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[Charmed] - Licht u. Schatten - Zwei Seiten einer Medaille

Ahoi, Kapitän, melde mich gehorsam zum Dienst! :lol:

Also, spannender gehts nimmer, an einigen Stellen dachte ich schon es is aus, aber die drei schaffens imma wieder, so fast zumindest. Und das er gegen Wyatt verloren hat finde ich gut, denn jetzt kehrt mal wieder Ruhe (?) ein, oder nicht? Anyway hast du das mit Wyatt zum Schluss sehr süß beschrieben und hoffen wir mal das die Drei bald wieder auf den Beinen stehen denn Joel lässt sicher nicht lange auf sich warten, richtig?^^

P.S. Natürlich wieder klasse geschrieben :D
 
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Wow jetzt hatte ich ja sehr viel zum Nachlesen ...
... aber das ist sehr gut so, denn ich glaube, dass ich die Pausen nicht verkraftet hätte :lol: An manchen Stellen raubt es einem richtig den Atem - wirklich genial :zustimmen!! Von mir auch ein großes Lob!
Bin sehr gespannt wie es jetzt weitergeht. Das mit Wyatt hast du wirklich gut eingebaut (der Arme, kein Wunder, dass er später mal so ein Psycho wird :gemein: ). Ob ich mich nochmal mit Joel anlege würd ich mir künftig zweimal überlegen ;) von daher ... mal sehen was die Mächtigen Drei machen!
Hoffe es geht dann wirklich morgen weiter :zustimmen! Mach' nur weiter so!
 
Danke ihr zwei für die lieben Kommis :D Freut mich immer wieder :lol:
Ich habe mich dazu entschlossen euch noch etwas bluten zu lassen :gemein: (aber das stand schon lange fest :) )
Trotzdem viel Spaß und ich hoffe ihr findet auch in diesen Charaktern gefallen ... ;)

Kapitel 7: Verlorene Hoffnung

"Was machen wir hier?", langsam sah sich Nightmare um. Seine Arme verschränkten sich unfreiwillig. So viele Dämonen auf einen Haufen vertrug er nicht. Es machte ihn wahnsinnig all diese Dummheiten, manifestiert in dämonischen Körpern, sehen zu müssen.
Eine Vampirkriegerin, die direkt neben ihm stand, nickte ihm zu. Auch Shara hatte die Arme verschränkt. "Jetzt sag' uns schon was Sache ist, Slike!", rief sie bissig.
Einige Dämonen aus dem Hintergrund stimmten ihr mit einem barbarischen Aufrufen zu. Nightmare und Shara verdrehten daraufhin synchron die Augen.
"Ruhe!!"
Sofort verstummten die tiefen Stimmen wieder, kein Wunder, denn ihr Meister hatte gesprochen. Ehrfürchtig knieten sie nieder. Alle, außer die Beiden, die die Arme noch immer verschränkt hielten.
Als Stille eingetreten war, hielt es Slike endlich für notwendig sich seinem Gefolge auch zuzuwenden. Man konnte ihn lächeln sehen, als er Shara und Nightmare erblickte. "Und ihr?", fragte er, "Haltet ihr es nicht für notwendig euch vor mir zu beugen?!"
Beide wussten, dass das nur Slikes nette Art war ihnen zu sagen, dass auch sie sich gefälligst zu verbeugen hatten. Doch diese Geste war die reinste Beleidigung für ihren Status. Unbeeindruckt blieben sie stehen.
"Nun glotzt mich nicht so an. Ihr werdet schon noch erfahren wieso ihr hier seit. Ihr alle ...", nun ging er einen Schritt auf die Dämonenhorde zu. Bevor Slike jedoch weitersprach, ließ er seinen teuflischen Blick schweifen.
Hier waren sie, alle versammelt. Die Dämonen, die in der DalO-Organisation vertreten sein würden. Ja, er wusste bereits, dass der Älteste, dem er das Angebot gemacht hatte, auf dem Weg war ihm die Entscheidung der Ältesten mitzuteilen. Und deshalb waren sie auch hier. Seine stärksten Diener und -Verbündeten.
"Wie ihr sicherlich schon wisst ist die Macht eingetroffen, die die Unterwelt innerhalb von Sekunden auslöschen könnte. Um diese Macht zu bekämpfen werden wir mit den Lichtwesen gemeinsame Sache machen.", seine Schritte hallten im Wind, als er sich seinen Weg zwischen all den knienden Formwandlern, Barbaren, Grimlocks und Warlocks machte, "Ihr fragt euch jetzt was ihr damit zu tun habt? Nun ... Ihr seit die Auserwählten, denen die Ehre zu Teil werden wird mit den Mächtigen Drei gegen diese Macht kämpfen zu können."
Ein allgemeines, immer lauter werdendes Getuschel ging durch den Saal. Niemand, außer einzelne Barbaren wussten bisher von dieser Organisation und demnach waren sie schockiert. Schockiert, dass ihr Anführer gemeinsame Sache mit den Ältesten - und vor allem den Mächtigen Dreien - machen wollte.
Dem Dämon selbst machte das Getuschel nichts aus, im Gegenteil, er fand es sehr amüsant, die vielen Gesichter zu beobachten. Besonders Shara und Nightmare hielten seine Aufmerksamkeit gefangen, denn auch sie waren in diesem Moment nichts anderes als tuschelnde Unterweltler.
"Soll das ein Witz sein?", flüsterte die Vampirkriegerin ihm zu, "Mit den Mächtigen Drei gemeinsame Sache machen?!", sofort schüttelte sie angewidert den Kopf, um diesen grausigen Gedanken schnell wieder los zu werden.
Nightmare gab ihr nur eine zynische Antwort, "Erst bestellt er uns hierher, zu diesen Holzköpfen, und jetzt sollen wir auch noch gemeinsame Sache mit unseren größten Feinden machen ... Wenn du mich fragst ist unser geschätzter Anführer hier, mittlerweile reichlich beschränkt in seinem Denken.", sofort warf er Slike einen gehässigen Blick zu.
Zu gerne wäre er jetzt einfach abgehauen ... Doch er konnte nicht. Er war Slike noch etwas schuldig, genauso wie Shara. Und sein Stolz ließ einen Feiglingsakt auch nicht zu.
"Verschwindet jetzt. Ich will euch erst wieder sehen, wenn ich euch rufe!"
Nur wenige Sekunden waren vergangen und doch hatte sich die Situation entscheidend verändert: Keine knappe zwanzig Mann standen jetzt noch zwischen Slike und Nightmare.
"Ihr wisst, dass ihr keine Wahl habt. Ihr seit mir noch so einiges schuldig.", bedrohlich kam er näher, den Blick noch immer fest auf Nightmares bitterbösen Augen verankert.
"Und wie hast du dir das vorgestellt? Dämonen und die Mächtigen Drei ... Du und dieser Älteste, ihr werft uns doch gegenseitig zum Fraß vor! Ihr wisst doch ganz genau, dass wir uns wohl eher gegenseitig umbringen werden, als diese machtgeilen Schwertkämpfer gemeinsam zu bekämpfen!"
Shara verstummte jäh, als Slike nicht mehr Nightmare- sondern sie ansah. Sie hatte ganz vergessen, wie schnell Slike die Beherrschung verlieren konnte. Genauso sehr, wie sie vergessen hatte, dass er stärker war als sie.
"Denkst du ich bin dumm?! Natürlich weiss ich das!!", rief er gereizt, "Und deshalb habe ich auch dafür gesorgt, dass ihr in der Überzahl seit. Sie werden es nicht wagen euch töten zu wollen. Ist diese andere Macht, mit Hilfe der Drei also besiegt ...", böse grinsend sah er zu Nightmare, der den Satz vollenden sollte.
"... können wir uns die Mächtigen Drei vorknöpfen.", des Halbdämons Gesicht erhellte sich, "Ich muss sagen so schlecht klingt die Sache doch nicht. "
Auch Slikes Lächeln war noch lange nicht verblasst. "Ich wusste, dass dir das gefällt. Ich hab' zwar keine Ahnung wieso du sie unbedingt töten willst, aber das ist mir auch egal. Hauptsache du tust es, dann sind wir diese Störenfriede endlich los."
"Und was springt für mich dabei raus?", fragte nun die Vampirkriegerin. Kurz bekam sie zwei nachdenkliche Blicke zugeworfen, dann antwortete ihr Slike, zynisch, wie sonst nur Nightmare sein konnte. "Für dich? Streng mal dein hübsches Köpfchen an, Shara. Du kannst verdammt nochmal froh sein, wenn du dein dreckiges Leben behalten kannst!"
Genervt verdrehte Shara die Augen. Leider hatte er Recht. Leider war ihr Leben für ihn nichts mehr wert, seitdem sie ihn verraten hatte ...
"Ich hab' Neuigkeiten."
Schnell blickte das Trio zur Seite. Dort stand der Älteste, den Slike schon erwartet hatte. Er grinste auf, während Leo ihm nur einen angewiderten Blick zuwarf.
Immer wenn er diesen Typen sah nahmen seine Zweifel für einen kurzen Augenblick eine erstaunliche Größe an. Er traute ihm nicht über den Weg und gab seine Frau und deren Schwestern ungern in Slikes Hände weiter. Doch er hatte keine andere Wahl, das musste er sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, damit er nicht im Meer des Selbstmitleids ertrank. Sie mussten handeln, um den Weltuntergang abzuwenden!
Stickige Luft durchströmte seine Lunge, bevor er sich den Dämonen näherte.
Jeder einzelne Schritt schien ein einziger Fehler zu sein. Doch diesen Schrei seines Unterbewusstseins ignorierte er, genauso wie er auch nur die Rufe seiner Schützlinge ignorieren konnte. Immerhin konnte er sie in der Unterwelt gar nicht erst wahrnehmen.
Kurz bevor er die Dreiergruppe erreichte stoppte er.
Hatte er Wahnvorstellungen? War sein Unterbewusstsein so schlau, die Stimme seines Sohnes anzunehmen, damit Leo endlich aufhorchen würde? Funktioniert hatte es ja. Aber was, wenn sein kleiner Spross wirklich nach ihm rief? Konzentriert schloss er die Augen und lauschte. Piper und Wyatt hatten noch immer höchste Priorität, da konnte selbst die Organisation nicht mehr mithalten. Sie musste weichen, wie alles andere in diesem Moment auch.
Dann, ohne einen einzigen Augenblick zu zögern, orbte er sich plötzlich wieder davon. Wieder hatte er ihn gehört. Wyatt, der verzweifelt nach ihm schrie.
"Was war das denn?", Shara verzog genervt das Gesicht. Der Älteste hielt sich wohl für etwas besseres und hielt es nicht für nötig ihnen seine "Neuigkeiten" auch mitzuteilen.
"Tja ... Er hat wohl endlich bemerkt, dass seine Familie Besuch hatte ..."
Nicht nur die Vampirkriegerin, sondern auch Slike blickten nun zu Nightmare. Dieser schlenderte soeben, mit geschlossenen Augen und einem genüsslichen Grinsen im Gesicht, davon. Wollen wir hoffen, dachte er, dass er zu spät kommt ...

