AW: Mcleod´s Daughters - Das RPG
Rob
Rob gähnte lauthals und streckte sich noch einmal durch, während er nicht merkte, dass die bernsteinfarbenen Augen ihn langsam immer dringender ansahen und Monday einen leichten flehenden Ausdruck bekam, sofern man das bei einem Hund sagen konnte. Rob war einfach zu müde, um zu verstehen, dass Monday sich dringend erleichtern mußte, weswegen er sich ersteinmal gemütlich aufsetzte und einen Blick auf seinen Wecker warf. Draußen war es noch finster und hätte Rob heute nicht so viel zu tun, einschließlich der Fahrt nach Fisher, würde er sich wohl noch für eine Stunde hinlegen und einfach weiter schlafen. Doch so mußte er sich an seinen Vorsatz, früh aufzustehen, halten und schwang schließlich nach wenigen Minuten seine Beine aus dem Bett. Ohne böses zu ahnen, landeten seine Füße auf den weichen Teppichboden und gaben ein merkwürdiges, ungewohntes Geräusch von sich. Ausserdem fühlte sich der Teppichboden merkwürdig nass....
Rob war mit einem schlag munter und starrte auf die Pfütze unter seinen Füßen, während er die Nase rümpfte und dann zu Monday blickte. "Monday" meinte er mit fester Stimme, als er die Fakten kombinierte und auf den Grund kam, weshalb Monday ihn vorhin so bettelnd angesehen hatte. "Das ist,.. arrggg" schimpfte er vor sich hin, sprang aus dem Bett und sah sich die ganze Sauerei an. Es mußte der Hündin gerade eben passiert sein und scheinbar wußte sie auch genau, was sie falsch gemacht hatte, denn nach einem schuldbewußten Blick auf die Pfütze wanderte sie langsam mit eingekniffenen Schwanz nach hinten und blcikte Rob demütig an. "das ist der Grund, warum ich keinen jungen...." Rob fluchte innerlich weiter, als er in die etwas verängstigten Augen der Hündin sah.
Er wußte, dass sie in diesem Fall nichts dafür konnte, er hätte daran denken müssen, mit ihr früher zu gehen, von dem abgesehen war es förmlich unmöglich ihr böse zu sein, wenn er ihr in die Augen sah. Sie hatte sich ganz flach auf den Boden gedrückt und ihren Kopf auf ihre Pfoten gelegt, während sie zwinkernd zu Rob aufsah und ihn dabei beobachtete wie er ihr kleines Missgeschick wegmachte. "Wieso meldest du dich nicht früher? Ein einfaches kleines Bellen hätte gereicht...." meinte er und würde niemals zugeben, dass er gar nicht mehr sauer auf die Hündin war. Es würde wohl ein kleiner Fleck sichtbar bleiben, doch das störte ihn eigentlich nicht. "Wir üben das noch..." meinte er mahnend zu Monday, wischte sich seine Füße sauber und warf sich auf die Schnelle irgendeine Kleidung über um mit Monday trotzdem noch raus zu gehen und sie kurz draußen laufen zu lassen. Er wollte sicher gehen, dass sie nicht auch noch ihr großes Geschäft in seinem Zimmer verrichtete und bereits nach wenigen Minuten war auch schon der Beweis erbracht, dass es eine gute Entscheidung war, noch vor dem Duschen mit Monday nach draußen zu gehen.
Ca. eine halbe Stunde später stand Rob frisch geduscht und gekämmt vor dem Spiegel und überlegte welches Hemd er heute anziehen sollte. Das rote würde er für heute Abend zur Seite legen, dazu würde er noch die schwarze Jeans anziehen, so entschied er sich für jetzt für ein weißblau kariertes Hemd und einer normalen Blue Jeans. Die Ungeduld von Monday war es schließlich, die ihn vom Spiegel weglockte. Automatisch griff er zu der Leine, die seit Georges Tod auf seinem Nachtkästchen lag und hätte sie beinahe Monday umgelegt, als er noch einmal inne hielt und bemerkte was er gerade im Begriff war zu tun. Monday beschnupperte die fremde Leine, während Rob seufzte und dann den Kopf schüttelte. "Wir besorgen eine neue für dich..." erklärte er und ging mit einem weiteren seufzen auf den Schrank zu in dem er seine Schachtel voll Erinnerungen versteckte. Andächtig legte er George Leine in die Schachtel und verstaute sie weit hinter seinen Stiefeln und Jeans. dann nahm er den Strick, den er seit Mondays Ankunft hatte und machte diesen als Leinenersatz an Mondays Halsband fest.
