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Meine 6. Staffel

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Hey, euer Feedback ist total lieb! Freut mich immer, wenn ich es lese! Hier die neue Episode! Hoffe sie gefällt euch!


Episode 11 - Game over

Dunkelheit bestimmte das Apartment des jungen Mannes. Nur zwei Kerzen auf einem kleinen Tisch erhellten die Finsternis. Um den Tisch hatten sich mehrere Leute versammelt, die allesamt dunkle Kutten trugen. Der junge Mann trat aus dem Kreis heraus und zeigte mit seinem Dolch auf ein umgedrehtes Triquetra – Zeichen, das auf den Tisch gemalt war. Die umstehenden Personen zogen ihre Kutten zurück, so dass man bei jedem auf der linken Brusthälfte dasselbe Zeichen erkennen konnte, das in der Dunkelheit schwach glühte. Feierlich faltete der Mann seine Hände zu einem Gebet an die dunklen Mächte, in das die anderen einfielen. Dunkel und geheimnisvoll waberten die fremden Worte durch die Wohnung. Nach einiger Zeit beendete der Mann das Gebet und gebot den anderen Stille. „Ich heiße euch im Namen des Ordens von Evanesco willkommen! Wir sind nach langer Zeit wieder bereit! Bereit in einer Zeit, die fast gänzlich von dem Guten beherrscht wird. Wir müssen uns also sammeln, um diesem Guten entgegenzutreten. Aber ihr dürft nicht glauben, dass ihr dies alleine schaffen könntet! Wir müssen zusammen gegen sie antreten. Nur so haben wir eine Chance! Also tut, wozu ihr von mir berufen wurdet!“ Er setzte kurz ab und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, waren sie völlig schwarz. „Geht!“ befahl er den anderen Leuten und einer nach dem anderen verließ das Apartment. Nur die junge Frau, die er als erstes in den Orden berufen hatte, blieb. Sie war zu seiner Vertrauten geworden. „Wieso?“ fragte sie ihn sanft und strich ihm verführerisch über die Wange. „Das weißt du genau!“ „Aber sie ist doch noch da!“ Er grinste boshaft. „Sie wird es nicht schaffen! Sie ist viel zu schwach!“

