Weil ich euch, und gerade dich David
, nicht weiter auf die Folter spannen will, gibt's jetzt den neuen Teil, extra large
Phoebe war mit ihrem Gefühl, alles würde viel zu schnell gehen, nicht alleine. Wie sie jetzt hören musste, ging es ihrer kleinen Schwester nicht anders. Aufgehetzt rannte sie Piper hinterher. "Warte doch mal, Piper. Wir sollten diese Sache ganz genau durchdenken! Schließlich ist es 10 Minuten her, dass du angefangen hast den Spruch zu schreiben ... Glaubst du wirklich, dass er jetzt schon gut genug ist?
Perfekt genug?!", sachte packte sie ihre gemeinsame größte Schwester an den Schultern, da diese einfach nicht hören wollte und so langsam alles beiseite gestellt hatte, was man auf dem Dachboden beiseite stellen konnte, "Jetzt warte doch!"
Piper befolgte die Anweisung zwar, allerdings nur, damit sie Paige einen äußerst säuerlichen Blick zuwerfen konnte, "Je länger wir warten, desto mehr Unschuldige kann er töten!"
Paige, die es nach dem vierten Anlauf kein fünftes Mal mehr versuchen wollte ihre Schwester zur Vernunft zu bringen, zog die Arme zurück und warf nun ihr, Phoebe, einen entsetzten Blick zu, der sie zugleich auffordern sollte auch etwas zu sagen.
"Ich weiss nicht ... Mir scheint es mehr als willst du persönlich Rache nehmen.", murmelte Phoebe erst leise. Als Piper keine Antwort gab, fuhr sie einfach fort. "Na schön ... Ich vertrau dir ja, Piper. Wir wollen ihn ja schließlich auch loswerden.", erklärte Phoebe, auch wenn sie tief im Innern nun die Angst verspürte, dass ihr Tod durch pure Unvorsichtigkeit hervorgerufen werden könnte. Wer versicherte ihnen denn, dass die Macht der Drei stark genug war diesen Typen zu vernichten? Sie hatten ihn ja noch nicht einmal im Buch der Schatten ausfindig machen können ... Doch Phoebe konnte daran nicht zweifeln, nicht, nachdem sie keine Stunde zuvor ihrer Schwester versichert hatte, dass sie "schon ganz andere Dämonen besiegt hatten".
Seufzend ging sie zu Paige, deren Gesicht eine merkwürdige Farbe angenommen hatte. "Wir schaffen das schon, Paige.", sachte zog sie ihre kleine Schwester noch etwas näher zu sich, sodass sie ihr ins Ohr flüstern konnte, "Wir müssen nur zusammenhalten, um die Macht der Drei auch nutzen zu können. Dann kann eigentlich nichts schief gehen.", erklärte sie weise. Paige nickte nur leicht.
"Können wir jetzt?", fragte Piper ungeduldig, da sie sowieso nichts mehr fand, was sie hätte zur Seite schieben können um Platz für einen Kampf zu schaffen. Der Wissensdrang, den sie verspürte, fing immer weiter Feuer, gleichzeitig machte sich in ihr noch ein anderer Drang breit: Sie wollte diesen Typen endlich büßen zu lassen. Eigentlich hatte sie ja niemanden etwas zu beweisen. Trotzdem verspürte sie den Drang dazu.
Kurz warf sie ihren Schwestern noch einen Blick zu, dann fingen sie auch schon alle gleichzeitig an, den Spruch aufzusagen, den Piper ihnen entgegen hielt:
"Ihr Urväter der Magie erhört unsere Bitte,
der dunkle Krieger soll gebracht werden in diese Mitte.
Was wir suchen, sollen wir finden,
denn nur so wird das Gute gewinnen.
Nun trete ein in den Zirkel der Drei,
dein Eigenhandeln sei hiermit vorbei."
Kaum war der Spruch gesprochen sah man in der Mitte des Dachbodens den Holzboden in einer kreisförmigen Linie aufglühen, in dessen Mitte sich sichtlich etwas- oder jemand materialisierte.
Phoebe und Paige, erschrocken, dass der Spruch doch wirklich so gut funktionierte, wären sich fast gegenseitig in die Arme gesprungen. Eingeschüchtert liefen sie etwas rückwärts, während Piper gespannt das Schauspiel verfolgte. Gespannt, ob dieser Kerl von vorhin wirklich auftauchen würde.
Immer mehr weiße Lichtkügelchen versammelten sich innerhalb des Lichtkreises am Boden des Halliwellhauses, sodass sie fast aus diesem austraten. Doch bevor das geschah verschwanden sie in einer kleinen Explosion, die sie im ganzen Raum verteilte. Ein wunderschöner Lichterregen prasselte über die Schwestern, verschwand aber sofort, sobald er etwas berührte.
Phoebe und Paige waren davon so fasziniert, dass sie nicht mal bemerkten, dass sie nicht mehr alleine waren ... Pipers Zauber hatte funktioniert.
