AW: Moonlight
(Nachdem Pheebs zur Zeit leider nicht on ist und es hier weitergehen sollte, werd ich für kurze Zeit Josef übernehmen und hoffe, dass Pheebs bald wieder kommt
Ich werd allerdings den einen oder andern Post erst brauchen um in die Rolle reinzufinden
)
Josef
Josef saß in seinem großen Ledersessel vor seinem antiken wunderschönen Schreibtisch, während seine Arme auf den Armlehnen lagen und seine Finger sich in das Leder krallten. Auf seinem Tisch lag unmengen an Arbeit. Verträge, Anwaltsbriefe, Klagen, sogar ein Strafzettel fürs zu schnell Fahren war dabei. Doch nichts auf diesem Tisch weckte Josefs Interesse und für weitere atemlose Minuten saß er einfach nur da und starrte über seine Arbeit hinweg auf einen leeren Punkt. Es war, als wäre er eine Statue, keine einzige Bewegung war an ihm zu sehen.
Doch dann durchbrach ein tiefes Seufzen die Stille und Josefs Brustkorb hob und senkte sich so, als hätte er für eine Ewigkeit die Luft angehalten. Ohne den Blick von dem Punkt zu nehmen, auf den er starrte, tastete er nach seinem Handy, welches er zielsicher erfasste und wählte die Wahlwiederholung. Er hatte in den letzten Stunden sicherlich vier Mal die Nummer gewählt, jedoch ständig wieder aufgelegt, bevor die Nummer fertig gewählt war.
Er wußte nicht wieso er das tat. Es war immerhin nicht das erste Gespräch seit dem Vorfall in der Fabrikhalle und doch fiel es ihm besonders heute schwer Chloes Stimme zu hören, obwohl er sie liebend gerne gehört hätte. Lag es daran, dass er sich nach ihrem Blut sehnte? Dieser Geschmack,... dieser Duft,... Genüsslich schloß Josef seine Augen und lächelte, als er die Erinnerung auf seinen Lippen schmeckte. Es war als wäre es eine Ewigkeit her, seitdem er von ihrem Blut getrunken hatte und das störte ihn, es störte ihn, dass er sie nicht einfach anrief und sie hier her beorderte. Er war es nciht gewohnt, sich zurück zu halten und doch tat er es bei Chloe - Der Freundschaft wegen. Chloe war kein normaler Freshy für ihn. Sie war mehr, da war eine Verbindung zwischen ihnen, die es ihm unmöglich machte, sie wie jeden anderen Freshy zu behandeln.
Wenn er nur wüßte was diese Verbindung bedeutete. Es war Liebe, das wußte er, aber nicht die Liebe zwischen Mann und Frau. Er begehrte sie seltsamer Weise nicht in dieser Art und Weise, obwohl Chloe mehr als attraktiv war. Es war eine andere Art der Liebe. Etwas wie tiefe Freundschaft und das obwohl sie sich erst etwas mehr als eine Woche kannten. Josef sah noch einmal auf die Nummer, ohne dass er die grüne Wähltaste drückte, doch dann legte er das Handy wie schon vier mal zuvor wieder zur Seite und schüttelte den Kopf. Nein, er würde sie nicht rufen wie einen gewöhnichen Freshy. Auch wenn es verlockend war, sie anzurufen und her zu holen. Hatte er irgendeinen Vorwand? Vielleicht diese Sache mit dem Kalender,....
"Nein." Josefs Brust hebte und senkte sich schnell, so als hätte er einen Kurzstreckenlauf hinter sich, während er sich über sich selbst ärgerte. "Josef Kostan,... Wo ist nur deine Selbstbeherrschung..." ermahnte er sich. Er würde Chloe nicht unter einem Vorwand hier her holen um ihr Blut trinken zu können. Ihr Blut mußte zu einer Nebensache werden, er durfte ihre spezielle Beziehung nicht auf das Blut reduzieren, doch wenn er sie jetzt einfach anrufen würde, nur weil er die Lust verspürte in ihr sanftes Handgelenk zu beißen um dieses sinnesraubende,... delikate,.... göttliche,.... Blut zu trinken, das durch ihre Venen fließt.
