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Moonlight

AW: Moonlight

Josef

„Jetzt mach dir bitte keine Vorwürfe. Es ist sicherlich nicht deine Schuld.“ widersprach er Sandrine, als diese sich selbst vorwarf auf die Party gekommen zu sein. Dass er damit indirekt Chloe die Schuld gab, merkte er nicht wirklich. Auch wenn Chloe durchaus daran beteiligt war, dachte der Vampir nicht eine Sekunde daran, dass sein Freshy an diesem Abend irgendetwas falsch gemacht hatte. Jede andere hätte dafür wahrscheinlich nicht nur ihren Job verloren.
Vielleicht hatte Chloe ganz genau gewusst was sie an diesem Abend getan hatte, aber wie konnte sie sich so sicher sein, dass der Vampir an ihrer Freundin einen solchen Gefallen finden würde? Aber vielleicht hatte die junge Frau auch einfach überhaupt nicht nachgedacht, als sie Sandrine dazu einlud, auf eine von Josefs Partys zu gehen. Auch das wäre Chloe auf jeden Fall zuzutrauen.

Im Grunde war ihm in diesem Moment auch egal was Chloe dazu angetrieben hatte Sandrine ihm vorzustellen. Er war froh, dass sie es überhaupt gemacht hatte. Denn ansonsten wäre ihm in den letzten zwei Tagen viel angenehmen erspart geblieben.
Vielleicht lag auch gerade darin, die Anziehung, die Sandrine auf ihn auswirkte. In den letzten Tagen, genauer genommen, seit Coraline wieder in LA aufgetaucht war, gab es nicht mehr viele angenehme Momente für Josef. Die meiste Zeit hieß es Kämpfen, irgendetwas beschützen oder für Mick den Babysitter spielen. Sandrine bot zu diesem Chaos eine sehr angenehme Abwechslung.

Gedankenversunken spielte er mit ihren Fingern während auch sie ihm versicherte, dass sie froh war auf der Party gewesen zu sein.
Was war das hier eigentlich? Er verhielt sich wie ein Teenager. Das war lächerlich, vor allem weil seine Teenagerzeit schon eine ganze Weile zurück lag. Ihre Augen trafen seine und er hatte das Gefühl, dass nicht viel fehlte und er würde einen großen Fehler begehen. Es war nicht richtig sich auf Menschen einzulassen. Wie oft hatte er das Mick gepredigt, als sein Freund an dieser Journalistin interessiert war? Es machte einfach nur Schwierigkeiten.

Als die junge Frau sich bei ihm ein weiteres Mal entschuldigte, waren seine Lippen nur Zentimeter von den ihren entfernt. Er schaute ihr tief in die Augen und näherte sich noch ein kleines Stück, bevor er einen Moment inne hielt und sich dann wieder langsam von ihr entfernte.
Ihre Hand immer noch in der seinen, grinste er sie an. „Mir hast du sicherlich keine Schwierigkeiten gemacht, hör auf dich andauernd zu entschuldigen. Es war meine Party, ich mache die Regeln.“
 
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AW: Moonlight

Sandrine

Und ob ich das hab. “, dachte sie, sagte aber nichts mehr. Es tat ihr gut von ihm zu hören, dass es nicht seine Schuld war, obwohl sie wusste, dass sie Schuld hatte. Oder zumindest einen Teil der Schuld trug. Chloe war sich sicher nicht darüber im Klaren gewesen, wie hoch sie das Schicksal herausgefordert hatte, indem sie ihre Freundin mitgenommen hatte. Aber selbst wenn auf der Party nichts passiert war. Ihre „Strafe“ hatten sie heute bekommen.

Auch sie konnte nicht verhindern, dass sie in dieser momentanen Situation an High School Zeiten dachte. War es nicht damals auch immer so, dass man unsicher war und nicht wusste, was man tat? In gewisser Weise konnte man das hier damit vergleichen. Sie war so unsicher in dieser Sache, dass auch sie sich wieder vorkam, wie ein Teenager.

Erst spät merkte sie, wie nah er ihr eigentlich war. Nur wenige Zentimeter entfernt. Sie konnte spüren, wie ihr Herz schneller schlug, sodass sie das Gefühl hatte, es würde fast zerspringen. Ähnlich wie gestern, als sie in beinahe der gleichen Situation zusammen gesessen hatten. Sie wusste nicht, wohin sie diese ganzen Vampir Geschichten brachten, aber im Moment wollte sie nichts sehnlicher, als seine Lippen auf ihren spüren. Für einen kurzen Moment hielt sie die Luft an, als er sich näherte. War es tatsächlich möglich, dass sie zwei Tage hintereinander einem Vampir erst ihr Blut anbot, dann mit ihm flirtete und die Sache schließlich in einem Kuss endete?

Anscheinend nicht, denn so schnell er sich ihr genähert hatte, desto schnell hatte er sich auch wieder von ihr entfernt. Seine Worte hörte sie kaum. Sie konnte nur daran denken, wie sie sich hier zum Affen machte. Hatte sie denn wirklich geglaubt, dass sie vielleicht etwas Besonderes war? Er war nun mal ein Vampir. Ein Vampir, der von menschlichem, frischem Blut lebte und anscheinend einfach das nahm, was gerade da war. Natürlich hatte sie es ihm angeboten und daraus machte sie ihm auch kein Vorwurf, aber die Tatsache, dass er jedes andere Blut ebenso dankend angenommen hätte, traf sie mehr, als sie vermutet hatte. Für einen kurzen Moment hatte sie geglaubt, dass vielleicht doch etwas Besonderes zwischen ihnen herrschte. So konnte man sich täuschen.

„Es war meine Party, ich mache die Regeln.“ hörte sie ihn sagen und nickte leicht. Ja, er machte die Regeln und seine Regeln waren scheiße. Sie verfluchte sie selbst, dass sie sich darauf eingelassen hatte und andererseits konnte sie bei seinem Grinsen kaum widerstehen.
Langsam löste sie sich aus seinem Griff und stand auf, „ Okay, ich entschuldige mich nicht mehr. “, sagte sie dann während sie das Bild von Chloe und sich nahm, das noch immer auf ihrem Bett lag und stellte es zurück auf ihre Kommode.
„ Schließlich machst du die Regeln. “, fügte sie dann noch leise hinzu und hoffte nur, dass sie es schaffen würde, nicht zu traurig zu klingen oder gar loszuheulen. Letzteres konnte sie sich noch verkneifen, doch der Unterton in ihrer Stimme war wohl deutlich zu hören.
 
