AW: Moonlight
(ich werd Mick noch auf Josefs Fragen antworten lassen und ihn dann aber in die nächste Episode reinbringen, damit wir da gleichziehen können
)
Mick
Mick warf immer wieder einmal einen Seitenblick zu Josef, aber was hatte er sich erwartet in seinem Gesicht zu sehen? Es war doch so oder so wie immer, völlig verschlossen und emotionslos. Er hatte keine Ahnung, was Josef nun von dem hielt was er getan hatte und obwohl es ihm auf der Zunge lag, scherzend zu sagen, dass es wohl besser war, Coraline als Beth zu besuchen, ließ er es bleiben, da er das Gefühl hatte, dass sowas besonders jetzt nicht gut ankam.
Doch Mick wollte nicht, dass seine Stimmung jetzt schon endete. Er fühlte sich immer noch so berauscht, so unglaublich glücklich wie schon so lange nicht mehr. Es war ihm bewußt, dass er einen Fehler begangen hatte, dass er sich nicht auf Coraline hätte einlassen dürfen und vorallem, dass er sich morgen wohl wieder dafür hassen wird, von einem Freshy getrunken zu haben. Doch an all das wollte er jetzt nicht denken. Morgen war noch genug Zeit dazu, jetzt, besonders nachdem Beth ihn so gesehen hatte, brauchte er dieses Gefühl, dass ihn unbeschwert sein ließ. Er brauchte es einfach.
"Josef" begann Mick mit leiser Stimme und sah ihn ernst an. Auch wenn er diese Stimmung nicht verlieren wollte, so wußte er, dass er auf dem besten Weg dorthin war. "Ich weiß was du sagen willst und ich gebe dir auch in allem recht. Aber bitte,... bitte zwing mich heute nicht mit dir darüber zu reden. Sag mir heute nicht, dass es ein Fehler war, zu Coraline zu gehen, ich weiß es und doch will ich im Moment nicht darüber nachdenken. Es war unglaublich sie zu sehen, sie zu spüren...." sagte er immer noch mit leiser Stimme und wandte langsam seinen Blick zur Motorhaube.
"Ich wollte mit ihr darüber reden, wie sie ein Mensch geworden ist, doch es kam alles anders. Ich hatte keine Ahnung wie sehr ich ihre Nähe vermisst hatte, wie sehr ich mich nach ihre Berührungen gesehnt hatte. Ich dachte sie sei tot. Ich dachte, ich hätte sie auf dem Gewissen und nun ist sie plötzlich wieder da. Meine Frau, die ich damals über alles geliebt hatte. Und wenn du mich heute fragst, ob es denn immer noch so ist so würde ich es dir nicht beantworten können. Ich weiß es nicht. Ein Teil in mir hasst sie so sehr und der andere Teil sehnt sich nach ihrer Leidenschaft." erklärte Mick und spürte wie von mal zu mal dieses gute Gefühl zu verblassen drohte. Vorallem als er daran dachte, welches Gefühl ihn beschlich, als er an Beth Tür vorbei gegangen war. Er hatte sich schäbig gefühlt, hatte das Gefühl gehabt sie betrogen zu haben, doch weshalb? Liebte er sie vielleicht doch? Wollte er es nicht einsehen, dass er sich in diesen ganzen Jahren über, in denen er sie beobachtet und beschützt hatte, verliebt hat?
Mick schüttelte den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben, die sein gutes Gefühl noch mehr zu verscheuchen drohten. "Josef, ich will heute nicht darüber reden. Ich werde mir morgen die Informationen von dir holen, die du über Coraline und Morgan angefordert hast. Bevor ich Coraline noch einmal sehen werde, werde ich mich gründlich auf dieses Treffen vorbereiten, damit soetwas wie heute nicht noch einmal geschehen wird." lächelte er dann müde seinem Freund zu und war selbst gespannt, ob er es wirklich aushalten würde, Coraline nicht mehr zu besuchen. Er durfte es einfach nicht. "Ich werde mich auch erst einmal von Beth zurückziehen. Ich kann ihr jetzt so oder so nicht unter den Augen kommen, ich will nicht, dass sie mich..." Mick brach ab und seufzte, wenn er jetzt noch weiter reden würde, so wäre es nun wirklich vorbei mit diesem berauschenden Gefühlen, die er sich doch so sehr behalten wollte.
Mick lächelte Josef zu und sprach absichtlich nicht mehr über den Genuss des Blutes vom Freshy. Er trank zwar nicht oft von Freshies, aber hin und wieder, in sehr seltenen Momenten kam es doch vor, vorallem wenn er so durstig wie eben heute war. "Wir telefonieren Morgen, danke fürs nach Hause bringen Josef. Ich hoffe, ich habe dir deinen Abend nicht verdorben, Chloe schien nämlich sehr nett zu sein." meinte er schließlich lächelnd und stieg dann aus dem niederen Sportwagen aus.
Mick drehte sich noch einmal zu Josef um und hoffte dass ihm diese Antworten genügten und dass Josef wirklich erst am nächsten Tag mit ihm sprechen würde. Auch wenn Mick wußte, dass das Gefühl, dass er sich bewahren wollte längst dahin war, ging er dennoch mit einem Lächeln auf den Lippen in seine Wohnung und schloß die Tür hinter sich.
