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Serie: Akte X
Kriterium: Thema: „Verbotene Liebe“
Disclaimer: mir gehört nix, this is just for fun!
Spoiler: irgendwann zwischen 8x14 „This is Not Happening/Es ist zu spät“ und 8x22 „Existence/William“ [irgendwann zwischen Mulders Rückkehr und der Geburt von William]
Wörter: 1.115
Gedankenverloren ist sein Blick aus dem Fenster gerichtet, wo die vorbeiziehenden Bäume und Felder zu einem grünen Schleier verschwimmen. Seine Gedanken hängen immer noch beim letzten Fall, den er und Skinner bearbeitet haben... ja, er und Skinner. Ihn hatte es am gestrigen Morgen genauso überrascht, als sein Boss plötzlich zu ihm meinte, dass er ihn nach North Carolina begleiten würde. Offensichtlich hatte Agent Doggett einen wichtigen Fall in der Familie und hatte sich die nächsten drei Tage freigenommen und mit Agent Scully im Mutterschaftsurlaub hatte Skinner die Chance ergriffen mal für zwei Tage aus der Stadt zu kommen.
Das ist auch warum Agent Mulder jetzt nicht hinterm Steuer sitzt, sondern am Beifahrersitz. Völlig in Gedanken vertieft knabbert er an einem Sonnenblumenkern, bevor er ihn durch das offene Fenster hinaus auf die Landstraße spuckt. Der Gedanke, dass er etwas Wichtiges bei seinem letzten Fall übersehen hatte, lässt ihn nicht los. Sie waren extra fünf Stunden lang gefahren, um sich den Toten anzusehen, der im Wald von North Carolina gefunden wurde. Er hatte große, tiefe Kratzspuren quer über die Brust und im Gesicht verteilt und war offensichtlich am hohen Blutverlust gestorben. Was Mulder auf den Fall aufmerksam machte, war die Tatsache, dass sich der örtliche Förster zu 100 Prozent sicher war, dass es im Wald keine wilden Tiere gibt. Noch dazu hatte er alte X-Akten gefunden, die belegen, dass es vor sieben Jahren einen ähnlichen Todesfall im selben Wald gegeben hatte, genau wie vor 14 und auch vor 21 Jahren schon. Jedes Mal mit dem gleichen MO.
Mulder war sofort davon überzeugt gewesen, dass es sich hierbei um eine Art Werwolf-Kreatur handelte, die alle sieben Jahre aus einem Winterschlaf erwacht, um sich zu ernähren. Natürlich wollte Skinner davon nichts hören. Er war davon überzeugt gewesen, dass es sich hier „nur“ um einen Ritual- oder Serienmörder handelte. Da jedoch keinerlei Beweise zu finden waren, die für oder gegen eine der beiden Theorien sprachen, hatten sich A.D. Skinner und Agent Mulder nach stundenlanger Zeugenbefragung wieder auf den Heimweg gemacht. Solang der Pathologe nichts Außerirdisches oder Übernatürliches an der Leiche findet, war der Fall für das FBI mit den Stichworten „Ritualmord“ abgeschlossen.
Und deshalb saßen die beiden nun, jeder in seine eigenen Gedanken versunken, seit vier Stunden schweigend nebeneinander im Auto auf dem Weg zurück nach Washington D.C.
„Bis wir in D.C. ankommen, wird es spät sein. Soll ich Sie bei Ihrem Apartment absetzen?“, durchbrach Skinners ruhige Stimme die Stille. Seine Stimme klang müde und Mulder hatte die Vermutung, dass sein Boss fürs erste genug Abenteuer erlebt hatte und sich wieder auf seinen ruhigen Schreibtischjob freute.
