Mcleod Daughter
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Vor noch einem Jahr hätte sie diese sachliche und geschäftliche Seite von Josef zur Weißglut gebracht. Gerade wenn sie sich etwas näher gekommen waren, hatte er es blendend verstanden, es mit dieser speziellen Art zunichte zu machen. Doch in diesem Augenblick war sie dankbar dafür. Zu viele Gefühle und Gedanken, die gleichzeitig in ihr vorgingen kamen zum Vorschein. Sie war ihm dankbar für diese Sachlichkeit, denn alles andere hätte es nur noch schlimmer gemacht. Oft genug kam es zwischendurch zu Augenblicken, die diese Sachlichkeit verwischten. Sie musste es lediglich vermeiden, ihm länger in die Augen zu sehen. Denn genau das war es, das die Erinnerungen an ihre gemeinsamen Stunden auf jeden Fall heraufbeschwor.
Sie waren beide stur und keiner war bereit weit von seinen Bedingungen abzuweichen. Ebenso überraschter war sie, als er tatsächlich einwilligte. Sie war ihm dankbar für seine Hilfe. Ihr war klar, dass sie ohne diese keine großen Chancen hatte irgendetwas gegen diesen Vampir auszurichten. Was hatte sie schon großartig vorzuweisen, bis auf die paar Stunden Kampfsportunterricht, die sie seit einigen Wochen nahm. Sie war aber nicht so naiv zu glauben, damit viel gegen ihn ausrichten zu können.
Der Whiskey tat ihr gut und sie merkte, wie sie sich langsam entspannte. Zwar war sie noch immer voller Sorge, aber mit Josef an ihrer Seite fühlte sie sich sicher. Ein Gefühl, das sie von Anfang an bei ihm verspürt hatte. Und das lag nicht nur an seinen übernatürlichen Fähigkeiten als Vampir. So sehr sie ihn auch manchmal am liebsten erwürgen würde -was wohl auf Gegenseitigkeit beruhte- , wusste sie seine Sorge um sie und Chloe und seine Hilfsbereitschaft auch zu schätzen. Auch wenn sie das ihm gegenüber nur ungern zugab. Eher hatte sie immer das Gefühl sich dagegen auflehnen zu müssen. Zum einen um nicht als hilflose, arme Frau da zustehen und zum anderen um ihn nicht in irgendwelche Sachen reinzuziehen, die sie selbst angingen.
„ Nein, danke. Ich will es nicht überstrapazieren. “, sagte sie und bedachte ihn mit einem kurzen Grinsen, als er sie fragte, ob sie noch etwas brauchte.
Viel eher wollte sie darüber sprechen, wie es nun weiterging. Sie hatte keine Ahnung, wie Josef an die Adresse von heute gekommen war, aber sie vermutete, dass er schnellere und bessere Wege kannte.
Sie hörte ihm aufmerksam zu und nickte zwischendurch. Alles was er sagte klang plausibel. Irgendjemand musste sich an ihn ran hängen und herausfinden, was er hier vorhatte. Als er Mick vorschlug, stockte sie. Es war nicht so, dass sie glaubte er sei dafür nicht der Richtige. Im Gegenteil. Dass Josef ihm vertraute war ihr Erklärung genug. Aber die Sache war gefährlich und es bereitete ihr ein schlechtes Gefühl andere da mit reinzuziehen. Auch wenn sie Vampire waren. Das alles war nicht ungefährlich. Sie wollte einfach nicht dafür verantwortlich sein, wenn jemand verletzt, vielleicht sogar getötet wurde.
„ Es gibt sonst keine andere Möglichkeit, oder? “, fragte sie leise und sah Josef an, der den Kopf schüttelte.
„ Okay. “, willigte sie schließlich ein, „ Dass du Mick vertraust, reicht mir aus. Versteh mich nicht falsch, ich zögere nicht, weil ich Zweifel daran habe, dass er seinen Job versteht und gut macht, ich … “, begann sie und drehte das Glas in ihrer Hand. Entweder lag es am Alkohol oder an den Vorkommnissen der letzten Wochen. Sie konnte schon so nicht ehrlich zu Josef sein, aber er half ihr und sie fand, sie war es ihm schuldig, so ehrlich wie möglich zu sein.
„ Ich möchte einfach nicht, dass meinetwegen irgendjemand zu Schaden kommt. “, sagte sie schließlich und sah ihm in die Augen. Einer dieser Momente, von dem sie sich eben noch vorgenommen hatte ihn zu vermeiden.
