AW: Moonlight
Mick
Mick seufzte, als Josef sich scheinbar noch nicht vom Thema Beth abbringen lassen wollte, doch als er hörte, was sein Freund ihm zu sagen hatte, richtete sich Mick etwas gerader auf und spürte, wie sein Herz etwas zu rasen begann. Sein Hände ballten sich zu Fäusten und sein Blick wurde von Wort zu Wort grimmiger.
"Ich bin mir eben sicher." antwortete er fast wie ein trotziges Kind auf Josefs Frage, woher er wissen wolle, dass Beth nicht gleich zu ihrem Freund lief und ihm von ihrer Entdeckung erzählen würde. "Josef ich kenne Beth, ich kenne sie wohl besser als sie sich selbst, ich weiß dass ich ihr vertrauen kann, bitte glaub mir" sagte er und mußte sich zusammenreissen um seine Wut noch zu kontrollieren, die Josefs Worte in ihm auslösten.
Mick biss die Zähne zusammen und spannte sein Gesicht an, während er verärgert zur Seite blickte um seinen Freund nicht ansehen zu müssen. Doch dann waren Josefs Worte einfach genug. "Verdammt Josef, ich kenne diese Frau, ich beobachte sie seit 22 Jahren! Ich weiß was sie isst, was ihr Lieblingsparfum ist, welchen Film sie sich bereits 10 mal angesehen hat und bei welcher Stelle sie zu lachen beginnt. Ich kenne ihren Tagesablauf so auswendig wie meinen eigenen. Josef,... ich..." Mick war aufgestanden und war vor Josef stehen geblieben. "Ich regle die Sache auf meine Art. Sie wird nichts und niemanden von uns erzählen." sagte er noch einmal, er wußte, dass Josef es nicht böse meinte, nur das beste für ihn wollte und dennoch, dass er ihm den Kontakt mit Beth ausreden wollte, traf einen wunden Punkt.
"Ich werde dafür sorgen, dass die Regeln nicht verletzt werden, deine Jungs können also bleiben wo sie sind" sagte er zwar leise, aber wütend, es machte ihn wütend, was Josef sagte und vorallem der letzte Satz von ihm zu diesem Thema traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. "Beth Blut wird niemand anrühren. Niemand, nicht einmal du." sagte er und blickte ihm bestimmend in die Augen. Es dauerte etwas, bis Mick sich wieder gefangen hatte, und seinen Blick von Josef nahm.
Doch dann setzte er sich in den Sessel und blickte noch einmal zur Seite, während er noch ein Letztes klären wollte. "Und,.... du irrst dich, ich bin nicht in sie verliebt. Ich sorge mich nur um ihr wohl, ich fühle mich verantwortlich für sie und das schon seit 22 Jahren. Das wird sich auch nicht ändern. Ich werde mich immer für sie verantwortlich fühlen, mich immer um ihr Wohlergehen sorgen." meinte er und war in diesem Moment sogar überzeugt von seinen Worten, obwohl er tief in ihm etwas spürte, was fast wie ein ungläubiges Auflachen klang.
"Ha!, das glaubst du doch selbst nicht, du brauchst sie doch nur anzusehen und dein Herz schlägt Purzelbäume" erklang eine Stimme ganz leise und tief in ihm drin, welche Mick in diesem Moment jedoch ignorierte.
Mick seufzte noch einmal, als das Thema schließlich abgeschlossen war und war froh darüber, als Josef auf Coraline einging. "Durch Zufall also?" fragte er und versuchte sich an ein Lächeln, doch die Predigt von Josef hatte ihn aufgewühlt und es dauerte noch einige Momente, bis er dieses Zittern aus seiner Stimme bekam und es ihm tatsächlich gelang einen kleinen Scherz zu machen. "Ich wußte gar nicht, dass du jetzt auch schon Geschäfte in dieser Gegend laufen hast. Willst du Hausfrauen Lockenwickler verkaufen?" meinte er versöhnlich lächelnd und nahm sein Glas Blut zur Hand um daran zu nippen.
Mick war sich dessen bewußt, dass Josef keinen zufälligen Ausflug gemacht hatte und war seinem Freund genau deswegen auch dankbar. "Danke" sagte er dann deswegen und lächelte ihn ehrlich dankbar an. "Dass du dich selbst mit eigenen Augen davon überzeugt hast" sprach er den Grund für seine Dankbarkeit aus und nahm noch einen kräftigen Schluck.
