ungläubig den Kopf, in dem dieser Gedanke einfach nicht akzeptiert werden wollte.
Ja, sie wusste, dass sich hier einiges verändert hatte, seitdem Leo ein Ältester geworden war. Aber, dass es soweit kommen würde, - dass sie sich soweit voneinander entfernen würden - nicht mal mehr wussten, was die anderen machten ... das hätte sie nie gedacht. Zumal gerade Piper und Phoebe dies immer zu verhindern versuchten.
"Naja dann warten wir eben ... auch wenn ich der Meinung bin, dass wir Piper herorben sollten.", schlug Paige nochmals vor, nachdem sie sich wieder auf das Hier und Jetzt konzentrierte und sah von Leo zu Phoebe, die betrübt zu Boden sahen. Anscheinend, weil auch sie nicht wussten, wo Piper sich derzeit aufhielt.
"Das wird nicht nötig sein.", erklang eine Stimme von rechts, die jegliche Aufmerksamkeit auf sich zog, wie immer, wenn sie sich unerwartet einmischte.
Piper stand im Wohnzimmereingang, hielt ihren Autoschlüssel und eine Einkaufstüte noch lässig in der Hand und erwiederte die drei Blicke, die alle auf sie gerichtet waren, mit einem leichten Lächeln. "Ich bin schon da."
 
Hach, erster Beitrag mit neuen Nick *jubel* Kannst stolz sein :p

ok, also wieder spannend und total süß, das mit Wyatt :verliebt: Hach, einfach toll. Und mal sehen was Piper zu sagen hat :lol:

schnell weiter
 
Jaaa wirklich süß :) Muss ich mal als Allererstes sagen :zustimmen
Wirklich zwei (naja eigentlich ja vier) tolle neue Teile! Gefallen mir sehr gut, alles sehr ausführlich- und vorstellbar beschrieben. Besonders gefällt mir eben auch die Szene mit Wyatt. :lol: Paiges Dublo-Burg hätte ich zu gerne gesehen :D Was Phoebes leicht gekränktes Verhältnis zu Leo angeht würd' ich sagen: Tja selbst Schuld :) Eigentlich die erste FF bei der ich lese, dass Phoebe nicht mehr so gut auf Leo zu sprechen ist *grübel* Das wird sicher noch spannender, bzw. angespannter? ;), so wie ich dich kenne.
Immer weiter so - und schnell, weil ich noch so einiges wissen will, und wie du weisst kann ich sehr ungeduldig (und nervtötend :D) sein (wenn's sein muss :gemein: ).
 
Freut mich, dass euch Wyatts kleiner Auftritt gefallen hat ;)
Bin gespannt was ihr vom neuen Teil halten :zustimmen
Ahja und "Blinx": Du bist lustig! Ich hab dir ja erzählt, dass Phoebe in meiner FF nicht mehr so gut auf zu Leo zu sprechen ist! Für dich also nicht schwer zu bemerken :p
Anyway ...