Sie räusperte sich kurz und stand auf, „ Sprich mit Mick und frag ihn, ob er bereit ist, den Job anzunehmen. Ich würde ihn natürlich auch dementsprechend bezahlen. “, fügte sie direkt hinzu und hob bereits abwehrend die Hände ehe er etwas sagen konnte. Darüber wollte sie einfach nicht diskutieren. Sie war zu müde, um immer wieder zu diskutieren.
Sie einigten sich darauf, dass Josef Kontakt zu Mick aufnahm und ihn entsprechend -mit den wenigen Infos, die er selbst hatte- in Kenntnis setzte falls Mick zustimmen würde.
Sie trank den letzten Schluck, ehe sie das Glas auf den Tisch stellte, „ Okay, ich denke, dann haben wir für heute soweit alles geklärt. “, sagte sie schließlich und griff nach ihrer Tasche.
„ Es war mir eine Freude mit Ihnen Geschäfte zu machen. “, grinste sie, vermied aber den geschäftlichen Händedruck, sondern nickte ihm lediglich zu. Keine Berührungen, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Er führte sie noch zum Fahrstuhl, denn die Begleitung zu ihrem Wagen lehnte sie ab. So viel Zeit auf einmal mit ihm zu verbringen, nach einem Jahr der Funkstille, war zu viel.
Adam hatte ihr ihre Schlüssel übergeben und mitgeteilt, wo sie ihren Wagen fand. Sie drehte sich nochmal zu Josef um. Sie hoffte wirklich, dass er sein Wort hielt und sie über alles informierte, was passierte, ebenso wie er sich darauf verlassen konnte, dass sie von nun an keine Alleingänge mehr startete.
„ Falls ich es noch nicht gesagt habe … Danke. “, sagte sie leise und lächelte ihm kurz zu ehe sie in den Aufzug stieg und betete so schnell wie möglich von diesem Vampir und den ganzen Erinnerungen wegzukommen.
......................................................................
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Es gab so viel für sie zu tun. Neben ihrer normalen Arbeit bei Buzzwire musste sie ihre Eröffnung vorbereiten und zwischen alledem telefonierte sie ständig mit Josef, der sein Wort hielt und sie über alles informierte. Diese Telefonate und herauszufinden, was der Vampir von ihr wollten, schien ihr Leben zu beherrschen. Auf der anderen Seite konnte und wollte sie so normal wie möglich weitermachen. Zu lange hatte Angst ihr Leben bestimmt. Die hatte sie jetzt zwar auch noch, aber sie würde nicht mehr weglaufen.
Und dennoch hatte sie sich verändert. Das wurde ihr bewusst, als Josh sie mehrmals fragte, was los sei und sie direkt auf ihre Telefonate ansprach.
„ Du hast dich verändert. Du bist zeitweise völlig durcheinander und mit den Gedanken gar nicht bei der Sache. “, hatte er zu ihr gesagt und sie besorgt angeschaut, „ Ich mache mir Sorgen um dich. Wenn du über diese Sache, die du zu tun hast, deine eigene Galerie vergisst, muss es schon was Heftiges sein. “
Er bot ihr seine Hilfe an, doch sie wollte ihn nicht in die ganze Sache mit reinziehen. Es war schon gefährlich genug, wenn sie sich trafen und dabei vermutlich beobachtet wurden. Sie hatte ja keine Ahnung, was dieser Typ geplant hatte. Von Mick hatte es bisher keine Neuigkeiten gegeben. Er war an der Sache dran. Zusätzlich hatte sie versucht mehr über den anderen Typen herauszufinden, war dabei aber nicht wirklich erfolgreich gewesen.
Der Blick, mit dem Josh sie bedachte, riss sie aus ihren Gedanken. Er sah sie fordernd an, wollte Antworten. Er machte sich Sorgen. Also erzählte Sandrine ihm schließlich, dass Josef ihr bei dieser Sache half und sie mit ihm telefonierte. Sie hatte sich nichts dabei gedacht. Sie sagte ihm nichts, was ihr gefährlich werden konnte. Josh dachte noch immer, dass es um eine Story ging. Inzwischen wusste er aber, dass diese nicht ganz ungefährlich war. Hatte er wohl doch einige Telefonate mitbekommen.
