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[NCIS] A Night to remember

AW: [NCIS] A Night to remember

ich hatte noch keine Zeit das neueste Chap diese Story zu lesen oder deine neue FF anzufangen, aber ich bin schon sehr gespannt darauf. Ich werd dich mit FB überhäufen, sobald ich mal etwas Zeit zum Lesen hatte.. auch für dein CM-XO.. nein das hab ich nicht vergessen, da hab ich sogar brav mitgelesen. Ich hatte leider nur noch keine Zeit was zu posten ^^
also.. hab Geduld, FB wird bald kommen ^^
 
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AW: [NCIS] A Night to remember

wow.. umwerfender Teil. Ich hab die Folge geliebt und jetzt das ganze nochmal zu lesen, vor allem so mit alle den Zwickmühlen von Tony und den Hintergedanken dazu, die man ja in der Serie damals nicht hatte, weil man ja nicht gleich wusste, dass Tony Under Cover war.. das ist echt toll gworden!

großes Lob an dich :) mach weiter so, ich freu mich schon auf die Fortsetzung
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Dankeschön für euer liebes FB. :kiss2:
Die folgenden Teile werden jetzt in dieser Art weiter gehen.
Eine eigene Handlung gibt es erst in Kapitel 11 wieder.
Aber ich hoffe, daß es euch trotzdem gefällt.

So, hier kommt auch schon wieder die FS.
Der letzte Teil nach der Explosion ist ein wenig kurz geworden, aber ich wollte mich darauf beschränken.
Viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


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Kapitel 7 - Ziva: Heartbreak
Das schlechte Gefühl hat mich die ganze Nacht über verfolgt und davon abgehalten, länger als drei Stunden zu schlafen, die ich wohl auch nur dem übermäßigen Genuss von Tequila zu verdanken habe. Wie jeden Tag mache ich mich früh am Morgen auf den Weg zum Hauptquartier, da mich die innere Unruhe nicht loslässt. Vielleicht würde ich meinen Partner ja dort antreffen oder zumindest herausfinden, wo er ist. Bereits als der Aufzug mit einem leisen 'Pling' seine schweren Metalltüren öffnet, erwartet mich die erste Überraschung, denn ich sehe mich McGee gegenüber. Auf meine Frage, was er an einem Samstagmorgen im Büro macht, gibt er mir lediglich eine ausweichende Antwort, doch ich durchschaue seine Lüge sofort. Ein kurzer Blick auf seinen Schreibtisch sagt mir, dass er die ganze Nacht hier verbracht hatte. Doch auch er hat angeblich keine Ahnung, wo sich unser Kollege im Moment aufhält. „Wieso sorgst du dich so um Tony?“, fragt er mich schließlich, woraufhin ich kurz zögere und dann erkläre: „Er wollte sich gestern Abend mit uns in der Bar treffen. Er ist dort nicht aufgetaucht, hat nicht angerufen. Er geht weder zu Hause ans Telefon noch an sein Handy. Hast du zufällig die Nummer von seinem zweiten Handy?“ „Du meinst das für Privatgespräche?“ „Ja.“ „Nein“, gibt er nur zurück, so dass ich mich abwende und zum Schreibtisch des Chefermittlers blicke. „Gibbs war auch die ganze Nacht hier. Sind wir ein Team, McGee?“, frage ich ihn, doch er sieht mich nicht an, als das „Morgen, Ziva.“ von unserem Boss ertönt, der fragt: „Hast du an einem Samstagvormittag nichts besseres vor?“ Ich antworte nicht darauf, sondern erwidere nur: „In Teams gibt es keine Geheimnisse. Und wenn du mir nicht sagst, was ihr die ganze Nacht hier getan habt, McGee weiß, dass er es mir sagt.“ Mit diesen Worten drehe ich mich zu meinem Kollegen um, lächle ihn an und füge hinzu: „Irgendwann.“

Mitten in unsere Diskussion platzt eine aufgeregte Direktorin, die sich jedoch nicht weiter zu wundern scheint, dass wir unseren freien Tag im Hauptquartier verbringen. „McGee, Sie müssen per Triangulation ein Handy aufspüren“, gibt sie den Befehl und nennt ihm die Nummer, so dass er sich sofort an seinen Computer setzt. „Steckt DiNozzo in Schwierigkeiten?“, fragt Gibbs sofort, und ich erwidere alarmiert: „Ich hab's gewusst.“ Daraufhin beginnt Jen, die ganze Situation zu erklären: „Die Frau, mit der Tony zusammen ist, Jeanne Benoit, ist La Grenouilles Tochter.“ Wir alle sehen sie erstaunt an, und McGee hakt verwirrt nach: „Er war also im Einsatz?“ Ich kann den Zorn in den Augen des Chefermittlers sehen, als er auf die Direktorin zugeht und betont ruhig fragt: „Hattest du die Absicht, uns das irgendwann mitzuteilen?“ „Wenn es uns zu ihrem Vater geführt hätte, ja“, gibt sie lediglich zurück, worauf er nachhakt: „Und hat es das?“ „Ich weiß es nicht.“ „Sagen Sie uns wenigstens, was Sie wissen, Director?“, fragt Gibbs nun bedeutend aufgebrachter und reservierter, woraufhin sie erwidert: „Tony hat gerade Kontakt aufgenommen, mit dem Handy, das auf seinen Decknamen läuft. Es ist ein vereinbartes Zeichen, das er nur im Notfall benutzen soll, falls er glaubt, seine Tarnung sei aufgeflogen.“ Mein Magen krampft sich immer stärker zusammen, und in mir macht sich die Erkenntnis breit, dass ich auf mein schlechtes Gefühl hätte hören sollen. Verdammt, ich lasse mich doch sonst nicht so einfach von anderen verunsichern, doch Duckys Worte, dass aus mir nur die Eifersucht spricht, hatten mir zu denken gegeben. Die ganzen letzten Monate hatte ich mir Sorgen um meinen Partner gemacht, doch der hat in der Zwischenzeit einen Under-Cover-Auftrag bearbeitet. Ich fasse es einfach nicht, dass er mir das wirklich verschwiegen hat. Nach unserer gemeinsamen Nacht habe ich mir immer wieder Vorwürfe gemacht, dass ich seine Beziehung zerstört haben könnte, dabei ist alles nur eine Lüge. Langsam frage ich mich wirklich, wie weit er dabei gegangen ist und vor allem, wie weit er sich darin verstrickt hat. So wie ich Tony und seinen Hang, in ausweglose Situationen zu geraten, kenne, habe ich Zweifel, dass er dort unversehrt wieder herauskommt.

Seufzend verdränge ich meine Gedanken und folge meinen Kollegen in den Videokonferenzraum, um Tony aufzuspüren. Meine erneuten Anrufe, sowohl auf seinem Diensthandy als auch seinem Under-Cover-Telefon bleiben jedoch erfolglos. Wieder gewinnt das miese Gefühl in meinem Inneren die Oberhand, und ich kann nicht verhindern, dass ich mir allmählich wirklich Sorgen um ihn mache. Wenn La Grenouille seine wahre Identität wirklich kennen sollte, möchte ich mir nicht ausmalen, was er mit ihm anstellt. Ich bezweifle, dass die Tatsache, dass Jeanne ihn liebt, ihren Vater von seinem Vorhaben abhalten würde. Nur am Rande bekomme ich mit, dass McGee vorschlägt, sich in die Straßenüberwachung einzuklinken, doch wenig später sehe ich Tonys Wagen auf dem großen Plasmabildschirm. Verwirrt frage ich mich, was mein Partner jetzt vor hat, doch es scheint nicht so, als würde er verfolgt. Ich habe diese Überlegung noch nicht zu Ende geführt, als meine Kollegen und ich mitansehen müssen, wie das Auto plötzlich explodiert. Ich habe das Gefühl, mein Herz würde stehen bleiben und bin im ersten Moment nicht dazu in der Lage, mich zu bewegen, lediglich sein Name verlässt fast unhörbar, wie ein Hauch, meine Lippen. Es erscheint mir, als würde in diesem einen Bruchteil einer Sekunde mein Inneres auseinandergerissen. Durch meinen Körper läuft ein kaum merkliches Zittern, von dem ich einfach nicht in der Lage bin, es zu unterdrücken. Meine Gedanken rasen chaotisch durch meinen Kopf, so dass ich nicht dazu fähig bin, auch nur einen davon zu ergreifen, geschweige denn festzuhalten.

