AW: Mcleod´s Daughters - Das RPG
Rob
Rob seufzte tief durch, machte dann aber Platz und ließ nun Jodis Hand los, nachdem der Sanitäter ihn darum gebeten hatte. Der Grund für die aufkommende Hektik im Krankenwagen lag daran, dass der Wagen wohl nun um die letzte Kurve gefahren war und die Sanitäter damit begannen alles notwendige zusammen zu suchen und vorzubereiten. Rob sah zu Kate die sich in dem engen Krankenwagen klein gemacht hatte und sich besorgt an die Stirn griff, währens die mit mitfühlendem Blick Jodi beobachtete. Doch dann veränderte sich das Bild vor Robs Augen und so gerne er es auch verhindert hätte, war er wieder in der Vergangenheit.
Die Türen wurden aufgerissen und donnerten mit vollem Schwung gegen die Seitenwände des Wagens. Die kalte regnerische Luft peitschte Matt ins Gesicht, doch ihm war heiß, hatte das Gefühl nicht atmen zu können und zu ersticken. "Steigen Sie aus" forderte ihn eine drängelnde Stimme auf und ohne den Blick von seiner Frau zu nehmen sprang er aus dem Wagen und fasste sich verzweifelt mit seinen Händen in die Haare. "Was ist mit ihr,... wieso atmet sie nicht? Machen sie doch was?!" wimmerte er und blickte die beiden Sanitäter an, die soeben die Trage mit der regungslosen Frau aus dem Krankenwagen gerollt haben. "Ein Autounfall, eine Frau, ca. 25 Jahre alt, schwere Verletzungen an der Brust und am Kopf. Herzstillstand soeben eingetreten. Ausserdem ein Junge, ca. drei Jahre alt, keine äusserlichen Verletzungen, hat das Bewusstsein im Krankenwagen verloren." Ärzte eilten herbei, liefen neben den Tragen her und gaben Anweisungen was zu tun sei. Matt konnte nichts machen, er lief auf und ab, versuchte zu verstehen, was die Ärzte untereinander sagten, doch es war, als würden sie eine andere Sprache sprechen. "Was ist mit ihnen?" fragte er erneut, als er hinter her zu laufen versuchte, doch sein Weg endete, als die Ärzte mit seiner Frau und seinem Sohn hinter einer Milchglastür verschwanden und er von einem Sanitäter aufgehalten wurde.
"Was hat das zu bedeuten, ich will zu ihnen, lassen Sie mich los" versuchte er sich aus dem Griff des jungen Mannes zu befreien, während sein Blick auf die schemenhaften Schatten gerichtet war, die er gerade noch hinter dem Milchglas erkennen konnte. "Sie können jetzt nichts tun, lassen Sie die Ärzte arbeiten." sprach die ruhige Stimme auf ihn ein und versuchte ihn mit sanfter Gewalt von der Tür weg zu ziehen. "Setzen Sie sich einen Moment" versuchte er ihn zu einem Stuhl zu bugsieren, doch kaum saß Matt, sprang er wieder auf und schüttelte wild den Kopf. "Nein, ich will zu ihnen, bitte." wehrte er sich mit tränenerstickter Stimme und geröteten Augen. Dann fühlte er plötzlich wie er losgelassen wurde und der Sanitäter sich von ihm verabschieden versuchte. Er nahm nicht wahr, was dieser sagte, dass er zu einem neuen Einsatz mußte, es hatte ihn auch nicht interessiert. Erst als ihm der Sanitäter die Handtasche von Anna und Maxs Lieblingsstofftier in die Hand drückte, wandte Matt seinen Blick von der Tür ab und sah verzweifelt auf die Dinge hinab, die vor einer Stunde noch in den Händen seiner Lieben gelegen hatten.
Dann legte er die Sachen auf den Stuhl und kramte in seiner Hosentasche nach dem Handy. Mit flinken Fingern tippte er eine Nummer ein, während er panisch auf und ab lief. "Wir hatten einen Autounfall" sagte er ohne den Mann an der anderen Leitung zu begrüßen. "Ich weiß nicht,... wir sind im Krankenhaus,.... sie haben Anna und Max in den OP gebraucht..... Ich weiss es nicht,... Wieso? Wieso habt ihr es nicht verhindert? Wieso habt ihr es soweit kommen lassen?!" Matt war vollkommen aufgebracht, wütend, er brauchte jemanden den er anschreien konnte. "Nein,... wage es nciht hier her zu kommen." sagte er, als die Männerstimme meinte er solle versuchen ruhig zu bleiben, er würde in wenigen Minuten hier sein. Doch bevor Matt noch etwas sagen konnte, war das Telefonat beendet und Matt war wieder alleine.
