So, hier kommt jetzt die neue Episode! Ich hoffe, sie gefällt euch! Ich freue mich schon wieder auf euer Feedback!
Episode 15 - The Elbs, the Racks and the Halliwells
“… und dann hat er sich doch wirklich auf der Tanzfläche übergeben! Und ich durfte dann alles wegputzen. Ich meine, wenn die Leute den Alkohol nicht vertragen, sollen sie ihn einfach nicht trinken!“ erklärte Piper, während sie Melindas Kinderwagen etwas zur Seite schob, um am Postkasten vorbeizukommen. Neben ihr grinste Phoebe still in sich hinein. Auch sie schob einen Kinderwagen vor sich her, in dem Grace, ihre kleine Tochter, lag. „Tja, ich darf dich daran erinnern, dass ich in meiner Jugend kaum anders war!“ erklärte sie dann ihrer Schwester. Nun grinste Piper. „Ja, aber du hast dich ja geändert! Ich meine, jetzt, wo du deine Tochter hast, kannst du ja nicht ständig auf Sauftouren gehen!“ Phoebe lachte laut auf. „Nein, wirklich nicht!“ Aber dann verfinsterte sich ihre Miene wieder. „Was ist denn Phoebe? Wieder die Hochzeitstags – Geschichte?“ fragte Piper sofort. Sie hatten am Vormittag schon darüber gesprochen. „Ja, natürlich. Wir haben heute Hochzeitstag und Cole hält es nicht einmal für nötig zu Hause zu sein!“ meinte sie griesgrämig. „Ja, aber wahrscheinlich bereitet er nur ein wundervolles Geschenk vor!“ versuchte Piper, ihre Schwester etwas aufzuheitern. „Meinst du wirklich?“ Phoebe sah sie hoffnungsvoll an und Piper nickte möglichst zuversichtlich. „So, ich muss dich jetzt leider mit Grace alleine lassen. Ich muss noch ins P3 und für heute Abend herrichten!“ erklärte Piper. „In Ordnung!“ Phoebe umarmte Piper. Anschließend bog diese in eine andere Straße ab, die sie zum P3 führte, während Phoebe etwas unschlüssig stehen blieb. „Und was machen wir jetzt, meine Kleine?“ fragte sie Grace, die natürlich nicht antwortete, sondern nur fröhlich vor sich hin brabbelte. Phoebe lächelte und entschied sich schließlich für das Café, das sich gleich auf der anderen Straßenseite befand.
In ihrem unterirdischen Versteck hatte sich inzwischen der Orden von Evanesco versammelt. Seine Mitglieder waren in der Zwischenzeit deutlich angewachsen. Alle hatten sich um einen Steinaltar, der sich in der Mitte des Gewölbes befand, versammelt. Ihr Anführer stand schon davor und vollführte einen Wink mit seiner Hand, worauf zwei Männer die Halle betraten. Sie zerrten eine hübsche junge Frau mit braunen Haaren und braunen Augen mit sich. Sie wirkte apathisch und ließ sich fast widerstandslos mitführen. „Um die Drei zu besiegen, werden wir mehr Kraft benötigen. Nicht nur, indem sich uns mehr anschließen, sondern auch, indem wir die Gnade der Unterwelt erhalten. Darum werden wir diese Frau opfern. Durch sie werden wir die Gnade und die Macht erhalten, die wir benötigen.“ Erklärte der Anführer und wies auf die Frau. Als hätten diese Worte sie aufgeweckt, trat und schlug sie plötzlich nach beiden Seiten aus und befreite sich so von ihren Bewachern. Sie drehte sich um und lief so schnell sie konnte die Treppen, die aus dem Gewölbe führten, hinauf. Schon wollten ihr einige Ordensmitglieder folgen, aber der Anführer hielt sie zurück. „Nein! Wartet! Ihr müsst hier bleiben! Sie dürfen nicht von euch erfahren, noch nicht!“ rief er ihnen zu und warf stattdessen eine Prise Pulver auf den Boden. Augenblicklich erschien vor ihm ein Dämon, der sich verbeugte. „Was befehlt ihr, mein Meister?“ fragte er unterwürfig. „Hol sie zurück!“ befahl der Anführer, worauf der Dämon nickte und weg blinzelte.