AW: Moonlight

Josef

Josef spürte die Nähe von Sandrine, ihren Herzschlag, ihren Duft. Dies alles rief in ihm das Verlangen in ihm vor, sie in den Armen zu halten und zu beschützen. Vor allem, wenn er daran dachte, welchen Gefahren sie heute ausgesetzt war und was alles hätte passieren können, wäre Vince nicht bei ihr und Chloe gewesen.
Doch genau dieses Gefühl war es, das ihn bremste. Es war neu für ihn und obwohl es sich so richtig anfühlte, schien es doch so falsch. Er konnte die Nähe zu der Frau ihm gegenüber nicht zulassen, nicht jetzt. Er würde sich damit verletzlich mache und damit hatte er in seinem ganzen Leben noch keine guten Erfahrungen gemacht.

Doch als Sandrine sich plötzlich von ihm abwand und das Bild, welches Josef sich gerade noch angeschaut hatte, wieder auf seinen Platz stellte, merkte er erst, was er gerade getan hat. Er hatte Sandrine vermittelt, dass er eben genau das nicht wollte, nach dem er sich gerade so sehnte. Die Nähe zu ihr.
Ihre Reaktion zeigte ihm, dass sie genau verstanden hatte, was gerade vor sich ging. Sie distanzierte sich. Plötzlich herrschte eine Kühle in dem Raum, die er seit dem er ihn betreten hatte noch nicht wahrgenommen hatte. Unbewusst hatte er genau das erreicht, was wohl momentan das Beste für alle war. Er herrschte wieder ein gewisser Abstand zwischen ihm und der attraktiven jungen Frau.

„Schließlich machst du die Regeln“ hörte er sie sagen und bei jeden Wort spürte er wie ungern sie diese Tatsache hinnahm. Tausende Dinge schwirrten nun in seinem Kopf, die er ihr hätte sagen wollen. Es war eben nicht so, dass er über sie Regeln aussprechen wollte. Sie sollte frei sein und frei entscheiden was immer sie tun wollte. Er war sich selbst nicht im Klaren darüber, was gerade in ihm vorging, denn mit ihr war alles so anders als mit allen anderen.
Doch konnte er ihr dies alles nicht sagen. Nicht jetzt, wo er gerade angefangen hatte wieder eine Mauer zwischen ihnen beiden hochzuziehen. Doch hoffte er inständig, dass diese Mauer nicht zu hoch und dick werden würde.

Vorsichtig schaute er zu der Frau die immer noch an der Kommode stand und nicht den Anschein machte, wieder zurück zu kommen. „Jetzt bin ich dran, oder?“ fragte er sie mit einem Lächeln auf den Lippen und hoffte die unangenehme Stimmung so wieder etwas aufzulockern. „Du hast mir einige Fragen gestellt und nun bin ich dran.“ Erklärte er was er eigentlich von ihr wollte.
Langsam blickte er sich im Zimmer um und dann schaute er Sandrine wieder direkt in die Augen. „Wenn ich dich heute mit meinem Jet mitnehmen würde, wohin du wolltest… Wo würden wir hinfliegen?“ neugierig und mit einem Grinsen blickte er die junge Frau an.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Sie stand vor ihrer Kommode, wollte sich umdrehen, konnte es aber noch nicht. Wie hatte sie denn glauben können, dass es ihm etwas bedeuten könnte. Er hatte sich Sorgen um sie gemacht, ja. Vielleicht mochte er sie sogar ein wenig, aber mehr war da mit Sicherheit nicht. Gestern war er kurz nach ihrem Kuss raus gerufen worden. Gut, dafür konnte er nichts, aber er war auch nicht wiedergekommen. Sie hatten nicht darüber gesprochen und vielleicht hatte er daran ja auch gar kein Interesse. Zwar hatte sie sich etwas anderes erhofft, doch jetzt musste sie schmerzlich feststellen, dass das lediglich eine Hoffnung gewesen war. Sicherlich hatte sie sich keine Hochzeit mit ihm ausgemalt, aber etwas anderes als das hier irgendwie schon. Sie verfluchte sich selbst, dass sie sich mal wieder nicht unter Kontrolle gehabt hatte.

Als er mit ihr sprach, drehte sie sich langsam um und lehnte sich an die Kommode. Um sich wieder neben ihn zu setzen, fehlte ihr die Kraft. Entweder würde sie dann über ihn herfallen, ihn anschreien oder mit Fragen löchern, die sie zwei betrafen. Und für alle drei Varianten war sie zu stolz. Sie hatte auch so schon genug von ihrer Gefühlswelt Preis gegeben und sie war nicht bereit, sich noch mehr zum Affen zu machen.

Unwillkürlich wurde sie durch sein Lächeln milder gestimmt, konnte es aber nicht erwidern. Sie wussten beide, was da eben beinahe zwischen ihnen passiert wäre und er hatte wohl kein Interesse darüber zu reden. Und da Sandrine soeben einen neuen Vorsatz gefasst hatte, sprach sie das Thema auch nicht an.
Stattdessen wollte er ihr Fragen stellen. Als Gegenleistung sozusagen. Schließlich hatte auch sie ihn ausfragen dürfen.
Unter seinem Blick merkte sie, wie ihre Knie weicher wurden, doch sie riss sich zusammen. Keine Berührungen mehr und wenn es möglich war, auch kein direkter Blickkontakt.

