AW: Mcleod´s Daughters - Das RPG
Tess
Sie konnte ihrer Schwester zwar nicht wirklich glauben, dass alles wieder gut werden würde, aber sie war froh, dass sie anbot morgen mit zu der OP zu kommen. Alleine hätte sie es vermutlich nicht durchgehalten und sie war froh, dass ihre Schwester ebenso ein Dickkopf war, wie sie. Es würde ihr sicherlich helfen, da war sie sich sicher.
„Aber sei dir sicher, dass Nick auf dich warten wird. “ hörte sie Claire sagen. Sie schüttelte nur den Kopf, während sie schniefte, „ Nein, Claire. Wird er nicht. Du hättest ihn sehen müssen. Dieses Mal habe ich den Vogel wirklich abgeschossen… “, murmelte sie leise und wischte sich kurz die Tränen von den Wangen, „ Er war so verletzt. Wir können nicht von vorne beginnen, ich … ich … “, begann sie, aber wurde wieder von einem Schwall Tränen unterbrochen. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie schon versucht hatte, diese Tränen zurückzuhalten und jetzt -in den Armen ihrer Schwester- kam einfach alles hoch und sie konnte nicht mehr aufhören. Immer wieder musste sie an den jüngsten Ryan Bruder denken, an seinen Gesichtsausdruck, als sie ihm gesagt hatte, dass sie nicht mit ihm nach Wilgul ziehen konnte. Was hatte sie sich dabei gedacht? Jetzt war es vermutlich vorbei. Und auch wenn sie noch immer kein gutes Gefühl bei der ganzen Knoten Sache hatte, wusste sie nicht mehr, ob ihre Entscheidung gegen Wilgul -gegen Nick- richtig gewesen war. Doch auch wenn ihre Gedanken im Moment viel um ihn kreisten, versuchte sie, das erst mal in den Hintergrund zu schieben und hielt sich regelrecht an ihrer Schwester fest.
Nur schwer konnte die junge Frau sich wieder fangen, doch sie gab sich wirklich alle Mühe und erst als ihre große Schwester fest davon überzeug gewesen war, dass sie es schaffte, ließ sie sie im Arbeitszimmer zurück. Wieder schloss sie die Augen und atmete tief durch. Sie ließ sich Claire´ s Worte durch den Kopf gehen, doch keines drang wirklich zu ihr durch. Das Einzige, das wirklich geholfen hatte, war ihre Nähe gewesen, ihre feste Umarmung. Sie warf einen Blick auf das Telefon. Sollte sie ihn anrufen? Nur leicht schüttelte sie mit dem Kopf.
„
Lieber nicht … er war heute so wütend auf dich. Er will seine Ruhe haben. Morgen wirst du nach dem Krankenhaus zu ihm fahren. “, dachte sie sich dann und erhob sich langsam vom Stuhl. Wie in Trance ging sie in die Küche, machte sich einen Tee und setzte sich damit -und einer Decke- in den großen Korbsessel auf der Veranda. Beide Hände um die Tasse geschlungen sah sie in die Dunkelheit. Es war noch immer warm und so bald würde es auch nicht abkühlen, typisch für den Sommer. Und das war noch nicht mal der wärmste Tag, den sie erlebt hatten. Langsam trank sie ihren Tee und versuchte krampfhaft nicht an den morgigen Tag zu denken. Sie versuchte Erinnerungen an die Zeit hier auf Drovers wieder vor zu kramen und irgendwann -als sie ihren Tee schon längst getrunken und die Tasse abgestellt hatte- schlief sie darüber in dem Sessel ein …
Der nächste Morgen verlief ziemlich hektisch. Obwohl der Sessel alles andere als bequem war, wurde Tess erst von Claire geweckt, als die sie unten bemerkt hatte. Nach ihrem strengen Blick zu urteilen war sie alles andere als erfreut darüber gewesen, dass ihre kleine Schwester draußen geschlafen hatte, „ Ich bin eingeschlafen, ich hatte nicht vor, mir freiwillig den Hals zu brechen. “, versicherte sie Claire leicht grinsend.
Sie hatte beschlossen, erst mal eine Dusche zu nehmen. Claire hatte sie heute von jeglicher Arbeit freigesprochen und auch wenn Tess erst hatte widersprechen wollen, war sie spätestens bei ihrem Blick -der absolut keine Widerrede zuließ- darauf eingegangen. Seufzend war sie nach oben gegangen und hatte eine lange Dusche genommen. Dann hatte sie überlegt, was sie anziehen sollte und hatte letztendlich zog sie einfach irgendwas an.
„ Spielt auch keine Rolle, Tess. Also tu nicht so. “, murmelte sie. Als sie nach unten kam, sah sie Alex und Claire rumalbern. Sie blieb kurz stehen, doch als sie sie entdeckten, schob Claire Alex zur Seite, „ Ich wollte nicht stören, ich … “, begann sie entschuldigend, doch schon schnitt ihre Schwester ihr das Wort ab. Es sei Zeit loszufahren. Mit einem kurzen Lächeln verabschiedete Tess sich noch von Alex, dann machten sich die beiden auf den Weg.