Piper und Phoebe ließen sich im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Melinda und Grace lagen auf einer Spieldecke vor dem Kamin. „Ich hoffe, dass der Ältestenrat etwas herausgefunden hat!“ seufzte Phoebe. „Ja, nachdem was Leo gesagt hat, hörte es sich wichtig an! Ich wünsche mir nur, dass sie bald bescheid wissen!“ bekräftigte Piper. In diesem Moment orbte sich Paige zu ihnen. „Da bist du ja endlich!“ begrüßten Piper und Phoebe ihre Schwester. Sie hatten sich schon Sorgen gemacht, da Paige ziemlich lange im Tempel der Prophezeiungen geblieben war. „Entschuldigt! Es hat lange gedauert, die richtige Prophezeiung zu finden, da es diesmal nicht lauter gleiche waren! Aber dank etwas Hilfe...“ sie schickte einen Blick nach oben „... hab ich sie doch noch gefunden! Hier bitte.“ Sie überreichte ihren Schwestern die Schriftrolle und setzte sich neben sie auf das Sofa. „Ach ja, habt ihr eigentlich diesen Dämon besiegt? Was war es noch gleich für einer?“ „Dämon der Illusionen! War einfach! Tot!“ erklärte Piper knapp und öffnete die Schriftrolle. „Soll ich vorlesen?“ fragte sie in die Runde, was ihr einen kleinen Schlag von Phoebe einbrachte. „Natürlich sollst du vorlesen!“ „Okay, also hört zu: Mit der Hilfe von schwarzer Magie wurde sie aus einer der mächtigsten Hexen aller Zeiten geschaffen. Ja, das ist Twilight!“ Wieder erhielt sie einen Schlag von Phoebe. „Erinner mich bloß nicht daran, ließ lieber weiter!“ „Gut: Sie musste den Weg zur Hölle beschreiten, dem Schicksal widerstehen als sie ihr Leben aushauchte. Sie musste bluten und kämpfen um das letzte Tor zu sehen. Nun ist es an ihr, im letzten Gefecht, die Drei allemal zu bezwingen. Sie wird nicht ruhen und rasten und den Sieg erringen. Dazu wird sie ihn zu sich holen und das Verderben der Welt, die Apokalypse einleiten. Wenn die Drei sterben, wird es der Anfang vom Ende sein. Nur er wird es entscheiden, das Schicksal der Welt liegt nun in seiner Hand.“ Als Piper aufgehört hatte zu lesen, herrschte im Halliwell Manor erst einmal Totenstille. „Na toll, das hört sich ja sehr ermutigend an: sie wird den Sieg erringen!“ murmelte Paige. „He, ganz so pessimistisch steht das nicht da! Es heißt, das Schicksal der Welt liegt in seiner Hand! Wer immer er auch sein mag!“ stellte Piper richtig. „Also diese Prophezeiungen sind nicht im geringsten hilfreich! Ich meine, die stiftet doch nur noch mehr Verwirrung, als sie erklärt! Wir wissen doch wieder nicht, wie sie es geschafft, wieder zurück zu kommen!“ meinte Phoebe. Die drei seufzten laut. Phoebes Blick glitt zu ihrer kleinen Tochter und was sie sah, heiterte sie wieder etwas auf: Grace versuchte vergeblich, sich aufzusetzen und Melinda sah ihrer Cousine sehr interessiert dabei zu. Auch die anderen beiden Halliwell – Schwestern wandten sich den beiden Kindern zu und schmunzelten. In diesem Moment beamte sich Leo wieder ins Wohnzimmer. „Und, hast du was herausgefunden?“ fragte Paige ihn sofort. Sie musste wissen, was mit Ben los war, sonst würde sie nicht mehr ruhig schlafen können. „Nun ja, also der Ältestenrat hat eine Vermutung, dass Ben irgendeine Verbindung zu Twilight hat. Genaueres wissen sie aber leider auch noch nicht! Sie werden sich aber darum kümmern!“ erklärte Leo. „Na toll! Das versprechen sie schon seit fast einer Woche! Eine Verbindung zu Twilight! Pf, das wüsste ich doch!“ murmelte sie eingeschnappt. Phoebe umarmte ihre kleinere Schwester. „He, das ist doch nur eine Vermutung! Es muss ja nicht stimmen!“ versuchte sie Paige zu trösten. Die Türglocke unterbrach das Gespräch. „Ich geh schon!