Endlich wurde einer der Kellner auf Phoebe aufmerksam und trat an ihren Tisch heran. „Guten Tag, was kann ich ihnen bringen?“ fragte er, den Blick auf seinen Block gesenkt. Dann sah er Phoebe an und lächelte. Er hatte schon lange keine so hübsche Frau mehr gesehen. „Einen Milchkaffee bitte!“ gab Phoebe ihre Bestellung auf und lächelte ebenfalls. Der Blick des Kellners fiel auf den Kinderwagen, in dem Grace gerade schlief. „Ihr Kind ist ja fast noch hübscher als sie!“ begann der Kellner einen Flirt mit Phoebe. „Danke, aber ich bin...“ verheiratet, wollte Phoebe gerade sagen, als ihr einfiel, wie Cole sich in letzter Zeit verhalten hatte. Er hatte sich immer mehr von ihr entfernt und sie vermutete schon länger, dass er eine Geliebte hatte. Warum sollte sie nicht auch ein wenig Spaß haben? „... sehr durstig! Wenn sie mir also meinen Milchkaffee möglichst schnell bringen könnten, dann können wir uns ja weiter unterhalten!“ setzte sie ihren Satz also lächelnd fort. Der Kellner nickte und ging zur Küche. Nur kurze Zeit später kehrte er mit Phoebes Milchkaffee wieder zurück. Phoebe lächelte ihm wieder zu.
„Melinda, ich werde nur kurz den Müll raustragen. Du bleibst hier und stellst bitte nichts an, okay?“ ermahnte Piper ihre kleine Tochter lächelnd. Diese saß zwar in ihrem Laufstall, der nun schon zur festen Einrichtung des P3s gehörte, aber in diesem Fall bezog sich die junge Mutter auf die magischen Fähigkeiten der Kleinen. Melinda nickte versonnen, obwohl sie wahrscheinlich Piper gar nicht verstanden hatte, sondern ihre Puppe meinte, mit der sie gerade hingebungsvoll spielte. Piper lächelte und strich Melinda zärtlich über den Kopf, bevor sie die Mülltüte aufnahm und zum Hinterhof ging. Melinda lächelte und winkte ihrer Mutter nach. „Mummy!“ meinte sie dann noch und wandte sich wieder ihrer Puppe zu.
Phoebe gab dem Kellner das Geld für den Milchkaffee und erhob sich. „Äh, könnte ich sie vielleicht irgendwann einmal wiedersehen?“ fragte sie dieser plötzlich. Er hatte irgendwie den Eindruck, dass diese hübsche junge Frau einem Flirt nicht abgeneigt war und wollte sich diese Chance nicht entgehen lassen. Es störte ihn auch nicht, dass sie ein kleines Kind hatte. „Vielleicht. Hier ist meine Nummer!“ meinte Phoebe nur und legte eine Serviette auf den Tisch, auf den sie die Telefonnummer des Manors gekritzelt hatte. Dann nahm sie Graces Kinderwagen und verließ das Café. Der Kellner blickte ihr versonnen nach.
