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[Charmed] - Fallen Angel

Was soll ich noch weiter sagen ? Is doch schon so gut wie alles gesagt *fg*.
Hab mich mal wieder riesig über die neue Episode gefreut.
ich lese deine Geschichten immer wieder gerne.
Freu mich schon auf den nächsten Teil
 
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Zuerst natürlich wieder einmal ein großes Dankeschön für eure lieben Feedbacks, die mich jedesmal wieder freuen und motivieren, einen neuen Teil zu schreiben ;) den ich jetzt auch poste.
Ich wünsch euch wie immer viel Spaß beim Lesen und freue mich auf weiteres FB.


Eigentlich hatten Chris und Rianna diesen Abend wieder einmal zu zweit verbringen wollen um sich dabei ein paar Videos anzusehen. Momentan lief auf dem Bildschirm im Wohnzimmer „Fluch der Karibik“, aber die beiden achteten nicht sonderlich auf den Film, da sie sich schon wieder stritten.
„Weißt du, Chris, du hast einfach nie Zeit für mich. Entweder bist du in der Universität, in der Bibliothek oder wenn du ausnahmsweise einmal zu Hause sein solltest, dann lernst du gerade oder bist so müde, dass du einfach ins Bett gehst. Verstehst du denn nicht, dass ich auch einmal wieder etwas von dir haben möchte? Ich helfe Caren bei der Hausarbeit und kümmere mich um Mary, aber das ist auch schon alles. Wegen Mary kann ich mir nicht einmal einen Job suchen oder wenigsten Caren im P3 helfen. Anfangs war das ja noch ganz in Ordnung, weil ich da wenigsten noch dich hatte, aber jetzt hast du überhaupt keine Zeit mehr für mich.“, erklärte Rianna und blickte traurig zu Chris. Sie liebte ihn, da war sie sich sicher, aber was war das für eine Beziehung, wenn sie vielleicht einmal eine ungestörte Stunde mit ihm hatte?
„Aber Rianna, was soll ich denn machen? Wir brauchen nun mal das Geld und außerdem denke ich, dass ich als Arzt noch mehr Menschen helfen kann und es passt gut zu meinem zweiten Job als Wächter des Lichts. Ich weiß, dass uns dadurch weniger Zeit für uns bleibt, aber später haben wir diese Zeit wieder.“, versuchte Chris, möglichst ruhig zu bleiben, obwohl er Riannas Problem eigentlich nicht wirklich verstand. Schließlich hatte sie ja seine Cousinen und Mary um sich herum und er würde ja auch nicht ewig studieren.
„Später, später. Und was ist mit jetzt? Ich möchte jetzt etwas von dir haben und nicht schon als Hausfrau und Mutter hier festsitzen.“, stellte Rianna ihren Standpunkt weiter klar.
Währenddessen hatte Cat sich frustriert auf dem oberen Treppenabsatz niedergelassen. Sie wollte eigentlich in die Küche gehen, um sich etwas zu trinken zu besorgen, als sie den Streit zwischen Chris und Rianna mitbekommen hatte. Ein leiser Seufzer entwich ihr, während sie der Auseinandersetzung lauschte. Ihr war klar, dass sie die persönlichen Probleme der beiden eigentlich überhaupt nichts angingen, aber sie gehörten einfach zusammen, alleine schon wegen Mary und erst recht, weil sie sich liebten. Vor allem aber durfte ihre Beziehung nicht an Chris Studium scheitern. In diesem Moment kam Cat plötzlich eine Idee. Der Film, der nun ziemlich in den Hintergrund gerückt war, hatte ja ein romantisches, glückliches Ende. So sollte die Beziehung der beiden wieder laufen.

Ihr großen Mächte hört mich an,
damit der Streit wird beendet sodann.
Lasst Chris und Rianna sich wieder vertragen,
nicht mehr an ihren Problemen verzagen.
So wie im Film soll es für sie sein,
damit sie nie mehr sind allein.


Ein blauer Funkennebel bildete sich zuerst um Chris und Rianna, die immer noch stritten, aber dann auch um Cat und nur kurze Zeit später lag das Wohnzimmer des Manors verlassen da, während der Videorekorder weiterhin Johnny Depps spektakuläre Flucht vor den englischen Soldaten abspielte.
 
