Phoenix
1.000er-Club
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Nein es dauert nicht mehr lange War längere Zeit nicht mehr on, weil ich keine Verbindung zum Internet hatte. Dachte schon unsere kleine Antenne wäre kaputt, aber konnte das Problem dann doch ausfindig machen und beheben ...Blinx schrieb:Hoffe das dauert nicht mehr so lange (bist ja aber schon so lange nicht mehr on gewesen?).
Danke für das FB Und weil es so lange nichts Neues mehr gab kommt jetzt ein bisschen mehr als normalerweise (glaub' ich zumindest ) !
Als Piper ihr Zimmer betrat hörte sie sofort den ruhigen Atem ihres Sohnes. Lächelnd lief sie in das Kinderzimmer Wyatts. Einige randvolle Einkaufstüten waren an die Wand gelehnt, das fiel Piper sofort auf, dann sah sie zu ihrem kleinen Wonneproppen und beobachtete ihn eine Weile beim Schlafen. Sie beneidete ihn schon jetzt um den friedlichen Schlaf, denn sicher würde sie auch diese Nacht nicht gut schlafen können, bei den vielen Gedanken, die sie immer wieder heimsuchten.
Die Älteste Halliwell deckte Wyatt noch etwas zu, dann verließ sie sein Zimmer und setzte sich leise gähnend auf ihr Bett. Eine Weile blieb sie so sitzen, verloren in ihren Gedanken und der leichten Benommenheit, die die Müdigkeit verursachte. Dann schreckte sie hervor, als sie ihre Abwesenheit bemerkte, erhob sich wieder und wollte gerade etwas Bequemeres anziehen, als sie einen Blick im Nacken spürte - ganz deutlich.
Wie angewurzelt blieb sie stehen.
War jemand im Zimmer, den sie nicht bemerkt hatte? Ein Dämon?
Plötzlich von Panik gepackt wendete sie sich blitzschnell und blickte geradewegs auf ihr Fenster. Langsam näherte sie sich dem Zwischenort und sah vorsichtig in die Nacht hinaus, als wäre dies in irgendeiner Weise gefährlich.
Doch sie erblickte niemanden, der sie hätte beobachten können. Vor ihrem Fenster tänzelten nur die Blätter des großen Baumes im Wind.
"Keine Panik, Piper.", murmelte sie sich selbst zu, "Das bildest du dir nur ein. Mach' dir nicht gleich in die Hose."
Sie holte tief und lange Luft, sodass sie sogar schon ein Brennen in der Lunge verspürte. Die angestaute Luft stieß sie dann mit dem nächsten Augenblick aus, wandte sich um und wollte schon im Drehen einen Schritt nach vorne machen. Dabei vergas sie allerdings, dass das Ende ihres Bettes im Weg stand. Sie wollte den Fuß noch wegdrehen, doch genau das ließ sie über eines der beiden hinteren Bettbeine stolpern: Piper fiel mit lautem Krach und einem erschrockenem "Wow!" zu Boden.
Eine Weile blieb es still, dann hörte man ein leises Ächzen. "Oh man ...", murmelte sie, als sie noch immer am Boden liegend den Kopf hob, "Nicht mein Tag, heute..."
Und zu allem Übel hatte sie Wyatt noch aufgeweckt. Der schrie jetzt im Bett sitzend nach seiner Mama, die den Lärm ja verursacht hatte.
Erneut ächzend richtete sich Piper auf, rieb sich kurz über das Knie und lief dann zu Wyatt.
"Ich bin doch da Schatz! Tut mir leid, tut mir leid! Mummy ist heute etwas schusselig.", langsam hob sie Wyatt, der die Hände vor die Augen gedrückt hatte und am laufenden Band weinte und schrie, aus seinem Bett. Etwas überfordert an diesem späten Abend versuchte Piper nun alles um ihn schnell zu beruhigen. "Ok, hör zu! Mummy liest dir was vor, ja?"
