AW: Die Schule der Magie
Chris
„Mylady, nicht einmal Natascha wird davon erfahren, wenn ihr es so wünscht“, erklärte Chris Galadriel voller Überzeugung und wandte seinen Blick dann wieder zu Natascha und Niclas. Er musste zugeben, es sah nicht schlecht aus, wie die beiden zusammen tanzten, doch sonst? Er konnte es beim besten Willen nicht beurteilen. Aber er war auch ziemlich voreingenommen. Schliesslich liebte er Natascha.
„Wenn ich sie so tanzen sehe, ich Natascha nicht so gut kennen würde und nicht wüsste, was sie dabei fühlt, dann würde ich vielleicht auch glauben, dass die beiden das perfekte Paar wären. Doch ich spüre ganz deutlich, wie sehr es ihr zuwider ist mit Niclas zu tanzen. Ausserdem liebe ich sie und daher käme es mir schon gar nicht in den Sinn, dass die beiden auch nur annähernd zusammen passen würden. Nicht nachdem ich Lord Niclas etwas näher kennen lernen durfte“, entgegnete Chris auf die Feststellung der Königin, dass die beiden ihrer Meinung nach wirklich nicht zusammen passten. Galadriel hatte ja keine Ahnung wie gut es tat, endlich mal mit jemandem über die ganze Geschichte reden zu können…
Als sie jedoch mit sorgvoller Stimme seine Frage beantwortete, war er bereits wieder nahe daran, den Kopf hängen zu lassen. „Es steht also schon so schlimm?“, fragte er, woraufhin Galadriel leicht nickte. „Nun ja, dann ist es allerhöchste Zeit, dass ich etwas dagegen unternehme. Egal wie riskant es auch sein möge, ich kann es einfach nicht zulassen, dass ihre Eltern sie zu etwas zwingen, dass sie nicht will. Ich würde mich wirklich freuen, wenn sie mir erläutern würden, was ich dagegen tun kann“, meinte er dann mit fester Stimme, bevor er seinen Blick nochmals kurz auf Natascha ruhen liess. „Mylady, ich denke es ist besser, wenn Natascha noch nicht erfährt, wie schlimm es wirklich steht. Es fällt ihr so schon schwer genug mit der Situation umzugehen…“, fügte er dann noch leise hinzu. Er wollte Natascha wirklich nicht noch mehr belasten.
Niclas
„Es erleichtert mich sehr, dass du meine Entschuldigung annimmst, meine Teuerste“, erklärte Niclas lächelnd und sah sich kurz um. Natürlich waren auch ihm die Blicke der Gäste aufgefallen, die auf ihnen ruhten. Und das Gefühl, dass diese Blicke genau das sahen, was sie sehen sollten, nämlich ein glückliches Paar, löste Glücksgefühle in ihm aus. Ja, genau das sollten die Leute denken, denn nur so würde auch Natascha eines Tages einsehen, dass diese Verbindung einfach das Beste war, was ihr je passieren konnte.
Wenn da nur nicht dieser Erdling gewesen wäre. Wenn es ihn nicht geben würde, wäre es für ihn viel leichter, Natascha für sich zu gewinnen. Wenn es ihn nicht geben würde? Das war es. Er musste Chris nur beseitigen, um an sein Ziel zu kommen…
„Natascha, selbst wenn ich deiner Meinung wäre und diese Verbindung nicht gutheissen würde. Unsere Eltern haben bereits darüber entschieden. Wir können daran nichts mehr ändern. Du glaubst im Moment vielleicht, mich nicht zu lieben und es auch nie zu können, doch die Zeit wird dich lehren, mich nicht mehr zu verachten. Und irgendwann wirst du mich vielleicht sogar lieben können.“ Seine versöhnlichen Worte liessen nicht daran zweifeln, dass er seine Tat von vorhin wirklich bereute.