tbc
 
Also der erste Teil von den beiden neuen ist echt wahnsinnig spannend und gut geschrieben, auch wenn für mich manchmal nicht so deutlich herauskam, dass Joel seine Energiebälle geworfen hat und die Schwestern deshalb durch die Gegend fliegen, aber ansonsten echt sehr gelungen.
Vor allem der Schluss auch mit Wyatt, wo er sich zuerst Joel stellt und dann auf einmal doch wieder der kleine Junge ist, der nach seinem Daddy ruft. Ich stell mir das voll rührend vor und du hast das auch echt gut beschrieben.

Und der zweite Teil ist natürlich auch gut geschrieben. Zwar nicht so spannend wie der davor, aber das ist ja klar und verständlich^^
Ich finde, die Auseinandersetzung zwischen den Dämonen hast du sehr anschaulich beschrieben und ich bin froh, dass Leo seinen Sohn gehört hat und im Gegensatz zu den Dämonen hoffe ich, dass er nicht zu spät ist ;)
 
Ja, wirklich sehr anschaulich :zustimmen!
Nicht direkt spannend, aber ich finde man fragt sich schon was genau da zwischen den Dämonen vorgefallen ist. Übrigens: Nightmare find' ich lustig :lol:
Bin sehr gespannt wie es jetzt weitergeht ... vor allem mit den Mächtigen Drei ... *bibber* Schreib' also bitte schnell weiter :D
 
Danke für die Kommentare ;) Freu mich, dass euch der Kampd gefallen hat :zustimmen!
Hier der neue Teil!