"Sie müssen aussteigen." hörte Rob plötzlcih die Stimme des Sanitäters, der darauf wartete, dass er endlich den Wagen verließ und Jodi rausrollen konnte, Kate sah Rob nur etwas verwirrt an, doch Rob achtete nicht drauf, sprang aus dem Wagen und folgte dann schweigend Kate und den Sanitätern ins Krankenhaus. Es war nicht so wie damals. Heute war es warm und bei weitem nicht so hektisch, wenn auch alle besorgt waren, doch diesmal lag hier niemand im sterben. Eines war jedoch gleich geblieben. Jodi verschwand hinter der Milchglastür, so wie Anna und Max damals. Gemeinsam mit Kate setzte sich Rob in den Warteraum und vergrub sein Gesicht in seine Hände, während Kate verzweifelt versuchte sich mit irgendetwas abzulenken, bis es ihr scheinbar zuviel war und sie aufstand um Kaffee zu holen.
Als sie zurückkam und Rob ebenfalls einen Becher hinhielt, blickte Rob auf, sah jedoch nicht Kate vor sich stehen, die ihm den heissen Kaffee entgegenhielt.
"Matt, ich bin so schnell gekommen wie ich konnte. Ich hab alles erfahren... Es tut mir leid,..." Matt sah mutlos auf. Er wußte nicht wie lange er bereits in diesem Warteraum sitzen mußte und wie oft er einen vorbeikommenden Arzt angefleht hatte, endlich zu seiner Frau und zu seinem Sohn zu dürfen, doch dann nach endlos erscheinenden Minuten, kam ein Arzt mit versteinertem Gesicht zu ihm heraus und hatte ihm mitgeteilt dass jede Hilfe für seine Frau als auch für seinen Sohn zu spät kam. "Ich habe dir gesagt dass du wegbleiben sollst. Ich möchte dich hier nicht sehen" blaffte er verbittert den Mann vor ihm an. "Was tut dir leid? Dass sie tot sind? Oder dass ihr diese Männer immer noch nicht fassen konntet? Was genau tut dir leid Roger? Dass ihr es zugelassen habt, dass sie uns in einen Hinterhalt jagten? Verschwinde! Geh..." Matt war aufgestanden, zornig hatte er sich vor Roger gestellt, der sich jedoch nicht zurück drängen ließ. Roger war sprachlos, wußte nciht was er in dieser Situation sagen sollte, doch er war hier um Matt mit zu nehmen, um ihn von hier weg zu bringen, bevor er der nächste sein würde, für den jede Hilfe zu spät kam.
"Matt,..." er konnte seine Betroffenheit nicht in Worte fassen und doch mußte er es irgendwie schaffen diesen Mann von hier weg zu bringen. "Ich weiß nicht wie es dir jetzt geht, ich kann es nur erahnen, es muss schrecklich sein. Es tut mir wirklich aufrichtig leid, soweit hätte es nicht kommen dürfen, aber.... Matt, wir müssen von hier weg." versuchte er in vorsichtigen Worten zu sagen und blickte nervös zu dem Eingang. "Sie dürfen dich nicht finden. Wir müssen sofort aufbrechen. Noch einmal dürfen wir nicht versagen." Doch Matt wehrte sich, er wollte hier nicht weg, er wollte von hier nie wieder weg. "Lass mich in Ruhe Roger, ich mach das nicht mehr mit. Sollen sie mich doch finden! Was habe ich denn noch zu verlieren?!" schrie er den Polizisten an und erneut drängten sich Tränen über seine Wangen, was es Roger nicht leichter machte, Matt von hier weg zu nehmen. "Matt sei vernünftig! Wir sind so nah dran, wenn wir jetzt aufgeben..... Matt.... Anna und Max,... sie dürfen nicht umsonst gestorben sein..." sagte er und musste mehrmals dabei schlucken. Es war das erste Mal, dass Roger ihn mit diesem Argument Mut zusprach, ihn dazu überreden konnte weiter zu machen. Es dauerte zwar noch eine Weile und Matt bestand darauf noch einmal Anna und Max zu sehen, doch dann folgte er Roger wortlos und liess sein altes Leben für immer hinter sich.
"Was?" Rob starrte gerade auf seine Hände, als Kate ihn ansprach. "Oh Danke,... ich möchte keinen" sagte er, als er begriff, was Kate von ihm wollte und schüttelte den Kopf. "Kate es tut mir leid, aber ich muss hier raus. Es hat keinen Sinn wenn wir hier zu Zweit sitzen und ncihts tun. Ich werde mich um die Besorgungen kümmern und komme später nochmal her. Dann fahr ich zu Drovers und helfe beim Schafscheren. Sobald du zu Jodi darfst, richte ihr bitte alles Gute von mir aus. Bis später" Rob hatte nicht einmal eine Pause zwischen seine Wörter eingelegt um Kate keine Möglcihkeit zu lassen, ihn aufzuhalten. Stattdessen stand er auf, nahm sich seine Jacke und verließ das Krankenhaus auf dem schnellsten Weg. Nur weg von hier, weg von dem Geruch, von den kranken Menschen, den Sirenen, und vorallem weg von dem Ort seiner schlimmsten Erinnerungen.