“ meinte Paige, stand auf und öffnete die Tür. „Ben! Ich bin froh, dass du hier bist! Wir müssen unbedingt miteinander reden!“ begrüßte sie ihren Verlobten. Sofort fiel sie ihm um den Hals und drückte ihn fest an sich. Sie bemerkte so nicht, wie sich Bens Augen schwarz verfärbten. Dann stieß er sie von sich und schleuderte sie mit einer gewaltigen telekinetischen Kraft quer durch den Flur. Stöhnend kam sie knapp vor dem Esszimmertisch zu liegen. „He, du spinnst ja wohl!“ schrie Phoebe und lief aus dem Wohnzimmer auf ihn zu, um ihm einen Tritt zu verpassen. Aber auch sie wurde von ihm weggeschleudert. Leo brachte sofort die Kinder in ihr Zimmer in Sicherheit, während Piper Ben erstarren ließ. Dann lief sie zu Paige und half ihr auf. Ben wehrte sich schon gegen die Erstarrung, aber diesmal war Phoebe schneller und verpasste ihm einen kräftigen Tritt, so dass er gegen die Wand fiel und bewusstlos liegen blieb. „Ben!“ rief Paige und lief sofort zu ihm. „Äh, das könnte gefährlich sein!“ warf Piper ein, aber Paige beachtete sie nicht. Sie kniete sich neben ihn und strich ihm sanft durch das Haar. „Ben, warum hast du das getan, ich liebe dich doch!“ rief sie verzweifelt und küsste ihn schließlich. Da kam auch wieder Leben in Ben und er erwiderte Paiges Kuss stürmisch. Schließlich löste er sich von ihr. Paige sah ihn erwartungsvoll an, aber seine Augen blieben ganz normal. Glücklich umarmte sie ihn erneut. „Was ist denn passiert?“ fragte er stöhnend. „Ich weiß es nicht, Schatz, aber ich bin mir sicher, dass es mit Twilight zu tun hat!“ erklärte Paige und half ihm auf. „Twilight... aber natürlich, das ist es!“ rief Piper in diesem Moment plötzlich und lief sofort ins Wohnzimmer. Verwundert kamen ihr die anderen nach und auch Leo kam aus dem Obergeschoss mit den Kindern zurück. „Twilight?“ fragte er nur und wie erwartet nickten alle anderen. „Ich hab die Lösung!“ rief Piper noch einmal. „Zumindest für den ersten Teil der Prophezeiung!“ „Na dann schieß los!“ drängte Phoebe sie. „Also überlegt doch mal! Sie wurde aus Phoebe und einem Dämon geschaffen! Kommt euch das nicht bekannt vor?“ fragte sie gespannt in die Runde. Alle schüttelten den Kopf. Worauf wollte Piper hinaus? „Na, sie ist nur ein halber Dämon! Sie hat eine menschliche Seele! Von Phoebe!“ schrie Piper schon fast. Sie konnte es nicht fassen, dass sie diese Tatsache bisher immer übersehen hatten. Aber ihre Familie war heute schwer von Begriff und Phoebe schüttelte erneut den Kopf. „Und was soll das bedeuten?“ „Na ist doch klar: Sie ist wie Cole in dieses Niemandsland gekommen, weil sie eine Seele hat! Und sie musste mit diesem Wächterschlangendings kämpfen, und neue Kräfte sammeln, um wieder zurückzukehren, was ihr auch gelungen ist!“ „Aber natürlich! Dass uns das nicht aufgefallen ist!“ meinte nun Leo, der verstanden hatte, was seine Frau meinte. „Piper, du bist ein Genie!“ lobte er sie lächelnd und alle anderen nickten. „Der Rest ist ja einfach: sie muss gegen uns kämpfen und sie könnte uns besiegen und die Welt vernichten, wenn... wenn sie ihn zu sich holt!“ „Und wer ist er?“ fragte Paige. Leo blickte nach oben. „Haben sie dich gerufen? Wissen sie was neues?“ wollte Paige sofort wissen. Leo sah seine Familie nachdenklich an. Er hatte keine guten Nachrichten. Vor allem nicht für Paige und Ben. „Der Ältestenrat hat mir gerade eine wichtige Nachricht übermittelt. Sie wissen nun, welche Rolle Ben in der ganzen Sache spielt: er wurde von der universellen Macht erschaffen und ist das Gegenstück zu Twilight!“