Ein hellblaues Lichterspiel kündigte seine Ankunft an. Als er sich einige wenige Sekunden später vollständig materialisiert hatte, schlug es ihn förmlich nieder. Nur langsam - noch geblendet von dem ungewohnt schrecklichen Anblick - nahm er das "neue" Wohnzimmer des Halliwell-Manors wahr. Er hatte schon immer mit vielem gerechnet, letztendlich hatte er ja dank des zweiten Weltkriegs einige blutige Schlachtfelder mit eigenen Augen gesehen. Doch ein solches Schlachtfeld einmal im Manor anzutreffen verschlug ihm eindeutig die Sprache.
Möbelstücke waren in tausend Stücke zerfetzt, ganz als hätte Piper sie allesamt explodieren lassen, Wände waren von riesigen Dellen, Brandflecken und Blutspuren nur so überzogen, die Scherben der Glasscheibe der Wintergartentür waren mit Blut befleckt, was Leo daran zweifeln ließ, dass der Kampf wirklich nur im Wohnzimmer stattgefunden hatte, und auch die Vitrine mit den Bildern seiner Hochzeit war nicht verschont beblieben. Traurig musterte Leo das zerbrochene Bild ...dann schweifte sein Blick weiter durch den Raum, sodass er nicht zu guter Letzt bemerkte, dass zwei scheinbar leblose Körper seiner Artgenossen den Boden pflasterten. Doch das schlimmste an diesem gesamten Bild war eindeutig Wyatt, der inmitten von alldem stand.
"Wyatt.", sagte Leo und erschrak dabei selbst, dass er kaum einen Ton herausbrachte, "Was machst du hier? Komm!"
Zielstrebig ging er auf den kleinen Jungen, der die Augen nicht von seiner jüngeren Tante nehmen wollte, zu, mit der Absicht ihn sofort wegzubringen. Doch dann überwog die Angst um Paige, und auch um Chris, letztendlich doch. Würde er noch länger warten, würde er wohlmöglich nichts mehr für sie tun können.
Sofort beugte er sich zu den Wächtern des Lichts herunter. Entschlossen hielt er jeweils eine seiner zittrigen Hände über Paiges und Chris' Körper. Goldenes Licht entfaltete unter Leos Händen seine Wirkung, ebenso entfaltete sich Erleichterung in seinen Augen. Er spürte ganz deutlich, dass er ihnen half.
"Keine Sorge, Wyatt. Gleich sind sie wieder putzmunter!", er warf einen kurzen Blick zurück. Auch Wyatts Augen schienen sich mit Erleichterung zu füllen, jedoch nicht so stark wie zuvor Leos.
Plötzlich schoss ihm eine Frage durch den Kopf. Wo waren Piper und Phoebe? Eine leichte Panikattacke ließ in eine Sekunde lang schwer atmen. Dann konzentrierte er sich wieder auf seine Heilfähigkeit, um Paige und Chris schnell wieder unter die Lebenden zu holen. Piper und Phoebe suchen konnte er dann immer noch.
Wenig später hatte er es geschafft. Paige schlug zuerst die Augen auf. Zugleich versuchte sie sich aufzurichten, sank jedoch unter Kopfschmerzen zurück. Sie stöhnte nur genervt auf. "Langsam.", erklärte Leo und half ihr dann sich aufzurichten.
"Autsch ... verdammt nochmal ...", Chris hielt sich mit zugekniffenen Augen die Magengrube und sah dann sofort Leo an. In seinen Augen funkelten Tränen - teils wegen der Schmerzen, teils vor Wut, "Warum hast du mich nicht komplett geheilt? Gib' s zu! Das hast du-"
Chris stoppte, als er seine eigenen Worte in Gedanken verarbeitet hatte. Mit entsetztem Blick sah er in Leo und Paiges irritierte Gesichter. Dass er noch immer Schmerzen hatte, lag nicht an seinem Vater. Es lag an seiner Mutter.
"Wartet-", keuchte er atemlos, "Wo sind Mo ..." - er unterbrach sich selbst indem er künstlich hustete - "Piper und Phoebe?!"
"Das würde ich gerne von euch wissen. Was um Himmels Willen ist hier passiert?! ", Leos Stimme wurde leicht hysterisch, das bemerkte selbst Wyatt. Noch immer blickte er bedrückt drein, obwohl ihn seine Tante nun auf dem Arm hatte und Beruhigendes zuflüsterte. Leo sah nun auf und blickte sich rätselnd nach den zwei "vermissten" Hexen um. Sein Blick blieb bei der zerbrochenen Wintergartentür hängen, genauso wie die Blicke der Anderen.
Als hätten sie es abgesprochen rannten die drei Wächter des Lichts - Paige mit dem Vierten auf dem Arm - los und stoppten dann, als sie auf den blutigen Scherben standen.
Fast genau in der Mitte des Zimmer - dort wo normalerweise die weißen Korbmöbel des "Sonnenzimmers" standen - lag Phoebe auf dem Rücken. Sie hatte eine größere Platzwunde am Kopf und so gut wie überall Schürfwunden, die sich alle rötlich von ihrer unnatürlich bleichen Haut abhoben. Am Boden zeichnete sich eine leicht rötliche Schleifspur, die bewies, dass ihr Körper es war, der die Wintergartentür so in ihre Einzelteile zerlegt hatte.
Um sie herum lagen überall Einzelteile der Korbstühle - und nicht nur das! - auch Piper lag dort auf ihrem Bauch am Boden. Auch auf ihrer Haut hoben sich einige wenige Schürfwunden rötlich ab, genauso wie die bläulichen Würgemale an ihrem Hals noch deutlich zu erkennen waren. Die Platzwunde am Kopf, sowie die Blutfäden, die in Pipers Ohr ihren Ursprung fanden und mittlerweile schon bis auf den Boden reichten, waren jedoch mit Sicherheit die viel schlimmeren Verletzungen.
Paige brauchte nur einen einzigen Augenblick um die Lage zu erfassen. Sofort hielt sie Wyatt die Augen zu und machte kehrt. "Ok Wyatt. Was hältst du davon wenn du Mister Teddy besuchst? Er fühlt sich sicher schon ganz einsam ...", konnte Leo sie murmeln hören. Dankbar, dass sie so schnell reagiert hatte, sah Leo seiner Schwägerin kurz nach. Dann wandte er den Blick wieder auf die zwei Verletzten, auf die er nun zuging.
Chris hingegen blieb starr. Ihm war, als hätte ihm jemand mehrere heftige Schläge in den Magen - und auch gegen den Kopf - verpasst. "Oh nein ...", murmelte er leise vor sich hin. Zwar mussten sie - zumindest Piper - noch leben. Doch das minderte Chris' Sorgen keineswegs. Zumal er nicht wusste, wie lange er hier noch stehen würde. Stumm sah er zu, wie Leo jeweils eine Hand auf die bleichen Körper legte. Sicher war auch er angespannt.
Unterdessen kam Paige wieder. Sie sah sehr besorgt aus, wie Leo aus dem Augenwinkel heraus erkennen konnte. Sie kniete sich neben ihn und sah sich bei dieser Gelegenheit nochmals genauer um. Dieser verdammte Idiot, dachte sie zornig, als sich nach zwei Minuten des Heilens weder Piper noch Phoebe gerührt hatten.
Ein leises Stöhnen riss sie letztendlich aus ihren Rachegedanken. Zuerst dachte sie, dass der Ursprung des Geräuschs bei Phoebe lag, doch als sie zu Piper blickte erkannte sie, dass sie es war, die anfing sich zu rühren. Wenig später öffnete auch Phoebe die Augen.
Erschöpft und zugleich erleichtert lehnte sich Leo zurück und sah dann zu Chris. Dieser schien noch etwas starr vor Schreck, doch dann nickte er Leo anscheinend dankbar zu. Auch der Älteste nickte.
Paige klopfte Phoebe ganz sachte auf den Rücken, als diese zu husten anfing, nachdem sie sich aufgesetzt hatte. "Oaaah ... so tot hab' ich mich noch nie zuvor gefühlt. Das war verdammt knapp, Leute.", erklärte die jetzige Zweitälteste matt. Tief holte sie Luft, dann blickte sie zu ihrer großen Schwester, die sich gerade mal auf den Rücken gedreht hatte, während Phoebe schon längst am Boden saß. Ihre große Schwester kniff die Augen kurz zu dann blickte sie Richtung Schwestern. Als sich ihre Blicke trafen pflichtete Piper Phoebe bei, "Wem sagst du das? Ich fühl' mich, als hätte mich eine Dampfwalze überfahren ..."
Paige konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Das ist nicht witzig.", erklärte sie dann und stand auf. Danach half sie Phoebe auf die Beine und als auch die zweite Hexe wieder fest auf dem Boden stand machten sich beide daran der letzten übrig gebliebenen Schwester aufzuhelfen; sie zogen Piper an den Armen hinauf.
Leo und Chris kamen hinzu, als Piper sich schon beschwerte, "Auuutsch, macht mal halb lang!", rief sie laut aus, während sie Paige leicht auf den Arm schlug. "Stell dich nicht so an.", scherzte Paige zurück und klopfte ihrer Schwester ebenso leicht auf die Schulter. Ihr Lachen verging ihr aber sehr schnell wieder, denn ihr wurde der Ernst der Lage bewusst. "Also sind alle wieder ...", Paige stoppte kurz, "na ja ... wenigstens halbwegs in Ordnung?"
Ihr Blick lag eindeutig, auf ihren beiden Halbschwestern. Sowohl Piper, als auch Phoebe, sahen nicht sehr fit aus: Ihre typischen Hautfarben hatten sie noch nicht zurückerlangt und in ihren braunen Augen erkannte man ein unverkennbares Funkeln des Entsetzens.
"Geht schon. Ich bin nur etwas ... schockiert.", erklärte Phoebe und blickte sich um. Sie hatte ja gewusst, dass dieser Typ nicht leicht zu bezwingen war aber, dass er sie so sehr in der Hand haben würde, war selbst für sie schockierend, sehr schockierend! Wie sollten sie ihn denn jemals aufhalten?
Ihr Blick wanderte zu ihrer großen Schwester, die sie mit einem Arm noch etwas stützte. Unentwegt presste sie ihre Hand gegen ihr Ohr und somit auch gegen ihren Kopf. "Ich hab' verdammte Kopfschmerzen.", erklärte Piper gereizt, als sie bemerkte, dass alle sie anstarrten. Niemand erwiderte daraufhin etwas, denn ihnen war klar, dass sie dann nur eine schnippisch Antwort erwarten konnten.
"Wo ist Wyatt? Ihm ist doch nichts passiert?". Augenblicklich schüttelte Paige den Kopf und erklärte Piper dann: "Nein, er war vollkommen unverletzt. Er ist in seinem Laufstall."
"Könnte mir jetzt bitte jemand erklären, was hier gespielt wird?", erneut erschrak der Älteste durch seine eigene Stimme. Eigentlich wollte er die Sache locker angehen, doch sein Temperament war mit ihm durchgegangen. Er klang sehr zornig.
"Könnten wir uns bitte erst einmal setzen?!", gab Chris ebenso zornig zurück. Kopf schüttelnd, mit den Nerven noch ziemlich am Ende, verließ er den einen zerstörten Teil des Hauses und begab sich in den Anderen. Dort nahm er wahrscheinlich auf der unbeschädigt gebliebenen Sitzcouch Platz.
Zurück blieben die Mächtigen Drei und deren alter- und neuer Wächter des Lichts. Beratend sahen sie sich an.
"Also ich seh' zuerst mal nach Wyatt.", sehr viel mehr sagte Piper nicht mehr bevor sie den Raum verlassen wollte. "Warte!", rief Phoebe sofort, "Ich komm mit!"
"Hey!", genervt verdrehte Paige die Augen, als weder Phoebe noch Piper auf sie reagierten. Dann packte sie Leo augenblicklich am Arm ... "Na schön, dann muss ich dir wohl Alles erklären. Allein." ... und zog ihn mit zu Chris ins Wohnzimmer.

Ich weiss, nicht sehr spannend. Aber das kommt noch so einiges ... also: Abwarten ... ;)
 
Wie immer ein gut geschriebener und auch gut vorstellbarer Teil! Da der Kapitelname auf eine ziemlich angekratzte Stimmung und auf Verzweiflung deutet ... naja, irgendwie hab' ich das dumme Gefühl, dass Leo und Chris sich noch in die Haare kriegen?? Naja, ich lass mich überraschen :zustimmen! Bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht!
Also schreib' recht bald weiter ;)
 
Nach 2 Wochen Pause kommt jetzt ein extra langer Teil, sozusagen als Wiedergutmachung ;) Ahja und David, guter Tipp :zustimmen!