Kaum hatte sich Josefs Atem wieder normalisiert, begann er erneut tiefere Atemzüge zu nehmen und ins Schwärmen zu verfallen. "Jetzt reicht es." schollt er sich selbst, und ballte seine Hand zu einer Faust. "Lisa!" rief er laut und plötzlich erhob sich hinter ihm eine unscheinbare junge Frau in geschmeidiger Bewegung. Sie war so sehr im Schatten verborgen gewesen, so dass man sie kaum hätte erkennen können. "Ich habe durst,..." sagte er dann leise und drehte sich langsam mit einem Lächeln zu seiner neuen Freshy-Errungenschaft um.
Lisa hielt ihm schon seit sie neben ihm stand ihr Handgelenk hin und Josef hörte wie ihr Herz schneller zu schlagen begann, ihr Blut floß schneller durch die Adern und nervös zitterte ihre Hand, was Josef amüsiert betrachtete. Lisa war erst seit einem Tag ein Freshy, er hatte sie auf einem Empfang kennen gelernt und ihre Unschuld erkannt. Wie viele Freshys hatte auch sie von einer Freundin gehört, wie toll es sei und was für einen besonderen Kick man dabei erlebte. Sie war wenig überzeugt davon, doch erzählte sie Josef, wie ihr Freund sie schließlich dazu gedrängt hatte, es doch einfach einmal zu versuchen und schon war sie in Josefs Hände gefallen. Verängstigt, unschuldig, aber so gut duftend....
"Keine Angst" sprach er freundlich und mit einem Lächeln zu Lisa, während er ihr Handgelenk an sich nahm und kurz ihren Duft einsog. "Hast du denn Angst?" fragte er sie und blickte sie interessiert aber verständnisvoll an. Er hatte es schon oft mit neuen Freshys zu tun. Oft waren sie ihm sogar lieber, da er so wußte, wer seine Zähne in ihr drinnen hatte. Doch oft war es auch etwas nervend, wenn sie so unerfahren waren, etwas zu unschuldig. Und Lisa war in diesem Fall so etwas, vorallem wenn er daran dachte, dass er Chloes Blut so einfach hätte haben können. Er hätte sie nur anrufen müßen. Dennoch verlor Josef nicht die Geduld mit Lisa und sah ihr zu wie sie zögerlich auf seine Frage nickte. "Ok,... willst du, dass ich dich nach Hause bringen lasse?" fragte er sie weiter und streichelte ihren Arm sanft und beschützend. "Du mußt nur ein Wort sagen, niemand hält dich hier fest und du mußt hier niemandem etwas beweisen." sprach er sanft weiter und erkannte ihre Unsicherheit in ihren Augen. Doch gerade als sie etwas erwidern wollte, ertönte die Stimme seiner Sekretärin von der Sprechanlage.
Josef hörte der blechernen Stimme zu, nahm aber seine Augen und sein Lächeln nicht von dem Freshy, dessen Blut er jetzt endlich trinken wollte. Hoffentlich würde sie sich nicht mehr lange zieren. Als die Sekretärin seine zwei Besucher ankündigte, lächelte er Lisa noch etwas mehr zu und lehnte sich dann, ohne ihren Arm los zu lassen, zurück um den Knopf für die Sprechanlage zu erreichen. "Einen Moment bitte. Die beiden sollen rauf kommen und vor der Tür warten. Ich hol sie dann herein." erwiderte er. Vince war immer ein Willkommener Besucher, doch was wollte Coraline hier? Andererseits mußte es ja irgendwann einmal soweit kommen. "So, Lisa...." meinte er mit ruhiger Stimme, während er innerlich immer unruhiger wurde, die kleine nervte ihn langsam mit ihrer Unsicherheit, doch er wollte sie nicht erschrecken, so entschloß er sich freundlich zu bleiben.
Langsam fuhr er mit seinem Finger über ihre wunden Stellen, in denen er gestern seine Zähne vergraben hatte, dann blickte er auf und sah in ihr jugendliches Gesicht. "Wie alt bist du Lisa?" fragte er schließlich "18? 19?" Lisa schüttelte den Kopf und meinte schüchtern dass sie bereits 22 Jahre alt war, was Josef sichtlich erleichterte. Er haßte es sich mit zu jungen Freshys einzulassen, das war meißt mehr Arbeit als Vergnügen und so entwickelte sich das hier auch langsam In Arbeit anstatt Vergnügen. "Also nochmal. Willst du das ich dich nach Hause fahre? Weißt du Lisa, so leid es mir tut, aber ich habe nicht den ganzen Tag hier Zeit und,... ich habe Durst,..." meinte er charmant lächelnd und mit etwas Nachdruck. Doch obwohl Lisa seine Worte genau so aufgenommen hatte, wie er sie von sich gegeben hatte, rührte sie sich nicht. "Okey, ich werde dich,..." Josef wurde jäh von einem nun entschlossenen Kopfschütteln unterbrochen und Lisa hob erneut ihre Hand und hielt sie ihm nun ganz bereitwillig entgegen.