Die Trance, die bei der Detonation der Bombe von mir Besitz ergriffen hatte, hält auch dann noch weiter an, als wir längst von Tatort zurückgekehrt sind und ich bereits wieder an meinem Schreibtisch sitze. Die Tatsache, dass wir Tonys Dienstausweis und seine beiden Handys in dem ausgebrannten Wrack gefunden haben, lässt meine Hoffnung, dass er nicht in diesem Wagen gesessen hatte, auf ein Minimum zusammenschrumpfen. Mittlerweile kann ich meine Gedanken kaum noch davon abhalten, sich vollkommen zu verselbstständigen, doch schließlich raffe ich mich auf und helfe McGee bei den Ermittlungen. Duckys überraschendes Auftauchen und seine erlösende Nachricht, dass es sich bei der verkohlten Leiche nicht um DiNozzo handelt, kann ich im ersten Moment nicht glauben. Es dauert einige Zeit, bis die Aussage zu meinem Verstand vordringt und ich wirklich realisiere, was dies bedeutet. Nur Minuten später steht Tony dann tatsächlich vor uns, und ich stelle unwillkürlich fest, dass der Stein, der mein Herz in den letzten Stunden unbemerkt umklammert hatte, langsam zu Staub zerfällt. Obwohl ich meine Gefühle wie immer hinter einer dicken Mauer verberge, tobt doch in diesem Moment, als ich ihm in die Augen sehe, ein Wirbelsturm in meinem Inneren, und es gelingt mir nur schwer, nach außen Ruhe zu bewahren. Ich bin so unendlich erleichtert, als ich ihn lebendig aus dem Aufzug steigen sehe, genauso schelmisch grinsend wie immer. So etwas habe ich noch nie zuvor gespürt, niemals war ich so in Panik geraten, auch wenn ich es gut zu verstecken vermag. Dieses Wissen führt mir erneut vor Augen, wie sehr mich Amerika und dieses Team verändert haben, doch ich versuche noch immer, dies zu verdrängen.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Und auch hier gehts wieder weiter.
Wünsch wie immer viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia

PS: Da ich den Schluß vom letzten Kapitel gar nicht gelungen fand, mußte ich ihn einfach nochmal überarbeiten.


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Kapitel 8 - Tony: Love hurts
Jetzt gibt es also kein Zurück mehr, denn nun ist der Moment gekommen, vor dem ich mich so lange, vor allem in den letzten Wochen, gefürchtet habe. Ich konnte regelrecht spüren, wie sich meine Lage immer mehr zuspitzt und sich die Schlinge um meinen Hals immer enger zusammen zieht. Unsere Beziehung, ihr Wunsch mit mir zusammenzuziehen und dann auch noch ihr Vater, das alles gibt mir das Gefühl, als befinde ich mich in eine Ecke gedrängt, aus der ich mich nicht mehr befreien kann. Aber bei all diesen Schwierigkeiten und Zweifeln ist es für mich das wichtigste, Jeanne nicht zu verlieren. „Ich verstehe nicht, was hier los ist. Tony, das war dein Wagen, der einfach... Es hätte dich treffen können, es hätte dich treffen sollen“, erklärt sie völlig aufgelöst, als ich sie zu einer Parkbank dirigiere und sie bitte: „Sag mir, dass du mich liebst! Sag's mir!“ „Das tue ich. Nur das, was gerade passiert ist, das was alles passiert ist, wie du dich in der Nacht verhalten hast. Die Waffe, wie du damit geschossen hast und jetzt das. Es ist, als wärst du ein anderer, Tony. Jemand anderes. Ein Mann, den ich nicht kenne. Was ist los?“ Ich kann ihre Zweifel und Fragen verstehen, doch ich weiß nicht, wie ich es ihr erklären soll, ohne sie zu verlieren. Sie zieht ihre Hand aus meiner und hakt erneut nach: „Ich habe Recht, oder? Oder? Du bist ein anderer. Wer? Wer bist du?“ Jetzt gibt es kein zurück, ich muss ihr die Wahrheit sagen: „Ich bin ein Bundesagent. Mein wirklicher Name ist Anthony DiNozzo. Ich arbeite beim Naval Criminal Investigative Service.“ Ich sehe, wie sehr jedes einzelne Wort sie schockiert und verletzt, denn ich hatte sie eiskalt angelogen. „Es war alles nur eine Lüge.“ „Jeanne“, versuche ich sie zu beruhigen. „Nicht ganz. Nicht alles war gelogen, nur manches. Nicht das was wirklich wichtig ist.“ Als ich versuche, nach ihrer Hand zu greifen, schlägt sie die meine weg und geht auf Abstand. „Warum? Jetzt sag mir, wieso du das getan hast und was ich womöglich getan haben soll! Sag es mir!“, fordert sie mich zornig auf. Ich atme tief durch, ehe ich den Kopf schüttle, auf ihren Vater deute und erwidere: „Es geht nicht um dich.“ „Was? Was?“, fragt sich mich entsetzt, doch ich antworte nur: „Das solltest du ihn fragen.“ Sie sieht geschockt zwischen ihm und mir hin und her, bevor sie sich erhebt und zum Gehen wenden will. Doch dann dreht sie sich noch einmal zu mir und flüstert: „Sie ist deine Freundin, hab ich Recht?“ Für einen Moment blicke ich sie verwirrt an, ehe ich verstehe, dass sie von Ziva spricht, aber sie fährt bereits fort: „Hast du ihr davon erzählt? Ihr berichtet, wie du mich küsst, mit mir schläfst und mir sagst, du würdest mich lieben? Du bist...“ Sie vollendet ihren Satz nicht, und ehe ich darauf antworten kann, ist sie bereits verschwunden.

Jetzt ist genau das eingetreten, was ich die ganzen Monate über, vor allem seit ich mich in sie verliebt habe, befürchtet hatte. Jeanne ist weg und hat mich mit den Scherben meines armseligen Lebens zurückgelassen. „Ich habe nicht nur Angst, dass ich verletzt werden könnte, Ziva.“ Es ist schon länger her, als ich diese Worte zu meiner Partnerin sagte, doch sie wollte nicht verstehen, dass die Situation zu kompliziert ist, um darüber zu reden. Ich habe oft mit mir selbst gehadert, denn ich hätte gern ein wenig von meiner Last abgegeben, aber ich musste meine Lügen fortsetzen. Mit der Zeit war es für mich immer schwerer, sie abzuweisen und damit vor den Kopf zu stoßen. Aber irgendwann war der Punkt gekommen, an dem alles zu spät war und ich nicht wieder zurück konnte, auch wenn ich wollte. Vielleicht habe ich mich auch immer weiter verschlossen, je mehr sie mich gedrängt hat, schließlich schütze ich mich immer auf diese Art vor meinen Gefühlen. Doch genau diese Angst, die ich meiner Partnerin damals geschildert habe, war auch berechtigt, denn ich hatte Jeanne mit meinen Lügen weh getan und kann verstehen, dass sie gegangen ist. Jetzt stehe ich im Aufzug des Hauptquartiers, nachdem ihr Vater mich am Haupttor abgesetzt hat, und sehe die Szenen im Park immer wieder vor meinem geistigen Auge. Dass La Grenouille vorhat, sich zu stellen, ändert dabei nicht das geringste an meiner Misere. Außerdem möchte ich mir überhaupt nicht ausmalen, was mich gleich erwarten wird, wenn sich die schweren Metalltüren endlich öffnen. Doch damit, dass Kort vor mir steht und sofort auf mich losgeht, habe ich wirklich nicht gerechnet.