Wo würden wir hinfliegen? “, dachte sie sich und hätte ihm am liebsten gesagt, dass sie nach dieser Aktion nirgends mit ihm hinfliegen würde. Immerhin hatte er ihr eben mehr als deutlich gemacht, dass er kein Interesse hatte bzw. er doch nicht so viel Wert auf sie legte.
Doch all das konnte und wollte sie ihm nicht sagen. Im Gegenteil. Sie wollte irgendwie versuchen, ihre Haltung zu bewahren, also ging sie auf sein Spiel ein.
„ Nach Marseille. “, antwortete sie dann und nach seinem fragenden Gesichtsausdruck zu urteilen, erwartete er wohl auch noch eine Erklärung, „ Da bin ich geboren. Meine Familie lebt noch immer da und ich … hab sie schon eine Weile nicht mehr gesehen. “, meinte sie Schulter zuckend und merkte erst jetzt wieder schmerzlich, wie sehr sie sie manchmal vermisste. Mit 16 Jahren war sie fort gegangen und hatte ihre Eltern verlassen. Wofür? Für eine Sekte, bei der sie fast ihr Leben gelassen hätte. Für welchen Preis? Sie hatte ihre Familie verlassen und ihnen damit wohl das Herz gebrochen. Sie hatte seit Jahren keinen richtigen Kontakt mehr zu ihnen, weil sie wohl nie richtig verkraftet hatten, dass sie fort gegangen war. Und je mehr Jahre vergingen, desto schwieriger wurde es, zurückzukehren. Da war es einfacher, hin und wieder zu schreiben oder zu telefonieren, bevor man etwas Falsches sagte und die Trauer zu spüren bekam.

Sie seufzte leise und sah wieder zu ihm, „ Also, ich gehe mal davon aus, dass du mit deinen Fragen noch nicht fertig bist? “, fragte sie dann und lächelte leicht. Sie konnte den Blickkontakt nicht vermeiden und dafür verfluchte sie sich schon wieder. Dieser Mann, Vampir, machte sie wahnsinnig und so sehr sie es auch wollte, sie konnte sich ihm nicht vollständig entziehen.
 
AW: Moonlight

Josef

Sandrine wirkte wieder angespannt. Allerdings anders als am Anfang ihrer kleinen Führung durch die Wohnung die schon bald in ihrem Zimmer geendet hatte. Die junge Frau erwiderte sein Lächeln nicht und zum ersten Mal vermutete Josef, dass er mit seinem kleinen Spielchen bei ihr mehr angerichtet hatte, als er vielleicht wollte.
Sie erschien ihm plötzlich so abweisend und zurückhaltend, wie er sie vorher noch nicht erlebt hatte. In diesem Moment ärgerte sich Josef über sich selbst. Wahrscheinlich hatte er das verspielt, was er in den letzten Minuten so genossen hatte. Die Nähe zu der Frau, die es ihm irgendwie von Anfang an angetan hatte.

Doch wahrscheinlich war es am besten so. Wahrscheinlich wäre dies alles auf Dauer nicht gut gegangen, vor allem jetzt noch nicht, wo er Sandrine erst seit knapp einem Tag kannte. Die Anziehung die Sandrine allerdings auf ihn Auswirkte, erweckte seine Neugier. Was war an dieser Frau, dass er alles andere vergessen konnte, wenn er in ihrer Gegenwart war?
Dieses Gefühl wollte er auf keinen Fall missen und so führte er die Unterhaltung fort. Er merkte, dass Sandrine ihn nicht vollkommen abweisend ihm gegenüber war, denn sie antwortete ihm recht ehrlich, dass sie wohl am liebsten ihre Familie besuchen würde. Ihr Zögern verriet ihm, dass sie ihre Familie wohl wirklich eine längere Zeit nicht mehr gesehen hatte und sofort bot sich die Frage, wieso Sandrine ihre Familie nicht öfter sah, wenn sie sie eindeutig zu vermissen schien.

„Was hindert sich daran deine Familie zu besuchen?“ fragte er deshalb nach einem kurzen Zögern. Er war sich nicht sicher, ob Sandrine bereit war ihm auf all seine Fragen auch Antworten zu geben, aber er würde es nicht erfahren, wenn er einfach seine Klappe halten würde.
Wenn er Sandrine schon nicht so nahe sein konnte, wie er es gerne wollte, dann wollte er doch mehr über sie erfahren. Vielleicht würde er so irgendwann die Antwort auf die Frage finden, wieso er sich so angezogen von ihr fühlte.

Ihre Vermutung, er hätte sicherlich noch nicht alle Fragen gestellt, ließ ihn schmunzeln. Irgendetwas war es, das sie dazu veranlasste, ihn nicht sofort aus dem Zimmer zu schmeißen, auch wenn er den Eindruck hatte, das sie dies am liebsten tun würde.
Langsam stieg er vom Bett auf und ging wenige Schritte auf sie zu. Er fand es albern, alleine auf ihrem Bett sitzen zu bleiben, stattdessen schaute er sich nochmals im Zimmer um. Es gab vieles das er sie gerne Fragen würde. Kleinigkeiten, einfach um sie besser kennen zu lernen, doch würde sie ihn wahrscheinlich für vollkommen verrückt abstempeln, wenn er nun nach ihrer Lieblingsspeise oder der Art fragte, wie sie ihren Kaffe trank.
„Erzähl mir einfach irgendetwas über dich, das du mir gerne sagen würdest.“ schlug er schließlich mit einem Lächeln vor und blickte ihr dabei wieder direkt in die Augen.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Sie spürte seinen Blick auf ihr und wünschte sich, er würde einfach aufstehen und gehen. Im gleichen Moment allerdings bereute sie diesen Wunsch wieder und wünschte sich, er würde noch bleiben. Wie konnten ihre Gedanken nur in solche zwei verschiedenen Richtungen gehen? Wie konnte sie ihm einerseits so nah sein wollen und sich andererseits wünschen, dass er gehen würde? Es war wohl offiziell. Sie verlor ihren Verstand.

Sie hatte mit der Frage gerechnet. Was hatte sie denn auch geglaubt? Dass er es darauf beruhen ließ, wenn sie sagte, dass sie gerne zu ihrer Familie fliegen würde. Sie seufzte und lehnte sich an ihrer Kommode etwas zurück. Sie würde ihm nicht die volle Wahrheit darüber erzählen. Zum einen weil sie es selbst noch nicht richtig verarbeitet hatte und zum anderen, weil sie damit noch mehr von ihr Preis gab, zu dem sie nicht bereit war. Nicht, wenn das hier so weiter gehen würde. Sie hatte sich ihm geöffnet, obwohl sie ihn so gut wie gar nicht kannte und schließlich hatte er sich von ihr distanziert. Das musste sie akzeptieren, doch dann war sie nicht bereit, sich ihm noch mehr zu öffnen, noch mehr von ihrer Vergangenheit zu erzählen, nur damit sie das noch verletzbarer machte.