Klasse, genial, super! Und wieder ist genau an der spannendsten Stelle Schluss ;)

Bin ja mal wirklich gespannt wie's weitergeht. So wie sich's anhört, ist der Zauber doch vielleicht ein bissl daneben gegangen?
Hoffe, die neue Fortsetzung kommt relativ bald. Bin nämlich schon total gespannt

Sandy
 
Wieder einmal eine spannende Fortsetzung. Die Idee mit dem Zauberspruch und dem Film ist klasse, hört sich an als ob es ein langer Weg zum Happy End wird, falls es eins geben wird.
Ich hoffe die Fortsetzung kommt bald.

sunny
 
Und wieder einmal kann ich nichts weiter tun, als mich für eure lieben Feedbacks ganz herzlich bedanken... Ich freu mich einfach immer, wenn meine Story ankommt.
Darum bekommt ihr heute auch den neuen Teil zu lesen, bei dem ich euch wie immer viel Spaß wünsche.
Freu mich auf FBs!


„Würdet ihr euch vielleicht beeilen? Die Flut wartet nicht einmal auf eine Schönheit wie euch.“, sagte einer der englischen Soldaten zu einer hübschen, jungen Frau, die gerade aus einer Kutsche, die im Hafen stand, ausstieg.
„Darf ich euch behilflich sein, Caren?“, bot ihr ein junger Mann an, der sich gerade aus einer kleinen Verbeugung aufrichtete und ihr hilfsbereit seine Hand anbot, in die Caren die ihre legte und aus der Kutsche stieg.
„Ich danke euch, Sean, aber ich bin leider nicht im geringsten erpicht auf eine Fahrt mit diesem Schiff. Ihr wisst, dass ich Schiffe verabscheue und selbst wenn wir endlich diesen kleinen Ort hier verlassen können, um standesgemäß zu heiraten und zu leben, verabscheue ich die Unbequemlichkeit dieser Seereise.“, erklärte sie und blickte pikiert zu dem großen Segelschiff.
„Ich weiß überhaupt nicht, was du hast, Caren. Ich finde diese Fahrt wird so ziemlich das Aufregendste, was wir jemals gemacht haben.“, widersprach ihr da eine etwas jüngere, aber ebenfalls hübsche, blonde Frau, die ohne Hilfe hinter ihr aus der Kutsche stieg.
Caren drehte sich um und musterte ihre Schwester nur missbilligend. Sie war schon immer der Meinung gewesen, dass ihr Vater seine Jüngste zu sehr verzogen hatte, was man hier wieder deutlich feststellen konnte. Cathy war eben schon immer ein Wildfang gewesen und die Freude an einer furchtbaren, viel zu langen Seefahrt zeigte dies nur wieder deutlich.
„Caren, lasst ihr doch die Freude. Sie kann wirklich glücklich sein, nicht wie die meisten Damen an Seekrankheit zu leiden.“, versuchte Sean von seiner Verlobten mehr Verständnis für deren jüngere Schwester zu erlangen, wodurch er sich allerdings nur wieder einen weiteren abfälligen Kommentar einfing. „Nun, dies ist natürlich ein weiterer Grund für mich, diese Reise nicht wirklich genießen zu können.“, erklärte sie und stieg mit Hilfe einiger Matrosen vor ihm die Leitplanke auf das Schiff hinauf. Sean seufzte noch einmal leise, bevor er seiner Zukünftigen folgte. Diese Ehe war nicht seine Idee gewesen und begeistert war er von der Wahl seines Vaters auch in keinster Weise. Natürlich war Caren schön, aber was nützte das, wenn sie sich immer wie jede der anderen fein erzogenen Damen der Gesellschaft benahm? Was sollte er mit einer Frau anfangen, die mehr Interesse für Sticken, die Beziehungen zu Hofe und ihre morgige Garderobe zeigte, als für alles andere? Er hätte sich eine Frau gewünscht, die auch einmal mit ihm reiten ging, ohne sich über die Unbequemlichkeit der Pferde und ihren strengen Gestank zu beschweren. Eine Frau, die auch einmal mit ihm über Politik diskutierte, mit ihm Witze machte und mit der man sich auch über etwas anderes unterhalten konnte, als welche Paare wohl in nächster Zeit heiraten würden.