Als ich mich mit Gibbs und der Direktorin in ihrem Büro an einem Tisch niedergelassen habe, erzähle ich ihnen schließlich von den letzten Stunden mit Jeanne und ihrem Vater. Ich erläutere meine Versuche, ihm zu entkommen genauso wie die Tatsache, dass er meine Identität bereits seit Monaten kannte und sich ihr gegenüber trotzdem nichts anmerken ließ. Dass ich die Explosion live erlebt hatte, überrascht die beiden aber doch ein wenig, und ich erkläre, dass René sich für das Ziel hielt. Ich selbst bin mir dabei jedoch nicht ganz so sicher, immerhin war es mein Wagen, der in die Luft geflogen ist. In letzter Zeit hatte vor allem ich die CIA immer öfter gegen mich aufgebracht, so dass es nicht so abwegig ist, dass Kort dahinter steckt, auch wenn er es leugnet. „Wo ist La Grenouille mit Ihnen hingefahren?“, hakt Jen daraufhin nach. „Unsere Pläne fürs Frühstück hatten sich in Luft aufgelöst. Aber auch einiges andere“, erwidere ich leise, und die Direktorin fragt: „Jeanne?“ „So war das mit uns nicht vorgesehen.“ Ich nehme einen Schluck Wasser, und sie hakt nach: „Sie haben doch nie gedacht, dass die Sache anders enden würde, oder?“ „Sie meinen, anders als beschissen?“, frage ich daraufhin sarkastisch, und sie erklärt eindringlich: „Man darf sich nicht dabei verlieben.“ „Haben Sie vielen Dank für diesen Rat, Director. Ich werde es mir fürs nächste Mal merken“, gebe ich betont ruhig zurück, doch dann füge ich aufgebrachter hinzu: „Aber nein Sekunde, es wird kein nächstes Mal geben.“ Für einige Augenblicke sieht Jenny mich schweigend an, bevor sie ernst fragt: „Was hat Jeanne gesagt?“ „Nichts, was ich ihnen erzählen werde“, gebe ich lediglich zurück, doch sie erwidert scharf: „Agent DiNozzo“, so dass ich meine Aussage verbessere: „Nichts von dienstlichem Interesse.“ Damit ist die Sache für mich abgeschlossen, doch sie lässt nicht locker und fragt immer wieder nach La Grenouille. Als endlich ihr Wissensdurst gestillt zu sein scheint, verlasse ich das Büro beinahe fluchtartig, gehe nach unten und greife sofort zum Telefon. Doch habe ich wirklich erwartet, Jeanne zu erreichen? Ziva erklärt mir, dass sie sich im Krankenhaus frei genommen hatte, um ein paar Tage zu verreisen, also lasse ich den Hörer resigniert wieder sinken. Dass ich sie auch in ihrem Appartement nicht antreffe, habe ich beinahe befürchtet, nur einen Brief an mich hat sie zurückgelassen. Ich lasse mich auf dem Sofa nieder, das Stück Papier in der Hand, und starre unbeweglich Löcher in die Luft.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

*sigh* ich liebe diese Geschichte. hab ich das schon mal erwähnt? Sooo toll geschrieben und dann Tony, der nicht weiß, was er machen soll, verzweifelt und hilflos und alleingelassen und missverstanden und hach.. perfekt! Ich werde dich nächstes Jahr auf jeden Fall als Autor und Geschichte des Jahres nominieren! Bin nur noch nicht sicher für welche Geschichte xD die sind alle so toll.

bitte lass das ganze gut für Tony und Jeanne enden.. nicht so wie in der Serie. Lass Ziva und Tony in ner andern FF zusammen kommen (hast ja gerade genug am Laufen ;D) und lass hier Tony und Jeanne glücklich werden. Biiiiiiitte *bettel* ;)

freu mich auf das nächste Kapitel, bin gespannt wies weiter geht!

lg syd
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Hey syd!

Vielen lieben Dank wieder mal für deinen tollen Kommi und dein Lob.
Oje, ob sich deine Hoffnung erfüllen wird.
Ich weiß ja schon, wie es enden wird, wußte ich schon zu Anfang.
Es fehlen auch nur noch zwei Kapitel, dann bin ich fertig mit schreiben.
Ich werd dir aber jetzt noch nicht zu viel verraten, das mußt du selbst lesen.
Falls es aber kein Tony-Jeanne Happy-End wird, schreib ich dir irgendwann mal ne Story.
Hab sowieso schon ne Idee, bei der weiß ich bloß noch nicht, wie sie enden soll.
Vielleicht wirds ja auch beim FF-Wettbewerb mal was.

So, jetzt wünsch ich allen viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


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Kapitel 9 - Ziva: Alone again
Besorgt registriere ich Tonys Verhalten, der an diesem Morgen als Erster an seinem Schreibtisch sitzt und arbeitet, doch das Angebot, mit mir zu sprechen, schlägt er aus. Wie immer versteckt er sich hinter seiner Maske aus Fröhlichkeit und lockeren Sprüchen, doch heute ist es besonders unübersehbar, wieviel Kraft es ihn kostet, diese aufrecht zu erhalten, Kraft, die er nicht hat. Es ist ihm deutlich anzumerken, dass er immer öfter mit seinen Gedanken weit weg ist, wahrscheinlich bei ihr. Wieso nur versetzt mir diese Erkenntnis einen schmerzhaften Stich? Er ist mein Freund, und ich kann es nicht ertragen, wie er seine Gefühle in sich hineinfrisst und vielleicht daran zerbricht. Dieser Auftrag hat ihn seine ganze Energie gekostet, die er jetzt so dringend benötigt, um endlich damit abzuschließen. Ich glaube zu wissen, wieviel ihm diese Frau bedeutet hat, doch wird es nie eine Zukunft mit ihr geben. Jeanne ist niemand, der diesen Vertrauensbruch einfach verzeiht, dazu ist in letzter Zeit zu viel zwischen ihnen geschehen. Auch wenn ich daran nicht ganz unschuldig bin, habe ich seltsamerweise kein schlechtes Gewissen. Aber es geht hier nicht um mein Wohlbefinden, doch auch für ihn ist es besser, sie zu vergessen. Er wollte mir nicht sagen, was in ihrem Brief steht und hat jeden Versuch, mit ihm zu sprechen, sofort abgeblockt und bereits im Keim erstickt, also greife ich zum letzten Mittel und folge ihm auf die Toilette.