Die Fahrt verlief ruhig. Tess war dankbar dafür, dass Claire nicht zwanghaft versuchte, ein Gespräch aufzubauen, denn dazu wäre sie eindeutig nicht in der Lage gewesen.
Im Krankenhaus angekommen, begrüßte sie ihr Arzt schon und führte sie in einen Raum, in der sie sich erst mal ihrer Kleider entledigen und dann auf die Liege legen musste. Inzwischen hatte sie eines dieser Krankenhaushemden an, die sie so hasste.
Ihr Arzt kam lächelnd zu ihnen, „ Also wie besprochen. Wir machen jetzt eine offene Biopsie, okay? Wenn der Knoten klein ist … “, begann er und Tess nickte.
„ Entfernen sie ihn gleich. “, vollendete sie seinen Satz. Sie wusste bereits, was sie vorhatten, denn das hatte der Doc ihr schon gestern am Telefon kurz erzählt. Außerdem wusste sie noch einiges von den Behandlungen ihrer Mutter damals.
„ Ja. Sonst benötigen wir nur ein Teil zur Untersuchung. Es wird zwei bis drei Tage dauern, bis wir das endgültige Ergebnis kriegen. Der Anästhesist kommt gleich zu ihnen. Bevor sie nach Hause fahren sehen wir uns noch. Haben sie sonst noch Fragen, Tess? “, fragte er, doch irgendwie war Tess schon woanders und wurde nur kurz aus ihren Gedanken gerissen.
„ Äh, nein, nein. Ist alles klar … “, nickte sie dann und versuchte zu lächeln. Noch einmal sah sie zu ihrer Schwester, die ihre Hand hielt und noch immer lächelte. Sie versuchte sie aufzumuntern, das wusste sie. Wirklich gelingen tat es ihr nicht, aber Tess versuchte es nicht zu zeigen.
Als der Anästhesist kam, drückte Tess Claire´ s Hand und schon kurz nachdem er die Spritze gesetzt hatte, war Tess weg …
„Tess … Tess! “, hört sie jemanden rufen. Sie liegt in ihrem Bett. Die Fenster stehen weit auf und Sonnenstrahlen fallen in ihr Zimmer. Langsam steht sie auf. Aus irgendeinem Grund kann sie sich nicht richtig bewegen, zumindest nicht schnell. Als sie endlich die Tür erreicht, öffnet sie sie. Nick steht dort, schaut sie liebevoll an.
„ Geh nicht ... “, meint er dann und wendet seinen Blick nicht von ihrem Gesicht.
„ Halt mich … “, flüstert sie. Er beugt sich zu ihr herunter und küsst sie. Er hält sie fest.
(Mal ein bisschen aus dem Original geklaut .)
Langsam öffnete Tess die Augen, „ Wann geht es los? “, fragte sie leise, doch sah Claire nur lächeln, die meinte, sie habe es schon überstanden. Sie brauchte eine Weile, bis sie wieder klar denken konnte, geschweige denn sich aufrichten. Im Moment spürte sie noch keine Schmerzen, doch das lag an den Schmerzmitteln. Ihr Arzt gab ihr noch einige Dinge mit den auf den Weg, die sie beachten musste.
„ Es ist soweit alles gut verlaufen. Wir konnten den Knoten entfernen und in ein paar Tagen werden wir mehr wissen. Ich weiß, dass es leichter gesagt, als getan ist, aber … machen Sie sich nicht zu große Gedanken, Miss McLeod. Ich bin mir ziemlich sicher, dass alles gut wird. “, meinte er dann zum Abschied, während er lächelte und ihre Hand schüttelte.
Tess nickte nur leicht und Claire und sie fuhren gemeinsam nach Hause.
Sie konnte Claire überzeugen, dass sie keinen Babysitter brauchte, „ Ich will später sowieso noch … zu Nick. “, meinte sie leicht lächelnd und als ihre Schwester schon widersprechen wollte, zeigte Tess ihr mit ihrem Blick, dass es ihr wirklich wichtig war. Sie dachte an den Traum und hatte wirklich die Hoffnung, dass er ihr vielleicht zuhören würde. Es war ein so schönes Gefühl gewesen, in seinen Armen zu liegen … Sie seufzte leise und setzte sich auf die Veranda, nachdem sie Claire zu Alex geschickte hatte.
„ Schließlich ist er noch schlimmer dran, er kann sich nicht bewegen, also hilf ihm. Er ist bestimmt schon am Verzweifeln. “, meinte sie leicht grinsend und ließ sich in dem Korbsessel nieder. Und während sie die Augen schloss, dachte sie lächelnd an ihren Traum, den sie während der Narkose hatte …
( Oookay, ich weiß, eine ganze Menge, aber war so in Fahrt . Hoffe, das ist alles okay so. Hab jetzt alles ein bisschen beschleunigt, aber das, was Alex und Claire da vorhatten -*lol*-, kann man ja auch am Tag tun . )