"Wow ich hätte nicht gedacht, dass sie so dermaßen stark sind ..."
Unfreiwillig sah Leo plötzlich das Bild der verletzten Schwestern inklusive Chris vor sich. Ausnahmslose jeder von ihnen wäre gestorben, hätte Wyatt ihn nicht gerufen, damit er sie heilen konnte. Und genau damit hatte Leo nicht gerechnet, denn selbst hochrangige Dämonen hatten das bisher noch nicht geschafft.
"Aber sie sind es und jetzt haben wir ein Problem.", sagte Chris bitter und lehnte sich dann zurück. Die Hände legte er in den Nacken, während er seinen Kopf auf die Rückenlehne stützte um besser Nachdenken zu können. Es machte ihn halb wahnsinnig, dass er aus der Zukunft nichts von diesen Kriegern wusste. Dort waren- und blieben sie eine Legende. Hatte er die Zukunft wirklich so gravierend verändert?
"Sagt mal was hatte Wyatt eigentlich hier verloren? Piper hätte-"
Paige erhob sofort die Hand, als sie bemerkte, dass Leos Stimme immer lauter wurde, und brachte den Ältesten so zum Schweigen. "Piper hat Alles getan, um ihn zu beschützen. Sie wäre sogar fast erwürgt worden, ok? Bleib' ruhig.", erklärte sie.
"Richtig.", bestätigte Chris kopfnickend, "Wenn überhaupt dann mach' mir Vorwürfe."
Leos Blick schärfte sich, als er Chris gesenkten Kopf erblickte. Er öffnete den Mund, unübersehbar zu einem lauten Ausruf ausholend, doch erneut versuchte ihn Paige aufzuhalten: "Ist das nicht egal? Ihm ist doch nichts passiert."
Aber Leo ließ sich nicht abbringen. Paige ignorierte er vollkommen, als er aufstand um Chris gegenüber zu treten. "Es war also deine Schuld?", fragte er provozierend und überhörte dabei erneut absichtlich Paiges mahnendes "Leo!", "Wegen dir war Wyatt hier, als der Krieger euch angegriffen hat?!"

"So mein Kleiner ...", ganz langsam ließ Piper den kleinen Halbwüchsigen in sein Bettchen sinken. Es hatte zwar lange gedauert, bis er sich endlich beruhigt hatte und in ihren Armen eingeschlafen war, doch jetzt schien ihn auch so schnell nichts mehr aufwecken zu können. Er fühlte sich wieder wohl, jetzt da der todbringenden Angreifer das Haus verlassen hatte, und das machte er mit einem schläfrigen Lächeln deutlich.
"Willst du noch hier bleiben, oder sollen wir runter gehen?"
Piper neigte den Kopf mit geschlossenen Augen gen Boden, nachdem sie Wyatt zugedeckt hatte. Sie konnte sich denken wieso Phoebe mit zu Wyatt gegangen war. Und sie war froh, dass ihre Schwester es getan hatte - auch wenn Piper ihre Hilfe sicher nur unter Folter annehmen würde.
"Ach Quatsch, ihm geht es gut. Lass uns runtergehen.", sagte sie überzeugend, auch wenn sie vielleicht doch lieber bei ihrem Sohn geblieben wäre. Denn vor ihm musste sie sich nicht rechtfertigen.
"Na schön.", Phoebe lächelte aufmuntert und strecke den Arm nach ihr aus. Piper nahm das Angebot gerne an, löschte das Licht in Wyatt Zimmer und lief dann zu ihrer Schwester, die sofort ihren Arm um ihre Schulter legte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in das Wohnzimmer. "Also ich glaub' das mit der Revanche müssen wir nochmal üben."
Piper lächelte kurz auf, "Ja, das stimmt. Leider.", schnell wieder betrübt stieß sie die verbrauchte Luft aus ihren Lungen aus und atmete neuen Sauerstoff ein, "Ich wünschte es wäre anders gekommen."
"Nicht nur du, Piper.", sagte Phoebe leise während sie die Treppe hinunter liefen, "Aber es ist nun mal passiert, was passiert ist. Du kannst es nicht mehr ändern. Mach' dir keine Vorwürfe.", sie versuchte einen Blick ihrer Schwester zu erhaschen, doch wie jedes Mal, wenn Phoebe ihr untoleriert auf die Schliche kam, wehrte die Älteste ab. Und das, indem sie einfach schwieg.
Als Phoebe dann Fuß am Treppenende fasste, spürte sie schon die nächste Gefühlswelle auf sich wirken. Dieses Mal war es Wut oder Zorn und sie kam auch nicht von ihrer großen Schwester. Es kam ganz eindeutig aus dem Wohnzimmer und Phoebe glaubte zu wissen, wer der drei Wächter des Lichts die Fassung verloren hatte.
"Kann ich's mir nochmal anders überlegen?", fragte Piper plötzlich und blickte sie, Phoebe, anscheinend ernsthaft fragend an. Phoebe lächelte flüchtig, "Los komm.", und führte ihre Schwester wortwörtlich in die Höhle des Löwen.