Paige blätterte wütend im Buch der Schatten und ging nicht gerade sorgsam mit den Seiten um, als Piper wieder auf den Dachboden kam. Sie hatte gerade noch die Kinder in ihre Betten gebracht. So würden sie wenigstens auch nicht in Gefahr geraten. „Ich meine, das hätten sie ja auch schon früher rausfinden können und was soll das heißen: erschaffen und Gegenstück? Ich meine, er ist doch ganz normal und hat keine Zauberkräfte!“ schimpfte Paige erbost. Ben stand neben ihr. Er wusste nun überhaupt nicht mehr, was er sagen oder denken sollte. Er hatte erst vor kurzem erfahren, dass seine Freundin eine Hexe war, sowie ihre Schwestern und er hatte ihr trotz allem einen Heiratsantrag gemacht. Und nun stellte sich heraus, dass er erschaffen wurde und als Gegenstück diente, was immer das sein mochte. „Meine Erinnerungen an meine Kindheit sind dann wohl alle nicht wahr!“ dachte er und wusste nicht, was er davon halten sollte. „Ha, ich hab es gefunden!“ rief Paige und zeigte auf die Seite im Buch der Schatten, die sie gerade aufgeschlagen hatte.
 
„Gegenstücke“ stand groß darüber geschrieben.„Gegenstücke werden geschaffen, um die Mächte im Gleichgewicht zu halten! Sie werden allerdings nur dann geschaffen, wenn das Grundwesen, also das Wesen, weswegen sie erschaffen wurden, nicht in natürlicher Weise zu Stande kam.“ Paige hörte auf zu lesen und sah Leo verwirrt an. „Was soll das denn heißen?“ fragte sie ihren Wächter des Lichts. „Na ja, das bedeutet zum Beispiel wie bei Phoebe: Twilight kam ja nicht auf natürlichem Weg auf die Welt, sondern mit schwarzer Magie und ohne Phoebes Einverständnis! Die gute Seite wurde quasi betrogen, da sie keine Macht entgegenstellen konnten!“ Paige nickte und las weiter vor. „Die böse Seite kann die gute beeinflussen und somit das Gleichgewicht zerstören. Dadurch kann die ganze Welt vernichtet werden. Wenn einer der beiden stirbt, ist der andere ebenfalls dem Tod geweiht!“ Wieder herrschte Schweigen. Diese Informationen mussten die Halliwells und vor allem Ben erst verdauen. „Das heißt, wenn ich durch Paiges Kuss nicht wieder gut geworden wäre, hätte ich Twilight geholfen zu siegen, das Gleichgewicht zu zerstören und die Welt zu vernichten?“ fragte Ben immer noch verwirrt. Leo nickte. Er wusste, es würde für Ben nicht einfach sein. „Und das ist auch in der Prophezeiung gemeint! Das heißt aber auch, dass wir Twilight nicht vernichten dürfen, da Ben sonst auch stirbt! Wir müssen ihr ihre Kräfte nehmen und sie so unschädlich machen!“ erklärte Piper. Paige nickte heftig. Sie wollte auf keinen Fall, dass Ben ebenfalls sterben musste. „Das erklärt auch, warum Ben uns helfen konnte! Er hat das Gleichgewicht wieder hergestellt, indem er Twilights böse Taten rückgängig gemacht hat!“ erklärte sie und lächelte ihm aufmunternd zu. Irgendwie würden sie es schon schaffen. „Gut, Phoebe und Paige, ihr überlegt euch einen Spruch und Leo und Ben, ihr werdet mir helfen, einen Trank zu mischen!“ teilte Piper die „Gruppen“ ein und ging mit den Männern nach unten. „Gut, aber zuerst rufe ich Cole an!“ murmelte Phoebe, als Piper verschwunden war. Schnell holte sie sich das Telefon und wählte die Nummer von Coles neuem Büro. „Hallo Schatz, ich bin es! ... Ja, ich weiß dass du arbeiten musst, aber hier ... ich weiß, dass es bei dir auch stressig ist, aber hier ist was wichtiges passiert, vielleicht solltest du kommen! ... Dann eben nicht! Wir schaffen das auch ohne dich!“ schrie Phoebe zum Schluss schon richtig in das Telefon und legte auf. „Auf geht’s Paige, der Spruch!“ meinte sie tatkräftig und holte Block und Stift. Paige fand es schade, dass es bei Phoebe und Cole momentan offensichtlich nicht so gut lief.

„So, der ist fertig!“ erklärte Piper und nahm das Fläschchen mit dem Trank in die Hand. Er enthielt etwas von Phoebes Blut, das ja auch Twilight in sich trug und das sie nun vernichten sollte. „Leo, es wäre besser, wenn du hier bleibst! Wenn wir verletzt werden...“ „... muss ich euch heilen können! Ich weiß! Viel Glück!“ Leo lächelte Piper aufmunternd zu und gab ihr einen Kuss. Dann orbte er sich zu Melinda und Grace. Dann würde er eben in der Zeit auf sie aufpassen. „Okay, komm Ben, wir müssen los!“ rief Piper ihrem Fast – Schwager zu, der aber nicht sofort reagierte. Er wirkte sehr nachdenklich und folgte Piper erst nach einer Minute.

Im Flur des Manors trafen sie schließlich wieder aufeinander. „Der Spruch ist fertig!“ erklärte Phoebe und Paige hakte sich bei Ben ein. „Ich bin bereit!“ meinte sie und atmete tief durch. Sie würden das schon schaffen.

