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Moonlight

AW: Moonlight

Vince

Als er zu Sandrine und Josef kam, stand dieser ziemlich abrupt auf, nachdem er Sandrines Hand losgelassen hatte. Er war nicht sonderlich überrascht, als Josef ein paar Schritte von ihm wegging und noch weniger von seinem fauchenden Ton, als er ihn anfuhr, dass sie nichts hatten in Erfahrung bringen können. Er selber wusste leider auch nicht viel mehr, nun ja, davon abgesehen, dass Chloe im Koma lag. Das hatte er aus der Krankenakte, welche er noch kurz angeschaut hatte, bevor er das Zimmer wieder verlassen hatte, erfahren. Aus dem Rest des in der Krankenakte vermerkten Fachchinesischs war er leider nicht schlau geworden.

„Ich musste mich ablenken und etwas auf und ab gehen. Sie wollten mich nicht zu Chloe lassen, weshalb ich zumindest versucht habe, etwas mehr über ihren Zustand herauszufinden. Aber wirklich viel konnte ich auch nicht in Erfahrung bringen, leider“, meinte er dann relativ gefasst, während er seinen Blick von Josef zu Sandrine gleiten liess. Er konnte nur hoffen, dass sie ihm nichts von ihm und Chloe erzählen würde, ansonsten würde er noch tiefer in der Tinte sitzen, als er es jetzt schon tat. Die Freundin von Chloe sah unglaublich mitgenommen aus und auch ziemlich müde. Und am liebsten hätte er sie jetzt einfach angelogen und ihr gesagt, dass alles wieder gut werden würde, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte. Aber er konnte es nicht – er konnte Sandrine auf keinen Fall anlügen.

„Gut, ich habe meine Leute ebenfalls auf den Dealer angesetzt. Und wenn sich Mick darum kümmert, werden wir diesen Kerl schon finden…“, meinte er dann wieder zu Josef, bevor er sich neben Sandrine auf die Bank setzte und ihr seine Hand kurz auf die Schulter legte. „Ich wünschte, ich könnte bessere Nachrichten bringen, aber das, was ich in Erfahrung bringen konnte, war nicht besonders gut. Sie liegt im Koma…“, erklärte er ihr dann leise und versuchte dabei seinen Kummer so gut es ging zu verbergen. Er musste unbedingt verhindern, dass Josef irgendetwas von seinen Gefühlen erfuhr, welche er für Chloe hegte. Selbst wenn das bedeutete, dass er von Josef wohl nächstens weggeschickt werden würde. Der Vampir würde ihn wohl nicht mehr besonders lange hier dulden…
 
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AW: Moonlight

Sandrine

Sie bemerkte die Spannung, die zwischen den beiden Vampiren lag und fragte sich, ob Josef wirklich so sauer auf Vince war oder vielleicht auf sich selbst. Eben hatte er ihr gestanden, dass er schon wusste, dass Chloe dieses Zeug nahm und anscheinend hatte er bislang nichts dagegen getan. Sie kannte ihn zwar noch nicht so lange, aber inzwischen doch gut genug, dass sie sagen konnte, dass Chloe ihm nicht egal war. Denn wenn es so wäre, würde er nicht hier mit ihr sitzen und Vince so angiften. Sie spielte mit dem Gedanken etwas zu sagen, doch entschied sich dann doch lieber dafür sich da rauszuhalten. Von dem ganzen Vampir- „Wir spüren ihn auf“- Kram hatte sie keine Ahnung und vielleicht war das auch besser so. Zumindest wollte sie im Moment nichts davon wissen, denn zurzeit interessierte sie nur, was mit ihrer Freundin war.

Inzwischen hatte sie sich wieder hingesetzt und ihren Blick gesenkt. Erst als Vince sich neben sie setzte und kurz seine Hand auf ihre Schulter legte, hob sie ihren Blick und sah ihn an. Er sah besorgt aus und sie wusste, dass er ebenso besorgt war wie sie selbst. Sie wusste nicht, was genau zwischen den beiden lief, aber dass Chloe den Vampir mochte, hatte sie ihr angesehen. Doch anscheinend versuchte Vince gefasst zu wirken und sie war sich nicht sicher, ob es ihretwegen oder vielleicht wegen Josef war. Sie für ihren Teil würde auf jeden Fall nicht darüber sprechen. Wenn ihre Freundin erst mal wieder gesund war würden sie dieses Thema genauer besprechen, aber ansonsten würde sie den Mund halten. Es ging sie nichts an.

Als Vince ihr das verkündete, was sie schon gedacht hatte, schloss sie kurz die Augen. Es sah also nicht besonders gut aus. Ihre Freundin lag sogar im Koma.
„ Okay, gut. “, sagte sie und nickte langsam. Was sonst sollte sie sagen? Sie konnte nichts tun. Die Ärzte und Schwestern ließen niemanden zu ihr und sie saß hier draußen im Gang herum und hatte keine Ahnung was los war.
Allerdings wusste sie es zu schätzen, dass Vince sie nicht anlog.
„ Danke, dass du hier geblieben bist und gewartet hast, auch wenn sie dich nicht zu ihr gelassen haben. “, sagte sie leise und lächelte den Vampir kurz an, „ Es ist gut zu wissen, dass sie wenigstens nicht allein hier war. “

Was sollten sie jetzt tun? Niemand durfte zu ihr, niemand wusste, wie es ihr wirklich ging. Sandrine stand auf und ging einige Schritte auf und ab. Sie war so müde, aber sie konnte doch nicht einfach nach Hause gehen und sich ins Bett legen.
Gerade als sie sich wieder setzen wollte lief ein Arzt an ihnen vorbei.
„ Hallo? Entschuldigen Sie bitte … “, begann sie und lief ihm einige Schritte nach, „ Wir sind hier wegen Chloe. Sie wurde heute Abend hier eingeliefert und niemand durfte bisher zu ihr … “, sagte sie, doch weiter kam sie gar nicht, denn der Arzt unterbrach sie, „ Ihr Zustand ist kritisch. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen, wenn Sie keine Familienangehörigen sind. “, sagte er kurz angebunden und verschwand dann hinter der Tür, hinter der alle Ärzte und Schwestern verschwanden und zu denen nur das Personal Zutritt hatte.
„ Ich bin ihre Familie, verdammt! “, rief sie ihm hinterher und fuhr sich mit den Händen in die Haare. Wieso verdammt wollte sie bloß niemand zu ihr lassen?! Sandrine war ihre Familie. Sie hatte niemand anderen. Genauso wie sie. Wenn sie selbst hier liegen würde, würde sie sich auch wünschen, dass Chloe bei ihr wäre.

Sie drehte sich zu den beiden Vampiren um und ging wieder zu den Stühlen. Sie hielten sie wahrscheinlich für vollkommen verrückt. Aber sie wussten beide nicht alles über die beiden Frauen. Zumindest glaubte Sandrine, dass Chloe Vince nichts von Frankreich erzählt hatte. Die beiden waren dem Tod schon ein Mal von der Schippe gesprungen. Das wollte Sandrine nicht noch einmal durchmachen. Aber was wäre die Alternative? Es stand nicht gut um Chloe.
Was, wenn sie es nicht schaffte? Was machte sie dann?
Sie spürte, wie ihre Knie weich wurden. Plötzlich fühlte sie sich so unendlich müde, ihr war schlecht und am liebsten würde sie lauthals los schreien. Kurz wurde ihr schwarz vor Augen und die Geräusche um sie herum verstummten. Nein, sie durfte jetzt nicht zusammenklappen.
Sie stützte sich auf die Stuhllehne und ließ sich dann langsam auf den Stuhl sinken. Das Letzte was sie jetzt gebrauchen konnte war ein Zusammenbruch.
Ich darf sie nicht verlieren. “, schoss es ihr wieder durch den Kopf und sie unterdrückte die Tränen, die aufzukommen drohten. Sie musste sich zusammen reißen. Chloe brauchte sie. Und sie? Sie brauchte Chloe. Und vielleicht einen vernünftigen Kaffee.
 
AW: Moonlight

Josef

Musste Vince denn gerade in diesem Moment kommen? Josef spürte noch Sandrines Hand in der seinen, als er schon längst vor seinem alten Freund stand. Es machte ihn verrückt, dass er Sandrines Antwort nicht hatte hören können, hätte sie ihn weggeschickt? Wollte sie, dass er bei ihr bleibt?
Aber vielleicht war Vince auch gerade im richtigen Moment gekommen. Josef musste diese Zuneigung für die junge Frau irgendwie unter Kontrolle bringen. Es tat ihm und vor allem ihr nicht gut, wenn das lange so weiter ginge.

Josef hörte Vince zu, als dieser erklärte, er hätte sich ablenken müssen und wäre ein wenig unterwegs gewesen. Auch dass er nichts in Erfahrung hatte bringen können, hörte er sich ruhig an und versuchte seine Wut unter Kontrolle zu halten. Momentan war er vor allem wütend auf das Krankenhaus, wieso würde denn keiner der Schwestern oder Ärzte hier den Mund aufmachen? Dieses ganze Getue ging ihm tierisch auf die Nerven und am liebsten hätte er irgendjemanden die ganze Schuld in die Schuhe geschoben und diesen dafür angemessen bestraft.
Doch er konnte niemandem die Schuld geben, niemandem ausser vielleicht sich selbst. Mit geballten Fäusten stand er auf dem Flur des Krankenhauses und versuchte sich einzureden, dass es niemandem half, wenn er jetzt die Kontrolle über sich verlor, am wenigsten Chloe.

