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Moonlight

AW: Moonlight

Sandrine

Obwohl er wohl sehr darauf bedacht war, wie er dabei klang, wenn er sagte, dass er ihr zutraute, auf sich selbst aufzupassen, bemerkte sie sehr wohl den Unterton. Immerhin hatte er sie gewarnt und nun sah es so aus, als würde sie nichts auf sein Wort geben. Das stimmte zwar nicht ganz, doch in diesem Punkt musste sie ihm vielleicht einfach widersprechen. Doch da sie keine Lust, auf weitere Diskussionen hatte, nickte sie einfach lächelnd und beließ es dabei. Obwohl ihr schon klar war, dass er eigentlich etwas anderes dachte.

Die Berührung seiner Hand war noch immer spürbar. Sofort fiel ihr die Szene neulich in ihrem Zimmer wieder ein und für einen kurzen Moment schloss sie die Augen. Dabei war es nicht nur der Rausch, an den sie zurückdachte. Es war Josef. Seine Augen, seine Berührungen, die Art, wie er sich in ihrem Zimmer umgesehen und für sie und ihr Leben interessiert hatte.
Sie brauchte eine Weile, bis sie wieder im Hier und Jetzt angekommen war. Auch sie sah sich hier im Club um, doch es war beinahe unmöglich, in dieser Menschenmenge ein bekanntes Gesicht zu entdecken. Als Josef erwähnte, dass er nach Chloe hätte suchen können, schüttelte sie den Kopf, „ Nein, schon gut. Sie weiß ja gar nicht, dass ich hier bin. Wenn ich sie jetzt nicht finde, sehe ich sie später zu Hause. “, sagte sie und lächelte. Vor allem, weil sie so noch weiter mit ihm sprechen konnte. Seine Leute würden sicherlich nicht lange brauchen, um Chloe zu finden und dann war es vorbei mit der Zweisamkeit. Insofern man das hier Zweisamkeit nennen konnte.

Sie erstarrte für einen Moment. Wieso war er in einem Moment total sachlich und in dem nächsten so liebevoll und zärtlich, wie es nur ein Mann sein konnte, der etwas für einen empfand? Doch vor allem … wieso stellte sie sich immer die gleichen Fragen?! Josef hatte kein Interesse an ihr, höchstens an ihrem Blut. Wenn sie Glück hatte, konnte sie sich vielleicht irgendwann eine Freundin von ihm nennen, doch mehr? Er war ein Vampir und würde sicherlich nichts mit Menschen anfangen.
Und dennoch fiel es ihr schwer, ihre eigenen Gedanken zu glauben, wenn sie ihn ansah, während seine Hand sich etwas länger als nötig nah ihrer Wange befand, weil er ihr zuvor eine Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen hatte.
Sie musste unwillkürlich lächeln. Diese Wirkung hatte er nun mal auf sie, damit würde sie sich wohl abfinden müssen. Doch ihren Herzschlag musste sie dringend unter Kontrolle kriegen. Sie wollte nicht, dass er dachte, sie hätte Angst vor ihm oder ihm etwas zu verbergen.

Versuchte er sie da gerade auszuhorchen oder bildete sie sich auch das ein? Eine Droge, die berauschender sein sollte, als das Blut eines Vampirs … Das konnte sie sich gar nicht vorstellen. Sie hatte es ja bisher nur zwei Mal erlebt, aber es war berauschender gewesen, als alles andere, was sie zuvor erlebt hatte. Wobei sie auch zugeben musste, dass ihr Leben vorher eher langweilig gewesen war. Nach dem Ereignis in Frankreich hatte sie versucht, so normal wie möglich zu leben und allem anderen aus dem Weg zu gehen.
Doch wenn diese ziemlich verbreitet war und das auch auf solchen Partys, dann … Chloe. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, dass ihre Freundin so ein Zeug nehmen würde, aber sie spürte die Sorge, die sich in ihr breit machte. Und wenn sie so wie viele andere Drogen auch war, konnte sie einem ja vielleicht auch unbemerkt verabreicht werden.

Erst jetzt nahm sie wahr, dass Josef sie noch immer fragend anschaute. Hatte er ihr eine Frage gestellt?
„ Ich … entschuldige … “, sagte sie und lächelte leicht, „ Ich höre jetzt zum ersten Mal davon. “
Ihre Gedanken rotierten und sie fragte sich, ob sie Josef auf Chloe ansprechen sollte. Sie machte sich Sorgen und vielleicht würde er ja öfters einen Blick auf sie werfen können, wenn sie gemeinsam auf Partys waren. Oder … sie würde ihre Freundin demnächst einfach öfter begleiten.
„ Du suchst also den Typ … einen Typ, der das Zeug unter die Leute bringt? “, fragte sie und sah ihn an. Erst jetzt merkte sie, wie nah die beiden sich noch immer saßen. Für einen kurzen Moment hatte sie das doch tatsächlich vergessen können. Doch jetzt war er wieder allgegenwärtig und es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren.
 
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AW: Moonlight

Josef

Der Blick in ihre Augen reichte aus und er befand sich wieder mit ihr alleine in ihrem Zimmer. Diese Spannung, als er von ihrem Blut trank. Das unbeschreibliche Gefühl ihrer Nähe, ihr Atem ihr Herzschlag, alles war so unglaublich intensiv gewesen. Ihre wunderschönen Augen erinnerten ihn an all dies und es war wie ein Sog in dem er sich befand und sich diesem nicht entziehen konnte. Was hatte diese Frau nur an sich, dass ihn so völlig den Verstand verlieren ließ?
Er musste sich für einen Moment stark darauf konzentrieren sich aus dem Bann ihrer Augen zu befreien. Ihre Worte halfen ihr dabei.
Dass sie nicht wollte, dass er Chloe rufen ließ, war ihm gar nicht so unrecht, wie er zuerst glaubte. So hatte er sie noch eine Weile für sich alleine. Er wollte nur ungern diese ungewohnte Vertrautheit zwischen den beiden jetzt schon aufgeben und würde Chloe hinzustoßen, so wäre die Situation doch leicht verändert. Doch der Vampir nahm sich fest vor später auf jeden Fall nach seinem Freshy suchen zu lassen. Dies Black Crystal Sache ließ ihn doch nicht ganz los. „Wie du möchtest.“ meinte er deshalb mit einem charmanten Lächeln und winkte nach einem Mann mit einem Tablett, wo er ein weiteres Glas Sekt für Sandrine holte. Er würde sicher dafür sorgen, dass sie nicht alleine nach Hause gehen musste, wenn es nicht in Chloes Begleitung war, dann mit seiner, doch darüber konnte er sich auch später noch Gedanken machen.

Ihr Herz pochte laut und schnell und Josef zog etwas unsicher seine Hand zurück. Fürchtete sie sich vor ihm? Wenn es um Sandrine ging, war sein Blick zu vernebelt, um zu erkennen, dass sie vielleicht wirklich Gefühle für ihn entwickelte und seine Berührungen sie nervös machten. Es gab in seinen Augen nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie fürchtete ihn, immerhin war er ein Vampir ein Monster und er hatte ihr berichtet, wie gefährlich Vampire werden konnte. Sie hatte es ja auch schon selbst erlebt. Doch würde sie sich dann auf eine Party begeben, auf der es von Vampiren nur so wimmelte? Also blieb nur die zweite Möglichkeit. Sie hat, wie alle anderen Freshies, Gefallen daran gefunden, von einem Vampir gebissen zu werden und ihr Puls stieg bei freudiger Erwartung auf einen neuen Rausch. Doch sicher konnte er sich natürlich nicht sein. Sie verwirrte ihn. Noch nie hätte er so gerne die Gedanken einer Frau gelesen, wie nun bei Sandrine und doch hinderte den sonst so selbstbewussten Vampir etwas daran sie einfach danach zu fragen.
Doch beißen würde er sie nur, wenn sie es ihm ausdrücklich anbot. Der Gedanke daran, brachte ihn dazu alles um sich herum zu vergessen und einen Moment konzentrierte er sich vollkommen auf ihren Herzschlag. Er sehnte sich danach ihren Arm zu nehmen, zärtlich über ihre weiche Haut zu streichen und ihren Duft in sich aufzunehmen, bevor er ihr Blut trank, doch würde er sie niemals zu irgendetwas drängen wollen.