Ich lehne mich an eine Wand, wenige Schritte von den Waschbecken entfernt und warte darauf, dass ich allein mit ihm sprechen kann. Kaum hat der andere Typ die Toilette verlassen, schließe ich die Tür ab, während Tony verzweifelt versucht, die Situation mit einem Spruch aufzulockern: „Das habe ich irgendwann im Fernsehen gesehen.“ „Und was passiert jetzt?“, frage ich ihn ernst, doch er führt sein Spiel weiter und gibt eine seiner Filmimitationen zum besten: „Jetzt hört man tolle Musik, und du sagst: Ich habe Sie aus der Ferne beobachtet.“ Langsam gehe ich auf ihn zu und stelle mich neben ihn an das Waschbecken. „Stimmt, ich habe dich aus der Ferne beobachtet, Tony. Deshalb weiß ich auch, wieviel dir Jeanne bedeutet hat“, komme ich zum Thema, doch er lacht nur kurz auf und gibt sarkastisch zurück: „Dein Timing ist wirklich perfekt, Ziva.“ „... und wie weh es getan hat, als sie verschwunden ist. Also, was passiert jetzt?“, setze ich unbeirrt fort. „Ich sagte, mir geht’s bestens“, erklärt er wenig glaubhaft und stellt sich demonstrativ vor eines der Urinale, so dass ich auf ihn zu gehe, ihn zwinge, mich anzusehen und erwidere: „Dir geht’s nicht bestens. Auch jetzt noch bist du zutiefst verstört.“ „Und selbst wenn es so wäre, warum beschäftigt dich das pausenlos?“, versucht er den Spieß umzudrehen, doch ich sage bestimmt: „Weil du mein Partner bist. Und weil es einfach ein ziemlich großer Fehler war, dass du dich in diese Frau verliebt hast.“ Bei diesen Worten gehe ich einige Schritte und lehne mich an die Wand ihm gegenüber. „Wenn mich das aufmuntern soll, dann geb' ich dir ne vier minus“, versucht er sich erneut mit einem lockeren Spruch aus der Affäre zu ziehen, den ich wieder ignoriere: „Ich kann nur sagen, es ist völlig klar, dass du nach wie vor an ihr hängst.“ „Ich weiß, wieso dich das verwirrt. Das nennt sich Gefühle, Ziva.“ Wie ich es hasse, wenn er so mit mir redet und auf meiner Mossad-Ausbildung herumreitet. „Gefühle, die du loslassen solltest“, bemühe ich mich ihm zu erklären, so dass er nachhakt: „Einfach so, ja?“ „Tony, selbst wenn sie dir wie durch ein Wunder verzeihen würde, wärst du dann bereit, für immer Tony DiNardo zu sein? Für sie dein ganzes Leben hinter dir zu lassen?“ Langsam gehe ich wieder auf ihn zu und bleibe dicht vor ihm stehen, sehe ihm in die Augen und füge eindringlich hinzu: „Das hast du nicht zu Ende gedacht.“ Ich kann genau sehen, dass meine Worte ihn treffen, dass es genau das Problem ist, mit dem er sich quält. „Hattest du mir nicht gesagt, das Herz will, was es will?“, fragt er mich schließlich ungewohnt ernsthaft, doch ich streite es ab: „Nein. Das habe ich nie gesagt.“ „Tja, das will es eben“, gibt er resigniert zurück. „Aber das sollte es nicht.“ „Ach nein? Und das muss gerade die Frau sagen, die sich in einen Todeskandidaten verliebt.“ Für einen Moment sehe ich ihn ungläubig an, kann nicht fassen, dass er gerade wirklich diese Worte zu mir gesagt hat. Doch schließlich nimmt der Zorn Überhand, so dass ich seinen Reißverschluss mit einem Ruck schließe und mühevoll beherrscht erkläre: „Tony, du bist zu weit gegangen.“ „Ach, ich bin zu weit gegangen?“, begleitet mich seine Frage, als ich den Waschraum wieder verlasse.

Tony ist jedes Mittel Recht, um von seinen eigenen Problemen und Gefühlen abzulenken. Diese Reaktion ist wieder so typisch für ihn, und er hat mich damit verletzt, doch das hat er in diesem Moment genau gewusst. Ich hatte viel für Roy empfunden, auch wenn ich bis heute nicht genau weiß, ob es wirklich Liebe war. Wie immer versteckt mein Kollege sich hinter einem Spruch und geht auf Angriff, damit niemand ihm zu nahe kommt. Aber bin ich nicht eigentlich genauso und verberge mein Inneres vor anderen? Damals hatte ich ihm zum ersten Mal gezeigt, wie ich mich tatsächlich fühlte, und genau aus diesem Grund tun mir seine Worte jetzt auch so weh. Ich zwinge ihn dann beinahe schon zu einer Entschuldigung, und obwohl ich sehe, dass er es ernst meint, geht es mir nicht wirklich besser. Die Mauer, die ich um mich errichtet hatte, hat in den letzten drei Jahren und vor allem in den letzten Wochen Risse bekommen. Ich bin geschult worden, keine Gefühle zu zeigen und sie zu unterdrücken, doch sie sind da und dringen immer stärker an die Oberfläche. In der letzten Zeit lasse ich alles und jeden viel näher an mich heran, als ich es früher getan hatte. Die Zeit hier in Amerika hat mich verändert, er hat mich verändert, und diese Erkenntnis macht mir Angst. Ein Begriff, den es in meinem Wortschatz nicht geben sollte, doch sie ist in mir genauso vorhanden wie jedes andere Gefühl, nur habe ich sie bisher nie wahrgenommen geschweige denn mir eingestanden.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

so, jetzt hab ich mich bis zu Kapitel 6 (einschließlich 6^^) durchgelesen.

Ich sag nur WOW. vorallem der 5+6 Teil haben mir es angetan, der 5. voll mit Emotionen... und der 6. ist einfach nur spannend. Echt ne tolle story.

Ich hoffe ich schaffe es in den nächsten Tagen den Rest noch aufzuholen um wieder auf dem neuesten STand zu sein :D
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Hey Sandy!

Danke für dein liebes FB. Es freut mich sehr, daß dir die Story gefällt.
Dann halt dich mal ran, hab die FF nämlich am We fertiggeschrieben.
Es wird also zügig weitergehen. :D

@syd: Ich hoffe, du bleibst mir nach diesem Kapitel trotzdem noch treu.

Viel Spaß beim Lesen!

LG Claudia


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Kapitel 10 - Tony: Can't get what you want
Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass Ziva Recht hat, Jeanne kennt mich nicht, weiß nicht, wer ich wirklich bin. Aber ich glaube, ich weiß selbst nicht mehr, wer ich eigentlich bin. War ich es, der ihr gesagt hat, dass er sie liebt oder war es Professor DiNardo? Vielleicht ist es wirklich gut, dass es vorbei ist, wenn ich es schon nicht einmal mehr selbst auseinander halten kann. Trotzdem tut es weh, sie für immer verloren zu haben, aber sie soll die Einzige bleiben. Ich hatte alle Menschen, die mir in meinem Leben etwas bedeuten, belogen und verletzt, und muss nun damit klar kommen. Doch ich habe Angst, dass ich an meinen Schuldgefühlen zerbrechen könnte. In gewisser Weise sind Ziva und ich uns ziemlich ähnlich, denn wir beide verbergen unsere Gefühle hinter einer dicken Mauer. Schon immer habe ich mich mit lockeren Sprüchen und Scherzen davor geschützt, dass mir jemand zu nahe kommt. Doch genau in dem Moment, als Paula starb und ich jemanden gebraucht habe, war Jeanne für mich da. Sie hat mich festgehalten, und ich habe mich mit meinem Liebesgeständnis noch tiefer in meine Lügen verstrickt. Nun ist sie weg, ich stehe allein hier mit meinem Schmerz, und anstatt mir von Ziva helfen zu lassen, stoße ich auch sie von mir. Mein Inneres schreit nach Erlösung und danach, sich jemandem offenbaren zu können, doch wie immer steht mein Stolz im Weg. Ich habe ihren Blick gesehen, als ich meine Worte ausgesprochen habe, und obwohl sie versucht hat, ihre Fassade aufrecht zu erhalten, konnte ich den Schmerz und die Enttäuschung in ihren Augen erkennen. Ich glaube, mir hat diese Erkenntnis beinahe mehr weh getan als ihr meine Worte. Das letzte, was ich wollte, war, sie noch mehr zu verletzen, als ich es bisher schon getan hatte, denn sie ist doch meine Partnerin, meine beste Freundin und vielleicht noch mehr. Verdammt, ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich denke und fühle.