„Ich hasse es, wenn alles so schief läuft! Zuerst finden sie diese dämliche Prophezeiung, dann wird dieser Vollidiot wieder gut und jetzt haben sie auch noch alles verstanden! Nicht auszuhalten!“ schimpfte Twilight gerade wieder vor sich hin, als sich die Halliwells in ihrer Höhle materialisierten. „Hallo, Schätzchen!“ begrüßte Phoebe sie grinsend und warf den Trank nach ihr. „Wesen das nur böses tut, hiermit auf immer sei verflucht! Deine Kräfte seien dir genommen, damit es endet, wie es begonnen. Niemals sollst du sie wiederhaben und somit keinem mehr schaden!“ riefen die drei Schwestern gemeinsam und auch Ben flüsterte den Spruch leise mit. Er hatte so mehr das Gefühl, seiner geliebten Paige helfen zu können. Twilight hustete, als sie den Rauch des Trankes einatmete und krümmte sich unter der Macht des Spruches – aber sie wurde nicht vernichtet. „Was ... was soll das? Das müsste doch funktionieren!“ stotterte Piper verwundert. Das hatte sie nicht erwartet. Fassungslos sahen die drei Schwestern auf ihre Gegnerin. Sie hatten keine Idee mehr, was sie noch tun könnten, also wollten sie wieder verschwinden. Paige drehte sich nach Ben um, aber der stand nicht mehr hinter ihr. Er war zu dem Tisch mit dem Ritualzubehör von Twilight gegangen. Schon seit sich alles aufgeklärt hatte, hatte er immer wieder überlegt und war schließlich zu dem Schluss gekommen, dass Twilight nur dann besiegt werden würde, wenn er starb. Er hatte es sich gut überlegt, aber er wollte Paige um jeden Preis beschützen, selbst wenn das hieße, dass er sterben musste. Er nahm den Dolch auf, der auf dem Tisch lag. „Nein! Tu das nicht, bitte!“ schrie Paige und lief zu ihm. Piper und Phoebe verstanden nicht, was Ben vorhatte. Auch Twilight drehte sich nun zu ihm um und sah ihn entsetzt an. Ben sah Paige mit Tränen in den Augen. „Ich liebe dich!“ flüsterte er ihr zu, holte aus und stach zu. Entsetzt sahen die drei Schwestern, wie Ben zu Boden fiel. „Leo! Leo!“ rief Paige sofort und Piper und Phoebe liefen zu ihr. Keiner registrierte genau, wie auch Twilight zu bluten begann und zu Boden fiel. Mit vor Überraschung geöffneten Augen blieb sie liegen. „Es musste sein! Verzeih mir!“ flüsterte Ben noch und dann fiel sein Kopf leblos zur Seite. „Nein! Bitte, lass mich nicht allein! Nein, das darfst du nicht!“ schrie Paige verzweifelt. Tränen traten in ihre Augen und liefen über ihre Wangen und tropften auf Bens Gesicht. „Ben, du lebst doch noch! Ben!“ rief sie immer wieder. Sie beugte sich über ihn und küsste ihn, dann blieb sie weinend, mit dem Kopf auf seiner Brust liegen. Piper und Phoebe umarmten sich. Auch ihnen standen die Tränen in den Augen. Sie hatten Ben sehr geschätzt und litten nun mit ihrer Schwester. Twilights Körper ging in Flammen auf und nichts blieb von ihm zurück. Sie war endgültig besiegt, aber um welchen Preis! „Leo! Leo!“ rief Paige nun wieder und konnte schließlich nichts mehr tun, außer zu weinen. Sie hatte den Menschen verloren, den sie auf der ganzen Welt am meisten geliebt hatte.

„Leo, kümmerst du dich um Ben?“ fragte Piper ihren Ehemann leise. Er nickte. Auch er war sehr betroffen und würde nun für Paige alles notwendige unternehmen. Sie konnte sich in dieser Verfassung nicht auch noch um die Beerdigung kümmern. Leise öffnete Piper die Tür zu Paiges Zimmer und fand ihre kleine Schwester auf dem Bett sitzend. Sie wippte leicht mit dem Oberkörper vor und zurück und betrachtete dabei ihren Verlobungsring. Sie konnte nicht mehr weinen. Sie hatte schon zuviel geweint. Piper setzte sich neben sie und umarmte sie. Verzweifelt klammerte sich Paige an sie. Was würde sie nur ohne ihre Schwestern tun? Auch Phoebe kam schließlich herein und schweigend saßen sie beisammen. Sie würden immer füreinander da sein.

Spät in der Nacht lag Phoebe im Bett und brachte kein Auge zu. Die Ereignisse des Tagen liefen immer noch vor ihrem Auge ab und sie wartete auf Cole. Endlich materialisierte er sich. „Cole! Da bist du ja endlich!“ begrüßte sie ihn. Er umarmte sie nur kurz und zog sich dann um. „Cole, Ben ist tot!“ „Was?“ Verwirrt sah Cole seine Frau an. Dann blickte er zu Boden. „Erzähl es mir später! Ich bin müde!“ murmelte er dann und legte sich mit dem Rücken zu Phoebe ins Bett. „Aber, Cole...“ begann sie, wurde aber von Graces Geschrei unterbrochen. Seufzend stand sie auf und ging zu ihrer Tochter.


Ich hoffe, dass sie euch gefallen hat und ihr nicht zu enttäuscht seid (wg. Ben!) Warte auf euer Feedback!
 
Ich find es genial. So tragisch...
echt schön geschrieben. klar ist es schade wegen ben, aber da kann man halt nichts machen ;)
 
kann wiedermal den anderen nur zustimmen...was kann man denn anderes auch schreiben? Ausser: wow :D
finde, ist ne Kunst traurige Geschichten zu schreiben...aba lustige sind genauso schwer...und du kannst das echt klasse

Bin schon neugierig was mitn Cole los ist...er wird doch jetzt nicht wieder böse, oder?
Alles Liebe
Tamee
 
Danke für euer Feedback!