Doch das Gespräch um Black Crystal holte ihn schnell wieder in die Gegenwart zurück. Der Gedanke, dass Chloe vielleicht auch Sandrine von diesem Zeug gegeben hatte, ließ ihn seine Hände anspannen und er sah sie besorgter an, als er es vielleicht wollte.
Doch ihre Worte entspannten ihn ein wenig. Es schien wirklich als hatte sie noch nie von Crystal gehört. „Dieses Zeug heißt Black Crystal“ erklärte er ihr ruhig und sachlich. Wenn er ihr jetzt erklärte, was es damit auf sich hatte, würde sie eventuell die Finger davon lassen, sollte sie es irgendwann einmal angeboten bekommen. „Man behauptet es wird aus Vampirblut gemacht, aber ich selbst habe noch nicht all zu viel darüber in Erfahrung gebracht. Nur, dass es sehr gefährlich sein kann.“ eindringlich blickte er die junge Frau an. Es schien als sorgte sie sich über irgendetwas und er fragte sich, ob sie vielleicht doch wusste, dass Chloe Black Crystal nahm. Wollte sie ihm einfach nur nicht die Wahrheit sagen? Vielleicht sogar um Chloe zu schützen.
Er schaut sie mit einem beruhigenden Lächeln an. Immerhin hatte sie es ja wohl noch nicht genommen und Chloe würde er schon auch noch davon abbringen, auch wenn er selbst mit ihr einen kalten Entzug durchstehen musste. Der Gedanke daran ließ ihn kurz erschaudern, doch war dies auf jeden Fall besser als Chloe irgendwann tot aufzufinden.

„Es gibt viele Dealer, soweit ich weiß.“ erklärte er ihr und bei dem Gedanken daran wurde er wieder wütend. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und seine Stimme klang gepresster. „Ich möchte mindestens einen dieser Männer heute Abend noch in die Finger bekommen. Diese Droge hat...“ so viel wollte er eigentlich gar nicht sagen, doch in Sandrines Augen sah er, dass sie nun so oder so nachfragen würde und vielleicht war es ganz sinnvoll, wenn sie die ganze Wahrheit wusste so sprach er langsam weiter. „... eine meiner Freshies getötet.“
Für einen Moment wand er den Blick ab. Er musste die Wut unter Kontrolle bringen, die nun erneut in ihm keimte. Sandrine half ihm dabei, durch ihre bloße Anwesenheit, ihr Herzschlag immernoch lauter als alles andere in seinen Ohren, schloss er für einen Moment die Augen, bevor er seinen Blick wieder in ihre Augen lenkte. Langsam nahm er ihre Hand und begann sanft mit ihren Fingetn zu spielen. Leichte Blitze durchzuckten seine Fingerspitzen, dort wo sie ihre sanfte Haut berühren. Dies lenkte ihn auf wunderbare Weise von seinen dunklen Gedanken ab.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Für einen kurzen Moment fragte sie sich, ob sie ihm nicht vielleicht doch hätte sagen sollen, dass er nach Chloe suchen sollte. Sie wollte nicht aufdringlich erscheinen.
Doch anscheinend hatte auch Josef nicht wirklich etwas dagegen, da er die Sache ziemlich schnell auf sich beruhen ließ. Stattdessen ließ er ihr ein weiteres Glas Sekt kommen, das für heute auch ihr letztes sein sollte. Denn sie vertrug nicht viel Alkohol und eigentlich hatte sie sich vorhin nur eins genommen, um etwas in der Hand halten zu können. Sicherheit.
Ihr entging nicht, wie er ihr seine Hand entzog und sie fragte sich, ob sie falsche Signale gesandt hatte. Es war sicherlich ihr Herzschlag gewesen, der ihn verunsichert hatte. Was anderes konnte sie sich nicht vorstellen. Was würde sie jetzt darum geben, keinen zu haben?! In solchen Situationen war er doch wirklich mehr als lästig.
Allerdings konnte sie nicht länger darüber nachdenken, da er sich dem Thema der Droge widmete und Sandrine diesem ihre volle Aufmerksam schenken wollte. Vielleicht auch gar nicht so schlecht, sich von seiner Nähe etwas abzulenken …

Black Crystal. Sandrine zermarterte sich das Gehirn, ob sie schon mal etwas davon gehört hatte, vielleicht von Chloe. Doch eigentlich hatten sie bisher -bis auf einige Male- eher weniger von den Partys gesprochen, auf die sie ging.
An der Änderung seiner Haltung konnte er sehen, dass er sich Sorgen machte und nach seinen Beschreibungen konnte sie das verstehen. Als er dann auch noch erwähnte, einer seiner Freshies sei bereits daran gestorben, stockte ihr der Atem.
„ Tut mir leid. “, sagte sie leise, unterdrückte jedoch den Impuls, nach seiner Hand zu greifen. Sie wusste, dass Josef auf seine Freshies Acht gab und darauf Bedacht war, dass es ihnen gut ging. Das alles schien ihm ziemlich nah zu gehen und ihn wütend zu machen, was sie mehr als verstehen konnte. Nur allzu gern würde sie ihm helfen, doch wie? Sie war noch neu in der Szene, wenn man überhaupt davon sprechen konnte, dass überhaupt schon in der Szene war. Daher nickte sie verständnisvoll, „ Ich kann verstehen, dass du der Sache auf den Grund gehen willst. Vielleicht können wir alle ja ein bisschen die Ohren und Augen offen halten. Chloe und Vince sind dir dabei doch sicherlich behilflich. Diese Kerle gehören … “, begann sie und wollte gerade ´weggesperrt´ sagen, als sie daran dachte, dass es sicherlich Vampire waren, „ … naja, unschädlich gemacht. “, fügte sie schließlich hinzu.
Bei alledem entging ihr allerdings nicht der besorgte Blick, mit dem er sie bedachte und dabei lief ihr ein Schauer über den Rücken …

Sie sah auf ihr Glas, das ihr ein Kellner eben gebracht hatte und nahm einen Schluck. Irgendwie kam es ihr unhöflich vor, hier mit einem Glas Sekt zu trinken und Josef da sitzen zu sehen. Allerdings wusste sie nicht, wie sie es anstellen sollte. Sie konnte ihn doch nicht geradeheraus fragen, ob er nicht etwas von ihrem Blut trinken wollte, oder? Immerhin könnte er dann auf den Gedanken kommen, dass sie nur deswegen bei ihm war. Eben noch hatten sie über diese Droge und den Rausch gesprochen. Sie wollte nicht, dass Josef von ihr dachte, sie wäre lediglich daran interessiert oder an seinem Geld oder sonst irgendetwas von ihm. Sie mochte ihn, wegen seiner selbst. Nicht wegen seines Geldes oder den Rausch, in den er sie versetzte. Sie wusste nicht genau, was es war, das sie immer wieder zu ihm hinzog, aber Tatsache war, dass sie ihm nicht so einfach entfliehen konnte.
Erst jetzt bemerkte sie, dass er wieder ihre Hand gegriffen hatte und mit ihren Fingern spielte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich wieder und sie verfluchte sich -zum wiederholten Male- dafür.

„ Josef ich … “, begann sie und sah ihn an, „ Willst du nicht auch etwas trinken? “
Jetzt war es raus. Aber sie durfte nichts Falsches sagen. Sie wollte, dass er das, was sie sagte, nicht falsch verstand, „ Ich will nicht, dass du denkst, dass ich wie Eine von einigen Freshies bin und nur wegen … dem Rausch hier bin. Das ist nicht der Grund. “, sagte sie, darauf bedacht, ihm bei ihren Worten in die Augen zu schauen, um zu zeigen, dass sie es ernst meinte und ihm dabei nichts vorlog. Langsam hob sie ihre Hand und legte sie auf Josef´ s Wange, „ Ich bin nicht wie die Freshies auf den nächsten Rausch aus. “, sagte sie leise. Vielleicht war es nicht der Rausch, von dem sie vorhin gesprochen hatte, aber einen bestimmten Rausch erlebte sie, wenn Josef von ihr trank. Allerdings konnte sie sich nicht vorstellen, dass es bei einem anderen Vampir den gleichen Effekt hatte.
Jetzt war es also raus, sie hatte sich Josef angeboten und nun war es an ihm, abzulehnen oder ihr Angebot anzunehmen.
 