Wäre er nicht so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, hätte Josef sicherlich Chloes Geruch an Vince wahrgenommen und festgestellt, dass irgendetwas an seiner Geschichte nicht stimmte. Doch in diesem Moment hatte er kaum Gedanken für irgendetwas anderes als Chloe, seine Schuld und Sandrine, welche mitlerweile aufgestanden war und Vince mit Fragen löcherte.
Josef wandt den Blick ab, als Vince versuchte Sandrine zu beruhigen. Er hörte seine Worte und merkte schnell, dass er nicht vor hatte irgendjemandem etwas vor zu machen und doch konnte sich Josef nicht eingestehen, dass es so schlecht um die junge Frau stehen könnte.
"Jetzt hört endlich auf," sagte er schließlich mit angespannter Stimme und drehte sich zu den beiden um. "Chloe ist eine Kämpferin, sie ist stark und wird sich sicherlich nicht von so einer blöden Dronge unterkriegen lassen. Hört endlich auf so zu reden, als sei sie schon gestorben."

Der Vampir biss sich auf die Lippen. Seine Worte waren sicher härter angekommen, als sie eigentlich gemeint waren. Er blickte leicht besorgt auf Sandrine, so wollte er nicht, dass sie ihn erlebt, doch nun war es zu spät.
Doch Sandrines Aufmerksamkeit galt schon längst einem vorrübergehenden Arzt, welcher sie nur wieder vertröstete und ihr erklärte, dass nur Familienmitgleider mehr über den Gesundheitszustand ihrer Freundin erfahren dürfen. Die Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Nicht viel hielt Josef davon ab, dem Arzt nachzulaufen und ihm gehörtig die Meinung zu sagen.

Josef ließ seine Augen nicht von Sandrine ab, die den Anschein machte als würde sie dies nervlich nicht mehr lange aushalten. Er kannte sie mitlerweile aber gut genug, um zu wissen, dass sie dies nie zugeben würde, nicht, wenn sie für Chloe da sein musste.
In diesem Augenblick sackte die junge Frau auf einem Stuhl zusammen und Josef wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Binnen Sekunden war er neben ihr und stützte sie vorsichtig. "Sandrine, geht es dir gut?"

Er hörte auf ihren Herzschlag und stellte fest, dass sich dieser nicht wirklich erholt hatte, es schlug immer noch langsamer als es gut für sie wäre und Josef hasste sich dafür an diesem Abend von ihrem Blut getrunken zu haben.
Josef legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie ihn anzusehen. "Hör zu, es steht vielleicht nicht gut um Chloe, aber sie wird nicht sterben." er wollte es ihr versprechen, aber ganz so sicher war er sich seiner Sache dann doch nicht. "Du bist nicht alleine, hörst du mich? Ich bin da, ich gehe nicht weg." Seine Worte waren leise aber bestimmt. In diesem Moment kümmerte er sich nicht darum, was Vince oder jemand anders hätte denken könne, seine ganze Aufmerksamkeit galt Sandrine.

"Du brauchst etwas zu trinken," meinte er dann blickte zu dem Wasserspender an der Wand ihnen gegenüber. Langsam stand er auf und ließ einen Becher voll kaltem Wasser laufen. Bevor er sich wieder zu Sandrine setzte, blieb er bei Vince stehen. "Sie ist zu schwach, sie hällt die Nacht hier nicht durch. Es bringt Chloe wenig, wenn sie morgen auch hier in einem Krankenbett liegt. Ich denke ich sollte sie nach Hause bringen." seine Stimme war kaum hörbar, von den Vampirohren seines Freundes keineswegs stumm, aber Sandrine konnte ihn unmöglich gehört haben.

Josef setzte sich wieder neben Sandrine, reichte ihr den Becher Wasser und bat sie ihn zu trinken. "Sandrine, bitte hör mir zu. Du musst dich ausruhen" Sagte er nach einem kurzen Moment der Stille und schaute ihr besorgt in die wunderschönen Augen.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Sie war noch dabei, sich Gedanken um Chloe und Vince zu machen, als Josefs Stimme zu ihr durchdrang. Er schrie sie nicht an, aber seine Stimme war bestimmend.
„Chloe ist eine Kämpferin, sie ist stark und wird sich sicherlich nicht von so einer blöden Droge unterkriegen lassen. Hört endlich auf so zu reden, als sei sie schon gestorben.“
Das hatte gesessen. Sie starrte ihn entgeistert an, kniff die Augen zusammen und stand auf, „ Glaubst du es macht mir Spaß zu reden?! Ich weiß, dass Chloe stark ist und dass sie so ziemlich alles schaffen kann! Tu du nicht so, als hätten wir sie abgeschrieben! Denn das haben wir nicht! “, sagte sie, lauter als gewollt, „ Glaub mir, ich würde alles tun, um nicht hier sein zu müssen. Ich würde alles tun, damit Chloe nicht hier sein muss! “
Sie war lauter geworden als sie eigentlich wollte und im selben Augenblick bereute sie ihre Worte eigentlich auch schon wieder. Denn sie wusste, dass aus Josef ebenfalls nur die Sorge sprach. Gerade als sie sich entschuldigen wollte, lief dann der Arzt vorbei und sie versuchte etwas aus ihm heraus zu bekommen.

Doch auch von dem Arzt bekamen sie rein gar nichts. Bis vor einigen Stunden war ihre größte Sorge, wie sie mit ihren Gefühlen zu diesem Vampir fertig werden sollte. Diese Sorge bestand immer noch. Aber sie hätte sich lieber damit herumgeschlagen, als hilflos im Krankenhaus zu sitzen und darauf zu warten, irgendeine Nachricht über den Zustand ihrer Freundin zu bekommen.
Das war eindeutig zu viel und sie merkte, wie ihre Beine langsam nachgaben.

Sofort war ihr klar, dass er neben ihr stand. Dafür musste sie nicht mal hinsehen. Sie konnte es fühlen. Sie wusste es zu schätzen, dass er besorgt um sie war, aber diese Nähe war nicht gut für ihre Vorsätze. Es war besser, wenn sie sich von ihm fernhielt oder nicht mehr emotional auf ihn einließ. Das war allerdings leichter gesagt als getan.
Sie entzog sich seinem Griff und ließ sich auf dem Stuhl nieder, „ Alles okay. “, murmelte sie, „ Nur zu wenig Schlaf … und der Stress. Das ist alles. “
Dass sie ihm heute Abend ihr Blut angeboten und er es getrunken hatte, spielte vielleicht auch eine Rolle, aber das Thema wollte sie hier vor Vince nicht anschneiden. Sowieso wollte sie nicht mehr daran denken. Geschweige denn daran, wie nahe sie sich gekommen waren, nur damit er sie hinterher wieder von sich stoßen konnte.
Daher vermied sie es auch, ihn anzusehen. Denn sie wusste, dass es ihr schwer fiel, ihm etwas vorzumachen und auch wenn sie es versuchte, gelang es ihr kaum.
So ärgerte sie es auch ein wenig, dass er sie regelrecht zwang sie anzusehen. Sie wollte nicht in diese Augen schauen und wollte nicht daran erinnert werden, wie es sich noch bis vor wenigen Stunden angefühlt hatte, in seinen Armen zu liegen und seine Lippen auf ihren zu spüren. Und vor allem wollte sie nicht daran denken, während sie um das Leben ihrer besten Freundin bangte.

Erst jetzt drangen seine Worte zu ihr durch. Ja, Chloe war stark und sie würde es schaffen. Wieso kam ihr dann immer wieder ein „aber“ in den Sinn? Und wieso glaubte sie, es auch in seinem Satz hören?
„ Ich bin da, ich gehe nicht weg.“ hörte sie ihn sagen und die Art wie er es sagte ließ sie innerlich aufatmen, auch wenn sie das nicht wollte. Sie sah ihn an und konnte nur kurz nicken. Ihre Vorsätze waren vorerst sowieso dahin. Denn heute Abend hatte sie nicht mehr die Kraft, um ihm zu sagen, dass sie ihm nicht zur Last fallen wollte, dass er ruhig gehen konnte und dass er sich zu rein gar nichts verpflichtet hatte, als er von ihrem Blut getrunken hatte. War es das? Fühlte er sich verpflichtet? Sandrine schob diesen Gedanken bei Seite. Ihr Kopf dröhnte und zum größten Teil lag das wohl an den ganzen Gedanken, die sie sich über Josef machte.
Das Wasser kam ihr da ganz gelegen. Vor allem hatte sie die Möglichkeit kurz durchzuatmen ehe er wieder kam. Dass er kurz mit Vince redete, nahm sie nur am Rande wahr. Ehe sie sich versah, war er schon wieder an ihrer Seite und reichte ihr das Wasser, welches sie entgegen nahm.