@Tammee
Immer schön, wenn du so ausführlich antwortest! *gg*

@persephone
erst mal danke fürs Lob! Ich weiß es ist traurig, dass Ben tot ist, aber gib es selbst zu, Dramatik gehört in jede Story und ich kann ja nicht einfach eine Hauptperson sterben lassen? *gg*

@Paige18
Wir werden sehen....
 
Paige18

nein bitte nicht charminpiper das kannst du nicht machen Cole braucht doch Phoebe sie haben ein Kind bbbbbbbbbbittttteeeee las in Gut Bleiben
 
also erstmal: ich könnt dich knutschen für deine beiden staffeln charminpiper!!!

ich hab die letzten 2oder 3 folgen noch nicht gelesen, aber vom feedback her sollte ich das schnell nachholen.
aber ich mag auch nicht, dass cole böse wird! (ich glaubs aber fast net, denn ich schätz mal, du magst cole, weil sonst hättest ja nicht mit der 5. staffel angefangen, weil du hast ja gesagt, dass es dir nicht passt, dass cole stirbt, in der echten serie, glaub ich... was ein satz ;))

und...
ich mag, dass paige auch endlich mal ihren traumprinzen findet!!!!
:hm: (stellt euch vor, auf dem schild steht: ich fordere einen traumprinz für paige!!!) ;)

sandy
 
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So, an dieser Stellt als erstes noch einmal vielen, vielen Dank für das Feedback von euch allen! Hier kommt die neue Episode:


Epsiode 12 - Ghosts of elementary

Lustlos rührte Piper in dem großen Topf, der auf der Herdplatte stand. Heute war der Tag, an dem Bens Beerdigung stattfinden würde und Paige hatte sich schon den ganzen Tag über nicht blicken lassen. Piper wusste nur zu gut, wie ihre kleine Schwester sich jetzt fühlte und ließ sie alleine. Aber die ganze Zeit über musste auch sie an Ben denken. Er hatte sich mit allen aus der Familie wunderbar verstanden und er hatte Paige so glücklich gemacht, wie Piper sie noch nie gesehen hatte. Und dann hatte er sich geopfert. Er hatte damit wahrscheinlich die ganze Welt gerettet, wie es in der Prophezeiung geschrieben stand, aber dafür hatte Paige ihn verloren. Sie konnte es immer noch nicht verstehen, warum er das getan hatte, aber sie erkannte auch genau, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hatte, Twilight zu besiegen. Seufzend schob sie den Topf von der Platte und sah hinein. Ihre Beschäftigungstherapie sah genau so aus, wie sie sich fühlte: grau und trüb. Sie schüttete den missglückten Inhalt den Topfes in die Spüle und wusch den Topf aus. Als sie ihn aufgeräumt hatte, ging sie ins Wohnzimmer, wo Melinda in ihrem Laufstall mit einige Spielsachen spielte. Lächelnd blickte Piper auf ihre kleine Tochter und hob sie aus dem Bettchen auf ihren Arm. „Komm mein Schatz, wir müssen uns noch umziehen!“ erklärte sie ihr und strich ihr die braunen Haare aus dem Gesicht. Wie wunderschön sie doch war, dachte Piper. In diesem Moment spürte sie plötzlich die Anwesenheit eines Dämons und drehte sich um. Tatsächlich, ihr Instinkt hatte sie nicht getäuscht: ein Dämon hatte sich gerade eben ins Manor geschimmert. Schon wollte Piper ihre Hände heben, um den Dämon explodieren zu lassen, als Melinda das für sie erledigte. Der Dämon zersprang und eine schleimige Flüssigkeit klatschte in einem Umkreis von zwei Metern an die Wände. Piper sah zuerst fassungslos auf die unappetitliche „Verschönerung“ ihres Wohnzimmers und dann zu ihrer Tochter, die soeben ihren ersten Dämon gesprengt hatte. Melinda war anscheinend begeistert von dem, was gerade geschehen war, denn sie lachte und klatschte in ihre kleinen Hände. Lächelnd sah Piper zu ihr und gab ihr einen kleinen Kuss. „Das hast du toll gemacht, meine Süße! Mummy, ist stolz auf dich!“ erklärte sie ihr. Melinda lächelte immer noch und streichelte schließlich über Pipers Wange. „Mummy!“ brabbelte sie sichtlich stolz. Piper lächelte noch mehr und drückte Melinda an sich. Ihre Tochter hatte soeben ihr erstes Wort gesagt. „Was ist denn hier passiert?“ fragte Phoebe verwundert, die gerade mit Leo die Treppen herunter kam. „Ach nichts! Melinda hat sich nur einen Dämon zum Spielen ausgesucht!“ erklärte Piper grinsend.

