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Moonlight

AW: Moonlight

Sandrine

Er glaubte zu wissen, was sie wollte und was gut für sie war. Und vielleicht war das ja sogar so. Zumindest bei Letzterem. Aber woher wollte er wissen, dass was sie wollte? Sie war eine erwachsene, eigenständige Frau, die wusste, worauf sie sich einließ. Sie wusste, dass es gefährlich werden würde und dass es wahrscheinlich kein Happy End wie in einem Film für sie geben würde. Auch, wenn sie den Wunsch danach tief in ihrem Inneren noch nicht ganz abstellen konnte.

„Ich bin es nicht, den du willst.“ hörte sie ihn sagen. Ja, vor ein paar Monaten hätte sie das wahrscheinlich sofort bejaht. Nie wäre es ihr in den Sinn gekommen, etwas mit einem Vampir anzufangen, geschweige denn ihm zu nahe zu kommen. Doch jetzt hatte sie diesen besonderen Vampir kennengelernt und in erstes Linie was es für sie kein Vampir, sondern ein Mann, der sie von der ersten Sekunde an fasziniert hatte. Sie behauptete ja nicht, dass sie nie zweifeln oder vielleicht auch Angst haben würde, aber die Alternative war doch noch schrecklicher für sie. Irgendwie wage zu wissen, was sie hätte haben können, aber das auch nur zu vermuten. Wie sie letztlich morgen darüber denken und fühlen würde, versuchte sie zu verdrängen. Aber sie hatte es satt ständig jede mögliche Konsequenzen zu bedenken.

„ Woher willst du das wissen? “, fragte sie dann schließlich ebenso leise und sah ihn an. Er glaubte vielleicht, dass sie Vampire noch nie in Aktion gesehen hatte, doch dem war nicht so. Diese Kreaturen hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt und verfolgten sie noch heute manchmal bis in den Schlaf. Aber sie wusste, dass Josef keine kaltblütige, gefühllose Killermaschine war. Wieso sonst würde er so mit ihr umgehen und behandeln wie er es tat? Wieso sonst hätte er eben Beutelblut getrunken, statt sich einfach einen Freshie kommen zu lassen? Das alles waren Dinge, die sie zwar nicht belegen konnte, denen sie sich aber doch recht sicher war.

Sie bemerkte nicht, dass sie ihn immer weiter an die Mauer drängte. Erst als er sich nicht mehr fiel es ihr auf. Das bedeutete zwar nicht, dass er keine Möglichkeit mehr hatte, vor ihr wegzulaufen. Ihr war schon klar, dass es nur einer kleinen Handbewegung bedurfte und er hätte sie an all dem hindern können. Aber jetzt war es für sie einfach Zeit, die Initiative zu ergreifen. Wahrscheinlich würde sie es morgen bereuen und noch mehr leiden, aber noch schlimmer wäre es für sie, sich immer wieder zu fragen, was hätte sein können. Und diesen Fehler wollte sie nicht noch ein Mal machen.

Es wunderte sie ein wenig, dass er seine Hand nicht von allein zurückzog, doch erfreute sie natürlich auch ein wenig. Sie schien ihm nicht egal zu sein und auch, wenn er ihr das gerade eben noch deutlich gesagt hatte, fiel es ihr immer noch schwer das alles zu realisieren. So kannte sie sich selbst eigentlich nicht.
Ihre Haut schien unter seiner Berührung beinahe zu brennen und sie fragte sich, was genau sie so fühlen ließ. Was dieser Mann an sich hatte, dass sie all ihre Regeln, Vorsätze und teilweise Überzeugungen über Board warf, nur um ihm nahe zu sein.

Die Sekunden verstrichen und Sandrine kam es wie eine halbe Ewigkeit vor, doch konnte sie ihren Blick auch nicht abwenden. Irgendwas hatte sie in seinen Bann gezogen, aus dem sie sich, zumindest heute, nicht mehr befreien konnte. Und vielleicht auch gar nicht wollte.
Seinen leisen Protest versuchte sie, so gut es ging zu überhören. Was, wenn er sie nun zurückstieß. Was würde sie tun? Und schon war die waghalsige Sandrine verschwunden. Sie sah sich schon im Taxi zurück in ihre Wohnung sitzen, doch noch bevor sie sich weiter darüber Gedanken machen konnte, spürte sie Josefs Hände, die sich auf ihre Hüften legten und sich näher an ihn heranzogen.

Dass sie diejenige war, die nun an die Wand gelehnt da stand, nahm sie nur am Rande wahr. Sie konnte jede einzelne Berührung noch immer spüren und dieses Gefühl zog sich durch ihren ganzen Körper. Sie spürte, wie sich das Kribbeln von ihrem Bauch in alle Richtungen verteilte und wie ihre Knie weich wurden. Sie war vorher schon verliebt gewesen, aber diese Gefühle hatte sie bislang bei noch keinem Mann so intensiv gespürt.

Langsam lösten sie sich voneinander und Sandrine brauchte einen Moment ehe sie wieder einen klaren Gedanken fassen und merken konnte, dass er ihr eine Frage gestellt hatte.
War sie sich sicher, dass sie das wollte? Ja. Sie wusste nicht, wie sie morgen darüber denken würde und vermutlich würde sie es bereuen. Sie stellte sich darauf ein, dass auch Josef es morgen bereuen würde und sie wieder von sich stoßen würde, doch im Moment konnte sie an nichts anderes mehr denken, als seine Hände auf ihren Hüften, ihrer Wange und ihrem Hals.
Sie sah ihm ihn die Augen, „ Mit jeder Zelle meines Körpers. “, nutzte sie dann seine Wortwahl von vorhin und lächelte sanft, ehe sie ihre Hände auf seine Brust legte und ihn küsste, bevor er es sich wieder anders überlegen konnte. Sie hatte darüber nachgedacht, ob die Sucht nach dem Rausch war, die sie zu ihm zog. Und jetzt konnte sie sagen, dass teilweise definitiv so war. Allerdings nicht der Rausch, den sie verspürte, wenn er von ihr trank, sondern den Rausch, den sie spürte, wenn sie in seiner Nähe war, wenn er sie berührte oder küsste.
 
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AW: Moonlight

Josef

Es war nicht das erste Mal, dass er eine Frau küsste. Nein, selbst in seinem Menschenleben hatte er genug Erfahrung damit gemacht und als Vampir kaum eine Gelegenheit ausgelassen seinen Spaß zu haben. Doch dies war anders. Dies war keine Gelegenheit, das erste Mal seit langem spielten Gefühle eine große Rolle. Gefühle, die er nicht einordnen konnte, die er nicht verstand. Kannte er sie nicht, oder hatte er sie nur schon zu lange nicht mehr gespürt?
Alles war nebensächlich. Im Mittelpunkt standen Sandrine und er, ihre Berührungen, ihre Küsse. In diesem Moment drehte sich die Welt um diese Dinge und nichts hätte seine Aufmerksamkeit von der Frau in seinen Armen lenken können.

Er blickte sie zärtlich an, als er sich von ihr löste und sie fragte, ob sie sich wirklich sicher war. Er selbst war sich nicht sicher, doch verstummten die Zweifeln in seinem Kopf, als sie dieselben Worte verwendete die er ihr zuvor gesagt hatte. Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit und er erwidert ihren Kuss mit wachsender Leidenschaft.
Jede ihrer Berührungen echote in seinem Körper und ihre sanfte Haut unter seinen Fingern fühlte sich unbeschreiblich gut an.