„ Josef? Dieser Josef?! “, fragte er sie und musterte sie, „ Der Typ, wegen dem du völlig durch den Wind warst? Das erklärt einiges … “
Sandrine traute ihren Ohren nicht. Sie hatte Josh damals erzählt, dass ihre letzte Beziehung -wenn man das so nennen konnte- nicht optimal verlaufen war. Dass er sich ihr gegenüber oftmals ambivalent verhalten hatte. Mehr nicht. Aber sie wusste, dass Josh spüren musste, dass da noch mehr war.
„ Du telefonierst mehrmals täglich mit diesem Kerl, vernachlässigst deine Galerie-Eröffnung und bist völlig durch den Wind, wenn du mit ihm gesprochen hast, Sandrine. “, sagte er und hielt ihr einen damit einen Spiegel vors Gesicht. Er hatte Recht.
„ Läuft da was? “
Diese Frage traf sie vollkommen unvermittelt. Machte sie wirklich diesen Eindruck auf ihn?
„ Was? Nein, da läuft gar nichts. Er ist mir lediglich bei dieser Sache behilflich. Bitte, Josh. Mehr Infos kann ich dir nicht geben. Du musst mir einfach vertrauen. “, bat sie ihn, doch in seinem Gesicht konnte sie erkennen, dass er sich schwer damit tat. Und er war wütend. Er scheute sich auch nicht davor, ihr dies zu sagen. Wütend darüber, dass sie nicht ihn um Hilfe bat, dass sie so viel Zeit am Telefon und persönlich mit ihrem Ex verbrachte, doch vor allem warf er ihr vor, dass sie sich anders verhielt, seit sie wieder Kontakt zu ihm hatte.
Sofort dachte sie an den Abschiedskuss und bekam ein noch schlechteres Gewissen. Sie wollte sich nicht anders verhalten, aber anscheinend hatte sie darauf keinen Einfluss.
Ehe sie sich versah, stritten sie. Das war bislang nur wenige Male vorgekommen und wenn, dann wegen irgendwelcher belangloser Sachen. Aber Sandrine war nun mal stur und auch jetzt beharrte sie darauf, dass Josh sich keine Sorgen machen musste. Sobald diese Geschichte durch war, musste sie Josef nicht mehr sehen und alles wäre wieder wie vorher. Das hatte sie doch schon mal geschafft.
Schließlich verließ Josh wütend die Wohnung. Und vielleicht war es auch besser so. Sie hatten sich beide viele Dinge an den Kopf geworfen und es war vielleicht besser, würden sie sich erst mal beruhigen. Ihr war klar, dass sie mit Josef abschließen musste, wenn sie Josh nicht verlieren wollte. Aber das konnte sie erst, wenn sie diese Sache beendet hatten. Vorher würde sie keine ruhige Minute haben.
Sie waren beide stur und keiner war bereit weit von seinen Bedingungen abzuweichen. Ebenso überraschter war sie, als er tatsächlich einwilligte. Sie war ihm dankbar für seine Hilfe. Ihr war klar, dass sie ohne diese keine großen Chancen hatte irgendetwas gegen diesen Vampir auszurichten. Was hatte sie schon großartig vorzuweisen, bis auf die paar Stunden Kampfsportunterricht, die sie seit einigen Wochen nahm. Sie war aber nicht so naiv zu glauben, damit viel gegen ihn ausrichten zu können.
Der Whiskey tat ihr gut und sie merkte, wie sie sich langsam entspannte. Zwar war sie noch immer voller Sorge, aber mit Josef an ihrer Seite fühlte sie sich sicher. Ein Gefühl, das sie von Anfang an bei ihm verspürt hatte. Und das lag nicht nur an seinen übernatürlichen Fähigkeiten als Vampir. So sehr sie ihn auch manchmal am liebsten erwürgen würde -was wohl auf Gegenseitigkeit beruhte- , wusste sie seine Sorge um sie und Chloe und seine Hilfsbereitschaft auch zu schätzen. Auch wenn sie das ihm gegenüber nur ungern zugab. Eher hatte sie immer das Gefühl sich dagegen auflehnen zu müssen. Zum einen um nicht als hilflose, arme Frau da zustehen und zum anderen um ihn nicht in irgendwelche Sachen reinzuziehen, die sie selbst angingen.
„ Nein, danke. Ich will es nicht überstrapazieren. “, sagte sie und bedachte ihn mit einem kurzen Grinsen, als er sie fragte, ob sie noch etwas brauchte.