Sie spürte wie Gänsehaut sich auf ihren Armen ausbreitete, als Josef sich neben sie setzte und so eindringlich ansah. Sie wusste genau, was er vorhatte und ehe sie etwas sagen konnte, hatte er es schon ausgesprochen.
„ Ich gehe hier nicht weg. Ich lass sie nicht schon wieder allein. Wenn ich auf sie aufgepasst hätte, wäre das gar nicht passiert. Sowas geschieht mir nicht noch ein Mal. Mir geht’s gut. Ausruhen kann ich mich hier auch. “, sagte sie und versuchte ihre Überzeugung sprechen zu lassen, allerdings wusste sie, was er meinte. Ihr ging es nicht gut und sie war fertig. Aber sie konnte doch nicht einfach nach Hause gehen? Sie wollte hier sein, wenn es etwas Neues gab und auch wenn die Ärzte sich weiterhin weigerten ihnen eine Auskunft zu geben, irgendwann musste einer von ihnen doch mit ihr reden. Immerhin war sie ihre Familie. Sie waren wie Schwestern und hatten schon so viel durchgemacht.

Sie starrte in den Becher Wasser, den sie in ihren Händen hielt. Sie versuchte nicht so fertig auszusehen, doch ihr war klar, dass sie den Vampiren nichts vormachen konnte. Wahrscheinlich hatten die schon längst näher hingehört und hingesehen. Also wem sollte sie was vormachen?
„ Was, wenn sie aufwacht und ich bin nicht da? Ich will nicht, dass sie allein hier ist. “, sagte sie dann schließlich.
 
AW: Moonlight

Chloe

Von dem ganzen Drama rund um sie herum hatte Chloe natürlich so gut wie gar nichts mitbekommen. Vince' besorgter Blick aus dem Club war das letzte und einzige, was ihr durch den Kopf spukte, während ihr Körper gegen die Droge ankämpfte.
Der Weg ins Krankenhaus und die Erstversorgung durch die Ärzte bekam sie nicht einmal ansatzweise mit und auch Vince' Besuch in ihrem Zimmer ging völlig an ihr vorbei.

Was Chloe nicht wusste, war die Tatsache, dass nur der Zufall ihr heute das Leben retten würde. Sie hatte nur eine kleine Dosis Black Crystal zu sich genommen, da Vince sich gerade in diesem Moment in der Menge zu ihr umgedreht hatte und sie nicht wollte, dass er etwas davon mitbekam. Zum Glück. Denn so war nicht genug des Teufelszeugs in ihrem Blut, um sie zu töten, weshalb sie gerade soweit wieder zu sich kam, dass sie kurz etwas flüstern konnte, bevor die Bewusstlosigkeit sie erneut umfing.

"Vince...", murmelte sie leise und kaum hörbar entsprechend dem letzten Bild des Abends, welches sie vor Augen hatte.
Gerade in diesem Moment befand sich eine Krankenschwester in Chloes Zimmer, die ihre Geräte und ihre Werte kontrollierte. Sie hatte zuvor mitbekommen, wie Vince versucht hatte, zu Chloe zu kommen und konnte sich an seinen Namen erinnern. Diese hatte ohnehin immer Mitleid mit allen, die aufgrund fehlender Verwandtschaftsgrade an einem Besuch ihrer Lieben gehindert wurden, weshalb sie ihrer Vorgesetzten mitteilte, dass Chloe für einen Moment zu sich gekommen war und verlangt hatte, Vince Goodale zu sehen. Und diese machte sich auf den Weg in den Wartebereich, um diesem das mitzuteilen.


(So, erster RPG-Post seit Ewigkeiten. Ich hoffe, ich bin nicht zu sehr aus der Form und dass er auch nicht all zu kurz ist.
Wann die Krankenschwester bei euch ankommt, überlass ich euch^^ Josef muss noch nichts davon mitkriegen, wenn ihr nicht wollt.)
 
AW: Moonlight

Vince

„Dass ich hier geblieben bin, ist doch das mindeste, was ich tun konnte“, antwortete er leise und blickte Sandrine nach, als diese aufstand und auf und ab zu gehen begann. Er selber stand auch wieder auf und lehnte sich auf der anderen Seite des Flurs gegen die Wand und beobachtete, wie Chloes Freundin auf einen Arzt zuging und versuchte, irgendetwas über Chloes Zustand herauszufinden. Allerdings sagte ihr der Arzt nichts, was er ihm nicht auch schon gesagt hätte. Am liebsten wäre er dem jungen Mann an die Kehle gesprungen und hätte ihm mit seinen Fäusten deutlich gemacht, was er von diesen Worten hielt. Allerdings hätte das wohl auch nur dazu geführt, dass man ihn aus dem Krankenhaus geworfen hätte. Nicht, dass ihn so etwas davon abhalten würde, dass er trotzdem wieder hier aufgetaucht wäre, doch es hätte einiges erschwert…

Schweigend beobachtete er schliesslich, wie Sandrine dem Arzt hinterher rief, dass sie doch Chloes Familie war. Doch selbst das schien den Arzt nicht zu beeindrucken und er verschwand einfach hinter der nächsten Tür. Seine Augen blieben noch kurz an dieser Tür haften, bevor er wieder zu Sandrine blickte, welche gerade ziemlich schwankte, sich dann auf eine Stuhllehne stützte und sich dann ziemlich ungelenk hinsetzte. Josef war sofort an ihrer Seite, fragte sie besorgt, ob es ihr gut gehe und stellte ziemlich gleichzeitig fest, dass sie etwas zu trinken brauche. Reglos blieb Vince an die Wand gelehnt stehen, denn irgendetwas sagte ihm, dass Josef sich um Sandrine lieber selber kümmern wollte. Sein ganzes Verhalten ihr gegenüber war anders, als er es sonst kannte. Sie schien ihm wirklich unglaublich wichtig zu sein. Und Josefs Worten, welche nur für seine Ohren hörbar waren, konnte er nur zustimmen. Allerdings glaubte er nicht, dass Sandrine ebenfalls Josefs Meinung war... Und wie er erwartet hatte, wollte die junge Frau auf keinen Fall das Krankenhaus verlassen.

„Josef hat Recht, Sandrine. Du solltest dich wirklich etwas ausruhen. Wenn du hier umkippst, dann nützt das Chloe auch nichts. Aber wenn du nicht willst, dass sie alleine hier bleibt, kann ich sonst auch noch etwas länger hier bleiben. Und wenn sich irgendetwas ändert, kann ich gleich anrufen, damit du herkommen kannst“, versuchte nun auch Vince die junge Frau davon zu überzeugen, dass sie sich wirklich etwas ausruhen und sich ausschlafen sollte. Und hier im Krankenhaus konnte sie das auf keinen Fall, dafür war diese Atmosphäre einfach nicht geschaffen. Zuhause würde sich viel eher etwas entspannen können.

Ob sie sich von ihm überzeugen lassen würde bezweifelte er zwar, doch ein Versuch war es zumindest wert. Als allerdings kaum, dass er Sandrine ebenfalls dazu aufgefordert hatte, sich auszuruhen, eine Krankenschwester bei ihnen auftauchte, schwanden alle Hoffnungen, dass die junge Frau sich wirklich ausruhen würde. Denn diese Krankenschwester teilte ihnen mit, dass Chloe nach ihm verlangt hätte. Wieso sollte Chloe nach ihm verlangen und nicht nach Sandrine? Vermutlich nur, weil er der letzte gewesen war, den sie vor ihrem Zusammenbruch gesehen hatte… Das würde er zumindest Josef so erklären.

„Sie wollte mich sehen? Dann ist sie also aufgewacht?“, erkundigte er sich schnell bei der Schwester und hoffte, dass es wirklich so war. Doch die Antwort der Krankenschwester war ziemlich ernüchternd, als sie ihnen sagte, dass sie zwar kurz wach gewesen und Vince Namen gemurmelt hatte, dann aber gleich wieder von Bewusstlosigkeit umfangen wurde. Trotz allem reichte diese Information, dass Vince wieder Hoffnung schöpfte, es war ein gutes Zeichen, dass sie zumindest für einen kurzen Augenblick wach gewesen war.

„Können mich Sandrine und Josef zu ihr begleiten?“, erkundigte er sich dann noch bei der Schwester und hoffte inständig, dass diese seine Frage mit einem Nein beantworten würde. Er wusste, wie selbstsüchtig das war, doch er wollte lieber alleine bei Chloe sein, als zusammen mit Sandrine oder sogar Josef… Bevor die Krankenschwester ihm antwortete, ging er schon einmal auf die Tür zu, durch welche er zu Chloe gelangen würde.

(ich find den super!)
 
AW: Moonlight

Josef

Sandrines Worte klangen noch in seinem Ohr. Schon wieder hatte er sie verletzt und wieder ohne es zu wollen. Gab es denn gar keine Zwischenlösung? Musste er sich entweder diesen verwirrenden Gefühlen hingeben, oder sie verletzten? Der Vampir blickte regungslos auf die junge Frau, welche ihm gegenüberstand und ihn anfauchte. Er hätte gerne etwas getan, etwas gesagt, was diese Situation nur irgendwie hätte entschärfen können, etwas hilflos blickte er zu Vince, doch dieser hielt sich raus, was wahrscheinlich auch die beste Weise war mit dieser Situation umzugehen.

