AW: Die Schule der Magie
Gemeinschaftsraum
Chris reagierte kaum, als Natascha ihn in den nächsten Sessel schubste. Er liess seinen erzürnten Blick auf Andrew gerichtet, bis dieser sich umdrehte und zusammen mit Tia den Gemeinschaftsraum verliess.
Als er weg war, liess er den Kopf etwas nach unten sinken. Es war irgendwie seltsam. Kaum war Andrew aus seinem Blickfeld verschwunden, verrauchte auch sein Zorn und ihm wurde bewusst, was er getan hatte. Zur gleichen Zeit wurde es auch wieder wärmer im Gemeinschaftsraum.
Erschrocken über sich selbst liess er den Kopf hangen und liess sich von Natascha anschreien. Und das tat mehr weh, als alle Schläge zusammen, die er hatte einstecken müssen. Denn die Enttäuschung, die in ihrer Stimme lag, zerriss ihm schier das Herz.
Er hasste sich für das, was er getan hatte, wusste er doch noch nicht einmal, weshalb er es tat. Warum nur?, fragte er sich immer wieder. Und warum ausgerechnet vor Natascha? Er wusste keine Antwort und so blickte er sie, als sie geendet hatte, traurig an.
"Ich... ich weiss es nicht. Ich weiss nicht, weshalb ich das getan habe", begann er schliesslich leise und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Nicht, dass das gross etwas geändert hätte, denn die Wunde blutete noch immer. "Ich hörte ihn diese Worte sagen und dann war ich auf einmal so wütend. Natascha, ich wollte das nicht, es ist einfach irgendwie passiert." Er wusste, dass sich das ziemlich dumm anhören musste. Eine Prügelei geschah nicht nur einfach. Doch er wusste beim besten Willen nicht, was da in ihn gefahren war. "Es tut mir unglaublich leid. Du darfst ihn nicht bestrafen Natascha. Er hat sich nur gewehrt. Es ist meine Schuld..."
Er verstand selbst nicht mehr wirklich, was er jetzt von sich gab. Er war verwirrt, unglaublich enttäuscht von sich selbst und verunsichert. Was war da nur mit ihm geschehen? Traurig liess er den Kopf hängen. Er hatte es doch tatsächlich geschafft innerhalb von ein paar Minuten alles kaputt zu machen. Er könnte es nur zu gut verstehen, wenn Natascha jetzt nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte...
"Es ist alles ganz allein meine Schuld... Ich habe alles kaputt gemacht... Es tut mir leid, so unendlich leid", flüsterte er schliesslich vor sich hin, während er versuchte, seine Gedanken zu ordnen und herauszufinden, was da eben geschehen war.
Alle Kraft, die er vorhin ausgestrahlt hatte, war auf einmal aus seinem Körper gewichen und so sah er aus wie ein Häufchen Elend. Wie ein geprügelter Hund sass er auf dem Sessel und starrte den Boden an.