AW: Moonlight

Josef

Es war seltsam mit Sandrine über diese Sachen zu sprechen. Josef war nicht der Typ dazu, der sich mit Frauen über Dinge unterhielt die ihn bewegten, dazu hatte er Mick und selbst sein bester Freund wusste nicht alles über den Vampir. Und eigentlich war das Josef auch ganz recht, niemand musste über sein Gefühlsleben Bescheid wissen, schon gar nicht seine Freshies.
So war es für ihn eigentlich fast klar, dass er Sandrine nur davon erzählte, um sie selbst zu schützen. Wenn sie wusste, dass jemand daran gestorben ist, dann würde sie es auch nicht ausprobieren, für so vernünftig schätzte er sie ein, auch wenn sie alleine auf eine Party voller Vampire ging. Dass er allerdings sein Verhalten nicht völlig im Griff hatte und Sandrine merkte, dass es ihm doch näher ging, als er sich wahrscheinlich selbst zugestehen würde, passte ihm nicht wirklich. Er sah ihren mitfühlenden Blick und auch wenn er kein Mitleid wollte, stimmte ihn ihr wunderschönes Gesicht milder, seine Hände entspannten sich. Er wollte ihr am liebsten sagen, dass sie die Finger von diesem Zeug lassen soll, würde sie jemals damit in Berührung kommen, doch war sie schon vorhin nicht wirklich begeistert von seiner Fürsorge und so verkniff er sich diesen Kommentar.

Als sie vorschlug, dass sie alle etwas mehr sich umschauen könnten, konnte er sich dann doch nicht mehr so beherrschen, wie er es gerne getan hätte. „Du wirst dich da raus halten. Ich habe keine Ahnung wer hinter dieser ganzen Sache steckt und es könnte sehr gefährlich sein.“ meinte er und seine Stimme klang härter, als er es wollte. So schenkte er ihr gleich im Anschluss ein sanftes Lächeln und versucht mit ruhigerer Stimme weiter zu reden. „Vince werde ich später noch aufsuchen, er hat hier einige Clubs und ich möchte, dass er mehr Leute darauf ansetzt, diese clean zu halten.“
Dass sie aber auch Chloe ansprach, zeigte ihm schließlich, dass sie keine Ahnung hatte, wie tief ihre Freundin in dieser Sache schon drin steckte. Die Sorge um die junge Frau, ließ sich in seinem Gesicht nicht verbergen, aber er wollte Sandrine nicht zu viel von alle dem erzählen. „Vielleicht wäre es ganz gut, wenn du etwas auf Chloe achtest.“ meinte er schließlich mit einem Lächeln, um den Ernst der Lage etwas zu überspielen. „Im Gegenzug wird sie auf dich achten und alles passt perfekt.“

Er schaute einen Moment auf ihre Hand, welche in seiner lag und schenkte ihr dann wieder ein sanftes Lächeln, als er ihren erhöhten Herzschlag wahr nahm. Natürlich wusste er welche Wirkung er auf Frauen hatte und dass nicht nur eine seiner Freshies sich irgendwann einmal in ihn verliebt hatte. Doch war Sandrine wirklich eine Frau, die sich auf ihn einlassen würde? Er schüttelte diesen Gedanken ab. Er würde bei ihr nie soweit gehen. Seine Prinzipien verboten es ihm wirklich etwas ernstes mit einem Menschen anzufangen, er wusste, dass dies schon von vorne herein zum Scheitern verurteilt war. So oder so war er nicht der Typ für etwas Festes. Sandrine war viel zu besonders, um als eine seiner Affairen zu enden.
Vielleicht sollte er sich genau deshalb von ihr fern halten? Der Gedanke schien ihm sehr logisch, doch nur ein Blick in ihre Augen, die Berührung ihrer sanften Haut, scheuchten diesen Gedanken so weit weg wie möglich. Sie zog ihn vollkommen in ihren Bann, er wollte Zeit mit ihr verbringen ihr nahe sein. Die Gründe die da hinter steckten, spielten in diesen Moment keine Rolle.

Ziemlich erstaunt blickte er zu ihr, als sie ihm sehr frei heraus, etwas zu trinken anbot. War es also doch das, was sie zu ihm führte. Er hielt immer noch ihre Hand, aber in seinem Kopf spielten sich nun andere Dinge ab. Sie genoss den Rausch, wie jede andere auch und sie suchte Josefs Nähe, weil sie wusste, dass er ihr nichts antat. Etwas distanzierter blickte er sie nun an, fast schon enttäuscht, obwohl er nicht verstand wieso. Dies war doch genau das was er wollte, oder?
Es war fast unheimlich, als sie weiter sprach und genau seine Gedanken widerlegte. Wenn sie nicht auf den Rausch aus war, wieso bot sie ihm dann ihr Blut an? Wieso wollte sie, dass er von ihr trank? In seinem Kopf drehten sich die Gedanken, doch er konnte keine Antwort darauf finden. Das Verlangen, dass sie in ihm geweckt hatte, als sie ihm ihr Blut anbot, gewann langsam die Oberhand. Die Bilder der letzten Male flackerten vor seinem inneren Auge auf, die Erinnerung an den Geschmack ihres Blutes, machten ihn fast wahnsinnig. Auch wenn er es gewollt hätte, er hätte ihr Angebot unmöglich abschlagen können.

Sehr langsam strich er nun mit seinen Fingerspitzen über ihre Hand, er drehte sie um und fuhr mit dem Zeigefinger, über die kleinen Narben, die sich seit seinem ersten Biss auf ihrem Arm befanden. Unter seinen Fingerspitzen pochte ihr Puls und für einen Moment schloss er die Augen, bis er ihren Arm langsam etwas nach oben führte. Seine Lippen berührten ihre sanfte Haut und er küsste ihr Handgelenk zärtlich, bevor er sich nicht mehr zurück halten konnte und sich seine Zähne so sanft wie möglich in ihre sanfte Haut bohrten.
Im gleichen Moment, als die warme Flüssigkeit seine Lippen berührte, konnte er an nichts anderes mehr denken. Alle Geräusche waren verstummt und er hörte nur noch das Rauschen ihres Blutes in ihren Adern. Seine andere Hand legte sich unbewusst auf ihren Oberschenkel und er genoss jeden Tropfen ihres Blutes, der seine Kehle hinunter floss.
Josef war geübt darin, zu wissen wann er genug Blut getrunken hatte, sodass seine Gegenüber keinen Schaden davon trugen. Doch bei Sandrine fiel es ihm jedes Mal schwerer von ihr abzulassen. Doch noch größer als sein Instinkt und das Verlangen nach ihrem Blut war der Wunsch, ihr keineswegs zu schaden und so lösten sich seine Lippen von ihrem Handgelenk, dass er immer noch fest in seinem Griff hatte. Der Vampir küsste die letzten Blutstropfen von ihrem Handgelenk, bevor er wieder zu ihr aufschaut. Immer noch berauscht von den letzten Minuten, sucht er den Halt in ihren Augen, in welchen er natürlich gleich wieder versinkt. Sie waren sich mittlerweile so nahe gekommen, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten, Josefs Hand lag immer noch auf ihrem Bein. „Auf was bist du dann aus?“ fragte er in leisem Flüstern und strich sanft mit einem Finger über ihren Handrücken.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Auch wenn sie sich nicht sicher war, wie ihr ausgesprochenes Mitgefühl bei ihm ankommen würde, hatte sie sich das nicht nehmen lassen. Sie hatte schon damit gerechnet, dass er abwinken würde, doch stattdessen schenkte er ihr Lächeln, das sie ihm im Gegenzug wiederschenkte.
Doch anscheinend schwankte seine Stimmung von jetzt auf gleich, als sie vorschlug, dass sie alle die Augen offen halte könnten. Sie zuckte kurz zusammen, als er seine Stimme erhob und sah ihn an. Er machte sich Sorgen, gut. Er wollte nicht, dass ihnen etwas geschah, auch gut. Aber glaubte er wirklich, dass er ihr vorschreiben könnte, was sie zu tun und zu lassen hatte? Immerhin war Chloe fast auf all diesen Partys, also war es auch eine Gefahr für sie. Und sie würde ihre Freundin wohl kaum einfach in diese Gefahr rennen lassen. Dass sie da schon längst drin steckte, konnte sie ja nicht ahnen.

Nur zu gern hätte sie ihm eine passende Antwort auf seine Reaktion gegeben, doch schon gleich darauf wurden seine Züge wieder weicher und er lächelte sie an, sodass sie beinahe hätte vergessen können, wo sie war.
Daher nickte sie nur, als er meinte, dass er Vince später aufsuchen würde, um ihn auf die Sache anzusetzen. Vielleicht würde sie später mit Chloe nochmal darüber sprechen. Denn auch, wenn es sie schmeichelte, dass Josef sich solche Sorgen um sie machte, konnte er ihr nicht verbieten, zu helfen. Wenn wirklich schon ein Freshie daran gestorben war, war es auch so gefährlich und alle Freshies waren in Gefahr. Also auch Chloe.