Wieder einmal denke ich an den Tag zurück, als ich Jeanne nicht sagen konnte, dass ich sie liebe. Erneut fühle ich ihre Enttäuschung und ihre Verletztheit, wenn ich ihre Stimme höre: „Ich liebe dich. Du musst dir überlegen, ob du das gleiche für mich empfindest.“ Ich hatte ihr daraufhin geantwortet, dass ich ihr nicht weh tun wollte und hatte es ernst gemeint. In den nächsten Tagen habe ich über nichts anderes nachgedacht als die drei großen Worte. Es war nicht nur schwer für mich, es auszusprechen, sondern auch zu wissen, dass unsere Beziehung eigentlich nicht echt ist. Paula hatte Recht, das Leben ist wirklich zu kurz, um sich mit Liebeserklärungen zurückzuhalten. Deshalb hatte ich mir ihren Rat zu Herzen genommen, war zu Jeanne gegangen und hatte es ausgesprochen. Doch hat genau das nicht alles nur noch schlimmer gemacht? Auch wenn meine Gefühle für sie keine Lüge gewesen sind, war es doch alles andere. Kann man das überhaupt trennen? Sie kann es nicht, und das gab sie mir deutlich zu verstehen: „Wie kann ich dir je wieder vertrauen? Warum?“ Noch immer hallen ihre Worte in meinem Kopf wider, Worte und Fragen, auf die ich keine Antwort finde. Ist es möglich, die ganzen letzten Monate zu vergessen und von vorn zu beginnen? Will ich das überhaupt, einen Neuanfang? War es vielleicht doch nur der Auftrag, der mich dazu gebracht hat, mich in sie zu verlieben? Unzählige Fragen schwirren durch meinen Kopf, gemischt mit den Vorwürfen einer verletzten jungen Frau. Ich kann keine einzige davon beantworten, denn ich muss zuerst zu meinem eigenen Ich zurückfinden. In der letzten Zeit bin ich damit beschäftigt gewesen, von einer Identität in die andere zu wechseln, dass ich kaum dazu gekommen bin, herauszufinden, wer ich eigentlich bin. Und nun ist es dafür beinahe zu spät, denn ich stehe kurz davor, das zu verlieren, was mir wichtig ist. Wieder einmal wird mir schmerzlich bewusst, dass ich in meinem Leben nicht alles haben kann, was ich gern will.

„Tony, ich komme nicht zurück. Du musst dich entscheiden. Jeanne.“ Der Brief mit ihren wenigen Worten, das einzige, was sie mir hinterlassen hatte, ruht in der Innentasche meines Jacketts. Bei jeder Bewegung vernehme ich das leise Rascheln des Papiers, das mir immer wieder die Ausweglosigkeit dieser Situation in Erinnerung ruft. Dieser Auftrag lässt mich schon an meinen Sinnen zweifeln, denn es kommt mir beinahe so vor, als würde dieses Geräusch mich verfolgen und höhnisch auslachen. Will ich die Chance auf eine zweite Chance mit ihr haben, muss ich nicht nur meine Freundschaft zu Ziva und meinen Job aufgeben, sondern auch das Team. Egal was ich tue, wie ich mich entscheide, verliere ich doch wichtige Menschen in meinem Leben. Die Wahl zwischen meinem Team, meiner Familie und meiner Freundin, die ich liebe, erscheint mir beinahe unmöglich. Kann ich für Jeanne wirklich mein komplettes Leben hinter mir lassen? Noch immer weiß ich nicht, ob die Gefühle für sie so stark sind, wie ich mir eingeredet habe, was die Entscheidung nicht leichter macht. Wieder und wieder sehe ich die Momente vor mir, in denen wir gemeinsam glücklich waren, doch ich sehe auch meine Kollegen und Freunde, die immer für mich da sein werden. Erneut überkommen mich die Schuldgefühle, dass ich sie in den letzten Monaten belogen hatte. Leise seufzend wärme ich meinen durchnässten Körper am Feuer des Kamins und ziehe schließlich Jeannes Brief aus der Tasche. Zum wohl hundertsten Mal lese ich ihre wenigen Worte und erinnere mich an unsere Beziehung. Unwillkürlich wandert mein Blick zu meinem Team, das beieinander steht und mir den Freiraum gibt, meine Entscheidung zu treffen. Ich kann es in ihren Augen lesen, dass sie meinen inneren Kampf, den ich mit mir selbst oder vielleicht auch mit Tony DiNardo führe, registrieren. In diesem Moment helfen mir auch meine lockeren Sprüche nicht weiter, denn ich muss einen wichtigen Teil in meinem Leben endgültig loslassen. Tut es vielleicht nur aus diesem Grund so weh, weil ich tief in meinem Inneren schon lange weiß, wie ich mich entscheiden werde? Noch einmal präge ich mir die Zeilen ihrer geschwungenen Handschrift ein, bevor ich das Papier schließlich zusammenfalte und in die Flammen lege. Einige Sekunden sehe ich zu, wie sie den Brief langsam verschlingen, ehe ich mich abwende und zu meiner Familie zurückkehre.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

So, weiter gehts. Wie zu erwarten mit "Designated Target".
Aber es gibt endlich wieder eine eigenständige Handlung.
Natürlich verrate ich noch nicht zu viel. :D

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


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Kapitel 11 - Ziva: Soulmates
„Haben Sie Ihren Seelenverwandten gefunden? Sie werden es wissen, wenn es soweit ist.“ In den ganzen letzten Stunden spuken mir ununterbrochen die Worte von Sayda Zuri durch den Kopf. Sie hatte ihren Seelenverwandten getroffen, vor sieben Jahren wieder verloren und ist seitdem auf der Suche nach ihm. Doch was ist mit mir? Bin ich ihm bereits begegnet, ohne es zu bemerken? Vielleicht ist er mir näher, als ich erwarte? Ich weiß es nicht, denn dieser Fall lässt mich kaum noch klar denken. Wenn mich nicht gerade die Worte dieser Frau verfolgen, dann sind es die Bilder von meiner gemeinsamen Nacht mit Tony. Ich habe wirklich geglaubt, dass ich mit diesem Erlebnis endlich abgeschlossen habe, doch ich kann es nicht vergessen, genauso wenig wie seine Zurückweisung. Manchmal kommt es mir so vor, als hätte er sich nach dem Verlust von Jeanne noch stärker vor mir zurückgezogen als zuvor. Jedes Mal, wenn ich auch nur versuche, mit ihm zu reden, lässt er mich abblitzen. Trotzdem gebe ich nicht auf, denn dafür bedeutet er mir mittlerweile zu viel, als Partner und als Freund.

Mein Kollege ist gerade dabei, einen der Automaten im Hauptquartier genervt anzuflehen, etwas auszuspucken, als ich dazu komme. „Nimm doch mein Geld. Nimm mein Geld und gib mir Süßigkeiten.“ „Du kannst das System nicht überlisten“, erwidere ich lediglich, woraufhin er verzweifelt fragt: „Hast du ein paar Münzen für mich?“ Ich nehme seinen Geldschein und drücke ihm grinsend etwas Kleingeld in die Hand, das er sofort in den Automaten einwirft. „Wenn du aufhörst, alles erzwingen zu wollen, kommt es von selbst zu dir“, erkläre ich, worauf er lediglich erwidert: „Danke, Obi-Wan.“ „Was hast du eigentlich gegen Einwanderer?“, hake ich nun nach, so dass er mich erstaunt ansieht und erzählt: „Was? Meine Urgroßeltern sind über Ellis Island hergekommen. Nicht mit einem erster Klasse Flugticket der El Al.“ „Ich bin auf dem Notsitz einer Herkules hergeflogen, und es gab Turbolenzen.“ „Wir auch immer. Du bist mit einem Wochenend-Spaß-Ticket hier. Ich bin der Einwanderer. Meine Familie hatte nichts, als sie hier ankam, außer reichlich Charme, Talent und gutem Aussehen. Mein Urgroßvater fuhr für zwei Dollar am Tag Lastwagen. Er hat zwanzig Jahre gebraucht, eine eigene Transportfirma aufzubauen. Und sein Urenkel ist heute NCIS-Agent. Also erzähle mir nichts von den Erfahrungen der Einwanderer, solange du selbst keiner bist“, gibt er zurück. Ich habe ihn die ganze Zeit über aufmerksam gemustert und frage nun lächelnd: „Ist irgendetwas wahr daran?“ „Zum Teil. Hängt da was in meinen Zähnen?“ „An dir hängt nichts und niemand“, antworte ich sarkastisch, lasse seinen Geldschein im Automaten verschwinden und nehme die kleine Tüte heraus. Wir lehnen nebeneinander an der großen Kiste, als ich ihn ernst frage: „Denkst du je über Seelenverwandte nach?“ „Soulmate. Die waren doch bei Dekker. Mitte der Siebziger hatten die einen Hit. Das war so ein Discosong. Sing ein paar Takte, dann weiß ich es wieder.“ „Gar nichts weißt zu“, gebe ich genervt zurück und lasse ihn allein stehen.

