Wie immer danke ich euch, für eure Feedbacks, die für mich immer wieder ein echter Ansporn sind, meine Storys fortzusetzen.
Da der letzte Teil wirklich extrem kurz war, um dort aufhören zu können, was ihr als "taktisch klugen" Punkt bezeichnet habt
gibt es heute auch schon den neuen Teil.
Und wieder wünsch ich euch viel Spaß beim Lesen und hoffe auf eure Feedbacks!
„Caren! Caren, wo bist du? Es ist dringend, ich brauche unbedingt deine Hilfe!“, rief Cathy laut durch das Haus, während sie vom Dachboden aus hinunter in den ersten Stock lief, auf der Suche nach ihrer älteren Cousine. Suchend riss sie die alte Holztür auf, die in Carens Zimmer führte, und sah sich darin um, konnte Caren allerdings nicht finden.
„Caren, wo bist du?“, rief sie noch einmal und diesmal antwortete ihre Cousine irgendwo von unten und sofort machte sich Cathy auf den Weg die Treppe hinunter. An deren Ende wartete schon Caren, die natürlich verwundert war, was Cathy wohl für ein Problem haben könnte und die noch verwirrter wurde, als ihre Cousine die Treppe hinunter kam.
„Sag mal, wann warst du eigentlich beim Frisör? Diese Frisur sieht ja furchtbar aus!“, eröffnete Caren Cathy erst einmal völlig direkt und betrachtete sie ziemlich perplex. Sie hatte Cathy doch erst noch vor höchstens einer Stunde gesehen und zu diesem Zeitpunkt hatte sie ihre blonden Haare ganz einfach offen über ihrer Schulter getragen und gesagt, sie würde kurz zum Einkaufen fahren. Jetzt kam sie jedoch vom Dachboden herunter und hatte einen Shortcut mit hellbraunen Strähnen darin.
Cathy blickte Caren im ersten Moment ebenso verwirrt an, wie diese sie, bis sie registrierte, weswegen ihre Cousine so verwirrt war und kurz eine ihrer Haarsträhnen genauer betrachtete, bevor sie ein wenig lächelte.
„Oh, ach das meinst du. Das wird es mir sicherlich leichter machen, dass du mir glaubst.“, meinte Cathy nur mit einem kleinen, allerdings schwachen Lächeln und nahm Carens Hände in ihre.
„Was soll ich dir glauben? Du benimmst dich völlig seltsam.“, meinte diese nur verwirrt und wollte Cathy ihre Hände wieder entziehen, welche sie jedoch weiterhin festhielt.
„Caren, bitte hör mir einfach zu, es ist wirklich wichtig. Ich komme aus der Zukunft. Ich habe einen Zauber ausgesprochen, um etwas Schreckliches zu verhindern, aber ich weiß nicht, um wie viel ich diesem Ereignis zuvorgekommen bin. Du musst mir einfach glauben und alles tun, um dieses Ereignis zu verhindern.“, erklärte Cathy in einem äußerst beschwörenden Tonfall, der Caren sofort stutzig werden ließ.
Normalerweise hätte sie dieser Frau, die aussah wie Cathy, niemals getraut, aber die Ähnlichkeit und vor allem auch die Intensität ihrer Worte ließen sie aufhorchen. „Und was ist dann so Schreckliches passiert, das du verhindert willst?“, fragte sie daher nach und musterte ihr Gegenüber eindringlich.
„Ein weiblicher Dämon ist ge... wird kommen. Cat scheint ihn zu kennen, sie spricht ihn mit Kristin an und sie wird mit mir auf den Dachboden laufen, wo sie... wo sie von diesem Dämon getötet wird.“, erklärte Cathy stockend und sah Caren aufmerksam an. Sie musste ihr einfach glauben, denn es durfte einfach nicht noch einmal geschehen, dass ihre jüngere Cousine starb.
Caren zuckte bei Cathys Worten deutlich zusammen. Die Möglichkeit, dass Cat sterben könnte, jagte ihr Angst ein und gleichzeitig festigte sich in ihr allerdings der Glaube an diese unfassbaren Worte. Welchen Nutzen hätte schon ein Dämon, ihr von einem solchen Angriff zu berichten? Aber sie wollte diese Frau, die sich als ihre Cousine ausgab, zur Sicherheit noch einmal auf die Probe stellen.