"So weit ist es schon gekommen?", Leo, nicht glaubend was Chris ihm da erzählte, schüttelte energisch den Kopf, während sich sein Gesicht zu einer abweisenden Fratze verzog, "Wie konntest du das zulassen?!"
"So weit ist es schon gekommen?", wiederholte Chris und kopierte Leos vorherigen Tonfall dabei so gut, dass in Paige unfreiwillig der Gedanke an ein Déjà-vu aufkam, "Du arbeitest mit Dämonen zusammen und ziehst deine größten Schützlinge mit hinein?!"
Leo lachte daraufhin spöttisch auf, "Du lenkst schon wieder vom eigentlichen Thema ab. Aber mal abgesehen davon geht dich das gar nichts an.", "Ach nein?!", feuerte Chris sofort zurück, "Sie sind auch meine Schützlinge!!"
Paige konnte nur noch die Augen verdrehen, denn ihre Arme hatte sie schon längst vor der Brust verschränkt. Seit geschlagenen fünf Minuten diskutierten die zwei Wächter des Lichts jetzt schon und Paige fragte sich allmählich, wieso die beiden nicht schon längst versucht hatten sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Und diese ganze Streiterei nur, weil beide zu stolz waren um irgendwelche Fehler zuzugeben.
"Was ist denn hier los? Und wieso sitzt du nur hier und siehst zu?", flüsterte ihr plötzlich Jemand ins Ohr. Paige schüttelte daraufhin nur den Kopf und sah ihre große Schwester Phoebe erstaunt an, "Also wenn du Selbstmord begehen möchtest, bitteschön! Aber ich mische mich da ganz bestimmt nicht ein.", abwehrend hob sie die Hände an, als nicht nur Phoebe, sondern auch Piper ihr einen finsteren Blick zuwarfen, "Hey ich mein' das ernst! Sich einzumischen ist doch Wahnsinn!".
Ein kurzer Blick auf die Streithähne im Zimmer und Piper wurde bewusst, dass Paige nicht mal Unrecht hatte. Leo und Chris waren so sehr damit beschäftigt sich lautstark irgendeine Schuld in die Schuhe zu schieben, dass sie noch nicht einmal bemerkt hatten, dass sie und Phoebe wieder im Zimmer waren.
"Ok ich hab' genug.", konnte Piper Phoebe murmeln hören, "Ich mach' dem jetzt ein Ende ..."
Beeindruckt ließ sich Piper auf die Lehne von Paiges Sessel sinken und sah zu, wie Phoebe sich noch tiefer in die Löwenhöhle traute. Auch Paige hielt den Atem an, hatte sie ihrer Schwester doch eben erst klar machen wollen, für wie gefährlich sie ein Einmischen in das Gespräch hielt.
"Ok, Hey!!!", rief Phoebe laut und lief in die immer kleiner werdende Lücke zwischen den Wächtern, "Das können wir doch auch in normaler Lautstärke regeln, nicht wahr?!!", abwartend blickte sie zwischen den Hitzköpfen hin und her, "Nicht wahr!!?"
Leo rührte sich als Erster. Er stimmte Phoebes Einwand zu und setzte sich wieder auf seinen Sitzplatz auf der Couch, auch wenn er Chris ununterbrochen bitterböse Blicke zuwarf.
Phoebe seufzte genervt und rieb sich die Schläfen, wobei sie nicht die Einzige war. Auch Pipers Kopfschmerz schien zurückzukehren, denn sie rieb sich einen Moment über die Stirn. "Seht ihr? So ist das doch für uns alle angenehmer, auch wenn mich eure unterdrückte Wut noch immer halb verrückt macht.", erklärte Phoebe, "Anstatt zu streiten sollten wir lieber überlegen was wir jetzt machen. Irgendwelche konstruktiven Vorschläge?"
Chris schüttelte sofort den Kopf und hob gleichzeitig seine Schultern an. Auch durch den Streit mit Leo war ihm keine brauchbare Idee zur Bekämpfung dieser übermächtigen Gegner gekommen. Auch der ein oder andere Mordplan, den er für Leo ausgetüftelt hatte, brachte ihn nicht sonderlich weiter.
"Nein, tut mir Leid.", gab auch Paige sich zu erkennen, woraufhin Phoebes erwartungsvoller und fordernder Blick zu ihrer großen Schwester wanderte. Diese blickte ihr einen Moment entgegen dann antwortete sie: "Sieh' mich nicht so fordernd an. Ich hab' immernoch Kopfschmerzen."
Phoebe schmunzelte, dann sah sie gen Westen. Nun blieb nur noch Leo. "Und du?", fragte sie, als der Älteste sich nicht sonderlich angesprochen fühlte. Einen Moment behielt er seine Gedanken schön bei sich, dann jedoch dachte er laut nach. "Nun ja. Ich denke die-"
"Oh bitte nicht schon wieder diese Schnapsidee!!", rief Chris sofort dazwischen und machte kopfschüttelnd eine wegwerfende Handbewegung. Auch sein Gesicht verzog sich einen Moment zu einer abweisenden Fratze. Auf Phoebes Ermahnung hin, blieb er dann ruhig, sodass Leo unter giftigen Blicken weiterreden konnte. "Die Organisation dürfte uns einen großen Schritt weiterbringen. Wie ihr gesehen habt könnt ihr diese Krieger - nicht mal einen - alleine besiegen. Das Einzige, dass ihr machen müsst, ist beitreten, ansonsten bringt uns eine Organisation wirklich nicht weiter."
"Welche Organisation?"
Paige sah Piper auf einmal an, als hätte diese plötzlich Anzeichen schwerer Amnesie gezeigt. Doch dann fiel ihr auf, dass Piper von der Sache noch überhaupt nichts wissen konnte. "Stimmt ja, du weißt ja noch gar nichts davon.", sprach Chris Paiges Gedanken laut aus, "Nun es ist so:", erklärte er, komischerweise seelenruhig, "Leo plant euch in eine Organisation einzuspannen in der mehr Dämonen als gute Hexen oder Wächter des Lichts vertreten sein werden. Warum, fragst du? Weil die Dämonen sonst nicht mitspielen. Sie haben Angst, dass ihr sie vernichtet. Für was soll das gut sein, fragst du dich jetzt? Tja er glaubt es sei unsere einzige Chance unserer Gegner aufhalten zu können, aber wenn du mich fragst ist das ein einziger Verzweiflungsakt."
Leo hielt sich schwer zurück, das sah man ihm an. Die Hände hatte er zur Faust geballt und das sogar so sehr, dass er ein Zittern nicht mehr verhindern konnte. Auch sein Gesicht lief wieder gefährlich rot an.
"Ok, auch darüber können wir ganz normal reden.", sagte Phoebe sofort, die Hände wieder damit beschäftigt ihre pulsierenden Schläfen zu massieren.
"Moment mal." - Pipers Blick zeugte von Ungläubigkeit - "Eine was?!"
Chris lächelte leicht. "Genauso hat ein Barbar aus der Unterwelt auch reagiert.", erzählte er amüsiert und blickte dann zu Leo, dessen Traum immer mehr zu zerplatzen schien. Auf seinem jungen Gesicht zeigte sich Schadenfreude.
"Willst du mich ernsthaft mit einem Barbaren vergleichen?", fragte Piper bissig, redete dann aber sofort weiter, "Aber was soll's." - sie zog die Schultern an und ließ sie wieder fallen - "Der Dämon hat Recht. Das ist doch verrückt."
"Ha!!", dankbar streckte er seiner Mutter den aufgerichteten Daumen entgegen, während er den Kopf nur gen Boden senkte, grinsend. Paige schüttelte daraufhin nur den Kopf. Sie kam sich noch immer vor wie in einem Irrenhaus.
"Gut, wenn du eine bessere Idee hast, nur her damit, Piper."
Phoebe spürte große Wut in seinem Innern. Leo versuchte sie wohl zu verstecken, doch das wollte ihm nicht sonderlich gelingen. "Leo, ganz ruhig bleiben.", sagte sie und fasste ihn zugleich an den Schultern.
"Ruhig bleiben? Wie soll ich ruhig bleiben, wenn jeder die einzig brauchbare Waffe gegen den Weltuntergang ablehnt, nur weil er zu stolz ist um mit seinen Feinden vorübergehend zusammen zu arbeiten?!", rief er, bemüht seine Stimme ruhig zu halten.
"Übertreibst du jetzt nicht etwas?", fragte Piper dazwischen und verschränkte nun, wie auch Paige, die Arme. "Ich meine ... wir finden schon einen Weg."
"Und welchen?", er lief etwas näher an seine "Ex-Frau" heran, "Welchen, Piper?"
Sie wusste es nicht. Und so schnell würde ihr auch nichts mehr einfallen, das wusste sie. Aber was sie wusste war, dass so eine Organisation zum Scheitern verurteilt war. Und das dachte sie nicht nur, weil eine solche Organisation Teamwork mit ihren größten Feinden forderte. Sie würden sich doch nur alle gegenseitig umbringen ...
"Ich brauch' jetzt erst einmal einen Kaffee ..."
Von dieser Eröffnung reichlich überrascht konnte Leo nicht schnell genug reagieren. Piper war schon in die Küche verschwunden, noch bevor er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Unmerklich schüttelte er den Kopf. Wenn das Thema unangenehm wurde machten sie sich immer aus dem Staub. Diese Eigenschaft musste wohl in der Familie liegen. Er sah zu Phoebe, die noch immer vor ihm stand.
Diese sagte zugleich das, was er vermutet hatte. "Du weißt doch, dass wir etwas Zeit brauchen, um über die Sache nachzudenken, Leo."
"Die haben wir aber nicht.", schlug der Älteste zurück, "Wisst ihr was? Ihr habt überhaupt keine Wahl, ihr müsst die DalO unterstützen! Sie allein rettet die Hoffnung vor dem Aussterben. Früher oder später werdet ihr das auch noch begreifen. Ich jedenfalls werde mein Bestes geben die Welt zu retten, noch bevor es zu spät ist. Und jetzt entschuldigt mich, ich muss mit Dämonen zusammenarbeiten."
"DalO?", fragte Paige sofort, noch während sich Leo hinter einem typischen bläulichen Schleier dematerialisierte, "Für was steht das denn?"
Phoebe dachte einen Moment ernsthaft darüber nach. Dann, als sich die Kopfschmerzen wieder bemerkbar machten, lief auch sie Richtung Küche davon. "Ich brauch ein Aspirin.", sagte sie zu Paige bevor sie das demolierte Wohnzimmer dann entgültig verließ.
"Piper hast du-"
Phoebes Augenbraue zog sich schmerzhaft schnell an ihrer Stirn hinauf. Dass sie Piper jetzt nicht auffinden würde, überraschte sie zutiefst. Aufmerksam sah sie durch die Küche, doch besonders auffällig war nur, dass die Kaffeemaschine, neben der vier griffbereite Tassen standen, soeben eine Ladung des heißen Muntermachers produzierte und ein Zettel, der mitten auf dem Küchentisch lag. Auf ihm stand eine Dose voller Aspirin.
Mit noch immer erhobener Augenbraue las sich Phoebe die kurze Nachricht auf dem Zettel durch. Immer und immer wieder. Trotzdem wollte ihr Kopf nicht erfassen, was jetzt Tatsache war. Nachdenklich nahm sie die Aspirindose in die Hand und musterte sie einen Augenblick, versunken in Gedanken. Dann nahm sie den Zettel ein letztes Mal zur Hand. "Macht euch keine Sorgen.", las sie leise murmelnd vor, "Bin frische Luft schnappen, komme bald wieder. Sucht nicht nach mir. Piper. PS: Kaffee ist gemacht, Aspirin steht bereit."
Gerissen, dachte Phoebe augenblicklich. "Das hattest du schon die ganze Zeit vor. Sonst wärst du nicht so schnell verschwunden.", erklärte Phoebe ihre Feststellung dem Zettel. Dann sah sie auf die Dose in ihrer Hand. Piper gingen wohl einige Gedanken durch den Kopf. "Und trotzdem denkt sie noch an mich ... ach Piper.", ein kopfschüttelndes Grinsen umspielte plötzlich ihre Lippen. Dann ging Phoebe zurück ins Wohnzimmer, den Zettel und die Aspirindose noch immer fest in der Hand.

Ich hoffe der Part gefällt euch einigermaßen!
 
So, hab' jetzt den neuen Teil gelesen! Jeletzt war ich ja nur kurz online ;)
Jedenfalls ein ganz schöner Teil, vor allem schön lang! Paiges gedanklicher Kommentar als Phoebe sich eingemischt hat war lustig ;) Ich finde auch, dass du gerade Phoebe bei diesem Gespräch sehr gut getroffen hast! Mach nur weiter so, freue mich schon riesig auf den neuen Teil!
Und vor allem frage ich mich wo Piper nun hin geht ... ihr passiert doch nichts?
 