Und wie aufs Stichwort schlug er vor, dass sie gegenseitig auf sich aufpassen sollten. Doch irgendetwas in seinem Blick, stimmte sie misstrauisch. Er hatte gesagt, dass es vielleicht ganz gut wäre, wenn sie auf Chloe achten würde. Hatte sie bereits etwas damit zu tun? Oder hatte er den Verdacht? Sie kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er ihr das niemals geradeheraus sagen würde, also fragte sie nicht weiter nach. Vielleicht bildete sie sich das in ihrer Sorge ja auch nur ein. Aber auch wenn das so war, konnte es nicht schlecht sein, nochmal mit ihrer Freundin darüber zu sprechen.
„ Ja, vielleicht hast du Recht. “, sagte sie daher und nickte.

So sehr ihre Gedanken jetzt um diese Droge, ihre Freundin und den toten Freshie kreisten, als sie Josef´ s Blick sah, war es wieder vergessen. Ihre Hand, die in seiner lag. Seine Augen, die sie ansahen. Und seine Gegenwart, die nur zu allgegenwärtig war, um sie leugnen zu können. Sie hatte keine Ahnung, worauf das hinauslief, aber vielleicht sollte sie die Momente, die sie mit ihm teilen konnte, einfach genießen?
Gerade hatte sie sich noch dafür verfluchen wollen, dass sie ihr Angebot nun doch geäußert hatte. Allerdings war ihr wichtig gewesen, dass er wusste, dass es nicht nur um den Rausch ging. Anscheinend schien Josef ihr zu glauben oder er war inzwischen so durstig, dass es ihm egal war. Denn er nahm ihre Hand und fuhr mit seinen Händen zärtlich über die älteren Naben. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, wie ein Wesen, das immer als so hässlich und brutal hingestellt wurde, so sanft und zärtlich sein konnte. Beim ersten Mal hatte sie nicht gewusst, was geschehen würde und auch wenn sie es nur ungern zugegeben hatte, hatte sie sich doch einige Gedanken gemacht. Doch jetzt wusste sie, was auf sie zukam und zuckte nicht zusammen, spürte keinerlei Schmerzen. Im Gegenteil.

Als er dann mit seinen Lippen sanft über ihre Haut strich, wusste sie, was als nächstes kommen würde. Sie schloss ihre Augen und es dauerte nicht lange, bis sie den Biss spürte. Sie konnte das Blut in ihren Ohren rauschen hören und legte den Kopf in den Nacken. Wieso es so berauschend war, wenn jemand dein Blut trank? Sie wusste es nicht und sie konnte das Gefühl, das sie dabei durchströmte auch nur schwer beschreiben. Auch vor ihrem inneren Auge flackerten die Bilder der letzten beiden Male auf. Dieses Mal schien das Gefühl noch intensiver zu sein, aber vielleicht kam es ihr ja auch nur so vor. Sie versuchte, sich jeglicher Gedanken frei zu machen und einfach dem Rausch und seiner Nähe hinzugeben …

Erst als sie merkte, dass Josef ihr den letzten Tropfen Blut vom Handgelenk küsste, öffnete sie ihre Augen wieder. Bildete sie sich das ein oder spürte sie seine Berührungen jetzt noch intensiver? Seine Hand lag noch immer auf ihrem Bein und ihre Haut darunter drohte zu verbrennen. Was hatte dieser Vampir bloß an sich, das sie immer wieder zu ihm zog?
Wie aufs Stichwort kam dann seine Frage. Ja, auf was genau war sie aus? Sie wollte einfach nur in seiner Nähe sein. In den letzten Wochen, in denen sie sich nicht gesehen hatten, hatte sie immer wieder gehofft, ihm vielleicht zufällig über den Weg zu laufen. Wenn sie ihn sah, beschleunigte sich automatisch ihr Puls und sie hatte das Gefühl, egal, was sie sagte, war dummes Zeug. Also genau die Gefühle, die man hatte, wenn man frisch verliebt war.
Aber sie konnte sich doch nicht in ihn verliebt haben, oder etwa doch? Seine Nähe brachte sie fast um ihren Verstand und auch wenn sie sich immer versuchte einzureden, dass sie für ihn wahrscheinlich nur ein weiterer Freshie war, konnte sie nicht verhindern, dass sie doch zu hoffen begann, dass er ihr gegenüber vielleicht doch mehr als das normale Verantwortungsbewusstsein empfand.

Sie sah ihn wieder an und sofort breitete sich dieses bekannte Gefühl in ihr aus. Sie waren sich so nah, sodass sie vermutlich seinen Atem auf ihrer Haut spüren würde, wenn er nicht schon tot wäre.
„ Ich weiß nicht, was das ist, Josef. Aber ich kann dir versichern, dass ich nicht nur auf den Rausch aus bin oder dein Geld oder sonstige Dinge, die anderes, das man mir unterstellen würde. “, sagte sie leise und sah ihn weiterhin an.
Es wäre ein leichtes gewesen, die letzten Zentimeter, die sie noch trennten, zu überbrücken, doch etwas hinderte sie daran. Nicht, dass sie es nicht gewollt hätte. Doch sie waren schon einmal in dieser Situation gewesen und damals hatte Josef nicht abgewendet. Wenn er es jetzt wieder tun würde, nachdem sie die Initiative ergriff, würde sie sich nur noch bescheuerter vorkommen. Also sah sie ihn einfach nur weiterhin an und versuchte, ihren Puls unter Kontrolle zu kriegen. Sie hoffte, dass Josef inzwischen wusste, dass es weder mit dem Rausch, noch mit Angst zu tun hatte …
 
AW: Moonlight

Josef

Josef wusste sehr wohl, dass Chloe ein taffes Mädchen war. Sie kannte sich in dieser Szene gut aus und wusste, wie gefährlich es war sich mit einigen der Leute hier abzugeben. Josef vertraute mittlerweile auf das gute Urteilsvermögen seines Freshies und so sehr er es hasste, dass sie Black Crystal nahm, wusste er, dass sie sich nie bereitwillig in Gefahr begeben würden. Sandrine kannte er einfach noch nicht gut genug, um diese Einschätzung vorzunehmen. Natürlich war ihm klar, dass sie sich nicht völlig unüberlegt in irgendetwas hinein stürzen würde, immerhin war sie eine clevere Frau, doch hatte sie wirklich einen Plan davon, auf was sie sich hier einließ?
Solange Sandrine bei ihm war, oder mit Vince verkehrte, sah Josef keinerlei Probleme. Doch wie schnell gelangte man an die falschen Vampire. Er wollte erst gar nicht daran denken, was alles hätte passieren können an dem Morgen in der Tiefgarage. Irgendwie war er beruhigter wenn Sandrine mit Chloe unterwegs war. Dass die junge Frau sich alleine entschieden hatte auf diese Party zu gehen, missfiel ihm einerseits, andererseits würde er sonst nicht hier mit ihr sitzen. Er musste sich wohl damit abfinden, dass Sandrine Gefallen an seiner Welt gefunden hatte.

Er fühlte nicht immer so intensiv, wenn er von einem Menschen trank. Immerhin war dies etwas, dass zum Alltag eines Vampirs dazugehörte, wie für einen Menschen das Essen. Dass seine Freshies alle wirklich gutaussehend waren, war dabei meistens nur ein netter Nebeneffekt.
Bei Sandrine war alles anders. Er spürte förmlich jede Zelle ihres Körper, ihre An- und Entspannung, ihre Atem, ihren Herzschlag, als wäre es sein eigener. Es war absolut keine Routine von ihrem Blut zu trinken und Josef wusste nicht woran das lag. Eigentlich konnte er sich darüber auch keine Gedanken machen. Er selbst war völlig im Rausch, als wäre die junge Frau eine Droge für ihn. Er hätte dieses Gefühl gerne noch länger ausgekostet, doch wusste er, dass nun Schluss war, als Sandrines Herzschlag nachließ. So genoss er die letzten Tropfen, auf seiner Lippe, bevor er sich etwas von ihr löste und seine Aufmerksamkeit wieder ihrem schönen Gesicht witmete.