„Verdammt, Chris, das ist eine verfluchte Sackgasse! Ich dachte, du kennst dich in dieser blöden Spießerstadt aus?!“, drehte sich Cat fluchend zu ihrem Begleiter um, der leicht atemlos hinter ihr zum Stehen kam. „Natürlich kenne ich mich aus... aber anscheinend haben sie seit meinem letzten Besuch etwas umgebaut.“, meinte der junge, gutaussehende Mann nur locker und ein leichtes Grinsen zierte sein Gesicht, was Cat sofort zeigte, dass es volle Absicht von ihm war, hier her zu kommen. „Du Vollidiot! Du weißt, wo es weitergeht. Los sag schon, sonst erwischen sie uns noch.“, schrie sie Chris gereizt an. Sie hatte jetzt überhaupt keine Nerven für seine dämlichen Spielchen.
Die Soldaten des Ortes hatten ihren kleinen Handel mit einigen Hehlern des hiesigen Schwarzmarktes auffliegen lassen und deshalb waren sie nun hinter ihnen her. Wenn sie erwischt werden würde, würde wohl kein sonderlich beruhigendes Schicksal auf sie warten: Piraterie war in der Karibik unter Todesstrafe verboten und mit einer hundertprozentigen Sicherheit würde der Galgen auf sie warten. Daher war es eigentlich ziemlich verständlich dass sie mit einer Wand vor ihr, den Soldaten hinter ihr und einem Partner, dem gerade zum falschen Zeitpunkt der Sinn nach Witzen stand, kurz davor war, ihre Nerven zu verlieren.
„Ach komm, Süße, nur keine Panik zum falschen Zeitpunkt. Diese Idioten würden uns selbst dann nicht erwischen, wenn wir direkt vor ihrer Nase mit einem Schwert herumwedeln, glaub mir. Und jetzt pass auf und lerne von einem Meister.“, erklärte Chris mit einem überlegenen Grinsen, trat an die Hauswand, schob dort einige Kisten und Kartons zur Seite und wies triumphierend auf die niedrige Tür, die nun zu erkennen war. „Dein Retter in der Not ist zur Stelle, Süße. Und jetzt Marsch, hier herein.“, rief er an Cat gewandt, packte ihre Hand und zog sie durch die Tür.
Gerade, als er die Kisten wieder vor den Durchgang schieben wollte, kamen plötzlich die Soldaten um die Ecke und sahen das Versteck der beiden. „Du Idiot!“, schrie Cat und schlug Chris demonstrativ auf den Arm. „Nur weil du dich wieder einmal aufspielen musstest, haben wir jetzt riesige Probleme am Hals. Es ist einfach unglaublich. Ständig stecke ich wegen dir in Schwierigkeiten. Manchmal frage ich mich, warum ich dich überhaupt noch mitnehme.“, fauchte sie ihn wütend an und vollführte dann eine schroffe Handbewegung mit ihrer Rechten, die die Soldaten quer durch die Luft gegen die gegenüberliegende Hauswand fliegen ließ.
„Cat, sag mal spinnst du? Du weißt genau, dass es gefährlich ist, deine Kräfte einzusetzen. Es genügt doch, wenn wir wegen Piraterie gehängt werden, ich will nicht auch noch als Abgesandter des Teufels auf dem Scheiterhaufen brennen.“, schrie nun Chris seinerseits Cat an, packte ihr Handgelenk und zog sie hinter sich her in das Haus hinein, das auf der anderen Seite einen zweiten Eingang hatte, durch den sie wieder im Getümmel der Menge untertauchen würden können, bevor die Soldaten wieder zu sich kamen.
„Reg dich bloß wieder ab! Ich habe uns gerettet, falls dir das nicht bewusst ist. Gut, ich hab meine Fähigkeit eingesetzt, aber sie werden nicht glauben, was passiert ist und wenn doch, wird ihnen niemand glauben.“, erklärt Cat nur ruhig, während sie Chris gerade so schnell wie nötig folgte.
„Dein Wort in Gottes Ohr...“, murmelte Chris nur leise, der sich nun wirklich Sorgen machte, erwischt zu werden. Sie waren wirklich schon zu oft nur knapp entkommen und irgendwann würden sie nicht mehr so viel Glück haben. Aber vorerst hatte es gereicht. Vorsichtig trat er mit Cat durch den zweiten Ausgang auf die Haupthandelsstraße, schloss die Tür wieder und war bald darauf mit ihr in der Menge verschwunden. Die Soldaten würden lange suchen können.
 