Die beiden neuen Teile sind wieder mal sehr interessant. Es passiert zwar nicht so viel wie in den Teilen vorher, wo es um den Kampf ging, aber sie sind trotzdem sehr gut geschrieben und man kann die Gefühle der Figuren gut nachvollziehen.

Der einzige Vorteil daran, dass ich wieder mal länger gebraucht hab, um ein FB zu posten *mich schäm* ist, dass ich jetzt wieder gleich zwei Teile hatte :D Obwohl du natürlich auch hier wieder mal an einer sehr spannenden Stelle aufgehört hast... Pure Absicht :P

Am genialsten fand ich diesmal ja folgende Stelle:

Oaaah ... so tot hab' ich mich noch nie zuvor gefühlt.

rofl, ich musste so lachen, wo ich das gelesen hab :D Das hat einfach super gepasst.
 
Schön, dass ihr beide was zu lachen hattet ;)
Und: Ja, das mit der spannenden Stelle war Absicht (na und?) :p Verklag' mich doch :lol: !
So, jetzt kommt aber der neue Teil.
Tschuldigung, dass es etwas gedauert hat, aber ich sitze schon seit Ewigkeiten in diesem Loch ... ich komm nicht mehr aus der Unkreativität heraus :lol: Hoffe der Teil gefällt euch trotzdem ;)

Mit langsamen und bedachten Schritten suchte sie sich ihren Weg über den Sandkasten, an den einzigen beiden Schaukeln vorbei, zu einer hölzernen Sitzbank. Dort nahm sie Platz und lauschte in die angenehme Stille. Sie kam oft hierher wenn sie Zeit zum Nachdenken brauchte.
Eigentlich war Piper dumm freiwillig in der Nacht das sichere Haus zu verlassen. Doch sie musste in Ruhe den Auslöser für ihr grundloses Verloren-Fühlen finden und dann dafür sorgen wieder auf ihren Pfad zurückzufinden. Schon allein für ihre Schwestern, die sicher bald merken würden, dass die Macht der Drei nicht mehr volle Kraft hatte und sie wohl deshalb so hoffnungslos unterlegen gewesen waren.
Sie seufzte. Würden sie den Krieger mit voller Kraft besiegen können? Ihr Verstand antwortete mit einem deutlichen "Nein.". Und vielleicht sollte sie dieses Mal doch lieber auf ihn hören. Denn das letzte Mal, als sie ihrem Instinkt - und auch diesem Mann - vertraut hatte, hatte dieser Krieger sie nur zu Hackfleisch verarbeitet. Außerdem plagte Piper nun ein schlechtes Gewissen, sowie die Gewissheit, dass ihre Aktion nichts als Ärger mit sich gebracht hatte. Ja, anstatt Antworten zu bekommen hatte sie allen Mut, alle Hoffnung - gar sich selbst - verloren.
"Sagte ich nicht, du sollst dich von ihm fern halten?"
Piper zuckte innerlich vor Schreck zusammen, doch sie rührte sich keinen Zentimeter. Denn diese plötzlich so nahe Stimme, die in ihrem Ohr unerwartet laut ankam, hatte sie sofort erkannt. Aus dem Augenwinkel sah sie ihn - auf der Rückenlehne der Sitzbank sitzend, die Füße auf der Sitzfläche abgestellt. Seine Begleiterin hatte er wohl nicht dabei.
Piper schloss die Augen. Den Kopf hielt sie stur - gar trotzig - geradeaus gerichtet, genauso wie ihr mit Schwert bewaffneter Retter - oder Verfolger, wie man es nahm.
"Du sagtest auch, dass ich meinem Instinkt vertrauen soll und könnte. Dass er mich zur Wahrheit leiten würde. Aber sieh' dir an, was passiert ist!"
Piper wusste, dass sie ihm nicht weiter erläutern musste, dass dieser Krieger sie und ihre Familie fast ins Jenseits befördert hätte. Schließlich wäre er nicht hier, wenn er das nicht schon längst wüsste.
"Es ist verständlich, dass dich die Wahrheit erschreckt."
Piper öffnete die Augen und starrte zu Boden. Seine innere Ruhe war beeindruckend. Sie steckte sogar an, denn Piper war eigentlich nach einem entsetzten Aufschrei zumute, doch stattdessen verzog sie nur vorrübergehend das Gesicht.
Dieser Typ behauptete also zu wissen, was sie wusste und wie sie sich fühlte?
"Woher willst du wissen, wie ich mich fühle?! ", fragte sie, mit empörter, aber auch neugieriger Stimme. Der immernoch recht Fremde drehte ihr den Kopf entgegen und sah sie an. Einen Moment schien für ihn die Zeit stehen zu bleiben, als er in Pipers braune Augen sah. Es war wie damals - wie bei Nathalie und Danny - als er zum ersten Mal realisierte, dass er eine Zukunft mit dem Menschen, in dessen Augen er soeben sah, haben würde.
Hatte er bei Nathalie Erleichterung- und bei Danny eher Wut verspürt, so spürte er bei diesem besonderen Blickkontakt mit Piper erneut ein ganz anderes Gefühl. Es war mit Abstand das angenehmste seit Jahren. Einen Moment schloss er die Augen und ließ dieses warme Gefühl wirken. Dann öffnete er die Augen wieder und sah die Noch-Hexe ihm gegenüber an. "Ich weiss es, weil mich die Wahrheit auch erschreckt hat."
Pipers schien diese Erklärung logisch, trotzdem war sie überrascht. Welche Wahrheit er wohl einsehen musste?, fragte sie sich in Gedanken, dachte aber gar nicht daran, ihre Frage laut zu stellen.
"Ich weiss, dass die Macht der Drei nicht gerade ihre Blütezeit erlebt.", sagte er ruhig, "Und ich weiss genauso gut wie du, dass das an dir liegt."
Piper hatte diese Worte in Gedanken bereits ausgesprochen. Trotzdem versetzte es ihr einen regelrechten Stich, diese unheilvollen Worte erstmals ausgesprochen zu hören.
"Du fühlst dich - grundlos, wie du glaubst - nicht mehr wohl in deiner Haut. Kommst dir einsam und verloren vor ... als hättest du bisher nicht richtig gelebt."
Piper wollte nicht begreifen, wieso dieser Fremde ihre Gefühle so gut verstand. War er etwa eine Art Empath?! "Willst du mir etwa sagen, dass es doch einen Grund gibt?", fragte sie verunsichert.
"Nichts geschieht ohne Grund, Piper.", erklärte er weise und ließ diese Worte erst einen Moment wirken, bevor er fortfuhr, "Du glaubst diese Entwicklung der Dinge sei schlecht, du glaubst, dass das Zerbrechen der Macht der Drei schlecht ist. Doch wer sagt, dass nicht gerade das notwendig ist, um die Welt zu retten?"
Pipers Stirn runzelte sich bei dieser Aussage nur leicht. Hatte sie sich verhört? "Wie bitte?", fragte sie, da sie ihren Ohren nicht ganz traute, "Was soll das heißen?"
Ihr Gesprächpartner musste leicht schmunzeln. Fast jeden Tag seitdem er sie das erste Mal gesehen hatte, fragte er sich wie sie wohl reagieren würde, wenn er ihr die Wahrheit erzählen würde. Nun hatte er die Antwort. Langsam hob er seinen Kopf an und blickte in den Sternenhimmel. "Siehst du diesen Stern dort?"
Piper wollte den Mund öffnen. Doch dann beschloss sie ihn aussprechen zu lassen. Schließlich hatte er bewiesen, dass Piper seinen Worten Glauben schenken konnte. Anscheinend war er es, der ihr letztendlich alle Fragen beantworten würde. Piper konzentrierte den Blick ebenfalls auf die vielen Sterne am nächtlichen Himmel, wobei ihr schon nach wenigen Sekunden ein hell leuchtender Stern in die Augen stach. Er kam ihr merkwürdig vertraut vor ... das musste der Stern sein, von dem der Mann sprach.
"Was ist mit ihm?", fragte die junge Hexe dann letztendlich, da ihr lange Zeit keine Veränderung auffiel. Neugierig drehte sie den Blick zu ihm, doch er erhob nur die Hand und bedeutete ihr so einfach ruhig zu sein und weiter zu beobachten.
Als Piper den Kopf wieder drehte um den Stern zu betrachten, sah sie es auch schon: Der Himmelskörper wurde auf einmal blasser, immer weiter, bis er ganz erlosch.
Piper Augen verengten sich. Dieser Stern war genauso erloschen, wie Pipers Leben als eine der Mächtigen Drei. So kam es ihr jedenfalls vor.
"So wie jedes Leben ein Ende hat, so können auch Schicksale sterben."
"Hm ...", Pipers Stirn runzelte sich unter ihrem leisen Grummeln nun vollends. Wer war dieser Typ bloß?! Woher wollte er das Alles so genau wissen? Unbeirrt von Pipers Brummen redete der Lässige einfach weiter, "Aber wie du vielleicht weißt ist jedes Ende auch ein neuer Anfang ..."
Piper folgte dem Blick des Blauäugigen erneut. Gespannt wartete sie einen Moment ab, und tatsächlich!: Am Firmament begann an derselbe Stelle, an der bis vor kurzem noch "ihr" Stern erloschen war, ein neuer Stern aufzuleuchten. Und das deutlich heller als sein Vorgänger.
Piper staunte nicht schlecht. So etwas hatte sie noch nie gesehen.
Auch ihm fiel auf, dass sie sehr beeindruckt war. Ein zufriedenes Lächeln spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder. Ja, er war sich sicher, dass sich seine ewiglange Suche endlich ausgezahlt hatte. "Hoffnung ist etwas, das du nie aufgeben solltest, Piper. Denn es wird immer einen Weg geben das Böse zu bekämpfen. Du musst ihn nur erkennen und ihn dann mit Entschlossenheit folgen."
"Aber ..."
"Ich weiss, dass du Angst hast die nötigen Opfer zu bringen. Doch denke immer daran, dass auch deine Familie sterben wird, wenn du die Schattenkrieger nicht aufhältst und sie wirklich an die Macht kommen sollten. Nur du allein bist fähig sie zu beschützen. Doch du kannst sie nur retten-"
"-indem ich sie verliere.", Piper kniff die Augen etwas zusammen, um die Tränen zu verdrängen, nachdem sie seinen Satz eigenständig beendet hatte. Gab es denn wirklich keinen anderen Weg? Wie er bereits gesagt hatte: Piper hatte Angst davor das Opfer zu bringen - Ihre Familie aufzugeben!
"Nicht verlieren, Piper. Loslassen.", er richtete sich nur kurz auf, dann sprang er gekonnt von der Sitzbank. Seine Schnelligkeit ließ Piper einen Moment stutzen, dann, als es schon fast zu spät war, entsinnte sie sich. "Warte! Ich hab' noch einige Fragen an dich!", rief sie und streckte zugleich die Hand aus. Doch er hörte nicht, er lief einfach weiter, "Wir werden uns schon bald wiedersehen, Piper, du wirst ihn- und somit auch mich aufspüren. Dann kannst du mir deine Fragen immernoch stellen."
"Jetzt warte doch!", rief Piper erneut. Anders als beim ersten Male erhörte der stattliche Mann ihre Bitte. Er drehte sich um und blickte sie abermals an - das sah Piper nicht, doch sie spürte sie, die Wärme, die in seinem Blick lag und sie innerlich durchflutete. "Ich ... hab' zwar keine Ahnung woher du meinen Namen kennst. Vielleicht bist du ja ein Hellseher." - sie zuckte kurz mit den Schultern - "Ich hab jedenfalls keine vergleichbaren Fähigkeiten, also, wärst du so freundlich mir wenigstens deinen Namen zu verraten, bevor du wieder verschwindest?"
Wieder konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er musste nur kurz überlegen, denn schnell stand seine Entscheidung fest. Piper lernte sehr schnell. Sicher würde sie schon bald ihr wahres Schicksal akzeptieren und sich ihm anschließen. "Falk.", sagte er gelassen, "Mein Name ist Falk."
Piper schrie vor Schreck leicht auf, denn ein greller Lichtblitz nahm ihr plötzlich gänzlich das Augenlicht. "Ah!", stöhnte sie genervt und rieb sich mit den Händen über die geblendeten Augen, "Na schön, Falk! Das war aber nicht gerade gentleman-like!", rief sie genervt in die dunkle Nacht hinein.