Langsam löste er sich ein weiteres Mal von ihr und küsste sachte ihren Hals. Es kostete ihn enorm viel Selbstbeherrschung als seine Lippen über ihren Hals strichen und er beinahe ihr Blut ihm Hals pochen spürte. Doch schon bei dem Gedanken jetzt ihr Blut zu trinken, erschienen die Bilder von dieser Nacht wieder vor seinen Augen und er würde nie riskieren, dass Sandrine nochmal an einem Schwächeanfall leiden musste.
Nochmals küsste er sanft ihren Hals, bevor er ihr wieder in die Augen schaute. Zärtlich legte er seine Hand auf die Stelle, auf welche sie schon vor wenigen Minuten lag und schloss für einen Moment die Augen.

„Dein Herz,“ sagte er leise, als er die Augen wieder geöffnet hatte und in Sandrines blickte, in welchen er sich sofort verlieren konnte. „es schlägt so schnell.“ fast sprach etwas Besorgnis aus seiner Stimme, doch huschte schnell ein breites Grinsen über sein Gesicht. „Ich mag es, dass ich diesen Effekt auf dich habe.“
Er küsste sie ein weites Mal, sachte und kurz und griff dann nach ihrer Hand. Nun löste er sich völlig von ihr und zog sie mit sich auf die andere Seite des Daches. Dort küsste er sie ein weiteres Mal eben so kurz wie zuvor und hob sie schließlich mit einer Leichtigkeit auf die Arme.

„Vertraust du mir?“ fragte der Vampir leise, während er Sandrine auf die Mauer setzte, welche das Dach umzog, sodass ihre Füße in der Luft hingen. Er stellte sich dicht hinter sie und legte seine Arme um sie. Sanft küsste er ihr Haar.
„Schau sie dir an, unsere Stadt. Sie liegt zu deinen Füßen, still und wunderschön. Erinnere dich daran, wenn du dir mal wieder einsam und verloren vorkommst.“ Sein Mund war so nahe an ihrem Ohr, dass er nur flüstern brauchte. In dieser Position blieb er eine Weile stehen und genoss den Ausblick, gemeinsam mit der jungen Frau in seinen Armen.

Schließlich hob er sie wieder von der Mauer und drehte sie zu sich. Er zog sie nahe an sich heran und küsste sie leidenschaftlich. „Möchtest du hier oben bleiben, oder sollen wir runter gehen?“
 
AW: Moonlight

Sandrine

Sie schloss ihre Augen und genoss seine Berührungen, als er ihren Hals liebkoste. Sie wusste nicht, wann und ob sie sich jemals bereits so gefühlt hatte. Sie wusste nicht woher das kam, aber das war momentan auch nicht wichtig. Sie war hier bei ihm und fühlte sich sicher. Auch wenn er da vielleicht anderer Meinung war, war diese Terrasse in diesem Moment ein beschützter Raum, in dem niemand anders zählte als die beiden. Dass eventuell jemand hochkommen und sie stören könnte, daran verschwendete sie jetzt keinen Gedanken.

Während seinen Berührungen allerdings dachte sie daran, dass er schon eine Zeit lang nichts getrunken hatte, bis auf dieses Beutelblut. Auch für ihn war es ein langer und anstrengender Tag gewesen und sie spielte mit dem Gedanken, ihm vielleicht etwas anzubieten. Allerdings war sie sich dabei selbst nicht sicher. Sie wusste, dass es ihr heute rein körperlich nicht besonders gut ging und wahrscheinlich war es daher eher keine gute Idee.

Ehe sie weiter darüber nachdenken konnte, hatte er sich wieder von ihr gelöst und schaute sie an. Da waren sie wieder. Diese wunderbaren, beinahe hypnotisierenden braunen Augen und bemerkte wieder ein Mal, wie schnell sie sich darin verlieren konnte.
Er sprach von ihrem Herzen und mal wieder ärgerte sie sich irgendwie, dass sie diese Sachen nicht besser im Griff hatte. Er konnte es hören, das war ihr klar. Aber sie hatte Angst, dass er das schnelle Schlagen falsch deuten könnte, wie schon Abende zuvor. Doch bevor sie etwas sagen konnte, huschte schon ein breites Grinsen über sein Gesicht und er meinte, dass er es mochte, wenn er diesen Effekt auf sie hatte.

Und auch, wenn sie froh war, dass er nicht glaubte, dass sie sich nicht wohl fühlte, war es ihr irgendwie unangenehm solche Dinge nicht vor ihm verstecken zu können. Nicht, dass es unbedingt nötig gewesen wäre, aber manchmal wäre es vielleicht doch ganz schön gewesen. Allerdings wurde das Gefühl kräftig von der Freude überschattet, die sich in ihr ausbreitete, als sie sein Grinsen sah und seine Worte hörte.
Dann kniff sie die Augen zusammen, „ Wer bitte sagt denn, dass es an dir liegt. Vielleicht habe ich auch einfach Höhenangst?! “, sagte sie, sah ihn an, aber grinste dann. Tja, sie musste sich wohl damit abfinden, dass sie ihm was das anging nichts vormachen konnte.

Als er sie schließlich mit auf die andere Seite des Daches zog, runzelte sie kurz die Stirn. Was kam als Nächstes? Das letzte Mal, als er ihre Hand genommen hatte und ihr was zeigen wollte, waren sie hier gelandet. Ein leichtes Grinsen huschte über ihr Gesicht. Also konnte nur etwas Gutes sein.
Sie genoss die Leichtigkeit, mit der sie plötzlich miteinander umgingen. Am liebsten hätte sie dieses Gefühl länger gehabt, doch sie wusste, dass bereits morgen wieder alles anders war. Daher hieß es, das hier und jetzt zu leben und zu genießen, wie sie es gesagt hatte.

Sie war beeindruckt von der Leichtigkeit, mit der er sie auf seine Arme hob, aber konnte einen leicht skeptischen Gesichtsausdruck nicht verhindern. Doch ein Blick in seine Augen und all die Skepsis war verflogen.
„ Voll und ganz. “, sagte sie auf seine Frage, ob sie ihm vertraute. Und schon im nächsten Augenblick saß sie auf der Mauer des Daches und hatte mal wieder diesen wunderschönen, atemberaubenden Ausblick vor sich. Dass sie ziemlich dicht am Abgrund saß versuchte sie zu verdrängen. Aber es war so, wie sie gesagt hatte. Sie vertraute Josef.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als er die Arme um sie legte und sie lehnte ihren Kopf leicht nach hinten, um ihn an seine Schulter zu legen. Die beiden saßen hier, so vertraut, dass man kaum glauben konnte, dass sie sich erst wenige Wochen kannten. Und auch Sandrine hatte diesen Ausgang für den Abend nie erwartet. Umso erfreuter war sie.
Bei seinen Worten lief ihr ein Schauer über den Rücken und so sog jedes kleine Detail dieses Ausblickes in sich auf. Wer wusste schon, wann sie das nächste Mal die Gelegenheit hatte, hierher zu kommen oder vielleicht einen anderen Ort wie diesen zu finden.
„ Es ist wunderschön. Ich bin wirklich froh, dass du mich hierher gebracht hast. “

Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und ein zufriedenes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. Das hier war perfekt. Der Blick, der Mann, dieser Abend. Dass ungute Gefühl der Schuld versuchte sie bei Seite zu drängen. Sie war hier. Glücklich und beinahe sorglos und ihre beste Freundin war im Krankenhaus. Doch sie war in guten Händen und nun musste sie einfach darauf vertrauen, dass Vince sich um sie kümmerte und sich sofort bei ihr meldete, wenn es etwas Neues gab.
Sie genoss den Augenblick der Stille und seiner Gegenwart. Ihre Hände hatte sie auf seine gelegt, die noch immer auf ihrem Bauch lagen. Wenn es nach ihr ging, könnten sie immer so weiter machen.