Wow!! Ich sitzt immer noch mit offnem Mund da!! Ich finds wieder mal irre gut!! Mach weiter so!! Echt spannend!! Ich bin wirklich gespannt wies nun weiter geht!! Klasse Fortsetzung!!
 
Wow, wieder mal klasse. Die Idee mit dem misslungenen Zauberspruch wird immer besser. ich bin schon gespannt was im nächsten Teil passiert.

sunny
 
So, irgendwie hab ich's voll verplant, dass deine Geschichte weiterging ;)

Bin schon richtig gespannt, wie's weitergeht, klingt als würde es noch ziemlich aufregend werden :)

Sandra
 
Und wie immer ein dickes Dankeschön für eure lieben Feedbacks! Es freut mich jedes Mal aufs neue! Und daher gibt es heute auch wieder mal einen neuen Teil für euch ;)
Ich wünsche - wieder mal *g* - viel Spaß beim Lesen. Würde mich über ein Feedback von eurer Seite natürlich wieder sehr freuen.


Ein leises Klopfen an der Tür ließ Commodore Stephens aus seiner Arbeit hochschrecken. „Herein!“, rief er, leicht verärgert über die Störung. Er konnte nur hoffen, dass die Soldaten diesmal erfolgreich gewesen waren. In letzter Zeit hatten die Überfälle der Piraten auf Handelsschiffe genauso wie der daraus resultierende Schwarzmarkthandel mit den gestohlenen Waren zu stark zugenommen, um sich noch weitere Fehlschläge zu erlauben.
Zögerlich trat der Hauptmann der Gruppe ein und verbeugte sich knapp vor seinem Vorgesetzten. „Es tut mir leid, Commodore, aber die beiden Verdächtigen sind uns...“ „Ich weiß, dass es euch leid tut!“, unterbrach ihn allerdings Stephens gereizt, „Genau so, wie es euch bei euren letzten unzähligen Fehlschlägen leid getan hat. Langsam habe ich den Eindruck, dass eure Truppe lediglich aus Versagern besteht, oder weshalb gelingt es euch ein aufs andere Mal nicht, die beiden zu fassen?“, bemerkte der Commodore weiter und seine Stimme wurde immer lauter, je länger er sprach.
„Nun, ich denke, wir haben es hier nicht mit gewöhnlichen Piraten zu tun.“, warf der Hauptmann mit verschwörerischer Stimme ein und trat näher an den Schreibtisch des Commodore. „Meine Männer berichteten, sie seien von einer übernatürlichen Kraft zurückgeschleudert worden, als sie die beiden Verdächtigen in einer Sackgasse stellten.“ Misstrauisch betrachtete der Commodore sein Gegenüber. Glaubte er diesen Schwachsinn etwa auch noch? Eigentlich war es doch völlig klar, dass es so etwas wie übernatürliche Kräfte nicht gab. Aber auf der anderen Seite könnte man vielleicht den Schwarzhandel unterbinden, wenn man dieses Gerücht verbreiten würde, denn wer würde schon mit Piraten handeln, die mit dem Teufel im Bunde standen? Zusätzlich würde er die Suche nach den Verbrechern beschleunigen und wenn er sie erst einmal erwischt hatte, woran er nicht zweifelte, dass es bald soweit sein würde, könnte er die Abgesandten des Teufels auf dem Scheiterhaufen bei lebendigem Leib verbrennen und somit ein Exempel statuieren, das viele wohl von einem Akt der Piraterie abschrecken würde.So gedacht wäre es sogar von Vorteil, wenn er die Bevölkerung an die magischen Fähigkeiten dieser verdammten Piraten glauben lassen würde.
„Da ihr so davon überzeugt seid, dass diese Piraten mit ihren übernatürlichen Kräften Hilfe vom Teufel persönlich erhalten, solltet ihr am besten sofort dafür Sorge tragen, dass weiter Männer eure Suche unterstützen! Ich will, dass ihr dieses Satanspack gefangen nehmt, damit ich eine großartige Hinrichtung inszenieren kann. Das wird dem Volk jeden weiteren Gedanken an Piraterie schon in den Ansätzen austreiben.“, erklärte der Commodore und kritzelte auf einem Papier herum, während der Hauptmann erfreut nickte. Mit mehr Männern würde er diese verdammten Piraten endlich zur Strecke bringen können.
„Hier.“, sagte Stephens, während er dem Hauptmann das Papier reichte, auf dem er bis eben noch geschrieben hatte. „Dies ist eine offizielle Verfügung, durch die ihr die Unterstützung eines weiteren Trupps Männern erhaltet. Aber ich warne euch: sollte ich wieder keine Ergebnisse sehen, werde ich wohl überlegen müssen, ob nicht jemand anderes für euren Posten besser geeignet wäre.“
 