Natürlich war ihr klar, wie lächerlich das eigentlich war. Immerhin hatte Josef nie etwas in dieser Richtung angedeutet. Aber trotzdem hatte es sie irgendwie verletzt. Doch davon sollte er nicht mehr mitbekommen, als er es eh schon getan hatte.
„ Es ist einiges passiert, das man nicht so leicht aus der Welt schaffen kann. “, antwortete sie ihm daher nur knapp. Sie wusste nicht, ob sie ihm vielleicht mehr erzählt hatte, wenn es eben zu dem Kuss gekommen wäre, aber vermutlich nicht. Denn selbst wenn es passiert wäre, gäbe es da immer noch die Tatsache, dass sie sich so gut wie kaum kannten.

Sie beobachtete ihn, während er aufstand und einige Schritte auf sie zumachte. Die Art, wie er sich in ihrem Zimmer umsah, brachte sie schon fast wieder dazu, dass ihre Knie weich wurden. Aber sie riss sich zusammen. Sowas wie gerade eben wollte sie nicht nochmal erleben. Zumindest nicht heute.
„ Was ich dir gerne erzählen würde? “, fragte sie und sah ihn kurz Stirn runzelnd an. Sie hätte ihm am liebsten gesagt, dass er sie total verrückt machte und sich durch ihn wie ein kleines, naives Mädchen fühlte, das keine Ahnung hatte, was es hier eigentlich tat. Doch bevor sie ihm das sagte, müsste er sie schon unter irgendeine Droge setzen, die sie dazu bringen konnte.

„ Ich weiß nicht, was du jetzt von mir hören willst. Mein Leben ist im Grunde nicht so interessant, wie du vielleicht denkst. “, lächelte sie leicht und sah sich kurz in ihrem Zimmer um. Das Aufregendste, was sie erlebt hatte, war wohl die Zeit, als sie in der Sekte war, doch davon wollte sie Josef nichts erzählen. Das war gleichzeitig auch die schlimmste Zeit ihres Lebens. Schließlich war sie der Grund für das, was sie heute Morgen erlebt hatte.
„ Ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Der Job bei Buzzwire ist zwar nicht unbedingt das, was ich mir für mich vorgestellt hatte, aber es ist ein Anfang. Irgendwie muss man ja schließlich seine Brötchen verdienen. “, erzählte sie und hatte keine Ahnung, ob ihn das überhaupt interessierte, „ Ein Foto kann einem manchmal so viele Informationen liefern und Emotionen einfangen, die man anfangs nicht wahrnimmt. Wie beinahe jeder, der vom College kommt, hatte ich den verrückten Traum, etwas mit meiner Arbeit zu bewirken. “, meinte sie lächelnd und schüttelte leicht den Kopf, „ Naja, vielleicht kommt das ja noch. “
 
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Cynthia

Cynthia konzentrierte sich genau auf das was Coraline sagte und als diese losfliezte schaute sie ihr erstmal eine Sekunde hinterher bevor sie selbst soweit war ihr zu folgen. Man war Coraline schnell. Cynthia war froh, dass sie in ihrem Menschendasein immer regelmässig gesprintet war, denn so war sie immer gut in Form gewesen, dennoch hätte sie niemals auch nur ansatzweise so schnell werden können.

Ihre Blick heftete sich auf Coralines Haar, dass im Wind hinter ihr herflatterte. Es sah wunderschön aus. Im nächsten Moment hörte Cynthia einen Herzschlag, ihr Instinkt befahl ihren Beinen langsamer zu gehen und zu jagen, doch Cynthia zwang sich weiterzurennen. Ihre Instinkt brüllte wütend auf und ihre Magen verzog sich schmerzhaft. Es war wie eine Melodie die durch ihre Ohren direkt in ihre Seele drang. Süßes Blut rauschte in den Adern des Menschen der dieser Herzschlag gehörte. Wütend befahl sie sich nicht länger darüber nachzudenken und weiterzurennen.

"Konzentrier dich auch Coraline und nicht auf das Blut" sagte sie sich immer wieder und schaffte es irgendwie die anderen Herzschläge an dennen sie vorbeirasten zu ignorieren. AUch wenn es ihrem neuen Instinkt wirklich wiederstrebte. Als sie am Hotel ankamen wäre Cynthia am Liebsten umgedreht soviele Herzschläge konnte sie hinter diesen Mauern hören und sogar schon beinahe fühlen. Dennoch ging die ganz ruhig hinter Coraline her bis sie den Mann an der Rezeption sah. Er trug kurzes Haar, weswegen sie seinen Hals sehen konnte. Feine blaue Adern, das pulsieren des Blutes. Es wäre ein leichtes hinüberzuspringen und von ihm zu trinken. Als er verdattert Coraline die Karte reichte war sein heller Unterarm nur nicht einmal einen halben Meter von ihr entfernt und die blauen Adern ließen ihr ein sehnsüchtig STöhnen über die Lippen kommen. Mit ganzer Kraft wandte sie ihm den Rücken zu und hielt die Luft an, damit sie sein Blut nicht riechen konnte. Am Liebsten hätte sie sich auch noch die Finger in die Ohren gesteckt und laut gesummt, doch das wäre definitv aufgefallen.

Endlich ging Coraline zum Fahrstuhl und Cynthia folgte ihr schnell. ALs die Fahrstuhltüren sich schlossen war sie froh zu erkennen, dass sie alleine waren. Hier wagte sie es kurz wieder zu atmen. Als Coraline sich endlich direkt an sie wandte sah Cythia den Kummer in den Augen ihrer Freundin, was ihr das Herz brach. Lieber wäre sie Tod, als Coraline zu enttäuschen oder sie zu verletzen.

"Was muss ich den beachten?" fragte Cynthia nervös und bis sich auf ihre Volle Unterlippe. Sie hatte ziemliche Angst den armen Männern wehzutun und wollte sowas auf jeden Fall vermeiden.
 
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Josef

Es schien ihm, als würde Sandrine die Frage nach ihrer Familie nicht passen. Sie antwortete nur sehr knapp, dass etwas passiert wäre, dass nicht so einfach zu vergessen sei. Josef spürte den Schmerz, den ihr die Erinnerung an diese Vergangenheit bei ihr hervor rief und verspürte den innerlichen Drang der jungen Frau irgendwie helfen zu wollen.
Diese Gefühle sie unbedingt beschützen zu müssen genauso wie es auch bei Chloe der Fall war, konnte er sich einfach nicht erklären. Auch bekam er den Gedanken nicht mehr los, dass Chloe und Sandrine die gleiche Vergangenheit teilten. Auch Sandrines Freundin, wechselte bei dem Gespräch über ihre Zukunft immer sehr gerne schnell das Thema.

