*PiperHalliwell
500er-Club
AW: [NCIS] Revenge under the Sign of two Roses
Es gibt noch immer keine Erlösung für euch.
Trotzdem wünsch ich viel Spaß.
LG Claudia
Es gibt noch immer keine Erlösung für euch.
Trotzdem wünsch ich viel Spaß.
LG Claudia
Kate hat ihren Kopf erschöpft auf die Brust ihres Mannes fallen lassen, während sie noch immer ihre Hände auf die stark blutende Bauchwunde presst. Während sie ihre gesamte Konzentration nur noch auf auf den leblosen Körper vor sich richtet, hat sie ihre Umgebung vollkommen ausgeblendet. Auch als sich hastige Schritte nähern, registriert sie die Anwesenheit der fremden Person nicht, bis sie plötzlich von zwei starken Armen bestimmt auf die Füße gezogen wird. Vergeblich versucht sie, sich dagegen zu wehren, doch er hält sie bestimmt fest, so dass sie schreit: „Lass mich los, McGee! Ich muss bei ihm bleiben.“ Doch ohne auf ihre Worte einzugehen, schiebt er sie zur Seite, damit die Rettungshelfer, die nach dem jungen Agenten die Treppe nach oben gehastet sind, ihrer Arbeit nachgehen und Tony schnellstmöglich in ein Krankenhaus bringen können. Kaum haben sie sich ein paar Schritte entfernt, gibt sie unvermittelt ihre Gegenwehr auf und bricht weinend in den Armen ihres Kollegen zusammen. Tim streicht ihr immer wieder beruhigend und gleichzeitig ein wenig hilflos über den Rücken, doch ihr ganzer Körper bebt unaufhörlich, während sie immer wieder verzweifelt schluchzt.
23. August 2008 - Washington D.C., USA
Einige Minuten später stürmt auch Gibbs gefolgt von Ziva die Treppe nach oben, als die Sanitäter den verletzten Agenten gerade nach unten bringen wollen. Der Teamleiter wirft einen Blick auf die Trage und ruft aufgebracht: „Verdammt, wieso hat er keine Schutzweste getragen?“ Doch auch seine Kollegen können diese Frage nicht beantworten und sehen lediglich hilflos den Ärzten nach, die bereits aus dem Haus treten. Der Chefermittler fährt sich kurz erschöpft durch die Haare, die Nerven zehrenden letzten Stunden haben auch bei ihm ihre Spuren hinterlassen, bevor er sich an McGee wendet: „Du bringst Kate ins Krankenhaus. Sorg dafür, dass sie sich untersuchen lässt!“ Mit diesen Worten bedeutet er ihm, das Dach zu verlassen, damit die junge Frau endlich von diesem Ort wegkommt und nicht mit ansehen muss, wie sich der Gerichtsmediziner des Leichnams ihres ehemaligen Kollegen annimmt. Eines von Tonys Projektilen hatte den Agenten direkt ins Herz getroffen, so dass dieser beinahe augenblicklich tot war und nun ins Hauptquartier gebracht werden muss. Währenddessen ist Caitlin in einen tranceähnlichen Zustand gefallen und registriert ihre Umgebung nicht länger, so dass sie sich von Tim die Stufen nach unten schieben und dann in seinen Wagen setzen lässt. Gibbs blickt den Beiden seufzend nach, bevor er schließlich zu dem Südamerikaner geht, über den sich der Pathologe bereits gebeugt hat, um ihn zu untersuchen. Die Waffen der Männer sind bereits als Beweismittel gesichert und werden später zur Rekonstruktion der Geschehnisse dienen.