Eigentlich hoffte er in ihren Augen eine Möglichkeit zu finden, aus seiner Trance wieder in die Realität zu finden, doch gelang ihm dies erst Recht nicht, als sie seinen Blick erwiderte und ihm so nah war, dass er immer noch glauben könnte, sie wären eins. Wie lange sie so da saßen, konnte er nicht sagen, aber das war ihm auch völlig egal. Es war nichts mehr wirklich wichtig und selbst die Gedanken daran, wieso Sandrine diese Wirkung auf ihn hatte, waren nun wenn überhaupt nur noch ein Flüstern in seinem Hinterkopf. Ihre Stimme holte ihn wenigstens wieder ein wenig aus dem Bann ihrer Augen und ein Schmunzeln bildete sich um seine Lippen. Sie war wohl wirklich darauf, bedacht, dass er sie nicht als eine seiner anderen Freshies ansah und dies freute ihn auf eine gewisse Art und Weise. Er wollte ihr gerne sagen, dass sie keine Angst haben brauchte, dass er sie nie als eine dieser angesehen hatte und dass er auch nicht nur mit ihr zusammen war, weil er ihr Blut wollte. Doch all diese Worte beschrieben nicht das, was er ihr mitteilen wollte. Wusste er überhaupt selbst was das war?

Sie war nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt und alles was Josef hörte war ihr steigender Herzschlag. Dieses Mal veranlasste dieser ihn aber nicht, sich von ihr zurück zu ziehen. Er war immer noch nicht ganz wieder bei sich und genoss es den Rausch, des eben Erlebten gemeinsam mit ihr ausklingen zu lassen. Fast automatisch, hob er die Hand und strich mit einem Finger sanft über ihre Wange. Es geschah wie in Zeitlupen, dass sich nun seine Hand auf ihre Wange legte und er wenig später seine Lippen auf ihren wiederfand. Er dachte nicht mehr nach, sondern legte auch die zweite Hand an ihre andere Wange, zog sie etwas näher zu sich und intensivierte seinen vorerst noch zögernden Kuss. Dieses Gefühl war noch unbeschreiblicher als das ihr Blut zu trinken.
Als er allerdings merkte was er gerade machte, löste er sich von Sandrine und schaute ihr tief in die Augen. Er wusste doch gar nicht, ob sie das überhaupt wollte und auch wenn er kaum darüber nachdachte, was er eigentlich wollte, sollte sie wenigstens eine Wahlmöglichkeit haben. Ihr Gesicht weiterhin in seinen Händen wartete er auf irgendeine Reaktion.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Sie war dankbar, dass auch er dieses Thema nun auf sich beruhen ließ. Wahrscheinlich würde er keine Gelegenheit auslassen, um sie immer wieder daran zu erinnern, aber für den Moment wollte sie es einfach gut sein lassen. Sie wusste es zu schätzen, dass er sich sorgte und vielleicht hatte er ja sogar Recht. Vielleicht war sie ja naiv zu glauben, sie würde mit der Situation schon fertig werden. Aber wenn sie daran dachte, was sie bisher alles erlebt und durchgestanden hatte, wusste sie, dass sie fähiger war, als einige glaubten. Doch das konnte Josef nicht wissen, denn immerhin kannten sie sich erst wenige Wochen. Er hatte keine Ahnung von dem, was damals in Frankreich passiert war und wenn es nach ihr ging, musste er das auch nicht erfahren. Es gab sicherlich auch vieles, das sie nicht über ihn wusste und nie erfahren würde.

Auch die Stimmen in ihrem Kopf versuchte sie zu ignorieren. Wer wollte jetzt schon daran denken, was das alles für Folgen haben könnte. Wenn sie sich auf diesen Vampir einließ oder sich gar in ihn verliebte? Wobei sie im Grunde wusste, dass das wahrscheinlich schon passiert war. Aber sie musste vorsichtig sein. Nicht, weil er ein Vampir war, nicht nur. Sondern auch, weil sie Gefahr lief, verletzt zu werden, wenn sie ihr Herz öffnen würde. Wie sehr wünschte sie sich, die Einzige zu sein. Doch das war sie nicht und selbst wenn es irgendwann mal soweit kommen würde, würde sie es niemals sein. Dafür war Josef einfach nicht der Typ und sie konnte auch kaum von einem Vampir verlangen, nur noch das Blut eines einzigen Menschen zu trinken. Ganz abgesehen davon, dass der Mensch das vermutlich rein körperlich auch nicht lang mitmachen würde.

Sie fragte sich unwillkürlich, wie es wohl sein musste, ein Vampir zu sein. Würde sie sich anders fühlen? Wahrscheinlich. Irgendwie beneidete sie ihn, aber vielleicht lag es auch nur daran, dass sie, wenn sie so war wie er, glaubte eine größere Chance bei ihm zu haben.
Sein Lächeln zeigte ihr, dass er ihr vermutlich glaubte. Sie wollte nicht nur den Rausch spüren, wenn er von ihr trank. Zumindest war es nicht dieser Rausch. Vielmehr glaubte sie inzwischen, dass es wirklich nur etwas mit ihm zu tun hatte. Dafür sprach zuletzt auch die Tatsache, dass die beiden sich so gut wie kaum kannten und dennoch so gut verstanden, auch über das Blut trinken hinaus.

Gerade, als sie noch weiter in ihren Gedanken zu vertiefen drohte holten seine Augen sie zurück in die Realität. Sie waren sich so nah, dass es sie es kaum aushalten konnte.
Sie schloss die Augen und neigte ihren Kopf etwas zur Seite, als er mit seiner Hand sanft über ihre Wange strich. Wie konnte sich eine so kleine Berührung so intensiv anfühlen? Sie sah ihn wieder an und beobachtete, wie er langsam näher kam und sich seine Lippen auf ihre legten.
Sie war überrascht, wie weich und sanft sich seine Lippen anfühlten. Wieder einmal merkte sie, dass man sich in seinen Träumen manchmal etwas nicht annähernd so vorstellen konnte, wie es in der Realität dann war. Anfangs noch zögerlich, intensivierte Josef seinen Kuss und Sandrine ließ sich darauf ein. Sie vergaß, dass sie mitten in Vince´ Club saßen und dieser oder Chloe jeden Moment zu ihnen stoßen konnte. Ebenso, dass alle anderen, die hier waren, sie beobachten konnten …

Erst als Josef sich langsam von ihr löste, wurde sie in die Realität zurück geholt. Und als er sie ansah, konnte sie nur lächeln. In seinem Gesicht konnte sie allerdings keine spezifische Reaktion ausmachen. Wartete er auf eine Reaktion von ihr? Glaubte er, dass sie etwas dagegen gehabt hatte? Im Gegenteil. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte dieser Kuss ruhig noch etwas länger dauern können. Konnten sie sich noch näher sein, als zuvor? Sie hatte das Gefühl. Daher entschloss sie sich, nun die Initiative zu ergreifen. Sie legte ihre Hand auf seine, die noch immer auf ihrer Wange lag, und bevor sie noch länger darüber nachdachte, lagen ihre Lippen wieder auf seinen. Ohne darüber nachzudenken, dass es die ganze Sache vermutlich schwieriger machen könne und die Folge hatte, dass Josef sich vor ihr zurückzog.



Ben

Vielleicht sollte er doch wieder gehen? Er hatte schließlich keine Ahnung, wann Coraline wiederkommen würde und er war ja wirklich privat hier. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sie etwas mit der ganzen Sache zu tun hatte. Das konnte doch auch einfach nur ein dummes Missverständnis sein … Allerdings sagte ihm seine Berufserfahrung da etwas anderes. Jedem anderen, der in dieser Situation einen Freund schützen wollte, hätte er für verrückt erklärt. Immerhin kannte er sie so gut wie gar nicht und irgendetwas musste sie ja schon damit zu tun haben, denn sonst wäre ihr Name kaum in den Akten aufgetaucht. Und Fakt war nun mal, dass dieses Labor unter ihrem Namen angemeldet gewesen war. Ob sie nun davon wusste, was dort geschehen war oder nicht.