Josef war nicht glücklich darüber, dass Vince hier war. Er war momentan nicht er selbst und keiner sollte ihn so sehen, so außer Kontrolle, selbst für sich unberechenbar. Keiner sollte je mitbekommen, dass sich in Sandrines Nähe so anders fühlte, dass ihm die junge Frau mehr bedeutete, als er sich selbst eingestand. Es machte ihn schwach und verletzlich und auch wenn Vince sein Freund war, niemand würde ihn je schwach sehen, immerhin war er Josef, der einflussreichste Vampir in Los Angelas und er würde sich gefälligst so verhalten.

In dem Moment als Sandrine in dem Stuhl zusammensank, waren alle diese Vorsätze schon wieder in den Wind geblasen. Josef merkte im ersten Moment noch nicht mal mehr, dass Vince noch da war, es ging nur darum, dass es der jungen Frau gut ging. Es hätte ihn innerlich zerrissen, würde an diesem Abend noch jemand seinetwegen leiden, vor allem Sandrine.
Das Wasser welches er ihr brachte würde nicht reichen, sie brauchte etwas Ruhe, etwas Schlaf, das alles würde sie hier nicht bekommen, doch es war ihm auch klar, dass die junge Frau nicht sonderlich begeistert von seiner Bitte war.

Das Vince sich einmischte, war ihm schließlich ganz recht. Wenn sie es nicht nur von ihm hören würde, vielleicht würde sie dann einsehen, dass es keinen Sinn macht hier auch noch in einem Krankenbett zu landen. Das Vince anbot hier zu bleiben schien ihm vernünftig, er konnte ihnen gleich Bescheid geben, wenn sich etwas änderte. Das dahinter mehr als nur ein reiner Freundschaftsdienst stand, kam Josef nicht in den Sinn.
„Chloe wird es verstehen, sie würde nicht wollen, dass du dich hier fertig machst. Sie würde wollen, dass es dir gut geht.“ Jetzt klang er, als wäre Chloe schon gestorben, doch es störte ihn nicht wirklich, Hauptsache seine Worte zeigten Wirkung.

In diesem Moment kam die Krankenschwester und erklärte, dass Chloe aufgewacht war. Josef war erleichtert und gleichzeitig ernüchtert, nun würde er es kaum schaffen Sandrine dazu zu bewegen sich auszuruhen, sie aus dem Krankenhaus zu bringen.
„Sie hat nach Vince verlangt?“ fragte er ungläubig und erhielt von der Krankenschwester nur ein zustimmendes nicken. Er schenkte Vince einen fragenden Blick, doch dieser war noch im Gespräch mit der Krankenschwester, welche ihm gerade mitteilte, dass Chloe nur kurz aufgewacht war und gleich wieder bewusstlos wurde.

Vince fragte diese gerade, ob er und Sandrine ihn begleiten durften. „Es tut mir leid.“ meinte die Krankenschwester schließlich an Josef und Sandrine gerichtet. „Ich riskiere schon meinen Job, wenn ich Mr. Goodale zu ihr lasse. Sie wissen doch, es darf keiner zu ihr.“ meinte sie mit entschuldigender Miene und Josef atmete einmal tief durch, um nicht nochmals die Kontrolle zu verlieren. „Da kann man wohl nichts machen“ sagte er trocken und wartete bis die Krankenschwester einige Schritte entfernt war.
„Vince, warte...“ meinte er schließlich in dem gleichen trockenen Tonfall und stand auf. „Wieso verlangt sie nach dir? Was geht da vor?“ Er konnte nicht verstehen, wieso Chloe gerade nach Vince verlangte, kannten sie sich doch noch gar nicht so lange. Es war noch nicht mal so verwunderlich, dass sie nicht nach ihm fragte, doch Vince? Wieso nicht Sandrine?

Josef schaute zu der jungen Frau und stellte sich wieder an ihre Seite. Auch wenn sie ihn nicht hier wollte, er würde nicht gehen, wenn er sie schon nicht dazu überreden konnte aus dem Krankenhaus zu gehen, würde er hier mit ihr bleiben und schauen, dass es ihr einigermaßen gut ging.
„Sieh zu, dass du uns sofort Bescheid gibst, falls es irgendetwas neues gibt, ja?“ meinte er schließlich an Vince gerichtet und versuchte irgendeine Erklärung dafür zu finden, wieso es gerade Vince war, den Chloe sehen wollte.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Sie wusste wie wichtig Chloe Vince war und sie war ihm wirklich sehr dankbar, dass er ihr beigestanden hatte. Zwar konnte er seine ganze Sorge vor Josef nicht zeigen, aber Sandrine wusste, dass zwischen den beiden irgendetwas war.
Sie wusste es zu schätzen, dass auch Vince besorgt um sie war und versuchte sie zum Gehen zu überreden. Im Grunde war ihr ja auch klar, dass sie Recht hatten. Sie fühlte sich nicht gut und hier rumzusitzen änderte nichts an der Situation. Aber sie hatte so ein schlechtes Gewissen einfach nach Hause zu gehen.
Mit Vince´ Angebot hatte sie schon beinahe gerechnet, aber was, wenn es Chloe plötzlich schlechter gehen würde? Sandrine würde es sich niemals verzeihen, wenn sie nicht rechtzeitig da wäre. Es musste reichen, wenn sie sich hier auf zwei Stühle legte und die Augen schloss, auch wenn sie sich sicher war, dass sie hier keine Sekunde schlafen könnte.

Auch Josefs Worte hörte sie und sie wusste, dass er Recht hatte. Chloe würde sie auch nach Hause schicken, aber sie konnte nicht. Abwehren hob sie die Hände, „ Ich weiß, ihr meint es gut, das weiß ich zu schätzen. Aber ich kann nicht einfach so gehen. Es wird schon gehen. “, sagte sie und versuchte zu lächeln, um ihren Satz zu untermauern. Dieses Vorhaben gelang ihr nur mittelmäßig. Sie war erschöpft und in einer anderen Situation würde sie sich vielleicht auch nicht so anstellen, aber das hier war etwas anderes.

Die Schwester, die auf sie zukam, bemerkte sie erst gar nicht. Schließlich lief ständig irgendwelches Krankenhauspersonal an ihnen vorbei, ohne ihnen Informationen zu geben. Doch dieses Mal schien sie wirklich zu ihnen zu wollen und Sandrine stand abrupt auf. Sie merkte das Schwindelgefühl wieder aufkommen, doch dieses Mal hatte sie es besser unter Kontrolle. Es gab Neuigkeiten und das war jetzt das Wichtigste.

Als sie hörte, was die Schwester ihr sagte, merkte sie erst, dass sie die Luft angehalten hatte. Jetzt stieß sie erleichtert einen Seufzer aus. Sie war also aufgewacht. Zwar nur kurz, aber das war doch ein gutes Zeichen, oder? Dass sie nach Vince gefragt hatte, störte Sandrine dabei kein bisschen. Es wunderte sie nicht mal großartig. Zwischen den beiden war irgendwas. Das hatte sie neulich abends schon gemerkt, als sie sich kurz mit Chloe über den Vampir unterhalten hatte. Auch wenn ihre Freundin versuchte, cool zu wirken, wusste sie, dass sie Vince sehr mochte. So störte es sie herzlich wenig, dass sie nach ihm gefragt hatte. Und wenn sie nach dem Teufel höchstpersönlich verlangt hätte, wäre ihr das auch egal gewesen. Die Hauptsache war, dass sie aufgewacht war.
Josef allerdings schien davon überrascht zu sein. Sie hoffte, dass jetzt nichts Schlimmeres passieren würde, denn anscheinend schienen die beiden nicht zu wollen, dass er etwas davon mitbekam. Aber dass Chloe nach Vince fragte, musste auch nichts zwangsläufig etwas zu bedeuten haben. Zumindest für jemanden, der nichts von den beiden wusste.

Gerade als sie fragen wollte, ob sie nun endlich zu ihr konnten, kam Vince ihr zuvor. Er konnte auf jeden Fall zu ihr, das war ja schon mal ein Fortschritt. Sie hoffte inständig, dass auch sie zu ihr konnten, aber immerhin war sie jetzt nicht allein. Falls sie dann nochmal aufwachen sollte, war jemand bei ihr und sie wusste, dass sie nicht allein hier war.
Die Krankschwester sagte das, was sie bereits erwartet hatten und auch, wenn sie ihr glaubte, dass es ihr leid tat, Sandrine schüttelte den Kopf. Das war nicht richtig. Sie musste bei Chloe sein. Nicht, dass sie wütend auf Vince war, immerhin war jemand bei ihr, aber das Gefühl, dass es ihrer besten Freundin schlecht ging und sie nicht bei ihr sein konnte, machte sie verrückt.