Doch sie wurde leicht aus ihren Gedanken gerissen, als er sie wieder von der Mauer runter hob, bevor er sie zu sich drehte. Sofort legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Ja, sie war glücklich, das konnte sie nicht leugnen.
Sie legte ihre Hände auf seine Brust, während sie seinen Kuss erwiderte. Noch immer konnte sie nicht fassen, dass sie noch vor ein paar Minuten hier gestanden und sich gestritten hatten, sie dann einfach die Initiative ergriffen hatte und sie nun hier, küssend und eng beieinander standen.
„ So sehr ich diesen Ausblick liebe, vielleicht wäre der Gang ins Wärmere nicht schlecht. “, sagte sie dann und lächelte. Eigentlich wünschte sie sich, sie könnten ewig hier oben bleiben, doch so langsam wurde es etwas frisch und vielleicht würden sie drinnen noch mal die Gelegenheit bekommen, ein bisschen zu reden. Nicht, dass Sandrine über das sprechen wollte, das zwischen ihnen war. Das wusste sie selbst nicht genau. Aber vielleicht bestand ja die Möglichkeit sich etwas besser kennenzulernen, sodass sie auch etwas mehr über Josef und sein Leben erfuhr.

Dieses Mal war sie es, die ihn kurz, aber sanft küsste ehe sie seine Hand nahm und ihn vom Dach ins Treppenhaus zog.
 
AW: Moonlight

Josef

Als Sandrine ihm versicherte, dass sie ihm voll und ganz vertraute, zog sich ein breites Grinsen über sein Gesicht. Sie konnte ihm vertrauen, er würde nie etwas machen, dass sie nur im geringsten gefährden würde, er würde es nie zulassen, dass ihr etwas geschah. Liebevoll strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht bevor er sie schließlich auf die Mauer absetzte.
Er genoss diese Zweisamkeit in vollen Zügen. Ihre Nähe zu spüren war das was er im Moment brauchte, es gab keine anderen Verlangen. Er nahm ihre Wärme in sich auf während sie beide den Ausblick von dem Hochhausdach genossen. Ein perfekter Moment, der niemals zu Ende gehen sollte.

Ein kühler Wind wehte um die beiden und auch wenn Josef dies keineswegs störte, machte er sich Sorgen um Sandrine. Als er vorschlug wieder in sein Appartement zu gehen und Sandrine dies mit den Worten bejahte, dass ihr die Wärme sicherlich gut tat, war sich Josef sicher, dass er nicht ganz falsch gelegen hatte. Er wollte nicht, dass sie fror, also ließ er sich widerstandslos von ihr zurück ins Treppenhaus ziehen.
Für den Moment schweigend, traten die beiden die Stufen hinab, während Josef Sandrines Hand nicht los ließ. Es war so anders als mit jedem anderen Mädchen, mit welchen er sich umgab. Sandrine wirkte eine unglaubliche Anziehungskraft auf ihn aus und es genügte ihre Hand zu halten und neben ihr zu gehen. Er wusste nicht wann ihn das letzte Mal diese kleine Geste schon so erfüllt hatte.

Josef führte Sandrine zu seinem Sofa und bat sie sich zu setzen. „Ich bin gleich wieder bei dir.“ meinte er mit einem Lächeln und begab sich zum Kamin gegenüber von dem Sofa. Er legte ein paar Holzscheite auf und entzündete ein Feuer. Dies alles dauerte nicht wirklich lange.
Josef blickte einen Moment in das Feuer. Es war ein Element, mit welchem ein Vampir nicht unbedingt in Berührung kommen wollte, doch solange es im Kamin blieb würde es ihn nicht stören und es würde helfen Sandrine wieder etwas aufzuwärmen.
Bevor er sich zu der jungen Frau auf seinem Sofa setzte, ging er noch schnell zu seiner Minibar und holte für Sandrine ein Glas Wasser und weiterhin eine Flasche Sekt und zwei Gläser. Auch wenn ihm viele menschliche Genüsse keine wirkliche Genugtuung mehr gaben, war ein Glas Alkohol hier und da nicht zu verachten und gerade in diesem Moment hielt er es für angebracht.

Nur wenige Minuten später hatte er die Gläser auf den Tisch vor Sandrine gestellt und mit Sekt gefüllt. Endlich setzte auch er sich neben sie und zog sie in seine Arme. Sanft streicht er mit seinen Fingern über ihr Haar während seine Augen den kleinen Funken im Kamin folgen.
„Brauchst du noch irgendetwas?“ fragt er die junge Frau in seinen Armen leise und sucht ihren Blick. „Etwas zu essen? Eine Decke?“ Er lächelte leicht und küsste sie zärtlich. Mit jedem Kuss wurde das verlangen nach einem weiteren größer. Ihre sanften Lippen fühlten sich unwahrscheinlich gut auf den seinen an und er genoss jede noch so kleine Berührung. Sanft strich er über ihren Handrücken und verschränkte schließlich seine Finger mit ihren.

„Es gibt nicht viele, die den Ausblick auf meinem Dach genießen dürfen. Ich bringe selten jemanden dorthin.“ erklärte er ihr leise, während er mit einer Hand gedankenverloren über ihre Haare strich. „Ich gehe dort hin, wenn ich alleine sein will. Wenn die Welt mir mal wieder vollkommen auf die Nerven geht.“
Josef sprach nicht viel über sich selbst, er wusste dass es am besten war sich selbst zu verschließen und keinem anderen ein all zu großes Wissen über sich preiszugeben, doch er wollte, dass Sandrine wusste, dass ihr kleiner Ausflug auf das Dach, etwas besonderes war. Dass sie etwas besonderes war.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Sie ließ sich von ihm zum Sofa führen, auf dem sie sich schließlich niederließ. Ja, hier drinnen zu sein hatte definitiv auch etwas. Immerhin hatte man auch von hier einen wunderbaren Blick über die Stadt, aber das Dach konnte es nicht toppen. Sandrine war wirklich froh dort oben gewesen zu sein. Sie hatte ja nicht mal gewusst, dass solche ruhigen Plätze überhaupt hier existierten. Das machte ihr L.A. gleich sympathischer.

Lächelnd beobachtete sie Josef dabei, wie er den Kamin an machte. Ja, so konnte man sich wirklich wohl fühlen. Sie wusste, dass er es für sie anmachte und deswegen war sie umso erfreuter. Es erinnerte sie an zu Hause. Dort hatten sie an kalten Abenden auch immer vor dem Kamin gesessen. Es gab ihr ein Stück zu Hause hierher nach L.A. und das war heute schon das zweite Stück zu Hause, das Josef ihr gab. Es war wirklich etwas Besonderes, er war etwas Besonderes.

