Eine Stunde später im Haus der Halliwells:
Cole fühlte die Nähe von Kopfgeldjägern.
„Jetzt ist es offiziell.“
„Was,“ fragte Prue verständnislos.
„Dass ich noch lebe. Man hat Beweise. Na toll! Die Hetzjagd geht von vorne los.“
„Woher weißt du, dass das Böse es definitiv weiss?“ fragte Leo mit einem Hauch von Neugierde in der Stimme.
„Auf die ähnliche Art, wie du, wenn du merkst, dass ein Schützling von dir in Schwierigkeiten ist.“
Darauf sagte Leo nichts.
„Verdammt,“ zischte Cole.
„Was denn jetzt?“ fragte Piper entnervt.
„Die Bruderschaft. Auch sie ist hinter mir her,“ erklärte er in einem besorgten Unterton, „Das ist zwar nichts Neues, aber dass die ganze Bruderschaft mich jagt, das ist neu.“
„Warum sollte dieser Rena.....Ko......Rey............wie auch immer hinter, einfach der Anführer der Bruderschaft die ganze ................Gang schicken, nur um ein Mitglied zu suchen.............Ein ehemaliges Mitglied?“ fragte Phoebe.
Cole sah seine Freundin an. Das war die Frage, die er befürchtet hatte. Er hatte nicht vorgehabt ihnen zu sagen in welcher Beziehung er zu Reyno stand. Nicht bevor es nötig war.
„Nun, wisst ihr...............Ich habe euch etwas verschwiegen,“ begann er, wobei Prue verärgert aussah, „Reyno ist mein früherer Mentor.“
„Dein...............Was?“ fragte Leo entsetzt. Zu Mentoren der Unterwelt wurden nur die besten Dämonen.
„Er ist der angesehenste Mentor der Unterwelt,“ sagte Cole ungerührt.
„Und wann hattest du vor, uns das zu sagen,“ fragte Prue. Sie war einem Wutausbruch nahe.
„Nicht, so lange es nicht nötig war.“
„Cole,“ wechselte Phoebe das Thema, der die Wut ihrer Schwester nicht entgangen war, „Das heisst, die Bruderschaft will dich auf ihrer Seite.“
„Entweder das oder sie wollen meinen Tod.“
„Deine BRÜDER wollen deinen Tod?“ fragte Piper skeptisch.
„Vergiss nicht, wir sprechen von der Bruderschaft des Dorns, da sind alle ohne Ausnahme böse. Und Hochverrat wird mit dem Tod bestraft.“
„Hochverrat? Was ist für Dämonen Hochverrat?“
Cole grinste, als Leo diese Frage stellte.
„Hört sich merkwürdig an, nicht? Nun, Hochverrat ist entweder, wenn man die Seite wechselt oder ein Warlock die Kräfte eines Dämons stiehlt und da gibt es noch ein paar andere Regeln.“
„Oh.............,“ sagte Phoebe, „Das hast du gewusst, als du dich in mich verliebt hast?“
„Was glaubst du, warum ich trotz allem Andras geschickt habe. Mir war im Klaren, dass die Triade mich töten würde, wenn ich versage.“
„Das wollte sie dann tatsächlich,“ sagte Prue und runzelte die Stirn, „Wie hast du eigentlich geschafft sie zu vernichten?“
Cole sah Prues Misstrauen in ihren Augen. Auch wenn Phoebe ihm erklärt hatte, dass er nun für Prue den ‚Status eines Unschuldigen’ hatte, er spürte, dass sie ihm noch immer nicht traute.
„Nun um es kurz zu machen: Ich hatte den Überraschungseffekt auf meiner Seite. Sie hatten nicht erwartet, dass ich schwer verwundet und in menschlicher Gestalt wagen würde eine alte, führende Macht wie sie es waren anzugreifen. Nun, dann ging es so: Ein Messer, ein gebrochenes Genick und eine Energiekugel genügten.“
Er spürte Phoebes prüfenden Blick und sah zu ihr. Sie fragte neugierig: „Leo sagte uns, du wärst ein Söldner gewesen........Was ich mich schon lange gefragt habe, was hat die Triade dir versprochen?“
„Nicht so wichtig,“ sagte Cole schnell, zu schnell für Phoebes Geschmack, sie sah ihn weiterhin prüfend an.
Wenn Prue, Piper oder Leo ihn so betrachtet hätten, dann wäre es ihm ein leichtes ihre Blicke zu ignorieren oder standzuhalten, aber bei Phoebe klappte es nicht. Er sah kurz auf dem Boden und sah sie dann kurz an: „Was wird schon ein Dämon verlangen: Ansehen, Respekt und Macht.“ Lüge...........................Riesengrosse Lüge, das was er verlangt hatte, war nichts von dem, was er aufgezählt hatte. Doch es würde nichts ändern, wenn er es den mächtigen Drei und dem Wächter des Lichts erzählen würde. Hier waren höhere Mächte im Spiel.
Doch er kontrollierte seine Mimik absichtlich, so das niemand seine Gedanken erraten konnte.
Phoebe betrachtete ihren Freund, konnte aber nicht erkennen, dass er log.
„Um wieder auf das ursprüngliche Thema zurückzukehren. Wirst du uns helfen die Bruderschaft zu vernichten?“
„Ihr schafft es nicht, sie zu vernichten.“
„Herrgott, Cole. Wir sind die mächtigen Drei und mit deiner Hilfe.........................“
„Könnt ihr es nicht mit über hundert Mitglieder, die auf der ganzen Welt verteilt sind aufnehmen. Allein die 30, die hier sind, sind eine tödliche Gefahr.“
„Würdest du uns helfen?“ fragte Prue erneut.
„Prue, ihr wollt euch doch nicht allen Ernstes mit der Bruderschaft ......................“
Prue unterbrach Cole energisch: „Wirst du uns helfen?“
„Das ist Selbstmord!“
„Wirst du uns helfen, verdammt noch mal?“ Prue war jetzt richtig wütend und versuchte ihre vor Wut zitternde Stimme zu beruhigen.
„Prue,“ versuchte Cole, seine Stimme war betont ruhig, doch diesmal handelte Prue. Sie schleuderte ihn durch das Wohnzimmer.............Genau auf die nur zu bekannte Standuhr zu. Ohne nachzudenken liess Piper Cole erstarren.
„Ganz toll, Prue,“ sagte sie, „Und jetzt?“
Phoebe war zwar empört, musste aber über Coles gegenwärtige Stellung lachen.
„Es wäre ein unnötige Reparatur, da hast du recht Piper. Lass nur Coles Kopf aus der Erstarrung und dann können wir ihm ja sagen, dass er ausweichen oder wegschimmern soll.“
Piper verdrehte innerlich die Augen, hob die Hand und konzentrierte sich. So war Coles Körper noch erstarrt, aber sein Kopf konnte er frei bewegen.
Cole spürte, dass seine Moleküle unter seiner Halsschlagader zum Stillstand gekommen waren.
„Hey!“
Phoebe konnte sich nicht mehr halten. Coles empörter Gesichtsausdruck war einfach köstlich.