AW: Weisheitszähne
Das hat nichts damit zu tun, dass ich dir nicht glaube, oder sonst irgendwas. Ich habe nur inzwischen die Erfahrung gemacht, dass, wenn solche Geschichten von Patienten kommen, da eben irgendwas mit der Information nicht geklappt hat, was leider sehr häufig der Fall ist.
Und der Text bezieht sich allgemein auf Weisheitszähne, ist also hier mit Sicherheit nicht falsch, auch wenn es jetzt auf dich nicht zugetroffen haben mag.
Deine Röntgenbilder zum Beispiel sind schon von Grund auf Nichtig. Ich schrieb von der Wahrnehmbarkeit und nicht von der Röntgenhilfssicht der Ärzte.
Zum Röntgenbild hatte ich eigentlich genau das geschrieben: Wahrnehmbarkeit für den Patienten ist nicht unbedingt Wahrnehmbarkeit für den Zahnarzt. D.h. es kann durchaus sein, dass sie für dich keine wahrnehmbaren Probleme bereiten (ob sie jetzt draußen sind, oder nicht), für den Zahnarzt aber ersichtlich ist, dass es da Probleme gibt.
Wenn du was anderes meinst, dann habe ich dich da falsch verstanden.
Und was die Oberen Weisheitszähne betrifft: Ich schrieb, dass sie als STÜTZE für die anderen Zähne drin bleiben sollten. Sie wuchsen GANZ GERADE NACH UNTEN und hatten sehr wohl Platz.
Und da meinte ich eben, dass
normalerweise die unteren Weisheitszähne Abstützung für die OK-Zähne bieten, nicht umgekehrt. Deinen speziellen Fall kenne ich nicht, von daher weiß ich nicht, ob bei dir dieses normalerweise der Fall ist.
Was das ganz gerade nach unten wachsen angeht, hatte ich ja geschrieben, dass das oft leider das Problem ist, weshalb man die oberen auch rausmacht, selbst wenn sie Platz haben: weil sie sonst über die Jahre immer noch weiter rauswachsen können, da die unteren als Stütze eben nicht mehr da sind.
Das Zahnfleischbändchen der vorderen Schneidezähne saß zu tief unten und beim Essen blutete es ständig. Somit wurde durch eine plastische Kunststoffbehandlung, das Bändchen abgetrennt, nach oben vernäht und die zu weit auseinanderstehenden Schneidezähne mit dem Kunststoffblättchen hinten zusammengeschweißt (oder wie man das nennt). Ich hatte auch deshalb die lange Qual mit Zahnspange. Und dann kamen die Weisheitszähne und halfen mit zur Festigkeit, was auch lange gut ging.
Ok, das ist soweit verständlich.
Aber was ich nicht ganz verstehe, ist, wie die Weisheitszähne oben in dieser Situation zur Festigkeit mithelfen sollten? Sowas hab ich noch nie gehört^^
Die oberen Zähne sollten aus VERSTÄNDLICHEM Grunde bleiben.
Wäre dieser verständliche Grund dann eben die oben erwähnte Festigkeit, oder steh ich jetzt wieder aufm Schlauch?
Du bist HEUTE vom Fach, ok, doch warst du das auch schon vor 14 Jahren in Celle?
Natürlich nicht, damals wusste ich zwar auch schon, was ich studieren will, aber soweit war ich definitiv noch nicht
Aber an sich hat sich die Zahnmedizin seitdem höchstens noch weiterentwickelt. Und das Einzige, was ich auf die Schnelle weiß, was sich an den Indikationen zur Weisheitszahn-Extraktion seitdem geändert hat, ist die Tatsache, dass man eigentlich nicht mehr zieht, weil sie angeblich Druck nach vorne ausüben und andere Zähne verschieben können. Da gibt es inzwischen Studien, die gezeigt haben, dass es nicht so ist.
Das seh ich anders, es kann nicht stimmen, was du schreibst.
So war mein Text auch gar nicht gemeint. Es ist deine persönliche Sicht auf die Dinge, die damals passiert sind. Das Einzige, was ich glaube, dass nicht stimmt, ist die Tatsache, dass jemand aus Rache Zähne zieht. Das mag dein Eindruck sein, aber sowas darf nicht vorkommen, schließlich soll man den Patienten ja helfen. Dass nicht immer alles klappt, und man nicht alles wieder "richten" kann, das ist klar, aber von vorneherein jemandem schaden zu wollen, kann ich mir einfach nicht vorstellen... Aber vll. ist da ja auch mein Glaube an die Menschheit einfach zu positiv^^
Wie gesagt, ich wollte dir nicht absprechen, dass das, was du schreibst, stimmt. Ich wollte dir lediglich die fachliche Seite zeigen, weil - wie gesagt, das aus meiner Sicht Missverständnisse sind - die nicht sein müssen, weil sie Patienten z.T. auch so große Angst vorm Zahnarzt machen, dass er nicht mehr hingehen will und das sollte nicht nötig sein.
Von daher ist das, was ich schreibe nicht böse, oder korrigierend zu verstehen - und es tut mir leid, wenn es rüberkommt, als würde ich dir sowieso nicht glauben - sondern einfach nur als Information.
Und wenn dadurch ein Text entsteht, der etwas länger ist... *hust* Dann beruht das lediglich auf fachlicher Begeisterung
P.S. nochmal:
Und 50% ist nicht gerade eine große fachliche Kompetenz. Das wären 95%
Beziehen sich die 50% jetzt auf das, was ich erwähnt hatte, dass die Zähne in 50% der Fälle elongieren? Wenn ja, dann ist das trotzdem fachliche Kompetenz, auch wenn es 50% sind. Diese 50% ist halt die in Studien ermittelte Häufigkeit für eine Elongation der Zähne, wenn im Gegenkiefer die Abstützung fehlt.