Als er schließlich mit Wasser und eine Flasche Sekt wieder kam musste sie wieder lächeln. Der perfekte Gastgeber. Er dachte an alles. Sie beobachtete ihn wie er alles auf den Tisch stellte und die Gläser füllte. Sie hätte ihn die ganze Zeit nur ansehen und beobachten können. Von diesem Mann ging eine derartige Energie aus, die Sandrine erstaunte und anzog. Bislang hatte sie so etwas noch nie kennen gelernt. Einer der Gründe, weshalb sie ihm sofort verfallen war.

Sie lehnte sich an ihn, als er sie in seine Arme zog. Das zufriedene Lächeln auf ihrem Gesicht ebbte nicht ab. Auch sie sah in das Feuer und hörte, wie das Holz zu knistern begann. Dieser Anblick konnte sie ganz für sich einnehmen, während sie sich seiner Nähe und seine Berührungen dennoch mehr als bewusst war. Sie spürte es mit jeder Faser ihres Körpers, wie er ihr über ihr Haar strich. Sie wusste nicht, woran es lag, dass sie gerade seine Berührungen mit einer solchen Intensität spürte, dass sie kaum klar denken konnte, doch das war ihr auch egal. Sie genoss die Zeit hier mit ihm.

Erst nachdem er sie gefragt hatte, ob sie noch etwas brauchte, sah sie ihn an. Diese wunderbaren braunen Augen, die sie fragend und vielleicht auch etwas besorgt ansahen. Sie konnte ihnen nicht widerstehen.
Dann schüttelte sie den Kopf, „ Nein, ich hab alles, was ich brauche. “, sagte sie und lächelte ehe sie seinen Kuss ebenso sanft erwiderte. Wenn sie es bis dahin noch nicht war, war sie spätestens jetzt süchtig nach seinen Küssen, nach seinen Berührungen.
Er strich über ihre Hand und ihre Finger verschränkten sich ineinander. Lächelnd sah sie darauf herab. Als wären sie füreinander gemacht.

Sie lehnte ihren Kopf wieder an seine Schulter und ihr Blick fiel wieder ins Feuer, als er ihr erklärte, dass er nicht jedem das Dach zeigte. Wollte er ihr damit sagen, dass es etwas Besonderes war? Es war schön zu wissen, dass es das nicht nur für sie gewesen war. Auch wenn sie sich das bereits gedacht hatte. Sie glaubte Josef inzwischen so gut zu kennen, dass sie wusste, dass er das hier nicht mit jeder Frau tat, die durch diese Tür kam.
„ Dann fühle ich mich sehr geehrt, dieses Privileg gehabt zu haben. “, sagte sie lächelnd und drehte ihren Kopf schließlich wieder so, dass sie ihn ansehen konnte, „ Du kannst wirklich froh sein, einen solchen Ort zu haben. Und dafür, um abzuschalten und dieser Welt zu entfliehen, wenn auch nur für ein paar Minuten, ist er perfekt. “

Sie legte ihre Lippen sanft auf seine, während ihre Finger noch immer mit seinen verbunden waren. Sie wusste, dass Josef sie nicht einfach willkürlich mit hergenommen hatte und ihr war auch klar, dass es nicht selbstverständlich für ihn war, über sich zu erzählen. Umso mehr erfreute es sie, dass er es von alleine tat.
Langsam löste sie sich von ihm und sah ihn einige Sekunden lang an, „ Willst du dir mit dem Dach auch etwas Heimat wiederholen? Wo bist du geboren und aufgewachsen? “, fragte sie schließlich, während sie, ohne es selbst bewusst wahrzunehmen, mit dem Daumen über seine Hand strich.
 
AW: Moonlight

Josef

Es war ein angenehmes Gefühl gemeinsam mit Sandrine in den Armen auf dem Sofa zu sitzen, sanft durch ihr Haar zu streichen und das Feuer im Kamin knistern zu sehen. Angenehmer als er es sich je hätte vorstellen können. Die Frau in seinen Armen machte alles andere nebensächlich. So nahe bei ihr, spürte er ihren Herzschlag und ihre Atmung. Es war alles auf was er sich gerade konzentrierte. Die Konsequenzen dieses Abends waren in diesem Moment völlig aus seinen Gedanken vertrieben. Er war froh, dass es Sandrine besser ging und dass sie sich bei ihm wohlfühlte.

Als Sandrine ihm erklärte, dass sie alles habe was sie brauche, lächelte er zufrieden. Auch er konnte sich in diesem Moment nichts vorstellen, was ihm noch fehlen sollte. Er erwiderte zärtlich ihren Kuss, ihre Lippen auf seinen schmeckten süß und er genoss das angenehme Kribbeln, dass sich in ihm ausbreitete, jedes Mal, wenn sie ihn küsste. Er verstand es immer noch nicht, diese Anziehungskraft die Sandrine auf ihn hatte. Er wusste nur, dass es ihm momentan gut tat und dies würde er genießen solange er konnte.

„Ich war schon lange nicht mehr dort oben.“ erklärte er Sandrine, als sie ihm sagte, wie gut er es hatte einen solchen Platz zu haben, an dem er der Welt entfliehen konnte. „Ich glaube ich habe vergessen welche Auswirkungen die Atmosphäre auch auf mich haben kann.“ erklärte er etwas nachdenklich. „Aber ich war mir sicher, dass es genau das ist was du momentan brauchst.“
Auch wenn sie vorhin sagte, dass er nicht wisse, was sie wolle, war er sich sicher, dass er die junge Frau schon ein wenig kennen gelernt hatte. Er wollte noch so viel über sie lernen, ihre Gedanken, Gefühle, Träume und Wünsche und doch wusste er im tiefsten Inneren, dass er nicht derjenige war, der ihr das geben konnte was sie brauchte, was sie verdiente. Doch genau diese Gedanken unterdrückte er in diesem Moment erfolgreich.

Ohne die junge Frau von seiner Seite zu lassen, lehnte er sich leicht vor und füllte die beiden Gläser mit Sekt. Er reichte eines Sandrine und das andere behielt er selbst. Er schaute ihr tief in die Augen und hob das Glas. „Auf eine wunderschöne Frau.“ sagte er leise und trank einen kleine Schluck, bevor er das Glas wieder senkte und Sandrine ein weiteres Mal sanft küsste.
Als sie ihn fragte, was für eine Bedeutung, das Dach für ihn hatte und wo er aufgewachsen war, schwieg er für einen langen Moment. Sein Blick glitt wieder in Richtung Kamin und seine Finger spielten mit dem Glas in seiner Hand während die anderen immer noch in Sandrines ruhte.

Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal über seine Vergangenheit und vor allem seine Vergangenheit als Mensch gesprochen hatte. Und so viele Grenzen er auch an diesem Abend überschritten hatte, weit würde er sich in dieses Thema sicherlich nicht hinein wagen.
„Als ich aufgewachsen bin gab es diesen Lärm noch nicht. Es gab keine Autos, keine Hochhäuser. Die Menschen waren nicht so geschäftig.“ erklärte er schließlich mit seinem Blick weiterhin in das Feuer gerichtet. „Wenn du eine solche Aussicht wolltest konntest du höchstens auf einen hohen Baum, oder einen Berg klettern und doch sah dann alles anders aus als das was wir heute Abend sahen.“

Josef trank noch einen Schluck Sekt und stellte das Glas schließlich auf den Tisch zurück. Sanft legte er den Arm um Sandrine und zog sie ein wenig näher zu sich. „Ich habe viele Veränderungen miterlebt und nicht alle waren zum Guten. Verstehe mich nicht falsch, ich bin sehr zufrieden mit meinem Momentanen Leben, ich kann mir nehmen was immer ich will und diese Vorzüge hätte ich sicherlich nicht, wenn sich nichts weiterentwickelt hätte. Dann würden wir nun in einer kleinen Holzhütte vor dem Feuer sitzen und Wasser trinken“
Bei diesem Gedanken grinste er leicht. Nein, er war froh im 21. Jahrhundert angekommen zu sein. Seinen Einfluss und seine Macht hatte er selbstverständlich vor allem seiner vielen Erfahrungen zu verdanken und er würde nie wieder zurück in die alten Tage treten wollen. „Dort oben auf dem Dach bin ich alleine, niemand stört mich. Ich kann einen klaren Kopf bekommen und wenn nötig meinen Frust loswerden.“ erklärte er weiter. „Es hat wenig mit meiner Vergangenheit zu tun.“

Erst jetzt schaute er die junge Frau wieder an. Er lächelte liebevoll während er sanft über ihre Wange strich und seine Hand auf ihrem Hals ruhen ließ. Leicht zog er sie zu sich und küsste sie erst sanft doch mit steigender Intensität. Jede ihrer Berührungen machte ihn wahnsinnig und ließ ihn nach mehr verlangen. Dies war ihm eindeutig lieber, als über seine Vergangenheit zu sprechen.
Seine Hand vergrub sich in ihren Haare, während seine Küsse leidenschaftlicher wurden und er sich langsam über sie beugte. Sein Verlangen nach ihr stieg mit jeder Berührung.
 
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Sandrine

Sie hörte ihm zu, als er meinte, dass er schon lang nicht mehr dort oben auf dem Dach gewesen wäre, dass er die Auswirkungen, die dieser Ort auf ihn haben konnte, wohl vergessen hatte. Sie nickte kurz. Als abwegig empfand sie das nicht. Josef hatte sich diesen wunderbaren Ort geschaffen, er wusste, dass er da war. Aber manchmal brauchte man ihn eben mehr und vielleicht hatte er in letzter Zeit einfach nicht das Bedürfnis gehabt, Abstand von dieser Stadt und diesem Leben zu bekommen.
Aber gerade nach einem Tag wie heute war sie sehr froh über dieses Erlebnis gewesen. Sie sah zu ihm und lächelte ihn an, als er so nachdenklich reinschaute, „ Aber du weißt, dass es diesen Ort für dich gibt. Du hast vielen Menschen hier etwas voraus. “, sagte sie dann ehe sie ihren Blick wieder auf das Feuer richtete.

Sie hatte ihm gesagt, dass er nicht wüsste, was sie wollte. Doch indem er sie nach oben aufs Dach geführt hatte, hatte er ihr gezeigt, dass er, zumindest in dieser Hinsicht, wusste, was sie wollte und brauchte. Und dafür war Sandrine ihm sehr dankbar. Alleine zu wissen, dass es einen solchen Ort hier in der Stadt gab, verschaffte ihr ein besseres Gefühl.
„ Ich hab´s ja gewusst. Du bist ein sehr schlauer Mann. “, sagte sie grinsend, sah ihn an und küsste ihn sanft, „ Ich weiß, ich habe es heute schon öfter gesagt, aber ich bin froh diesen Ort kennengelernt zu haben. Das bedeutet mir wirklich viel. “

Als er sich jetzt nach vorne beugte, um ihnen die Gläser zu reichen, war sie froh, dass sie es vorhin bei dem einen Glas Cognac belassen hatte. Sie merkte schon bereits, wie der sie langsam aber sicher etwas müde machte und noch ein Glas hätte sie bestimmt bereits schlummern lassen. Gerade hier, in Josefs Armen, musste sie ein wenig gegen die aufkeimende Müdigkeit ankämpfen.
Doch sobald Josef sie ansah, war sie sowieso sofort vergessen. Bei seinen Worten konnte sie merken, wie sie leicht errötete und eigentlich mochte sie es nicht, wenn jeder sehen konnte, was sie gerade fühlte. Doch hier mit Josef versuchte sie, einfach darüber wegzusehen.
„ Auf diese wunderschönen Orte hier in der Stadt, die einem ein kleines Stück Heimat, Ruhe und Gelassenheit zurückbringen. “, antwortete sie lächelnd und stieß mit ihm an ehe auch sie einen Schluck von dem prickelnden Sekt nahm. Sein Kuss spülte mal wieder alles hinweg. Wenn er berührte, war sie kaum in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen.

So musste sie sich dann auch kurz gedanklich ordnen, als er wieder zum Feuer sah und etwas gedankenverloren mit seinem Glas in der Hand spielte. Sie hatte ihn nach seiner Vergangenheit gefragt und sie wusste nicht, wie viel er ihr erzählen würde, aber sie wollte mehr über ihn erfahren, wenn es auch nur eine kleine Sache war. Sie würde sich auch damit zufrieden geben. Er hatte ihr heute Abend schon sehr viel von sich gezeigt und sie wusste, dass das nicht selbstverständlich war.

Sie lauschte seinen Worten und versuchte sich den menschlichen Josef vorzustellen. Es war schwer vorstellbar, dass er bereits über 400 Jahre alt war. Er hatte bereits so viel miterlebt und gesehen. Auch wenn er meinte, dass viele Veränderungen nicht zum Guten gewesen waren, stellte Sandrine sich eine Welt ohne Autos, ohne diesen ganzen Lärm nicht unbedingt schlecht vor. Sicherlich gab es dann auch andere Entwicklungen nicht, aber in irgendeiner Holzhütte am Feuer mit ihm zu sitzen und Wasser zu trinken sah sie nicht unbedingt als Verschlechterung an, „ Auch da könnte ich mich wohl fühlen. “, sagte sie lächelnd. Vielleicht auch vor allem, weil sie Josef irgendwie zeigen wollte, dass sie keinen Wert auf Reichtümer legte. Auch wenn sie eigentlich glaubte, dass er sie inzwischen gut genug kannte, um das zu wissen.

„ Gut einen solchen Ort zu haben. “, sagte sie und nickte, als er meinte, dass er froh über das Dach war, es aber nicht unbedingt etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hatte. Er machte zwar irgendwie einen nachdenklichen Eindruck, aber schien es nicht so, als würde er seiner Vergangenheit nachtrauern. Er schien froh darüber zu sein, gewisse Entwicklungen gemacht zu haben und das konnte man ihm auch nicht übel nehmen. Gerade wenn man die Vergleichsmöglichkeiten hatte.

Sie Blick und vor allem sein Lächeln spülten all ihre Gedanken weg. Auch sie erwiderte sein Lächeln und fragte sich, ob sich das Gefühl, das sie bei diesem Lächeln verspürte irgendwann verändern würde. Im Moment konnte sie es sich nicht vorstellen. Er schien nicht weiter über seine Vergangenheit sprechen zu wollen und das wollte Sandrine akzeptieren. Er hatte ihr heute sehr viel von sich gezeigt und sie wusste, dass Drängen rein gar nichts bewirken würde.

Ihr ganzer Körper wirkte wie elektrisiert, als er über ihre Wange strich und sie spürte, wie ein Schauer über ihren Rücken lief. Und da waren sie wieder. Seine Lippen, die sich auf ihren wiederfanden und die sie vollkommen um ihren Verstand brachten. Es war wie eine Sucht, der sie nicht widerstehen konnte und auch nicht wollte. Denn es war eben, was es war. Und sie wollte einfach nur mehr davon.

Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie denken, dass ihr Herz jeden Augenblick explodieren könnte. Dass Josef diesen Effekt auf sie hatte, hatte sie ja recht früh festgestellt, doch dass das alles solche Ausmaße annehmen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Noch nie zuvor hatte ein Mann einen solchen Effekt auf sie gehabt.
Auch ihr Verlangen nach ihm stieg mit jeder Berührung. Und während auch ihre Küsse leidenschaftlicher wurden, legte sie ihren Arm auf seine Schulter, sodass ihre Hand auf seinem Rücken lag und sie ihn näher zu sich ziehen konnte.
 
AW: Moonlight

Josef

Es war fast utopisch. Er und Sandrine auf dem Sofa mit dem Feuer im Kamin und einem Glas Sekt in der Hand. Josef fühlte sich wie in einer Seifenoper. Der perfekte Abend für ein perfektes menschliches Paar. Dies war ganz und gar nicht Josefs Welt, doch das aller ungewöhnlichste für ihn war, dass er es genoss. Er wusste nicht wirklich, ob es die äußeren Umstände waren, oder einfach nur die Nähe zu Sandrine. Es schien fast, als wolle er ihr den perfekten Abend bescheren und solange sie glücklich war, war auch er glücklich. Es zählte nicht was er wollte, für ihn war alleine wichtig, dass es der jungen Frau in seinen Armen gut geht und er ihr bieten konnte was sie in diesen Moment brauchte und er hoffte er könnte ihr diesen Abend so angenehm wie möglich gestalten.

Als sie ihn anlächelte und ihm verkündete, dass sie wusste, welch ein schlauer Mann er war, sträubte sich einiges in seinem Inneren. Vampir, dachte er bei sich Nicht nur ein gewöhnlicher Mann.. Die Worte formten sich schon fast auf seinen Lippen, doch er entschloss sich dafür es dabei zu belassen. Es hätte sicherlich den Moment zerstört und als Sandrines Lippen einen Moment später wieder auf seinen lagen, vergaß er den Einwand auch bald wieder.

Sandrine beteuerte nochmals, wie viel es ihr bedeutete, dass er ihr das Dach gezeigt hat. Es schien als würde sie verstehen, dass es etwas besonderes war, dass er sie dorthin mit genommen hatte. Josef lächelte und strich ihr sanft mit den Fingern über die Wange, ihre Lippen bis zu ihrem Hals. „Es war mir eine Ehre diesen Moment und diesen Ort heute mit dir zu teilen.“ erklärte er ihr fast flüsternd. „Mit niemand anderem wäre ich lieber dort oben gewesen.“

Josef erzählte ihr ein wenig von der Vergangenheit und er schätzte es, dass sie nur wenige Fragen stelle. Es war nicht seine Absicht an diesem Abend sehr viele Worte über dieses Thema zu investieren und es schien als würde Sandrine dies irgendwie spüren. Kannte sie ihn schon so gut, dass sie wusste wann ihm ein Thema unangenehm war? An diesen Gedanken musste Josef sich wohl gewöhnen. Es gab kaum jemanden der ihn wirklich lesen konnte und das Sandrine dazu gehören könnte, machte ihm ein wenig Sorgen, doch darüber wollte er in diesem Moment nicht nachdenken.

Die junge Frau erklärte ihm, dass sie sich auch sicherlich in einer Holzhütte wohlfühlen würde und ein leichtes Grinsen huschte über Josefs Gesicht. Sanft küsste er ihre Wange und flüsterte schließlich leise in ihr Ohr. „Mit dir könnte ich momentan an jedem Ort sein, es wäre immer perfekt.“ Sanft strich er ihr durchs Haar, während die beiden in leidenschaftlichen Küssen versanken.

Der Vampir ließ sich widerstandslos weiter zu Sandrine ziehen. Seine Hände suchten den Weg über ihren Rücken und blieben schließlich an ihren Hüften liegen, während er sie weiterhin leidenschaftlich Küsste. Sanft löste er sich von ihr und begann erneut ihren Hals zu küssen. Wieder spürte er ihren Puls unter seinen Lippen und er hielt einen Moment inne, um der Versuchung zu widerstehen, die sich immer weiter in ihm ausbreitete. Doch er würde sie nie beißen, nicht nach dem was an diesem Tag alles geschehen ist.

Josef fragte sich, ob es Sandrine wirklich wieder so gut ginge, wie sie beteuert hatte. Ja, sie hatte gegessen und getrunken und sie ruhte sich nun ein wenig aus, aber sie war schon so lange wach und sie würde irgendwann auch etwas Schlaf brauchen.
Langsam setzte er sich wieder auf und zog Sandrine wieder in seine Arme. Er wollte, dass es ihr wirklich gut ging. Dies war seine erste Priotität. „Tust du mir einen Gefallen, wenn ich dich darum bitte?“ fragte er sanft und küsste ihre Stirn.
„Ich denke du solltest ein wenig schlafen. Der Tag war sehr lang und du brauchst Ruhe. Ich wecke dich sobald ich etwas neues höre.“ Er war sich nicht wirklich sicher, ob sie sich darauf einlassen würde. Sie hatte an diesem Abend ihre Eigensinnigkeit schon bewiesen und wenn sie nicht schlafen wollte, würde er sie wohl kaum dazu überreden können. Doch hoffte er sehr, dass sie vielleicht ein klein wenig vernünftig sein würde oder zumindest auf seine Bitte hin versuchen würde ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Sie saß noch immer auf dem Sofa, in seinen Armen, während sie ihm nochmals versicherte, dass es ihr viel bedeutete, die Möglichkeit gehabt zu haben mit auf das Dach gehen zu dürfen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als er meinte, dass er mit niemandem lieber dort oben gewesen wäre. Die ganze Zeit über hatte Sandrine das Gefühl gehabt für ihn nichts mehr als ein Freshie zu sein. Sie war nützlich für ihn. Ständig hatte es diese widersprüchlichen Signale gegeben, aber jetzt, nachdem sie dort oben auf dem Dach gewesen waren, wusste sie, dass es mehr als das war. Was genau wusste sie nicht. Und es war ihr auch egal. Wichtig war nur das hier und jetzt. Und sie fühlte sich wohl und war froh, dass es ihm ebenso ging wie ihr. Mit niemand anderem hätte sie diesen Ort besuchen wollen.

Auch wenn sie nicht so viel über ihn und seine Vergangenheit gehört hatte, müsste das für den Anfang reichen. Er hatte in einer ganz anderen Zeit gelebt, hatte so viele Veränderungen miterlebt. Sandrine fragte sich, wie es für sie sein würde. Wie es wäre, wenn sie von nun an unsterblich wäre. Nur schwer vorstellbar. Vor allem, wenn alle anderen es nicht wären und sie all die ihr so vertrauten und geliebten Menschen verlieren würde. Doch Josef machte den Eindruck als würde er damit zurecht kommen und sein Leben nicht tauschen wollen. Allerdings konnte sie das auch nicht zu 100% sagen, denn es gab sicherlich sehr viele Dinge, von denen sie nichts wusste und keinen Schimmer hatte.

