*PiperHalliwell
500er-Club
AW: [NCIS] Revenge under the Sign of two Roses
Achtung Kitschalarm!
Hier kommt das neue Kapitel mit dem letzten Brief von Tony.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
LG Claudia
Achtung Kitschalarm!
Hier kommt das neue Kapitel mit dem letzten Brief von Tony.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
LG Claudia
Nur selten war Caitlin eine einzige Stunde so endlos lang erschienen wie diese, in der sie auf den Anruf von Leroy Jethro Gibbs wartet. Nachdem sie den Karton mit den Sachen ihres Mannes in den Wagen gebracht hat, geht sie unruhig im Großraumbüro auf und ab, während ihre Gedanken unkontrolliert in die Vergangenheit abschweifen. Ab und zu wirft der ein oder andere Agent einen Blick zu der jungen Frau, doch niemand wagt, sie anzusprechen. Irgendwann reißt sie sich aus ihren Überlegungen los, schaut erschrocken auf die Uhr, läuft dann eilig den Flur zum Büro der Direktorin entlang und betritt nach einem kurzen Klopfen den Raum. Jenny Shepard sitzt hinter ihrem Schreibtisch und blickt ihr freundlich entgegen. Einen Moment später ertönt das Klingeln des Telefons und Cynthia stellt ihrer Chefin den erwarteten Anrufer durch. „Hallo Jethro“, begrüßt sie den Mann am anderen Ende der Leitung freundlich, ehe sie kurz erklärt: „Es tut mir leid, dass ich dich in deinem Ruhestand störe, aber Special Agent DiNozzo wollte dich dringend sprechen.“ Mit diesen Worten reicht die rothaarige Frau den Hörer an die Agentin weiter und verlässt mit einem kurzen Nicken das Büro. „Hallo Gibbs, wie geht es dir?“, fragt diese unsicher den Anrufer. „Kate, du willst mir doch hoffentlich nicht mit diesen unwichtigen Fragen meine Zeit stehlen?“, fragt der ehemalige Agent wie so oft ein wenig gereizt zurück. Wie er es hasst, Zeit zu verschwenden, doch da er weiß, wie schwer die Situation für die junge Frau im Augenblick ist, bemüht er sich dann doch um einen ruhigen Ton. Caitlin holt tief Luft, um sich ein wenig Mut zu machen, ehe sie ihr Anliegen schildert: „Ich brauche deine Hilfe. Du musst zurückkommen. Niemand hier will mir sagen, was mit Tony passiert ist.“ Sie hält kurz inne, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken, denn sie will keinesfalls vor ihm Schwäche zeigen. Diesen Moment nutzt der ehemalige Chefermittler, um nachzuhaken: „Wovon zum Teufel redest du? Er ist bei der Explosion ums Leben gekommen, du warst doch dabei.“ Noch immer sucht sie nach den passenden Worten, damit er sie nicht für so verrückt hält, wie McGee es getan hatte, doch dann fährt sie fort: „Ich weiß, es klingt unglaublich, aber ich bin mir sicher, dass mehr hinter dem Anschlag steckt, als sie zugeben wollen. Seit der Beerdigung liegt jeden Sonntag eine weiße und eine rote Rose auf unserer Terrasse, wie ich sie auf seinen Sarg gelegt hatte. Irgendjemand will mir einreden, dass er noch lebt, und ich fange an, es zu glauben.“ So sehr sie sich bemüht, kann sie nun das leise Schluchzen, das ihrer Kehle entrinnt, nicht mehr zurückhalten, und sie fügt mit zitternder Stimme hinzu: „Bitte Gibbs, du musst mir helfen. Ich muss es wissen.“ Am anderen Ende der Leitung ist es für einen Augenblick still, ehe er ruhig und sachlich erklärt: „Kate, du musst endlich akzeptieren, was passiert ist. Ich weiß, der Schock sitzt tief, und alles in dir lässt dich hoffen, dass er zurückkommt, aber das wird nicht passieren. Versprich mir, dass du dir helfen lässt...“, doch sie ignoriert seine Worte und fragt aufgebracht: „Warum warst du nicht auf seiner Beerdigung?“ Nach kurzem Zögern erklärt er knapp: „Ich hatte zu tun.“ Außer sich nach dieser Antwort schreit sie in den Hörer: „Du hattest zu tun? Dein bester Agent, dein Nachfolger und Freund stirbt, und du hattest zu tun? Fahr zur Hölle.“ Ein lautes Geräusch ertönt und Gibbs ruft nach seiner ehemaligen Agentin: „Kate? ... KATE?“ Doch die junge Frau hat einfach den Hörer fallen lassen und ist überstürzt aus dem Büro gelaufen.
20. April 2007 - Washington D.C., USA
Völlig aufgelöst fährt die junge Frau zurück nach Hause und klammert sich die ganze Zeit an den Brief, den sie bei Tonys Sachen gefunden hatte. Sie lässt einfach das Auto in der Einfahrt stehen, öffnet ungeduldig die Haustür und legt ihre Sachen unachtsam im Flur ab. In ihrem Wohnzimmer lässt sie sich auf die Couch fallen und starrt eine kleine Ewigkeit auf das Kuvert, von dem ihr die Schrift ihres Mannes entgegen blickt. Unzählige Gedanken schwirren in ihrem Kopf herum, vermischen sich immer wieder mit den Bildern aus der Vergangenheit. Schließlich erwacht sie aus ihrer Trance, öffnet mit zitternden Händen den Umschlag und faltet vorsichtig den Brief auseinander. Bereits bei ihrem ersten Blick auf die bekannte Handschrift steigen ihr Tränen in die Augen, und sie hat Mühe, etwas durch den Schleier zu erkennen. Sanft streicht sie über das edle Papier, das Tonys letzte Nachricht an sie enthält, ehe sie den Mut fasst und zu lesen beginnt. Mit jedem Wort, über das ihre Augen gleiten, bahnt sich erneut eine Spur der salzigen Flüssigkeit den Weg ihre Wangen hinab, und einzelne Tropfen zieren den Brief.