Es musste also etwas sein, über das keiner gerne sprach und es war nicht nur die Neugier in Josef, sondern auch die Sorge, die ihn dazu drängten eine weiter Frage zu diesem Thema zu stellen.
Aber dies war sicherlich nicht der richtige Moment dafür. Nicht jetzt, wo er eh schon das Gefühl hatte, die junge Frau hätte sich komplett vor ihm verschlossen. Wieso überhaupt? Hatte er etwas so schreckliches getan? Natürlich hatte er die Spannung zwischen Sandrine und ihm ausgenutzt, aber er hatte nicht einmal die Andeutung gemacht, er wolle irgendetwas anderes von ihr, noch nicht einmal ihr Blut hatte er verlangt. Dies hatte sie ihm selbst angeboten.
So war das nun mal, wenn jemand Josef Blut anbot, würde er es sicherlich nicht ausschlagen. Vor allem nicht, wenn es jemand wie Sandrine war.

Langsam bewegte er sich in ihrem Zimmer etwas umher und die Versuchung war groß ihr wieder genauso nahe zu kommen, wie zuvor. Doch darauf wollte es Josef auf keine Fall ankommen lassen. Also stellte er sich neben Sandrine und lehnte sich genauso wie sie gegen die Kommode.
Gespannt hörte er der jungen Frau zu als sie ihm über ihre Arbeit erzählte. Es wäre ihm wahrscheinlich egal gewesen, was sie ihm erzählte. Hauptsache sie redete mit ihm und warf ihn nicht aus ihrem Zimmer. „Ich glaube, dass jedes Leben seine interessanten Seiten hat.“ merkte der Vampir nachdenklich an. „Es muss ja nicht immer alles so spannend sein.“ erklärte er dann weiter. „Hauptsache ist doch, dass ich etwas über dich lerne.“

Wie sie über ihre Arbeit sprach kam ihm bekannt vor. So ähnlich sprach auch Chloe von dem Photographieren und Josef lächelte bei dem Gedanken, dass sich hier wohl wirklich zwei Seelenverwandte getroffen hatten. Als Sandrine anmerkte, dass sie eigentlich den Traum hatte mit ihrer Arbeit etwas zu bewirken, grinste er sie an.
„Ich glaube Buzzwire, bewirkt bei vielen Menschen irgendetwas.“ scherzte er. „Immerhin erreichst du so mit deinen Bildern viele Leute, das ist doch schon mal ein Anfang.“ Er hielt nicht viel von Skandaljornalismus, wie ihn Buzzwire betrieb. Schon zu oft waren dadurch die Geheimnisse der Vampire in Gefahr geraten. So freute es ihn irgendwie, dass auch Sandrine nicht glücklich damit war und irgendwann gerne einen anderen Arbeitgeber finden würde.
„Wenn du dir aussuchen könntest, wo und was du arbeiten kannst. Was wäre das dann?“ hakte er neugierig nach und hoffte, sie mit seiner Neugierde nicht unnötig zu belasten.
 
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Vince

::Vince schüttelte leicht den Kopf, als Chloe sagte, dass er sich ja unter Kontrolle gehabt hätte und dass sie nie in Gefahr gewesen war. Doch er wusste es besser. Es war reines Glück gewesen, dass er im letzten Moment noch davor zurück geschreckt war, sie zu beissen. Es hätte genauso gut anders kommen können. Und er wollte sich gar nicht ausdenken, was dann geschehen wäre. Doch anscheinend wollte Chloe das nicht verstehen oder dann konnte sie es nicht. Und vielleicht war es auch besser so. Wobei er trotz allem Bedenken hatte, ob es gut war, dass sie ihm gegenüber so furchtlos war. Denn auch wenn er gerne war, was er war, dann wusste er doch, dass er ein Jäger war, ein Raubtier, erschaffen um zu töten…::

Ach Chloe…

::seufzte er daher nur auf ihre Worte und bleib dicht bei ihr stehen, als sie ihm sagte, dass er es ruhig sagen sollte, wenn es ihm lieber wäre, wenn sie gehen würde. Eine Aussage, die ihm ein leichtes Lächeln entlockte. Wie hätte er so etwas von ihr verlangen können, wo er doch in ihrer Wohnung war::

Also, wenn jemand gehen sollte, dann bin wohl ich das. Das hier ist deine Wohnung, also habe ich zu gehen, wenn ich ein Problem habe und ganz Bestimmt nicht du… Aber ich denke, ich habe es jetzt wieder unter Kontrolle. Auch wenn du dich nochmals schneiden solltest…

::grinste er dann, überzeugte sich, dass Josef und Sandrine nach wie vor in deren Zimmer waren und küsste die junge Frau kurz, aber trotzdem voller Zärtlichkeit::

So, und ich hole jetzt kurz die Teller und das Besteck, damit du nicht mehr mit gefährlichen Dingen in Kontakt kommst und wir nachher noch etwas reden können

::neckte er Chloe dann mit einem frechen Grinsen, bevor er in die Küche huschte, dort Teller, Besteck und Gläser holte und diese zurück ins Wohnzimmer brachte, um alles auf den Couchtisch zu stellen::
 
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Chloe

::Chloe konnte natürlich nicht wissen, was Vince dachte, aber sein kurz etwas sorgenvoller, nachdenklicher Gesichtsausdruck fiel ihr durchaus auf. Vielleicht hätte sie selbst einen ähnlichen Ausdruck gehabt, hätte sie gewusst, was er dachte.
So jedoch blieb sie bei ihrer Meinung, es war nichts passiert, Vince hatte sich unter Kontrolle, es gab keinen Grund, sich irgendwelche Gedanken über den Vorfall zu machen. Auch seinem seufzenden "Ach Chloe..." maß sie keine größere Bedeutung zu. Denn immerhin stand er bei ihr, sogar dicht bei ihr und es war absolut nichts mehr von davon zu merken, dass er sich durch das Blut, das aus der Wunde sickerte, irgendwie unwohl, oder viel eher noch angeregt fühlte::

Also es ist ja nicht so, dass ich dir gerade angeboten hätte, meine eigene Wohnung zu verlassen...