Bei der Vorstellung, dass die zwei nun in einer Holzhütte saßen, musste sie grinsen. Doch als ihr dann ins Ohr flüsterte, dass jeder Ort, an dem die beiden waren, momentan perfekt war, legte sich ein Lächeln auf ihr Gesicht und sie nickte, „ Ja, da kann ich dir nur zustimmen. “, sagte sie ebenso leise.
Ihre Haut brannte unter seinen Berührungen und als seine Küsse langsam zu ihrem Hals wanderten, legte sie ihren Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Wie konnte sich solche Berührungen nur so gut anfühlen?
Als er schließlich inne hielt und sich kurz darauf von ihr löste, wurde sie wieder in die Realität zurückgeholt. War es vielleicht zu viel? Immerhin merkte sie selbst, wie schnell ihr Herz schlug und dass er ihren Puls fühlen konnte. Sie konnte nur vermuten, wie schwer das für ihn sein musste.

Als er sie um einen Gefallen bat, kniff sie die Augen zusammen, „ Das kommt darauf an, würde ich sagen. “, sagte sie und grinste leicht. Um was für einen Gefallen würde er sie wohl bitten?
Sie sah ihn eine Weile lang an und ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen. Also lag es an den Sorgen, die er sich um ihr Wohlergehen machte. Ja, sie war müde und es war ein schrecklich langer Tag gewesen. Ein langer Tag, der ein überraschend wunderschönes Ende genommen hatte. Aber auch, wenn sie es nicht gerne zugab, hatte Josef Recht. Wenn Vince anrief und sie nicht wenigstens ein paar Stunden geschlafen oder es zumindest versucht hatte, würde sie Chloe nicht viel weiterhelfen können.

Schließlich nickte sie langsam, „ Ja, du hast vermutlich Recht. “, sagte sie schließlich, vor allem weil sie wusste, dass Josef sie wirklich wach machen würde, wenn es etwas Neues gab. Das hieß, wenn sie überhaupt einschlafen konnte. Auch wenn sie müde war, bezweifelte sie im Moment, dass sie ein Auge zubekommen konnte. Aber vielleicht reichte es ja auch schon, sich einfach etwas hinzulegen.
Schweren Herzens erhob sie sich schließlich langsam, hielt ihm wie selbstverständlich ihre Hand hin und sah zu Josef, „ Also dann … Zeigst du mir das bereits angepriesene Gästezimmer? “
 
AW: Moonlight

Josef

Ganz klar über seine Gefühle, war sich der Vampir immer noch nicht und auch wieso genau Sandrine eine solche Wirkung auf ihn hatte, konnte er sich nicht erklären. Doch jedes Wort, dass er zu ihr sprach, kam von Herzen und war wahrscheinlich wahrer als alles andere, dass er jemals irgendjemandem gesagt hatte. Josef meinte was er sagte, auch als er der junge Frau versicherte, dass jeder Ort mit ihr zusammen im Moment der perfekte Ort wäre. Dass sie genauso empfand, lockte Josef wieder ein glückliches Lächeln auf sein Gesicht und ihre Küsse sorgten dafür den Moment perfekt zu machen.

So nah bei ihr zu sein, war zum einen, das Beste was er sich momentan vorstellen konnte. Er versank in ihren Berührungen und Küssen und das Verlangen ihr noch näher zu sein stieg mit jeder Sekunde. Doch andererseits kostete es ihn auch jede Menge Beherrschung. Sandrine roch atemberaubend und ihre süßen Lippen auf seinen, ließen ihn den Geschmack ihres köstlichen Blutes nicht vergessen.

Als Josef begann ihren Hals zu liebkosen, und sie sich ihm völlig hingab, merkte er ein weiteres Mal welches Vertrauen sie in ihn hatte. Er hätte diese Situation ohne Probleme ausnutzen können, doch sie schien kein bisschen verängstigt zu sein. Ihr Herz schlug schnell, doch dies führte der Vampir nicht auf Angst zurück. Er war sich sicher, dass, hätte er ein Herz, seines auch in dieser Geschwindigkeit schlage würde. Doch war es wirklich Vertrauen, oder wusste die junge Frau nur nicht auf was sie sich mit ihm eingelassen hatte? Josef konnte es nicht wissen, doch sein Kopf war momentan nicht bereit sich über diese Dinge Gedanken zu machen.

Trotzdem war ihm ihr Wohl das wichtigsten. Ein paar Stunden Schlaf für die junge Frau waren nun besser, als alles andere und Josef würde es zumindest versuchen ihr seine Bedenken zu äußern. Als sie nach seiner Frage, ob sie ihm einen Gefallen tat, verkündete, dass es wohl auf den Gefallen ankam, erwiderte Josef ihr Grinsen. Es war schlau von ihr, nicht blind alles zu versprechen und es war genau wie er sie eingeschätzt hatte. Sie würde ihm nicht einfach etwas blind versprechen, sie würde ihren Verstand benutzen und diese Eigenschaft schätze Josef an Sandrine sehr.

Und doch war er erleichtert, als Sandrine zugab, dass ein wenig Schlaf sicherlich gut für sie war. Er lächelte zufrieden bei ihrer Antwort und küsste sie nochmals sanft, bevor sie aufstand und ihm ihre Hand hin hielt. Während er mit einer Hand nach ihrer griff, holte er sich mit der anderen sein Sektglas und trank es leer, bevor er sich schließlich ganz Sandrine widmete.
„Natürlich, folge mir.“ antwortete er grinsend auf ihre Frage nach dem Gästezimmer und führte sie durch einen weiteren, aber eher förmlicheren Aufenthaltsraum in sein Gästezimmer.

Das Gästezimmer war groß und hell eingerichtet. Ein großes Bett stand genau gegenüber einer großen Fensterfront, welche nur an der Seite mit Vorhängen verhangen war, sodass man auch hier einen schönen Ausblick auf LA hatte. Ein großer Kleiderschrank und eine Kommode waren neben einem kleinen Sessel und einem Bücherregal die einzigen weiteren Möbelstücke und zwei Bilder von Van Gogh hingen an den freien Wänden. Eine weitere Tür führte in ein kleines aber elegantes Badezimmer in dem bereits Handtücher und ein Nachthemd bereit lagen.

Josef führte Sandrine in den Raum und ließ ihre Hand los. „Dein Reich...“ erklärte er lächelnd und stand danach etwas unbeholfen in der Tür. Er wollte Sandrine ihre Privatsphäre lassen doch wusste er nicht recht, ob sie ihn dann nochmal sehen wollte. Er konnte sich kaum vorstellen nun den Raum zu verlassen und einfach so irgendeiner anderen Tätigkeit nachzugehen, mit dem Wissen, dass Sandrine hier schlief. Doch konnte er sich auch gut vorstellen, dass die junge Frau nun alleine sein wollte. Schließlich war es ein langer Tag für sie, vielleicht musste sie ihre Gedanken sammeln.
„Ich hoffe du hast alles was du brauchst?“ fragte er schließlich und schaute sie fragend an.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Wer hätte das noch vor ein paar Stunden gedacht? Sie am aller wenigsten. Dass Josef einen ganz besonderen Effekt auf sie hatte, war ihr sofort klar gewesen, aber dass die beiden mal so hier zusammen saßen hätte sie nie für möglich gehalten. Und sie dachte auch nicht daran, wie es weitergehen würde. Sie war jetzt und hier mit ihm zusammen und sehr froh darüber.
Sie wusste, was für eine Beherrschung sie an den Tag legen musste, wenn sie mit ihm zusammen war. Dabei konnte sie sich nicht mal ansatzweise vorstellen, wie es für ihn sein musste. Immerhin hatte er den ganzen Tag kaum Gelegenheit bekommen etwas zu trinken. Aber leider konnte sie kaum etwas gegen ihren rasendes Herz und ihren ebenso schnellen Pulsschlag etwas tun. Zumindest nicht, wenn er in ihrer Nähe war.

