am Samstag gibt's hoffentlich die Fortsetzung
19. Kapitel
„Aber so, ihr es gerade geschildert habt, ist es leider nicht ganz eingetreten. Ich darf euch jetzt noch nicht mehr sagen. Aber alles weitere werdet ihr beim Rat erfahren.“
„Ich unterbreche euch ja äußerst ungern, aber beim Stichwort ‚Rat’ fällt mir wieder jemand ein. Außerdem wüsste ich nicht, was wir mit dieser Geschichte zu tun hätten. Wir sind nämlich gar nicht freiwillig hier, sondern waren selbst auf einer ‚Mission’.“ meldete sich Paige. Sie fand ihre Umgebung zwar ganz nett, aber soweit sie es sah, gab es hier keinen Strom oder so ähnliche Einrichtungen, die auf die Errungenschaften der Zivilisation hindeuteten... Stimmte so nicht ganz, immerhin gab es hier fließend Wasser, dachte Paige sarkastisch. Wieso hätten die Leute hier sonst mir Holz gekocht, wenn sie einen elektrischen Herd gleich um die Ecke stehen haben? Das hieß so Sachen wie Internet, Stereoanlage, Fernseher oder Kühlschrank zählten hier zu den Luxusartikeln, an die garantiert keiner rankam. Außerdem wusste sie nicht, was sie hier zu suchen hatten.
Sie wollte Phoebe nicht vor den Kopf stoßen, denn anscheinend gefiel ihr die Idee ihren Helden mal leibhaftig vor sich zu sehen. Aber wem würde sie nicht gefallen? Doch Leo sollte Priorität haben. Er war ja nicht nur ihr Schwager, sondern auch noch ihr Wächter des Lichts. Und Hexen ohne Wächter des Lichts waren ihrer Erfahrung nach nicht mehr allzu lange Hexen.
„Ähm. Moment mal.“ man konnte förmlich sehen, wie die grauen kleinen Zellen in Pipers Gehirn zu arbeiten begannen. „Wenn dein Held hier vor uns steht und mit uns redet, also folglich aus Fleisch und Blut ist, sind wir doch irgendwie bei euch, oder?“ Wenn wir hier bei euch sind, heißt das... dass wir IN der Geschichte sind?!“ Langsam begann es ihr zu dämmern. Das ganze war ein abgekartetes Spiel. Genauso wie damals bei dem Gemälde, das Prue bei Bucklands hätte versteigern sollen. und dieses Gemälde war eigentlich ein Gefängnis. Ein ziemlich tödliches Gefängnis noch dazu. Damals hatte ein versteckter Spruch als ‚Einlass’ fungiert. Diesmal der Ring.
„Was soll das heißen ‚in der Geschichte’?“ „Paige, überleg doch mal. Wo sind wir? Sieht das hier etwa wie San Francisco aus? NEIN. Wieso kennt er sich wohl so gut aus? Weil wir, Phoebe, wo sind wir gleich noch mal?“
„Das hier heißt Mittelerde und wenn mich nicht alles täuscht, sind wir in Ithilien.“ Dafür erntete Phoebe ein anerkennendes Kopfnicken.
„Aha.“ Paige war immer noch skeptisch. Diese Idee gefiel ihr ganz und gar nicht. Deshalb versuchte sie sich an jeden Strohhalm zu klammern, auch wenn er noch so dünn war. „Und woher willst du so genau wissen, wo wir sind? Ich meine Mittelerde ist groß und wir könnten genauso gut in... mir fällt jetzt zwar nichts ein, aber ihr wisst schon was ich meine.“
Legolas führte die Schwestern zum Tisch, während er versuchte Paige einiges zu erklären. „Der Rat wird euch über alles genauer informieren. Doch einiges kann ich zu eurer Beruhigung schon sagen. Deine Schwester hat ganz Recht. Sie scheint die „Geschichte“, wie ihr es nennt, sehr aufmerksam gelesen zu haben. Wir befinden uns tatsächlich in Ithilien, genauergesagt am Henneth Aunum, dem schönsten aller Wasserfälle, jenem Ort...“ „an dem Frodo und Sam Faramir begegneten.“ vollendete Phoebe den Satz voller Erstaunen. „Dann ist es also alles wahr.“ Sie konnte immer noch nicht ganz begreifen.
„Wie ich bereits sagte: der Rat wird euch über alles genauer informieren. Doch nun esst erst mal.“ Mit diesen Worten wies Legolas jeder der Schwestern eigens einen Platz zu. Piper und Phoebe rechts bzw. links von ihm und Paige nochmals neben Phoebe. Zuerst wollte Piper zwar ablehnen, doch als sie sah, was da aufgetischt wurde, konnte sie als gestandene Köchin nicht mehr ablehnen.