Als Cynthia dann jedoch weiter sprach, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Sie war also ein Waisenkind? Ben schüttelte leicht den Kopf. Selbst wenn er als Privatmann hier war, kamen doch ab und an gewisse Eigenschaften zum Vorschein, die man als Polizist brauchte. Cynthia schien einen netten Eindruck zu machen und ihr schien viel an Coraline zu liegen. Allein deshalb musste er sie schon irgendwie mögen. Sie schien sie beschützen zu wollen, was wohl auch der Grund war, wieso sie ihn mit so vielen Fragen löcherte. Doch er konnte ihr nichts sagen. Er musste erst mit Coraline sprechen. Wobei er gar nicht daran denken wollte, was geschah, wenn er herausbekam, dass sie wirklich etwas damit zu tun hatte. So oder so müsste er vermutlich nochmal dienstlich herkommen und sie mit auf´ s Revier nehmen. Doch erst wollte er versuchen, so mit ihr zu sprechen.

Ihm war nicht entgangen, wie ihr Blick sich verändert hatte. Er allerdings versuchte sie dennoch anzulächeln. Er wollte niemandem schaden, nur reden. Immerhin müsste das doch auch in ihrem Interesse sein.
„ Hören Sie Cynthia, ich habe nicht vor, Coraline zu schaden. Ich will lediglich mit ihr sprechen. “, sagte er deshalb und sah sie an. Auch wenn er verstand, wie die Freundin reagierte, konnte und würde er nicht mit ihr darüber sprechen, „ Vielleicht sollte ich doch lieber gehen und es morgen nochmal versuchen. “


(Sorry, dass Ben so lange gedauert hat. Bin jetzt zwar auch nicht damit zufrieden, aber okay. Wenigstens ist er jetzt da ^^
 
AW: Moonlight

Cynthia

Cynthia sah wie sich seine Haltung verändert und merkte nun selbst, dass sie ein wenig die Contenance verloren hatte. Sofort zwang sie sich sich zu beruhigen. Leider hatte sie ihren Süßen schon verschreckt. Er hatte vor zu gehen. Ein kleiner egoistischer Teil in ihr, wollte das er blieb und zwar sehr sehr lange blieb. Gott, was war den mit ihr los? Sie führte sich ja auf wie eine rollige Katze.

"Es tut mir Leid" erklärte sie. "Es ist eine schlechte Angewohnheit von mir immer gleich auszufragen und mich sofort bedroht zu fühlen, wenn jemand Fragen stellt."

Sie strich mit ihrem Fuß verschämt über den Teppich. Es war wahrscheinlich wirklich besser wenn er ging. Dann könnte sie endlich Blut trinken und musste sich nicht zusammenreißen um ihn nicht an die Gurgel und danach an andere Dinge zu gehen. Sein Herz pochte so verführerisch. Nur mit Mühe unterdrückte sie den Drang von ihm zu trinken. Er war Polizist und er wollte irgendetwas von Coraline wissen.

"Ich verstehe natürlich, dass sie nur mit Coraline über ihre Angelegenheiten reden werden. Wenn sie wirklich gehen wollen, verstehe ich das vollkommen und danke nur für ihre Gesellschaft. Aber ich bin auch recht gut im Small Talk" meinte sie mit einem Lächeln. Sie wusste nicht woher dieser Sinneswandel in nicht loszuwerden nun auf einmal doch kam.

"Lebst du schon immer in dieser Stadt?" startete sie den Versuch ein normales Gespräch zu führen.
 
AW: Moonlight

Mick

Nocheinmal überflog Mick den Inhalt der Handtasche, während Sam erleichtert ihre Geldtasche an sich nahm und Mick als ihren Retter betitelte. Er lächelte leicht und prägte sich den Inhalt der Tasche noch einmal ein, ehe er zu ihr sah. Es war schließlich immer gut zu wissen, was genau in der Handtasche einer Frau war. Für viele immer wieder ein unerklärliches Mysterium, für ihn ein praktisches Mittel um mehr über die ihm gegenüber sitzende Person zu erfahren. Es gab die unterschiedlichsten Handtaschen und noch unterschiedlichere Inhalte und jede einzelne ließ auf die Persönlichkeit der Frau zurück führen die sie trug. Bei Sam schien es so, als wär sie im Grunde ein sehr ordnuntsliebendes Mädchen, dennoch schlägt scheinbar hin und wieder das Chaos bei ihr durch, wenn er sich so die Armbanduhr ansah, die sie bestimmt schon seit einigen Tagen in der Handtasche verstaut hatte, mit dem festen Vorsatz sie zum Juwelier zu bringen.

"Ein Drink in der Lobby klingt sehr gut." meinte Mick lächelnd und sah zu den zwei Kartons. Er war froh, dass Sam ihn zur Lobby einlud, anstatt hier zu bleiben und vorzugeben, keinen Heißhunger auf Pizza zu haben. Aber dann schob sie ihm die zwei Pizzaschachteln entgegen, die heiß und nach viel Käse dufteten, was für Mick in dem Moment mehr Qualen bereitete, als wenn er seit Tagen kein Blut mehr zu sich genommen hatte. Zumindest seelisch. So sah er, während Sam sich an den Kellner gewandt hatte, enttäsucht auf die Pizza in seinen Händen und gab sie dann wieder mit einem undurchschaubarem Lächeln an Sam zurück. Natürlich wäre es Gentleman-like, die Pizzen jetzt zu tragen, aber er verzichtete diesmal auf diese höflichen Umgangsformen und öffnete stattdessen freundlich die Tür des Restaurants um Sam rauszulassen.

"Wie könnte ich mich von Ihnen verpflichtet fühlen?" meinte er grinsend, hatte aber im Hintergedanken, dass er tatsächlich verpflichtet war, mit ihr etwas trinken zu gehen. Zwar nicht von Sam, dafür aber von ihrem Vater und er hatte noch keine Ahnung, wie er Sam das beibringen sollte. Ihr Vater hatte ihn gebeten, diskret dabei vorzugehen und Sam nichts merken zu lassen. Aber er selbst mochte es nicht, seine Klienten anzulügen. Er war kein Babysitter und er wollte, dass seine Schutzperson darüber bescheid weiß, wenn er sie beschützen soll. Das würde ihm weniger Ärger einbringen - so glaubte er zumindest.

Als sie beide draußen standen schlug Mick der jungen Frau vor, mit dem Auto zurück zu fahren. Die Sonne war mittlerweile etwas gewandert und legte den Weg, den sie zurücklegen mußten um ins Hotel zurück zu kommen, in der Sonne. Auch wenn es komisch aussah, aber Sam schien sich nicht weiter darüber zu äussern und als sie vor dem Hotel ankamen, öffnete er die Tür um ihr aus dem Wagen zu helfen und ging mit ihr in Richtung des Pagen, der bereits gierig zur Pizza starrte und vorfreudig grinste.
 
AW: Moonlight

Sam

Sie war wirklich froh ihre Geldtasche wieder an Ort und Stelle zu wissen, denn das ungute Gefühl etwas wichtiges verloren zu haben gefiel ihr nicht wirklich und noch mehr machte ihr es zu schaffen weil sie sonst eigentlich nie was verlor. Sie war viel mehr der Typ der dreissig Mal ein einem Abend kontrollierte ob sie noch alles bei sich hatte, ein ungewöhnlicher Tick aber er vermittelte ihr ein Gefühl von Sicherheit.
Jedoch konzentrierte sie sich jetzt viel lieber auf den Mann an ihrer Seite, sie war irgendwie doch ganz froh das sie den Abend heute nicht alleine verbringen musste denn ab und an war sie ziemlich einsam auch wenn sie es nicht zugeben würde oder wenn es nicht den Anschein machte. Doch Sam hatte hier noch keine wahre Freundin gefunden mit der sie über alles reden konnte und alles andere waren nur oberflächliche Freundschaften die viel mehr mit Geld oder dem Job zu tun hatten.

„Wie charmant“ meinte sie als er ihr die Tür auf hielt und lächelte ihm fröhlich zu, sie war heute wirklich guter Stimmung und hoffte das dies auch so bleiben würde. Als sie auf die Straße trat blendete sie sofort das Licht des Abendrotes und die junge Frau schloss genießend die Augen auch wenn sie im ersten Moment geblendet war von dem grellen Sonnenschein. „Sie haben ja keine Ahnung was passiert wenn ich meinen Befehlston auspacke, dann können Sie nicht mehr anders. Glauben sie mir.“ Zuerst sah sie ich mit ernster Miene an ehe sie ihm dann doch ein Lächeln schenkte. Sie war schon immer Unbefangen im Umgang mit Männern gewesen, zumindest soweit es ums kennen lernen ging wenn es ernst wurde gab es immer zu viele Hürden zu überwinden als das je eine Beziehung daraus hätte werden könnne. Das größte Hindernis war sicher ihre Familie, doch was sollte es schon sie lernte nur jemand weiteres kennen und das wars, nicht mehr als ein Drink als Finderlohn.