Langsam ließ Sandrine sich wieder auf einem der Stühle nieder und bemerkte, wie Josef Vince hinterher lief. Er schien sich noch immer zu wundern, weshalb Chloe nach ihm verlangt hatte und nicht nach Sandrine.
Die Unterhaltung nahm sie allerdings nur am Rande wahr. Sie merkte nur, dass Josef wieder neben ihr stand und Vince ihnen bei Neuigkeiten sofort Bescheid zu geben.
Sandrine sah ihm nach und blickte sehnsüchtig zu der Krankenzimmertür. Sie hoffte, nein sie wusste, dass Chloe es verstehen würde. Trotzdem war es kein schönes Gefühl.
Sie sah zu Josef hoch, der noch immer neben ihr stand. Wieso ging er nicht einfach? Und wieso schaute er sie so besorgt und liebevoll an? Oder bildete sie sich das ein? Egal. Selbst wenn … Eben noch hatte sie sich so viele gute Vorsätze vorgenommen, die er aber mit einem Blick, einem kleinen Lächeln zunichtemachen konnte.
„ Schau mich bitte nicht so an … “, sagte sie dann leise, „ Es geht schon. Ich brauche keinen Babysitter. Wegen mir brauchst du nicht hier bleiben. “
Dabei hoffte sie insgeheim, ohne das wirklich zuzugeben, dass er ihr sagte, dass er nicht gehen würde. Vielleicht würde ihr seine Gegenwart auch etwas helfen. Sie konnten eh nichts anderes machen als warten.

Sie lehnte sich zurück und merkte gleichzeitig wie Übelkeit in ihr aufstieg und sie leicht zu zittern begann. Sie griff nach dem Becher Wasser und trank einen Schluck. Irgendwie musste sie das hier durchstehen ohne nach Hause zu gehen.
Doch ehe sie reagieren konnte, war ihr der Becher Wasser ihr der Becher Wasser aus der Hand gekippt und der Inhalt entleerte sich auf dem Boden.
„ Verdammt! “, fluchte sie leise und stand auf, um etwas zum Aufwischen zu holen.
 
AW: Moonlight

(Sorry, dass ihr so lange auf meinen Post warten musstet. Ich war die letzten paar Wochen immer unterwegs und konnte nicht wirklich online kommen… Und auch heute wird’s wohl nur ein kurzer Post werden. Bin noch auf Arbeit und kann mir grad ein paar Minuten fürs Posten stehlen…)

Vince

Wie er erwartet hatte, dauerte es nicht lange, bis Josef neben ihn war und ihn fragend anblickte und sich erkundigte, weshalb Chloe nach ihm verlangt hatte. Er wusste, dass er schnell eine Antwort bereit haben musste, aber zu schnell durfte diese auch nicht kommen. Und so zuckte er nach kurzem Zögern einfach leicht mit den Schultern und versuchte so deutlich zu machen, dass er keine Ahnung hatte, weshalb Chloe ihn verlangte. „Ich kann es dir nicht genau sagen, Josef. Aber vielleicht hat sie nach mir gefragt, weil ich der letzte war, mit dem sie sich unterhalten hat. Wenn sie, wie die Krankenschwester gesagt hat, nur ganz kurz bei sich war, ist es vermutlich so, dass sie einfach den letzten Namen genannt hat, den sie vor ihrem Zusammenbruch nennen wollte“.

Versuchte er die Situation irgendwie zu retten und nickte dann leicht, als Josef von ihm verlangte, dass er sich aber auf jeden Fall melden sollte, sobald es etwas Neues von Chloe gab. Ein Versprechen, welches er nur zu gerne gab. Und er hoffte, dass er schon ganz bald Neuigkeiten zu überbringen hatte. „Natürlich, sobald es etwas Neues gibt, melde ich mich sofort. Macht euch keine Sorgen, dass Chloe kurz wach war, ist sicherlich ein gutes Zeichen…“, meinte er dann noch mit einem leichten Lächeln zu Sandrine und Josef, ehe er sich wieder der Schwester zuwandte, welche bereits auf ihn wartete. Mit schnellen Schritten schloss er zu ihr auf und folgte ihr, als sie ihn zu Chloes Zimmer brachte.

„Danke“, meinte er noch leise zu der freundlichen Krankenschwester und schenkte ihr ein Lächeln, ehe diese die Tür hinter sich zuzog und er mit Chloe alleine war. Es war nicht leichter als zuvor, sie so daliegen zu sehen, selbst wenn er wusste, dass sie inzwischen kurz wach gewesen war. Doch wenigstens konnte er jetzt einfach bei ihr bleiben, und das würde er, ganz egal wie lange es dauern würde, bis sie wieder wach war. Er würde keinen Millimeter von ihrer Seite weichen.

Den Stuhl, welcher in der einen Ecke des Zimmers stand, zog er dicht an das Bett heran, setzte sich und nahm dann Chloes Hand sanft in die Seine. „Was machst du nur für Sachen…“, flüsterte er ihr leise zu, strich ihr mit dem Daumen sanft über den Handrücken und hoffte, dass sie bald wieder zu sich kommen würde
 
AW: Moonlight

(Kein Problem^^ Wir wissen doch alle, wie's ist :))


Chloe

Chloe bekam nicht wirklich mit, wie Vince ihr Krankenzimmer betrat. Sie bekam ohnehin erneut nur sehr wenig mit. Ein dumpfes, regelmäßiges Piepsen hallte irgendwo in ihren Gedanken wieder, aber ansonsten waren da lediglich Bilder des vorangegangenen Abends, die sich in schneller Folge abwechselten. Immer wieder tauchte Vince dabei auf...

Dessen Bewegungen in ihrem Zimmer drangen ebenfalls nur schwer durch ihr Unterbewusstsein und erst die Berührung seiner kühlen Hand auf der ihren war etwas deutlicher vernehmbar. Und je länger er sie hielt, desto mehr schien sie in den Vordergrund ihres Bewusstseins zu rücken und sie langsam wieder wach werden zu lassen.

Chloe war trotzdem nicht wirklich wach, aber immerhin öffnete sie langsam ihre Augen wieder, wobei es eine Weile dauerte, bis sie sich auf Vince fokussieren konnten.
"Was...", begann sie leise, musste jedoch erst einmal noch kurz abbrechen, da ihr Mund sich furchtbar ausgetrocknet anfühlte und sie erst einmal ihre Lippen befeuchten musste, um überhaupt einen Ton von sich geben zu können.

"Was ist passiert?", fragte sie, scheinbar kein Stückchen verwundert, dass Vince bei ihr im Zimmer war und nicht etwa Sandrine. Sie wusste schließlich überhaupt nicht, wie viel Zeit seit ihrem Zusammenbruch im Club vergangen war und ob Sandrine überhaupt wusste, wo sie war... Überhaupt - Sandrine würde stinksauer sein...
 
AW: Moonlight

Josef

Als Josef Vince fragte, wieso Chloe nach ihm verlangt hatte, zuckte dieser nur mit den Achseln. Josef konnte sich keinen Reim darauf machen. Vince erklärung die danach folgte schien recht überzeugend. Chloe war immerhin bei Vince, als sie zusammenbrach. Eigentlich war er froh, darüber, dass es Vince war und nicht irgendwelche Fremden, die Chloes Zusammenbruch miterlebten. So nickte er nur leicht. Er wusste, er konnte sich auf Vince und sein Wort verlassen, so war er sicherlicher, dass er und Sandrine auf jeden Fall eine Nachricht bekamen, sobald sich etwas änderte.
Er nickte seinem Freund ein weiteres Mal dankbar zu und wandt sich schließlich ganz Sandrine zu.
Diese war unvernünftig, was zu erwarten war und Josef wusste, dass er wohl wenig dagegen tun konnte. Er hasste es sich so machtlos zu fühlen. Normalerweise taten die Mädchen was er ihnen sagte, doch dies war eine andere Situation und Sandrine konnte er nichts befehlen. Er wollte er gar nichts befehlen, sie war kein Freshie und das sollte auch so bleiben.

'Schau mich nicht so an' hörte er sie sagen und sofort nahm er den Blick von ihr und entfernte sich auf einige Schritte von der jungen Frau. Seine Gegenwart war ihr unangenehm. Das war ja auch nur verständlich, hatte er sich heute nicht gerade von seiner Besten Seite gezeigt.
Sein Blick starr auf die Wand gegenüber gerichtet antwortete er Sandrine ruhig und emotionslos. „Nein, einen Babysitter brauchst du sicher nicht, du weißt was du verkraftest. Aber Chloe ist dir wichtiger als dein Befinden und deshalb traue ich deiner Urteilskraft momentan nur wenig.“
Es würde nichts bringen ihr etwas vorzumachen, also entschloss er sich klar die Wahrheit zu sagen.

Erst nun drehte er sich wieder zu ihr und seine Augen suchten die ihren. Er verbarg seine Sorge so gut es geht, wollte sie diese wohl im Moment nicht annehmen. „Hör zu,“ seine Stimme war nun sehr leise, er sagte diese Worte nicht gerne, aber er würde nicht hier bleiben, wenn sie es nicht wollte. „Ich habe es dir vorhin schon gesagt. Ein Wort und ich bin weg. Du willst mich nicht hier haben und ich gehe.“ Er würde sie alleine lassen, auch wenn es ihn innerlich zerriss, doch er musste ihre Wünsche akzeptieren. Wenn er nur irgendwie wieder von ihr respektiert sein wollte, dann musste er auch sie respektieren. Aber er würde hier nicht gehen, bevor er wusste, dass jemand regelmäßig nach ihr schaute.