Augenblicklich stoppte Wyatt, schniefte nur und sah seine Mutter mit roten Augen an. Allerdings lächelte er auch schon wieder. "Jaaa!", rief er freudig und riss die Hände in die Höhe.
Piper seufzte nur leicht, holte dann aber wie versprochen das Geschichtenbuch ihrer Grandma, aus dem sie bereits selbst einige Geschichten vorgelesen bekommen hatte. Sie begann vorzulesen, während Wyatt auf ihren Schoss saß und bereits gespannt lauschte.
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"Wirklich nicht ihr Tag ... Erst die Begegnung auf dem Friedhof und jetzt ... das!", sie kicherte leicht, "Aber bist du dir wirklich sicher, dass wir hier auf einer richtigen Spur sind? Ich bin immer noch der Meinung, dass wir bei dem Jungen oder zumindest bei der anderen Frau hätten bleiben sollen ...", augenblicklich verstummte sie wieder und sah mit ihren rehbraunen Augen zu ihrem Gefährten. Dessen Aufmerksamkeit lag noch eine ganze Weile auf dem Fenster, durch das er die junge Mutter beobachten konnte. Erst dann drehte auch er den Kopf zur Seite.
Nathalie konnte seine unheimlichen Augen ganz genau sehen, selbst im Dunkel der Nacht, und so fiel es ihr - trotz der vielen Blätter - nicht schwer sie zu fixieren.
"Vertrau mir. Allein die Aufeinandertreffen am Friedhof ... Das müssen Zeichen gewesen sein.", erklärte er, "Die Frage ist also nicht ob es passiert, sondern wann. Bei deinem kleinen Freund hätten wir wohl vergebens gewartet ...."
Jäh verstummte er wieder, als die Rede auf den "kleinen Freund" fiel. Lieber warf er Nathalie einen alles sagenden Blick zu, als Worte, die sie ihm sowieso wieder im Munde verdrehen würde.
"Er ist nicht mein "kleiner Freund"!", empört wurde sie etwas lauter, hielt sich aber zurück. Immerhin wollte sie nicht die Aufmerksamkeit der Nachbarn erregen. "Ich weiss, dass du ihn hasst und wollte jetzt auch nicht das Thema auf ihn lenken, ok? Ich bin nur der Meinung, dass wir ihn nicht hätten allein lassen sollen. Schließlich ist Danny trotz allem einer von uns - auch wenn ich weiss, dass du das selbst unter Folter niemals zugeben würdest.", wütend verdrehte sie die Augen und wandte dann, sichtlich beleidigt, den Blick ab.
"Genauso wenig wie er selbst. Du hast ihn doch gehört; Er will nichts mit der Sache - seinem Schicksal! - zu tun haben. Und auf so einen eingebildeten Neuling lege ich wirklich keinen Wert. ... Aber lassen wir das Thema. Schließlich haben wir es schon tausend Mal durchgekaut und außerdem sollten wir uns auf sie konzentrieren!", eine schwungvoller Handbewegung Richtung Fenster seinerseits machte Nathalie wieder auf die junge Mutter aufmerksam. Noch immer las sie dem unermüdlichen Jungen aus dem Geschichtsbuch vor. Nathalie kam es bereits wie Stunden vor. "Wie du meinst, Anführer ...", missbilligend musterte sie die Person, die sie schon den ganzen Tag auf Schritt und Tritt verfolgte. War sie wirklich das, was sie suchten? Eine der Beteiligten? - Vielleicht sogar die gesuchte-, die entscheidende Person?!
Irgendwie konnte sie sich das nicht vorstellen, aber das lag wohl eher an ihrer Eifersucht. Denn die Aufmerksamkeit, die diese Frau jetzt schon von ihrem Anführer bekam - obwohl sich Beide noch nie in die Augen gesehen hatten - hätte sie liebend gerne selbst. Außerdem hätte sie sich den Jungen - ihren "kleinen Freund" - lieber als die entscheidende Person gewünscht, auch wenn er so oder so zu ihnen gehörte, ein Beteiligter war.