Nachdem Kate die langwierigen Untersuchungen widerstandslos über sich ergehen lassen hat, sitzt sie nun seit über zwei Stunden im Wartebereich des Bethesda Naval Hospitals, ohne dass einer der Ärzte ihr auch nur ein Wort über den Zustand ihres Mannes berichtet. Abby, die unmittelbar nachdem ihre Freundin aus dem Krankenzimmer getreten, auf sie zu gehastet ist und sie fest in die Arme geschlossen hat, weicht nicht eine Sekunde mehr von ihrer Seite. Auch wenn sie ihre Nähe kaum zulässt, hofft die Forensikerin dennoch, dass ihre Anwesenheit ihr wenigstens etwas Kraft geben würde, die sie im Moment so dringend braucht. Noch immer ist sie wie erstarrt und bekommt nichts mit, was um sie herum geschieht, so dass sie auch nicht registriert, wie Ziva wenig später den Raum betritt. McGee geht eilig auf sie zu, um ungestört mit ihr sprechen zu können: „Ist die Tatortsicherung beendet?“ Die Israelin nickt kurz und erklärt dann: „Pablo Garcías Leiche ist bereits in der Gerichtsmedizin. Gibbs ist ins Hauptquartier gefahren, um die Ermittlungen zu leiten. Das FBI hatte die beiden Senatoren bereits gestern vernommen, also hat er mich nach Hause geschickt.“ Für einen Moment schweigt ihr Kollege, doch dann stellt er schließlich die Frage, die ihn nicht loslässt: „Was habt ihr über García herausgefunden?“ Die Angesprochene kann sich ein Seufzen nicht verkneifen, ehe sie knapp erläutert: „Sein wahrer Name ist Frederico Ramón Lorca und stammt aus Kolumbien. Seine Eltern waren Mitglieder der linksgerichteten Guerillabewegung FARC und wurden angeblich von Amerikanern ermordet. Nach diesem Vorfall hat er seine Identität geändert und hat sich der Al Qaida angeschlossen, um Rache an den Ungläubigen zu nehmen.“ Nach diesen Worten herrscht erneut Stille zwischen den Agenten, denn die Geschehnisse der vergangenen Stunden lassen die beiden noch immer nicht los. Schließlich fügt die Israelin jedoch hinzu: „Ich hatte einfach keine Ruhe, also bin ich hergefahren, um nach Kate zu sehen. Wie geht es ihr?“ Der Angesprochene zuckt mit den Schultern und schüttelt den Kopf, ehe er seufzend erwidert: „Ich weiß es nicht. Sie spricht nicht und scheint auch nichts um sich herum mitzubekommen. Nich einmal Abby kommt an sie heran.“
Kaum hat er diese Worte ausgesprochen, als ein Arzt den Wartebereich betritt und fragt: „Sind sie Mrs. DiNozzo?“ Gerade als die Mossad-Offizierin verneinen will, springt Caitlin hastig auf und geht auf ihn zu: „Das bin ich. Wie geht es meinem Mann? Wird er es schaffen?“ Der Mediziner stellt sich kurz vor und dirigiert sie zu einem Stuhl, ehe er sich neben ihr niederlässt und ernst erläutert: „Das Projektil hat ein Gefäß verletzt und starke innere Blutungen verursacht. Die Operation war schwierig, ist aber ohne Komplikationen verlaufen. Dennoch ist er noch nicht außer Lebensgefahr.“ Entsetzt vernimmt sie seine Worte und hakt dann mit zitternder Stimme besorgt nach: „Was soll das bedeuten, Doktor? Wird er wieder gesund?“ Ein leises Seufzen ist zu hören, bevor er beruhigend seine Hand auf ihren Arm legt und erwidert: „Genaueres kann ich Ihnen noch nicht sagen. Wir müssen abwarten. Die nächsten 24 Stunden sind entscheidend.“ Daraufhin nickt Kate wie in Trance, doch als der Arzt sich verabschieden will, fragt sie tonlos: „Kann ich zu ihm?“ „Ich werde eine Schwester zu Ihnen schicken. Diese wird sie zur Intensivstation begleiten.“ Nach einem kurzen stummen Nicken verschwindet er wieder und lässt die junge Frau mit den auf sie einstürmenden Gedanken allein zurück. Abby hat das Gespräch aus der Ferne beobachtet, doch nun setzt sie sich erneut neben ihre Freundin und nimmt sie einfach fest in den Arm. Erneut fällt die Agentin in eine Starre, die Umgebung verschwimmt vollkommen für sie, während sie ihren Kopf müde an die Schulter der Forensikerin sinken lässt. Tim und Ziva verharren weiterhin auf ihren unbequemen Stühlen, beobachten stumm und hilflos die Szene, die sich ihnen bietet.
Nach einer scheinbaren Ewigkeit löst sich Kate von ihrer Freundin und streicht kurz über ihr Gesicht, ohne dass dies ihren Tränen daran hindert, weiterhin unaufhörlich ihre Wangen hinab zu strömen. Im Moment ist sie kaum dazu in der Lage ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen, geschweige denn die Geschehnisse der vergangenen Stunden zu verarbeiten. Doch die Angst um ihren Mann hat sich in ihrem Inneren festgesetzt, lässt sie kaum noch normal atmen, während gleichzeitig die Schuldgefühle unaufhaltsam an die Oberfläche dringen. Als sich unvermittelt ein Arm um ihre Schultern legt, schreckt die Agentin aus ihren Gedanken und sieht direkt in Abbys Augen, die sie aufmunternd anblicken. „Tony ist stark“, flüstert die Forensikerin eindringlich und streicht der jungen Frau dabei sanft über den Kopf, bevor sie hinzufügt: „Du darfst ihn nicht aufgeben. Er wird kämpfen, wenn du an ihn glaubst.“ Für einige Minuten starrt Kate schweigend vor sich hin, während sie versucht, dieser Aussage Glauben zu schenken, doch mittlerweile scheint sie, diesen verloren zu haben. Irgendwann wendet sie sich erneut ihrer Freundin zu und erwidert kaum hörbar: „Es ist meine Schuld. Wenn er stirbt, bin ich Schuld.“