Na das wird ja spannend ;) Hoffentlich landen Chris und Cat nicht auf dem Scheiterhaufen...

Jedenfalls freu ich mich schon wieder auf den nächsten Teil! Du schreibst einfach klasse!
 
Komischerweise hab ich den vorletzten Teil verpasst, aber ich hab grad alles nachgelesen. Die Idee ist genial und wird perfekt von dir umgesetzt. Ich staune immer wieder über dein Einfallsreichtum und über deinen tollen Stil.
 
Es wird immer spannender. Die Folgen des misslungenen Zauberspruch sind echt stark.
Auf solch eine Idee muss man erst mal kommen. Ich bin ja mal gespannt was noch so alles passiert... bei den Piraten.
 
Es wird wirklich immer spannender!!! Ich bin schon gespannt auf einen neuen Teil schreib schnell weiter!! Die Idee ist wirklich zu genial!!
 
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Zuerst einmal natürlich ein großes Dankeschön für eure lieben Feedbacks... und sorry, dass ich länger nicht mehr weitergeschrieben habe, aber Schule, Stress etc.
Dafür jetzt aber ein neuer, etwas längerer Teil. Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim Lesen und hoffe auf euer FB!


Ein leises Klopfen erlöste Sean aus der peinlichen Stille, die zwischen ihm und Caren geherrscht hatte, seit die beiden ihre gemeinsame Kajüte betreten hatte. Froh über die unerwartete Rettung öffnete er rasch die Tür und war sichtlich überrascht, den Hauptmann der Truppen vor sich zu sehen. „Campbell, was führt euch hierher? Ich dachte, ihr solltet den Schwarzhandel der Piraten aufdecken und unterbinden?“, fragte er den Soldat, der ein langjähriger Freund von ihm war.
„Nun, aus diesem Grund bin ich eigentlich hier, aber vielleicht sollten wir dieses Problem an einem anderen Ort erörtern. Die Thematik scheint mir wohl eher wenig geeignet für eure Verlobte.“, erklärte Campbell mit einem Seitenblick auf Caren, die über eine Stickarbeit vertieft auf dem Bett saß und nun zu den beiden Männern aufblickte. „Vorausgesetzt natürlich, dass es euch nicht stört, alleine hier zu bleiben. Ich verspreche euch aber, Sean bald wieder zurückzubringen.“, warf Campbell ein und deutete eine leichte Verbeugung gegenüber der jungen Frau an.
„Oh, ich habe kein Problem damit, hier zu bleiben. Eure Geschichten über Piraten und andere Übeltäter sind wirklich kaum eine angemessene Unterhaltung. Ich werde mich stattdessen wieder meiner Stickerei widmen.“, erklärte Caren und schickte ein kokettes Lächeln zu Sean, dessen Gesicht keine Gefühlsregung erkennen ließ. Stattdessen verbeugte er sich ebenfalls knapp. „Ich bin so bald wie möglich wieder zurück.“, erklärte er, während er innerlich eigentlich genau das Gegenteil dachte und froh war, dem Zusammensein mit seiner zukünftigen Frau für einige Momente entkommen zu können. Er hätte sich eine Frau gewünscht, die jetzt mit ihm und Campbell über Piraten diskutiert hätte, anstatt an irgendeiner dämlichen Zierdecke zu sticken. Leicht genervt umfasste er den Oberarm seines alten Freundes und schob ihn bestimmt aus dem Zimmer hinaus.
„Man könnte fast den Eindruck bekommen, du willst nicht mit deiner Verlobten zusammen sein.“, erklärte Campbell nachdenklich, als Sean die Kajütentür hinter sich und seinem Freund geschlossen hatte. Die Antwort auf seine Frage stellte ein kurzes Schnauben dar und der Hauptmann kannte Sean schon lange genug, um zu wissen, dass er ins Schwarze getroffen hatte.