Draussen angelangt sah er sich erstmal um. Er kannte sich in Fisher nicht besonders gut aus und so was er nun eigentlich wirklich tun sollte wußte er auch nicht so richtig. Am liebsten hätte er Roger angerufen, ihm gesagt was passiert war und wie schrecklihc es für ihn war, immerhin war er der einzige mit dem er reden konnte, doch Roger hob nicht ab. Er war nicht zu erreichen. So versuchte Rob sich tatsächlich mit den Besorgungen abzulenken. Von Kate hatte er die Liste bekommen, die Claire Jodi mitgegeben hatte. Kate hatte sie in Jodis Handtasche gefunden. Doch zuerst würde er ein Taxi benötigen bevor er irgendetwas besorgen konnte.
Der Taxistand war nicht weit, gleich um die Ecke in der Nähe einer Bar, die so ähnlich aussah wie die Bar in Gungellan. Als Rob gerade auf ein wartendes Taxi zuging, entdeckte er jedoch einen Wagen aus Killarney. War Nick hier her gefahren? Rob schüttelte den Kopf, nein, das war nicht der Wagen mit dem sie heute Morgen unterwegs war. Neugierig ging Rob näher und entdeckte Jenson, wie dieser gerade mit ein paar Männern sprach und sich deren Namen aufschrieb. "Hey Jenson. Was machst du hier?" fragte Rob, als Jenson sich umdrehte und sich von den Männern verabschiedete. Jenson erklärte ihm in kurzen Sätzen, dass Harry ihm den Auftrag gegeben hatte, sich um die Schafscherer zu kümmern, zumindest ein paar Namen aufzuschreiben, die Arbeit gebrauchen könnten, aber er gerade fertig geworden sei.
Als Jenson die Frage dann aber zurückgab, erklärte Rob kurz wie er nach Fisher kam und was er nun vorhatte, weshalb er Jenson auch gleich zur Arbeit einspannte und mit ihm quer durch die Stadt fuhr um die Besorgungen zu erledigen. Es war kurz nach Mittag, als sie alles beisammen hatten und Rob sich am liebsten zurück auf den Weg nach Drovers machen wollte. Doch da er Kate gesagt hatte, dass er noch einmal kommen würde, wollte er sein Versprechen halten, auch wenn es ihm noch so zuwider war, erneut ins Krankenhaus zu gehen.
"Warte kurz, ich bin gleich wieder da." sagte Rob zu Jenson, als dieser auf dem Krankenhausparkplatz fuhr und Rob ausstieg. Es würde ganz bestimmt nur ein paar Minuten dauern, dessen konnte sich der Arbeiter sicher sein, denn allzulange hatte Rob nicht vor zu bleiben. Mit diesem Vorsatz ging Rob auf das Krankenhaus zu und ignorierte die Stimmen aus der Vergangenheit, die sich wieder aufzudrängen versuchten. Diesmal nicht, er wollte nciht sehen, wie er mit dem Stofftier von Max in der Hand und die Tasche von Anna unterm Arm geklemmt über den Parkplatz zu Rogers Wagen ging. Er wollte nciht hören, wie Roger ihm erklärte, dass er in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird und auf eine Farm gebracht werden würde. Er wollte das alles nciht mehr sehen.
Als Rob nun das zweite mal für heute das Krankenhaus betrat, waren jedoch plötzlich alle Stimmen zur Seite gedrängt. Verwundert sah er zu Kate, die mit Jodi gemeinsam im Warteraum saß und einen Kaffee trank. Scheinbar warteten sie nur auf ihn um gemeinsam zurück zu Drovers zu fahren. Als Rob näher kam, erklärte Kate ihm, dass Jodi nach Hause dürfe, dass es keine allzu schlimmen Verletzungen waren, sie aber sich schonen müsse. Rob nickte mit einem Lächeln und sah zu Jodi, die seiner Meinung nach noch ziemlich schwach aussah, aber zum Glück auf eigenen Beinen stehen konnte. "Schön, dass du mit nach Hause fahren kannst. Claire wird sicherlich ihre Freude daran haben." meinte er lächelnd und verließ mit den beiden Frauen das Krankenhaus um kurz darauf mit Jenson in Richtung Drovers zu fahren.
(sorry, dass der Post doch etwas knapp endet, aber ich muß leider weg und komme erst am Abend wieder on, dachte nciht dass ich knapp eine Stunde an dem Post sitz
Vielleicht kann dann wer schreiben, wie die drei auf Drovers ankommen und Jenson weiter zu Killarney fährt?)