Kapitel 8 folgt dann hoffentlich bald ;)
 
Endlich hab' ich meinen PC wieder ... :D
Jetzt aber zu deiner FF! Also wirklich: Wow, der letzte Teil ist ... ich weiss gar nicht wie ich mich ausdrücken soll, erscheint mir alles zu untertrieben :lol: Er ist einfach Hammer! Super Klasse!
Sehr mysteriös, wegen diesem Falk wieder, und natürlich auch sehr spannend und aufschlussreich. Endlich ist klar, was los ist ...
Ich kann gar nicht sagen wie sehr ich mich auf den neuen Teil freue. Es ist jetzt schon Folter zu warten :( Ich weiss ja, dass du zur Zeit nicht an deine FF ran kommst um das nächste Kapitel posten zu können. Leider :(. Trotzdem hoffe ich, dass du bald die Möglichkeit dazu hast und die dann auch wahrnimmst ;)
 
Vielen Dank für das liebe Feedback ;) Freu mich sehr, dass dir der Teil gefällt. Hab' wohl erreicht, was ich erreichen wollte :lol:
Anyway: Ich nehme wirklich die 1. Gelegenheit wahr ;) Nicht nur die Tatsache, dass ich net an meine FF rankam, sondern auch, dass ich die letzten Tage weg war, haben es mir schwer gemacht ... sehr schwer ... v.v ... aber mich hält nichts auf :p :lol:

Kapitel 8: Neue Hoffnung (?)