"Na komm, lass uns aufbrechen..." meinte er und verließ das Zimmer, nachdem er noch das Foto von Anna und Max berührt hatte. Es dauerte nicht einmal eine Stunde, bis er in Fisher vor der Tankstelle hielt und erstmal den Truck volltankte. Während sich einer der Bedienstete darum kümmerte, den Reifendruck zu prüfen und die Scheiben zu wischen ging Rob mit Monday in den Laden und und blickte sich erstmal um. Er erkannte ein paar Männer die schon einmal in den letzten Tagen auf Killarney ausgeholfen haben und begrüßte sie mit einem Kopfnicken, dann zahlte er seine Rechnung und ging zu Fuß zu dem kleinen angrenzenden Laden, wo er sich das silberne Armband für Jodi, sowie eine neue Leine für Monday besorgte. Er hatte Glück, dass das Armband noch da war. Die geschwätzige Verkäuferin meinte, dass jemand das Armband reserviert hatte, die Reservierung jedoch gestern Abend abgelaufen sei. Um die Bedienung von weiteren Geschichten abzulenken, überreichte Rob ihr schließlich eine Einkaufsliste, die er von Harry bekommen hatte um gleich noch ein paar Besorgungen von Fisher mit zu nehmen.
So war Rob dann aber froh, wieder in seinem Truck zu sitzen und auf dem Weg zurück nach Killarney zu sein. Die Bedienung war ihm einfach zu anstrengend gewesen. Sie hatte es doch tatsächlich geschafft, zu jedem Artikel den sie eingepackt hatte, eine kleine Lebensgeschichte zu erfinden. Während Rob sich von dem Einkauf erholte, bemerkte er viel zu spät, dass die ganze Fahrt über ein Auto hinter ihm fuhr, welches ihm verdächtig vorgekommen wäre, wenn er es schon früher entdeckt hatte, doch so bog es genau in dem Moment in eine Seitenstraße ein, als Rob endlich in den Rückspiegel sah. Er hatte zwar ein eigenartiges Gefühl, doch das vergaß er schnell wieder, als er schließlich mit Monday weiter raus auf die Weide fuhr um dort mit Dick und Bobby an den Zäunen weiter zu arbeiten. Vertieft in die Arbeit vergaß er völlig die Zeit und arbeitete mit den beiden bis spät in den Nachmittag hinein, um dann endlich mit dieser Weide fertig geworden zu sein.
"Gut gemacht Jungs.... Morgen kommt die Westweide dran... Wir haben viel weiter gebracht, ihr könnt stolz auf euch sein!" meinte Rob und lobte seine beiden neuen Mitarbeiter, ehe er alles zusammenpackte und sich mit Monday auf den Weg zurück machte. Das Auto, welches ihn heute vormittag von Fisher bis knapp vor Killarney gefolgt war hatte er schon wieder völlig vergessen und im Moment hatte er nur Jodi und diese Geburtstagsfeier im Kopf. Er wollte dort nicht hin, doch wollte er Jodi eine Freude machen, ausserdem war er schon gespannt was Jodi zu dem Armkettchen sagen würde. Er hoffte nur, dass es ihr nicht zu aufdringlich war.
Rob hatte sich noch schnell geduscht, bevor er sich umgezogen hatte und nachdem er die Schachtel für das Kettchen eingepackt hatte, wollte er sich gerade zum Truck begeben, als ihm auf halbem Wege Harry den Weg abgeschnitten hatte. "Was ist das?" War Harrys erste frage und deutete ohne weitere Begrüßung mit dem Kopf auf den neuen Hund an Robs Seite. Rob hob eine Augenbraue, sah auf Monday heraub und antwortete in seinem trockenen Ton: "Ein Hund". Harry murrte etwas und blickte dann Rob an. "Das sehe ich, aber wieso? Sie haben mir nichts von einem neuen Hund gesagt, nochdazu ein junger. Ich will nicht dass sie in Ihrer Arbeit abgelenkt werden...." erklärte er in kühlem Ton weiter. Scheinbar war Harry im Moment nicht besonders gut aufgelegt, weshalb Rob versuchte nach abmildernden Worten zu suchen. Doch ehe er Harry hätte aufklären können, fuhr sein Vorgesetzter auch schon fort.
"Für was auch immer Sie sich so schick gemacht haben, blasen Sie es ab... Sie reiten bitte sofort raus auf die Südweide und treiben meine Schafe zum Grenzzaun. Ich habe gerade eine Warnung bekommen, dass man Wölfe gesichtet hat. Ich will keines meiner Schafe verlieren, hören Sie?" Nach einem durchdringende Blick wandte sich Harry von Rob ab und stapfte unzufrieden weiter, als er dann aber doch noch einmal stehen blieb. "Lassen Sie ihren Hund lieber hier... Gut möglich dass sie bis spät in der Nacht unterwegs sind und sie wollen ja nicht dass die Wölfe noch ein leichtes Opfer bekommen...." Rob wollte ansetzen, dass er keine Zeit hätte und Jenson und Thommy schicken würde, als Harry auch schon weg war.
Der Vorarbeiter ärgerte sich einen kurzen Moment, wußte aber dass er daran so oder so nichts ändern konnte, so brachte er Monday schließlich zum Zwinger, wo sich auch die anderen Hunde befanden und sperrte die Hündin nach ein paar liebevollen Worten zu den anderen Hunden ein. Harry hatte recht, Monday wäre ihm dort draußen, keine große Hilfe, sondern eher noch eine Belastung. Danach sattelte er schließlich sein Pferd und machte sich auf den Weg. Vielleicht würde er es dann halt wenigstens später zur Party schaffen....