::erklärte Chloe mit einem kleinen Grinsen::

Ich wäre in die Küche gegangen und hätte dort versucht, Besteck und Teller herzurichten, ohne mich noch einmal großartig zu verletzen, aber wenn du dich ohnehin auch dann unter Kontrolle hast, dann ist es ja kein Problem, dann kann ich weiter unvorsichtig sein.

::scherzte sie, auch wenn sie natürlich selber wusste, dass sie mit dem Geschirr aufpassen würde. Es war ja ohnehin nur deswegen zu Boden gegangen, weil sie sich so erschreckt hatte.
Während ihrer Worte hatte Vince kurz gewirkt, als würde er auf etwas lauschen, das weit entfernt war und als er sie küsste, wusste Chloe auch, dass er wohl kurz nach Josef und Sandrine "gesehen" hatte. Es war beeindruckend, aber auch beängstigend, dass er das konnte, denn immerhin hatte er zuvor wahrscheinlich ihre gesamte Unterhaltung mit Sandrine mitgehört. Gut, dass sie nicht erwähnt hatte, dass er ihr bereits viel zu viel bedeutete...
Denn nach wie vor gab es auch einen Teil in ihr, der ihr sagte, dass Vince lange Zeit gehabt hatte, Lügen zu perfektionieren und er keineswegs alles so meinen musste, wie er es sagte. Womöglich war es sogar seine Masche, dass er Frauen erzählte, was er ihr erzählt hatte, denn dass sie es eigentlich gern gehört hatte, war ihr durchaus klar.

So dauerte der Kuss für ihren Geschmack auch viel zu kurz an und nur mit einem leichten Seufzen ließ sie Vince wieder los. Chloe wusste, dass es nicht gut war, sich gleich mit dieser Intensität in etwas zu stürzen, das vermutlich nicht einmal eine Chance haben würde, angesichts der Umstände. Denn die Männer, die diese Art an Gefühlen in einem weckten, waren meistens auch die, die einem sehr weh tun konnten... Und das war ein Punkt, den sie in den letzten Jahren sicherlich nicht vermisst hatte::

Pass bloß auf, dass du dich nicht schneidest...

::meinte Chloe noch scherzend, als Vince bereits in Richtung Küche unterwegs war, um die erwähnten Sachen ins Wohnzimmer zu holen. Sie machte es sich in der Zwischenzeit auf der Couch gemütlich und wartete darauf, dass Vince wieder kam.
Als er schließlich neben ihr auf dem Sofa saß, hätte sie sich liebend gern einfach an ihn gelehnt, geschwiegen und die Zweisamkeit genossen. Aber auch das war im Moment eher ungünstig, weshalb die beiden sich auch über relativ unverfängliche Dinge unterhielten und dabei auch wieder auf den Fotoauftrag zu sprechen kamen, den Vince Chloe ja eigentlich erteilt hatte.
Aber dies war bei weitem nicht das einzige Thema, denn - was Chloe nach wie vor wunderte - blieben Sandrine und Josef lange in deren Zimmer und kamen erst wieder zurück, als der Lieferant des Asia-Restaurants bereits an der Haustür klingelte::
 
AW: Moonlight

Sandrine

Sie vermutete, dass ihm ihre Antworten bezüglich ihrer Vergangenheit nicht gefiel. Wahrscheinlich wollte er mehr wissen, doch mehr war sie im Moment einfach nicht bereit, Preis zu geben. Außerdem war sie sich nicht sicher, ob es richtig war. Sie vermutete zwar, dass sie ihm vertrauen konnte, aber immerhin kannte sie ihn so gut wie gar nicht und dafür war einfach in der Vergangenheit zu viel passiert.
Sie hätte es schon fast über Bord geworfen, als er sich neben sie stellte. Seine Nähe brachte sie wirklich dazu, kaum noch klar denken zu können.

„Hauptsache ist doch, dass ich etwas über dich lerne.“ hörte sie ihn sagen und sah ihn Stirn runzelnd an. Er wollte mehr über sie erfahren? Wieso? War er nicht eben noch wie von einer Tarantel gestochen aufgesprungen? Vielleicht verwechselte sie da ja auch einfach irgendwas. Er schien sie ganz nett zu finden und wollte mehr über sie erfahren. Vielleicht kam sie für ihn sogar als einer seiner Freshies in Betracht, aber mehr nicht.
Sie musste sich mit der Tatsache abfinden, dass sie diese wechselseitigen Gefühle für ihn hatte. Doch vor allem, musste sie sich damit abfinden, dass niemals mehr aus ihnen werden würde. Wie hatte sie anderes auch nur annehmen oder sich wünschen können? Sie kannte ihn gerade mal seit gestern.
Allerdings war es für eine Freundschaft sicherlich nicht zu spät, auch wenn das vermutlich nicht so einfach werden würde, wenn sie sich dabei immer vorstellte, wie es sich angefühlt hatte, als seine Hand über ihre Wange und ihr Haar strich …

Sie schüttelte unweigerlich den Kopf. Dafür war jetzt keine Zeit und definitiv nicht der passende Augenblick.
Also schenkte sie ihm wieder ihre Aufmerksamkeit und als er sie fragte, wo sie gerne beruflich langen wollte, überlegte sie kurz. Schon so oft hatte sie sich ausgemalt, was sie mit Bildern in der Welt bewegen könnte. Doch bisher war sie nur bei Buzzwire gelandet und auch wenn sie froh war, einen Job gefunden zu haben, war es nicht das, was sie ihr Leben lang machen wollte.
„ Ich weiß nicht. Ich glaube kaum, dass ich das Fotografieren aufgeben würde. Vielleicht Christiane Amanpour begleiten und etwas bewegen. Vielleicht fange ich ja sogar selbst an, zu schreiben … “, meinte sie dann ehe sie grinsend den Kopf schüttelte, „ Keine Ahnung, aber … Buzzwire wird mich nicht bis zum Ende meines Lebens halten können. “, meinte sie dann leicht lächelnd und warf einen Blick zur Uhr. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen war und auch wenn sie die Unterhaltung mit Josef genoss, so wollte sie Chloe und Vince auch nicht zu lange warten lassen. Wobei sie vermutete, dass die beiden sich die Zeit schon um die Ohren schlagen würden. Vielleicht konnte sie sich so etwas dafür revangieren, dass sie die zwei vorhin gestört hatte.