Als Piper das Haus betrat konnte sie schon Paiges aufgeregte Stimme hören.
"Ich kann nicht glauben, dass hier keiner weiss was unsere große Schwester den lieben langen Tag macht."
Stimmt, dachte Piper ironisch lächelnd. Vielleicht lag es daran, dass sie sich seit ein paar Tagen nicht mehr richtig wohl in ihrer Haut fühlte. Irgendwas war im Gange - das spürte sie ganz deutlich - und dieses komische Gefühl in ihrem Bauch wirkte sich auch auf die Familie aus. Denn Piper kam es so vor, als würde sie dieses Gefühl ständig weiter verändern.
"Naja dann warten wir eben ... auch wenn ich der Meinung bin, dass wir Piper herorben sollten."
Jetzt aber schnell, dachte Piper, und lief dann mit den Einkaufstüten im Arm ins Wohnzimmer. Kaum stand sie dort und berichtete, dass das nicht nötig sei, hörte sie schon wieder Paiges aufgeregte Stimme: "Da bin du ja endlich!"
Phoebe konnte die Freude von Paige spüren, doch wusste sie genauso gut wie Leo, dass diese Freude nicht lange anhalten würde. Ddenn jetzt kam das, was niemand gerne ansprach:
Die Sache mit der neuen Bedrohung ...
"Wo warst du denn so lange? Und warum ist dein Handy aus?", fragte Paige mit angezogener Augenbraue und schien sich im Leben nicht ausmalen zu können wieso Piper überhaupt das Haus verließ - und noch dazu ihr Handy ausschaltete, damit man sie auch ja nicht erreichen konnte.
"Na irgendeiner muss ja mal einkaufen, sonst verhungern wir noch. Abgesehen davon wollte ich noch jemanden einen Besuch abstatten - Und das Handy ist aus, weil es dabei nur gestört hätte.", erklärte Piper nur kurz angebunden und drückte Paige, die schon seit einer Weile neben ihr stand und sie komisch-neugierig anstierte, als würde sie Piper heute zum ersten Mal sehen, die Einkaufstüte in den Arm. "Außerdem brauch' ich mich vor dir nicht jedes Mal rechtfertigen, wenn ich das Haus verlasse. Merk' dir das. Und jetzt bring das bitte mal in die Küche. Danke!"
"Schon weg ...", widerstandslos ergab sich Paige, wollte sie Piper die Sache mit der neuen Bedrohung doch nicht gleich an den Kopf werfen, und verschwand schnellen Schrittes in der Küche.
Piper seufzte leise und ließ sich dann auf die Couch neben Phoebe fallen - ohne nachzudenken. Noch im selben Moment wusste sie, dass das ein Fehler war. Denn keine weitere Sekunde musste vergehen bis sie begriff, dass Phoebe ihre ziemlich verwirrten Gedanken und Gefühle genauso wenig sortieren konnte, wie sie selbst.
"Was ist denn mit dir los? Alles ok?", eindringlich sah Phoebe sie an, als könne sie mit einem scharfen Blick durch die Fassade blicken und erkennen was Piper beschäftigte.
Ich wusste, dass es ein Fehler war mich neben dich zu setzen., dachte Piper etwas genervt. Sie hasste es, wenn Phoebe ihre Kräfte an ihr "testete". Andererseits machte sich Phoebe nun mal Sorgen und das konnte sie ihrer Schwester nicht verübeln.
"Ich bin nur müde, nichts weiter.", erklärte Piper, leicht lächelnd.
Phoebe nickte daraufhin nur und als Piper ihren Mann aus dem Augenwinkel her anblickte erkannte sie, dass auch er ihr nur einen zweifelnden Blick zuwarf. "Wirklich. Macht euch mal keine Sorgen.", versicherte Piper noch bevor sie sich entgültig zu Leo drehte, "Wie war dein Tag mit Wyatt?"
Leo lächelte sofort auf und nickte dann. "Wir waren erst im Zoo, dann haben wir ein riesiges Eis verputzt und zu guter Letzt haben wir ihn komplett neu ausgestatten. Er scheint Spaß am Shoppen zu haben."
Auch Piper lächelte zufrieden. Dann hatte sich die Einführung dieses Vater-Sohn-Tages ja wirklich ausgezahlt, denn auch Leo sah aus, als könnte er sich an diese ruhigen Tage gewöhnen. "Und wo ist er jetzt?", fragte sie dann und sah sich flüchtig um, als hätte sie Bedenken ihren Sohn bisher übersehen zu haben. "Oben.", erklärte Phoebe knapp, "Er schläft."
Stille übermannte das Haus. Phoebe und Leo blickten zu Boden, gewillt Piper nicht anzusehen, was diese immer mehr an der trügerischen Idylle zweifeln ließ. "Ich nehme mal an, dass diese kleine Familienkonferenz nicht aus Zufall entstanden ist. Richtig?"
"Du hast es erfasst.", Paige war wieder da. Sie stand erst eine Weile am Durchgang zwischen Flur und Wohnzimmer, bevor sie sich dann wieder neben Leo auf die Couchlehne setzte. Die Arme hatte sie verschränkt und sie sah ihre gegenübersitzenden Schwestern nur abwartend an. Anscheinend wollte sie nicht der Sündenbock sein, genauso wenig wie Leo und Phoebe.
"Also? Soll ich etwa eure Gedanken lesen, oder was? Rückt schon raus!", forderte Piper.
Sicherlich wieder irgendwelche Dämonen, die uns an den Kragen wollen ... , dachte sie angespannt. Sie biss sich auf die Lippe.