Plötzlich spürte sie ein zu überraschendes aber bekanntes Kribbeln in ihrem Bauch.
Es ist also soweit, dachte sie und keine Sekunde später machte auch der Mann an ihrer Seite sie darauf aufmerksam. Er hatte es auch gespürt.
"Nath-", zischte er und sah sie mit einem erneuten viel sagenden Blick an.
"Ich weiss.", antwortete sie schnell, "Aber was ist mit ihr?", kurz deutete sie wieder Richtung Fenster.
"Hier werden sie nicht angreifen. Sie ist also sicher. Unser anderer heutiger Schützling ist das nicht ... Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, also los!"
Und schon verschwand er aus Nathalies Blickfeld: Elegant und beeindruckend lautlos sprang er vom Baum, auf dem sie saßen. Nathalie machte es ihm sofort nach, ebenso elegant und lautlos.
Vor dem Haus der Halliwells stehend, blickten sie sich um, doch niemand wollte um diese Uhrzeit noch auf der Straße rumlaufen. Die in unauffälligem Schwarz Gekleideten nickten sich nur noch zu, bevor sie ihre Fähigkeiten nutzen um sich augenblicklich von diesem Ort zu entfernen ...
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"Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute ...", leise lies sie ihren Satz ausklingen und sah dann zu dem Kind auf ihrem Schoß. Wyatt hatte sich an sie gelehnt und Piper dachte schon sie hätte ihn endlich erfolgreich eingeschläfert ... doch Wyatt dachte anscheinend nicht mal daran seine kleinen Äuglein wieder zu schließen. Im Gegenteil: Er schien sogar hellwach.
"Meaar!!", befahl er seiner Mutter und lächelte glücklich vor sich hin, denn es kam nicht alle Tage vor, dass er eine Geschichte vorgelesen bekam.
Piper konnte dieses Lächeln schon seit der dritten Geschichte nicht mehr erwiedern.
"Jetzt ist Schluss, Wyatt. Vier Geschichten reichen für einen Tag. Es ist schon spät, du musst jetzt schlafen.", ohne zu Zögern hob sie Wyatt an und trug ihn zu seinem Bett, noch bevor der kleine Junge überhaupt realisierte, was die Worte seiner Mutter zu bedeutet hatten.
Als er dann in seinem Bettchen lag und seine Mutter ihn zudecken wollte blickte er sie schon wieder halb weinend an.
"Nein, Wyatt. Jetzt wird geschlafen. Morgen lese ich dir dann wieder eine Geschichte vor, versprochen, aber heute nicht mehr. Gute Nacht!", sie lächelte etwas und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, dann verließ sie erneut Wyatts Zimmer, schloss aber diesmal die Tür, damit er auch wirklich schlief. Kurz konnte sie ein weinerliches Sniefen hören, doch dann schien Wyatt sein Schicksal zu akzeptieren und blieb ruhig.
Wie bereits vor einer knappen Stunde ließ sich die Hexe wieder auf ihr Bett fallen. "Was für ein Tag ..." Eine Weile gab sie sich ihrer Müdigkeit wieder hin, bis ihr etwas auffiel: Sie fühlte sich gar nicht mehr beobachtet. "Komisch ..., dachte sie, ermahnte sich allerdings kurz darauf selbst. Immerhin sollte sie froh darüber sein und sich nicht noch mehr unnötige Sorgen machen.
Unbeklommen ließ sie sich rückwärts aufs Bett fallen, schloss die Augen und dachte nochmals über die Geschehnisse an diesem Tag nach. Aber nicht lange: Immer mehr wurden ihre Gedanken sinnloser bis sie ganz stoppten, denn es wurde stockdunkle Nacht; Piper schlief - halb liegend, halb sitzend - ein.