In der Halle, in der auch schon die kleine Messe für Prue abgehalten worden war, saßen diesmal nur Piper mit Leo und Melinda, Phoebe mit Cole und Grace und Paige. Trotzdem waren wunderschöne Blumen – Bouquets aufgestellt worden und viele weiße Kerzen brannten. Auf einem Podest stand ein stilvoller dunkelbrauner Sarg. Bens Sarg. Paige saß völlig aufgelöst zwischen Piper und Phoebe. Obwohl sie in den letzten Tagen schon viel geweint hatte, hatte sie ihren Schmerz noch immer nicht überwinden können und schluchzte hemmungslos. Obwohl Piper sie beruhigend im Arm hielt und Phoebe ihr ein Taschentuch gegeben hatte, vermochte nichts ihre Trauer zu dämpfen. Auch Piper und Phoebe waren in gedrückter Stimmung. Auf der einen Seite natürlich wegen Ben, auf der anderen, weil sie hier alles an Prues Beerdigung erinnerte. Ben würde wie sie in der Gruft der Halliwells beigesetzt werden. Schließlich war er von der universellen Macht erschaffen worden und hatte somit keine Familie. Er hatte nur sie gehabt und durch seine Verlobung mit Paige gehörte er auch offiziell endgültig zu den Halliwells. Aus den Lautsprechern drang leise „Bittersweet symphony“ von „The Verve“, einer von Phoebes Lieblingsbands. Sie hatte dieses Lied ausgesucht, wie sie auch sonst fast die gesamte Beerdigung organisiert hatte. Paige war dazu einfach nicht in der Lage gewesen. „... Er wird immer in unseren Herzen bleiben und eines Tages werden wir ihn wiedersehen! Bis dahin, Ben, wünschen wir dir viel Glück! Lebe wohl!“ beendete die Priesterin ihre Ansprache und ließ, symbolisch für Bens Tod ein Seil in einen Kelch gleiten. Dann beugte sie sich zu den drei Kerzen, die auf dem Altar standen und blies eine nach der anderen aus. Für Paige lief alles wie in Zeitlupe ab. Als schließlich auch die letzte Kerze verlöschte, konnte sie ihre Tränen überhaupt nicht mehr zurückhalten und heiß strömten sie über ihre Wangen. Piper drückte sie an sich. Auch ihr liefen Tränen über die Wangen. Sie und Phoebe trauerten in diesem Moment nicht nur um Ben, sondern auch um Prue.

„Paige, möchtest du reden?“ fragte Piper ihre jüngere Schwester vorsichtig, als sie nach der Beerdigung alle zusammen wieder das Manor betraten. Paige sah sie mit geröteten Augen an. „Nein danke, Piper! Ich möchte jetzt einfach nur alleine sein! Bitte seid mir nicht böse!“ erklärte sie ihren Schwestern und lief nach oben. Man hörte, wie die Tür ins Schloss fiel und Paige den Schlüssel umdrehte. Phoebe seufzte. „Lassen wir ihr noch etwas Zeit, aber irgendwann muss sie einfach mit uns reden!“ erklärte sie und legte Piper beruhigend eine Hand auf die Schulter. Ihre große Schwester sah sie dankbar an. „Piper, es tut mir leid, aber ich werde gerufen!“ erklärte Leo, gab seiner Frau und seiner Tochter noch einen Kuss und beamte sich dann nach oben. Phoebe drückte Piper noch einmal kurz an sich und ging dann mit Cole und Grace nach oben. Piper seufzte und stellte ihre Tasche auf die Kommode. Dann setzte sie sich auf die Couch des Vorzimmers. Nachdenklich strich sie die Falten ihres schwarzen Kleides, das ihre Figur wunderbar betonte, glatt. Dann blickte sie aus dem Fenster. „Weißt du, meine Kleine, es wäre Zeit, sich einmal wieder um den Kräutergarten zu kümmern, sonst gehen uns die Zutaten für die Zaubertränke noch aus!“ erklärte Piper Melinda und ging mit ihr nach oben, um sich umzuziehen.