Irgendwie schien er unterschwellig wahrzunehmen, dass sie erschöpft war oder es war einfach seine ständige Sorge, die er schon den ganzen Abend geäußert hatte. Täuschte sie sich oder war er froh, dass sie eingewilligt hatte, sich auszuruhen? Naja, vermutlich war es das. Schließlich hatte er sie vorher um einen Gefallen gebeten. Er lag ihr ja schon den ganzen Abend damit in den Ohren, aber jetzt sah auch sie ein, dass es wohl das Beste war, sich zumindest ein paar Stunden hinzulegen. Immerhin musste sie einigermaßen ausgeruht sein, wenn Vince sich melden würde. Also war das nicht die schlechteste Idee.

Sie lächelte, als Josef ihre Hand ergriff. Als das wirkte schon beinahe normal und für den Moment war es das für sie auch. Sie wollte nicht an den morgigen Tag denken, denn das würde noch früh genug kommen. Also folgte sie Josef durch den Flur und den Aufenthaltsraum, der nicht gegen das Wohnzimmer ankam, wie sie fand.

Sie war sich sicher, dass das nicht das einzige Gästezimmer war, das Josef besaß, doch als sie in dem Raum angekommen waren, staunte sie nicht schlecht. Als er dann meinte, dass es ihr Reich war, nickte sie, „ Ja, ich denke, hier kann ich es aushalten. “, meinte sie grinsend.
Es war geschmackvoll eingerichtet und auch von hier aus hatte man einen wunderbaren Blick über die Stadt. Nicht mit dem Dach zu vergleichen, aber auch schon mehr als sich ein normaler Durchschnittsbürger vorstellen konnte.
Staunend sah sie sich um. Das Zimmer war nicht vollgestellt mit Möbeln und doch konnte man sich hier durchaus wohl fühlen. Sie sah auf die zwei Bilder, die die Wand schmückten und warf dann einen Blick zu Josef, „ Du kanntest ihn vermutlich persönlich, hm? “, fragte sie und grinste.

Sie warf einen Blick auf das Bett und sie überkam die Erschöpfung. Sie würde es vor ihm wahrscheinlich nie so offen zugeben, aber sie bemerkte erst jetzt richtig, wie müde und erschöpft sie war. Sie ging rüber zu dem Bett und ließ sich ausgestreckt darauf fallen. Wie nicht anders zu erwarten, war es sehr gemütlich. Kurz dachte sie darüber nach, ob und wenn ja, wie sie sich umziehen sollte. Doch dann entschied sie, dass das totaler Quatsch war. Sie wollte sich einige Stunden ausruhen und selbst wenn sie einschlief, wollte sie schnell fertig sein, um bei einem Anruf sofort los zu können.

Als Josef, der noch immer in der Tür stand, fragte, ob sie alles hatte, stützte sie sich auf die Ellenbogen, um sich leicht aufzusetzen und ihn ansehen zu können. Es war noch immer der gleiche Abend beziehungsweise die gleiche Nacht und sie wollte noch immer nicht an morgen denken, also wieso nicht?
„ Fast. “, sagte sie und lächelte sanft, während sie mit einer Hand auf den Platz neben ihr klopfte und ihm bedeutete sich zu setzen, „ Es sei denn du hast andere Pläne. “, sagte sie, aber hoffte irgendwie, dass er sich zu ihr gesellen würde. Aber auch, wenn er das nicht tun würde, wäre das noch immer ein unvergesslicher Abend.
 
AW: Moonlight

(Sry! Irgendwie war die letzte Woche doch stressiger als gedacht... aber jetzt komm ich mal dazu.)


Chloe

Chloe hatte keine Ahnung, wie lange sie wieder weggetreten war, nachdem die Schwester ihr Zimmer wieder verlassen hatte, aber als sie wieder zu sich kam, saß Vince bei ihr am Bett und hielt ihre Hand.
Eine beruhigende, leichte Kälte ging von dieser aus - das war das Erste, was Chloe auffiel; noch bevor sie überhaupt die Augen öffnete.
Und auch dann brauchte sie erst einige Momente, bis sie sich wirklich auf ihn konzentrieren konnte und er nicht mehr so verschwommen erschien.

Sie wollte etwas sagen, wollte ihn begrüßen, ihn fragen, was passiert war, doch ihr Mund war ausgetrocknet, erschien ihr fast, wie zusammengeklebt.
Und so war er es, der das Wort ergriff und ihr sagte, dass es schön war, dass sie wieder da war. Immerhin schaffte sie es als Kommentar auf diese Worte ein Lächeln zustande zu bringen, das aber bei seinem nachfolgenden Satz wieder verschwand.

Überdosis... Nein, eine Überdosis konnte es nicht gewesen sein, sie hatte viel weniger von dem Black Crystal genommen, als sie es vorgehabt hatte und ansonsten auch gewohnt war. Daran konnte es nicht gelegen haben - aber das konnte sie Vince erst einmal noch gar nicht sagen, denn er sprach direkt weiter. Und was er sagte, berührte sie - trotz der trockenen Aussage.

"Es tut mir leid... Ich wollte niemandem einen Schreck einjagen. Und es war auch mit Sicherheit keine Überdosis. Ich..."

Sie unterbrach sich. Sie wollte Vince nicht wirklich sagen müssen, dass sie normalerweise deutlich mehr von Black Crystal vertrug...
Aber diese Beichte nahm er ihr ab, als er von Sandrine und Josef zu sprechen begann. Sandrine. Chloe konnte sich ihre Standpauke bereits lebhaft vorstellen.

"Blödsinn. Sandrine hätte mir die zehnfache Standpauke gehalten im Vergleich zu dem, was du eben gesagt hast. Kannst du ihr vielleicht trotzdem sagen, dass es mir gut geht?
Nachher jedenfalls... ich will nicht, dass du gehst."

Sanft drückte sie seine Hand, die immer noch die Ihre hielt.
 
Angesichts des Forum-Relaunches wollte ich hier mal zögerlich anfragen, wo die Posteuphorie von neulich hin verschwunden ist?
Mein letzter Post ist über einen Monat her und wir wollten hier doch langsam wieder aktiv werden :)
Ich bin mit Sicherheit die Letzte, die sich eigentlich beschweren darf, aber ich dachte mir, vielleicht schadet ne kleine Erinnerung auch nicht^^
 
Ich werd versuchen, die nächsten Tage zu posten. Aber ich bin im Moment ziemlich ausgelastet mit Arbeit (so 12-14h pro Tag), da mag ich manchmal gar nichts mehr machen. Mal ganz davon abgesehen, dass meine Muse schon seit längerem im Urlaub zu sein scheint. Eigentlich sollt ich etwas Böse auf die sein...
Aber ich werd wirklich versuchen, die nächsten Tage mal einen Post zu schreiben, damit es hier weiter gehen kann. Ich seh ja schon, dass ich da grad so ziemlich alles blockiere... Sorry
 
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Ich freu mich schon auf deinen Post^^ Und deiner Muse werde ich sowas von in den Arsch treten, damit sie ihre Arbeit wieder aufnimmt :)
Und den Post hatte ich nicht auf dich ausschließlich bezogen, ich versteh's am allerbesten, wenn's halt einfach mal wichtigere Sachen als den Post gibt.
 
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