Wie schon bereits zuvor konnte sie auch diesmal nicht genau zuordnen, was es nun gab. Es schmeckte so... da fehlten einem einfach die Worte! Das hätte sie ihm gar nicht zugetraut. Kein Wunder, erweckte doch der Kessel, indem das ganze kochte, eher den Anschein, als hätte er schon den ein oder anderen Umzug mitmachen müssen und war verbeult wie eine alte Blechbüchse. Wer immer hhier gekocht hatte, hatte sich kräftig ins Zeug gelegt , sich auf das Wesentliche beschränkt und so auch auf überflüssige Dekoration verzichtet.
„Dürfte ich nun erfahren, mit welch reizenden Damen ich hier die Ehre habe?“
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Jetzt werdet ihr auch endlich zum Teil erfahren, was mit Leo passiert, oder noch passieren wird. Ich sag nur Augen zu und durch.
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20.Kapitel
Von all dem Luxus, den die drei Schwestern genießen konnten, durfte Leo nicht einmal träumen.
Während der Ring Leo im wahrsten Sinne des Wortes „eingesaugt“ hatte, musste er das Bewusstsein verloren haben, denn er konnte sich absolut nicht erinnern, wie er in dieses Loch gekommen war. Eigentlich konnte er froh sein, dass er sich überhaupt noch an irgendetwas erinnerte.
Der grobbehauene Fels um ihn herum war ausnahmslos kalt, feucht und überall roch es nach Moder. Kein Wunder dass hier so schlechte Luft herrschte, wurde sie doch von unzähligen Schreien von Gefangenen erfüllt, die irgendwo in diesem unendlichen Höhlen- und Gängesystem eingesperrt worden war. Sie schienen einfach vergessen worden zu sein. Nie kam jemand herunter, nie wurde ein Wort gesprochen. Das einzige, das jeder hörte, war das Gejammer und Gewinsel eines seiner Mitgefangenen, die darum baten, doch endlich von ihren Qualen durch den Tod erlöst zu werden.
Auf den ersten Blick konnte man meinen, dass Leo bereits dieses Schicksal ereilt hatte. So schlaff und leblos hing er an der Wand. und wäre er nicht an ihr festgekettet gewesen, hätte er es vermutlich nicht geschafft, sich aufrecht zu halten.
Erst auf den zweiten Blick war zu erkennen, dass doch noch ein kleines Lebenslicht in ihm brannte. Wenig zwar, aber noch genug, um eine Zeitlang durchzuhalten.
Die Wände um ihn herum waren allesamt kahl und ungemütlich. Neben dem Wehklagen der Gefangenen gab es noch ein Geräusch, nach dem man beinahe die Uhr stellen konnte: ständig konnte man hören, wie irgendwo ein Wassertropfen zu Boden fiel. zuerst machte es plitsch und dann platsch. Man musste nicht sehen, wie der Tropfen zu Boden fiel und sich langsam in einer Pfütze sammelte, sondern man konnte es förmlich hören.
Es war ja auch leicht sich auf Dauer vorzustellen, wie die Pfütze Tropfen für Tropfen wachsen würde. So lange, bis sie schließlich eine 2. erreichte und sich mit ihr vereinigte. All das konnte man sich vorstellen. Es war jedoch unmöglich dem Geräusch eine Richtung zuzuordnen. Kam er von rechts? Oder doch eher von links? Sich mit den Tropfen zu beschäftigen war wohl die einzige Möglichkeit zu vermeiden, verrückt zu werden. Denn ansonsten war hier unten immer alles gleich. E gab keinen Tag und keine Nacht. Keinen Abend und keinen Morgen. Alles glich wie ein Ei dem anderen.
Und ständig war da dieses Dämmerlicht. Es war immer gleich. Nie wurde es heller oder dunkler, sondern es war stets so „stark“, dass man gerade 50 Meter weit sehen konnte, doch danach verschwand alles in einer einzigen Dunkelheit. Aber sehen war schon wieder zuviel gesagt. Man schwamm eher in einer Nebelbrühe, in der man auch nie weiß, was in den nächsten paar Metern auf einen zukommen wird.
Wie bei den Geräuschen hätte Leo auch dem Licht keine eindeutige Richtung oder Quelle zuordnen können. Es schien gleichzeitig von überall und nirgends zu kommen. Kaum hatte man sich auf eine Stelle konzentriert, glaubte man schon ein paar Meter daneben einen stärkeren Schein wahrzunehmen. Doch jedes Mal, wenn man sich erneut auf diesen Punkt konzentrierte, tauchte wieder ein neuer auf. Es war zum verrückt werden.
So, das war'S leider schon wieder. Hofft darauf, dass ich in der nächsten Woche wieder viele Freistunden habe und ihr könnt einen neuen Teil lesen.