Mick beobachtete Josef wie dieser die Zeichnung betrachtete und ihm schließlich auch noch seiner zweiten Begründung, weshalb Coraline auch wirklich Coraline sein mußte recht gab. Er nickte, blickte dann aber zum Fenster und dachte nach. "Ich weiß es noch nicht Josef. Ich weiß es einfach nicht. Vielleicht sollte ich mit ihr reden. Mit ihr unsere Vergangenheit klären, aber ich befürchte..." Mick machte eine Pause und dachte an das Gefühl das er verspürt hatte, als er sie in dem Pub sah. "Es war alles wieder da,... ich habe sie gesehen und ich fühlte wie es mich zu ihr zog. Sie schafft es immer noch mich mit ihrer Schönheit zu betäuben." erklärte er und blickte mit glasigen Augen wieder zu Josef. "Ich sollte vielleicht erst etwas ausruhen und mir dann etwas überlegen. Aber um ein Gespräch werde ich nicht kommen." sagte er und trank den letzten Schluck seines Blutes. "Willst du noch etwas?" fragte er Josef und stand auf um sich selbst noch ein Glas einzuschenken.
Josh
Beth rückte näher, als Josh ins Bett kam und legte sich in seine Arme. Als er ihre Wunde berührte, zuckte sie etwas zusammen. Sie merkte erst jetzt wie müde und erschöpft sie war.
Die junge Frau fühlte sich geborgen und war froh das Josh neben ihr lag, auch wenn sie sich, wenn sie kurz vor dem wegdösen war, sich vorstellte, an Micks Brust gekuschelt zu sein. Sie fühlte sich so geborgen, so wohl als sie in seinen Armen lag und er sie aus dem Haus trug. Und das obwohl er verletzt gewesen war. Beth überlegte, wann sie sich das letzte mal so wohl gefühlt hatte, und sie musste innerlich den Kopf schütteln.
Wie es den Kindern wohl ginge, ob sie schon schliefen? Oder lagen sie ängstlich wach, so wie sie damals, als kleines Mädchen. Da hatte es nichtmal geholfen, zwischen Mum und Dad zu schlafen. Immer wieder war sie hochgeschreckt, ein paar mal hat sie sogar geschrien, erinnert sie sich.
"Er braucht dir nicht suspekt sein, Mick ist ein guter Privatdetektiv" und ein Vampir sprach sie Gedanklich weiter. Doch dieses Geheimnis würde sie für sich behalten, und keinem, nichtmal Josh verraten.
"Ja ich bin auch froh das er mich gerettet hat. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schlimm es war,... auch wenn ich großteils Bewusstlos war" murmelte die Reporterin weiter, bevor begann Joshs Brust zu streicheln. Ihre Kopfschmerzen liesen langsam nach, obwohl sie es nicht lassen konnte, angestrengt über Mick St. John nachzudenken. Sie bekam etwas angst, was wenn Josh sein geheimnis herausfinden würde? Das durfte nicht ans Tageslicht gelangen... innerlich lächelte sie über das dumme kleine Wortspiel und seufzte.
Josh hatte die Augen geschlossen und seine Hand mittlerweile um ihre Hüften geschlungen, um sie noch etwas weiter zu sich zu drücken und ihren ganzen Körper an dem seinen zu fühlen. Es tat so gut sie hier zu haben, es hätte gestern Abend schon so sein sollen, dann wäre das alles gar nicht passiert. Als sie meinte, dass er Mick nicht überprüfen lassen mußte, öffnete er aber seine Augen und zog die Augenbrauen hoch. Sie war doch sonst auch so vorsichtig, weshalb vertraute sie einem wildfremden Mann, der behauptete dass er Privatdetektiv ist. Und wenn er sie hundertmal gerettet hätte, suspekt kam er ihm immer noch vor. "Schatz ich will nur seine Zulassung überprüfen, ich will nur wissen, dass er auch wirklich das ist was er vorgibt. Mehr nicht." antwortete er in sanftem Ton.
Josh streichelte nachdenklich seine Freundin weiter und wollte warten, bis sie endlich eingeschlafen war, oder noch über die Entführung sprechen wollte, bevor er selbst die Augen schloß und sich dem Schlaf hingab. "Es muß schrecklich gewesen sein und es tut mir so leid, nicht da gewesen zu sein, um dich zu beschützen. Ich hätte gestern nicht gehen dürfen, dann hätte ich alles verhindern können." sprach er seine Schuldgefühle ehrlich aus und drückte sie sanft an sich. "Wäre ich gestern nicht gegangen, hätte ich dich vor ihm beschützen können, dir wäre nichts geschehen." meinte er noch und gab ihr einen Kuss auf die Schulter. Dann schwieg er einen kurzen Moment, "Gehts dir jetzt gut? Ist alles in Ordnung?" fragte er sie nach einer Weile und streichelte sanft über ihren Rücken. Natürlich war nichts in Ordnung, die Entführung würde ihr sicherlich noch in den Knochen stecken und vorallem würde sie sie sicherlich an damals erinnert werden.
Josh gab ihr noch einmal einen sanften Kuss auf ihre Schulter und kuschelte sich noch einmal an sie heran. "Ich bin immer für dich da Beth, wenn du reden möchtest sag es mir. Aber jetzt ruh dihc am besten aus. Du brauchst den Schlaf und ich werde diese Nacht über dich wachen, versprochen." sagte er in liebevollem Ton und streichelte noch einmal über ihren Kopf.