„Gut, ich werde dir glauben, wenn du mir sagen kannst, wer damals meinen roten Lieblingspullover kaputt gemacht hat.“, erklärte sie und wartete aufmerksam Cathys Reaktion ab.
„Ich habe dir damals erzählt, dass ich es war, weil ich wusste, dass du auf mich weniger wütend sein würdest, als auf deine eigene Schwester. Aber in Wirklichkeit hatte ihn Cat aus Versehen kaputt gemacht und du hast mir sowieso nicht geglaubt. Ihr habt euch an diesem Tag ganz schön gestritten.“, erklärte Cathy und konnte ein kleines Schmunzeln nicht verhindern. Sie erinnerte sich gern an ihre vergangenen Erlebnisse, denn trotz allen Streites hatten sie sich meistens doch immer sehr gut verstanden und hatten vor allem immer zusammengehalten, wenn es darauf ankam.
Caren musste bei Cathys Antwort tief durchatmen. Sie war richtig gewesen und das bedeutete, dass auch alles andere, was ihre Cousine ihr da erzählte richtig sein musste. Und das wiederum hieß, dass Cat wirklich in Gefahr war, von dieser Dämonin getötet zu werden.
„Gut, ich glaube dir, aber wann wird das Ganze passieren?“, fragte Caren, inzwischen ziemlich besorgt. Cathy hatte erzählt, sie wüsste nicht genau, um wie viel vor diesem Ereignis sie zurückgekommen war und das konnte bedeuten, dass es in zwei Wochen erst passieren konnte, genau so gut allerdings auch schon in nur wenigen Stunden.
„Am 25. Mai.“, erklärte Cathy knapp und mit einem bitteren Unterton in der Stimme. Sie erinnerte sich nach wie vor nicht gerne daran, da sie Cats Tod nach wie vor noch nicht verarbeiten konnte.
„Hm, bis dahin ist es fast noch ein Monat, da haben wir doch noch ein wenig Zeit, um das Ganze zu verhindern und etwas über diese Dämonin – wie nanntest du sie? Kristin? – herauszufinden.“, erklärte Caren und ihre Augen schweiften nachdenklich durch das Zimmer, bevor sie wieder zu Cathy zurückkehrten. „Aber ich werde Cat nichts davon sagen... sie darf sich keine unnötigen Sorgen machen.“, murmelte sie leise vor sich hin und nickte dazu entschlossen. Sie wollte am Besten ihre gesamte Familie aus der Sache heraushalten.
„Die Hauptsache ist ja jetzt, dass du darüber bescheid weißt. Ich muss wieder zurückkehren, da mir der Ältestenrat diesen Zauber überhaupt nicht erlaubt hat und ich ziemlichen Ärger bekomme, wenn sie es herausfinden. Ich habe sowieso schon so lange gebraucht, bis es mir überhaupt gelungen ist, einen Moment lang unbeobachtet zu sein, um den Zauber sprechen zu können.“, erklärte Cathy und umarmte Caren fest. Es war schön, sich ganz normal mit ihrer Cousine zu unterhalten, denn in ihrer eigenen Zeit hatte Caren den Tod ihrer Schwester noch schlechter verarbeiten können, als sie selbst und sich völlig in sich zurückgezogen, niemanden mehr an sich herangelassen.
„Ach ja, da wäre noch etwas: wenn ich schon einen Zauber zum eigenen Vorteil ausspreche und mir damit Ärger einhandle, dann soll es sich auch wirklich lohnen.“, erklärte Cathy grinsend und auch Caren horchte gespannt auf. „Bitte, sag mir selbst, dass mir zwar der Shortcut hervorragend steht, aber dass diese Strähnen einfach furchtbar sind.“, erklärte sie und musste dabei Schmunzeln, was auch Caren zu einem kleinen Lachen veranlasste.
Dann wurde Cathy allerdings gleich wieder ernst. „Und bitte sag Chris, dass er Rianna nicht aufgeben darf und auch nicht seine ganzen Pflichten über ihr vernachlässigen darf, da er sonst sein Studium abbrechen wird.“, schärfte sie Caren eindringlich ein und sprach dann den Zauber, der ihr die Rückkehr in ihre eigene Zeit ermöglichte.