Etwas wunderlich war es schon das Mick die kurze Strecke mit dem Auto fahren wollte, doch Sam hütete sich davor etwas zu sagen denn mittlerweile gewöhnte sie sich langsam an die Sitten der Amerikaner die alle Strecken mit dem Auto zurück legten und so stieg sie ein um dann nur wenige Minuten später wieder aus dem Auto zu klettern. Wohl gemerkt mit der Hilfe von Mick und sie fragte sich langsam ob er wirklich so ein Gentleman war oder ob er etwas anders im Sinn hatte, denn so zuvor kommend war selten jemand. Doch länger wollte sie momentan nicht darüber nachdenken und so ging sie zu Joe um ihm die Schachtel hin zu halten „Lass es dir schmecken“ meinte sie und zwinkerte ihm kurz zu ehe sie sich zu Mick umwandte. Während sie schon quer durch die Lobby gingen sah sie ihn von der Seite her an „Sind sie eher der Whiskey Typ oder… Lassen Sie mich raten“ kurz sah sie ihn musternd an „nein ich denke Whiskey. Wein passt nicht wirklich zu ihnen.“
Schließlich wandte sie sich um, worauf sie einen Tisch in der abgedunkelten Bar im Eck sah. „Ist es dort drüben in Ordnung für Sie?“
 
AW: Moonlight

Josef

Da saß er nun. Josef, der sonst immer so genau wusste, was er als nächstes tat, der nicht zuließ, dass es eine Stelle in seinem Leben gab, wo man ihn verwunden konnte, der einflussreichste und mächtigste Vampir von LA. Gegenüber von diesem wunderschönen und zerbrechlichen Wesen und konnte keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen. Es war aber nicht wirklich etwas was ihn störte, zumal er schon ganz vergessen hatte, wo er war und was er hier überhaupt wollte. Sandrine schaffte es ihn in eine andere Welt zu entführen. Eine Welt in der es nur sie beide gab, in der er nicht darüber nachdenken musste, was richtig und was falsch war, geschweige denn welche Regeln es zu befolgen darf. In dem er sich einfach seinem Verlangen hingeben konnte.

Sanft strich er über ihre weiche Haut und er spürte ihre Nähe in jeder einzelnen Körperzelle. Ihr Geruch war so verführerisch, dass er sich stark zusammenreißen musste nicht ein weiteres Mal von ihrem Blut zu trinken. Sie würde sich nicht wehren, da war er sich bewusst, doch würde ihr Körper es kaum verkrafte, hatte er doch schon beim ersten Mal fast zu viel ihres Blutes getrunken.
Doch der Kuss stillte und weckte gleichzeitig ein ganz anderes Verlangen in Josef und er zog die junge Frau ein wenig näher an sich heran, um sie noch besser spüren zu können.
Es würde wohl kaum jemanden stören Josef so mit einer jungen Frau zu sehen. Es war nicht das erste Mal das Josef sich in einer abgelegenen Ecke von einem seiner Freshies das holte, was er wollte. Er war nicht nur Vampir sondern auch ein Mann und es gab genug junge Mädchen, die ihm gerne das gaben, was er verlangte.

So konnte sich selbst Josef einen Moment einreden, dass dieser Abend eigentlich ganz normal verlief. Wollte er eigentlich auf die Jagd nach den Black Crystal Dealern, hatte er doch nun eine ganz andere Beschäftigung gefunden, die ihm sicherlich genauso viel Freunde machte, wie das töten des Jenigen, der eines seiner Freshies auf dem Gewissen hat.
Doch in dem Moment als er sich von Sandrine löste und in ihren wunderschönen Augen versank, bemerkte er den kleinen Unterschied. Sandrine war dabei sich in ihn zu verlieben, dazu brauchte man keine großen Fähigkeiten, um dies zu bemerken. Auch dies geschah vielen anderen Freshies, mit denen er Zeit verbrachte und Josef war es gewohnt diese Mädchen mit gebrochenem Herzen vor die Wahl zu stellen, ihn nicht mehr wieder zu sehen, oder mit der Sache klar zu kommen. Doch genau hier war das Problem. Der Gedanke daran Sandrine das Herz zu brechen, kam ihm schrecklich falsch vor. Er würde es sich nie verzeihen, würde er die junge Frau verletzen und doch war er gerade dabei genau dies zu tun.

Doch noch bevor er seine Hände von ihrem Gesicht lösen konnte, lagen ihre süßen Lippen wieder auf seinen und so sehr er sich beherrschen wollte, versank er ein weiteres Mal in einem Kuss. Seine Hände glitten von ihrem Gesicht, ihren Hals entlang über ihren Körper und Josefs Verlangen wuchs mit jeder Berührung.
Doch als er seine Fingerspitzen zärtlich über ihr Dekolte streichen ließ, gelang es ihm wieder Herr über sein Verhalten zu werden und entfernte sanft aber bestimmt, zu erst seine Hände und dann seine Lippen von Sandrine. Ernst schaute er ihr in die Augen während er auf dem Sofa etwas weiter nach hinten rückte, um ihr nicht all zu nah zu sein. Ihm fehlten die Worte. Was konnte er nur sagen, was dem hier nur irgendwie gerecht werden würde? Immer noch nach Worten suchend wurde er sich über eine Sache bewusst. Er durfte es nie wieder zulassen sich so von seinem Begehren leiten zu lassen. Dies hier durfte kein Weiteres Mal geschehen.

„Danke, für das Blut.“ sagte er leise und höflich, während er ein charmantes Lächeln auf seine Lippen zwang. „Es ist mir immer wieder eine Ehre.“ Er wusste, dass Sandrine diese Worte nicht hören wollte, doch hatte er keine anderen für sie, die ihr nicht noch mehr weh tun würden. So blieb er ruhig sitzen und schaute ihr mit einem charmanten Lächeln in die Augen.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Was hatte er denn an sich, dass sie alles um sich herum vergessen ließ? Vielleicht lag es wirklich an dem Rausch, während er ihr Blut trank. Doch wenn sie geglaubt hatte, dass das ein Rausch war, wusste sie nicht, wie sie das Gefühl während ihres Kusses beschreiben sollte.
Ihr war durchaus bewusst, dass sie das alles hier mit einem Vampir tat und ein kleiner Teil in ihr warnte sie vor der Gefahr. Immerhin hatte sie Vampire erlebt und wusste, wozu sie in der Lage waren, doch Josef war anders. Oder nicht? Zumindest versuchte sie sich das einzureden und die kleine Stimme in ihrem Hinterkopf zu ignorieren. Das alles war viel zu schön, um es dadurch kaputt machen zu lassen.
Sie spürte seine Berührungen überall und wünschte sich, dass dieser Moment nie enden würde. Doch als hätte er ihre Gedanken gelesen, löste und entfernte er sich von ihr.

„Danke, für das Blut.“ hörte sie ihn sagen und noch ehe sie richtig reagieren konnte, hatte er sich weiter von ihr entfernt. Wie in Trance beobachtete sie, wie er sich mit seinem immer freundlichen Lächeln zurücksetzte. Hatte er sich gerade wirklich für ihr Blut bedankt und zurückgesetzt? Er hätte ihr auch eine Ohrfeige verpassen können, das hätte den gleichen Effekt gehabt. Verletzt und in ihrem Stolz gekränkt, konnte sie erst gar nicht reagieren.
Doch als sie wieder zu Verstand kam, traf sie einen Entschluss. Sie musste versuchen, ihre Fassung wieder zu gewinnen. Denn wenn er es so wollte, wollte sie ihm nicht die Genugtuung geben, sie so zu sehen.

Sie räusperte sich kurz und nickte, „ Ich helfe, wo ich kann. “, sagte sie schließlich gepresst und verfluchte sich selbst dafür, dass sie nicht einfach ein ebenso charmantes Lächeln hatte aufsetzen können, wie er. Was spielte er für ein Spiel? Sie hätte sich gar nicht erst darauf einlassen sollen, doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich zu überlegen, was sie hätte anders machen können. Sie musste hier raus und zwar schnell.
Sie warf einen Blick auf die Uhr und wandte sich dann an Josef, „ Also vielen Dank für deine Gesellschaft, aber ich denke, ich werde jetzt gehen. Es gibt morgen früh noch viel für mich zu tun. “, sagte sie, während sie aufstand und ihr Kleid glatt strich. Am liebsten wäre sie sofort raus gerannt, ohne sich auch nur noch ein Mal zu ihm umzublicken oder mit ihm zu sprechen.
Sie straffte ihre Schultern und sah dann noch mal zu Josef, „ Ich denke, wir sehen uns irgendwann. Mach´ s gut, Josef. “, sagte sie und drehte sich um, damit er nicht sah, wie sie langsam aber sicher die Fassung verlor.