Viel eher wollte sie darüber sprechen, wie es nun weiterging. Sie hatte keine Ahnung, wie Josef an die Adresse von heute gekommen war, aber sie vermutete, dass er schnellere und bessere Wege kannte.
Sie hörte ihm aufmerksam zu und nickte zwischendurch. Alles was er sagte klang plausibel. Irgendjemand musste sich an ihn ran hängen und herausfinden, was er hier vorhatte. Als er Mick vorschlug, stockte sie. Es war nicht so, dass sie glaubte er sei dafür nicht der Richtige. Im Gegenteil. Dass Josef ihm vertraute war ihr Erklärung genug. Aber die Sache war gefährlich und es bereitete ihr ein schlechtes Gefühl andere da mit reinzuziehen. Auch wenn sie Vampire waren. Das alles war nicht ungefährlich. Sie wollte einfach nicht dafür verantwortlich sein, wenn jemand verletzt, vielleicht sogar getötet wurde.
„ Es gibt sonst keine andere Möglichkeit, oder? “, fragte sie leise und sah Josef an, der den Kopf schüttelte.
„ Okay. “, willigte sie schließlich ein, „ Dass du Mick vertraust, reicht mir aus. Versteh mich nicht falsch, ich zögere nicht, weil ich Zweifel daran habe, dass er seinen Job versteht und gut macht, ich … “, begann sie und drehte das Glas in ihrer Hand. Entweder lag es am Alkohol oder an den Vorkommnissen der letzten Wochen. Sie konnte schon so nicht ehrlich zu Josef sein, aber er half ihr und sie fand, sie war es ihm schuldig, so ehrlich wie möglich zu sein.
„ Ich möchte einfach nicht, dass meinetwegen irgendjemand zu Schaden kommt. “, sagte sie schließlich und sah ihm in die Augen. Einer dieser Momente, von dem sie sich eben noch vorgenommen hatte ihn zu vermeiden.
Sie räusperte sich kurz und stand auf, „ Sprich mit Mick und frag ihn, ob er bereit ist, den Job anzunehmen. Ich würde ihn natürlich auch dementsprechend bezahlen. “, fügte sie direkt hinzu und hob bereits abwehrend die Hände ehe er etwas sagen konnte. Darüber wollte sie einfach nicht diskutieren. Sie war zu müde, um immer wieder zu diskutieren.
Sie einigten sich darauf, dass Josef Kontakt zu Mick aufnahm und ihn entsprechend -mit den wenigen Infos, die er selbst hatte- in Kenntnis setzte falls Mick zustimmen würde.
Sie trank den letzten Schluck, ehe sie das Glas auf den Tisch stellte, „ Okay, ich denke, dann haben wir für heute soweit alles geklärt. “, sagte sie schließlich und griff nach ihrer Tasche.
„ Es war mir eine Freude mit Ihnen Geschäfte zu machen. “, grinste sie, vermied aber den geschäftlichen Händedruck, sondern nickte ihm lediglich zu. Keine Berührungen, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Er führte sie noch zum Fahrstuhl, denn die Begleitung zu ihrem Wagen lehnte sie ab. So viel Zeit auf einmal mit ihm zu verbringen, nach einem Jahr der Funkstille, war zu viel.
Adam hatte ihr ihre Schlüssel übergeben und mitgeteilt, wo sie ihren Wagen fand. Sie drehte sich nochmal zu Josef um. Sie hoffte wirklich, dass er sein Wort hielt und sie über alles informierte, was passierte, ebenso wie er sich darauf verlassen konnte, dass sie von nun an keine Alleingänge mehr startete.
„ Falls ich es noch nicht gesagt habe … Danke. “, sagte sie leise und lächelte ihm kurz zu ehe sie in den Aufzug stieg und betete so schnell wie möglich von diesem Vampir und den ganzen Erinnerungen wegzukommen.
......................................................................
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Es gab so viel für sie zu tun. Neben ihrer normalen Arbeit bei Buzzwire musste sie ihre Eröffnung vorbereiten und zwischen alledem telefonierte sie ständig mit Josef, der sein Wort hielt und sie über alles informierte. Diese Telefonate und herauszufinden, was der Vampir von ihr wollten, schien ihr Leben zu beherrschen. Auf der anderen Seite konnte und wollte sie so normal wie möglich weitermachen. Zu lange hatte Angst ihr Leben bestimmt. Die hatte sie jetzt zwar auch noch, aber sie würde nicht mehr weglaufen.