Ohne sich noch lange Gedanken zu machen, legte er sich hin und schloß die Augen, bis er sie am nächsten Morgen begleitet mit starken Kopfschmerzen wieder öffnete. Natürlich war es genau so, wie Mick es sich gedacht hatte, das schlechte Gewissen und sein Verstand hatten sich gegen ihn verbündet und machten ihm gemeinsam Vorwürfe, weshalb er sich nur auf Coraline eingelassen hatte. Und das schlimme daran war, sie hatten recht. Er hätte sich nicht von seinen Gefühlen leiten lassen dürfen, auch wenn es eine unglaubliche Nacht war.
Mick lenkte sich von seinen Gedanken mit Arbeit ab, lauter kleine Fälle hatte er abzuarbeiten und außerdem war es dringend notwendig sich um den Papierkram zu kümmern. Irgendwie schob er es auch raus, sich die Informationen von Josef über Coraline zu holen. Er wollte einfach nichts mit ihr zu tun haben, da er befürchtete wieder in Versuchung zu kommen, Coraline zu besuchen. Doch Mick hielt sich eisern an seinen Vorsatz. Außer ein paar kleinere Gespräche mit Josef, in denen er Fragen über Coraline ausgewichen war, hatte er sich einfach nur in seine Arbeit vertieft und endlich einiges, was schon so lange liegen geblieben war, nachgeholt. Selbst die Anrufe von Beth hatte er allesamt ignoriert. Doch das war das, was ihm wohl in dieser einen Woche am schwersten gefallen war.
So oft war er versucht gewesen abzuheben, oder sie zurück zu rufen, doch eine innere Stimme hielt ihn immer wieder davon ab. Er konnte nicht mit ihr jetzt reden, er war einfach noch nicht bereit dazu sie zu treffen. Doch eines hatte er sich nicht nehmen lassen. Jeden einzelnen Tag hatte er Beth wie üblich beobachtet. Er mußte einfach sehen, dass es ihr gut ging und auch wenn Beth ihn nicht gesehen hatte, so war er ihr dennoch immer nah. So wie an dem Abend, als Micks Handy zuhause lag und mindestens dreimal ungehört klingelte.
Mick war gerade auf dem Weg gewesen, sich in dem Fall Dyke umzusehen und einige Nachforschungen bzgl. des roten Rabens nach zugehen, als er an Buzzwire vorbei kam, wo er Beth immer noch arbeiten sah. Es war spät am Abend und er fragte sich, weshalb sie wohl immer noch dort drin saß und arbeitete, doch dann fiel ihm ein, dass Josh zu einem Vortrag für drei Tage nach Florida geflogen war und Beth sich wohl in diesen drei freien Tagen vermehrt um ihre arbeit kümmerte.
(ich muß Josh jetzt einfach mal weg schicken, sonst wird mir das zuviel )
Obwohl er wußte, dass er in Eile war, konnte er sich dennoch nicht von dem Anblick lösen und beobachtete Beth, während sein Klient den Tod fand. Ohne zu wissen, welches Schicksal Dyke soeben ereilt hatte, machte er sich aber schließlich doch wieder auf dem Weg um seinen Nachforschungen weiter zu gehen, die ihn allerdings irgendwie alle in eine Sackgasse führten. Mick hatte eingesehen, dass er heute nichts mehr weiter bringen würde, weshalb er schließlich wieder nach Hause fuhr und sich, ohne ein Blick auf sein Handy zu werfen, dass er gänzlich vergessen hatte, da seine Gedanken wie sooft in den vergangenen Tagen sich um Coraline drehten. So nahm er nur noch einen Schluck Blut zu sich und legte sich dann schlafen, bis am nächsten Morgen, viel zu früh nach Micks Geschmack, seine Klingel erschellte und ihn aus seinem Freezer hochschreckte.
Mick zog sich an und strich sich den Schlaf aus dem Gesicht um den frühen Besucher einzulassen. Doch als er sah, dass es Ben war, zog er die Augenbraue hoch und begrüßte ihn erst einmal skeptisch. "Guten Morgen" sagte er fragend und trat einen Schritt zur Seite, sodass Ben eintreten konnte. Mick ging in Richtung Küche und überlegte, was er dem Polizisten nur anbieten konnte, doch da er ein Vampir war, hatte er natürlich auch nichts außer Blut da. Doch wegen seiner Detektei hatte er immerhin etwas Kaffee im Haus, welchen er seinen Klienten immer servierte.
"Einen Schluck Kaffee, bevor Sie mir sagen, was Sie zu mir führt?" fragte er und sah Ben an. Kurz erinnerte er sich wie er Ben in Coralines Wohnung sah, doch dann verscheuchte er den Gedanken, ob Ben wohl immer noch Kontakt mit Coraline hatte und versuchte sich wieder auf seinen Gast zu konzentrieren.
"Wie kann ich Ihnen helfen?" fragte Mick schließlich, nachdem er die Kaffeemaschine angestellt hatte.
(ich hab jetzt grad die Länge gesehen,... schon langsam bin ich doch dafür eine maximale Zeilenbeschränkung einzuführen, sorry, wenn ich euch mit dem Text erschlage,...)