Noch am Abend geht mir dieses Gespräch mit meinem Kollegen durch den Kopf und lässt sich nicht abschütteln. Was habe ich eigentlich erwartet, dass DiNozzo einmal in seinem Leben eine ehrliche Antwort gibt und über seine Gefühle spricht? Diese Gedanken lassen meine Stimmung noch weiter nach unten sinken, so dass ich beschließe, joggen zu gehen, um endlich abschalten zu können. Ich tausche eilig meine Klamotten mit meinem schwarzen Trainingsanzug, doch die orangefarbene Mütze, die Roy gehörte, liegt schon seit einigen Wochen ungenutzt in einer Schublade. Seit der Nacht mit Tony hatte ich sie nicht mehr getragen, und ich frage mich zum ersten Mal, ob es mit meinem Partner zusammenhängt. Kaum habe ich die Wohnung verlassen, laufe ich los, um endlich alles zu vergessen, doch die Geschehnisse lassen mich einfach nicht los. Wir beide hatten immer wieder betont, dass das, was zwischen uns passiert war, nichts zu bedeuten hatte, doch mittlerweile bin ich nicht mehr so sicher, ob dies der Wahrheit entspricht. Im Park angekommen, erhöhe ich mein Tempo, um endlich meinen Gedanken zu entfliehen und laufe, bis die Anstrengung alles andere verblassen lässt. Ich realisiere weder, wie es immer dunkler wird, noch, dass ich die besandeten Wege bereits vor einiger Zeit verlassen habe. Erst nach einer Weile bemerke ich den mit Straßenlaternen beleuchteten Bürgersteig, der an mir vorbeizieht. Endlich verlangsame ich meine Schritte, und ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich nicht nur ziemlich erschöpft, sondern auch seit fast zweieinhalb Stunden unterwegs bin.

Aufmerksam gehe ich den Fußweg entlang und finde mich Sekunden später vor Tonys Appartementhaus wieder. Ist es Zufall oder hat mich tatsächlich mein Unterbewusstsein hierher geführt? Ich finde keine Antwort auf diese Frage, als ich über die Straße zu den erleuchteten Fenstern seiner Wohnung blicke. Ein einzelner Regentropfen fällt auf mein Gesicht, doch ich bewege mich noch immer nicht von der Stelle. Irgendetwas hält mich davon ab, zur nächsten Bushaltestelle zu gehen und nach Hause zu fahren, doch gleichzeitig fürchte ich mich vor einer Begegnung mit ihm. Es ist nicht so, dass ich Angst davor habe, sondern ich weiß einfach nicht, was ich ihm sagen soll und wie er reagieren würde. Wenn ich zugebe, dass mir unsere gemeinsame Nacht nicht mehr aus dem Kopf geht und mir doch mehr bedeutet hat, würde er vermutlich lachen. Verdammt, ich bin Mossad-Offizierin, und dieses sentimentale Getue passt überhaupt nicht zu mir. Immer hat man mir gesagt, ich sollte meine Gefühle stets unter Kontrolle haben und nie Schwäche zeigen. Im Laufe der Zeit habe ich eine dicke Mauer um mich herum aufgebaut, doch mein Kollege hat es geschafft, dass sie Risse bekommt. Mittlerweile hat es angefangen zu schütten, und ich bin bis auf die Haut durchnässt, doch ich stehe weiterhin unschlüssig da. Irgendwann raffe ich mich schließlich auf, überquere die Straße und gehe die wenigen Stufen zur Eingangstür hinauf. Während ich noch auf das Namensschild starre, verlässt einer der Nachbarn das Haus, und ich trete ein. Langsam steige ich die Treppen nach oben, stehe wenig später vor seiner Wohnung und strecke zögernd den Finger nach der Klingel aus. Plötzlich wird ruckartig die Tür geöffnet, so dass ich leicht zusammenzucke und dann in Tonys überraschtes Gesicht blicke.
 
AW: [NCIS] A Night to remember

erstmal: sorry dass ich so ewig nichts gepostet hab, ich fühl mich so schlecht deswegen ^^ ich habe immer brav mitgelesen, aber entweder keine Zeit oder keine Nerven dafür gehabt was zu posten... aber jetzt ^^

also die letzten drei Kapitel waren toll.. zwar nicht so, wie ich erhofft hatte, aber trotzdem super geschrieben. Ich finds schade, dass Jeanne wie in der Serie Tony dieses "Ultimatum" stellt und er sich - logischerweise - für seine Familie entscheidet. Ich fand das Waschraumgespräch von Tony und Ziva toll ^^ Da du meintest, dass nich tmehr viele Kapitel über sind, bin ich jetzt besonders gespannt auf die weiteren Kapitel. Wie Tony wohl reagiert, wenn er jetzt Ziva vor der Tür stehen sieht und so...

also ich freue mich auf die Fortsetzung :) sehr gut gemacht und mach weiter so ^^

lg syd

PS: achja.. natürlich bleib ich deinen Stories weiter treu.. Angst kann auch zu sehr genialen FFs führen xD
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Hey syd!

Danke fürs Lob. :)
Ich freu mich, daß dir die FF trotzdem gefällt.
Ich kann dich beruhigen, es kommen noch einige Kapitel.
Hab nur gemeint, daß ich fertig mit schreiben bin.
Es sind, glaub ich, insgesamt 24 Teile.
Hab aber schon neues in Planung. :D
Jaja, wenn die Kreativität zuschlägt...

LG Claudia
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Sooo, dann kommt hier mal wieder ein neues Kapitel.
Wie schon gesagt, find ich es toll, daß euch die Story so gefällt.
Also, dann wieder viel Spßa beim Lesen.