Doch gerade als sie ansetzen wollte, um etwas zu sagen, hörte sie die Klingel. Sie sah kurz zu Josef und seufzte leise, „ Tja, ich würde sagen, der Rundgang ist hiermit beendet. “, lächelte sie und sah sich nochmal kurz um. Dann fiel ihr Blick auf ihren Arm. Bisher wusste Chloe noch nichts von dem … Vorfall und auch, wenn sie -und vor allem Vince- es wohl vermuten würde, wenn sie sah, dass es Josef besser ging, wollte sie es nicht offensichtlich zeigen. Also griff sie sich schnell ihre Strickjacke und zog sie über ehe sie mit Josef wieder ins Wohnzimmer zu den anderen ging.
Sie war nervös, das konnte sie nicht abstellen. Früher oder später würde Chloe es erfahren und Sandrine hoffte, dass ihre Freundin dann ein offenes Ohr für sie haben würde. Doch daran zweifelte sie eigentlich nicht. Daher beruhigte sie sich wieder einigermaßen.
„ Habe ich da etwa die Klingel mit unserem Essen gehört? “, fragte sie leicht lächelnd, als sie ins Wohnzimmer kamen.
 
AW: Moonlight

Chloe

::Mit einem entschuldigenden Lächeln erhob Chloe sich von der Couch, als sie das Klingeln des Lieferdienstes hörte. Irgendwie widerstrebte es ihr zwar, jetzt aufzustehen, da sie wusste, dass Sandrine und Josef aufgrund des Klingelns mit Sicherheit auch gleich wieder zu ihnen stoßen würden, was automatisch die Zweisamkeit mit Vince beenden würde. Und eigentlich wollte sie das nicht.

Aber gut, was blieb schon anderes übrig? Mit einem Seufzen öffnete die junge Frau die Wohnungstür, nahm die Lieferung entgegen und bezahlte den Lieferanten mit einem guten Trinkgeld, bevor sie das Essen ins Wohnzimmer zurücktrug, wo kurze Zeit später auch Sandrine und Josef eintrafen.
Sandrine hatte sich etwas übergezogen und Josef wirkte... viel erholter, frischer, ruhiger, im Vergleich zu seiner Ankunft hier bei ihnen.
Nun, scheinbar hatte Sandrine sich mit ihrer Führung Mühe gegeben, ihn abzulenken. Chloe war viel zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, um sich großartig Gedanken darüber zu machen, was diese Beobachtungen zu bedeuten hatten. Zumindest im Moment::

Ja, du hast ganz richtig gehört. Sonst hätte ich vermutet, dass du das Essen einfach schon gerochen hast... Ich tu das nämlich und krieg gerade nochmal extra Hunger.

::Chloe wusste, dass es vielleicht etwas unfair gegenüber den beiden Vampiren war, hier über Hunger und Essen zu sprechen, da sie beiden - zumindest offiziell - nichts anbieten konnten, aber das waren nun einmal die Schwierigkeiten im Umgang zwischen Menschen und Vampiren.
Währenddessen richtete sie das Essen aus den Lieferkartons auf die bereitstehenden Teller, die Vince geholt hatte und gab einen davon an Sandrine, reichte Besteck nach und nahm sich dann das Übrige selbst::

Also jetzt, wo ich das Essen so sehe, merke ich erst, dass ich am Verhungern bin.
 
AW: Moonlight

Sandrine

Unter Chloe´ s kurz prüfendem Blick hielt Sandrine den Atem an, doch als diese dann weiter machte, atmete sie auf. Sandrine warf einen kurzen Blick zu Josef und lächelte kurz. Ihre kleine Führung hatte länger gedauert, als sie geglaubt hatte, denn als sie einen Blick zur Uhr warf, fiel ihr auf, dass es doch schon später war.
Der Geruch des Essens holte sie dann jedoch wieder zurück, „ Oh ja, ich weiß, was du meinst und nein, dieses Mal hat mich der Geruch des Essens nicht hergeholt. “, meinte sie leicht grinsend, während sie mit Josef wieder Platz nahm.

Genüsslich sog sie den Duft des Essens ein, bis ihr wieder einfiel, dass es für ihre beiden Gäste wohl etwas unangenehm war. Für sie zumindest war es das. Schließlich konnten sie ihnen nichts anbieten. Naja, sie konnten schon, aber das wäre vermutlich doch etwas merkwürdig. Außerdem hatte Josef seinen Durst wohl erst mal gestillt.
Sie sah zu Chloe, als diese das Essen auf den Tellern hergerichtet hatte, „ Perfekt. Sieht aus wie selbst gemacht. Wenn wir keine Zeugen hätten, hätten wir sagen können, dass wir in der Küche so talentiert sind. “, grinste sie leicht, auch wenn sie wusste, dass die Herren das vermutlich eher weniger interessierte. Schließlich hatten sie sowieso niemals Hunger, höchstens Durst. Und da spielte es keine Rolle, wie gut sie kochten.

Erst jetzt fiel Sandrine das kleine Pflaster an Chloe´ s Hand auf. Stirn runzelnd sah sie ihre Freundin an, „ Da hat wohl wieder jemand nicht aufgepasst, hm? “, lächelte sie leicht, wusste aber nicht, wie sie Chloe´ s Blick, der darauf folgte -wenn auch nur ganz kurz-, deuten sollte. Hatte sie etwas Falsches gesagt? Wenn die beiden Vampire weg waren, würde sie mit ihrer Freundin sprechen müssen. Allein schon, weil ihr selbst so viel auf der Seele lag und auch wenn sie nicht wusste, ob sie schon bereit war, ihr etwas zu erzählen, so würde das Gespräch an sich doch auch schon eine Menge helfen.
Doch schließlich konzentrierte sie sich aufs Essen, „ Na dann … guten Appetit. “, lächelte sie ehe sie sich eine Gabel voll in den Mund schob.
 