Unfreiwillig musste sie an dieses Wesen denken, welches sie mit seiner Hand berührt hatte.
Schon eine Weile dachte die Älteste der Halliwellschwestern über die Auswirkungen nach.
Was sollte das? Was wollte es damit erreichen? Und vor allem: Hat es das auch erreicht?
Plötzlich kamen ihr auch die ausdruckslosen Augen des Licht-Schattens - wie Piper diese Figur von jetzt an nannte - in den Sinn. So kalt ... so starr ...
Hatte es denn überhaupt eine Seele? Mit solch ausdruckslosen Augen?
Aber Moment ... Da war doch ein Ausdruck gewesen ... Traurigkeit. Oder gar Trauer?
Sie wusste es nicht, nein. Sie hatte nicht den blassesten Schimmer was dieses Wesen wollte, warum es existierte, wieso es überhaupt ausgerechnet bei ihr aufgekreuzt war!
Das Alles wusste sie nicht. Und dieses Gefühl der Ungewissheit ... es nagte an ihr, genauso wie das schlechte Gewissen, das sie hatte, weil sie ihren Schwestern bereits jetzt verheimlichte was ihr widerfahren war.
"Wir sind einem Straßenprediger begegnet.", drang die Stimme Paiges unerwartet wieder in ihr Ohr. "Und der hat uns erzählt ...", übernahm Phoebe den Satz nahtlos, " ... dass es eine neue Bedrohung gibt. Monster, wie er sie nennt. Er schien verzweifelt, meinte, dass nichts diese Bedrohung abwenden könne. Nicht mal wir. Ach ja und er hat uns als Zwei der Mächtigen Drei erkannt. Wir sind uns also ziemlich sicher, dass er die Wahrheit sagt."
Na super ..., dachte Piper sich während sie den Kopf senkte. Eines wurde ihr jetzt klar: Dieses Wesen stand in Verbindung mit dieser neuen Bedrohung, kein Zweifel. Nur inwiefern? War es Hilfe gegen- oder der Feind selbst?
"Hey wir wissen, dass du keine Lust auf neue Dämonen hast. Uns geht es ja nicht anders. Wir werden ab morgen wahrscheinlich schwere Probleme im Job- oder gar keinen mehr haben, wegen diesen ständigen Zwischenfällen.", grummelte Paige nur, "Kopf hoch, so schlimm wird es nicht werden."
Wenn du wüsstest ..., dachte sich die Älteste, antwortete aber mit einem normalen "Ja."
Die erneut aufkommenden Fragen gedanklich verdrängend, schüttelte sie kurz darauf den Kopf und sah dann erneut zu ihrer Familie auf. "Habt ihr denn im Buch nachgesehen?"
"Ja.", beteuerte Paige augenblicklich, "Aber hast du eine Ahnung wie viele "seelenfressende Monster" im Buch stehen? Das könnte jeder vierte Dämon sein.", niedergeschlagen ließ sie die Schultern hängen und sah ihre Verwandten ratlos an.
Stille wollte gerade wieder einsetzen, als Leo dieser keine Chance geben wollte. "Vielleicht braucht ihr einfach nur mehr Informationen.", Er zuckte kurz mit den Schulter, dann holte er auf einmal tief Luft, als würde ihm etwas einfallen.
Und so war es auch: "Da fällt mir gerade etwas ein: Ich kenne eine Legende über eine Bedrohung, die die ganze Welt betreffen soll. Es heißt keiner würde verschont. Am wenigsten die, die die Welt zu retten versuchen. Hat das der Prediger nicht genau so gesagt, dass keiner verschont würde?", zur Absicherung sah er zu Phoebe, die ihm vorhin Alles erzählt hatte.
"Ja.", Phoebe nickte heftig, "Genau so."
"Kannst du uns mehr sagen?", fragte die Jüngste unter ihnen und auch Piper schien neugierig. "Ich werde die Anderen fragen.", verkündete Leo nur kurz, dann war er auch schon verschwunden. Und das bevor seine Worte in den Köpfen der drei Hexen erst richtig verarbeitet waren.
Piper seufzte genervt. Das war mit Sicherheit die schlechteste Eigenschaft von Leo: Das schnelle Verschwinden. Wobei es sicherlich in der "Wächter des Lichts-Familie" lag, denn Chris war nicht gerade anders.
"Ok. Ich würde vorschlagen wir sehen nochmal im Buch nach, was meint ihr? Chris könnten wir auch um Auskunft bitten, er weiss doch alles mögliche über Dämonen.", voller Tatendrang stand Paige, die trotz der Uhrzeit noch immer putzmunter war, auf.
"Ja, keine schlechte Idee.", wollte Phoebe zustimmen, doch Pipers Meinungsäußerung hielt sie vorläufig davon ab. "Tut das, aber ohne mich. Ich geh jetzt in mein Zimmer, schließlich hab' ich meinen Sohn fast den ganzen Tag noch nicht gesehen. Ihr könnt mich ja rufen, wenn ihr mehr wisst.", ziemlich teilnahmslos ließ sie ihre Schwestern stehen und machte sich auf den Weg nach oben in ihr Zimmer, wo ihr Sohn schon seelenruhig schlief.
"Äh ...", Paige wollte ihr erst empört folgen, doch Phoebe hielt sie wieder am Arm fest und schüttelte den Kopf, als Paige sie ansah. "Lass sie, sie ist ziemlich fertig. Wir können doch auch zu zweit im Buch suchen. Komm."
Wie das letzte Mal fackelte Phoebe nicht lange: Sie zog ihre Schwester die Treppe hoch, noch bevor diese irgendwelche Einwände hervorbringen konnte.