„Eigentlich hatte ich Agent Scully versprochen heute noch bei ihr vorbeizuschauen.“, entgegnete Mulder auf Skinners Frage, fügte allerdings auf dessen fragenden und leicht überraschten Blick hinzu: „Nur um zu sehen, ob sie was braucht. Ich hab gehört schwangere Frauen sollen gegen Ende ihrer Schwangerschaft oft seltsame Vorlieben haben... Sie wissen schon... Essiggurken mit Nutella und Sahne oder so.“
„Sie scheinen sich ja gut informiert zu haben.“, kam Skinners leicht vorwürfige Feststellung. Als von seinem Agent keine weitere Erläuterung folgte, versuchte er auf eine andere Art an mehr Informationen zu gelangen. Seit dem Moment, an dem Agent Scully ihm mitgeteilt hatte, dass sie schwanger war, war er nicht sicher gewesen, ob er wissen wollte wer der Vater ihres Kindes ist. Im Grunde ging es ihn gar nichts an. Leider schien das FBI da anderer Meinung zu sein. Nachdem Agent Mulder vor zwei Wochen wie durch ein Wunder wieder völlig gesund aus dem Krankenhaus entlassen worden war, wurde er vom Direktor des FBI aufgefordert nachzuforschen, ob seine beiden Agenten gegen die FBI-Vorschriften verstoßen hatten. Mit einem leisen Räuspern drehte Skinner das Autoradio leiser.
„Wissen Sie, Mulder, die Wetteinsätze im FBI-Büro überschlagen sich förmlich seit Sie zurück sind.“ Mulder warf seinem Vorgesetzten einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder der Landschaft vor seinem Fenster zuwandte. Er hatte sich schon gewundert wann er sich diesem Gespräch stellen müsste. Er wusste, dass dieses Thema früher oder später aufkommen würde, allerdings hatte er gehofft, dass es eher später sein würde. Ohne lange auf eine Antwort zu warten, fuhr Skinner fort: „Jeder im Gebäude fragt sich offensichtlich wer der Vater von Scullys Kind ist.“
Als er erneut keine Reaktion von Mulder bekam, machte er einen tiefen Seufzer, bevor er erneut zum Reden ansetzte: „Ich muss Sie doch nicht an die Vorschriften des FBI erinnern, oder?“
„Nein, Sir, das müssen Sie nicht... und ich glaub Sie haben eben unsere Abfahrt verpasst.“ Mit dem Daumen nach hinten deutend, versuchte Mulder das Thema zu wechseln oder zumindest so lang abzulenken, bis er aus dem Wagen aussteigen konnte. Scullys Apartment war noch etwa 15 Minuten entfernt und er hatte nun wirklich keine Lust jetzt mit seinem Vorgesetzten über Bienchen und Blümchen zu reden.
„Mulder...“, seufzte Skinner, bevor er von der Autobahn abfuhr. „Ich glaub nicht, dass ich Ihnen sagen muss, dass meine Vorgesetzten nur nach einem Grund suchen Sie zu feuern. Indem Sie zurückgekommen sind, haben Sie denen ganz schön die Feiertage verdorben.“
Mulder wusste, dass Skinner Recht hatte. Wenn es nach dem FBI gegangen wäre, hätte er schon vor acht Jahren die Entlassungspapiere in den Händen gehalten. Seufzend drehte sich Mulder zu seinem Vorgesetzten. „Bei allem nötigen Respekt, Sir, dann soll mich der Direktor doch entlassen. Ich frage mich warum ich das FBI-Gebäude überhaupt noch betreten darf. Wir wissen beide, dass der Direktor genug Gründe hätte mich zu kündigen.“
Eine Weile lang waren beide still. Beide wussten was Mulder nicht aussprechen konnte. Natürlich hatte das FBI keine Möglichkeit zu beweisen, dass Mulder und Scully gegen die Vorschriften verstoßen hatten, solange die beiden abstritten jemals etwas anderes als Freundschaft für einander empfunden zu haben.
Wenig später hielt der Wagen an und Mulder erkannte, dass Skinner ihn tatsächlich zu Scullys Wohnhaus gebracht hatte. Er hörte, wie sein Boss den Motor abstellte und warf einen schnellen Blick auf seine Uhr. 8.47pm. Scully würde wohl gerade ihr heißes Bad nehmen. Mit diesem Gedanken griff er in seine Hosentasche und holte den Schlüssel heraus, den Scully ihm vor acht Jahren anvertraut hatte.
Mit einem Lächeln griff Mulder nach dem Türöffner, bevor er sich noch einmal zu seinem Freund und Vorgesetzten drehte: „Dann sollen sie mich eben feuern. Es gibt wichtigere Dinge im Leben, als das FBI. Ich werde bald ein Daddy sein.“ Ein breites Grinsen voller Vorfreude erhellte sein Gesicht, bevor er mit einem Zwinkern die Autotür öffnete und hinzufügte: „Richten Sie Ihren Vorgesetzten schöne Grüße aus.“