AW: Moonlight

(So, ich hoffe, mir ist niemand böse, wenn ich die Jungs jetzt mal aus der Situation rausschreibe. Janine ist ja eh nicht da, Seri hat Prüfungen, ich bin ab Sonntag auch nicht da... Also dachten wir uns, dürfen die Jungs schon gehen und Sandrine und Chloe unterhalten sich noch ein bisschen ;))


Chloe

::Chloe warf einen kurzen Blick in die Runde, während sie vorsichtige, erste Bissen von ihrem Thai Curry nahm. Eigentlich war es fast etwas lustig, die beiden Frauen hier mit ihrem Essen und die beiden Männer, die nichts zu sich nahmen, wenn dann eher noch von ihr und Sandrine trinken würden... Und trotzdem wirkten sie im Moment viel eher wie eine fröhliche kleine Runde von Freunden, die einen gemeinsamen Abend verbrachte.
Und obwohl sie auch gerne alleine mit Vince gewesen wäre, hatte diese Situation auch etwas für sich. Denn immerhin schätzte sie Josef und seine Gesellschaft ja auch... und bei Sandrine war dies ohnehin keine Frage.

Och, ich bin in der Küche durchaus talentiert... sofern da ein Telefon ist und ich den Lieferdienst rufen kann. Abgesehen davon mache ich mir nichts mehr aus der Anerkennung, kochen zu können. Der Zug ist bei mir wohl schon abgefahren....

::scherzte Chloe ein wenig über sich selbst. Sie war nun mal so gesehen ein kleines Partygirl und wer hätte so eines schon mal kochen gesehen? Solange sie sich irgendwie mit Essen über die Runden brachte, verspürte sie auch nicht das Bedürfnis, kochen zu können.
Als Sandrine sie dann auf ihre Ungeschicktheit ansprach, wusste Chloe im ersten Moment nicht genau, was sie sagen sollte. Denn auf der einen Seite wollte sie Vince nicht in Schwierigkeiten bringen, wenn sie erzählte, dass er sie erschreckt und sie deswegen die Teller fallen gelassen hatte, aber andererseits - was war daran Schlimmes?
Sie war einfach nur aufgrund der Anwesenheit von Vince und Josef etwas durcheinander und so brauchte sie eine kurze Sekunde, bis sie sich wieder konzentrieren konnte::

Du kennst mich doch.

::erklärt sie daher auch mit einem kleinen Schulterzucken und einem unbeholfenen Grinsen::

Ich hab die Teller in der Küche fallen lassen. Aber ist nichts Schlimmes.

::Als ihre Freundin ihr dann einen guten Appettit wünschte, erwiderte sie das und konnte sich dabei ein Grinsen nicht verkneifen. Es war schon seltsam, die beiden Männer neben sich sitzen zu haben, die nicht an dem Essen teilnehmen konnten.
Wahrscheinlich auch deshalb verabschiedeten die beiden sich anschließend relativ schnell und verließen die Wohnung gemeinsam, was Chloe keine Möglichkeit gab, sich irgendwie - ihrer Ansicht nach - angemessen von Vince zu verabschieden, weshalb die Situation eher förmlich ausfiel und sie sich noch einmal für seine Rettung am Vormittag bedankte. Und natürlich auch bei Josef, dass er trotz seiner Geschäfte noch nach ihnen gesehen hatte.

Dann schloss sie mit einem etwas erschöpften Seufzen die Haustüre und lehnte sich erst einmal dagegen. Dieses ganze Vorsichtig sein mit Josef in der Wohnung hatte sie irgendwie mehr belastet, als sie erwartet hätte::
 
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AW: Moonlight

Sandrine

„ Talentiert … “, wiederholte Sandrine langsam und grinste, doch da vollendete ihre Freundin ihren Satz auch schon, was sie selbst nicken ließ, „ Ja, das passt schon eher. “, gab sie zu.
Es war eine komische Situation. Irgendwie fühlte es sich so an, als würden vier Freunde gemeinsam den Abend miteinander verbringen, doch die Tatsache, dass zwei von ihnen nichts aßen und auch keinerlei Appetit hatten –zumindest nicht auf das chinesische Essen- brachte den bitteren Beigeschmack. Nicht, dass Sandrine etwas gegen ihre Gesellschaft gehabt hätte. Im Gegenteil. Sie fühlte sie wohl, doch irgendwie war es schon seltsam hier zu sitzen und von zwei Vampiren beim Essen beobachtet zu werden. Allerdings merkte sie inzwischen wie groß ihr Hunger eigentlich war, also konnte sie sie eher zweitrangig um die beiden kümmern.

Erst als Chloe über ihre Verletzung sprach, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, „ Also schon wieder, hm? Bald müssen wir uns Pappteller und Plastikbesteckt zulegen. “, grinste sie Kopf schüttelnd. Etwas, in dem Gesichtsausdruck ihrer Freundin, ließ sie vermuten, dass das nur ein Teil der Wahrheit war. Allerdings konnte sie das nicht mit voller Gewissheit sagen. Vielleicht glaubte sie das ja auch nur, weil sie selbst so durcheinander war.

Sie stand zusammen mit Chloe auf, als die beiden Männer meinten, dass sie jetzt vielleicht gehen sollten. Eigentlich schade, aber sie noch länger hier zu behalten war vielleicht keine gute Idee. Denn auf irgendeine Art und Weise wirkte auch Chloe leicht angespannt und Sandrine vermutete mal, dass es etwas mit der Gegenwart der beiden zu tun hatte.
Und für sie selbst war es vielleicht auch nicht schlecht, also … war es das Beste so.
„ Macht´ s gut und … danke. “, meinte sie lächelnd ehe die beiden schließlich verschwanden. Der Abend war so schnell rumgegangen, dass sie kaum gemerkt hatte, wie die Zeit vergangen war. Und auch jetzt merkte sie ihre Müdigkeit. Doch als sie zu ihrer Freundin sah, die sich an die Tür lehnte, sah sie sie besorgt an, „ Hey … alles okay? “, fragte sie leise, während sie eine Hand auf ihre Schulter legte. War etwas zwischen Vince und ihr vorgefallen, während sie mit Josef in ihrem Zimmer gewesen war? Ihr Zimmer … Wieder kamen ihr Bilder und Josef und sich in den Sinn, die sie jedoch mit einem kurzen Kopf schütteln zu verdrängen versuchte. Sie konnte jetzt nicht daran denken, sie durfte nicht daran denken.
 
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