Die junge Frau sah sich gehetzt um. Sie wusste, dass sie verfolgt wurde, aber nicht von wem. Sie wusste überhaupt nicht, wo sie da hineingeraten war. Vor zwei Tagen war sie im Park überfallen und an einem seltsamen Ort eingesperrt worden. Dann hatte man sie in diese große Halle gebracht und erklärt, man würde sie opfern. Sie hatte sich an ihren Karateunterricht erinnert und sich einen Weg nach draußen gebahnt. Jetzt war sie in einem Teil von San Francisco, wo sie sich nicht auskannte. Immer wieder sah sie sich hektisch um, während sie durch die Straßen lief. Nirgends war ein Mensch zu sehen, den sie um Hilfe bitten konnte. Sie wusste, ihr Verfolger war ganz nah. Sie konnte ihn nicht sehen, aber spüren. Schnell bog sie nach rechts in eine Seitengasse ein. „Scheiße!“ rief sie und wollte wieder umdrehen, als sie erkannte, dass sie sich in einer Sackgasse befand, als vor ihr plötzlich ein Mann aus dem Nichts erschien. Überrascht schrie sie auf und wich zurück. In seiner Hand bildete sich eine Kugel, die aussah, als bestände sie aus reiner Energie. Er wollte sie nicht töten, aber bewusstlos würde er sie leichter wieder zurückbringen können. Genau in diesem Moment kam Piper mit der Mülltüte in der Hand aus ihrem Club. Der Dämon sah sie überrascht an und feuerte den Energieball dann aber gleich nach ihr. Piper war genauso überrascht wie der Dämon und nahm die Frau gar nicht wahr. Sie sah nur den Energieball auf sich zukommen und ließ ihn erstarren. Dann trat sie einen Schritt zur Seite. Die Frau sah sie überrascht an und sog die Luft ein, aber Piper hatte sie immer noch nicht gesehen, da sie hinter ihr stand. „Hexe!“ fauchte der Dämon und bildete einen weiteren Energieball in seiner Hand. Piper riss ihre Hände hoch und ließ ihn explodieren, aber der Dämon hatte den Energieball schon abgefeuert. Aber er hatte nicht auf Piper gezielt, sondern der Ball traf die junge Frau, die mit einem lauten Schrei durch die Luft flog und mit einem hässlichen Geräusch mit dem Kopf gegen die Wand des P3 flog. Da erst bemerkte Piper sie. „So ein Mist!“ rief sie laut, da die Frau ja den Einsatz ihrer Kräfte gesehen hatte. Trotzdem lief sie schnell zu der unbekannten Frau und kniete sich neben sie. „Leo!“ rief sie und in Sekundenschnelle war ihr Ehemann auch da. Er erkannte die Situation in wenigen Augenblicken und beeilte sich, die Frau zu heilen. Es dauerte nicht lange, bis die Frau sich stöhnend wieder aufrichtete. „Was ist passiert? Wer sind sie?“ fragte sie verwirrt und hielt sich ihren dröhnenden Kopf. „Äh, ...“ Piper wusste nicht, was sie sagen sollte. Die Frau hatte den Einsatz ihrer Fähigkeiten gesehen. Sie warf Leo einen vielsagenden Blick zu. Dieser verstand sie und nickte. Er half der Frau auf und sie gingen langsam in den Club. „Ich... ich kann mich an nichts erinnern!“ sagte die Frau plötzlich. Leo und Piper sahen sie überrascht an. „Ich weiß noch, dass ich vor jemandem in die Gasse laufen, dass sie mich retten, indem sie... die Zeit anhalten und dann... nichts mehr!“ erklärte sie. „Leo, kannst du nicht irgendwas tun?“ fragte Piper ihren Mann besorgt. „Tut mir leid, Schatz, aber sie hat anscheinend ihr Gedächtnis verloren, als sie gegen die Wand geflogen ist. Da kann selbst ich nichts machen. Wer weiß, ob sie sich jemals wieder erinnern kann!“ erklärte er ihr und schüttelte den Kopf. Die Frau war immer noch ziemlich verwirrt und sah immer wieder von Piper zu Leo. „Ich weiß nur noch, dass ich Lea heiße!“ erklärte sie dann. Die drei waren mittlerweilen am Tresen des P3 angekommen und Piper holte Melinda aus dem Laufstall. „Bring uns bitte nach Hause, Leo!“ wies sie ihren Mann an, der ihre und Leas Hand nahm und sich dann ins Manor beamte.