LG Claudia


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Kapitel 12 - Tony: One more Kiss
Wie erstarrt stehe ich in meiner Tür und blicke in die warmen braunen Augen meiner Partnerin. Schon oft habe ich versucht, in ihnen zu lesen, und nie ist es mir gelungen, doch heute glaube ich, etwas wie Unsicherheit darin zu erkennen. Ich fühle, dass sie mit sich ringt, doch ich weiß nicht warum. „Komm rein“, finde ich schließlich meine Sprache wieder und trete zur Seite, um sie vorbei zu lassen. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen ist, sehe ich sie erneut an und wische vorsichtig einen Regentropfen von ihrer Wange. „Ich hole dir etwas zum Abtrocknen“, erkläre ich mit heiserer Stimme und gehe ins Schlafzimmer. Wenig später überreiche ich ihr ein Handtuch und eines meiner Shirts, denn ihre Sachen sind völlig durchnässt. Mit einem zaghaften Lächeln verschwindet sie ins Bad, während ich an mein Wohnzimmerfenster trete und in die Dunkelheit starre. Noch immer prasseln die Tropfen unaufhörlich an die Scheibe, bevor sie in Rinnsalen nach unten fließen. In dem Wasser spiegeln sich die Lichter der Stadt und erzeugen ein ungewöhnliches Funkeln, gemischt mit dem kurzen Schein der über den Himmel zuckenden Blitze. Ich frage mich, warum sie gekommen ist, denn eigentlich müsste sie wütend auf mich sein. Meine ausweichende Antwort auf ihre Frage heute Morgen hatte sie mehr getroffen, als ich erwartet hatte. Sie weiß, dass ich immer einen dieser lockeren Sprüche auf den Lippen habe, wenn ich meine wahren Gefühle nicht preisgeben will. Doch diesmal schien es ihr ernst zu sein, und ich bin mit meinen Worten zu weit gegangen. Ich seufze leise, als ich an ihren Blick zurückdenke, den sie mir heute Morgen nach meinem dummen Scherz zugeworfen hatte.

Das leise Geräusch der sich schließenden Badezimmertür reißt mich aus meinen Gedanken, und als ich mich umdrehe, steht Ziva wenige Schritte von mir entfernt. Ich kann nichts dagegen tun, dass mein Blick an ihrem Körper hinabgleitet und dann zu ihrem Gesicht zurückkehrt. Mit Mühe schlucke ich den Kloß in meinem Hals hinunter, der sich gebildet hat, als mir erneut bewusst wird, wie umwerfend meine Partnerin aussieht. Ihre langen dunklen Haare sind durch die Nässe beinahe schwarz und fallen ihr nun wieder in sanften Wellen über die Schultern. Die leicht gebräunte Haut ihres Gesichtes hat an den Wangen einen leicht rötlichen Farbton angenommen, als sie mich nun fast schüchtern anlächelt. Zum wiederholten Mal bin ich erstaunt über ihr Verhalten, das so gar nicht zu der starken Mossad-Offizierin passen will. Um der Situation zu entgehen, verschwinde ich mit einem „Ich mache uns Kaffee.“ in meiner Küche. Als ich wenig später mit zwei Tassen zurückkehre, steht sie noch immer am Fenster und blickt, wie ich kurz zuvor, hinaus in die Dunkelheit. Dankbar nimmt sie einen der Becher entgegen, umschlingt ihn mit beiden Händen und trinkt einen Schluck. Noch immer sieht sie mir in die Augen, und ich empfinde das Schweigen zwischen uns mittlerweile als unangenehm. Es ist einer der wenigen Augenblicke in meinem Leben, in denen mir wirklich einmal die Worte fehlen und den ich nicht mit einem Spruch auflockern kann. „Es tut mir leid, Ziva“, durchbreche ich schließlich die Stille, woraufhin sie nach einer Weile fragt: „Was genau tut dir leid?“ Seufzend wende ich den Blick von ihr ab und erkläre leise: „Alles. Dass ich euch angelogen habe. Dass ich dir aus dem Weg gegangen bin. Dass ich zugelassen habe, dass du dir unnötig Sorgen um mich machst.“ Als ich meinen Kopf wieder hebe, sieht sie mich schweigend an und scheint darauf zu warten, dass ich fort fahre: „Es tut mir leid, dass ich mich heute Morgen über die Sache mit den Seelenverwandten lustig gemacht habe. Ich weiß, du glaubst daran.“ „Ja, das tue ich“, gibt sie lediglich zurück, doch dann fügt sie hinzu: „Was ist mit dir? Hast du deinen Seelenverwandten gefunden?“ Ich zucke mit den Schultern und antworte zögernd: „Ich habe noch nie darüber nachgedacht. Aber wenn ich so überlege, habe ich wohl gedacht, ihn in Jeanne gefunden zu haben. Doch im Nachhinein ist mir klar geworden, dass ich wohl am falschen Ort danach gesucht habe.“ Ziva lächelt mich einfach nur an, ohne etwas zu sagen, und dieser Blick löst ein Kribbeln in meinem Inneren aus, wie ich es schon lange nicht mehr gespürt habe. Langsam gehe ich auf sie zu, streiche eine nasse Strähne aus ihrem Gesicht und nähere mich ihr, so dass ich ihren warmen Atem auf meiner Haut spüren kann. Ich schließe meine Augen, berühre mit meinen Lippen ganz sanft die ihren, und als ich mich schon wieder zurückziehen will, fühle ich, wie sie den Kuss erwidert.

Als ich mich von ihr löse, stehen wir uns einige Sekunden gegenüber, in den Augen des anderen versunken. In der einen Hand noch immer die Kaffeetasse haltend, habe ich die andere in Ziva Haaren vergraben, während sie sich in mein Hemd gekrallt hat. Langsam gehen wir wieder etwas auf Abstand, ohne jedoch den Blick voneinander abzuwenden. Mir ist klar, dass ich ihr eine weiterreichende Erklärung schuldig bin, als ich sie bisher abgegeben habe, deshalb beginne ich leise: „Ich habe damals ohne Bedenken diesen Auftrag angenommen, doch mit der Zeit bin ich immer tiefer hinein geraten. Das erste Mal in meinem Leben habe ich mich wirklich auf eine Frau und eine Beziehung eingelassen. Als Paula starb, bin ich zu Jeanne gegangen und habe ihr gesagt, dass ich sie liebe. Doch mittlerweile weiß ich nicht mehr, wo Tony DiNardo aufgehört und ich angefangen habe. Immer habe ich mich hinter einer Mauer aus lockeren Sprüchen versteckt, aber das funktioniert jetzt nicht mehr. Auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, ich bin nicht mehr derselbe, der ich noch vor einem Jahr war.“ Meine Kollegin nickt verstehend, bevor sie die Tasse auf das Fensterbrett stellt, sich zur Tür wendet und erwidert: „Vielleicht ist es besser, wenn ich jetzt gehe.“ Ich halte sie sanft am Arm fest, deute auf ihr Outfit und frage schmunzelnd: „Du willst so auf die Straße?“ Erschrocken blickt sie an sich hinunter und schüttelt dann den Kopf, so dass ich erkläre: „Bleib heute Nacht hier. Du kannst auf dem Sofa schlafen. Aber bitte gib mir etwas Zeit, bis ich mit mir selbst und meinen Gefühlen wieder klarkomme.“
 
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aww.. Romantik :verliebt: ich fand den Kuss toll, der ist gut geworden und nicht zu viel auf einmal! Sehr süß!
Ich stell mir Ziva grad vor.. wenn sie komplett durchnässt war, dann hat sie jetzt wahrsch nicht mehr als nur Tonys Shirt an :> natürlich könnte man sagen sie hat ihre Unterwäsche anbehalten, aber das wäre nass und kalt.. würde sie das machen? ^^

ach und einen Fehler hab ich gefunden:
„Bleib heute Nacht hier. Du kannst auf dem Sofa schlafen. Aber bitte gib mir etwas Zeit, bis ich mit mir selbst und meinen Gefühlen wieder klarkomme.“
Tony würde nie von Ziva verlangen, dass sie auf der Couch schläft. Ich glaub er ist Gentleman genug, um ihr das Bett zu lassen und selbst die Couch zu nehmen ;) ich mein.. ich weiß es natürlich nicht, aber da er Italiener ist und Frauen gegenüber meist doch sehr höflich und zuvorkommend... aber das ist nur meine Meinung ;D

freu mich auf den nächsten Teil!

lg syd
 
AW: [NCIS] A Night to remember

Hey syd!

Danke wieder mal fürs Lob.
Ja, das mit dem Sofa stimmt natürlich, aber ich wollt sie für dieses Kapitel dort haben.
Ich hätt ihn ihr natürlich sein Bett anbieten lassen können...