In diesem Moment griff Sandrine zu dem Wasserbecher, welcher sofort auf den Boden landete. Josefs Vorsätze waren mit einem Mal über den Haufen geworfen.
„Setz dich hin.“ befahl er ihr. Nicht gebieterisch, aber mit einer gewissen Autorität. Er nahm den Becher und stellte ihn auf die Seite. Das Wasser konnte irgendwer anders aufwischen.
„Du willst es nicht hören, aber mir reicht es jetzt. Du willst mich nicht hier haben, fein.“ Josefs Sorge wandelte sich langsam in Wut, wie konnte Sandrine so verbohrt sein, irgendwer musste sich doch um sie kümmern. „Dann bringe ich dich jetzt sofort zu einem Arzt. Hier wird es ja irgendwer geben und ich werde sicher stellen, dass du versorgt wirst. Ich lasse dich hier so nicht zurück“

Josef nahm den Blick von ihr ab, sie sollte einen Moment haben, um sich zu beruhigen, doch er würde keine Widerrede mehr akzeptieren. Lieber hätte er sie mit zu sich genommen, er war sich sicher es würde reichen, wenn sie nur ein wenig schlafen würde und wäre sie bei ihm, könnte er ein Auge auf sie werfen, doch sie wollte ihn nicht und dann gab es keine andere Möglichkeit.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Am liebsten hätte sie die ganze Zeit die Augen geschlossen, um ihn nicht ansehen zu müssen. Doch selbst wenn sie das tun würde, würde sie seine Blicke spüren und das war mindestens genauso schlimm. Also versuchte sie sich zusammen zu reißen.
Sie meinte es ja nicht einmal böse, aber mal dieses abweisende Verhalten und dann wieder diese sorgenden Blicke, das war zu viel. Wie sollte sie sich da von ihm lösen?
Von ihm lösen … Sie kannte ihn gerade mal wenige Wochen und sie legte so viel Wert darauf, was er von ihr dachte?! Irgendetwas stimmte doch mit ihr nicht.

Sie lehnte sich vor und stützte ihre Unterarme auf ihre Oberschenkel. Sofort bereute sie ihre Worte. Sie wollte ihn nicht kränken. Sie wusste es schon zu schätzen, dass er bei ihr blieb und sicherstellte, dass es ihr gut ging. Auch wenn sie sich nicht sicher war, ob es dabei wirklich um sie ging.
Als er dann an die Wand starrte, während er mit ihr redete, hätte sie beinahe gegrinst. Hatte sie es ja nicht anders gewollt. Sie schüttelte allerdings nur leicht den Kopf. Er traute ihrer Urteilskraft nicht? Schön, da waren sie ja schon zwei. Er dachte dabei zwar daran, dass Sandrine sich überschätzte und sich lieber ausruhen sollte. Aber die junge Frau dachte dabei an ihr Urteilsvermögen in Bezug auf den Vampir. Sie hatte keine Ahnung, was er über sie dachte und was das zwischen ihnen war. Gab es da überhaupt etwas oder bildete sie sich das ein? Sie wusste es nicht. In dem einen Moment nahm sie sich vor, sich von ihm fernzuhalten und im anderen sah er sie wieder mit diesem Blick an, bei dem sie nicht anders konnte, als in seiner Nähe sein zu wollen …

Und genau mit diesem Blick sah er sie an, als er nochmal sagte, dass er nur gehen würde, wenn sie es ausdrücklich sagte. Sie spürte den Kloß, der sich in ihrem Hals bildete. Was sollte sie denn tun?! Sie wollte ja nicht, dass er ging. Aber dass er hier saß, bei ihr … Das brachte sie beinahe um den Verstand. Oder vielleicht hatte es das auch schon. Immerhin war es das x-te Mal, dass sie diese Gedanken hatte.
„ Ich will nicht, dass du dich dazu verpflichtet fühlst, hier sein zu müssen. “, sagte sie schließlich und sah ihn an. Das ´Ich will nicht, dass du gehst´ ging ihr nicht über die Lippen. Wobei sie eigentlich genau das damit sagen wollte. Natürlich wollte sie ihn irgendwie in ihrer Nähe haben, aber sie wollte nicht, dass er aus Pflichtgefühl bei ihr blieb, sondern weil er es wollte.

Der Schwindel überkam sie ziemlich unvorbereitet und sie verfluchte sich dafür, denn sie wusste, dass Josef daraus eine riesige Sache machen würde. Auch wenn sie selbst merkte, dass sie ein ziemliches Wrack war, konnte sie es sich noch nicht ganz eingestehen.
Gerade wollte sie sich daran machen, das Wasser aufzuwischen, als er ihr sagte, sie solle sich hinsetzen. Sie sah zu ihm und setzte an, um ihm etwas zu erwidern, doch irgendetwas sagte ihr, dass es keinen Zweck hatte. Und sie war zu müde, um mit ihm zu diskutieren. Würde sie sich eben hinsetzen.
Er nahm ihr den Becher ab und sie wusste was nun kam, doch bevor sie irgendetwas sagen konnte, hatte er bereits das Wort ergriffen.
„ Du tust ja gerade so, als würde ich im Sterben liegen. “, sagte sie, ohne groß über ihre Wortwahl nachzudenken. Sie sah ihn an und bemerkte, dass er langsam wütend zu werden schien. Ihr war klar, dass er Recht hatte und sie wäre an seiner Stelle genauso beharrlich.

Sie fragte sich, weshalb er den Blick jetzt von ihr abwandte. Gab er ihr wirklich Zeit um darüber nachzudenken? Ihr war klar, dass er sein Wort hielt und sie zu einem Arzt schleifen würde. Das war noch schlimmer als nach Hause zu gehen. Da könnte sie es vermutlich schaffen, einfach kurz zu duschen, Chloe ein paar Sachen zu holen und dann wiederzukommen. Aber andererseits ... sie konnte nicht einfach gehen, oder?
Sie dachte an Chloe und daran, was sie sagen würde, wenn sie sie hier zu sehen könnte.
Jetzt stell dich nicht so an. Du bist ein ziemliches Wrack und siehst ziemlich beschissen aus. Fahr nach Hause, leg dich hin, schlaf ein bisschen und komm dann frisch geduscht wieder. Du stinkst. “ erklang die Stimme ihrer Freundin in ihrem Kopf. Sie lächelte traurig. Ja, sie musste hier raus.

„ Okay. “, sagte sie schließlich und drehte ihren Kopf zu Josef, um ihn anzusehen, „ Kein Arzt, ok? Ich gehe und lege mich hin, aber wir vergewissern uns, dass sie mich sofort anrufen, wenn sich etwas verändert. “, stellte sie ihre Bedingungen und Josef stimmte zu.
Also suchten die beiden den zuständigen Arzt und ließen sich versichern, dass sie benachrichtigt würden, wenn sich etwas veränderte. Das beruhigte Sandrine zwar nicht wirklich, aber sie wusste, dass auch Vince sich sonst melden würde. Das beruhigte sie etwas.
Sie fühlte sich noch immer nicht sonderlich wohl in Josefs Gegenwart, doch auf der anderen Seite war sie froh, dass er darauf beharrt hatte, dass sie nach Hause ging. Sie wollte gar nicht daran denken, wie sie aussah. Also ließ sie sich von ihm zu seinem Auto bringen und stieg ein …
 
AW: Moonlight

Josef

Der Vampir musste einen Seufzer unterdrücken. Meinte sie wirklich, dass er nur aus Pflichtbewusstsein im Krankenhaus war? Er hatte ihr gar keine andere Möglichkeit gegeben als dies zu denken und vielleicht war es sogar gut so. Es wäre sicherlich besser gewesen sie in diesem Glauben zu lassen, momentan hielt sie nicht besonders viel von ihm und sie würde sich von ihm fern halten. Aber konnte er sich von ihr fernhalten?
Josef verstand das alles nicht. So lange kannte er die junge Frau doch noch gar nicht. Was zog ihn nur so in ihren Bann?

Als der Wasserbecher plötzlich auf dem Boden lag, hatte Josef noch nicht antworten können und irgendwie war er erleichtert. Er musste sich nicht mehr damit auseinandersetzen, ob er ihr sagen wolle, dass er keineswegs aus Pflichtbewusstsein hier war, oder ob er sie anlog.
Nun war es wichtig, dass sie endlich vernünftig wurde und sich ein bisschen Ruhe gönnte. Er ließ ihr nicht wirklich die Möglichkeit zu widersprechen, doch als sie das Wort erhob und meinte er würde so tun, als würde sie im Sterben liegen, war er auf einmal noch ernster als vorher. „Nein, du liegst nicht im Sterben und es wäre mir lieb, wenn es so bleiben würde. Eine reicht für eine Nacht.“

Das waren wohl die Worte die Sandrine endlich umstimmten. Sie wollte keinen Arzt sehen und damit hatte Josef gerechnet, doch dass sie zustimmte nach Hause zu gehen lies ihn aufatmen. Endlich. Natürlich stellte sie Bedingungen, Josef hätte ihr sicherlich alles versprochen und so war es nur ein leichtes, den zuständigen Arzt zu finden. Auf dem Weg nach draußen stießen sie noch mit der Krankenschwester zusammen, die Vince zu Chloe gebracht hatte und Josef bat sie seinem Freund auszurichten ihn auf dem Laufenden zu halten. Vince schien ihm doch zuversichtlicher als dieser Arzt mit dem sie wenige Minuten zuvor gesprochen hatten.