In einer alten Latzhose und einem Pullover ging Piper schließlich in den Garten hinaus. Der Himmel war genau so trüb, wie die Stimmung im Halliwell Manor. Sanft setzte Piper ihre Tochter ins Gras. Während sie im Kräutergarten Unkraut zupfte, konnte sie Melinda ohne Probleme beobachten und so konnte sie etwas umher krabbeln, was sie in der letzten Zeit sehr gerne tat. Manchmal versuchte sie auch, sich an einem Stuhl oder der Anrichte hochzuziehen und selbstständig zu stehen, aber das klappte noch nicht so ganz. Piper hatte gerade die ersten kleinen Unkrautpflänzchen ausgezupft, als Melinda hell auflachte und auf die Bäume zeigte, die im hinteren Teil des Gartens standen. „Schatz, was machst du da? Da ist doch nichts!“ meinte Piper lächelnd und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Melinda krabbelte näher zu den Bäumen und lachte weiter. „Süße, bleib bitte hier, ja?“ ermahnte Piper sie, aber Melinda ließ sich nicht beeindrucken. Immer wieder gluckste sie fröhlich und zeigte schließlich auf die Bäume. Piper blickte nachdenklich hinüber. Konnte Melinda etwas entdeckt haben? Schließlich stand sie auf und ging zu ihrer Tochter. „Was siehst du denn so lustiges, Liebling?“ fragte sie ihre Tochter und hob sie hoch. Neugierig ging zu der Baumgruppe und da sah sie es schließlich auch: mitten zwischen den Bäumen stand eine Frau, deren Kleidung und Haut die Farbe von Baumrinde hatte. Ohne ein Geräusch auf den Blättern, die am Boden lagen, zu verursachen, trat die Frau aus dem Schatten und lächelte Piper an. „Ich habe euch gesucht!“ meinte sie mit einer Stimme, die wie das leise Rascheln von Blättern klang.

„Leo!“ rief Piper, als sie mit Melinda und der seltsamen Frau das Haus betrat. „Ich bin gleich da, ich muss nur noch kurz was erledigen!“ erklang aus dem Nichts die Stimme ihres Ehemannes. Piper seufzte und startete einen neuen Versuch. „Phoebe, Paige, Cole! Kommt ihr bitte?“ rief sie nun, während sie das Esszimmer durchquerte. Sie wies der Frau einen Platz auf der Couch zu und setzte sich mit Melinda in einen der Sessel. Es dauerte nicht lange und Phoebe kam mit Grace die Treppen herunter. „Was ist den los?“ fragte sie neugierig, als sie die Frau auf der Couch erblickte. „Wer ist das?“ „Also das weiß ich auch noch nicht so genau!“ meinte Piper. „Cole ist schon wieder weg!“ grummelte Phoebe und blickte böse um sich. Piper hatte das Gefühl, dass ihre Schwester irgendwann noch das Mobiliar dafür büßen lassen würde, dass ihr Mann so selten zu Hause war. „Phoebe, die Standuhr kann nichts dafür, dass Cole so viel arbeitet!“ meinte sie besänftigend, als ihre Schwester der alten Uhr gerade einen besonders bösen Blick widmete. Phoebe musste kichern. „Ja, du hast ja recht, aber sie zeigt an, dass Cole jetzt schon wieder drei Stunden weg ist! Kann er seine Fälle nicht zu Hause bearbeiten? Ich meine, die Kanzlei gehört doch ihm selbst!“ meinte sie seufzend. Bevor sie noch weiter über Coles neue Arbeit schimpfen konnte, materialisierte Leo sich in dem üblichen blauen Schimmern neben Piper. „Hallo!“ begrüßte er erst einmal alle Anwesenden, ohne im geringsten über die seltsame Frau erstaunt zu sein. Er setzte sich auf die Armlehne von Pipers Sessel und legte einen Arm um sie. „Leo, würdest du bitte beim Ältestenrat nachfragen, wer oder was sie ist?“ „Das weiß ich schon! Darum haben sie mich ja gerufen!“ erklärte Leo. „Ja und?“ fragte Phoebe neugierig nach. „Also sie ist einer der fünf Elementargeister. Jeder von ihnen beherrscht eines der Elemente, Feuer, Wasser, Erde oder Luft. Der fünfte der Geister ist ihr Oberhaupt.
 
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