So, dann mal wieder viel Spaß beim Lesen.

LG Claudia


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Kapitel 13 - Ziva: Can't stop loving you
Seit über zwei Stunden liege ich bereits auf der Couch in Tonys Appartement und wälze mich schlaflos von einer Seite auf die andere. Sobald ich die Augen schließe spüre ich erneut seine sanften Lippen auf meinen und seine Hand, die zärtlich durch meine Haare fährt. Seufzend stehe ich schließlich auf, schlinge die Decke um meinen Körper und gehe zum Fenster hinüber. Gedankenverloren lasse ich meine Stirn an die kühle Scheibe sinken und starre nach draußen in die Dunkelheit. Die Sterne am schwarzen Himmel funkeln mit den Lichtern der Stadt um die Wette, doch ich nehme nichts davon wahr. Immer wieder sehe ich meinen Partner vor mir, fühle seine Nähe und höre seine Worte. Ich weiß nicht einmal mehr, wie oft ich in den letzten Stunden schon darüber nachgedacht habe, wie ich diese auffassen soll. Genauso wenig kann ich meine Gefühle für ihn ausdrücken, doch unser Kuss lässt mich einfach nicht mehr los, und seine Anwesenheit nur wenige Räume weiter macht es nicht einfacher. Innerlich muss ich den Kopf über mich selbst schütteln, Ziva David, die Mossad-Offizierin, vergisst ihre Ausbildung und denkt wirklich über ihre Gefühle nach. In den Jahren meiner Ausbildung habe ich gelernt, meine Empfindungen vor anderen Menschen zu verbergen. Ich war es gewöhnt, allein zu sein, denn als Einzelgänger fiel ein Job wie meiner leichter. Natürlich hatte ich auch in Israel ein Team und Freunde, doch im Grunde war ich den größten Teil der Zeit für mich. Im Laufe der vergangenen zweieinhalb Jahre habe ich mich verändert, bin von einer nahezu gefühllosen Maschine zu einem fast normalen Menschen geworden. Hier in Amerika habe ich meine wahre Familie gefunden und einen Mann, der mir soviel bedeutet wie kein anderer zuvor, auch wenn ich dies bisher nicht genau definieren kann oder mir vielleicht auch nicht eingestehen will. Ich atme nocheinmal tief durch, ehe ich ins Bad gehe und meine Joggingsachen aus dem Trockner nehme. Leise ziehe ich sie über, kritzle ein paar Worte auf den Block am Telefon und verschwinde dann lautlos aus der Wohnung.

Auf dem Weg zu meinem Appartement verfolgen mich die Erinnerungen an den vergangenen Abend, die sich auch unter der Dusche nicht einfach abspülen lassen. Erneut hat Tony es innerhalb weniger Minuten geschafft, mich vollkommen zu verwirren und aus dem Konzept zu bringen. Seufzend lasse ich das angenehm warme Wasser über meinen Körper rinnen und kann mich einen Moment lang nicht des Gedankens erwehren, seine Hände auf meiner Haut zu spüren. Mit einem Griff drehe ich den Wasserhahn nach rechts und verbanne damit diese Überlegungen mit aller Macht aus meinem Kopf. Ein paar Sekunden später nehme ich das angewärmte Handtuch von der Heizung und schlinge es eng um mich, um die Gänsehaut zu vertreiben. Als ich kurz die Augen schließe, sehe ich jedoch sofort die Bilder vom letzten Abend wieder vor mir, die sich auch mit der Schockmethode nicht vertreiben lassen wollen. Ich fühle wieder seinen Blick auf mir, mit dem er mich angesehen hat, nachdem wir uns aus unserem Kuss gelöst haben und der so viel über seine Unsicherheit verraten hat. Doch er ist der einzige Mensch, bei dem auch ich glaube, dass er mir direkt in mein Innerstes, meine Seele blicken kann, die ich sonst immer so gut vor anderen zu verbergen weiß. Falls dies die Anzeichen von Seelenverwandtschaft sind, dann bin ich mir sicher, dass Anthony DiNozzo mein Seelenverwandter ist. Ich denke an seine Worte über dieses Thema und frage mich, was er damit meinte, dass er am falschen Ort gesucht hatte. Tief in meine Gedanken versunken, bin ich in die Küche gewandert und habe mit geübten Handgriffen meine Kaffeemaschine gefüllt und eingeschalten. Etwa zehn Minuten später stehe ich angezogen mit einer Tasse des heißen Gebräus in der Hand an das Fensterbrett gelehnt und starre auf die erwachende Stadt hinab. Meine Haare habe ich einfach mit einer Spange gebändigt, da ich im Moment nicht die Geduld dazu habe, sie mühsam zu glätten. Als ich einige Zeit später die Hektik des Berufsverkehrs auf der Straße registriere, blicke ich erschrocken auf meine Uhr, die mir halb sieben anzeigt. Natürlich werde ich, auch dank meines rasanten Fahrstils, nicht zu spät im Hauptquartier sein, doch ich bin es gewöhnt, lange vor meinen Kollegen an meinem Schreibtisch zu sitzen, was ich an diesem Tag nicht schaffen werde.

Es hat nur eine Viertelstunde gedauert, meinen Wagen durch die belebten Straßen Washingtons zu lenken und dann in der Tiefgarage des NCIS zu parken. Doch als ich aus dem Aufzug trete, sehe ich, wie erwartet, bereits Gibbs und McGee an ihrem Platz sitzen. Meinen Gruß erwidern die beiden nur abwesend, so dass ich mich auf meinem Stuhl niederlasse und eine der alten Akten vom Stapel nehme. Kaum habe ich sie aufgeschlagen, ist unser Boss auch schon im Fahrstuhl verschwunden, vermutlich um sich einen neuen Kaffee zu besorgen. Leise seufzend lasse ich meinen Blick zum Schreibtisch schräg gegenüber schweifen, doch Tim ist völlig in seine Computerarbeit vertieft. Ich habe keine Ahnung, was er so wichtiges zu tun hat und will es eigentlich auch gar nicht wissen, so dass ich meinen Kopf in die andere Richtung wende. Das große Panoramafenster scheint meine Augen beinahe magisch anzuziehen, und ich sehe abwesend nach draußen, ohne jedoch den strahlenden Sonnenschein zu registrieren. Meine Gedanken sind bereits wieder weit abgeschweift und meine Umgebung völlig vergessen. Erneut erlebe ich den letzten Abend, doch dann verschwimmen die Bilder zu einer länger vergangenen Szene, die sich zwischen Tony und mir abgespielt hatte. Wir beide standen hinter der Treppe zum Obergeschoss, und wieder einmal hatte er eines seiner geheimnisvollen Telefonate geführt. „Ich weiß, warum du das machst. Du versteckst dich hinter deinen Witzen. Und ich weiß auch, wovor du dich versteckst“, erklärte ich ihm, doch er spielte den Unwissenden und fragte zurück: „Ach ja? Wovor denn?“ „Vor dem, wovor sich alle verstecken, die Angst vor der Liebe haben: verletzt zu werden“, erwiderte ich bestimmt, doch seine Miene veränderte sich plötzlich und wurde ernst, als er leise zurückgab: „Ich habe nicht nur Angst, dass ich verletzt werden könnte, Ziva.“ „Ja, weil du ein guter Mensch bist.“ Und genau das ist er und war es immer, trotz all seiner Lügen und Geheimnisse, auch wenn er im Moment selbst nicht so ganz daran glauben kann.
 
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AW: [NCIS] A Night to remember

sehr schönes Kapitel. es is zwar nicht viel passiert, aber es hat schon die Zeit überbrückt ^^
freu mich aufs nächste Kapitel.. hoffe die beiden realisieren bald, dass sie zusammen gehören.

lg syd
 
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