Josef setzte schon an, um noch einmal nachzufragen ob sie sich nun sicher sei, schluckte die Frage aber runter. Auf eine weitere Diskussion hatte er nun wirklich keine Lust. Also veränderte sich sein Gesicht, während Lisa wegsah und ihre Hand noch mehr zu zittern begann. Josef achtete nicht mehr darauf sondern stieß seine Zähne gierig in ihre Haut um an das verführerische Blut zu kommen, um das er jetzt so kämpfen hatte müssen. Als sich seine Zähne in ihre Haut bohrten, quitschte Lisa kurz auf, seufzte dann aber nach einer Zeit wohlig, während Josef jeden Schluck von dem warmen Blut genoß. Erst als er seine Zähne langsam zurückzog und ihr Handgelenk nur noch sanft küsste um auch noch den letzten Tropfen Blut zu genießen, blickte er auf in ihr Gesicht und lächelte. "Du bist hübsch wenn du lächelst,..." sagte er zu ihr und strich ihr eine Haarsträhne zur Seite. "Für die Zukunft: Keine Angst,... Genieße es,... Du siehst doch, es macht dir Spaß,..." lächelte er sie an und zog eine Schublade auf um ein kleines Kästchen rauszunehmen. "Hier, das ist für dich. Setz dich jetzt dort hinten hin und sei still, während ich meinen Besuch empfange. Dort hinten findest du etwas zu Essen und zu Trinken. Kräftige dich." meinte er zu ihr und sah ihr nach wie sie noch völlig in Trance nach hinten in ihre Ecke wankte. Dort ließ sie sich auf ein Kissen nieder und öffnete das Kästchen, dass Josef ihr gegeben hatte. Lächelnd beobachtete er, wie sie einen Armreif herausholte, der farblich perfekt zu ihrem Teint passte und erfreud legte sie den Armreif um ihr wundes Handgelenk.
Josef befahl ihr noch einmal freundlich, etwas zu essen und zu trinken und stand dann auf um zur Tür zu gehen und Vince und Coraline zu begrüßen. Dabei flog sein Blick kurz zu der verschlossenen und mit Panzerglas versehenen Vitrine, in der das Buch der roten Raben lag. Coraline wird doch nicht etwa deswegen gekommen sein? dachte sich der Vampir grinsend und legte seine Hand auf die Türklinke um sie zu öffnen. "Wie schön,... unerwarteter Besuch ist immer Willkommen" meinte er lächelnd vorallem zu Coraline deren Gesicht er besonders studierte. "Bitte entschuldigt das kurze Warten,... ich mußte noch kurz etwas.... Überzeugungsarbeit leisten" grinste er und trat einen Schritt zur Seite um beide in sein Büro einzulassen. "Wie gehen die Geschäfte, Vince?" fragte er zur Begrüßung als der Vampir bei ihm vorbei ins Zimmer ging und blickte von Vince zu Coraline, vor der er nicht mehr über ihr gemeinsames Geschäft besprechen wollte. "Seid ihr etwa gemeinsam gekommen?" fragte er dann neugierig als er die Tür schloß und skeptisch zu Coraline blickte. Er war sich immer noch nicht im Klaren darüber, weshalb Coraline hier war, Vince war vermutlich wegen des Faderline-Projektes hier. "Kann ich euch irgendetwas zu Trinken anbieten? Etwas kaltes,... oder etwas frisches und warmes?" grinste er und blickte zu seinem Freshy, welche er aber vor den beiden Verschonen würde und sie vorsorglich erstmal aus dem Zimmer schickte. Für Coraline und Vince hatte er etwas erfahreneres hier.
(naja, ich sagte doch, ich muß mich erst etwas reinfinden
Ich hoff es passt, dass cih Coraline und Vince schon mal ins Büro geschrieben habe?)