AW: Die Schule der Magie
Chris konnte nicht sagen, wie lange er seine Freundin beobachtet hatte, denn irgendwann war er wieder eingenickt. Er wachte davon auf, dass ein stechender Schmerz seine Hand durchfuhr. Er hatte sich im Schlaf doch tatsächlich so blöd gedreht, dass er auf seiner verletzten Hand lag. Schnell drehte er sich zur Seite und setzte sich auf, wobei ihm auffiel, dass Natascha noch immer wieder nicht zurück war.
Sein Blick ging zum Balkon, doch im ersten Moment konnte er die Silhuette seiner Freundin nicht ausmachen. Wieder schlug sein Herz etwas schneller, doch dann entdeckte er sie, wie sie auf dem Boden kauerte und sich am Geländer anlehnte.
Chris seufzte leicht. Dieser Abend schien wirklich gar nicht enden zu wollen. Und inzwischen zeigte die Uhr, dass es bereits nach drei Uhr morgens war. Warum konnte sie keine Ruhe finden? Auch wenn er sich diese Frage stellte, kannte er die Antwort bereits. Er war der Grund. Er und Niclas und ihre Eltern. Wieder einmal verfluchte er diese. Wieso mussten sie das Natascha nur antun. Er nahm sich vor, einmal unter vier Augen mit ihrem Vater zu reden. So kalt konnte der doch gar nicht sein…
Doch nun würde er erst einmal dafür sorgen, dass Natascha ins Bett kam und endlich etwas schlief. Sie hatte es genauso bitternötig wie er auch. Ruhig schlug er die Bettdecke zur Seite und stand dann auf. Gleich darauf spürte er wieder, wie der Schmerz ihn überkam. Doch er schob diesen einfach beiseite und ging langsam auf den Balkon, wo er sich neben Natascha auf den kühlen Boden setzte und einen Arm um sie legte.
„Hey meine Kleine. Du solltest hier nicht rum sitzen. Du erkältest dich nur“, begann er leise, während er mit seiner Hand, die er um ihre Schultern gelegt hatte, sanft über ihre Haut strich. „Was ist los mein Engel, dass du dir mitten in der Nacht den Kopf darüber zerbrechen musst?“, fragte er sie dann leise, auch wenn er die Antwort auf diese Frage bereits kannte.