Phoebe Augen fixierten die Prescott Street. Währenddessen lenkte sie ihre schon halb eingeschlafene Hand in immer neuen Kreisen und Formen über den Stadtplan. Sie gähnte herzhaft in die Stille, die auf dem Dachboden des Manor herrschte, und bedeutete ihrer kleinen Schwester damit ungewollt, dass es noch viel zu früh war um irgendjemanden oder -etwas auszupendeln. Ein leises Rascheln, etwa das Umblättern eines Buches, flog in ihr Ohr, doch sie nahm es gar nicht mehr richtig wahr. Auch, dass ihre Beine durch den Mangel an Bewegung mittlerweile recht taub waren und sie bedingt durch die Müdigkeit einen unheimlichen Katzenbuckel machte, kümmerte Phoebe recht wenig. Es störte sie nicht mal, dass sie auf den harten Holzdielen- und nicht auf einer bequemen Sitzcouch saß. Langsam schlossen sich ihre Augen, teils un- teils gewollt. Ihre Hand hingegen legte keine Pause ein, sondern zog weiterhin Kreise über den Stadtplan.
"Buh!"
Sofort schreckte Phoebe auf, das sah man auch an dem Kristall in ihrer Hand, denn auch er machte einen Ruck gen Himmel. Sofort wieder wach, sah sie zur Seite und blickte in Paiges ernstes Gesicht. "Na, wieder wach?", fragte ihre kleine Schwester genervt.
Gerade wollte Phoebe antworten, da sprach Chris dazwischen. "Was bist du denn für ein Morgenmuffel?", fragte er und blickte flüchtig vom Buch der Schatten auf. "Ich bin kein Morgenmuffel!", antwortete ihm Paige, noch immer genervt, während sie mit einem grimmigen Gesicht die Zutaten ihres Elixier-Experiments verrührte.
"Sie ist morgens immer genervt, wenn sie keinen Kaffee getrunken hat.", sagte Phoebe beiläufig und setzte sich nun erstmals anders hin, sodass ihre Füße langsam wieder aufwachten. Chris lächelte daraufhin leicht, sah aber dieses Mal nicht auf, sondern blätterte weiter konzentriert durch das Buch der Schatten.
"Würdest du deine Aufmerksamkeit wieder auf das Auspendeln richten?", eigentlich war es ja eine Frage, doch Paiges Worte klangen eindeutig nach einem Befehl. Phoebe streckte ihr die Zunge entgegen, dann stützte sie ihren schläfrigen Arm mit der zweiten Hand ab, "Wenn ich ihn wirklich mit seinem Blut auspendeln könnte, hätte ich das wohl schon längst geschafft.", sagte sie lässig. Doch Paige war zur Zeit das genaue Gegenteil von "lässig". "Oder aber es funktioniert nicht, weil du dich nicht richtig konzentrierst!", gab sie erneut ihre schlechte Laune zum Besten.
Phoebe verdrehte kurz die müden Augen, dann wandte sie ihren Blick zum Eingang des Dachbodens. Da keine Tür mehr vorhanden war - bedingt durch den harten Kampf mit Joel - konnte man jetzt viel deutlicher hören, wenn sich jemand im 1. Stock bewegte.
Wenig später wurde Phoebe in ihrer Vermutung bestätigt: Ihre große Schwester trat, in ihren Morgenmantel gehüllt und mit einer dampfenden Kaffeetasse in der Hand, auf den Boden des Manors. Auch sie schien noch etwas müde, denn erst nachdem sie bereits einige Schritte getan hatte bemerkte sie die kleine Gruppe. "Oh.", stieß sie überrascht aus, "Was macht ihr denn hier? Ich dachte ihr schlaft alle noch."
"Tja, es scheint fast so als hätten wir dieselben Ideen gehabt.", lächelte Phoebe nur, fügte aber, als sie Paiges Blick sah, schnell hinzu: "Naja, eigentlich war es ja Paiges Idee."
"Aha.", Piper nickte nur, als sie den Blick schweifen ließ. Es musste ein komischer Anblick sein: Chris stöberte vertieft im Buch der Schatten, sie, halb schlafend, schwang lustlos das Pendel und Paige, die hellwach schien, starrte konzentriert auf den brodelnden Kessel zwischen ihren ausgestreckten Beinen. Piper war klar, was sie versuchten und wie todernst die Situation war. Aber ein Schmunzeln konnte sie sich nicht verkneifen, Phoebe sah das, auch wenn Piper die Hand vor den Mund nahm um es zu verbergen..
"Sag' mal hast du den Kaffee nur zur Dekoration in deiner Hand, oder ...?", fragte Phoebe dann plötzlich mit gierigen Blick auf die Tasse in Pipers Händen. Paige hatte sie aus ihrem Bett, sofort auf den Dachboden gezogen. Nicht einmal einen Kaffee hatte sie trinken dürfen!
Als ihre große Schwester nicht zögerte und ihr die Tasse hinhielt blickte Phoebe sie äußerst dankbar an. "Danke!", sagte sie und schenkte ihrer aufopferungsvollen Piper als Dankeschön ein gutgelauntes Lächeln. Gerade wollte Phoebe die Tasse annehmen, als ...
"Gib' ihn lieber mir, damit sich meine Laune bessert."
Piper und Phoebe hielten einen Augenblick inne, indem sie ihre kleine Schwester nur anstarrten. Dann packten sie beide die Tasse und hielten sie Paige unter die Nase. "Du hast Recht.", sagte Piper ernst. Paige, die eigentlich nur einen kleinen Witz gemacht hatte, streckte ihrer Schwester die Zunge entgegen, nahm dann aber den Kaffee an, trank einen Schluck und reichte ihn dann an Phoebe weiter.
"Und? Habt ihr jetzt schon was rausgefunden?", fragte Piper während sie zielstrebig zu Chris lief. "Nein.", antwortete der Wächter des Lichts noch bevor seine Mutter ihm über die Schulter lugte. Kurz warf Chris ebenfalls nochmal einen Blick auf das abgebildete Symbol und den kurzen Text, in geschwungenen Lettern geschrieben. Doch er konnte damit nichts anfangen. Seufzend überließ er Piper das Feld und steuerte dann einen Holzstuhl neben Paige an, während Pipers Blick fest auf ihrem Erbe lag.
Sie kannte es, das Symbol in der Mitte der Seite. Die doppelblütige Blume sah der auf dem Ring des Kriegers sehr ähnlich. Wohlmöglich bestand dort eine Verbindung?
Neugierig wanderten ihre Augen an den Beginn des Textes. "Seelar" stand dort als Überschrift. Im kleinen Text weiter unten stand lediglich, dass Seelar ein mächtiger Zauberer der Urzeit gewesen war und Schmuckstücke, bevorzugt Ringe, mit eben diesen Symbolen als Gravur angefertigt hatte. Sie waren bestimmt für seine mächtigen Nachfahren, die eines Tages einen erbitterten Krieg, der alle Welt bedroht, um sein Erbe führen würden. Die Einen würden einen scheinbar aufrechten Weg wählen, die Anderen hingegen dem mit Blut beflecktem Pfad zur Macht folgen. Doch egal auf welcher Seite seine Ringe verwendet werden würde, Seelar hatte dafür gesorgt, dass sie in jedem Fall "die Seelenlosen" abwehren würden.
"Nein.", antwortete plötzlich Paiges Stimme auf ihre Frage, "Wir sollten zu Darryls Unschuldiger fahren. Dieser Kirsten Stanford."
Piper blickte auf. Sie konnte Zwei und Zwei zusammenzählen, sie wusste wer diese Kirsten wohlmöglich war. Sicher würde die junge Frau sie wiedererkennen ... nein, das durfte Piper nicht riskieren.
Gerade wollte sie fragen, wieso Paige das für nötig hielt, da nahm ihr das Phoebe, die die Kaffeetasse in ihrer Hand nun zur Seite stelle, ab. "Wieso?", fragte sie schlicht.
"Vielleicht können wir durch eine deiner Visionen eine neue Spur finden.", erklärte die Jüngste und blickte durch die Runde. Chris nickte zustimmend, da er mit eigenen Augen erlebt hatte, dass sie ohne weitere Informationen einfach auf der Stelle trabten. "Gute Idee.", sagte er, trotzdem etwas leise.
"Ich bin anderer Meinung.", nun trat Piper wieder vor den Ständer des dicken Buches, "Sein Blut müsste doch eindeutig ausreichen, um ihn zumindest aufzuspüren.", ihr Blick lag eindeutig auf Phoebe, deren Hand noch immer das schwungvolle Pendel, mit Joels Blut an der Spitze, hielt. "Versuch' doch dein Glück.", meinte Phoebe schulternzuckend und meinte das eher als eine andere Art "Das funktioniert aber nicht." zu sagen. Doch Piper nahm Phoebes Worte ernst. Entschlossen setzte sie sich neben ihre Schwester, schnappte ihr das Pendel aus der Hand und begann es dann selbst schwingen zu lassen. "So schwer kann das doch nicht sein.", sagte sie ernst, als wollte sie ihrer Schwester beweißen wie simple ihre Aufgabe doch wahr und wie sehr sie sich dabei anstellte.
Eine Weile starrten die Mitglieder der Halliwell-Familie nur wie in Trance den hellen, glasähnlichen, Kristall an. Als Phoebe sich als Erste des sinnlosen Starrens bewusst wurde, wollte sie etwas sagen, als sie plötzlich ein altbekanntes Geräusch davon abhielt. Sofort schnellte ihr Blick zurück auf den Stadtplan: Der Kristall war wie vermutet auf den Papierfetzen gestürzt und deutete nun einen Ort an. Eine Lagerhalle am Hafen.
"Wie hast du das gemacht?", fragte Chris, genauso verwirrt wie Pipers Schwestern, als plötzlich ein lauter Knall zu hören war. Augenblicklich wurde die immer weiter verwirrte vierköpfige Gruppe in Rauch gehüllt. Was war das?, schoss es dem Wächter des Lichts durch den Kopf, während er hustend versuchte die Rauchschwade mit den Händen wegzuwedeln. Dann hörte er Paiges todernste Stimme. "Wenn ihn das nicht zerreißt, weiss ich auch nicht weiter."
Die Schwestern konnte sich durch den noch nicht ganz abgezogenen Rauch kaum ansehen. Doch sie spürten die Blicke der jeweils anderen und wussten - wenn auch aus unterschiedlichen Gründen - was zu tun war: Sie mussten Joel erneut gegenübertreten.

Übrigens frohe Ostern an all meine Leser ;)
 
So, ich melde mich nach Ewigkeiten auch mal wieder. Hatte nur keine Zeit zu lesen, dafür hatte ich jetzt mehr^^ Also, ich muss erstmal sagen das du einfach total gut beschreiben kannst. Hast du sicher schon oft gehört, aber ich muss es einfach nochmal sagen :) Ich fühl mich so, als würde ich daneben stehen oder sdiese Person sein, einfach klasse *gg* Und natürlich ist das alles sehr, sehr spannend, und Falk ist mir total sympathisch (wie so viele :lol: ) Naja, jedenfaals schnell weiter, wobei gerade ich das sagen muss :doof:

P.S. Dir auch frohe Ostern, nachträglich^^
 
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Firebird schrieb:
Also, ich muss erstmal sagen das du einfach total gut beschreiben kannst.
Genau dasselbe dachte ich mir bei diesem Part auch wieder! Man kann sich einfach Alles genau vorstellen, sehr sehr gut ;)
Und vor allem spannend. Schließlich stellen sich einige Fragen, vor allem ob die Schwestern Joel dieses Mal aufhalten können.. auch wie das Ganze mit Piper und Falk weitergeht interessiert mich. Da scheint sich ja so einiges zu entwickeln :D
Also, ich wünsche dir, dass du aus deinem Loch wieder hochkriechen kannst (damit wir schnell weiterlesen können ;) )
 
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