Und dennoch hatte sie sich verändert. Das wurde ihr bewusst, als Josh sie mehrmals fragte, was los sei und sie direkt auf ihre Telefonate ansprach.
„ Du hast dich verändert. Du bist zeitweise völlig durcheinander und mit den Gedanken gar nicht bei der Sache. “, hatte er zu ihr gesagt und sie besorgt angeschaut, „ Ich mache mir Sorgen um dich. Wenn du über diese Sache, die du zu tun hast, deine eigene Galerie vergisst, muss es schon was Heftiges sein. “
Er bot ihr seine Hilfe an, doch sie wollte ihn nicht in die ganze Sache mit reinziehen. Es war schon gefährlich genug, wenn sie sich trafen und dabei vermutlich beobachtet wurden. Sie hatte ja keine Ahnung, was dieser Typ geplant hatte. Von Mick hatte es bisher keine Neuigkeiten gegeben. Er war an der Sache dran. Zusätzlich hatte sie versucht mehr über den anderen Typen herauszufinden, war dabei aber nicht wirklich erfolgreich gewesen.
Der Blick, mit dem Josh sie bedachte, riss sie aus ihren Gedanken. Er sah sie fordernd an, wollte Antworten. Er machte sich Sorgen. Also erzählte Sandrine ihm schließlich, dass Josef ihr bei dieser Sache half und sie mit ihm telefonierte. Sie hatte sich nichts dabei gedacht. Sie sagte ihm nichts, was ihr gefährlich werden konnte. Josh dachte noch immer, dass es um eine Story ging. Inzwischen wusste er aber, dass diese nicht ganz ungefährlich war. Hatte er wohl doch einige Telefonate mitbekommen.
„ Josef? Dieser Josef?! “, fragte er sie und musterte sie, „ Der Typ, wegen dem du völlig durch den Wind warst? Das erklärt einiges … “
Sandrine traute ihren Ohren nicht. Sie hatte Josh damals erzählt, dass ihre letzte Beziehung -wenn man das so nennen konnte- nicht optimal verlaufen war. Dass er sich ihr gegenüber oftmals ambivalent verhalten hatte. Mehr nicht. Aber sie wusste, dass Josh spüren musste, dass da noch mehr war.
„ Du telefonierst mehrmals täglich mit diesem Kerl, vernachlässigst deine Galerie-Eröffnung und bist völlig durch den Wind, wenn du mit ihm gesprochen hast, Sandrine. “, sagte er und hielt ihr einen damit einen Spiegel vors Gesicht. Er hatte Recht.
„ Läuft da was? “
Diese Frage traf sie vollkommen unvermittelt. Machte sie wirklich diesen Eindruck auf ihn?
„ Was? Nein, da läuft gar nichts. Er ist mir lediglich bei dieser Sache behilflich. Bitte, Josh. Mehr Infos kann ich dir nicht geben. Du musst mir einfach vertrauen. “, bat sie ihn, doch in seinem Gesicht konnte sie erkennen, dass er sich schwer damit tat. Und er war wütend. Er scheute sich auch nicht davor, ihr dies zu sagen. Wütend darüber, dass sie nicht ihn um Hilfe bat, dass sie so viel Zeit am Telefon und persönlich mit ihrem Ex verbrachte, doch vor allem warf er ihr vor, dass sie sich anders verhielt, seit sie wieder Kontakt zu ihm hatte.
Sofort dachte sie an den Abschiedskuss und bekam ein noch schlechteres Gewissen. Sie wollte sich nicht anders verhalten, aber anscheinend hatte sie darauf keinen Einfluss.
Ehe sie sich versah, stritten sie. Das war bislang nur wenige Male vorgekommen und wenn, dann wegen irgendwelcher belangloser Sachen. Aber Sandrine war nun mal stur und auch jetzt beharrte sie darauf, dass Josh sich keine Sorgen machen musste. Sobald diese Geschichte durch war, musste sie Josef nicht mehr sehen und alles wäre wieder wie vorher. Das hatte sie doch schon mal geschafft.
Schließlich verließ Josh wütend die Wohnung. Und vielleicht war es auch besser so. Sie hatten sich beide viele Dinge an den Kopf geworfen und es war vielleicht besser, würden sie sich erst mal beruhigen. Ihr war klar, dass sie mit Josef abschließen musste, wenn sie Josh nicht verlieren wollte. Aber das konnte sie erst, wenn sie diese Sache beendet hatten. Vorher würde sie keine ruhige Minute haben.
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