Josef geleitete Sandrine zum Auto, einige Schritte hinter ihr und sehr darauf bedacht sie aufzufangen sollte sie ein weiteres Mal einen Schwindelanfall bekommen. Doch versuchte er dies so unauffällig wie möglich. Sie sollte nicht denken, dass er sie für so schwach hielt, wie er es wirklich tat, doch ihr immer noch schwaches Herz machte ihm Sorgen.

Der Vampir öffnete die Wagentür und wartete bis Sandrine eingestiegen war. Dann schloss er sie wieder und begab sich hinter das Lenkrad. „Sollen wir zu dir oder zu mir?“ fragte er und merkte erst als er es ausgesprochen hatte, wie blöd diese Bemerkung war. „Ähm, ich meine...“ stotterte er ein wenig und starrte auf die Fahrbahn vor sich. „Wir sind schneller bei mit zu Hause und ich habe alles was du brauchst. Falls nicht, lasse ich es besorgen.“
Es war ihm lieber die junge Frau bei sich zu wissen. Er kannte sich besser aus und würde sich in seinen eigenen Wänden besser fühlen. Er konnte auch gleichzeitig einige Anrufe tätigen um mehr über diese Drogen herauszufinden, natürlich nur wenn die junge Frau eingeschlafen war.

Sandrine widersprach ihm nicht und so fuhr er in Richtung seines Appartements. Sie betraten den Fahrstuhl und fuhren in den obersten Stock. Dort wurden sie von der Empfangsdame begrüßt, welcher Josef gebot ihn und seinen Gast die nächste Zeit nicht zu stören. Weiterhin orderte er ihr an etwas zu Essen für Sandrine zu besorgen und ebenfalls ein paar frische Kleider. Als Francis ihn fragte, ob eines aus dem Kleiderschrank seiner Freshies reichte, schüttelte er den Kopf und begleitete Sandrine dann in seine Privaten Gemächer.

Als die beiden sein Wohnzimmer betraten wurden sie von drei knapp bekleideten und gutaussehenden jungen Frauen begrüßt, die alle etwas irritiert auf Sandrine blickten. Josef biss sich kurz auf die Lippen. An sein Empfangskomitee hatte er nicht mehr gedacht.
„Amber, Lucy, Sophie, verschiwndet ich brauche euch heute nicht.“ meinte er knappt und drehte sich entschuldigend zu Sandrine um.
Amber gab so schnell nicht auf. Sie näherte sich Josef und fuhr ihm mit der Hand verführerisch über das Gesicht. „Die Kleine sieht nicht so aus als könnte sie dir geben was du brauchst.“ meinte sie und ließ ihre Hand auf seiner Schulter ruhen, sodass er ohne Probleme an ihr Handgelenk kam, wenn er wollte.
Josef atmete einmal tief durch. Er war hungrig, ja und Amber roch verführerisch, doch war es nun Sandrine um die er sich kümmern musste. Er schaute zu der jungen Frau und der Blick in ihrem Gesicht ließ die Gelüste mit einem mal verfliegen. Vielleicht etwas zu grob stieß er Ambers Hand von der Schulter und fauchte sie an. „Ich habe gesagt verschwindet.“

Nun verließ auch Amber fluchend das Zimmer. Josef atmete einmal tief durch und drehte sich dann wieder zu Sandrine. „Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass sie hier sind.“ meinte er ruhig. „Willst du schlafen, etwas Essen oder dich erst frisch machen?“ fragte er schließlich und führte sie zu dem Sofa auf dem gerade noch seine Freshies saßen, damit sie sich erst einmal einen Moment ausruhen konnte.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Josefs Worte trugen einen großen Teil dazu bei, dass sie endlich zustimmte sich auszuruhen. Er hatte ja Recht. Chloe ging es schon schlecht und wenn auch sie noch zusammenbrechen würde, würde das rein gar nichts bringen. Also willigte sie endlich ein, nach Hause zu gehen. Jetzt auch noch zu einem Arzt geschleppt zu werden konnte sie am wenigsten gebrauchen.
Als die beiden sich dann nochmal versichern ließen, dass sie benachrichtig werden würden, war auch Sandrine etwas beruhigter. So wusste sie zumindest, dass sie es sofort erfuhren, wenn es etwas Neues gab und so konnte sie sofort zu Chloe fahren.
Doch die Aussicht sich bald hinlegen zu können, verschaffte ihr nicht so eine Erleichterung, dass sie ihre Sorge komplett vergaß.

Auf dem Weg zum Auto entging ihr nicht, dass Josef etwas langsamer hinter ihr lief, doch das störte sie nicht sonderlich. Sie war darauf konzentriert zum Auto zu gelangen, ohne nochmal umzukippen oder andere Anzeichen von Schwäche zu zeigen.
Josef verhielt sich, wie erwarten, wie ein Gentleman und öffnete ihr die Tür, damit sie einsteigen konnte. Ja, sie musste zugeben, dass sie froh war ihn nicht weggeschickt zu haben. Ohne ihn würde sie wahrscheinlich immer noch dort sitzen und selbst wenn nicht, hätte sie sich dann mit dem Organisieren eines Taxis herumschlagen müssen. Dass sie auch einfach froh über seine Nähe war, konnte sie noch nicht richtig zugeben.

Seine Frage hatte er erst gar nicht richtig mitbekommen. Erst wenige Sekunden später wurde ihr klar, was er sie gerade gefragt hatte.
Sie sah ihn an, zog eine Augenbraue hoch und lachte kurz auf. Wieso lachte sie jetzt? Wahrscheinlich war sie wirklich mit den Nerven am Ende. Gerade als sie etwas sagen wollte, erklärte er sich schon und sah starr auf die Fahrbahn. War es ihm peinlich? Sie wurde aus ihm nicht schlau.
Leicht schüttelte sie den Kopf und dachte daran ihm zu widersprechen, aber wusste auch, dass es wahrscheinlich schwer werden würde, ihn dazu zu bringen, sie nach Hause zu fahren. Sie war einfach zu müde, um großartig eine Diskussion anzufangen.
Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, war sie ganz froh darüber, noch mehr Zeit mit ihm verbringen zu können und sein Zuhause zu sehen. Also stimmte sie letztendlich zu.

Die Autofahrt war schneller vorbei als sie gedacht hatte. Die Ankunft in seinem Loft nahm sie nur teilweise wahr. Sie nickte der Empfangsdame kurz lächelnd zu und fühlte sich etwas komisch als seine Begleitung hier reinzukommen. Dachte sie, sie sei ein neuer Freshie? Vielleicht. Aber das konnte ihr auch egal sein. Sie bekam mit, dass Josef ihr etwas zu Essen bestellte und erst jetzt merkte sie, dass sie seit Stunden nichts gegessen hatte. Doch der ganze Stress hatte auch dazu geführt, dass sie nicht wirklich Hunger hatte. Die Unterhaltung über die Kleider bekam Sandrine hingegen nicht mit.

Schließlich begleitete Josef sie in sein Wohnzimmer, in dem sie von drei jungen, attraktiven Frauen begrüßt wurden. Sandrine fiel sofort auf, wie schön sie waren. Und wie sah sie aus? Im Vergleich zu diesen Frauen wahrscheinlich furchtbar. Sofort merkte sie, wie unwohl sie sich plötzlich fühlte und am liebsten hätte sie Josef gesagt, dass sie vielleicht doch lieber zu sich fahren sollte. Doch da schickte er die drei schon weg.
Doch die Eine der dreien schien sein nein nicht so einfach akzeptieren zu wollen und versuchte Josef umzustimmen. Sandrine beobachtete die Szene schweigend. Was sollte sie auch tun? Weggehen? Wohin? Ja, am liebsten wäre sie wieder gegangen, doch das konnte sie nicht einfach machen.
Ambers Kommentar ließ Sandrine dann aufhorchen. Was bildete sie sich eigentlich ein? Freshie hin oder her. Sie kniff ihre Augen zusammen und schenkte ihr einen kurzen, aber vernichtenden Blick.

Als Josef sie wegschickte, war sie froh, allerdings wusste sie, dass Amber nicht ganz Unrecht hatte. Wann hatte Josef das letzte Mal etwas zu sich genommen? Sie wollte nicht, dass er ihretwegen auf etwas verzichtete. Und da sie im Moment wirklich nicht die Fitteste zu sein schien, war der Einwand seines Freshies vielleicht gar nicht so verkehrt.
„ Vielleicht hat sie Recht. “, sagte sie schließlich, nachdem Amber gegangen war und drehte sich zu Josef, „ Du kümmerst dich die ganze Zeit um mich, aber vielleicht solltest du dich auch um dich kümmern. “

Als er sich dann entschuldigte winkte sie ab, „ Tja, das ist wohl der Preis den man zahlen muss, wenn man der reichste Vampir ist, was? “, sagte sie und grinste leicht.
Sie ließ sich von ihm zum Sofa führen und ließ sich dort nieder. Ja, was wollte sie tun? Sie wusste es selbst nicht. Richtig wohl fühlte sie sich im Moment noch nicht. Vielleicht sollte sie doch lieber nach Hause gehen. Doch wenn sie daran dachte jetzt noch eine Fahrt auf sich zu nehmen, sträubte sich alles dagegen. Nicht zuletzt weil sie dann nicht mehr in seiner Nähe sein konnte.