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Kapitel 6: Ein übermächtiger Gegner
Das gibt's doch gar nicht, dachte Piper angestrengt, es hat wirklich geklappt!
Sie hatte also Recht behalten, mit dem Gedanken, dass sie ihm schon sehr bald wieder gegenüber stehen würde. Zu gerne hätte sie einen Freudenschrei losgelassen, aber als sie Joels Augen sah verging ihr die Freude sofort wieder. Was hatte sie eigentlich getan? Verdammt, sie hatte ihn beschwört! War sie denn verrückt? Hatte sie denn diese grässlichen Augen vergessen?
"Du!"
Wieder mal wusste Piper, dass sie angesprochen war. Doch das war kaum zu übersehen, denn Joel zeigte mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf sie, wie einst auch Nathalie.
"Was willst du?", knirschte der junge Mann hervor und schien sich unter Kontrolle halten zu müssen, nicht gleich auszurasten. Damit wurde Piper augenblicklich klar: Ihr Spruch hatte ihn nicht gezwungen zu kommen ... er hatte es freiwillig getan.
Pipers Schwestern, die sich noch deutlich zurückgehalten hatten traten nun neben sie, damit sie auch die Macht der Drei nutzen konnten, wenn es nötig war. "Was hast du mit dem Mann angestellt?", fragte Phoebe nun mit rauer Stimme.
Eine Weile blickte Joel sie an - anscheinend überlegend, was er antworten sollte - dann fing er an zu Lachen und sah zu Boden. Nur bedrohlich funkelten seine Augen hervor. "Was geht euch das an? Für euch ist er nicht mehr rettenswert ... Vergesst ihn!"
Paige neigte den Kopf ebenfalls etwas zu Boden, ließ die Augen aber auf dem Krieger. Das war er also. Derjenige, der Piper so schnell ausgeschaltet hatte und derjenige, der auch in einer jahrhundertealten Legende erwähnt wurde ... Irgendwie hatte Paige ihn sich älter vorgestellt. Er sah ja kaum älter aus als 20!
"Ist das der einzige Grund für euer Rufen? Um herauszufinden was mit diesem Nichtsnutz passiert ist?", fragte Joel ungläubig und verengte die Augen. Bewusst, dass Pipers Blut unter diesem Blick gefror, wendete er ihn sofort auf die Hexe, die er bereits "kennengelernt" hatte. Doch sein Trick zog nicht - kein zweites Mal.
"Nein. Wir wollen dich aufhalten.", antwortete die Älteste kurz und knapp, "Was du mit mir oder dem Mann gemacht hast, machst du mit keinem anderen mehr!"
Unbeeindruckt von diesen Worten lief Joel nur seitlich hin und her, nachdenklich und zugleich abwesend. Erst jetzt bemerkten Phoebe und Paige das Schwert, versteckt in einer Scheide, die an seinem Rücken befestigt war. Augenblicklich schluckten sie im Chor und wandten den Blick zu ihrer großen Schwester.
Die verfolgte Joel kurz misstrauisch mit den Augen und hielt den Zettel mit dem Vernichtungszauber immer höher, sodass Phoebe und Paige wussten, dass sie ihn gleich aufsagen wollte.
Nur wenige Sekunden, in denen Joel nichts weiter tat als hin und her zu laufen, vergingen, bevor die Älteste plötzlich den Zettel hervor zog. "Jetzt!", sagte sie nur knapp - Rache übermannte sie, sodass sie ihre Fragen vollkommen vergaß - und setzte dann sofort zum Lesen an. Ihre Schwestern stimmten in den Chor mit ein:
"Uraltes Böses wandelt hin und her,
doch bald gibt es diesen antiken Bund nicht mehr.
Hiermit wollen wir es lösen,
dieses Band des Bösen,
wollen vernichten,
das selbstgierige Richten.
Reicht uns jetzt die Macht,
die uns zum Erbe gemacht,
damit die bedrohte Welt,
sich unter' m heiligen Licht der Drei erhellt."
Wie bei Pipers Beschwörungszauber dauerte es nicht lange, bis eine Wirkung sichtbar wurde; Unter Joels schwarzen Schuhsohlen quoll eine große Flamme hervor. Daraufhin blieb der Krieger stehen und blickte zu seinen Füßen herab. Die Flammen wurden schnell größer und letztendlich fing auch Joels Hose Feuer. Genervt verzog er das Gesicht und wartete noch eine Weile ab, in der Hoffnung er müsste sich die Hände doch nicht schmutzig machen, bevor er die Flammen dann doch mit einem einzigen Handschlag löschte. Die zurückgebliebene Asche klopfte er ebenfalls mit einem einzigen Handschlag ab.
Erneut konnte Paige es nicht lassen den Klumpen in ihrem Hals herunter zu schlucken. Der Spruch hatte funktioniert - ganz klar - doch was hatte es gebracht? Nichts. Er hatte die Flammen des Todes einfach so - mit der bloßen Hand - erstickt ...