PS: Der neue Teil hat etwas auf sich warten lassen - sorry - aber Schule geht nunmal vor ;)
 
Die beiden neuen Teile sind wirklich interessant. Es geschieht zwar nicht unbedingt so viel, aber dafür hast du die Handlung, die Situation und die Gefühle wirklich gut geschrieben, was mir sehr gefällt und die Story auch sehr anschaulich und greifbar werden lässt.

Jetzt bin ich mal gespannt, was es mit dieser ganzen neuen Bedrohung, Straßenprediger etc. auf sich hat.
 
Ja ich muss Firebird zustimmen, der kleine Wyatt klingt so süss, in der Serie quatscht er leider ja fast nie..
Wow das mit Piper am Ende ist mir irgendwe mysteriös, also das ende ist dir super gelungen, ich frage mich so was Piper zu sagen hat.
Doch Auch Phoebe hast du sehr gut beschrieben, wie sie auch daran denkt wie es war als Piper ihre neue Kraft endeckte und Paige die ungeduldige :D
also wirklich supa.

Zum zweiten TeiL:

Auch hier kann ich nur sagen du beschreibst alles sehr genau und gut, man macht sich immer ein gutes Bild dazu. Auch hier hast due Charackteren genau getroffen mit ihren Aussagen und Handlungen. :)
lg cilia
 
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Der neue Teil ist genausogut wie die Vorgänger! Wirklich spannend und gut aufgebaut! Was die Aussagen und Handlungen der Charaktere betrifft muss ich mich Layka anschließen: Manchmal wirklich sehr sehr passend :zustimmen
Hatte eigentlich gehofft, dass ich noch einen neuen Part lesen könnte, aber gut, muss ich eben warten, bis er kommt. Hoffe das dauert nicht mehr so lange (bist ja aber schon so lange nicht mehr on gewesen?). Egal! Freu mich jedenfalls drauf :D!

PS: Sehr gefallen hat mir Pipers Satz: "Also? Soll ich etwa eure Gedanken lesen, oder was?" hatte direkt die passende Mimik von Holly vor Augen :D
 
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