Immerhin hielt sie ihre Tränen zurück, bis sie sich draußen vor dem Club wieder fand.
„ Wie konntest du auch nur so bescheuert sein?! “, murmelte sie und schüttelte den Kopf. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief durch. Doch schon darauf fiel ihr ein, dass es hier nur so von Vampiren wimmelte und von denen hatte sie heute eindeutig die Nase voll.
Sie stieg also in eines der parkenden Taxis und ließ sich nach Hause bringen. Es dauerte nicht lange, bis sie auf ihrem Bett saß. Die ganze Zeit hatte sie den Abend Revue passieren lassen und fragte sich immer wieder, ob Josef sie wirklich nur benutzt oder Angst gekriegt hatte. Aber Josef und Angst? Wahrscheinlich hatte sie die Zeichen einfach nur falsch gedeutet und dachte, da wäre mehr. Auf jeden Fall schien er gemerkt zu haben, was in Sandrine vorging, denn auch wenn sie es sich wünschte, eine so gute Schauspielerin war sie dann doch nicht. Sie blickte auf ihren Arm und blickte auf die Stelle, an der Josef sie gebissen hatte. Der Heilungsprozess hatte schon langsam begonnen und schon bald würde sie genau so aussehen, wie die an ihrem anderen Handgelenk.
Sie legte sich in ihrem Bett zurück und hoffte, dass Chloe bald nach Hause kommen würde. Auch wenn sie ihrer Freundin nichts von Josef erzählen würde, so war es doch schon ein Trost, sie da zu wissen und ganz allgemein mit ihr reden zu können.
 
AW: Moonlight

Vince

Natürlich… Diese Partys sind nicht gerade günstig. Da kann ich dir nur zustimmen…

::grinste Vince ebenfalls. Die junge Frau musste wohl höchst selten einen Drink bezahlen. Schliesslich war sie normalerweise mit Josef auf solchen Partys und der sorgte schon dafür, dass seine Freshys alles bekamen, was sie wollten…

Als er mit Chloe zu der Lounge hinüber ging, drehte er sich einmal kurz nach ihr um, um zu sehen, ob sie auch wirklich noch hinter ihm war, bemerkte dabei aber nicht, dass sie gerade etwas Black Christal konsumiert hatte. Er lächelte ihr einfach kurz zu, wandte sich dann aber an den Türsteher, der den Eingang zur Lounge blockierte und nur jene rein liess, die auch auf seiner Liste standen. Als der Vampir Vince allerdings erkannte, trat er ohne ein weiteres Wort zur Seite und liess ihn und seine attraktive Begleiterin die wenigen Stufen die zur Lounge führten hoch gehen.

In der Lounge setzten sie sich in eine der etwas ruhigeren Ecken und führten das Gespräch, dass sie angefangen hatte fort. Chloe erzählte ihm ein wenig etwas von dem Fotoshooting, dass sie heute gemacht hatte. Lange blieben sie allerdings nicht bei diesem Gesprächsthema, da Vince doch lieber noch mehr über Chloe erfahren wollte. Denn auch wenn sie jetzt schon einige Male Zeit miteinander verbracht hatten, so hatten sie im Endeffekt doch nicht allzu viel mit einander gesprochen. Vor allem der Tag nach der „Entführung“ war nicht sehr gesprächig gewesen. Doch hatte Vince diese Umstände durchaus auch gemocht. Und wenn er gekonnt hätte, hätte er es auch liebend gerne wiederholt::


(sorry, mehr hab ich grad nicht zusammen gebracht...)
 
AW: Moonlight

Chloe

::Chloe war bereits desöfteren auf Parties in diesen Lounges gewesen, da viele der Vampire, die Blut von den Freshies tranken, ihre Privatsphäre schätzten. Von daher wusste sie, dass man ohne die richtige Begleitung definitiv nicht am Türsteher vorbei kam und auch nur die wichtigsten Vampire einer Party Zugang zu ihnen hatte.

Aufmerksam beobachtete Chloe Vince, als dieser sich ohne ein einziges Wort Zugang zu einer der Lounges verschaffte und sie ihm dorthin folgte, während sie dem Türsteher kurz zunickte.
In der Lounge suchten sie sich einen Platz und unterhielten sich miteinander, um dabei bald vom Beruflichen ins Private zu kommen.
Er faszinierte Chloe und dabei konnte sie gar nicht einmal wirklich sagen, warum. Sie wusste, dass sie eigentlich eher "Angst" haben sollte. Er war ein Vampir, sogar ein ziemlich einflussreicher und eigentlich sollte sie eher mit Josef hier sitzen, als mit ihm.
Und trotzdem verspürte sie nicht die geringste Lust, das Gespräch zu beenden und die Lounge wieder zu verlassen. Sie wollte sich den ganzen Abend mit ihm unterhalten und ihn dann am Besten auch nicht einfach allein nach Hause gehen lassen...

War er es, der ihre Gedanken so verschwimmen ließ? Aber nicht nur Chloes Gedanken schienen sich mit einem Schlag selbständig zu machen, sondern auch ihr Blick begann leicht zu verschwimmen und wäre sie nicht ohnehin bereits gesessen, hätte sie sich wohl hinsetzen müssen.
Und trotzdem verspürte sie in diesem Moment den Drang, aufzustehen und an die frische Luft zu kommen. Hier war es viel zu steckig und beengend::

Entschuldige mich bitte, Vince. Ich muss mal kurz... raus...

::erklärte sie daher auch langsam und wohl auch schon etwas undeutlich und versuchte, aufzustehen, was ihr allerdings nicht wirklich gelang. Kaum hatte sie sich etwas erhoben, drohte sie zu fallen...::
 
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AW: Moonlight

Vince

::Nur zu gerne hätte Vince Chloe bei der Hand genommen um mit ihr zu sich nach Hause zu fahren. Zwar waren sie hier in der Lounge viel ungestörter, als noch zuvor, doch hätte er am liebsten noch mehr Privatsphäre genossen, als es die Lounge ihnen bot. Je länger er sich mit der jungen Frau unterhielt, umso klarer wurde es ihm, dass er sie nicht nur körperlich anziehend fand. Es machte ihm Spass sich mit ihr zu unterhalten. Er war vollkommen von ihr gefangen…

Aus diesem Grund bemerkte er wohl auch nicht, dass Chloe sich zunehmend unwohler fühlte und sie mühe hatte, ihren Blick auf ihn zu konzentrieren. Er wurde sich dessen einfach nicht gewahr, dass es ihr schwindlig war und ihr Blick sich stark verändert hatte und sie mit ihren Augen immer wieder abschweifte. Und so war er im ersten Augenblick, als sie sich bei ihm entschuldigte, doch ein wenig überrascht. Vor allem, dass sie die Worte so genuschelt hatte, gerade eben hatte sie doch noch mit völlig klarer Stimme gesprochen…

Als sie dann allerdings aufstehen wollte und dies mehr schlecht als recht hinbekam, war er sogleich ebenfalls auf den Beinen, um sie stützen. Dazu kam es allerdings schon gar nicht mehr, denn bevor sie vollends stand, wäre Chloe auch beinahe schon gefallen, hätte Vince sie nicht im letzten Augenblick gefangen. Erschrocken darüber, dass sie einfach so das Bewusstsein verloren hatte, legte er sie auf das Sofa, auf welchem sie gerade noch zusammen gesessen hatten und versuchte sie wieder aufzuwecken::

Komm schon Chloe, wach auf. Komm zu dir…

::bat er die junge Frau mit einem Anflug von Panik in der Stimme, da er sie einfach nicht wach bekam. Als ihm das klar wurde, zog er schnell sein Handy, wählte die Nummer der Ambulanz und bestellte einen Krankenwagen zu dem Club. Nachdem er das erledigt hatte, nahm er Chloe auf seine Arme, um sie aus dem stickigen Raum raus in das Büro zu bringen, damit sie Ruhe hatte und frische Luft bekam::
 
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