„ Vielleicht wäre eine Dusche nicht das Schlechteste. “, stellte sie dann fest, woraufhin Josef nickte und sie zum Bad führte, ehe er zurück ins Wohnzimmer ging.
Dort staunte sie erst mal nicht schlecht, denn mit dem Bad in ihrer Wohnung war das hier rein gar nicht zu vergleichen. Ihr Blick fiel auf die Sachen, die ihr schon bereit gelegt worden waren.
Ja, Josef hatte an alles gedacht, das musste sie ihm lassen. Sie entledigte sich ihrer Sachen und nahm als Erstes eine heiße Dusche. Erst jetzt merkte sie wie nötig sie diese gehabt hatte. Sie hatte das Gefühl schon seit Tagen auf den Beinen zu sein und dennoch … an Schlafen war nun kaum zu denken.

Sie stellte das Wasser ab, trocknete sich ab und band sich das Handtuch um ihren Körper. Als sie sich dann vor das Waschbecken stellte, streckte sie eine Hand aus, um über den beschlagenen Spiegel zu wischen.
„ Oh man … “, murmelte sie nur leise, als sie ihr Spiegelbild sah. Man sah ihr ihre Müdigkeit an, definitiv. Allerdings fand sie auch, dass eine Dusche definitiv nötig gewesen war und zumindest das Schlimmste beseitigt hatte.
Sie hatte nie viel Wert auf Make-up gelegt, doch jetzt fragte sie sich, ob das nicht vielleicht falsch gewesen war. Ach was, sie hatte sich ja sowieso einige Vorsätze gestellt, da war das Auftragen von Make-up nur contra produktiv.
Sie band sich ihre noch nassen Haare mit einem Haargummi zusammen und zog die Sachen an, die man ihr hingelegt hatte. Es war ein komisches Gefühl nicht ihre eigenen Sachen zu tragen, doch sie war ganz froh, frische Sachen anziehen können.

Ein letzter Blick in den Spiegel und sie verließ das Badezimmer, um zurück ins Wohnzimmer zu gehen, in dem Josef vor dem Fenster stand und nach draußen blickte. Erst jetzt fiel ihr der wunderschöne Ausblick auf, den man von hier hatte. Sie trat neben ihn, verschränkte die Arme vor der Brust und folgte seinem Blick, „ Du hast es hier wirklich schön. “, stellte sie fest und nickte anerkennend.
Sie beobachtete den Verkehr und die Menschen, die um diese Zeit noch oder schon unterwegs waren. Diese Stadt schien nie zu schlafen. Es war mitten in der Nacht und das am Wochenende, viele der Menschen waren gerade auf dem Weg zu einer Party oder von einer Party nach Hause.
Sandrine merkte, wie der Wunsch in ihr aufkam einer dieser Menschen dort unten zu sein. In Begleitung ihrer Freundin Chloe. Auf dem Weg nach Hause von einer verrückten Nacht. Doch leider war dem nicht so und sie musste das Gefühl verdrängen, das in ihr aufkam und ihr versuchte zu sagen, dass es vielleicht auch nie mehr passieren würde.

Sie rieb sich über ihre Arme. Diesen Gedanken wollte sie wirklich nicht mehr nachgehen. Positiv denken war angesagt. Das waren immerhin Josefs Worte gewesen. Chloe war stark und sie schaffte das.
„ Danke, dass du heute für mich … uns da warst … bist. “, sagte sie schließlich, ohne ihren Blick, der aus dem Fenster fiel, abzuwenden.
 
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Josef

Die junge Frau machte ihm Sorgen. Es ging ihr wohl noch schlechter als er dachte, denn sie gab es auf ihm zu widersprechen. Josef wusste, dass Sandrine lieber zu sich nach Hause gegangen wäre. Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, wie auch er lieber bei sich war. Er hatte in seinen eigenen vier Wänden mehr Macht, zumindest fühlte er es so. Macht über die Situation, aber auch Macht über sich selbst. Alles erinnerte ihn daran wer er war und wieso es eine so schlechte Idee war sich auf diese junge Frau einzulassen und seinen Gefühlen, seinem Verlangen nachzugeben.

Josef wusste auch wie unangenehm sich die junge Frau fühlen musste, als er sie zu seinem Loft führte. Niemand schenkte ihnen recht viel Aufmerksamkeit. Es gehörte zur Selbstverständlichkeit, dass Josef junge Frauen mit zu sich brachte und niemand störte sich groß daran. Trotzdem erntete Sandrine ein oder zwei verwunderte Blicke, denn sie passte momentan nicht in das Bild der Frauen, welche sich normalerweise in Josefs Begleitung fanden.
Der Vampir entschloss sich dazu Sandrine den Freiraum und Platz zu schaffen den sie brauchte. Er war froh, dass sie mit zu ihm kam und so wollte er ihr nicht noch mehr Unannehmlichkeiten bereiten. Er würde sich von ihr fern halten, solange sie ihn nicht verlangte.

Die Freshies in seinem Wohnzimmer warfen Josef aus der Bahn. Es störte ihn, dass Sandrine mitbekam, wie er normalerweise seinen Abend beendet hätte und er konnte nicht genau erklären, wieso dies so war. Wusste die junge Frau doch, auf wen sie sich eingelassen hatte.
Doch Amber überspannte den Bogen gewaltig. Er würde ein ernstes Gespräch mit ihr führen oder auch führen lassen, seine Freshies hatten zu gehorchen und zwar beim ersten Wort, sonst waren sie für ihn nur ein Risiko.

Sandrines Worte lenkten seine Aufmerksamkeit wieder ganz zu ihr. Erst schaute er sie verständnislos an, bis er verstand, was sie ihm sagen wollte. „Mach dir um mich keine Sorgen.“ meinte er und winkte ab. „Amber wollte sich wichtiger machen als sie ist.“ erklärte er weiter und lächelte Sandrine zu. „Und sie hat Unrecht. Ich bin vollkommen okay, ich brauche nichts.“ Seine letzten Worte waren eine glatte Lüge, doch würde er vor Sandrine sicherlich keine Schwäche zeigen.

Die junge Frau entschied sich zuerst eine Dusche zu nehmen und Josef vertraute ihrem Urteilsvermögen, dass ihr Kreislauf dies auch verkraftete. Er führte sie in das Badezimmer und ließ sie alleine. Als er die Tür schloss holte er sein Telefon aus der Tasche und wählte eine Nummer die er in dieser Nacht schon einmal gewählt hatte. Die Informationen die er bekam erfreuten ihn wenig. Seine Männer hatten eine heiße Spur verfolgt, doch leider führte sie schließlich ins nichts. „Bleibt da dran,“ fauchte er in den Hörer. „Ich möchte noch heute Ergebnisse sehen.“

Wütend schmiss er das Telefon auf das Sofa und ging zu seiner Minibar. Er öffnete sie und holte sich einen Blutbeutel heraus. Er hasste diese Dinger, doch hatte er immer welche auf Vorrat, für den Notfall.
Josef holte sich ein Glas und leerte das Blut hinein. Ein bisschen Stil musste er immerhin bewahren. Er wusste nicht wann er das letzte mal Blut aus einem Beutel getrunken hatte, doch musste es für heute reichen. Mit großen Schlucken trank er das Glas leer und stellte es auf die Seite. Dann begab er sich zu seinem Fenster und blickte auf die Stadt, die unter seinen Füßen lag.

Wie sollte die Nacht weiter gehen? Wie solle er sich Sandrine gegenüber verhalten? Die Anwesenheit der jungen Frau machte ihn unruhig. Er wusste was das richtige war. Er musste sie auf Abstand halten, sie durfte ihm nicht zu nahe kommen. Es war schädlich für ihn, aber vielmehr noch für sie. Das Beste wäre wohl, er würde ihr das Gästezimmer zeigen und sich dann zurück ziehen. Schlafen konnte sie auch ohne ihn, er würde seinen Geschäften nachgehen und darauf warten bis das Krankenhaus, seine Männer oder Vince sich meldeten. Ja, das würde ihn ablenken.

Er hörte die junge Frau aus dem Badezimmer kommen und spürte ihre Anwesenheit neben sich. Sein Blick immer noch aus dem Fenster gerichtet sog er ihren Duft ein. Sie hatte eine Wirkung auf ihn wie sonst keine andere Frau vor ihr. Konnte er sich wirklich von ihr fern halten?
Sandrine war die erste die sprach, als sie sich bei ihm bedankte. Er drehte sich zu ihr und schaute sie an. Die neuen Klamotten, ihre nassen Haare, das natürliche Gesicht. Sie war wunderschön.
„Ich möchte, dass du weißt, dass du nicht hier bist weil ich mich verpflichtet fühle“ hörte er sich sagen und fragte sich selbst, wieso er diese Worte aussprach. Wäre es nicht einfacher gewesen dies alles hier als Pflichtgefühl dastehen zu lassen?
Doch es hätte sie verletzt und Josef konnte nicht mit ansehen, wie sie noch mehr verletzt wurde, selbst wenn es das unvernünftigste war, was er tun konnte.

In diesem Moment klopfte es an der Tür und ein junger Mann brachte einen Karton in das Zimmer, stellte ihn auf den Tisch und verschwand so schnell wie er gekommen war. „Ich hoffe du magst chinesisch.“ bemerkte Josef, als er Sandrine mit einer Handbewegung den Weg zum Tisch wies.
„Möchtest du etwas trinken?“
 
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