"War das Alles?", fragte Joel und blickte zwischen den Schwestern hin und her. Er sah wütend aus, doch war er wütend genug sie alle zu töten? Phoebe hoffte das Beste; dass Joel einfach wieder verduften würde.
"Wirklich schwach.", erklärte Joel spöttisch, "Jetzt bin ich dran!!"
Phoebe hielt die Luft an, als ihre Angst wahr wurde. Gerade wandte sie sich noch schnell zur Seite, um ihre beiden Schwestern noch rechtzeitig wegzustoßen. Doch Joel war schneller als sie. So schnell konnte sie gar nicht gucken, da hatte er auch schon die Hand erhoben und den Finger nach ihnen ausgestreckt. Augenblicklich wurden alle Drei von einem Luftstoß erfasst, der sie von den Beinen riss.
Es stellte sich heraus, dass Pipers Methode, alles in die Ecke des Dachbodens zu räumen, damit sie in der Mitte genug Platz hatten, mehr als verhängnisvoll war. Dadurch, dass auch die Schwestern durch die gewaltige Druckwelle in Nähe der Ecken flogen, landeten sie nämlich nicht all zu sanft in einem Haufen Gegenstände.
Paige krachte unsanft auf den kleinen Tisch, auf dem sie nur wenige Minuten zuvor den Vernichtungszauber geschrieben hatten. Wie zu erwarten war hielt das kleine Holzstück Paiges Gewicht nicht Stand und so fielen die hölzernen Tischbeine in sich zusammen. Lediglich die Tischplatte, auf der Paige sich mit schmerzverziertem Gesicht krümmte, blieb unversehrt.
Auch Piper war nicht in der Lage sich unmittelbar nach dem Sturz wieder aufzurichten. Sie war geradewegs gegen einige altmodische und schwere Jackenständer gefallen, von denen sie einen mit sich riss, als sie zu Boden stürzte. Kurz darauf fiel der Ständer auch schon um und Piper wusste, dass erst ihre Organe seine Bremse gewesen sein mussten. Schließlich spürte sie das kalte Eisen des Ständers auf ihrem Bauch.
Phoebe war die Erste, die Joel wieder entgegen blicken konnte. Als sie das tat fiel jedoch das Buch der Schatten in ihr Blickfeld. Dieses musste vom Buchständer gefallen sein, als ihr Körper diesen berührt- und daraufhin umgeworfen hatte. Auf dem Buchdeckel waren noch immer die drei Kreise zu sehen, die ihre Macht symbolisierten. Doch etwas hatte sich schwerwiegend verändert ... sie waren nicht mehr komplett vereint. Der oberste Kreis hatte sich aus dem Bund gelöst.
Das ist es also, dachte sie erschrocken, deshalb wirkt die Macht der Drei nicht ... weil sie gebrochen ist! Die Frage war nur, wer von den Dreien dieser abgespaltene Kreis war.
Völlig neben sich stehend, da sie mit dieser Möglichkeit nun wirklich nicht gerechnet hatte, blickte sie sich nach ihren Schwestern um und im selben Moment fiel es ihr auf. Der Missmut, der über den ganzen Dachboden zu spüren war.
"Piper, Paige! Ihr müsst an die Macht der Drei glauben!", rief Phoebe, voller Panik Joel würde sie alle in der nächsten Sekunde umlegen, "Glaubt daran!"
Der Krieger, einem Lachkrampf nahe, fand es sehr amüsant, wie verzweifelt Phoebe versuchte ihre Schwestern zu ermutigen, obwohl diese vermutlich nicht mal zuhörten. Zumindest sah es nicht so aus, denn noch immer lagen die Zwei auf ihren Rücken und versuchten sich ab und an zu drehen, wie Käfer, die nicht mehr auf die gebrechlichen Beine kamen.
Plötzlich fiel ihm sein Schwur wieder ein. Beim nächsten Mal ... hatte er sich geschworen. Und auch Dean hatte ihn gedrängt: "Töte sie, entgültig!" Nie hätte er gedacht, dass er es sein würde, der die "entscheidende Person" umlegt, bevor Falk sie je erwecken konnte. Doch jetzt lag diese Chance vor ihm ... und Joel würde sie nicht so einfach fallen lassen.
"Ob mit- oder ohne Macht der Drei ...", erklärte er ruhig und hob gleichzeitig wieder eine seiner beiden Hände an, "... sterben werdet ihr so oder so!"
Phoebe, die längere Zeit keine Veränderungen erkennen konnte, war nicht ganz klar, was er diesmal mit seiner Handbewegung bewirken wollte. Erst als sie sich endlich erhoben hatte, wusste sie was Joel tat; Er übte seine Kräfte an Paige.
Entschuldigt bitte die zwei grässlichen Sprüche. Ich bin nunmal nicht zum Zauberspruch Schreiben geboren :lol: Hoffe der Teil gefällt euch trotzdem (und ja, es ist wieder eine gemeine Stelle :gemein: )