„Da hast du völlig recht, aber lass uns über das reden, was du mit mir besprechen wolltest, das erscheint mir im Moment wichtiger, als meine wirklich wundervolle Beziehung zu Caren.“, erklärte Sean mit ironischem Unterton, aber Campbell wusste sofort, dass die Situation für seinen Freund kaum schlechter sein konnte. Er hatte sich schon immer eine Liebesheirat mit einer Frau gewünscht, die nicht unbedingt dem heutigen gesellschaftlichen Ansichten von Zurückhaltung entsprach, aber Caren entsprach genau diesem Idealbild und wäre für einen Mann mit denselben Ansichten bestimmt die perfekte Wahl gewesen, aber keineswegs für Sean.
„Gut, wie du willst, aber ich glaube nicht, dass meine Nachrichten deine Laune wesentlich verbessern wird, sondern wahrscheinlich eher umgekehrt.“, erklärte Campbell seufzend. Er hätte seinem Freund lieber positive Neuigkeiten überbringen wollen, aber das war in diesem Fall nicht möglich.
„Na dann mal raus mit der Sprache. Ich bring es lieber gleich hinter mich, denn ob der Tag jetzt noch schlechter wird, oder nicht, ist mir mittlerweile relativ egal.“, erwiderte Sean und sah Campbell auffordernd an, der auch gleich seine Ansprache, die er auf dem Weg zum Schiff vorsorglich schon vorbereitet hatte, fortsetzte. „Nun, es ist so, dass uns wieder einmal einige der Piraten, die in letzter Zeit auf unserem Markt Schwarzhandel betreiben, entwischt sind, als wir sie hochfliegen hatten lassen. Als wir sie dann verfolgt haben, hat einer von denen fünf meiner Männer über zehn Meter an die Wand knallen lassen, ohne sie auch nur berührt zu haben.“, erklärte Campbell und ließ seine Worte ohne weitere Ergänzungen, ob er diese unglaubliche Geschichte glaubte, oder nicht, zwischen ihnen stehen, um sie besser wirken zu lassen.
„Ich brauche dir wohl nicht zu sagen, dass sich deine Schilderung ziemlich unwahrscheinlich anhört... allerdings glaube ich bei diesen Piraten bald schon alles, selbst dass sie mit dem Teufel im Bunde stehen, sooft, wie sie euch schon entwischt sind.“, stellte Sean fest und sah dann fragend zu Campbell. „Und warum erzählst du mir das Ganze jetzt eigentlich?“
„Nun, ich erzähle dir das, weil dieses Schiff hier das einzige ist, dass innerhalb eines Tages auslaufen kann. Wir haben Meldung vom Hafenpersonal erhalten, dass noch vor einer Stunde ein verdächtiges Schiff ziemlich überraschend aus dem Hafen ausgelaufen ist und wir vermuten, dass dies das Schiff der Piraten war. Wir müssen ihnen so schnell es geht folgen und dafür brauchen wir dich, da ja deiner Familie dieses Schiff hier gehört. Wir werden einige Soldaten mitnehmen, die Piraten stellen und festnehmen und dich dann an deinem gewünschten Ziel absetzen. Es würde sich vielleicht eine geringe Verspätung dadurch ergeben, aber du würdest mir einen großen Gefallen damit tun.“, erklärte Campbell relativ schnell, damit Sean ihn nicht schon von vorneherein unterbrechen und ihm seine Bitte abschlagen konnte. Aber eigentlich erwartete der Hauptmann das nicht einmal von seinem Freund. Schließlich würde diese Verzögerung seine Ehe noch ein wenig aufschieben und für ein gutes Abenteuer war er immer zu haben gewesen – zumindest früher.
Und er hatte seinen alten Freund richtig eingeschätzt, denn Sean nickte nachdenklich. „Natürlich werde ich dir helfen, ich kann doch den Commodore und seinen Hauptmann nicht bei der Arbeit behindern.“, stellte er fest, während ein kurzes Grinsen auf seinem Gesicht erschien. Der positivste Aspekt, weshalb er der Bitte Campbells zugestimmt hatte, war immer noch die Verzögerung seiner Eheschließung.
 
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